Luigi's Mansion - Die Gruselvilla aus dem Gamecube-Klassiker
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Luigi's Mansion - Die Gruselvilla aus dem Gamecube-Klassiker
Ich möchte hier eines meiner Papiermodelle genauer vorstellen: Luigis Villa, besser bekannt unter der englischen Bezeichnung Luigi's Mansion.
Das Projekt entstand vor zwei Jahren. Ich arbeitete nicht immer mit Methoden, die im Modellbau üblich sind. Mit diesem Baubericht gebe ich also auch Einblicke in meine persönliche Arbeitsweise.
Auf dem Foto ist die Villa neben dem Remake des Spiels für den Nintendo 3DS zu sehen. Als diese Fassung im Jahr 2018 erschienen ist, hat sie mich erneut dazu angeregt, über einen maßstabsgetreuen Nachbau aus Papier nachzudenken. Ein solches Vorhaben erschien mir nämlich bisher als zu schwierig.
Der Grund dafür ist, dass es keine genauen Maße der virtuellen Villa gibt. Die Geometrie des Gebäudes variiert nämlich in unterschiedlichen Momenten im Spiel. Es sieht zwar nicht völlig anders aus, aber verschieden genug, um einen exakten Nachbau unmöglich zu machen. Ich musste also sozusagen bei Null anfangen und mir überlegen, wo Kompromisse notwendig waren.
Das Projekt entstand vor zwei Jahren. Ich arbeitete nicht immer mit Methoden, die im Modellbau üblich sind. Mit diesem Baubericht gebe ich also auch Einblicke in meine persönliche Arbeitsweise.
Auf dem Foto ist die Villa neben dem Remake des Spiels für den Nintendo 3DS zu sehen. Als diese Fassung im Jahr 2018 erschienen ist, hat sie mich erneut dazu angeregt, über einen maßstabsgetreuen Nachbau aus Papier nachzudenken. Ein solches Vorhaben erschien mir nämlich bisher als zu schwierig.
Der Grund dafür ist, dass es keine genauen Maße der virtuellen Villa gibt. Die Geometrie des Gebäudes variiert nämlich in unterschiedlichen Momenten im Spiel. Es sieht zwar nicht völlig anders aus, aber verschieden genug, um einen exakten Nachbau unmöglich zu machen. Ich musste also sozusagen bei Null anfangen und mir überlegen, wo Kompromisse notwendig waren.
Michael 97- Mitglied
Recherche und Erstellung eines digitalen 3D-Modells
Meine genauere Recherche und das Sammeln von Unterlagen startete im März 2019. Im Mai begann ich mit der Erstellung eines digitalen 3D-Modells. Dabei stieß ich auf zahlreiche Situationen, die gesondert gelöst werden mussten. Ich musste viele kleine Entscheidungen treffen, die sich auf die fertige Gesamtform auswirken würden. Dazu gehörte etwa die Frage, wie die obere Dachterrasse aussieht. Sie besitzt im Spiel nämlich eine Brüstung, die nur manchmal zu sehen ist. Meine Lösung sieht so aus, dass es keine Brüstung gibt und der Steinboden mit vielen Pflanzengewächsen übersät ist, um so einen verschmelzenden Übergang zu den grünen Dachziegeln zu schaffen.
Sämtliche Oberflächen musste ich eigenständig abzeichnen, um eine passende Farbgebung zu garantieren. Der Grund dafür ist, dass die Villa ja nur auf einem Bildschirm erscheinen sollte, am Papier sieht das dann aber viel zu dunkel aus. Beim Erstellen der neuen Oberflächen orientierte ich mich nicht nur an den Gamecube- und 3DS-Versionen des Spiels, sondern auch an den anderen Auftritten der Villa, wie zum Beispiel in Mario Kart 7.
Damit das fertige Modell weniger Platz benötigt, verkleinerte ich den Garten deutlich. Die Proportionen des Gebäudes definierte ich ebenfalls neu.
