BR 98.0 - sä. I T V - die "Kreuzspinne"
Seite 1 von 1
BR 98.0 - sä. I T V - die "Kreuzspinne"
Hallo zusammen,
nachdem die Sächs. Lokomotiv-Fabrik Chemnitz, vorm. Richard Hartmann, 1890 zwei Prototypen (sä. M I T V) dieser Baureihe lieferten,
bestellte die Königlich-Sächsische Staats-Eisenbahn 1910 eine verbesserte Auflage dieses extra für die kurvenreichen Erzgebirgsstrecken
entwickelten Lok-Typs der Bauart "Meyer", bei der zwei Trieb-Drehgestelle die Lok vorantrieben.
Die Achsfolge ist bei Meyer stets B'B' n 4v(t). Es gab ein Hochdruck- und ein Niederdruck-Drehgestell. Beide Drehgestelle sind drehbar.
Im Gegensatz zum Mallet-Typ, waren die Zylinder bei Meyer nach innen gerichtet.
Weil der in der Mitte dicke Knuppel mit den beweglichen Beinen an eine Spinne erinnern, nannte man diesen Loktyp auch "Kreuzspinne".
(das ist eine Version der Entstehung dieses Namens)
Als heute noch betriebsfähige Meyer-Loks sind noch die sä. IV K auf den Schmalspurstrecken anzutreffen.
Hier Zeitzeugen-Fotos von der Fahrzeugausstellung, wahrscheinlich 1985, in Radebeul-Ost.
Bei der Bestellung von 1910 wurden 10 Stück geliefert, Bahnnummer 1389-1398.
Die des nächsten Bauloses von 1913 bekammen die Bahnnumern 1386-1388.
Bei der letzten Lieferung 1914 waren die Bahnnummern 1381-1385 frei.
Das Einsatzgebiet umfasste die ehemalige Windbergbahn von Freital nach Possendorf.
Diese Strecke war besonders Kurvenreich und hatte eine beachtliche Steigung.
Höchstgeschwindigkeit: 50 km/h
In der Ebene zog sie bei 50 km/h Höchstgeschwindigkeit 420 t.
Bei 25 Promille (wie auf der Windbergbahn) immerhin noch 195 t bei 20 km/h.
Die DRG übernahm 15 Loks und reihte sie in die 98 001 - 98 015 , Gattungszeichen L44.15 , ein.
1933 waren bereits die 003, 007, 008 und 015 ausgemustert.
1940 erfolgte eine Zweitbesetzung der 015, weil eine baugleiche Lok von der Kohle-Anschlussbahn Oberhohnsdorf-Reinsdorf
übernommen wurde.
12 Loks kamen noch in den Bestand der DR, wo ihnen der SDAG Wismut in Dresden-Gittersee
ein erhöhtes Verkehrsaufkommen brachte.
Als größter Mangel der Meyer-Lok erwiesen sich die beweglichen Leitungen zwischen den Drehgestellen.
Durch die Bewegung wurden die Verbindungen der Dampfleitungen immer wieder undicht.
Weil jedoch nicht genügend Maschinen vorhanden waren, waren die Arbeiter im RAW Dresden-Altstadt sehr oft gezwungen,
die Dichtungen an den NOCH WARMEN Maschinen auszutauschen!
Im Betriebsbuch der 98 001, die noch heute erhalten ist, stehen zahlreiche Aufenthalte im RAW genau wegen dieses Mangels.
Mallet- und Meyer-Loks haben beide den Umstand, beim Anfahren leicht ins Schleudern zu geraten.
Weil der Dampf erst in das Hochdruck-Drehgestell (hinten) gelangt,
und die Zylinder des vorderen Niederdruck-Drehgestells erst den Dampf erhalten,
wenn dieser aus den Hochdruckzylindern austreten, deswegen also erst gar keinen Mucks von sich geben.
(Ja es gab auch Anfahrhilfen, diese sind aber nicht weniger störanfällig und meistens nicht leicht in der Bedienung)
Beide Arten geraten beim Fahren leicht ins Schlingern, was den wechselnden Drehmomenten der Fahrwerkseiten zu schulden ist.
Die Ablösung der Kreuzspinnen bei der Windbergbahn erfolgt erst durch Einsatz der Diesel-Lok-BR V60 mit Spurkranzschmierung.
Die Ausmusterung der 98.0 erfolgte bis 1967.
1966 waren nur noch die 98 001 und 009 im BW Dresden-Altstadt eingesetzt.
Die 98 001 ist heute noch erhalten, aber leider nicht mehr betriebsfähig...
