Bemalungen, Umbauten, Modellierungen - neue Cowboys für meine Dioramen
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Bemalungen, Umbauten, Modellierungen - neue Cowboys für meine Dioramen
Hallo Freunde,
eines meiner Lieblingsthemen sind ja Fuhrwerke:
https://www.der-lustige-modellbauer.com/t10327-fuhrwerke-im-wilden-westen
https://www.der-lustige-modellbauer.com/t15329-einachsiger-buggy-von-playmobil-umbau-in-variationen
https://www.der-lustige-modellbauer.com/t11071-umbau-eines-playmobil-planwagens-1-variante-mit-stoffplane-und-ochsengespann
https://www.der-lustige-modellbauer.com/t11357-umbau-eines-playmobil-planwagens-2-variante-mit-kunststoffplane-und-mulis
Insbesondere plane ich schon länger die Darstellung eines größeren Planwagentrecks. Dazu passen Begleitreiter, Reserve-Pferde und Rinder. Der erste Reiter auf einem galoppierenden Pferd sollte für die Nachzügler zuständig sein. Dafür wählte ich Anfang April 2013 einen Postillion von GERMANIA-Figuren aus, den ich bei der Ausverkaufsaktion bei der Aufgabe dieser Figurengröße preiswert bekommen hatte, und nahm ihn mit nach Wietze zu meiner Sammlerfreundin Kirsten. Wie gewohnt war der Guss fast durchgehend besonders gut, weshalb ich die Basteleien im Freien während des verlängerten Wochenendes bei Kirsten rund um die LS Hannover begann. Beim Pferd waren nur die Ohrenspitzen leicht nachzumodellieren und die Unterseite des Schwanzes habe ich mit dem Bastelmesser intensiver strukturiert. Dabei brach mir leider der rechte Vorderlauf ab, aber wofür gibt es Sekundenkleber, Draht und APOXIE SCULPT?
Zur Umgestaltung als Cowboy-Pferd entfernte ich zuerst den Brustgurt, da dieser eh vom Modelleur zu tief und auch noch mit Verbindung zur Satteldecke angebracht worden war. Mit der von mir mittlerweile bevorzugten Modelliermasse APOXIE SCULPT bekam nicht nur der Sattel seine typische Form sondern ich ergänzte Satteltaschen, Scabbard und eine Deckenrolle. Dabei empfiehlt sich das Modellieren in mehreren Schritten. Erst nach der Aushärtung des Sattels modellierte ich auf der linken Seite die Satteltasche und den Scabbard. Diese Gewehrhülle schuf ich zuerst noch ohne den Gewehrkolben. Beim Härten verbog sich die Hülle noch in Wietze leicht, so dass ich wieder zu Hause mittels Fräse die Umrisse korrigieren wollte, aber dabei den unteren Teil abbrach. Beim nächsten Scabbard ist sicher gleich der Einbau eines Gerüstes aus Blumendraht eine gute Wahl. Bei der Gelegenheit bohrte ich auch gleich beim linken Hinterhuf das Loch für den Halterungsstift zur Standsicherheit in Dioramen und die Löcher zur Anbringung der beiden Kandarenteile, die ich samt Zügel erst nach der Bemalung montiere. Außerdem sägte ich bei beiden Hinterbeinen die Hufe in richtiger Dicke ab, da ich wie üblich auf den Sockel verzichtete und damit auch die Verbindungsstücke am Pferd nicht brauchte. Jetzt konnte ich per Fräse noch Hufeisen andeuten.
Mit der Korrektur des unteren Endes bekam der Scabbard den Kolben anmodelliert, bei dem ich auch mit einem kleinen Innengerüst aus Draht arbeitete. Außerdem entdeckte ich auf dieser Pferdeseite ein kurzes fehlendes Stück des Kopfgeschirrs zum Nacken hin und modellierte die Schnalle der Satteltasche unter Verwendung von Drahtstücken neu. Nach Wietze hatte ich keinen Draht mitgenommen und dort auch die Schnalle falsch herum modelliert.
Nun musste wieder gewartet werden, bevor weiter modelliert werden konnte. Zuerst modifizierte ich per Fräse die Unterseite der Hufe noch etwas und dann kam die Satteltasche der rechten Seite dran. Gleich danach kam noch die Deckenrolle an die Reihe. Damit waren die Veränderungen am Pferd abgeschlossen.
Parallel zu den Modellierungen am Pferd begann ich auch mit den Veränderungen seines Reiters: Zuerst kürzte ich die Stiefelschäfte, schnitt den Halsausschnitt V-förmig aus und glättete den Pobereich, da zum Cowboy eine kurze Weste besser passt. Auch vorne verkürzte ich die Weste per Fräse. Danach kam die Kleinsäge zum Einsatz: Weg mit den umgebogenen Rockschößen.
Als nächstes wollte ich mir Sporen aus der Pappe einer Zigarettenschachtel basteln. Zum Vorbild dienten mir meine eigenen, die im Wohnzimmer an der Wand hängen. Das Einkerben des Papprades war aber nicht gleichmäßig möglich. Die vorhandene Fläche war einfach zu klein. Auch die Darstellung des Rades aus kleinen Drahtstücken oder durch Modelliermasse auf den dünnen Pappstreifen gelang nicht. Also bohrte ich kleine Löcher hinten in die Stiefel, klebte Drahtstifte ein, verkürzte diese auf die passende Länge und modellierte dann das Rad darauf. Anschließend entstanden ebenfalls aus APOXIE SCULPT die noch fehlenden Riemen.
Falkenauge- Lupenbesitzer
Re: Bemalungen, Umbauten, Modellierungen - neue Cowboys für meine Dioramen
Beim Körper ergänzte ich im vorderen Bereich mit APOXIE SCULPT einen Gürtel mit Pistolenholster an der Hüfte, wie er von den Cowboys bevorzugt wurde. Da auf der linken Seite mehr Platz dafür war, entschied ich mich für einen dort angebrachten Holster mit nach vorne gerichtetem Coltgriff. Diese Anordnung war damals durchaus verbreitet.
Auch den kurzen sichtbaren Bereich des Gürtels auf der Rückseite, die Hosenbeine an den Stiefelschäften, die Steigbügelriemen und die Kanten des Staubmantels modellierte ich nach. Dazu musste aber erst das APOXIE auf der Vorderseite ausgehärtet sein.
Bei den Armen entfernte ich die kräftigen Manschetten und beim rechten auch den Stift zur Befestigung am Körper, da dieser in meiner Version nach unten hängen soll, um mit der rechten Hand eine Lasso-Schlaufe zu halten. In der linken Hand war die Öffnung für die Zügel leicht nachzubohren.
