Blindsegler's Baubericht zur H.M.S. Victory
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Re: Blindsegler's Baubericht zur H.M.S. Victory
Kleiner (offensichtlicher) Tipp an alle Kollegen: Beim Anmischen von 2-Komponenten-Feinspachteln wie z.B. Ponal Reparaturspachtel genau auf die Dosierungen und ein wenig auf die Umgebungstemperatur achten. Ansonsten dürft ihr am nächsten Tag das misslungene Ergebnis wieder vom Modell runterkratzen. Ebenfalls gut zu wissen: Schon ein wenig mehr Härter als vorgesehen macht die Masse nicht härter, sondern paradoxerweise deutlich weicher.
Blindsegler- Mitglied
Re: Blindsegler's Baubericht zur H.M.S. Victory
Was für ein arbeitsaufwand...........
Obwohl der gar nicht nötig wäre..........
Aber mach mal ruhig so weiter wie du meinst.....
Obwohl der gar nicht nötig wäre..........
Aber mach mal ruhig so weiter wie du meinst.....
Der Rentner (†)- Verstorbenes Mitglied
Re: Blindsegler's Baubericht zur H.M.S. Victory
Kleines Update: Ich schleife und schleife und komme ganz gut voran.
Und mein Schleif-Arm fühlt sich in etwa
Und mein Schleif-Arm fühlt sich in etwa
- Code:
https://i.imgur.com/wBe4W.png
Zuletzt von JesusBelzheim am Fr 20 Feb 2015, 18:53 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet (Grund : Direktlink codiert)
Blindsegler- Mitglied
Re: Blindsegler's Baubericht zur H.M.S. Victory
Bitte keine Direktlinks einstellen
JesusBelzheim- Moderator
Re: Blindsegler's Baubericht zur H.M.S. Victory
Ein kurzes Update von mir nach viel zu langer Abstinenz: In den letzten Monaten habe ich wegen anderer Verpflichtungen nicht mehr so intensiv an dem Schiff weiterarbeiten können wie ursprünglich geplant. Ich hoffe, dass ich in einigen Wochen das Tempo wieder anziehen kann. Neue Fotos kommen aber auf jeden Fall.
Blindsegler- Mitglied
Re: Blindsegler's Baubericht zur H.M.S. Victory
Kein Problem Gunther, wir sind geduldig
JesusBelzheim- Moderator
Re: Blindsegler's Baubericht zur H.M.S. Victory
endlich mal wieder eine Abwechslung
wackeldackel- Pinzettenhalter
Re: Blindsegler's Baubericht zur H.M.S. Victory
Lass Dich mal nicht hetzen von der "alten Dame"...
LG
Robert
LG
Robert
Pulveraffe- Schneidmatten-Virtuose
Re: Blindsegler's Baubericht zur H.M.S. Victory
Endlich bin ich etwas vorangekommen und kann ein paar visuelle Updates liefern. Kurz zusammengefasst lag der Hauptaufwand in den letzten Wochen weniger beim Bug, sondern bei den oberen Hälften der Spanten. Temporär angebrachte Testplanken haben immer wieder kleine Dellen oder Beulen offenbart, die aufwändig korrigiert werden mussten. Aber zum Glück bin ich jetzt ja so ziemlich fertig - mit einer Seite...
Hier ist ein Bild eines Testversuchs:
Der geschliffene Bug in seiner vollen "Pracht":
Hier der Bug von der Seite:
Und hier ist ein Foto von oben auf den Bug. Leider ist hier Klebeband im Bild zu sehen, das ich auf den Kiel geklebt habe, damit ich nicht aus Versehen etwas davon wegschleife:
In diesem Bild sind die vielen aufgeklebten Korrektur-Leisten recht gut zu erkennen:
Hier ist ein Bild eines Testversuchs:
Der geschliffene Bug in seiner vollen "Pracht":
Hier der Bug von der Seite:
Und hier ist ein Foto von oben auf den Bug. Leider ist hier Klebeband im Bild zu sehen, das ich auf den Kiel geklebt habe, damit ich nicht aus Versehen etwas davon wegschleife:
In diesem Bild sind die vielen aufgeklebten Korrektur-Leisten recht gut zu erkennen:
Blindsegler- Mitglied
Re: Blindsegler's Baubericht zur H.M.S. Victory
Das sieht sehr gut aus Gunther, saubere Arbeit
JesusBelzheim- Moderator
Re: Blindsegler's Baubericht zur H.M.S. Victory
Respekt!
