Vitrinengestaltung für das Hamburger Völkerkundemuseum, 54 - 80 mm
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Vitrinengestaltung für das Hamburger Völkerkundemuseum, 54 - 80 mm
Hallo Freunde,
Aufruf im Völkerkundemuseum
Beim ersten Besuch der neuen Indianer-Ausstellung im Hamburger Völkerkundemuseum Anfang 2009 sah ich diesen Text und bemerkte auch, dass im Ausstellungsraum noch freier Platz vorhanden war. Also nahm ich den Kontakt auf.
Entwurf zur Vitrinen-Gestaltung
Um die Vitrine planen zu können, bekam ich die Innenmaße übermittelt. Und da gab es ein Problem: Es ist eine hohe Vitrine ohne Regale. Für 7 cm Figuren also nicht optimal. Da fiel mir mein fertiges Tunneldiorama ein und ich überlegte, wie ich darum herum sinnvoll gestalten kann. Dieser Entwurf wurde dann umgesetzt, obwohl noch die Korrektur kam, dass die Vitrine nur 120 cm breit ist.
Gleisbemalung
Aufgrund einer Bodenerneuerung im Ausstellungsraum war die Vitrine erst im Juli 2009 einsatzbereit. Das passte mir recht gut, da ja der Aufbau meiner LGB beim Westerntreffen in Stade Ende Juni stattfand. Also begann ich Anfang Juli mit den Bastelarbeiten im Hof meines Nachbarns Manni. Zuerst wurden aus Holzresten die beiden Regalteile gebaut und dann fing ich an, das Gleisteil zu bemalen, welches im Tunnel liegen soll.
Gleisbemalung
Die einfarbig schwarzen Plastik-Gleisteile bekam ich auf einem Flohmarkt zusammen mit einem Western-Güterzug MADE IN CHINA, der über Batterien mittels Infrarot-Fernsteuerung fährt.
Tunnel-Regal
Um nicht durch die Trocknungszeiten der verschiedenen Bastelarbeiten unnötige Arbeitspausen zu bekommen, war die vorherige Planung der einzelnen Bauabschnitte sehr wichtig. Während das Gleisteil trocknete, begann ich also zuerst mit dem Bau der Felswand, die links das Regalunterteil verdecken soll.
Felswand- und Tunnel-Regal
Auf dem Bild sind die beiden Regalteile als Untergestell für die später hier aufzustellenden Figuren gut zu erkennen. Da links die Felswand das gesamte Unterteil verdeckt, war hier keine Platte für den Hintergrund nötig.
Felswand-Bau
Nicht nur aus Kostengründen arbeite ich vorwiegend mit vorhanden Abfällen, sondern auch um Gewicht zu reduzieren. Für die Felswand wählte ich als Untergrund Pappreste von meiner Stammkneipe, da ich zu der Zeit nicht genug auf Vorrat hatte. Dabei kam es mir vor allem darauf an, dass sich die Felswand später möglichst lückenlos an die Regalhölzer anschmiegt.
Felswand-Bau
Nach Fertigstellung des Papp-Untergrundes gestaltete ich die Felsstrukturen mit einer preiswerten Innenspachtelmasse aus dem Baumarkt. Bei größeren Maßstäben ist diese nämlich genau so gut zu detaillieren wie der deutlich teurere Modelbaugips.
Felswand-Bau
Ich beginne solche Arbeiten meist oben am Gelände, da die Spachtelmasse trotz dickflüssigem Anmischen eh immer etwas nach unten verläuft. Das dickflüssige Anmischen hat allerdings den Nachteil, dass die Spachtelmasse schnell verarbeitet werden muss. Bei flacheren Geländestrukturen arbeite ich daher lieber mit einer dünnflüssigeren Mischung.
In der Trocknungsphase der zuerst aufgespachtelten Masse bekamen die vorderen Kanten des Tunnel-Regals noch aufgebügelte Umleimer, um den optischen Eindruck zu verbessern. Die Pause war sinnvoll, damit ich beim weiteren Spachteln einen festen Ansatzpunkt für das nächste Material bekomme.
Felswand-Bau
Aufgrund des geringen Platzes in der Vitrine um die Felswand herum, wählte ich recht einfache Strukturen ohne Absätze, die weitere Stellflächen für Figuren ermöglicht hätten.
