Bausatzvorstellung RAF S.E.5a / Merit, 1:24
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Bausatzvorstellung RAF S.E.5a / Merit, 1:24
Eine möglichst "große" S.E.5a stand ja schon lange auf meiner persönlichen Wunschliste
und als der rührige chinesische Hersteller Merit nach seinem Fokker DR.I im gleichen Maßstab
Ende 2016 den 1:24er Bausatz einer RAF S.E.5a herausbrachte, konnte ich nicht widerstehen …
Schau’n wir mal, was man da für (je nach Anbieter) um die 60 € als Gegenwert erhält …
Den großen, stabilen Stülpkarton ziert eine eindrucksvolle Illustration des britischen WWI-Jägers ...
Merit Boxart
Die Werkzeugform ist eine Neuentwicklung, der Bausatz enthält 100+ Teile.
Modellmaße im Maßstab 1:24 ... Länge 240,6mm / Spannweite 330mm
First Look ...
Der gut gefüllte Karton enthält die fünf großen, grau abgespritzten Gießrahmen A - E mit den Hauptbauteilen,
den kleinen, klaren Rahmen F1 mit der Frontscheibe,
den (vernickelten?) Ätzteilrahmen (hauptsächlich für die Verspannungen),
den Decalbogen für zwei Markierungsoptionen,
die übersichtlich gestaltete Bauanleitung und ein beidseitig farbig bedrucktes Blatt mit den Bemalungsschemen (beide A4).
Alle Bauteil- und der Ätzteilrahmen sind separat in Folientüten eingeschweißt,
einer der grauen Rahmen ist zur Hälfte zusätzlich mit Schaumfolie zum Schutz besonders empfindlicher Kleinteile umhüllt.
Die feinen Gravuren und Strukturen auf den Bauteilen machen einen guten Eindruck,
auf später sichtbaren Oberflächen sind keine Auswerfermarken zu entdecken,
auch auffällige Grate, Sinkstellen oder Versatz sind nicht zu finden.
Der erste Eindruck könnte also eigentlich kaum besser sein …
Bei näherer Betrachtung wird allerdings sehr schnell klar, daß die vorhandenen Bauteile
die auf dem Deckelbild gezeigte Ausführung des Jägers nicht zulassen!
Die Illustration zeigt eine S.E.5a mit Wolseley Viper Motor (ohne Untersetzung),
Zweiblattpropeller und dem mit Holz verstärkten Fahrwerk,
die Bauteile sind jedoch nur für den Bau einer frühen S.E.5a mit Hispano-Suiza Motor (mit Untersetzung),
Vierblattpropeller und Stahlrohrfahrwerk ausgelegt. Optionale Bauteile gibt es im Bausatz nicht!
Genau genommen sind damit auch die beiliegenden Decals für beide Markierungsoptionen z.T. unbrauchbar.
Wer es nun nicht sooo genau nimmt ...
... wird sich daran wahrscheinlich nicht weiter stören, denn die sauber abgespritzten Bauteile mit feinen Gravuren
versprechen einen relativ leichten Zusammenbau und im Ergebnis ein insgesamt schönes und attraktives Großmodell!
Nimmt man es doch etwas genauer ...
.... muß man sich nach einer möglichen Markierungsvariante für eine "Hisso" S.E.5a in dieser Konfiguration umsehen
und diese dann mit eigenen Mitteln selbst am Modell umsetzen.
Second Look ...
Lassen wir uns von dieser Erkenntnis nicht irritieren und schauen uns den Bausatz noch genauer an.
Die übersichtlich gestaltete Bauanleitung führt den Modellbauer in 24 Baustufen durch die Montage aller Bauteile.
Farbangaben für die durchaus vorhandenen "inneren Werte" oder gar Details sind allerdings spärlich und unzureichend!
Schematische Bauteilübersicht in der Bauanleitung ...
Das beidseitig farbig bedruckte A4-Blatt mit den Bemalungsschemen gibt Aufschluß über die äußerliche Farbgebung
und die Positionierung der Decals. Die Farbangaben beziehen sich auf die Farbprogramme von Mr. Hobby, Vallejo,
Model Master, Tamiya und Humbrol ...
Die Bauteile selbst sind mit feinen Gravuren versehen und wissen zu gefallen, hier die linke Rumpfhälfte als Beispiel ...
Für den Einbau in die Rumpfhälften ist ein separates, vollständiges Rumpfgerüst vorgesehen ...