Beim Kopf waren die Hutform und der Mund zu verändern. Aufgrund der runden Krone entschied ich mich zum Huttyp Kalispell – einigen vielleicht als Hut von Hoss bei >Bonanza< bekannt. Für die Hutkrempe habe ich in mehreren Etappen modellieren müssen und zwischendurch die Übergänge per Fräse geglättet. Wegen der beim Original recht langen Haare im Nacken bekam der Cowboy von mir einen Vollbart verpasst. Durch den Bart erübrigten sich Nachfräsungen am Mund.
Viele Grüße, HW
Falkenauge- Lupenbesitzer
Re: Bemalungen, Umbauten, Modellierungen - neue Cowboys für meine Dioramen
Parallel zur Bart-Modellierung montierte ich den rechten Arm mittels eines Drahtstiftes und modellierte am Oberarm nach. Durch die geänderte Montage des rechten Armes war dort Material zu ergänzen. Den Faltenwurf simulierte ich vor dem Spiegel. Das erforderte allerdings einige Verrenkungen, damit ich den gewünschten Bereich auch gut sehen konnte.
Nun bemalte ich beim Körper zuerst das Hemdstück am Gürtel, die Hose, die Stiefel, den Gürtel, den Holster mit Coltgriff, die Weste und die Kante des Staubmantels beim Colt. Danach montierte ich den linken Arm und den Kopf, da auch hier bei den Übergängen Nachmodellierungen nötig waren. Allerdings erkennt man deutlich die bessere Passform der Teile bei GERMANIA im Vergleich zu BARTHEL.
Irgendwie erinnert mich der Reiter an Chuck Norris, aber das war nicht geplant.
Viele Grüße, HW
Falkenauge- Lupenbesitzer
Re: Bemalungen, Umbauten, Modellierungen - neue Cowboys für meine Dioramen
Als zweiten Begleitreiter wählte ich den Weidereiter von BARTHEL-Modellbau aus. Da der Rohling nicht nur ausgesprochen schlecht gegossen wurde sondern auch deutliche Fehler aufweist, stufe ich meine Bearbeitung eher als Umbau ein.
Gussgrate entferne ich normalerweise mit dem Bastelmesser, aber hier waren so intensive Nacharbeiten nötig, dass ich zur Kleinfräse greifen musste. Bei der Kandare war der Guss nicht nur fehlerhaft sondern auch ihre Ausbildung für meinen Geschmack zu dick und ungenau. Also weg mit dem Ding und Löcher gebohrt! Die Montage meiner eigenen Kandaren aus Blumendraht erfolgt wieder später nach der Bemalung des Pferdes. Alle weiter nötigen Korrekturen hier aufzuführen, wäre zu ausschweifend, aber drei Bereiche möchte ich doch ansprechen: Die vorderen Sattelkanten waren teilweise mit Gussresten verfüllt, der an sich ansprechend modellierte Schweif zeigte auch deutliche Gussfehler und die Einmuldungen für die Beine des Reiters am Sattel waren so angeordnet, dass der Reiter nach hinten gelehnt im Sattel sitzen würde.
Nach den Korrekturen per Fräse griff ich zu APOXIE, ergänzte Lücken am Schweif, korrigierte die Ränder des Sattels und die der Deckenrolle und verfüllte das große Blasenloch am linken Vorderbein. Außerdem bekam dieses Pferd Hufeisen aus APOXIE SCULPT. Abschließend musste das Kopfgeschirr nachmodelliert werden. Beim Original bestand es nämlich nur aus dem Riemen von der Kandare zum Nacken! Nun war ich mit dem Pferd zufrieden.
Auch beim Reiter war der Guss ziemlich fehlerhaft. So fehlte u. a. der Coltgriff weitgehend, die rechte Schulter hatte ein großes Loch, der Übergang vom Kopf zum Hals passte überhaupt nicht, die Hutkrempe hatte hinten eine Macke und auch in der Hutkrone war ein Loch. Bei der rechten Hand bohrte ich zuerst von oben ein Loch für die Zügel und fräste dann das Material auf der Handinnenseite unterhalb des Daumens weg, so dass die vier Finger in natürlicher Pose die Zügel führen können. Auch bei der linken Hand war eine Bohrung beim Daumen nötig, um die gussbedingte Ausfüllung zu entfernen.
Nach der Modellierung der Fehler an Colt und Hut und deren Aushärtung ergänzte ich Sporen und Riemen an den Stiefeln zusammen mit denen beim Postillion-Umbau [s. o.]. Für die Korrekturen an der rechten Schulter musste der Arm angeklebt werden, auch wenn dies die spätere Bemalung erschwert. Die Lücke hinten am Oberarm war einfach zu groß, um sie bei der Bemalung mit Farbenbinder zu schließen.
Falkenauge- Lupenbesitzer
Re: Bemalungen, Umbauten, Modellierungen - neue Cowboys für meine Dioramen
Bei der Montage des Kopfes mit Verstärkung durch einen kleinen Drahtstift konnte man deutlich die schlechte Passgenauigkeit des Rohlings erkennen.
Mittlerweile waren die Modellierungen am Hals ausgehärtet und der Reiter konnte seinem Sattel angepasst werden. Es ergibt sich nämlich zwischen Po und Sattel eine Lücke, wenn man den Reiter so montiert, dass die Steigbügelriemen in richtiger Höhe am Sattel ansetzen. Abgesehen davon war der Po eh zu klein. Also waren wieder APOXIE und die Fräse gefragt. Um den Hintern passend zu modellieren, legte ich eingeölte Frischhaltefolie auf den Sattel und nahm den Reiter erst nach der Aushärtung der Modelliermasse vom Pferd.
Auf der Vorderseite war durch das Anpressen des Reiters auf den Sattel genug Material vom APOXIE SCULPT hervorgequollen. Mit der Rückseite war ich dagegen weniger zufrieden. Zuerst brachte ich den Schritt, die Innenseiten der Beine und den Hintern mit der Fräse in Form. Danach ergänzte ich vor allem auf der Rückseite noch leicht mit Modelliermasse.
Damit sitzt er fehlerfrei im Sattel – egal, ob von vorne oder hinten betrachtet. Die umfangreichen Korrekturen haben sich für mich gelohnt.
Viele Grüße, HW
Falkenauge- Lupenbesitzer
Re: Bemalungen, Umbauten, Modellierungen - neue Cowboys für meine Dioramen
Ein schöner und detaillierter Bericht wie man mit wenigen Mitteln Figuren aufpeppen kann.
Übrigens hast du geschrieben:
Chuck Norris braucht kein Pferd zum reiten - er trägt das Pferd.
Übrigens hast du geschrieben:
HW schrieb:Irgendwie erinnert mich der Reiter an Chuck Norris
Chuck Norris braucht kein Pferd zum reiten - er trägt das Pferd.