Sooo viel Arbeit und Mühe, die hinterher leider keiner mehr sieht....schade eigentlich.
Aber wir haben´s gesehen! ...und Du weißt es!
Gruß
Robert
Sooo viel Arbeit und Mühe, die hinterher leider keiner mehr sieht....schade eigentlich.
Aber wir haben´s gesehen! ...und Du weißt es!
Gruß
Robert
Pulveraffe- Schneidmatten-Virtuose
Re: Blindsegler's Baubericht zur H.M.S. Victory
Seit meinem letzten Update sind leider ziemlich viele Wochen ins Land gegangen. Trotzdem habe ich fleissig an meiner Lady weitergerabeitet und mich seither auf die Steuerbordseite fokussiert. Im Grunde habe ich die genau gleichen Tätigkeiten durchgeführt wie bisher auch, nur seitenverkehrt. Darum gab es auch nicht wirklich Vieles oder gar Interessantes zu berichten. Der einzige Unterschied zur Backbordseite war, dass die Spanten auf Steuerbordseite komischerweise zum Teil noch ungenauer geschnitten waren, insbesondere die oberen Bereiche. Die Schleif- und Korrekturarbeiten waren deshalb ziemlich zeitaufwändig und nervig. Die Korrekturen am Bug gingen dafür sehr schnell, da ich dieses Mal genau wusste, wo und wie ich zu arbeiten hatte.
Glücklicherweise sagt mir mein Gefühl, dass ich mich allmählich der Zielgeraden nähere.
Visuelle Updates liefere ich in Kürze nach.
Glücklicherweise sagt mir mein Gefühl, dass ich mich allmählich der Zielgeraden nähere.
Visuelle Updates liefere ich in Kürze nach.
Blindsegler- Mitglied
Re: Blindsegler's Baubericht zur H.M.S. Victory
Es hat lange gedauert, aber ich glaube, dass ich mit Schleifen endlich fertig bin. Was meint ihr?
Blindsegler- Mitglied
Re: Blindsegler's Baubericht zur H.M.S. Victory
Feinschliff vom feinsten. Die Foto's verleiten richtig noch mal mit der Hand einmal drüberstreichen zu wollen.
Sigmund- Lupenbesitzer
Re: Blindsegler's Baubericht zur H.M.S. Victory
Ein sauberes glattes Ergebnis Gunther, Respekt
Und jetzt viel Spaß beim Beplanken
Und jetzt viel Spaß beim Beplanken
JesusBelzheim- Moderator
Re: Blindsegler's Baubericht zur H.M.S. Victory
Nachdem ich die Drahtverbindungen zwischen dern Spanten zwecks Schleifen entfernen musste, hatte ich gehofft, dass nach einigen Montaten des Geradebiegens die Spanten diese Positionen beibehalten würden. Leider war meine Hoffnung nicht erfüllt worden. Deshalb habe ich nun mit Kanonen auf Spatzen geschossen und was G'scheites gebaut:
Die Spantenenden sitzen jetzt alle Bombenfest und sind gleichzeitig senkrecht ausgerichtet. Ich glaube, dass jetzt schon was schlimmes passieren müsste, damit etwas bricht. Die Platikelemente sind selbstverständlich nur untereinander verklebt.
Weiterhin habe ich noch ein paar Balken reingezogen (bei zwei sieht man noch den frischen Leim):
Die Funktion der Balken soll hauptsächlich darin liegen, die durch die Biegungen verursachten Zugkräfte der waagrecht eingebauten Verstärkungsleisten aufzufangen.