Sämtliche Oberflächen musste ich eigenständig abzeichnen, um eine passende Farbgebung zu garantieren. Der Grund dafür ist, dass die Villa ja nur auf einem Bildschirm erscheinen sollte, am Papier sieht das dann aber viel zu dunkel aus. Beim Erstellen der neuen Oberflächen orientierte ich mich nicht nur an den Gamecube- und 3DS-Versionen des Spiels, sondern auch an den anderen Auftritten der Villa, wie zum Beispiel in Mario Kart 7.
Damit das fertige Modell weniger Platz benötigt, verkleinerte ich den Garten deutlich. Die Proportionen des Gebäudes definierte ich ebenfalls neu.
Michael 97- Mitglied
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Erstellen des Modellbogens
Nach und nach baute ich das Anwesen in einem Zeichenprogramm komplett neu auf. Gleichzeitig fing ich allmählich auch schon damit an, den Modellbogen zu konstruieren. Dabei ging ich sehr exakt vor.
Natürlich wäre es leichter, die Maße ungefähr zu übernehmen. Ich hatte aber ein besseres Gefühl dabei, alles lieber doppelt zu kontrollieren. Denn so tauchen am Ende weniger Fehler auf.
An dieser Stelle möchte ich auch die allerkleinsten Details erwähnen, die sonst wohl niemandem auffallen würden. Die Blumentöpfe, die am Balkon stehen, sind zum Beispiel an einer Seite von der Brüstung teilweise verdeckt und von der anderen Seite aus nicht.
Die sichtbaren Flächen sind übrigens ein wenig über den Rand gezeichnet. Das hat den Grund, dass man später nicht sofort sieht, wo nicht genau geklebt wurde.
Die Zwischenräume der Zäune und Geländer beließ ich mit weißem Hintergrund. So erkennt man die durch den entstehenden Kontrast die feinen Verzierungen besser. Zum Ausschneiden sind die Zwischenräume zu winzig, für ein ordentliches Ergebnis bräuchte man schon andere Methoden.
Natürlich wäre es leichter, die Maße ungefähr zu übernehmen. Ich hatte aber ein besseres Gefühl dabei, alles lieber doppelt zu kontrollieren. Denn so tauchen am Ende weniger Fehler auf.
An dieser Stelle möchte ich auch die allerkleinsten Details erwähnen, die sonst wohl niemandem auffallen würden. Die Blumentöpfe, die am Balkon stehen, sind zum Beispiel an einer Seite von der Brüstung teilweise verdeckt und von der anderen Seite aus nicht.
Die sichtbaren Flächen sind übrigens ein wenig über den Rand gezeichnet. Das hat den Grund, dass man später nicht sofort sieht, wo nicht genau geklebt wurde.
Die Zwischenräume der Zäune und Geländer beließ ich mit weißem Hintergrund. So erkennt man die durch den entstehenden Kontrast die feinen Verzierungen besser. Zum Ausschneiden sind die Zwischenräume zu winzig, für ein ordentliches Ergebnis bräuchte man schon andere Methoden.
Michael 97- Mitglied
maxl mag diesen Beitrag
Zusammenbauen des Modells
Am 8. September 2019 war es endlich so weit. Nach mehreren Monaten Planung ließ ich meinen Modellbogen ausdrucken und begann mit dem Ausschneiden.
Ich wählte Papier mit einer Stärke von 80g/m². Das hört sich für ein Modell nicht nach viel an, reicht aber aus meiner Sicht aus. Dünneres Papier finde ich leichter zu bearbeiten. Ich druckte die Modellbögen außerdem nicht im Originalmaßstab auf A4, sondern auf A3 aus. Das ergab einen Maßstab von ungefähr 1:140, so genau kann man es aber eigentlich nicht sagen.
Der erste Arbeitsschritt war, die Außenwände an der Grundplatte zu befestigen. Das machte für mich am meisten Sinn, weil dann schon am Anfang Stabilität hergestellt ist. Obwohl es sich nur um einseitiges Papier handelt, gibt es kaum Durchbiegungen.