Das von Haus aus gut ausgestattete Cockpit läßt Raum für Korrekturen und Ergänzungen (Änderung Pilotensitz?),
sehr gelungen finde ich die Nachbildung des Armaturenbretts, für das auch Instrumentendecals beiliegen,
Sitzgurte sucht man vergebens - hier ist Eigeninititive gefragt ...
Die vordere Rumpfabdeckung läßt Raum für Verbesserungen und Ergänzungen;
das mit dem roten x gekennzeichnete Panel ist am Vorbild ein durchsichtiges Celluloid-Fensterchen;
auch die im roten Oval befindlichen feinen Gravuren sind eigentlich Öffnungen in der Verkleidung,
in die kleine Details gehört hätten ...
Einer der Gründe für die hier nur angedeuteten Details ist die fehlende Motornachbildung.
Eigentlich unverständlich ... denn das Rumpfgerüst ist bis in den vorderen Bereich (inklusive Motorauflagen!) vollständig
vorhanden und an der Unterseite von Motorenverkleidung und Rumpf befinden sich am Vorbild große Schlitze und eine
noch größere Abluftöffnung, die tiefe Einblicke auf die Unterseite des Triebwerks zulassen!
Die großen Schlitze direkt unter der fehlenden Motornachbildung sind mit einer dünnen Plastik-Fischhaut verschlossen
und sollen wohl lediglich dunkelfarbig ausgemalt werden ... in diesem Maßstab eigentlich ein No-Go,
denn auch die dahinter liegende Abluftöffnung gewährt immer noch tiefen Einblick in's Leere ...
Trag- und Ruderflächen werden jeweils aus Ober- und Unterschalen zusammengesetzt.
Die Ruderflächen sind separate Teile und lassen sich somit leicht auch ausgelenkt darstellen.
Die Rippenstrukturen sind deutlich ausgebildet, was mir gut gefällt ...
Der Teufel steckt allerdings auch hier im Detail ... die dreieckigen Gravuren auf Tragflächen und Ruderfinnen
sind am Vorbild Celluloid-Fensterchen zur Sichtkontrolle der dort befindlichen Steuerseil-Umlenkrollen ...
Diese Details plastisch nachzubilden, machen andere Hersteller in kleineren Maßstäben schon vor!
Es hätte sich hier zur Not eine 2D-Lösung mit Decals angeboten, aber auch das hat Merit "vergessen".
Auch hier ist also wieder "Schwarzmalerei" oder Eigeninitiative gefragt ...
Die Übersicht der Baustufe 24 zeigt u.a. die Montage des sehr schön nachgebildeten Lewis MG auf Foster-Lafette;
welches merkwürdigerweise mit zwei nebeneinanderliegenden Magazintrommeln bestückt werden soll (Bauteil A13).
Eine solche Konfiguration gibt es nicht, richtigerweise sollte man hier nur ein Einzelmagazin mittig aufsetzen ...
Die Montage des mächtigen Vierblattprops an der Kühlerfront ist mehr "Verlegenheitslösung" als solider Modellbau,
der m.E. zu schwach dimensionierte Propellerachsstummel sollte eventuell durch ein Metallröhrchen ersetzt werden (!?)
Die markante Kühlerfront ist nur rudimentär nachgebildet, auch das für den oberen Teil vorgesehene Ätzteilgitterchen
kann diesen Eindruck nicht wirklich nachhaltig verbessern. Von Variationen der Kühlerlamellen mal abgesehen,
war hier am Vorbild eigentlich noch ein Stückchen vom Untersetzungsgetriebe des Hispano-Suiza Motors
durch einen Ausschnitt in der Front sichtbar ...
Die Ätzteilplatine enthält hauptsächlich Teile für die Verspannung der S.E.5a,
die Teile für die Hauptspanndrähte bilden die charakteristischen Doppelverspannungen nach.
Die Verarbeitung der Ätzteile am Modell geht klar aus der Bauanleitung hervor ...
Soweit, sogut ... Licht und Schatten liegen hier also sehr nah beieinander ...
Mein persönliches Fazit …
Die Merit RAF S.E.5a kann durchaus mit schönen Detaillösungen punkten und ist deshalb zwar kein FLOP,
kann aber wegen etlicher Mängel, Defizite und vor allem fehlender Optionen auch nicht als TOP bezeichnet werden!
Unverständlich für eine Neuentwicklung in diesem Maßstab ist die ausschließliche Beschränkung auf ausgerechnet
diese seltene, frühe Ausführung der S.E.5a, zumal ganz ohne optionale Bauteile (Kühler, Zweiblattpropeller!?).