Die Spantenenden sitzen jetzt alle Bombenfest und sind gleichzeitig senkrecht ausgerichtet. Ich glaube, dass jetzt schon was schlimmes passieren müsste, damit etwas bricht. Die Platikelemente sind selbstverständlich nur untereinander verklebt.
Weiterhin habe ich noch ein paar Balken reingezogen (bei zwei sieht man noch den frischen Leim):
Die Funktion der Balken soll hauptsächlich darin liegen, die durch die Biegungen verursachten Zugkräfte der waagrecht eingebauten Verstärkungsleisten aufzufangen.
Blindsegler- Mitglied
Re: Blindsegler's Baubericht zur H.M.S. Victory
Die Idee sieht gut aus Gunther
JesusBelzheim- Moderator
Re: Blindsegler's Baubericht zur H.M.S. Victory
Das wird was, RESPEKT!
LG
Robert
LG
Robert
Pulveraffe- Schneidmatten-Virtuose
Re: Blindsegler's Baubericht zur H.M.S. Victory
Aufgrund der Feiertage habe ich mich entschieden, am Modell selbst nur wenig zu arbeiten und mich stattdessen darauf zu konzentrieren, ein paar Testversuche durchzuführen, die ich im Zweifelsfall auch zwischen zwei Gängen erledigen konnte. Der Fokus der Testversuche war, den richtigen Ton der Beize für die Rumpfbeplankung zu finden.
Der Ausgangspunkt der Testreihe waren die Angaben von Bernd in seinem Bauthread, das ich im Zweifelsfall immer als Referenzanleitung verwende. Darin hat er er von Walnussbeize und einem kleinen Schuss Mahagonibeize berichtet. Gesagt, getan, habe ich bei einem größen Onlineversandhändler einen Anbieter gefunden, der beides als Wasserbeize günstig angeboten hat. Beim Modellbauhändler meines Vertrauens habe ich massig Lindenleisten gekauft und bei einem Baumarkt einen Stapel Bastelsperrholzplatten.
Das Vorgehen bei jedem einzelnen Beizversuch war immer der gleiche: Leisten auf Sperrholz kleben, warten, schleifen mit 240er, wässern, warten, schleifen mit 240er, beizen, warten. Mit Ausnahme des Aufklebens waren die Arbeitsgänge immer innerhalb von Minuten erledigt.
Der erste Beiztest hat mich dann doch etwas überrascht, denn ich hätte nicht gedacht, dass die vergleichsweise günstige Beize so dermaßen farbintensiv und dunkel ist:
Bevor jemand fragt: Nein, die Leisten sehen wirklich so aus. Ich habe für diese Aufnahmen extra eine semiprofessionelle Kamera von einem Nachbarn ausgeliehen und die RAW-Bilder so nachbearbeitet, dass sie möglichst identisch sind mit dem realen Objekt. Am Rand des Brettes könnt ihr übrigens meine Notizen sehen, die auf das Mischverhältnis hinweisen. Bei allen Mischungsangaben mit drei Anteilen ist der erste Teil immer Mahagoni, der zweite Walnuss und der dritte Wasser. In obigem Fall habe ich also den Anteil von Mahagoni immer weiter reduziert. Die Mischungen habe ich mit einfachen Platikspritzen erstellt und millimetergenau abgemessen.