Ich wählte Papier mit einer Stärke von 80g/m². Das hört sich für ein Modell nicht nach viel an, reicht aber aus meiner Sicht aus. Dünneres Papier finde ich leichter zu bearbeiten. Ich druckte die Modellbögen außerdem nicht im Originalmaßstab auf A4, sondern auf A3 aus. Das ergab einen Maßstab von ungefähr 1:140, so genau kann man es aber eigentlich nicht sagen.
Der erste Arbeitsschritt war, die Außenwände an der Grundplatte zu befestigen. Das machte für mich am meisten Sinn, weil dann schon am Anfang Stabilität hergestellt ist. Obwohl es sich nur um einseitiges Papier handelt, gibt es kaum Durchbiegungen.
Michael 97- Mitglied
Zusammenbauen des Modells
So sah der Vordergarten aus, bevor ich das ganze Zeug darauf befestigt hatte:
Im Hintergarten ist die Wiese nicht exakt an die Wand geklebt, die deshalb leider versunken aussieht. Die grauen Wandeinfassungen dienen übrigens auch als Anhaltspunkt, um die Stellen zu finden, wo die Wände verbunden werden müssen. Wenn man wie ich nicht genau arbeitet, sieht man das dann leider auch.
Die Überdachung des Eingangsbereichs ist leider zu weit oben. Das ist wohl durch die Kombination aus kleinen Ungenauigkeiten beim Falten, der Papierstärke und den Kleberschichten entstanden. Zudem ist der Eingangsbereich nicht ganz rechtwinkelig. Aber das verleiht dem Modell zumindest noch zusätzlich ein wenig Charakter.
Im Hintergarten ist die Wiese nicht exakt an die Wand geklebt, die deshalb leider versunken aussieht. Die grauen Wandeinfassungen dienen übrigens auch als Anhaltspunkt, um die Stellen zu finden, wo die Wände verbunden werden müssen. Wenn man wie ich nicht genau arbeitet, sieht man das dann leider auch.
Die Überdachung des Eingangsbereichs ist leider zu weit oben. Das ist wohl durch die Kombination aus kleinen Ungenauigkeiten beim Falten, der Papierstärke und den Kleberschichten entstanden. Zudem ist der Eingangsbereich nicht ganz rechtwinkelig. Aber das verleiht dem Modell zumindest noch zusätzlich ein wenig Charakter.
Zuletzt von Michael 97 am Mi 08 Sep 2021, 21:39 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Michael 97- Mitglied
Zusammenbauen des Modells
Das Dach klebte ich erst zusammen, nachdem ich die Schornsteine und den Turm darauf montiert hatte. So gab es noch die Möglichkeit des flachen Andrückens an der Unterlage. Diese war in meinem Fall damals noch aus Pappe, weil ich noch keine Schneidematte hatte.
Der schwierigste Schritt war, das Dach mit dem restlichen Gebäude zu verbinden. Ich wusste schon von Anfang an, dass ich mich dabei nicht für die beste Methode entschieden hatte. Ein großes Problem stellten nämlich die drei Gauben an der Vorderseite dar. Sie machten es schwierig, die Klebelaschen dahinter zwecks kleiner Anpassungen zu erreichen. Wenn man genau hinsieht, erkennt man kleine Spalten zwischen den Gauben und dem Dach.
Der schwierigste Schritt war, das Dach mit dem restlichen Gebäude zu verbinden. Ich wusste schon von Anfang an, dass ich mich dabei nicht für die beste Methode entschieden hatte. Ein großes Problem stellten nämlich die drei Gauben an der Vorderseite dar. Sie machten es schwierig, die Klebelaschen dahinter zwecks kleiner Anpassungen zu erreichen. Wenn man genau hinsieht, erkennt man kleine Spalten zwischen den Gauben und dem Dach.
Michael 97- Mitglied
Fertigstellen des Modells
Zum Schluss kam die Gartengestaltung dran. Die Bäume und Grabsteine waren klein genug, weshalb es kaum etwas ausmachte, dass es keine Möglichkeit zum Dagegendrücken von der anderen Seite gab. Das Papier der Verzierungen ist außerdem beweglich genug, um es möglichst aufrecht anzuordnen.