Sigmund- Lupenbesitzer
Re: Bemalungen, Umbauten, Modellierungen - neue Cowboys für meine Dioramen
Ende Februar bereitete ich die lange verschobene Fortsetzung der angefangenen Figurenbemalungen und die nächsten Basteleien zum Schwerpunktthema Fuhrwerke vor. Eine Übersicht vorhandener Fuhrwerke und Rohlinge mit der Zuordnung zum jeweiligen Fuhrwerk und den Bastelaufgaben erschien mir sinnvoll, um auch eine Fehlliste erstellen zu können.
Mehrere Tage kam ich nicht ins Internet und war dementsprechend genervt. Das war keine gute Voraussetzung für diffizile Basteleien und/oder Bemalungen. Also griff ich mir die Modellbau-Kreissäge und ging ans Zerlegen mehrerer Figuren, die als Kutscher oder Begleiter zu den Fuhrwerken umgebaut werden sollten. Und da ich am Plastik-Bausatz zur Lok „General“ Lücken mit Modelliermasse verfüllen musste, wurden die Figuren teilweise auch gleich entgratet und montiert. Beim Entgraten verbesserte ich Details wie Stiefelabsätze und bohrte zusätzliche Löcher für Drahtstifte, an denen Modelliermasse für Sporen etc. Halt bekommen sollte, und Löcher in den Händen zum Anbringen von Peitschen und Zügeln. Bei der Reihenfolge der Bearbeitung wählte ich die Figuren zuerst, bei denen am wenigsten zu überarbeiten war.
Rohling von Elastolin (Nr. 7550) in Sammlerbemalung:
So änderte ich nur den rechten Arm von Old Shatterhand, damit er per Hut die gemächlich laufenden Kühe etwas antreibt. Das zweite Gewehr löste ich von der Sattelrolle und legte es zur späteren Verwendung erst mal beiseite.
Rohling von Elastolin (Nr. 6992):
Beim Elastolin-Rohling des Reiters mit Pistole musste vor dem Anbringen des Armes zuerst am Bauch nachmodelliert werden, da ja dort ursprünglich die Hand anlag.
Falkenauge- Lupenbesitzer
Re: Bemalungen, Umbauten, Modellierungen - neue Cowboys für meine Dioramen
Rohling von Germania (Nr. 77125):
Bei der Frau mit Tochter auf dem Schoß entfernte ich auch die Füße, um den Rock von unten leichter ausfräsen zu können. Der Rohling zeigt die Gussqualität, die ich von der Figurengröße 7 cm bei GERMANIA gewohnt bin. Nur an der Nase und den Schuhen der Mutter musste leicht entgratet werden. Um den Ansatz der Füße beim Ausfräsen des Rocksaumes der Mutter nicht aus den Augen zu verlieren, bohrte ich an passender Stelle schon die beiden Löcher und setzte auch gleich bei den Schuhen die Drahtstifte ein. Außerdem nutzte ich den kleinen Bohrer für das leichte Ausfräsen am Rocksaum der Tochter.
Elastolin/PREISER (Nr. 54823):
Der Sheriff als Umbau zum Kutscher der Gefangenen-Kutsche war noch zu korrigieren. Beim Entgraten und Entfernen der Steigbügel gefiel mir das linke Bein nicht und so machte ich dort zwei Sägeschnitte. Bei der Montage der Beine zeigte es sich, dass der Mehraufwand die rich-tige Entscheidung war und dass vor der Montage der Arme erst die Nachmodellierungen an den Hüften durchzuführen waren. Zur besseren Verbindung des Coltgriffes mit dem Holster setzte ich hier noch einen kleinen Drahtstift ein.
In meiner „Zersägungsarie“ war auch die Elastolin/PREISER-Figur (Nr. 54804) an der Reihe, die ich mir als Duellgegner für meinen Umbau mit Staubmantel („Peter Peacemaker“) gekauft hatte:
https://www.der-lustige-modellbauer.com/t11045-umbau-der-nr-6987-von-elastolin-zum-duellgegner-mit-eigenbau-staubmantel
Zuerst wollte ich nach der Entfernung des Sockels nur entgraten und dann neu bemalen. Bei der genaueren Betrachtung fiel mir dabei auf, wie blödsinnig unnatürlich die rechte Hand überdreht ist. So zieht man doch keinen Colt! Ein Sägeschnitt im Unterarm reichte aus. Beim Entgraten schnitzte ich dann an den Stiefeln noch die Absätze heraus. Die Neumontage des Armes ging auch ganz schnell. Mit wenig APOXIE war der Übergang vom Ellenbogen her leicht zu gestalten.
Viele Grüße, HW
Falkenauge- Lupenbesitzer
Re: Bemalungen, Umbauten, Modellierungen - neue Cowboys für meine Dioramen
Hallo HW
deine Umbauten sind toll,
gefallen mir richtig
deine Umbauten sind toll,
gefallen mir richtig
DickerThomas (†)- Verstorbenes Mitglied
Re: Bemalungen, Umbauten, Modellierungen - neue Cowboys für meine Dioramen
Durch den Verlust eines großen Teils meiner Original-Figuren wurde eine Planungsänderung nötig: So nahm ich mir im März 2014 meinen Bestand an beschädigten Elastolin-Figuren vor, die ich eigentlich für Umbauten zurückgelegt hatte, und beschloss die fehlenden Teile zu ergänzen. Dies passte gut zu den laufenden Bastelarbeiten an meinem Krippen-Diorama, das immer noch im Wohnzimmer steht. Die Gestaltung der Äste des Olivenbaums bot sich als „Auffanglager“ zusammengekneteter Reste meiner Modelliermasse APOXIE SCULPT an. Also hatte ich mit angefangenen Modellierungen und den nötigen Figuren-Restaurierungen genug detaillierte Bastelaufgaben, die ich ja immer nur kurze Zeit durchführen kann. Mit den Resten wuchs dann der Baum.
Bis auf den liegenden Schützen (laut Markung eine Masse-Figur der Nachkriegszeit) gehört mein Cowboy-Konvolut zur Hartplastik-Serie von Elastolin. Keiner gehört zur Nachproduktion von PREISER. Die meisten Beschädigungen sind abgebrochene Colt- und/oder Gewehrläufe. Eingesetzte Drahtstifte sorgen dafür, dass die Ergänzungen gut am Original befestigt sind.
Elastolin Nr. 6970:
Der einfache Coltlauf war schnell ergänzt und bemalt.
Bei meinem zweiten Exemplar fehlte eh schon die Bodenplatte und so bot sich ein kleiner Umbau in eigener Bemalung für meine Dioramen an. Zuerst entgratete ich die Figur restlos. Der Hut des Originals gefiel mir noch nie. Sieht eher nach Chicago in den 1920'ern aus. Daher modellierte ich etwas nach und fräste am von vorne gesehen rechten Unterrand etwas Material weg.