Gleisbemalung
Nun musste die Felswand erst mal trocknen und ich setzte die Bemalung des Gleisteiles fort. Die Schienen sollten rostig aussehen und so wurde ein passender Farbton aus Dispersionsfarben angemischt.
Beschotterung der Gleise
Nach kurzer Trocknungszeit begann ich nun, die Gleisstrecke einzuschottern. Für den Schotter griff ich auf meinen Vorrat an Katzenstreu zurück. Verklebt wurde zuerst mit unverdünntem Weißleim. Die Plastikfolie diente dazu, den Tunnel bei der Beschotterung zu schützen.
Abdeckung zur Nacht
Schneller als gedacht war der erste Arbeitstag vorbei und alles wurde gut abgedeckt, falls es nachts doch noch regnen sollte.
Beschotterung der Gleise
Am nächsten Morgen wurde zuerst die Beschotterung zur Stabilisierung der obersten Lage noch mit verdünntem Weißleim getränkt.
Die Spachtelmasse war mittlerweile trocken und konnte mit Tiefgrund aus dem Baumarkt vorbehandelt werden. Satt getränkt mit der Grundierung musste die Felswand erst mal wieder trocknen.
Gestaltung der Regalflächen
Also ran an ein anderes Bauteil. Zur Gestaltung der Regalflächen für die Figuren mischte ich Weißleim mit brauner Dispersionsfarbe. Auf den farbigen Leim wurde dann Papageien-Vogelsand aufgestreut.
Gestaltung der Regalflächen
Papageien-Vogelsand ist besonders grob und ergibt so einen guten Sandboden. Vor dem Abbürsten loser Sandkörner musste allerdings erst mal wieder eine Trockenzeit abgewartet werden.
Bemalung der Felswand
Mittlerweile war aber der Haftgrund trocken und ich konnte mit der Grundbemalung der Felswand beginnen. Und wieder musste ich warten bis die Grundbemalung trocken ist.
Figuren-Auswahl
Figuren-Auswahl
Dafür waren aber die Sandböden der Regale trocken und ich begann mit der Figuren-Auswahl. Die vorhandenen Flächen waren ja nicht besonders groß. Also war die Auswahl recht schwierig. Ich wählte eine Mischung aus bekannten und eher seltenen Figuren.
Figuren-Auswahl
Links über der Felswand stehen Figuren aus heutiger Produktion. Der Trapper links ist von GERMANIA-FIGUREN, der andere Trapper und der Häuptling vorne sind von TOMKER MODELS, Old Shatterhand, Winnetou, N’tscho-tschi, der sitzende Häuptling und die Squaws im Zelt sind von PREISER/Elastolin. Die beiden stehenden Squaws sind MADE IN CHINA und der stehende Irokese vor dem Zelt gehört zur Prinz Eisenherz-Serie von JANETZKI ARTS. Bedauerlicherweise wurde Ende 2010 nach dem Tod von Herrn Janetzki die Produktion dieser schönen Figuren eingestellt. Der linke Bison von MAROLIN ist aus Weichplastikplastik und wurde von mir bemalt. Leider wird auch er mittlerweile nicht mehr produziert. Die beiden anderen Bisons und der Bogenschütze zu Pferd sind wieder von PREISER/Elastolin. Das Tipi und der große Korb sind von PLAYMOBIL und wurden ebenfalls von mir überarbeitet.
Figuren-Auswahl
Auf dem schmalen Regal über dem Tunnel befinden sich die Altfiguren. Links geht es los mit Masse, dann kommen Metall-, Hart- und Weichplastik-Figuren. Ganz rechts befinden sich Beispiele für Swoppets (Steckfiguren). Der Bison und die Indianer aus Masse sind von LINEOL und Elastolin, Cowboy und Indianer aus Metall sind vom dänischen Hersteller KROLYN und das dahinter stehende Hartplastik-Funktionsmodell des Bogenschützens zu Fuß ist wieder von Elastolin. Die nächsten beiden Hartplastik-Indianer in der vorderen Reihe sind von HEIMO und die beiden dahinter von MERTEN. Die HEIMO-Figuren gab es auch in Weichplastik. Der Indianer mit Lasso und der Reiter dahinten sind wieder aus Hartplastik und stammen von der französischen Firma STARLUX. Dann folgen einige Weichplastik-Figuren aus den HEINERLE-Wundertüten zum Thema Karl May. Mit diesen Figuren begann ja Anfang der 1960’er meine Sammelleidenschaft für Wildwest-Figuren. Die vier stehenden Figuren vorne, der Reiter und der Bison dahinter stammen von DOMPLASTIK und die vier rechts folgenden Indianer von JEAN HÖFLER. Bis auf das blaue Kanu ganz rechts von BRITAINS sind die anderen Swoppets samt dem gelben Kanu von TIMPO TOYS.