Auch eine spätere herstellerseitige Anpassung des Kits für die mit "Viper" Motor erforderliche Konfiguration erscheint
wegen der fehlenden Modulbauweise im Motorhauben-/Kühlerbereich momentan eher unwahrscheinlich ...
Es gibt in der Anleitung (wohlweislich?) keine näheren Angaben zu den beiden vorgesehenen Markierungsoptionen!
Etwas Internetrecherche kommt zu dieser Auskunft ...
A ... F-943 = 92. Squadron RAF, Ende 1918 oder Nachkrieg (?)
B ... A2-13 = (ex.RAF D8476), eine von 35 an die Royal Australian Air Force abgegebenen Maschinen, 1920er Jahre
Allerdings waren beide Maschinen mit Zweiblattpropeller in unterer Position ("Viper"/ohne Untersetzung)
und dem holzverstärkten Fahrwerk der späteren S.E.5a ausgestattet, wie es das Deckelbild auch richtig zeigt!
Beide Decaloptionen sind also für die Markierung der vorliegenden, frühen "Hisso" S.E.5a eigentlich nicht geeignet!
Konsequenterweise hätte Merit dem Bausatz zumindest passende Decals beilegen müssen!
Auch die fehlende Motornachbildung zieht sich wie ein roter Faden durch die Aufzählung der gröbsten Schwächen
des ansonsten recht gut gemachten Bausatzes.
Korrekturen, Detailausarbeitungen oder sogar eine eventuelle Konversion zur "Viper" S.E.5a obliegen also
dem Modellbauer zumindest solange selbst, bis sich die Aftermarket-Hersteller des "Problemkindes" annehmen
und passende Decals, eine Motornachbildung, alternative Fahrwerkteile, Kühler, Propeller, usw. bereitstellen …
Im Gegenzug dürfte dieses insgesamt trotzdem attraktive Modell auch Einsteiger in die Materie nicht überfordern.
Gruß - Jörg -
... Als Hilfe und Leitfaden für die Detailbemalung oder erster Anhaltspunkt für Verbesserungen
läßt sich die Bauanleitung der 1:32er S.E.5a 'Hisso' von Wingnut Wings heranziehen.
Die Bauanleitung kann man sich als PDF auf der Wingnut Wing Webseite frei herunterladen!
Link zum Baubericht:
https://www.der-lustige-modellbauer.com/t28531-raf-s-e-5a-merit-m-124#700032
Jörg's Modell-Register
und als der rührige chinesische Hersteller Merit nach seinem Fokker DR.I im gleichen Maßstab
Ende 2016 den 1:24er Bausatz einer RAF S.E.5a herausbrachte, konnte ich nicht widerstehen …
Schau’n wir mal, was man da für (je nach Anbieter) um die 60 € als Gegenwert erhält …
Den großen, stabilen Stülpkarton ziert eine eindrucksvolle Illustration des britischen WWI-Jägers ...
Merit Boxart
Die Werkzeugform ist eine Neuentwicklung, der Bausatz enthält 100+ Teile.
Modellmaße im Maßstab 1:24 ... Länge 240,6mm / Spannweite 330mm
First Look ...
Der gut gefüllte Karton enthält die fünf großen, grau abgespritzten Gießrahmen A - E mit den Hauptbauteilen,
den kleinen, klaren Rahmen F1 mit der Frontscheibe,
den (vernickelten?) Ätzteilrahmen (hauptsächlich für die Verspannungen),
den Decalbogen für zwei Markierungsoptionen,
die übersichtlich gestaltete Bauanleitung und ein beidseitig farbig bedrucktes Blatt mit den Bemalungsschemen (beide A4).
Alle Bauteil- und der Ätzteilrahmen sind separat in Folientüten eingeschweißt,
einer der grauen Rahmen ist zur Hälfte zusätzlich mit Schaumfolie zum Schutz besonders empfindlicher Kleinteile umhüllt.
Die feinen Gravuren und Strukturen auf den Bauteilen machen einen guten Eindruck,
auf später sichtbaren Oberflächen sind keine Auswerfermarken zu entdecken,
auch auffällige Grate, Sinkstellen oder Versatz sind nicht zu finden.
Der erste Eindruck könnte also eigentlich kaum besser sein …
Bei näherer Betrachtung wird allerdings sehr schnell klar, daß die vorhandenen Bauteile
die auf dem Deckelbild gezeigte Ausführung des Jägers nicht zulassen!