Im zweiten Testdurchlauf habe ich die Beizmischung kräftig verdünnt. Die ersten beiden Testproben wurden in etwa 1:4 (2:5:25 = 7:25) verdünnt, bei der dritten habe ich zunächst eine extrem verdünnte Mischung genommen und dann mit einer kräftigeren Mischung in zweites Mal gebeizt:
Noch einmal eine Testreihe mit ähnlichen Mischungsverhältnissen. Bei der dritten Probe habe ich den Aufwand auf die Spitze getrieben und nach zwei der insgesamt drei Beizvorgängen die Planken mit einem feuchten Tuch abgewaschen:
Bei dem folgenden Bild hatte ich bei der ersten Probe das erste Mal das Gefühl, auf dem richtigen Weg zu sein:
Was mich aber bei allen bis dahin durchgeführten Proben gestört hat, war der durchaus kräftige Blau- bis Violettstich, der sich insbesondere beim zweimaligen Auftragen der 1:5:30-Mischung bemerkbar gemacht hat. Die Fotos von Bernd waren zwecks Gegenprobe leider keine Hilfe, da die Farbunterschiede zwischen seinen Aufnahmen sehr stark waren. Mir ist dies auch bei meinen Testproben aufgefallen. Je nach Neigung, Lichtquelle und Lichteinfall zeigten sich fast gänzlich andere Farbnuancen. An diesem Punkt war ich erst einmal an einer Sackgasse angekommen, da ich einen warmen, tiefen Braunton erreichen wollte, aber meine Mischungen diesen nicht hervorgebracht haben.
Ich hatte schließlich die Idee, die Leisten vorab mit einem wärmeren Beizton quasi zu grundieren, um dann zweimal die 1:5:30-Mischung aufzupinseln. Also bin ich über Zentrum los, und habe mir von Clou die Wasserbeize des Typs Gold-Teak geholt. Da aber selbst Gold-Teak einen starken Gelbstich besitzt, habe ich diesen auch mit einem winzigen Schluck Mahagoni aufgewärmt. Die Beizergebnisse sahen nun schon deutlich besser aus:
Von allen drei Alternativen hat mit die oberste Probe am besten gefallen, auch wenn diese witzigerweise nun deutlich zu gelbstichig war. Also bin ich noch einmal rangegangen und habe die Grundlasur stärker verdünnt und den Mahagoni-Anteil weiter erhöht, um die Farbqualität weiter in Richtung orange zu treiben. Das Mischungsverthältnis bestand nun aus 2 Teilen Teak Gold, 0,3 Teilen Mahagoni und vier Teilen Wasser.
Leider ist die Aufnahme etwas unscharf geworden, aber für mich war das ein ziemlich guter Farbton. Um nun ganz sicherzugehen habe ich einen alten Ratschlag meines Vaters befolgt, dass man Beizversuche immer möglichst großflächig machen sollte um einen wirklich guten Eindruck davon zu bekommen. Das habe ich auch gemacht und hier ist das Ergebnis:
Ich muss sagen, mir persönlich gefällt der getroffene Farbton sehr gut. Die Maserung kommt gut zum Vorschein, der Ton ist warm und tief. Zum Spaß habe ich dann gestern noch einen Versuch gemacht, und einen Teil der Probe mit Holzöl eingelassen. Und was soll ich sagen...Wow. Das Holzöl hat Wunder bewirkt, denn es hat dafür gesorgt, dass die Maserung noch deutlicher zum Vorschein kommt und der Kontrast deutlich lebhafter wurde, ohne dass sich die Farbe erkennbar ändert oder ein Glanzeffekt entsteht. Während die ungeölte Proben wirken, als ob ein dunkler Schleier über den Holz schweben würde, ist dieser Effekt mit Ölung komplett verschwunden. Auf den Foto ist die rechte Seite geölt, die linke Seite habe ich zum Vergleich unbehandelt gelassen:
Und hier ist zum Abschluss noch eine Großaufnahme. Links ist ungeölt, rechts ist geölt:
Der Ausgangspunkt der Testreihe waren die Angaben von Bernd in seinem Bauthread, das ich im Zweifelsfall immer als Referenzanleitung verwende. Darin hat er er von Walnussbeize und einem kleinen Schuss Mahagonibeize berichtet. Gesagt, getan, habe ich bei einem größen Onlineversandhändler einen Anbieter gefunden, der beides als Wasserbeize günstig angeboten hat. Beim Modellbauhändler meines Vertrauens habe ich massig Lindenleisten gekauft und bei einem Baumarkt einen Stapel Bastelsperrholzplatten.