Figuren-Auswahl
Der Felsteil des Tunnels wurde ebenfalls mit Figuren bestückt. Sowohl die Tiere als auch der Indianer sind von Elastolin.
Trocknen der Beschotterung
Mittlerweile war die Grundierung endlich trocken und ich sah doch viele weiße Flecken in den Löchern der Struktur. Diese wurden nun mit Schwarz überdeckt. Neben sinnvollen Tätigkeiten wie Grillen und Getränkereichen übernahm Manni währenddessen auch die Aufgabe, die Trocknung der Beschotterung mittels Föhn zu beschleunigen.
Bemalung der Felswand
Derweil granierte ich die Felswand mit Braun. Nach der Granierung wartete ich diesmal keine Trocknungszeit ab.
Bemalung der Felswand
Ich granierte vielmehr gleich mit Weiß, um möglichst unregelmäßige Farbübergänge zu bekommen.
Bemalung der Felswand
Insgesamt erschien mir die Felswand doch etwas zu hell. Also lasierte ich mit Schwarz nach. Nun war ich zufrieden. Das Teil konnte in Ruhe trocknen.
Figuren-Auswahl
Jetzt ging es an die Gestaltung des Virtrinenbodens. Als Unterlage nahm ich ein großes Papierblatt, das in passende Maße zurecht geschnitten wurde und auf welches ich die Umrisse der Felswand und des Tunnels mit Gleisstück mittels Bleistift übertrug.
Auch die Figuren für diesen Bereich wurden ausgewählt. Hier baute ich Hartplastik-Figuren und -Zubehör unter dem Motto >Transportmittel im Wilden Westen< auf. Dies bot sich durch den Eisenbahntunnel geradezu an. Die Fußgänger beim Planwagen sind von Elastolin. Der Planwagen ist ein PLAYMOBIL-Umbau mit Stoffplane, der Kutschbegleiter ist von BARTHEL-MODELLBAU und die Ochsen in eigener Bemalung sind von GERMANIA-FIGUREN. Die beiden dahinter stehenden Pferde versah ich mit losen Zügeln, damit sie vor dem Saloon richtig angebunden werden können. Es sind Umbauten in eigener Bemalung aus heutiger Produktion. Der Braune ist MADE IN CHINA und besitzt einen abnehmbaren Eigenbau-Sattel. Der Schimmel entstand aus einem PREISER/Elastolin-Rohling und besitzt eine Eigenbau-Wasserflasche aus einer Scheibe eines Haselnussastes. Leider bietet PREISER die Rohlinge nicht mehr an. Die Westernlok ist MADE IN CHINA, wurde mit einer Funkfernsteuerung produziert und ich bekam sie auf einem Flohmarkt. Die Postkutsche samt Kutscher und Insassen ist von Elastolin und wurde von mir bereits im Alter von ca. 12 Jahren bemalt. Der Begleitschutz ist dagegen wieder aus heutiger Produktion und stammt von Diedhoff-Modellfiguren.
Gestaltung des Virtrinenbodens
Für den sichtbaren Bereich des Bodens mischte ich diesmal den Weißleim mit Grün und streute dann wieder Papageien-Vogelsand auf. Nach der Trocknung fegte ich den losen Sand von der Papierunterlage ab und entschied mich, die sandigen Bereiche Grün zu bemalen.
Gestaltung des Gleisstücks
Das Gleisstück wurde noch verbessert. Mit dem Gleisstück war ich nämlich noch nicht zufrieden und ergänzte an einigen Stellen etwas Schotter. Mit der Beschotterung war ich nun zufrieden. Zum Schluss bemalte ich die Schienenoberfläche noch mit Messing, so dass erkennbar ist, dass diese Strecke noch befahren wird.
Einrichten der Vitrine im Völkerkunde-Museum
Nach zwei Tagen Bastelarbeit wurde am nächsten Vormittag die Vitrine im Museum bestückt. Nachdem auch die vordere Scheibe eingesetzt und verschlossen war, zeigte es sich wie genau die vorherigen Maßangaben und meine Basteleien passten. Ich war rundum zufrieden!