Elastolin Nr. 6913:
Der kniende Trapper gehört zur ältesten Serie von Kunststofffiguren bei Elastolin. Ein J unter dem Sockel der Fußer führte zur Bezeichnung als J-Figuren, wobei es bis heute unklar ist, was dieses J bedeutet, denn es findet sich auch auf einigen Verpackungen der älteren Massefiguren. Von den J-Figuren gab es auch Weichplastik-Exemplare, die anfangs unbemalt und später auch bemalt ausgeliefert wurden. Außerdem wurden viele von ihnen bald nochmals überarbeitet, so dass es zwei Versionen gibt. Mein Exemplar ist die 2. Version in Hartplastik. Besonders bei der Nachmodellierung von Gewehren merkte ich mal wieder wie schwer es ist, gleichmäßig runde Strukturen zu erzeugen. Mittlerweile modelliere ich zuerst den Lauf und erst nach dessen Härtung die Reste des Gewehrs. Auch bei Colts, denen mehr als der Lauf fehlt, gehe ich so vor. Bei der Bearbeitung der Nahaufnahmen erkenne ich am besten, was vor der Bemalung an den ergänzten Teilen noch zu korrigieren ist.
Falkenauge- Lupenbesitzer
Re: Bemalungen, Umbauten, Modellierungen - neue Cowboys für meine Dioramen
Elastolin Nr. 6963:
Anhand der Markung lässt sich erkennen, dass meine beiden Masse-Exemplare des liegenden Schützen von 1936/37 bis Anfang der 1960'er produziert wurden.
Der Übergang zu den Plastikfiguren ist bei Elastolin ein Thema für sich. Figuren beider Materialien wurden parallel verkauft. Bei den Massefiguren wurden teilweise die Artikelnummern verändert und nicht von allen Masse-Figuren entstand eine überarbeitete Plastikversion. Für meinen Geschmack sind auch die Überarbeitungen aus historischer Sicht nicht besonders gelungen. Man orientierte sich mehr an den modernen Rodeo-Versionen der Bekleidung wie sie auch in den Karl-May-Filmen präsentiert wurden. Besonders deutlich erkennt man dies an Hüten und Holstern. Die Masse-Versionen waren da historisch korrekter. Durch die eingesetzten Drahtgerüste neigen die Masse-Figuren leider zu Spannungsrissen und Abplatzungen.
Die Aufnahme zeigte mir, dass neben Korrekturen am Gewehr auch noch eine Spalte am Hut verblieben ist, obwohl ich die eigentlich verschlossen hatte. Anscheinend hatte ich bei der Arbeit an Beinen und Stiefeln das eingesetzte Material wieder an die Finger bekommen, ohne es zu merken. Die Lücke war aber schnell wieder ausgefüllt.
Elastolin Nr. 6982:
Hier fehlte neben dem Gewehrlauf auch die Spitze der Messerscheide.
Kleine Korrekturen am Gewehrlauf werden vor der Bemalung noch durchgeführt. Der Rest der Figur verbleibt dabei im Originalzustand. Sollte ich von den restaurierten Figuren mal ein unbeschädigtes Original bekommen, werde ich die restaurierte Fassung entgraten, den Sockel entfernen und eine eigene Bemalung starten.
Viele Grüße, HW
Falkenauge- Lupenbesitzer
Re: Bemalungen, Umbauten, Modellierungen - neue Cowboys für meine Dioramen
Elastolin Nr. 6963 (Nachtrag):
Das erste Exemplar hatte ich bereits in der Weihnachtszeit 1996 in Angriff genommen und dabei für die Ergänzungen mit Plasto aus der Tube (Revell) gearbeitet. Damals kannte ich noch keine Zweikomponenten-Modelliermassen. Die knienden Schützen (Nr. 6964) hatte ich bereits als Kind restauriert und zu Soldaten umbemalt [siehe unten]. Trotz der Korrekturen an der Bemalung des liegenden Schützens habe ich die grundsätzliche Farbgebung nicht verändert. Für den nordamerikanischen Markt hatte Elastolin speziell Mounties entwickelt (Nr. 6930, 6936). Zusätzlich bekamen auch andere Exemplare der Wildwest-Serie die Farbgebung der Uniform dieser kanadischen Staatspolizei.
Elastolin Nr. 6964:
Bereits in der Kinderzeit bekam ich von erwachsenen Nachbarn einige Massefiguren aus deren Kindheit, da sie keine Kinder hatten und beobachtet hatten, wie sorgfältig ich mit meinen Figuren umging, wenn ich draußen damit spielte. Damals begann ich auch mit ersten Bemalungen und Restaurierungen. So bekam einer der knienden Schützen den fehlenden Kopf von einer stark beschädigten Elastolin-Plastikfigur. Woher ich den Weichplastik-Hut hatte, weiß ich leider nicht mehr. Da mir für mein Elastolin-Holzfort Figuren fehlten, bemalte ich beide als Soldaten. Warum ich mich zu der Zeit entschlossen hatte meine Soldaten mit braunen Hosen auszustatten [siehe oben], weiß ich leider auch nicht mehr. Im Rahmen von Figurenbemalungen im Mai 2011 änderte ich die Farben wieder und wurde historisch korrekter.
https://www.der-lustige-modellbauer.com/t13548-wildwest-gebaude-aus-holz-fur-figuren-von-54-bis-70-mm
Beim letzten Bild erkennt man, dass das linke Exemplar etwas filigraner gestaltet ist. Leider besitzt diese Figur keine Markung, aber von der etwas massigeren Gestaltung her dürfte das rechte Exemplar vor 1936 produziert worden sein. Bei beiden sind in der Bemalung noch leichtere Korrekturen nötig und mit der Lasur mit stark verdünnter schwarzer Dispersionsfarbe verschwindet dann auch der Glanz. Nicht alle Farbtöne bekomme ich hier in Harburg in matter Ausführung und das Porto bei Bestellungen in Onlineshops lohnt sich nur bei größeren Mengen und die brauche ich selten.
Falkenauge- Lupenbesitzer
Re: Bemalungen, Umbauten, Modellierungen - neue Cowboys für meine Dioramen
Elastolin Nr. 6988:
Beim Banditen wurde aus der Restaurierung ein kleiner Umbau in eigener Bemalung, da ich ihn schon als unbeschädigtes Elastolin-Original besitze. Also konnte ich ohne Gewissensbisse den Sockel entfernen. Der Lauf war schnell ergänzt, aber das Entgraten war etwas mühsamer. Beim linken Stiefel musste der Absatz besser herausgeschnitzt werden.
Elastolin Nr. 6992:
Der beschädigte Colt ist bei dieser Figur anscheinend Standard. Hinzu kommt bei diesem Exemplar noch, dass die Hutkrempe links abgebrochen ist. Die Nahaufnahmen zeigen auch die Gussreste im Gesicht. Hier werde ich entgegen meinem sonst üblichen Vorgehen an Originalen die gesamte Figur überarbeiten. Aufgrund des schlechten Bemalungszustandes bietet sich dies an. Auch den Colt werde ich noch korrigieren.