Das Vorgehen bei jedem einzelnen Beizversuch war immer der gleiche: Leisten auf Sperrholz kleben, warten, schleifen mit 240er, wässern, warten, schleifen mit 240er, beizen, warten. Mit Ausnahme des Aufklebens waren die Arbeitsgänge immer innerhalb von Minuten erledigt.
Der erste Beiztest hat mich dann doch etwas überrascht, denn ich hätte nicht gedacht, dass die vergleichsweise günstige Beize so dermaßen farbintensiv und dunkel ist:
Bevor jemand fragt: Nein, die Leisten sehen wirklich so aus. Ich habe für diese Aufnahmen extra eine semiprofessionelle Kamera von einem Nachbarn ausgeliehen und die RAW-Bilder so nachbearbeitet, dass sie möglichst identisch sind mit dem realen Objekt. Am Rand des Brettes könnt ihr übrigens meine Notizen sehen, die auf das Mischverhältnis hinweisen. Bei allen Mischungsangaben mit drei Anteilen ist der erste Teil immer Mahagoni, der zweite Walnuss und der dritte Wasser. In obigem Fall habe ich also den Anteil von Mahagoni immer weiter reduziert. Die Mischungen habe ich mit einfachen Platikspritzen erstellt und millimetergenau abgemessen.
Im zweiten Testdurchlauf habe ich die Beizmischung kräftig verdünnt. Die ersten beiden Testproben wurden in etwa 1:4 (2:5:25 = 7:25) verdünnt, bei der dritten habe ich zunächst eine extrem verdünnte Mischung genommen und dann mit einer kräftigeren Mischung in zweites Mal gebeizt:
Noch einmal eine Testreihe mit ähnlichen Mischungsverhältnissen. Bei der dritten Probe habe ich den Aufwand auf die Spitze getrieben und nach zwei der insgesamt drei Beizvorgängen die Planken mit einem feuchten Tuch abgewaschen:
Bei dem folgenden Bild hatte ich bei der ersten Probe das erste Mal das Gefühl, auf dem richtigen Weg zu sein:
Was mich aber bei allen bis dahin durchgeführten Proben gestört hat, war der durchaus kräftige Blau- bis Violettstich, der sich insbesondere beim zweimaligen Auftragen der 1:5:30-Mischung bemerkbar gemacht hat. Die Fotos von Bernd waren zwecks Gegenprobe leider keine Hilfe, da die Farbunterschiede zwischen seinen Aufnahmen sehr stark waren. Mir ist dies auch bei meinen Testproben aufgefallen. Je nach Neigung, Lichtquelle und Lichteinfall zeigten sich fast gänzlich andere Farbnuancen. An diesem Punkt war ich erst einmal an einer Sackgasse angekommen, da ich einen warmen, tiefen Braunton erreichen wollte, aber meine Mischungen diesen nicht hervorgebracht haben.
Ich hatte schließlich die Idee, die Leisten vorab mit einem wärmeren Beizton quasi zu grundieren, um dann zweimal die 1:5:30-Mischung aufzupinseln. Also bin ich über Zentrum los, und habe mir von Clou die Wasserbeize des Typs Gold-Teak geholt. Da aber selbst Gold-Teak einen starken Gelbstich besitzt, habe ich diesen auch mit einem winzigen Schluck Mahagoni aufgewärmt. Die Beizergebnisse sahen nun schon deutlich besser aus:
Von allen drei Alternativen hat mit die oberste Probe am besten gefallen, auch wenn diese witzigerweise nun deutlich zu gelbstichig war. Also bin ich noch einmal rangegangen und habe die Grundlasur stärker verdünnt und den Mahagoni-Anteil weiter erhöht, um die Farbqualität weiter in Richtung orange zu treiben. Das Mischungsverthältnis bestand nun aus 2 Teilen Teak Gold, 0,3 Teilen Mahagoni und vier Teilen Wasser.