Einrichten der Vitrine im Völkerkunde-Museum
Am nächsten Tag waren wir dann nochmals im Museum. Die von mir entworfenen Texte mussten ja noch platziert werden. Auch ohne die ursprünglich von mir geplante Nummerierung der Figuren dürften die Besucher den Aufbau meiner Vitrine nachvollziehen können. Vom Museumspersonal kam jedenfalls großes Lob und ich musste nähere Details erläutern. Ich hab die gute Frau wohl etwas länger von ihrer Arbeit abgehalten!
Legende zu den einzelnen Figuren, dem Zubehör und zu meinen Bastelarbeiten
Mit der Anordnung der beiden Schilder war ich nicht ganz so zufrieden. Ich hätte sie lieber über den Figuren an der Rückwand der Vitrine gehabt, aber die Mitarbeiterin des Museums wollte ungern etwas auf das Glas kleben. Doppelklebeband geht nur schwer wieder ab und bei den UHU tac patafix (Klebepads), die ich mitgebracht hatte, besteht die Gefahr, dass sie durch die Raumwärme und die Wärme der Lichtstrahler wieder abfallen.
in guter Nachbarschaft
Etwa ein Jahr lang befanden sich die Vitrinen von uns Sammlern in dem Raum zwischen der großen Indianerausstellung und der Cafeteria mit dem Museumsshop. So dürften viele Besucher die Vitrinen gesehen haben.
Ich hätte gerne Kontakt zu den anderen privaten Ausstellern gehabt, aber aus Datenschutzgründen bekam ich Namen und Adressen leider nicht. Auch ein von mir vorgeschlagenes Treffen von uns allen im Museum als offizieller Abschluss unseres Engagements war aus zeitlichen Gründen für die Mitarbeiter nicht zu organisieren. Da habe ich es richtig bedauert, mir die genannten Namen bei den Vitrinen nicht notiert zu haben.
Weitere Bilder der fertigen Vitrine findet Ihr hier bei meinen Galerie-Bildern.
Viele Grüße, HW
Aufruf im Völkerkundemuseum
Beim ersten Besuch der neuen Indianer-Ausstellung im Hamburger Völkerkundemuseum Anfang 2009 sah ich diesen Text und bemerkte auch, dass im Ausstellungsraum noch freier Platz vorhanden war. Also nahm ich den Kontakt auf.
Entwurf zur Vitrinen-Gestaltung
Um die Vitrine planen zu können, bekam ich die Innenmaße übermittelt. Und da gab es ein Problem: Es ist eine hohe Vitrine ohne Regale. Für 7 cm Figuren also nicht optimal. Da fiel mir mein fertiges Tunneldiorama ein und ich überlegte, wie ich darum herum sinnvoll gestalten kann. Dieser Entwurf wurde dann umgesetzt, obwohl noch die Korrektur kam, dass die Vitrine nur 120 cm breit ist.
Gleisbemalung
Aufgrund einer Bodenerneuerung im Ausstellungsraum war die Vitrine erst im Juli 2009 einsatzbereit. Das passte mir recht gut, da ja der Aufbau meiner LGB beim Westerntreffen in Stade Ende Juni stattfand. Also begann ich Anfang Juli mit den Bastelarbeiten im Hof meines Nachbarns Manni. Zuerst wurden aus Holzresten die beiden Regalteile gebaut und dann fing ich an, das Gleisteil zu bemalen, welches im Tunnel liegen soll.
Gleisbemalung
Die einfarbig schwarzen Plastik-Gleisteile bekam ich auf einem Flohmarkt zusammen mit einem Western-Güterzug MADE IN CHINA, der über Batterien mittels Infrarot-Fernsteuerung fährt.
Tunnel-Regal
Um nicht durch die Trocknungszeiten der verschiedenen Bastelarbeiten unnötige Arbeitspausen zu bekommen, war die vorherige Planung der einzelnen Bauabschnitte sehr wichtig. Während das Gleisteil trocknete, begann ich also zuerst mit dem Bau der Felswand, die links das Regalunterteil verdecken soll.
Felswand- und Tunnel-Regal
Auf dem Bild sind die beiden Regalteile als Untergestell für die später hier aufzustellenden Figuren gut zu erkennen. Da links die Felswand das gesamte Unterteil verdeckt, war hier keine Platte für den Hintergrund nötig.