Die Illustration zeigt eine S.E.5a mit Wolseley Viper Motor (ohne Untersetzung),
Zweiblattpropeller und dem mit Holz verstärkten Fahrwerk,
die Bauteile sind jedoch nur für den Bau einer frühen S.E.5a mit Hispano-Suiza Motor (mit Untersetzung),
Vierblattpropeller und Stahlrohrfahrwerk ausgelegt. Optionale Bauteile gibt es im Bausatz nicht!
Genau genommen sind damit auch die beiliegenden Decals für beide Markierungsoptionen z.T. unbrauchbar.
Wer es nun nicht sooo genau nimmt ...
... wird sich daran wahrscheinlich nicht weiter stören, denn die sauber abgespritzten Bauteile mit feinen Gravuren
versprechen einen relativ leichten Zusammenbau und im Ergebnis ein insgesamt schönes und attraktives Großmodell!
Nimmt man es doch etwas genauer ...
.... muß man sich nach einer möglichen Markierungsvariante für eine "Hisso" S.E.5a in dieser Konfiguration umsehen
und diese dann mit eigenen Mitteln selbst am Modell umsetzen.
Second Look ...
Lassen wir uns von dieser Erkenntnis nicht irritieren und schauen uns den Bausatz noch genauer an.
Die übersichtlich gestaltete Bauanleitung führt den Modellbauer in 24 Baustufen durch die Montage aller Bauteile.
Farbangaben für die durchaus vorhandenen "inneren Werte" oder gar Details sind allerdings spärlich und unzureichend!
Schematische Bauteilübersicht in der Bauanleitung ...
Das beidseitig farbig bedruckte A4-Blatt mit den Bemalungsschemen gibt Aufschluß über die äußerliche Farbgebung
und die Positionierung der Decals. Die Farbangaben beziehen sich auf die Farbprogramme von Mr. Hobby, Vallejo,
Model Master, Tamiya und Humbrol ...
Die Bauteile selbst sind mit feinen Gravuren versehen und wissen zu gefallen, hier die linke Rumpfhälfte als Beispiel ...
Für den Einbau in die Rumpfhälften ist ein separates, vollständiges Rumpfgerüst vorgesehen ...
Das von Haus aus gut ausgestattete Cockpit läßt Raum für Korrekturen und Ergänzungen (Änderung Pilotensitz?),
sehr gelungen finde ich die Nachbildung des Armaturenbretts, für das auch Instrumentendecals beiliegen,
Sitzgurte sucht man vergebens - hier ist Eigeninititive gefragt ...
Die vordere Rumpfabdeckung läßt Raum für Verbesserungen und Ergänzungen;
das mit dem roten x gekennzeichnete Panel ist am Vorbild ein durchsichtiges Celluloid-Fensterchen;
auch die im roten Oval befindlichen feinen Gravuren sind eigentlich Öffnungen in der Verkleidung,
in die kleine Details gehört hätten ...
Einer der Gründe für die hier nur angedeuteten Details ist die fehlende Motornachbildung.
Eigentlich unverständlich ... denn das Rumpfgerüst ist bis in den vorderen Bereich (inklusive Motorauflagen!) vollständig
vorhanden und an der Unterseite von Motorenverkleidung und Rumpf befinden sich am Vorbild große Schlitze und eine
noch größere Abluftöffnung, die tiefe Einblicke auf die Unterseite des Triebwerks zulassen!
Die großen Schlitze direkt unter der fehlenden Motornachbildung sind mit einer dünnen Plastik-Fischhaut verschlossen
und sollen wohl lediglich dunkelfarbig ausgemalt werden ... in diesem Maßstab eigentlich ein No-Go,
denn auch die dahinter liegende Abluftöffnung gewährt immer noch tiefen Einblick in's Leere ...
Trag- und Ruderflächen werden jeweils aus Ober- und Unterschalen zusammengesetzt.
Die Ruderflächen sind separate Teile und lassen sich somit leicht auch ausgelenkt darstellen.
Die Rippenstrukturen sind deutlich ausgebildet, was mir gut gefällt ...
Der Teufel steckt allerdings auch hier im Detail ... die dreieckigen Gravuren auf Tragflächen und Ruderfinnen
sind am Vorbild Celluloid-Fensterchen zur Sichtkontrolle der dort befindlichen Steuerseil-Umlenkrollen ...