Leider ist die Aufnahme etwas unscharf geworden, aber für mich war das ein ziemlich guter Farbton. Um nun ganz sicherzugehen habe ich einen alten Ratschlag meines Vaters befolgt, dass man Beizversuche immer möglichst großflächig machen sollte um einen wirklich guten Eindruck davon zu bekommen. Das habe ich auch gemacht und hier ist das Ergebnis:
Ich muss sagen, mir persönlich gefällt der getroffene Farbton sehr gut. Die Maserung kommt gut zum Vorschein, der Ton ist warm und tief. Zum Spaß habe ich dann gestern noch einen Versuch gemacht, und einen Teil der Probe mit Holzöl eingelassen. Und was soll ich sagen...Wow. Das Holzöl hat Wunder bewirkt, denn es hat dafür gesorgt, dass die Maserung noch deutlicher zum Vorschein kommt und der Kontrast deutlich lebhafter wurde, ohne dass sich die Farbe erkennbar ändert oder ein Glanzeffekt entsteht. Während die ungeölte Proben wirken, als ob ein dunkler Schleier über den Holz schweben würde, ist dieser Effekt mit Ölung komplett verschwunden. Auf den Foto ist die rechte Seite geölt, die linke Seite habe ich zum Vergleich unbehandelt gelassen:
Und hier ist zum Abschluss noch eine Großaufnahme. Links ist ungeölt, rechts ist geölt:
Blindsegler- Mitglied
Re: Blindsegler's Baubericht zur H.M.S. Victory
Ein ganz wichtiger Parameter in Deiner Testreihe fehlt noch; es ist die Einwirkzeit. Vielleicht machst Du die beiden Seiten der Vic deshalb separat und beginnst mit ganz kurzer Einwirkzeit.
Dann kommt noch ein Problem hinzu, das Du beim Testen schlecht berücksichtigen kannst. Beim Beplanken des Rumpfes werden die Leisten so stark aneinander gepresst, dass der Leim herausquillt. Das sind genau die Stellen, die nachher fürchterlich aussehen, und wenn Du beim Beplanken die Leimreste nicht sofort aufgenommen hast, musst Du hier nachschleifen.
Schließlich hier noch ein Link, den ich hier im Forum gefunden habe, der aber jetzt aus meinem Archiv kommt
Ich glaube an den Osterfeiertagen kannst Du noch weiter testen, ich mache das demnächst auch
lg. Bob
Dann kommt noch ein Problem hinzu, das Du beim Testen schlecht berücksichtigen kannst. Beim Beplanken des Rumpfes werden die Leisten so stark aneinander gepresst, dass der Leim herausquillt. Das sind genau die Stellen, die nachher fürchterlich aussehen, und wenn Du beim Beplanken die Leimreste nicht sofort aufgenommen hast, musst Du hier nachschleifen.
Schließlich hier noch ein Link, den ich hier im Forum gefunden habe, der aber jetzt aus meinem Archiv kommt
- Code:
http://www.youtube.com/watch?v=QGCF6Y9yDHU
Ich glaube an den Osterfeiertagen kannst Du noch weiter testen, ich mache das demnächst auch
lg. Bob
Zuletzt von kaewwantha am Sa 09 Jan 2016, 19:38 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet (Grund : Link codiert)
Bob_Baumeister- Mitglied
Re: Blindsegler's Baubericht zur H.M.S. Victory
Hallo Bob,
bitte keine Direkt Links einstellen, immer die Code Funktion verwenden.
bitte keine Direkt Links einstellen, immer die Code Funktion verwenden.
kaewwantha- Bauanleitung-Verwahrer
Re: Blindsegler's Baubericht zur H.M.S. Victory
Danke für die Tips und Hinweise. Da ich mich vorab bereits recht intensiv mit Techniken, Hintergründen und Dingen, die man beachten muss, beschäftigt habe, bin ich dabei auch auf das von Dir verlinkte Video gestoßen, das ich nur empfehlen kann. Ich arbeite ziemlich genau nach den dort genannten Verfahrensweisen, die auch von anderen empfohlen werden. Das gilt auch für die Trocknungs- und Einwirkzeiten.