Felswand-Bau
Nicht nur aus Kostengründen arbeite ich vorwiegend mit vorhanden Abfällen, sondern auch um Gewicht zu reduzieren. Für die Felswand wählte ich als Untergrund Pappreste von meiner Stammkneipe, da ich zu der Zeit nicht genug auf Vorrat hatte. Dabei kam es mir vor allem darauf an, dass sich die Felswand später möglichst lückenlos an die Regalhölzer anschmiegt.
Felswand-Bau
Nach Fertigstellung des Papp-Untergrundes gestaltete ich die Felsstrukturen mit einer preiswerten Innenspachtelmasse aus dem Baumarkt. Bei größeren Maßstäben ist diese nämlich genau so gut zu detaillieren wie der deutlich teurere Modelbaugips.
Felswand-Bau
Ich beginne solche Arbeiten meist oben am Gelände, da die Spachtelmasse trotz dickflüssigem Anmischen eh immer etwas nach unten verläuft. Das dickflüssige Anmischen hat allerdings den Nachteil, dass die Spachtelmasse schnell verarbeitet werden muss. Bei flacheren Geländestrukturen arbeite ich daher lieber mit einer dünnflüssigeren Mischung.
In der Trocknungsphase der zuerst aufgespachtelten Masse bekamen die vorderen Kanten des Tunnel-Regals noch aufgebügelte Umleimer, um den optischen Eindruck zu verbessern. Die Pause war sinnvoll, damit ich beim weiteren Spachteln einen festen Ansatzpunkt für das nächste Material bekomme.
Felswand-Bau
Aufgrund des geringen Platzes in der Vitrine um die Felswand herum, wählte ich recht einfache Strukturen ohne Absätze, die weitere Stellflächen für Figuren ermöglicht hätten.
Gleisbemalung
Nun musste die Felswand erst mal trocknen und ich setzte die Bemalung des Gleisteiles fort. Die Schienen sollten rostig aussehen und so wurde ein passender Farbton aus Dispersionsfarben angemischt.
Beschotterung der Gleise
Nach kurzer Trocknungszeit begann ich nun, die Gleisstrecke einzuschottern. Für den Schotter griff ich auf meinen Vorrat an Katzenstreu zurück. Verklebt wurde zuerst mit unverdünntem Weißleim. Die Plastikfolie diente dazu, den Tunnel bei der Beschotterung zu schützen.
Abdeckung zur Nacht
Schneller als gedacht war der erste Arbeitstag vorbei und alles wurde gut abgedeckt, falls es nachts doch noch regnen sollte.
Beschotterung der Gleise
Am nächsten Morgen wurde zuerst die Beschotterung zur Stabilisierung der obersten Lage noch mit verdünntem Weißleim getränkt.
Die Spachtelmasse war mittlerweile trocken und konnte mit Tiefgrund aus dem Baumarkt vorbehandelt werden. Satt getränkt mit der Grundierung musste die Felswand erst mal wieder trocknen.
Gestaltung der Regalflächen
Also ran an ein anderes Bauteil. Zur Gestaltung der Regalflächen für die Figuren mischte ich Weißleim mit brauner Dispersionsfarbe. Auf den farbigen Leim wurde dann Papageien-Vogelsand aufgestreut.
Gestaltung der Regalflächen
Papageien-Vogelsand ist besonders grob und ergibt so einen guten Sandboden. Vor dem Abbürsten loser Sandkörner musste allerdings erst mal wieder eine Trockenzeit abgewartet werden.
Bemalung der Felswand
Mittlerweile war aber der Haftgrund trocken und ich konnte mit der Grundbemalung der Felswand beginnen. Und wieder musste ich warten bis die Grundbemalung trocken ist.
Figuren-Auswahl
Figuren-Auswahl
Dafür waren aber die Sandböden der Regale trocken und ich begann mit der Figuren-Auswahl. Die vorhandenen Flächen waren ja nicht besonders groß. Also war die Auswahl recht schwierig. Ich wählte eine Mischung aus bekannten und eher seltenen Figuren.