Literatur-Quelle: Petznick/Weisbrod: Dampflok-Archiv 4. Transpress VEB Verlag für Verkehrswesen, Berlin.1981²
nachdem die Sächs. Lokomotiv-Fabrik Chemnitz, vorm. Richard Hartmann, 1890 zwei Prototypen (sä. M I T V) dieser Baureihe lieferten,
bestellte die Königlich-Sächsische Staats-Eisenbahn 1910 eine verbesserte Auflage dieses extra für die kurvenreichen Erzgebirgsstrecken
entwickelten Lok-Typs der Bauart "Meyer", bei der zwei Trieb-Drehgestelle die Lok vorantrieben.
Die Achsfolge ist bei Meyer stets B'B' n 4v(t). Es gab ein Hochdruck- und ein Niederdruck-Drehgestell. Beide Drehgestelle sind drehbar.
Im Gegensatz zum Mallet-Typ, waren die Zylinder bei Meyer nach innen gerichtet.
Weil der in der Mitte dicke Knuppel mit den beweglichen Beinen an eine Spinne erinnern, nannte man diesen Loktyp auch "Kreuzspinne".
(das ist eine Version der Entstehung dieses Namens)
Als heute noch betriebsfähige Meyer-Loks sind noch die sä. IV K auf den Schmalspurstrecken anzutreffen.
Hier Zeitzeugen-Fotos von der Fahrzeugausstellung, wahrscheinlich 1985, in Radebeul-Ost.
Bei der Bestellung von 1910 wurden 10 Stück geliefert, Bahnnummer 1389-1398.
Die des nächsten Bauloses von 1913 bekammen die Bahnnumern 1386-1388.
Bei der letzten Lieferung 1914 waren die Bahnnummern 1381-1385 frei.
Das Einsatzgebiet umfasste die ehemalige Windbergbahn von Freital nach Possendorf.
Diese Strecke war besonders Kurvenreich und hatte eine beachtliche Steigung.
Höchstgeschwindigkeit: 50 km/h
In der Ebene zog sie bei 50 km/h Höchstgeschwindigkeit 420 t.
Bei 25 Promille (wie auf der Windbergbahn) immerhin noch 195 t bei 20 km/h.
Die DRG übernahm 15 Loks und reihte sie in die 98 001 - 98 015 , Gattungszeichen L44.15 , ein.
1933 waren bereits die 003, 007, 008 und 015 ausgemustert.
1940 erfolgte eine Zweitbesetzung der 015, weil eine baugleiche Lok von der Kohle-Anschlussbahn Oberhohnsdorf-Reinsdorf
übernommen wurde.
12 Loks kamen noch in den Bestand der DR, wo ihnen der SDAG Wismut in Dresden-Gittersee
ein erhöhtes Verkehrsaufkommen brachte.
Als größter Mangel der Meyer-Lok erwiesen sich die beweglichen Leitungen zwischen den Drehgestellen.
Durch die Bewegung wurden die Verbindungen der Dampfleitungen immer wieder undicht.
Weil jedoch nicht genügend Maschinen vorhanden waren, waren die Arbeiter im RAW Dresden-Altstadt sehr oft gezwungen,
die Dichtungen an den NOCH WARMEN Maschinen auszutauschen!
Im Betriebsbuch der 98 001, die noch heute erhalten ist, stehen zahlreiche Aufenthalte im RAW genau wegen dieses Mangels.
Mallet- und Meyer-Loks haben beide den Umstand, beim Anfahren leicht ins Schleudern zu geraten.
Weil der Dampf erst in das Hochdruck-Drehgestell (hinten) gelangt,
und die Zylinder des vorderen Niederdruck-Drehgestells erst den Dampf erhalten,
wenn dieser aus den Hochdruckzylindern austreten, deswegen also erst gar keinen Mucks von sich geben.
(Ja es gab auch Anfahrhilfen, diese sind aber nicht weniger störanfällig und meistens nicht leicht in der Bedienung)
Beide Arten geraten beim Fahren leicht ins Schlingern, was den wechselnden Drehmomenten der Fahrwerkseiten zu schulden ist.
Die Ablösung der Kreuzspinnen bei der Windbergbahn erfolgt erst durch Einsatz der Diesel-Lok-BR V60 mit Spurkranzschmierung.
Die Ausmusterung der 98.0 erfolgte bis 1967.
1966 waren nur noch die 98 001 und 009 im BW Dresden-Altstadt eingesetzt.
Die 98 001 ist heute noch erhalten, aber leider nicht mehr betriebsfähig...
Literatur-Quelle: Petznick/Weisbrod: Dampflok-Archiv 4. Transpress VEB Verlag für Verkehrswesen, Berlin.1981²
Babbedeckel-Tommy- Klebt besser als Sekundenkleber
Seite 1 von 1
Befugnisse in diesem Forum
Sie können in diesem Forum nicht antworten