Die Testreihen waren deshalb für mich so ideal, weil sie zu 99 Prozent aus Warten bestanden. Für jede Phase habe ich mindestens sechs Stunden Wartezeit veranschlagt (außer beim Wässern, da waren es drei bis vier Stunden). Bei den letzten, absolut kritischen Proben bin ich auf mindestens zwölf Stunden hochgegangen. Die einzige Ausnahme war das Trocknen nach dem Wässern, da bin ich bei etwa vier Stunden an einem warmen Ort geblieben, da die Testleisten nicht sonderlich dick sind (1,5mm). Die letzte, großflächige Probe hat darum zwei Tage gedauert, bis sie fertig war, drei wenn ich die Trocknungszeit nach der dritten Beizschicht dazurechne. Wenn ich dann noch das Einlassen mit Holzöl und dessen Einwirkzeit dazunehme, dann komme ich auf vier Tage.
Ich gehe im Moment davon aus, dass die von mir veranschlagten Wartezeiten lange genug waren um ein endgültiges (Farb-)Bild zu erhalten. Die ersten Proben habe ich auch großteils vor Wochen gemacht und deren Farbqualität hat sich seitdem nicht geändert
Weiterhin konnte ich auch gut prüfen, welche Probleme der Weißleim macht bzw. machen wird. Denn teilweise kam bei den Proben schon ordentlich was durch die Fugen durch. An einigen Stellen kann man sogar noch diverse Flecken erkennen, die vom Weißleim herrühren. Diese sind aber nur deshalb da, weil ich absichtlich beim ersten Schliff etwas schlampig gearbeitet habe, um die negative Auswirkung besser abschätzen und testen zu können. Später werden ich natürlich sauber arbeiten.
Aber keine Sorge, ich habe noch einen Test vor und bei dem werde ich die Einwirk- bzw. Trockenzeiten auf mindestens 24 Stunden erhöhen. Schließlich kann ich ja nicht einfach so von der Arbeiet verschwinden, weil ich einen Rumpf beizen will
Die Testreihen waren deshalb für mich so ideal, weil sie zu 99 Prozent aus Warten bestanden. Für jede Phase habe ich mindestens sechs Stunden Wartezeit veranschlagt (außer beim Wässern, da waren es drei bis vier Stunden). Bei den letzten, absolut kritischen Proben bin ich auf mindestens zwölf Stunden hochgegangen. Die einzige Ausnahme war das Trocknen nach dem Wässern, da bin ich bei etwa vier Stunden an einem warmen Ort geblieben, da die Testleisten nicht sonderlich dick sind (1,5mm). Die letzte, großflächige Probe hat darum zwei Tage gedauert, bis sie fertig war, drei wenn ich die Trocknungszeit nach der dritten Beizschicht dazurechne. Wenn ich dann noch das Einlassen mit Holzöl und dessen Einwirkzeit dazunehme, dann komme ich auf vier Tage.
Ich gehe im Moment davon aus, dass die von mir veranschlagten Wartezeiten lange genug waren um ein endgültiges (Farb-)Bild zu erhalten. Die ersten Proben habe ich auch großteils vor Wochen gemacht und deren Farbqualität hat sich seitdem nicht geändert
Weiterhin konnte ich auch gut prüfen, welche Probleme der Weißleim macht bzw. machen wird. Denn teilweise kam bei den Proben schon ordentlich was durch die Fugen durch. An einigen Stellen kann man sogar noch diverse Flecken erkennen, die vom Weißleim herrühren. Diese sind aber nur deshalb da, weil ich absichtlich beim ersten Schliff etwas schlampig gearbeitet habe, um die negative Auswirkung besser abschätzen und testen zu können. Später werden ich natürlich sauber arbeiten.