Nach rund zehn Stunden war ich endlich fertig. Ich hätte mir natürlich auch mehr Zeit lassen können, wollte aber noch am selben Tag bereits das fertige Resultat sehen. Für das Zusammensetzen benötigte ich etwa von 9 bis 19 Uhr.
Nach rund zehn Stunden war ich endlich fertig. Ich hätte mir natürlich auch mehr Zeit lassen können, wollte aber noch am selben Tag bereits das fertige Resultat sehen. Für das Zusammensetzen benötigte ich etwa von 9 bis 19 Uhr.
Michael 97- Mitglied
Vereinfachte Variante
Mit diesem Modell ist die Geschichte aber noch nicht vorbei. Im April 2020 erstellte ich eine vereinfachte Version des Modellbogens. Das ging wesentlich schneller, weil ich die digitale Datei des Modellbogens einfach weiterbearbeiten konnte. Individuelle Entscheidungen zur Form waren aber notwendig, um das Zusammenbauen so einfach wie möglich zu gestalten. Den Hintergarten gibt es etwa nicht mehr, um viele Arbeitsschritte zu sparen.
Auf dem Foto ist eine 2-Euro-Münze als Größenvergleich zu sehen. Und ich konnte nicht widerstehen, eine noch kleinere Variante zu erstellen. Sie ist nur 2,5cm hoch und hat Klebelaschen, die teilweise unter 1mm² groß sind.
Auf dem Foto ist eine 2-Euro-Münze als Größenvergleich zu sehen. Und ich konnte nicht widerstehen, eine noch kleinere Variante zu erstellen. Sie ist nur 2,5cm hoch und hat Klebelaschen, die teilweise unter 1mm² groß sind.
Michael 97- Mitglied
Ausstellung im Schaufenster
Wie ich hier im Forum bereits erwähnt habe, ist die größere Version während der Oberösterreichischen Landesausstellung 2021 im Schaufenster vom Juwelier Schmollgruber in Steyr ausgestellt.
Ich möchte außerdem daran erinnern, dass die Modellbögen gratis auf meiner Website zur Verfügung stehen, und zwar als Bilddateien und im PDF-Format.
Ich möchte außerdem daran erinnern, dass die Modellbögen gratis auf meiner Website zur Verfügung stehen, und zwar als Bilddateien und im PDF-Format.
Michael 97- Mitglied
Re: Luigi's Mansion - Die Gruselvilla aus dem Gamecube-Klassiker
Klasse Michael.
Luigis Masion ist dir großartig gelungen.
Ich bin begeistert.
Luigis Masion ist dir großartig gelungen.
Ich bin begeistert.
Gravedigger77- Kleinteile-Fetischist
Michael 97 mag diesen Beitrag
Re: Luigi's Mansion - Die Gruselvilla aus dem Gamecube-Klassiker
Interessante Einblicke in deine Arbeitsweise und ein beeindruckendes Ergebnis, Michael!
Gar nicht leicht, ein solches Modell zu erstellen, wenn man nur ein virtuelles Vorbild mit (vermutlich unrealistischen) Perspektivwechseln hat...
Ich wünsche dir so manchen Gamer, der oder die zumindest vorübergehend Lust bekommt, die virtuelle Welt mit der Modellbauwelt zu tauschen.
Ein Stück Handarbeit macht eben auch viel Freude!
Gruß Michael (maxl)
Gar nicht leicht, ein solches Modell zu erstellen, wenn man nur ein virtuelles Vorbild mit (vermutlich unrealistischen) Perspektivwechseln hat...
Ich wünsche dir so manchen Gamer, der oder die zumindest vorübergehend Lust bekommt, die virtuelle Welt mit der Modellbauwelt zu tauschen.
Ein Stück Handarbeit macht eben auch viel Freude!
Gruß Michael (maxl)
maxl- Forenurgestein
Michael 97 mag diesen Beitrag
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