Tender Ringle aus der Aubrey-Maturin-Reihe
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Tender Ringle aus der Aubrey-Maturin-Reihe
Der Titel sagt es im Grunde schon, es handelt sich hier um ein fiktives Schiff. Trotzdem sind Fans der Romanserie natürlich immer bemüht, die realen Vorbilder hinter der Fiktion zu suchen. Dabei sind sie auf HMS Musquidobit gestoßen, die ehemaligen Lynx, einen amerikanischen Freibeuter. Dabei sind ihnen aber zwei Fehler unterlaufen, die für mich gegen diese Zuordnung sprechen. 1. wurde die Ringle ja niemals von der Royal Navy übernommen, sie blieb Jack Aubreys privates Schiff, das er im Spiel von seinem Freun Heneage Dundas gewonnen hatte und 2. scheint die Lynx, wenn man ihrem Nachbau in dieser Frage trauen darf, ein Steuerrad besessen haben, während die Ringle in den Romanen mit einer guten alten Ruderpinne gesteuert wird.
Was ist nun über die Ringle aus den Romanen bekannt? Die Faktenlage ist relativ dünn, was dem Modellbauer natürlich eine Menge Freiheiten eröffnet. Die Ringle ist ein Baltimore Schoner, die als Freibeuter eingesetzt und von ihrer Besatzung im Gebiet um Kap Hoorn aus unbekannten Gründen aufgegeben wurde. Ihre Bewaffnung bestand aus Karronaden und sie wird, wie bereits erwähnt, mit einer Pinne gesteuert. Mehr Informationen geben die Romane nicht her. Ergänzend kann man noch erwähnen, das Patrick O'Brian den Schoner nach dem amerikanischen Journalisten Ken Ringle (Washington Post) benannte.
Neben den Romanen von Patrick O'Brian gibt es noch eine zweite Quelle. Geoffrey Hunt schuf die Titelbilder der Romanreihe und daneben eine Anzahl weiterer Gemälde, die sich mit den Schiffen der Reihe befassen. Zwar wird die Ringle dabei recht stiefmütterlich behandelt, doch gibt es zwei recht brauchbare Bilder, die einen Eindruck von der Takelage, der Farbgebung, der Bewaffnung und der Gestaltung des Decks geben.
Da ich also einen Baltimore Schoner bauen wollte, musste ich mich zunächst nach einem geigneten Bausatz umschauen, der meinen bescheidenen Fähigkeiten entsprach. Meine Wahl fiel auf den Schoner Ringle von Constructo. Dieser Bausatz entsprach hinsichtlich der Größe meinen Vorstellungen von der Ringle und er wies den unschätzbaren Vorteil eines vorgefrästen Rumpfes auf, so dass mir der Alptraum des Beplankens erspart blieb. Hier ein Eindruck vom Baukasten:
Fortsetzung folgt.
Was ist nun über die Ringle aus den Romanen bekannt? Die Faktenlage ist relativ dünn, was dem Modellbauer natürlich eine Menge Freiheiten eröffnet. Die Ringle ist ein Baltimore Schoner, die als Freibeuter eingesetzt und von ihrer Besatzung im Gebiet um Kap Hoorn aus unbekannten Gründen aufgegeben wurde. Ihre Bewaffnung bestand aus Karronaden und sie wird, wie bereits erwähnt, mit einer Pinne gesteuert. Mehr Informationen geben die Romane nicht her. Ergänzend kann man noch erwähnen, das Patrick O'Brian den Schoner nach dem amerikanischen Journalisten Ken Ringle (Washington Post) benannte.
Neben den Romanen von Patrick O'Brian gibt es noch eine zweite Quelle. Geoffrey Hunt schuf die Titelbilder der Romanreihe und daneben eine Anzahl weiterer Gemälde, die sich mit den Schiffen der Reihe befassen. Zwar wird die Ringle dabei recht stiefmütterlich behandelt, doch gibt es zwei recht brauchbare Bilder, die einen Eindruck von der Takelage, der Farbgebung, der Bewaffnung und der Gestaltung des Decks geben.
Da ich also einen Baltimore Schoner bauen wollte, musste ich mich zunächst nach einem geigneten Bausatz umschauen, der meinen bescheidenen Fähigkeiten entsprach. Meine Wahl fiel auf den Schoner Ringle von Constructo. Dieser Bausatz entsprach hinsichtlich der Größe meinen Vorstellungen von der Ringle und er wies den unschätzbaren Vorteil eines vorgefrästen Rumpfes auf, so dass mir der Alptraum des Beplankens erspart blieb. Hier ein Eindruck vom Baukasten:
Fortsetzung folgt.