Aber keine Sorge, ich habe noch einen Test vor und bei dem werde ich die Einwirk- bzw. Trockenzeiten auf mindestens 24 Stunden erhöhen. Schließlich kann ich ja nicht einfach so von der Arbeiet verschwinden, weil ich einen Rumpf beizen will
Blindsegler- Mitglied
Re: Blindsegler's Baubericht zur H.M.S. Victory
Wieder sind viele Wochen seit meinem letzten Update vergangen, aber ich war nicht untätig. Kurz gesagt ging es um das hier:
Ich bin mir noch nicht ganz sicher, ob ich es durchziehen werde, aber ich spiele mit dem Gedanken, dem Rumpf der Victory später Holznägel zu geben. Das Bild zeigt den großen Tesversuch mit Holznägeln, die ich aus gebeizten Zahnstochern hergestellt habe. Der Durchmesser beträgt 0,4mm und müsste damit gemessen an den Originalmaßen noch im gelben Bereich sein. Gebeizt habe ich die Leisten nicht, damit die Nägel besser zum Vorschein kommen. Später am Rumpf wäre das natürlich anders.
Eine zweite Überlegung ist auch im Bild drin, wenn auch nicht so gut zu erkennen. Denn ich überlege mir auch noch, dass ich statt der üblichen Leisten mit den Maßen 2mm x 5mm auf geringfügig schmalere Leisten ausweiche, die die Maße 2mm x 4mm haben. Anhand diverser Fotos der Victory sowie den Referenzbüchern bin ich zu dem Schluss gekommen, dass schmalere Leisten die bessere Wahl sein müssten.
Ich bin mir noch nicht ganz sicher, ob ich es durchziehen werde, aber ich spiele mit dem Gedanken, dem Rumpf der Victory später Holznägel zu geben. Das Bild zeigt den großen Tesversuch mit Holznägeln, die ich aus gebeizten Zahnstochern hergestellt habe. Der Durchmesser beträgt 0,4mm und müsste damit gemessen an den Originalmaßen noch im gelben Bereich sein. Gebeizt habe ich die Leisten nicht, damit die Nägel besser zum Vorschein kommen. Später am Rumpf wäre das natürlich anders.
Eine zweite Überlegung ist auch im Bild drin, wenn auch nicht so gut zu erkennen. Denn ich überlege mir auch noch, dass ich statt der üblichen Leisten mit den Maßen 2mm x 5mm auf geringfügig schmalere Leisten ausweiche, die die Maße 2mm x 4mm haben. Anhand diverser Fotos der Victory sowie den Referenzbüchern bin ich zu dem Schluss gekommen, dass schmalere Leisten die bessere Wahl sein müssten.
Blindsegler- Mitglied
Re: Blindsegler's Baubericht zur H.M.S. Victory
Obwohl ich es langsam nicht mehr sehen kann, habe ich noch einmal in den sauren Apfel gebissen und mich dazu durchgerungen, am Bug nochmals ein bisschen zu Schleifen. Mein Gedankengang: Wenn die Spanten sowieso schon teilweise so dermaßen falsch geschnitten worden sind, dann kann ich auch den Kiel um etwa 1mm kürzen, um näher an die Ideallinie zu kommen.
Mit diesem Schritt bin ich jetzt aber endgültig fertig mit dem Schleifen - es sei denn, jemand hat einen Einwand
Mit diesem Schritt bin ich jetzt aber endgültig fertig mit dem Schleifen - es sei denn, jemand hat einen Einwand
Blindsegler- Mitglied
Re: Blindsegler's Baubericht zur H.M.S. Victory
Na ja, Du musst ja später noch den Vorsteven an dieser Stelle einsetzen. Bis dahin hast Du bestimmt noch was rauszukratzen. Zum jetzigen Zeitpunkt muss es nicht so hübsch aussehen, ich würde dann eher Wert darauf legen, dass sich der Vorsteven schön anschmiegt.
Bob_Baumeister- Mitglied
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