Elastolin Nr. 6996:
Und wieder hat ein Gewehrlauf die Zeiten nicht überdauert. Ansonsten ist aber keine größere Überarbeitung der Figur nötig.
Elastolin Nr. 7001:
Auch hier sind mit der Ergänzung des Coltlaufs und seiner Bemalung die für mich nötigen Bastelarbeiten abgeschlossen.
Für die Reiter ergibt sich nun noch das Problem der fehlenden Pferde. Im Gegensatz zu den Fußern mit dem erhabenen Punkt hinter dem Schriftzug Elastolin unter dem Sockel, der der Nachproduktion bei Preiser fehlt, besitzen die Reiter keine Markung und die der Pferde zeigt keinen Unterschied zwischen Original und Preiser-Produktion. Die Reiter bekam ich aus der Veräußerung alten Kinderspielzeugs und der Verkäufer hatte nach den 1970’ern nicht mehr mit Figuren gespielt. Daher hätte ich gerne Original Elastolin-Pferde, aber den Unterschied zu den „Preiserlein“ erkenne ich nur, wenn sie nebeneinander stehen. Kauf per Internet fällt also vermutlich aus.
Viele Grüße, HW
Falkenauge- Lupenbesitzer
Re: Bemalungen, Umbauten, Modellierungen - neue Cowboys für meine Dioramen
Parallel mit den Longhorns kamen auch zwei Siedlerinnen unter die Fräse. Die gussbedingten Ausfüllungen unter den Röcken störten mich. Bei der Germania-Mutter (Nr. 77125) lässt sich der Kunststoff sehr sauber überarbeiten. Für die beiden verbliebenen Stege ist mein mittlerer Fräseinsatz noch zu dick. Die nehme ich weg, sobald das Umspannen des Werkzeugs wieder Sinn macht. Heute brauche ich die mittlere Fräse noch.
https://www.der-lustige-modellbauer.com/t13267p30-meine-longhorn-herde-wachst#500622
Den Umbau einer weiteren sitzenden Mutter bekam ich von einem Sammlerfreund. Sein benutzter Kunststoff reagierte auf die Fräse leicht fusselig. Macht nichts: Die Strapazen eines Planwagen-Trecks gingen an den Klamotten nun mal nicht spurlos vorbei. Die zu bohrenden Löcher für den Verbindungsdraht markierte ich mit einem Permanentstift. Wie oben schon erwähnt bin ich kein Freund dauernden Werkzeugwechsels. Mit dem Messer näherte ich auch die beiden "Briketts" der späteren Schuhform an.
Übrigens, nicht wundern: Hier zeige ich neben Cowboys auch die Mädels und neue Bewohner meiner Western Town. Ich wollte nur den Beitragstitel nicht noch weiter "künstlich aufblähen".
Viele Grüße, HW
Falkenauge- Lupenbesitzer
Re: Bemalungen, Umbauten, Modellierungen - neue Cowboys für meine Dioramen
Bei zwei der Elastolin-Figuren konnte ich die Restaurierung abschließen. Leider sieht es danach aus, dass der neue matte Klarlack aus der Spraydose von OBI mehr glänzt wie der bisher von mir benutzte von Max Bahr.
Wie immer habe ich bei der Bemalung die restaurierten Teile der Bemalung des Originals angeglichen, auch wenn ich z. B. bei der ersten Figur die durchgehend braune Farbe des Gewehrs nicht besonders mag.
Sollte ich die beiden mal als unbeschädigtes Original bekommen, dann bemale ich die restaurierten völlig neu.
Viele Grüße, HW
Falkenauge- Lupenbesitzer
Re: Bemalungen, Umbauten, Modellierungen - neue Cowboys für meine Dioramen
An den Umbauten zum Thema Fuhrwerke konnte ich weiter vorankommen, denn beim nächsten Bearbeitungs- und Modellierungs-Schub bekamen die Nr. 6992 die nötigen Ergänzungen mit APOXIE SCULPT und nach den Korrekturen am Sheriff (Elastolin/PREISER Nr. 54823) konnten endlich die Arme montiert werden.
Besonders intensiv waren die Umbaupläne zum gehenden Treiber (Rohling der Elastolin-Nr. 6922), da dieser das Pendant zum Ochsen-Treiber meines ersten PLAYMOBIL-Planwagens werden soll. Dieser entstand aus der Nr.6921 ohne Hut.
Rohling der Nr. 6921 - Umbau in eigener Bemalung - Original
Umbau des Playmobil-Planwagens, Schmiere-Eimer mit zwei Einsätzen (mit und ohne Pinsel):
https://www.der-lustige-modellbauer.com/t11071-umbau-eines-playmobil-planwagens-1-variante-mit-stoffplane-und-ochsengespann
Mit Schmiere-Eimer und -Pinsel in der Hand wird er beim abendlichen Lager die Achsen schmieren. Die gebückte Haltung erforderte die vielen Sägeschnitte. Bei der Montage änderte ich auch gleich die Hosen von Breeches zu normalen Jeans und entfernte die deutlichen Gussgrate und Auswerfermarken. Und, wie üblich, wurden bei den Stiefeln die Absätze deutlich herausgearbeitet.
Falkenauge- Lupenbesitzer
Re: Bemalungen, Umbauten, Modellierungen - neue Cowboys für meine Dioramen
Beim Treiber waren nun der Hut und das Gewehr übrig und auch durch den Umbau von Old Shatterhand (Nr. 7550) entstanden zwei überzählige Bastelteile: ein weiteres Gewehr und die Sattelrolle mit Lasso. Old Shatterhands Sattelrolle mit Lasso musste leicht nachmodelliert werden, um die Schäden durch die Abtrennung des Gewehrs zu korrigieren.
Auch die Gewehre mussten durch die Abtrennungen von der Sattelrolle bzw. der Hand korrigiert werden und so entschloss ich mich, sie nach realen Vorbildern umzugestalten. Das Gewehr von Old Shatterhand bekam den Nachladebügel aus einem Pappstreifen. Wie bei der Winchester von Old Shatterhand durchbohrte ich beim Gewehr des Treibers zuerst den Abzugbügel. Außerdem mussten die Reste der Hand weggeschnitzt werden.