Speedy- Mitglied
Re: Tender Ringle aus der Aubrey-Maturin-Reihe
Hallo Mirco, ich habe zwar überhaupt keine Vorstellung vom Schiff welches du da baust,
aber ich freue mich auf weitere Beiträge!
Welchen Maßstab hat denn dein Modell
Wenn ich mir die Packung mit dem Rumpf ansehe,
und die Relation zu den Farbtöpfen, könnte ich mir vorstellen das dein Modell ziemlich "klein" ist.
aber ich freue mich auf weitere Beiträge!
Welchen Maßstab hat denn dein Modell
Wenn ich mir die Packung mit dem Rumpf ansehe,
und die Relation zu den Farbtöpfen, könnte ich mir vorstellen das dein Modell ziemlich "klein" ist.
John-H.- Co - Admin
Re: Tender Ringle aus der Aubrey-Maturin-Reihe
Ich bin echt gespannt Mirco!
Bez. der Ringle - schau mal HIER John
auf der nächsten Seite
noch interessanter: Grössenvergleiche der Schiffe aus der Romanserie.
Der Film "Master & Commander ist ja bekannt:
Bez. der Ringle - schau mal HIER John
- Code:
http://www.ctbasses.com/misc/BruceTrinque/aubrey3a.html
auf der nächsten Seite
- Code:
http://www.ctbasses.com/misc/BruceTrinque/aubrey4.html
noch interessanter: Grössenvergleiche der Schiffe aus der Romanserie.
Der Film "Master & Commander ist ja bekannt:
- Code:
https://de.wikipedia.org/wiki/Master_%26_Commander_%E2%80%93_Bis_ans_Ende_der_Welt
Frank Kelle- Admin
Re: Tender Ringle aus der Aubrey-Maturin-Reihe
Hallo Frank & John,
die Links sind mir als Hardcore-Fan natürlich bekannt.
Das Modell ist tatsächlich ziemlich klein, Maßstab 1:100 laut Angabe auf der Verpackung und angesichts der Größenverhältnisse ist das auch plausibel.
mfg.
Mirco
die Links sind mir als Hardcore-Fan natürlich bekannt.
Das Modell ist tatsächlich ziemlich klein, Maßstab 1:100 laut Angabe auf der Verpackung und angesichts der Größenverhältnisse ist das auch plausibel.
mfg.
Mirco
Speedy- Mitglied
Re: Tender Ringle aus der Aubrey-Maturin-Reihe
Danke für die Links! .freund:
Der Film ist mir nicht bekannt!
Der Film ist mir nicht bekannt!
John-H.- Co - Admin
Re: Tender Ringle aus der Aubrey-Maturin-Reihe
Hallo Mirco,
auch von mir noch ein herzliches Willkommen hier im Forum ...
Dein Modellprojekt klingt interessant!
Du schriebst - anscheinend irrtümlich ...
Bei der Suche nach realen Vorbildern dieser Ringle muß man immer auch
die literarischen Freiheiten des Autors berücksichtigen, die aufgezählten "Fehler",
die gegen die Zuordnung bestimmter Vorbilder sprechen, sind deshalb eher unerheblich ...
Deinen Ausführungen zu HMS Musquidobit ex. Lynx kann ich deshalb entgegenstellen,
daß das am Lynx-Nachbau vorhandene Steuerrad nicht unbedingt historisch korrekt sein muß!
Ich habe hier auch noch einen Artikel aus Modell Bau Heute, Heft 5/1987 vorliegen ...
Der Autor Michael Sohn beschreibt den Bau eines Modells der Lynx.
Zusätzlich gibt es ein paar allgemeine Angaben zur Geschichte und Entwicklung der Baltimore Clipper
und einige ergänzende Seitenrisse. Das Modell selbst wird nur (unfertig) in ein paar s/w Bildern gezeigt.
Die Heftrückseite zeigt allerdings eine schöne Farbzeichnung, deren Perspektive das Deck
fast vollständig überblicken läßt ... deutlich ist dabei auch der Rudergänger an der Ruderpinne zu sehen.
