Dampfmaschine "Neptunus" - Modell mit bewegter Geschichte (fertig)

Hallo zusammen,


heute möchte ich euch eine kleine Dampfmaschine vorstellen,
die eine im wahrsten Sinne des Wortes bewegte Geschichte hat!


Angefangen wurde sie von einem Modellbauer in Großenhain.
Er begann die Maschine nach Bauplänen aus der in Fachkreisen genannten
Dampf-Bibel, Handbuch Modelldampfmaschinen von
Rob van Dort und Joop Oegema in NL, zu bauen.


Diese Maschine mit Namen "Neptunus", eine
2-Zylinder-Zwillings-Schiffs-Dampfmaschine mit Stephensonsteuerung,
eine Erweiterung der 1-Zylinder-Dampfmaschine "Herkules" im Buch,
präsentiert sich dort auf der Titelseite.



Quelle:http://ecx.images-amazon.com/
images/I/51UkKD114ZL._SY344_BO1,204,203,200_.jpg


Irgendwann drängte sich ein neues Projekt vor das bestehende, wie das nun manchmal so ist...
Auf der Dampfausstellung auf dem Dampfer "Dresden" drückte er mir vor vielen Jahren
die halbfertige Maschine mit einer Schachtel von Einzelteilen in die Hand: "mach was draus!"




So stand sie nun, soweit möglich zusammengesetzt, einige Jahre herum,
es fehlte am technischen Können und an Maschinen.
Für's Feilen fehlt mir ehrlich gesagt die Geduld!
Dafür stand sie einigen Pappdampfmaschinen Modell und diente als Anregung.


Letztes Jahr wollte sie ein Kumpel unbedingt fertigbauen und ein Schiff darum setzen.
Fertig bauen kann er sie, von "behalten" hab ich nix gesagt!


Unter seiner Federführung und nach seinen Plänen werden einige Teile in meinem Werk hergestellt.
Das nutze ich doch gleich, um sie für die Nachwelt festzuhalten


Die Zylinder wurden ausgerichtet und befestigt, die Exzenterringe eingeschliffen.
So geht es nun an die Exzenterstangen. So eine Fräse ist schon was Feines!
Auf dem Bild wurden die Bohrungen für die M2,5 - Schrauben hergestellt.





Erste Passprobe der Exzenterstange auf dem Exzenter-Ring (rechts):




Zum Anpassen der neuen Bau-Elemente verbleibt die Maschine zunächst bei mir.
Es bleibt span(n)end!

Darf ich korrigieren?

Die Exzenterstangen werden meines Wissens nach mit M1,6 an den Exzenterringen befestigt.


Zeig mal mehr, Gruß, Lukas

Hallo Tommy - interessant, was du hier zeigst! Manchmal (ich betone: manchmal) werden wir Kartonmodellbauer doch etwas neidisch, wenn wir den Metallbauern zuschauen... diese Präzision! Aber dann fassen wir uns und es gilt wieder dein Wahlspruch: "Pappe über alles!" Gruß Michael (maxl)

Ach Michael, Karton lässt sich zum Glück leichter bearbeiten und ist auch nicht so teuer...




Momentan geht es um die Schieberkästen mit innerer Steuerung. Hier beim Anzentrieren der Bohrungen.

Dein Maschinchen sieht aber schon mal sehr gut aus Tommy, werde hier auch mal öfters reinschauen....sehr interessant so etwas

Hallo Tom,

das meiste war schon, sie wird von uns NUR vollendet!

Es ging in der Grobschmiede mit russischen Verhältnissen unerwartet weiter!

Also nach dem Planfräsen und Anzentrieren wurde zunächst mit großen Bohrern ( Ø 3,8 und Ø 3,3 und Ø 2 mm)
der ganze Klotz etwas leichter gemacht




Anschließend die Dampfkanäle mit einem Ø 2 mm - Fräser mit je 0,5 mm in positiver/negativer X-Richtung aufgeweitet.




Auf der Rückseite das M4x0,75 - Gewinde für den Dampfanschluss eingearbeitet.
Die Lauffläche des Kolbenschiebers,
die Steuerung wird von Flach- auf Kolbenschieber umgebaut,
wird noch gerieben.


Aber erstmal eine Passprobe...




Ein Wunder: ES PASST!


Am rechten Zylinder ist noch der alte Schieberkasten.

Gut schaut's aus, Tommy! Von Metallbearbeitung verstehe ich nichts... Das macht mich umso neidischer! Gruß Michael (maxl)

kann nur staunen Tommy

Ä, nee - - - das ist in Wahrheit nur beschichtete Pappe...




Die letzten Arbeiten.
Die Schieberkästen wurden auf den zu dichtenden Flächen geschliffen und angebaut.




Während mein Kumpel die Kolbenschieber herstellte,
kümmerte ich mich um die Gabeln der Exzenterstangen.

Hergestellt mit einem Ø 2 mm Fingerfräser.



Wie auf dem Foto ersichtlich geht es sehr beengt zu.
Wer weiß, was am Ende rauskommt






Sieht ja gar nicht mal so schlecht aus.
Dampfleitungen wurden noch angebaut.

Die Maschine leistete heftigen Widerstand,
nach einigen Stunden des Fluchens und Probierens
und ewigen Anpassungen und Freimachens
war es dann aber DOCH GESCHAFFT!!!








Per Schwerlasttransport ging sie nach erfolgter erster Standprobe zurück zum Kumpel.
Fortsetzung folgt. Irgendwann (hängt nicht von mir ab!)



Viele Grüße von eurem
Dampf-Dream-Team

Erste Standprobe:



Danach "komplette" Zerlegung.
Und neue Standprobe...