Aufgrund der Gestaltung des Kolbens am Schloss gab es für mich beim Treiber-Gewehr prinzipiell vier Optionen, welchen Gewehrtyp ich zur Vorlage nehmen könnte. Passende Bilder findet man natürlich in der TIME LIFE Serie „Der Wilde Westen“ (z. B. „Die Revolverhelden“), aber das schönste Buch zu dem Thema in meiner Bibliothek ist „Kunstwerke in Stahl: Meisterstücke amerikanischer Graveure und Büchsenmacher“ von R. L. WILSON (Motorbuch-Verlag). Vorderlader gab es in der von mir bevorzugten Zeit nach dem Bürgerkrieg eher selten und da habe ich auch einige Zinn-Exemplare im Fundus. Typisch ist diese Kolbenform allerdings auch für Schrotflinten. Nur sind diese doppelläufig (z. B. Remington 10-Gauge Shotgun). Es gab dann aber noch Revolver, an deren Griffschale man einen Gewehrkolben anbringen konnte. Am bekanntesten ist hier wohl der Colt Buntline Special. Schrotflinte und Colt mit Kolbenverlängerung besitzen allerdings nur kurze Schäfte unter dem Lauf und insbesondere die Umgestaltung beim Schloss zur Revolvertrommel war mir zu aufwändig. So war ich dann froh, als ich unter den vielen Bildern mehrere Winchester mit vergleichbarem Kolben fand und so sollte auch dieses Gewehr einen Ladebügel bekommen. Die schwierigste Bastelei lag aber nun vor mir: das Anbringen der Abzüge in den kleinen Löchern von nur wenig über 1 mm Durchmesser. Beim Rohling versuchte ich mit einer Nadel ein feines Loch zu drücken, um dort ganz dünnen Draht einzukleben. Das Loch gelang, aber der Bügel brach weg – hatte allerdings eh Gussfehler. Also kombinierte ich den neuen Bügel mit dem Repetierhebel und nahm als Material hierfür die dünne Metallfolie einer Tomatenmark-Tube.
Beim anderen Gewehr formte ich den Abzug aus APOXIE SCULPT. Weitere kleine Details, die nun noch fehlten, waren bei jedem Gewehr Kimme und Korn und der Hahn. Auch war der Bereich zwischen Hahn und Kimme so zu verschließen, dass der Lauf nicht mehr sichtbar war. Außerdem musste ich beim Rohling noch die Lücken ausbessern, welche die Entfernung der Finger hinterlassen hatte. Die kleine Ladeöffnung zum Einführen der Patronen in das Magazin im Schaft gestaltete ich per feinster Fräse und die kleine Naht zwischen Schloss und Schaft bei Old Shatterhands Gewehr mit dem Skalpell.
Im Endeffekt stellt sich mir die Frage, was schwieriger war: die Bastelarbeiten an den Gewehren oder das Fotografieren der kleinsten Details. Nach der Bemalung wird man wohl die einzelnen Elemente besser erkennen können.
Viele Grüße, HW
Falkenauge- Lupenbesitzer
Re: Bemalungen, Umbauten, Modellierungen - neue Cowboys für meine Dioramen
Auch die Bemalung der Winchester erfolgte nach meinen Vorlagen. Dabei wählte ich die Varianten von stahl- und bronzefarbenem Schloss. Für die Fotos zur Grundbemalung nahm ich eine Hilfskonstruktion aus Draht, damit man die Mini-Abzüge auf den Bildern besser sieht. Bei der Bearbeitung der Bilder bemerkte ich noch kleine Fehler in der Bemalung und beim Gewehr von Old Shatterhand war das Korn abgebrochen.
Nach den nötigen Korrekturen lasierte ich leicht mit Schwarz. Dadurch wirkt das Holz etwas natürlicher und die Schlossregionen sehen aus, als wenn sie leicht graviert worden wären. So bekam ich zwei schöne Gewehre, die in verschiedensten Szenen ein gutes Accessoire abgeben werden. Und für die Präsentation in der Vitrine habe ich auch schon eine Idee.
Parallel zur Bemalung der Gewehre nahm ich mir auch Old Shatterhands Sattelrolle mit Lasso vor.
Ob das Teil beim umgebauten Elastolin-Standpferd bleibt, habe ich noch nicht entschieden. Es ist nur lose aufgelegt.
Viele Grüße, HW
Falkenauge- Lupenbesitzer
Re: Bemalungen, Umbauten, Modellierungen - neue Cowboys für meine Dioramen
Mit den Bemalungen der Gewehre und der Sattelrolle nahm ich mir auch zwei restaurierte Reiter vor. Deren einfarbige Waffen entsprechen der Firmen-Originalbemalung.
Nach der Montage des radschmierenden Treibers schloss ich noch beide Hände weiter, in dem ich von innen eine Einkerbung machte, und schnitzte das linke Knie und die Schultern besser heraus.
Außerdem modellierte ich beim Sheriff die beiden Übergänge am linken Bein und die beiden Schultern. Erst nach der Härtung wurde es dann richtig kompliziert: am rechten Kinn, der rechte Daumen und die linke Hand mussten nachmodelliert werden. Gesichter und Hände finde ich am schwierigsten zu modellieren.
Für die geöffnete linke Hand zum Halten der Zügel benötigte ich zwei Modellierungsgänge. Die Fingerspitzen setzte ich erst zum Schluss an.
Viele Grüße, HW
Falkenauge- Lupenbesitzer
Re: Bemalungen, Umbauten, Modellierungen - neue Cowboys für meine Dioramen
Auch der zweite liegende Schütze aus Masse (Elastolin Nr. 6963) ist nun fertig. Bei den Restaurierungen orientiere ich mich ja an der originalen Firmenbemalung. Verzichte also auf Wischtechniken etc.
Beim Umbau der sitzenden Mutter von Germania (Nr. 77125) ist aus dem ersten Ballerina-Schuh ein eher klobiger Stiefel geworden. Nach der Montage der Schuhe ist da nur wenig Platz zum Modellieren. Habe ich mal wieder eine ähnliche Aufgabe, dann montiere ich den zweiten Schuh erst nach den abgeschlossenen Modellierungen am ersten.
Die Schwierigkeiten bei der Darstellung von Sporen hatte ich ja eingangs dieses Beitrags schon angesprochen. Gegenüber der einfachen Radform meiner ersten Versuche modellierte ich bei Old Shatterhand (Elastolin Nr. 7550) eher sternförmige Gebilde. Aber auch dazu waren mehrere Etappen nötig. Je nach Konzentrationsfähigkeit kann ich mit einer fingerkuppengroßen Kugel Modelliermasse etwa ein bis zwei Stunden Details gestalten. Dann geht der Rest (oft etwa die Hälfte oder sogar zwei Drittel der Masse) an das derzeitige „Auffanglager“. Vor der Modellierung der Befestigungselemente zu den Sporen kommt bei Old Shatterhand die Fräse zum Einsatz: Es sind kleinere Korrekturen an den Sporen und an den Fransen nötig. Beim Hemd hatte ich die rechte Schulter nach der Ummontage des Armes neu modelliert und auf dem Rücken waren die Lücken, die durch die Entfernung des Gewehres sichtbar wurden, zu schließen.
Auch beim Umbau zum gehenden Treiber (Rohling der Elastolin-Nr. 6922) konnte modelliert werden. Dabei arbeitete ich wieder von unten nach oben, ließ aber beim ersten Durchgang den Gürtelbereich aus. Außerdem ging mir an der linken Achsel das vorbereitete Material aus.