Diese Details plastisch nachzubilden, machen andere Hersteller in kleineren Maßstäben schon vor!
Es hätte sich hier zur Not eine 2D-Lösung mit Decals angeboten, aber auch das hat Merit "vergessen".
Auch hier ist also wieder "Schwarzmalerei" oder Eigeninitiative gefragt ...
Die Übersicht der Baustufe 24 zeigt u.a. die Montage des sehr schön nachgebildeten Lewis MG auf Foster-Lafette;
welches merkwürdigerweise mit zwei nebeneinanderliegenden Magazintrommeln bestückt werden soll (Bauteil A13).
Eine solche Konfiguration gibt es nicht, richtigerweise sollte man hier nur ein Einzelmagazin mittig aufsetzen ...
Die Montage des mächtigen Vierblattprops an der Kühlerfront ist mehr "Verlegenheitslösung" als solider Modellbau,
der m.E. zu schwach dimensionierte Propellerachsstummel sollte eventuell durch ein Metallröhrchen ersetzt werden (!?)
Die markante Kühlerfront ist nur rudimentär nachgebildet, auch das für den oberen Teil vorgesehene Ätzteilgitterchen
kann diesen Eindruck nicht wirklich nachhaltig verbessern. Von Variationen der Kühlerlamellen mal abgesehen,
war hier am Vorbild eigentlich noch ein Stückchen vom Untersetzungsgetriebe des Hispano-Suiza Motors
durch einen Ausschnitt in der Front sichtbar ...
Die Ätzteilplatine enthält hauptsächlich Teile für die Verspannung der S.E.5a,
die Teile für die Hauptspanndrähte bilden die charakteristischen Doppelverspannungen nach.
Die Verarbeitung der Ätzteile am Modell geht klar aus der Bauanleitung hervor ...
Soweit, sogut ... Licht und Schatten liegen hier also sehr nah beieinander ...
Mein persönliches Fazit …
Die Merit RAF S.E.5a kann durchaus mit schönen Detaillösungen punkten und ist deshalb zwar kein FLOP,
kann aber wegen etlicher Mängel, Defizite und vor allem fehlender Optionen auch nicht als TOP bezeichnet werden!
Unverständlich für eine Neuentwicklung in diesem Maßstab ist die ausschließliche Beschränkung auf ausgerechnet
diese seltene, frühe Ausführung der S.E.5a, zumal ganz ohne optionale Bauteile (Kühler, Zweiblattpropeller!?).
Auch eine spätere herstellerseitige Anpassung des Kits für die mit "Viper" Motor erforderliche Konfiguration erscheint
wegen der fehlenden Modulbauweise im Motorhauben-/Kühlerbereich momentan eher unwahrscheinlich ...
Es gibt in der Anleitung (wohlweislich?) keine näheren Angaben zu den beiden vorgesehenen Markierungsoptionen!
Etwas Internetrecherche kommt zu dieser Auskunft ...
A ... F-943 = 92. Squadron RAF, Ende 1918 oder Nachkrieg (?)
B ... A2-13 = (ex.RAF D8476), eine von 35 an die Royal Australian Air Force abgegebenen Maschinen, 1920er Jahre
Allerdings waren beide Maschinen mit Zweiblattpropeller in unterer Position ("Viper"/ohne Untersetzung)
und dem holzverstärkten Fahrwerk der späteren S.E.5a ausgestattet, wie es das Deckelbild auch richtig zeigt!
Beide Decaloptionen sind also für die Markierung der vorliegenden, frühen "Hisso" S.E.5a eigentlich nicht geeignet!
Konsequenterweise hätte Merit dem Bausatz zumindest passende Decals beilegen müssen!
Auch die fehlende Motornachbildung zieht sich wie ein roter Faden durch die Aufzählung der gröbsten Schwächen
des ansonsten recht gut gemachten Bausatzes.
Korrekturen, Detailausarbeitungen oder sogar eine eventuelle Konversion zur "Viper" S.E.5a obliegen also
dem Modellbauer zumindest solange selbst, bis sich die Aftermarket-Hersteller des "Problemkindes" annehmen
und passende Decals, eine Motornachbildung, alternative Fahrwerkteile, Kühler, Propeller, usw. bereitstellen …
Im Gegenzug dürfte dieses insgesamt trotzdem attraktive Modell auch Einsteiger in die Materie nicht überfordern.