Das Modell ggfs. in Eigeninitiative auf die im Roman beschriebene Ruderpinne umzurüsten,
dürfte ein Leichtes sein.
Diese Spantenrisse der Musquidobit/Lynx kennst Du ja sicher auch schon ...
Viel Erfolg ... Gruß - Jörg -
auch von mir noch ein herzliches Willkommen hier im Forum ...
Dein Modellprojekt klingt interessant!
Du schriebst - anscheinend irrtümlich ...
Ich nehme an, Du meinst den Schooner Fly von Constructo?Speedy schrieb:Meine Wahl fiel auf den Schoner Ringle von Constructo.
Bei der Suche nach realen Vorbildern dieser Ringle muß man immer auch
die literarischen Freiheiten des Autors berücksichtigen, die aufgezählten "Fehler",
die gegen die Zuordnung bestimmter Vorbilder sprechen, sind deshalb eher unerheblich ...
Deinen Ausführungen zu HMS Musquidobit ex. Lynx kann ich deshalb entgegenstellen,
daß das am Lynx-Nachbau vorhandene Steuerrad nicht unbedingt historisch korrekt sein muß!
Ich habe hier auch noch einen Artikel aus Modell Bau Heute, Heft 5/1987 vorliegen ...
Der Autor Michael Sohn beschreibt den Bau eines Modells der Lynx.
Zusätzlich gibt es ein paar allgemeine Angaben zur Geschichte und Entwicklung der Baltimore Clipper
und einige ergänzende Seitenrisse. Das Modell selbst wird nur (unfertig) in ein paar s/w Bildern gezeigt.
Die Heftrückseite zeigt allerdings eine schöne Farbzeichnung, deren Perspektive das Deck
fast vollständig überblicken läßt ... deutlich ist dabei auch der Rudergänger an der Ruderpinne zu sehen.
Das Modell ggfs. in Eigeninitiative auf die im Roman beschriebene Ruderpinne umzurüsten,
dürfte ein Leichtes sein.
Diese Spantenrisse der Musquidobit/Lynx kennst Du ja sicher auch schon ...
- Code:
http://i1.wp.com/www.themodelshipwright.com/news/wp-content/uploads/2013/01/schooner_musquidobit_01PL0041.gif
- Code:
http://i.imgur.com/QqgDPtJ.jpg
Viel Erfolg ... Gruß - Jörg -
Jörg- Moderator
Re: Tender Ringle aus der Aubrey-Maturin-Reihe
Baubeginn für meine Ringle war Anfang März 2015, das ist jetzt schon eine Weile her, aber ich möchte ja keinen neuen Geschwindigkeitsrekord aufstellen,sondern vor allem Spaß an der Arbeit haben.
Laut Bauanleitung sollte mit der "Decksbeplankung" begonnen werden. Diese sollte durch entsprechende Bleistiftlinien simuliert werden, was mir nicht sonderlich gut gefallen wollte. Andererseits sprach sich meine innere Unruhe gegen eine echte Beplankung aus. Durch Zufall fiel mir beim Händler meines Vertrauens ein Brettchen aus Abachi-Holz in die Hände, das meinen Vorstellungen entsprach.
Es wurde zugeschnitten und schließlich verklebt.
Anschließend waren die Löcher für die Masten zu bohren.
Laut Bauanleitung sollte mit der "Decksbeplankung" begonnen werden. Diese sollte durch entsprechende Bleistiftlinien simuliert werden, was mir nicht sonderlich gut gefallen wollte. Andererseits sprach sich meine innere Unruhe gegen eine echte Beplankung aus. Durch Zufall fiel mir beim Händler meines Vertrauens ein Brettchen aus Abachi-Holz in die Hände, das meinen Vorstellungen entsprach.
Es wurde zugeschnitten und schließlich verklebt.
Anschließend waren die Löcher für die Masten zu bohren.
Speedy- Mitglied
Re: Tender Ringle aus der Aubrey-Maturin-Reihe
Hallo Jörg,
natürlich haben sich die Erbauer der neuen Lynx eine Menge künstlerischer Freiheiten genommen. das sieht man auch an den Decksaufbauten. Aber das ist ja auch nicht mein Punkt. Ich halte die Muquidobit nur für das Beispiel eines Baltimore Schoners jener Zeit, aber nicht unbedingt für das Vorbild für die Ringle.