Nach der Härtung werde ich per Fräse die letzten Falten auf dem Rücken wegnehmen, da mir während der Modellierung klar geworden war, dass das Hemd durch die gebückte Haltung dort recht stramm sitzen dürfte.
Viele Grüße, HW
Falkenauge- Lupenbesitzer
Re: Bemalungen, Umbauten, Modellierungen - neue Cowboys für meine Dioramen
Bei meinen Umbauten zum Kutscher bzw. zum reitenden Begleiter eines Planwagen-Trecks waren zwei Gewehre übrig, die ich Anfang Mai 2014 intensiv zu verschiedenen Winchester-Modellen umgestaltete [siehe oben]. Bei den Recherchen zur Kolbenform mit abgesetzter Griffschale ergaben sich zwei Gewehrtypen, die mit dem vorhandenen Grundmodell nicht zu verwirklichen waren. Die Idee zum Eigenbau lag nahe, da ich ja gerade am Thema dran war. Als Grundmaterial für die Läufe suchte ich passende Durchmesser in meinen Draht-Vorräten. Aus gerade abgeschlossenen Restaurierungen wusste ich, wie schwierig das Modellieren gleichmäßiger Läufe war. Passenden Draht hatte ich von der Rolle und da merkte ich dann, dass auch das Geradebiegen nicht so leicht war. Für eine normale und eine abgesägte Schrotflinte wählte ich für die je zwei Läufe Draht mit 2 mm Durchmesser. Die Kunststoffbeschichtung brachte mich auf die Idee, mit Skalpell einen Einschnitt zu machen und den inneren Teil per Seitenschneider etwas zu kürzen. So bekam ich vorne hohle Läufe, die man sonst in diesem Maßstab vergeblich sucht. Für den Colt Buntline Special mit Gewehrkolben-Ansatzstück war mein Blumendraht mit 1,4 mm Durchmesser die bessere Wahl. Nur war hier die Beschichtung so stabil, dass es mir nicht möglich war, den inneren Draht zu kürzen. Mit dem gleichen Blumendraht gestaltete ich für beide Schrotflinten das Innengerüst für Schaft und Kolben als Grundlage der späteren Modellierung. Für den Colt stellte ich mit einem kurzen, leicht versetzt angeklebten Stück die Führung des Patronenauswerfers dar.
Die Vorbereitung der Schrotflinten ergab dann noch eine Ergänzung: eine aufgeklappte Version mit Cowboy beim Laden. Dazu musste ich die Läufe von beiden Seiten her offen gestalten und verzichtete auch auf einen zusätzlichen Draht zur Versteifung.
Schon mit Fertigstellung der beiden Winchester stellte sich für mich die Frage der Präsentation in der Vitrine: Nach dem Aufwand in die Schachtel? Nö! Und gegen die Rückwand lehnen? Geht nicht! Also entschied ich mich schnell dazu, genau das Möbel zu bauen, welches für Langwaffen im Wilden Westen genutzt wurde: ein Gewehrständer. Als Material nahm ich Eisstiele und Kaffee-Rühstäbchen. Die Grundmaße wählte ich so, dass 7 Gewehre ihren Platz bekommen, denn da ich gerade im Schwung mit der Gewehr-Bemalung war, will ich noch zwei Zinn-Exemplare ergänzen.
Die Höhe des Sockels ergab sich aus der Eisstiel-Breite und die Gesamthöhe aus den Gewehrlängen. Für die Seitenwände und den oberen Abschluss entschied ich mich zu geschwungenen Umrissen ähnlich dem Exemplar von PLAYMOBIL. Auch im Wilden Westen darf ein Gebrauchsmöbel optisch gut aussehen! Allerdings neigen Eisstiele zum Splittern, so dass ich bislang die glatten Schnitte bevorzugt hatte. Die annähernde Symmetrie der Bögen erreichte ich bei den Seitenteilen durch ein Aufeinanderlegen und beim oberen Abschluss mittels Papierschablone, die ich in der Mitte geknickt hatte.
Die Grundbauteile bastelte und montierte ich jetzt schon, aber die unteren und rückwärtigen Halterungen kann ich erst anbringen, wenn alle Gewehre fertig sind.
Nur so kann ich die Halterungen passgerecht den Gewehrformen anschmiegen.
Viele Grüße, HW
Falkenauge- Lupenbesitzer
Re: Bemalungen, Umbauten, Modellierungen - neue Cowboys für meine Dioramen
Vor der Modellierung der Befestigungselemente zu den Sporen kam bei Old Shatterhand die Fräse zum Einsatz: Es waren kleinere Korrekturen an den Fransen und an den Sporen nötig. Die Modellierung der Befestigungsriemen erfolgte dann in mehreren Etappen.
Nach der Härtung nahm ich beim Treiber beim Radschmieren per Fräse die letzten Falten auf dem Rücken weg, da mir während der Modellierung klar geworden war, dass das Hemd durch die gebückte Haltung dort recht stramm sitzen dürfte. Dafür beulte ich es dann beim nächsten Modellierungsschritt am Bauch aus.
Beinahe hätte ich beim Treiber etwas vergessen: An den Händen musste ja noch nachmodelliert werden. Die Kerbe in der linken Hand zur weiteren Krümmung der Finger musste verfüllt und die Ansätze der Finger herausmodelliert werden. Bei der rechten Hand war dagegen mehr zu tun, da die Entfernung des Gewehrs größere Verluste mit sich gebracht hatte. Die nötigen Nachmodellierungen betrafen auch den Daumen und insgesamt war die Form so zu gestalten, dass die Hand den Pinsel halten kann. Mit dem Endergebnis war ich sehr zufrieden, denn der Pinsel kann lose eingeschoben werden.
Wie die Bilder zeigen, hatte ich zwischenzeitlich noch eine weitere Winchester und einen Karabiner angefangen, die meine Kutschbegleiter der US-Kavallerie von MINI-FORMA bekommen sollten. Beim Karabiner veränderte ich leicht den Schlossbereich und den vorderen Schaft. So bekam das Gewehr eine Ähnlichkeit zum zwölfschüssigen Colt Lightning Carbine von 1883, dem ersten Repetiergewehr mit Pumpaktion, bei der die Bewegung des vorderen Schaftes den Ladevorgang auslöst, ohne dass man das Gewehr aus der Visierlinie nehmen muss. Zuerst bekamen dann vor allem die Läufe ihre Bemalung und teilweise auch das Schloss. Dabei zeigte es sich, dass teilweise das Einkleben eines Abzugs aus ganz feinem Draht den Bügelbereich mit Kleber ausgefüllt hatte. Daher entfernte ich dort die Abzüge wieder und setzte welche aus Modelliermasse ein. Auch entdeckte ich noch leichte Gussfehler, die auszubessern waren.