Gruß - Jörg -
... Als Hilfe und Leitfaden für die Detailbemalung oder erster Anhaltspunkt für Verbesserungen
läßt sich die Bauanleitung der 1:32er S.E.5a 'Hisso' von Wingnut Wings heranziehen.
Die Bauanleitung kann man sich als PDF auf der Wingnut Wing Webseite frei herunterladen!
Link zum Baubericht:
https://www.der-lustige-modellbauer.com/t28531-raf-s-e-5a-merit-m-124#700032
Jörg's Modell-Register
Zuletzt von Jörg am Do 19 Okt 2017, 15:19 bearbeitet; insgesamt 3-mal bearbeitet (Grund : Link zum BB ergänzt)
Jörg- Moderator
Re: Bausatzvorstellung RAF S.E.5a / Merit, 1:24
Hallo Jörg,
vielen Dank für die Ausführliche Bausatz Vorstellung.
vielen Dank für die Ausführliche Bausatz Vorstellung.
kaewwantha- Bauanleitung-Verwahrer
Jörg mag diesen Beitrag
Re: Bausatzvorstellung RAF S.E.5a / Merit, 1:24
Danke für die Vorstellung, Jörg.
Ich liebäugel ja auch schon länger mit den Merit-Bausätzen in dem Maßstab.
Ist ja dann doch etwas anderes als die alten Revell-Bausätze in 1:28...
Mal sehen, wann ich dazu komme.... und sich eine Gelegenheit ergibt....
Ich liebäugel ja auch schon länger mit den Merit-Bausätzen in dem Maßstab.
Ist ja dann doch etwas anderes als die alten Revell-Bausätze in 1:28...
Mal sehen, wann ich dazu komme.... und sich eine Gelegenheit ergibt....
eydumpfbacke- Forenguru
Jörg mag diesen Beitrag
Re: Bausatzvorstellung RAF S.E.5a / Merit, 1:24
Danke für Euer Interesse;
Bausatzvorstellungen mach' ich ja sonst eigentlich nie, denn die gibt's auch anderswo;
wollte in diesem Fall das Für und Wider des Kits nur mal aus meiner persönlichen Sicht darlegen.
Bausätze von Merit (zumindest, was ich bisher gesehen habe) scheinen allgemein recht widersprüchlich zu sein;
einerseits auf den ersten Blick wirklich attraktiv, andererseits inkonsequent umgesetzt;
- bei den heutigen Möglichkeiten und neu entwickelten Werkzeugformen eigentlich nicht nachvollziehbar!
Manchmal hilft es, wenn man sich möglichst schon vor dem Kauf selber mal einen Eindruck machen kann ...
Um ehrlich zu sein, Reinhart ... hätte ich mir schon vor vielen Jahren eine S.E.5a von Revell in 1:28 gewünscht!
Gruß - Jörg -
Bausatzvorstellungen mach' ich ja sonst eigentlich nie, denn die gibt's auch anderswo;
wollte in diesem Fall das Für und Wider des Kits nur mal aus meiner persönlichen Sicht darlegen.
Bausätze von Merit (zumindest, was ich bisher gesehen habe) scheinen allgemein recht widersprüchlich zu sein;
einerseits auf den ersten Blick wirklich attraktiv, andererseits inkonsequent umgesetzt;
- bei den heutigen Möglichkeiten und neu entwickelten Werkzeugformen eigentlich nicht nachvollziehbar!
Manchmal hilft es, wenn man sich möglichst schon vor dem Kauf selber mal einen Eindruck machen kann ...
Um ehrlich zu sein, Reinhart ... hätte ich mir schon vor vielen Jahren eine S.E.5a von Revell in 1:28 gewünscht!
Gruß - Jörg -
Jörg- Moderator
Re: Bausatzvorstellung RAF S.E.5a / Merit, 1:24
Danke für die Bausatzvorstellung, Jörg! Auch wenn ich kein Flugzeugbauer bin und seit Ewigkeiten keinen Kunststoffbausatz mehr angerührt habe, so ist doch jeder Blick in eine solche "Wunderkiste" von großem Reiz und führt unweigerlich zu dem Reflex, alles in Gedanken gleich zusammenbauen zu wollen... Auch wenn du gewisse Einschränkungen und Vorbehalte hast, zweifle ich keinen Augenblick daran, dass du aus dem Material ein großartiges Modell zaubern wirst, dass auch deinen hohen Ansprüchen an historischer Authentizität gerecht wird! Viel Erfolg dabei wünscht dir Michael (maxl)
maxl- Forenurgestein
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