Was den Bausatz angeht, so hast Du Recht. Da habe ich mich im Eifer des Gefechts vertan. Es handelt sich um den Baltimore Schoner Flyer von Constructo.
beste Grüße
Mirco
natürlich haben sich die Erbauer der neuen Lynx eine Menge künstlerischer Freiheiten genommen. das sieht man auch an den Decksaufbauten. Aber das ist ja auch nicht mein Punkt. Ich halte die Muquidobit nur für das Beispiel eines Baltimore Schoners jener Zeit, aber nicht unbedingt für das Vorbild für die Ringle.
Was den Bausatz angeht, so hast Du Recht. Da habe ich mich im Eifer des Gefechts vertan. Es handelt sich um den Baltimore Schoner Flyer von Constructo.
beste Grüße
Mirco
Speedy- Mitglied
Re: Tender Ringle aus der Aubrey-Maturin-Reihe
Weiter im Schnelldurchlauf. Durch das aufgeklebte Deck waren die Schanzkleider des Bausatzes natürlich etwas zu niedrig. Also machte ich mich daran, passende Schanzkleider aus Abachi anzufertigen, die zudem noch Stückpforten erhalten sollten, da ja der Bausatz nur ein einzelnes Geschütz auf einer Drehlafette vorsieht, während ich die Ringle mit 8 Karronaden bewaffnen möchte, die ich auf einem Bild von Geoffrey Hunt zu erkennen glaube. Diese Schanzkleider waren dann auch noch zu biegen und am Rumpf zu befestigen. Nach fast zwei Monaten trial and error sah es dann so aus:
Anschließend kamen Vordersteven, Kiel und Ruder dran. Dabei stellte sich der Kiel als fast 2 cm zu lang heraus. Also war Abschleifen und neu Anpassen angesagt.
Es folgte die Bemalung des Rumpfes. Bei Hunt ist der Rumpf schwarz, was bei einem Freibeuter ja auch Sinn macht.
Anschließend kamen Vordersteven, Kiel und Ruder dran. Dabei stellte sich der Kiel als fast 2 cm zu lang heraus. Also war Abschleifen und neu Anpassen angesagt.
Es folgte die Bemalung des Rumpfes. Bei Hunt ist der Rumpf schwarz, was bei einem Freibeuter ja auch Sinn macht.
Speedy- Mitglied
Re: Tender Ringle aus der Aubrey-Maturin-Reihe
An dieser Stelle muss ich mal einen Sprung machen, da mir einige Bilder abhanden gekommen sind.
Ruder und Vordersteven wurden in Ocker bemaltund dann stand ich vor der großen Frage, was mit dem Rumpf geschehen soll. Bekupfern oder nicht war die große Frage. Letztendlich entschied ich mich dafür, denn bei einem auf Schnelligkeit gebauten Schiff um 1812 muss man davon ausgehen. Ich verwendete dafür selbstklebendes Kupferband, das ich in passende Plättchen zurechtschnitt.
Mit dieser Aktion habe ich den ganzen Sommer zugebracht, zumal ich kurz vor Schluß noch Band nachbestellen musste. Obwohl ich kaum Verschnitt hatte, waren bei dem kleinen Modell 5 m nicht genug.
Anschließend wurden die Barkhölzer angebracht, gemäß den Bildern von Hunt ebenfalls in Ocker.
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Ruder und Vordersteven wurden in Ocker bemaltund dann stand ich vor der großen Frage, was mit dem Rumpf geschehen soll. Bekupfern oder nicht war die große Frage. Letztendlich entschied ich mich dafür, denn bei einem auf Schnelligkeit gebauten Schiff um 1812 muss man davon ausgehen. Ich verwendete dafür selbstklebendes Kupferband, das ich in passende Plättchen zurechtschnitt.
Mit dieser Aktion habe ich den ganzen Sommer zugebracht, zumal ich kurz vor Schluß noch Band nachbestellen musste. Obwohl ich kaum Verschnitt hatte, waren bei dem kleinen Modell 5 m nicht genug.
Anschließend wurden die Barkhölzer angebracht, gemäß den Bildern von Hunt ebenfalls in Ocker.
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Speedy- Mitglied
Re: Tender Ringle aus der Aubrey-Maturin-Reihe
Dürfte die richtige Entscheidung sein, Lucky Jack hat das Schiff ja gebraucht bekommen, und als schnelles Schiff wird auf den Rumpf geachtet worden sein.
Frank Kelle- Admin
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