Viele Grüße, HW
Falkenauge- Lupenbesitzer
Re: Bemalungen, Umbauten, Modellierungen - neue Cowboys für meine Dioramen
Ein Cowboy von Seite 1 ist mittlerweile fertig geworden.
Elastolin Nr. 6970: Hut nachmodelliert
Normalerweise versuche ich per Fräse gussbedingte Ausfüllungen zwischen den Beinen etc. wegzunehmen, aber der Kunststoff von Elastolin schmilzt sehr schnell und so habe ich diesen Bereich in Schwarz angelegt.
Bei der Bemalung entdeckte ich noch ein paar Auswerfermarken, die ich mit wenig Modelliermasse überarbeitete.
Ebenfalls erst während der Bemalung bemerkte ich, dass dies Exemplar den rechten Arm ziemlich dicht am Körper hat und deshalb der Messergriff eine leichte Einbuchtung aufweist, die ich mit Modelliermasse verfüllte.
Nun hatte ich die Figur, wie sie mir vorschwebte.
Zum besseren Vergleich mit der zuerst von mir restaurierten Originalfigur [auch auf Seite 1] stellte ich meinen leichten Umbau auf einen losen Elastolin-Sockel.
Mit dem von mir gestalteten Hut gefällt mir die Figur deutlich besser. Der Vergleich zeigt auch gut die Entwicklung der Figur in der Produktionszeit bei Elastolin. Mein Umbau besitzt den angelegten rechten Arm, der zur eingeschränkten Modellierung am Messer führte. Vermutlich zur besseren Bemalung wurde später der rechte Arm weiter vom Körper weg montiert, ohne dass das Messer korrigiert wurde.
Viele Grüße, HW
Falkenauge- Lupenbesitzer
Re: Bemalungen, Umbauten, Modellierungen - neue Cowboys für meine Dioramen
Elastolin 6988: Lassowerfer aus Masse
Die Restaurierung begann ich Anfang der 1990'er mit Plasto aus der Tube von Revell. Die Augen malte ich damals noch als einfachen schwarzen Punkt.
Bei den beiden Lassowerfern versuchte ich es jetzt erstmals mit blauer und brauner Iris und kleiner schwarzer Pupille. Bei den Massefiguren sind allerdings die Gesichter recht grob und oft unsymmetrisch, was die Bemalung erschwert.
Bei Massefiguren verzichte ich auch meist auf die anschließende Lasur, da man damit nur die Spannungsrisse noch mehr betont. Die fehlenden Lassos habe ich ergänzt. Sie können leicht wieder abgenommen werden.
Mittlerweile überarbeite ich alte Massefiguren möglichst wenig, um den Originalcharakter der historischen Figuren zu erhalten. So verklebte ich beim dritten Exemplar zuerst die losen Teile am Arm und modellierte während der Härtung schon mal die Hutkrempe nach.
Dann konnte auch der Arm ausgebessert werden. Ich bemalte nur die ergänzten Bereiche und auch das Lasso blieb unverändert.
Die Übersichtsbilder zeigen gut die Entwicklung des Lassowerfers bei Elastolin. Das Lasso ist ein Thema für sich. Woran erkennt man das Original? Das unveränderte Original mit rotem Hemd könnte das alte Lasso haben. Auf der Katalogabbildung ist die Anordnung der Schlinge in der rechten Hand nicht zu erkennen. Das Lasso endete kurz mit kleinem Knoten in der linken Hand. Wie man an den beiden rechten Exemplaren sehen kann, ist eine vorbildgetreuere Lasso-Gestaltung möglich.
Derzeit ist mir für die Masse-Nr. 6888 und 6988 kein Unterschied in der Figurengestaltung bekannt. Die kleinere Version I der J-Figur 6919 bekam von mir eine neue Wurfschlinge in die Hand. In der Version I gab es unter 6920 auch die Figur mit Hut. Die Version II von 6919 hatte ich bereits als Kind bemalt. Der Cowboy gehört leider mit zu meinen Sammlungsverlusten. Das Bild wurde daher am PC eingebaut. Die Weichplastik-Variante der Version II gab es zusammen mit anderen Fußern in einem Karton für den Verkaufstresen und allen war die Artikelnummer 7455 gemeinsam. Der direkte Hartplastik-Nachfahre der Massefigur erschien unter der Artikelnummer 6978.
Cowboys mit Lasso waren immer ein Thema bei Elastolin. Das Fehlen von Longhorns im Sortiment der Figurengröße 7 cm ist daher nicht so richtig zu verstehen.
Viele Grüße, HW
Falkenauge- Lupenbesitzer
Re: Bemalungen, Umbauten, Modellierungen - neue Cowboys für meine Dioramen
Elastolin Nr. 6966 (Masse): Restaurierung
Beim stehenden Gewehrschützen, den ich zusammen mit den beiden zuvor gezeigten Lassowerfern mit PLASTO ergänzt hatte, gibt die Hutform den Hinweis auf die Entstehungszeit und damit die Artikelnummer. Anfangs hatte die Nummer 6866N eine geschwungene Krempe, die vorne weiter nach oben ragt. Die gleichmäßig gerade Hutkrempe meines Exemplars zeigt, dass es schon die überarbeitete Nummer 6966 aus dem Ende der 1930’er ist. Auch er gehört zur Figurengruppe, deren Bemalung ich Mitte März 2015 fortsetzte. Was nicht früher schon vollständig übermalt wurde wie Hut und Stiefel bekam nur leichte Ausbesserungen in den originalen Farbtönen. Nach den Fotos bemerkte ich dann, dass ich das Hutband vergessen hatte.
Elastolin Nr. 6902N bzw. 6992 (Masse): Restaurierung
Der Masse-Vorläufer des reitenden Colt-Schützen bekam seine Korrekturen mit PLASTO ebenfalls bereits in den 1990’ern. Während der Fortsetzung meiner Restaurierungen Mitte bis Ende der 2000’er kombinierte ich öfter mehrere Figuren auf einem Foto. Während der Neubemalung der Augen im März 2015 stellte ich fest, dass ein Teil der Korrekturen an den Stiefeln abgeplatzt war und ich ergänzte die Stiefel mit APOXIE.
Nach der Fertigstellung der Bemalung setzte ich den Schützen auf das springende Indianerpferd in eigener Bemalung [siehe mein Indianer-Beitrag], obwohl ich nicht weiß, ob mein Exemplar wirklich die Nr. 6902N ist, die auf diesem Pferd ausgeliefert wurde.
https://www.der-lustige-modellbauer.com/t20674-bemalungen-umbauten-modellierungen-neue-indianer-fur-meine-dioramen
Das neuere galoppierende Masse-Pferd der Nr. 6992 ist nicht in meinem Bestand. Auf vergleichbarem Galopper erschien auch die Plastik-Version.
Viele Grüße, HW
Falkenauge- Lupenbesitzer
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