Zweite Standprobe:




Die Maschine ist noch nicht ganz dicht.
Da ist sie nicht die Einzige...
Die Behebung wird in der "Außenstelle" vorgenommen.

Eindrucksvoll beschichtete Pappe. Sieht wirklich mehr wie Metall aus. Aber wenn du sagst, es ist beschichtete Pappe, glaube ich das selbstverständlich! Glückwunsch, Tommy! Und liebe Grüße an das Dampf-Dream-Team! Michael (maxl)

Das sagte ich natürlich nur, um dich zu trösten. Aber das sage ich dir zum Glück nicht

Danke. War aber nicht viel dran zu machen

Anhand dem Vergleich mit dem Messschieber ist die ja richtig zierlich, sieht aber super aus. Wie sind denn die Maße?

Ein sehr schönes Maschinchen, Tommy

Hallo Wolfgang,

laut Bauplan sind die Abmaße gerundet ungefähr:

100 x 50 x 140 mm

ohne Leitungen.

Hub 22 mm
Kolben Ø 16 mm

Babbedeckel-Tommy schrieb:Hallo Wolfgang,

laut Bauplan sind die Abmaße gerundet ungefähr:

100 x 50 x 140 mm

ohne Leitungen.

Hub 22 mm
Kolben Ø 16 mm

Danke Thommy,

vielleicht sollte ich mal einen Dampfbagger bauen

Hallo,

ich werde jetzt mal Tommys Bitte nachkommen und weiterberichten...

Die Maschine wurde eingebaut.


Mit dem Kompressor habe ich sie so lange laufen lassen, bis sie vorwärts und rückwärts bei einem halben bar selbst anläuft.

Den Rumpf hat mir Tommy verkauft, der war leider für zwei Schrauben, daher musste ein Getriebe her.


Im Bild sieht man noch die Ölflasche und die Gasflasche, die unter dem Salon der Fähre Platz finden.
Es gibt außerdem noch ein Holzdeck, das habe ich aber nicht eingebaut, das macht sich während der Tests schlecht...

Hier der erste Test mit Dampf:



Nun zum Problem, der Kessel:


Ich habe in meinem Stehkessel ein Keramikbrenner eingebaut.
Leider habe ich ein Problem mit meinen Eltern, die wollen kein Gasfeuer in der Wohnung... Deshalb kann ich nur draußen zünden, doch bei 4°C ist das nicht so sonderlich gut. Ich habe mal kurz im Keller den Brenner gezündet, super Flamme, die war auch draußen noch gut...

Meine größte Befürchtung, dass das Wasser zu schnell sinkt, hat sich nicht bestätigt, da ist alles gut.

Bis zu einem Bar steigt der Druck schnell an. Der Kessel (600-700ml) hatte diesen Druck bereits nach 8 min erreicht. Außerdem ist ein kleiner Bläser im Schornstein, der seinen Dienst hervorragend erfüllt. Auch die Pfeife kann ich betätigen, ohne dass der Druck fällt. Wenn ich das Dampfventil zur Maschine öffne, fällt der Druck nur sehr wenig. Die Maschine läuft 3 min lang problemlos, doch dann ist der Druck auf 0,5-0,6 bar gefallen und sie steht.

Meine größte Sorge ist jedoch: Ich kann den Kessel dicht machen oder nicht, der Druck steigt schnell bis ein bar, aber nicht darüber. Als der Kessel noch nicht im Boot war, hat mein Lötbrenner einen Testlauf geheizt. Problemlos bis 3 bar, und das ohne Kesselisolation bei -3°C. Als ich das Dampfventil öffnete (die Maschine war noch nicht angeschlossen) hielt der Druck trotzdem für 2 min, bis er langsam fiel.

Jetzt habe ich den Keramikbrenner drin und der Druck steigt nicht über ein bar. Ich habe keine Ahnung warum, aber da könnt ihr mir ja vielleicht helfen...


Viele Grüße,

Lukas

Grüßt Euch Lukas und Tommy,

für diese Details wäre doch die Modellbauausstellung letztes Wochenende in Dresden ideal gewesen. Eine ganze Halle mit Fachleuten.
Ansonsten tolles Modell. Da seid Ihr zu beneiden

Hallo Dieter,

die kommt noch! ... kommt noch.

Code:

http://dampfausstellung-in-dresden.de.tl/

Lukas hatte die Idee, dass durch die Düse zu wenig Gas reinkommt.
Damit werden wir mal experimentieren.

Das gleiche Problem habe ich bei meiner Emma auch.
Wäre natürlich super, wenn es nur DAS wäre...

Das ist 'ne feine Maschine, Tommy und Lukas ... und jetzt sogar in einem Schiff!

Kann man den Schiffsrumpf auch mal im Ganzen sehen ...

Gruß - Jörg -

Tommy Danke,

aber zu dem Zeitpunkt ist unser Münchner Kartonstammtisch in Fürstenfeldbruck.

Code:

www.fuerstenfelder-modellbautage.de


Ansonsten wäre das etwas zum hinfahren.

Moin aus Berne...ausser Werft.... ihr wollt Bilder vom Rumpf ??? Könnt ihr haben....direkt aus´m Archiv der Ex-Werft....also von mir.....

guckst du....

die ersten Spanten....



auf´m Helgen...



erste Planken....



fast geschlossen....



vollbracht....



schleifen + spachteln...



GFK-Überzug....



Stevenrohre eingeharzt...



...das wars dann..... Versand nach Dresden.....

Danke Wolfgang!

Das war ein schönes überregionales Projekt.

Moin aus Berne..... war zwar nicht so gedacht....aber wenns euch ebenso Spaß gemacht hat, wie mir.......!!!!!