Figuren-Auswahl
Links über der Felswand stehen Figuren aus heutiger Produktion. Der Trapper links ist von GERMANIA-FIGUREN, der andere Trapper und der Häuptling vorne sind von TOMKER MODELS, Old Shatterhand, Winnetou, N’tscho-tschi, der sitzende Häuptling und die Squaws im Zelt sind von PREISER/Elastolin. Die beiden stehenden Squaws sind MADE IN CHINA und der stehende Irokese vor dem Zelt gehört zur Prinz Eisenherz-Serie von JANETZKI ARTS. Bedauerlicherweise wurde Ende 2010 nach dem Tod von Herrn Janetzki die Produktion dieser schönen Figuren eingestellt. Der linke Bison von MAROLIN ist aus Weichplastikplastik und wurde von mir bemalt. Leider wird auch er mittlerweile nicht mehr produziert. Die beiden anderen Bisons und der Bogenschütze zu Pferd sind wieder von PREISER/Elastolin. Das Tipi und der große Korb sind von PLAYMOBIL und wurden ebenfalls von mir überarbeitet.
Figuren-Auswahl
Auf dem schmalen Regal über dem Tunnel befinden sich die Altfiguren. Links geht es los mit Masse, dann kommen Metall-, Hart- und Weichplastik-Figuren. Ganz rechts befinden sich Beispiele für Swoppets (Steckfiguren). Der Bison und die Indianer aus Masse sind von LINEOL und Elastolin, Cowboy und Indianer aus Metall sind vom dänischen Hersteller KROLYN und das dahinter stehende Hartplastik-Funktionsmodell des Bogenschützens zu Fuß ist wieder von Elastolin. Die nächsten beiden Hartplastik-Indianer in der vorderen Reihe sind von HEIMO und die beiden dahinter von MERTEN. Die HEIMO-Figuren gab es auch in Weichplastik. Der Indianer mit Lasso und der Reiter dahinten sind wieder aus Hartplastik und stammen von der französischen Firma STARLUX. Dann folgen einige Weichplastik-Figuren aus den HEINERLE-Wundertüten zum Thema Karl May. Mit diesen Figuren begann ja Anfang der 1960’er meine Sammelleidenschaft für Wildwest-Figuren. Die vier stehenden Figuren vorne, der Reiter und der Bison dahinter stammen von DOMPLASTIK und die vier rechts folgenden Indianer von JEAN HÖFLER. Bis auf das blaue Kanu ganz rechts von BRITAINS sind die anderen Swoppets samt dem gelben Kanu von TIMPO TOYS.
Figuren-Auswahl
Der Felsteil des Tunnels wurde ebenfalls mit Figuren bestückt. Sowohl die Tiere als auch der Indianer sind von Elastolin.
Trocknen der Beschotterung
Mittlerweile war die Grundierung endlich trocken und ich sah doch viele weiße Flecken in den Löchern der Struktur. Diese wurden nun mit Schwarz überdeckt. Neben sinnvollen Tätigkeiten wie Grillen und Getränkereichen übernahm Manni währenddessen auch die Aufgabe, die Trocknung der Beschotterung mittels Föhn zu beschleunigen.
Bemalung der Felswand
Derweil granierte ich die Felswand mit Braun. Nach der Granierung wartete ich diesmal keine Trocknungszeit ab.
Bemalung der Felswand
Ich granierte vielmehr gleich mit Weiß, um möglichst unregelmäßige Farbübergänge zu bekommen.
Bemalung der Felswand
Insgesamt erschien mir die Felswand doch etwas zu hell. Also lasierte ich mit Schwarz nach. Nun war ich zufrieden. Das Teil konnte in Ruhe trocknen.
Figuren-Auswahl
Jetzt ging es an die Gestaltung des Virtrinenbodens. Als Unterlage nahm ich ein großes Papierblatt, das in passende Maße zurecht geschnitten wurde und auf welches ich die Umrisse der Felswand und des Tunnels mit Gleisstück mittels Bleistift übertrug.
Auch die Figuren für diesen Bereich wurden ausgewählt. Hier baute ich Hartplastik-Figuren und -Zubehör unter dem Motto >Transportmittel im Wilden Westen< auf. Dies bot sich durch den Eisenbahntunnel geradezu an. Die Fußgänger beim Planwagen sind von Elastolin. Der Planwagen ist ein PLAYMOBIL-Umbau mit Stoffplane, der Kutschbegleiter ist von BARTHEL-MODELLBAU und die Ochsen in eigener Bemalung sind von GERMANIA-FIGUREN. Die beiden dahinter stehenden Pferde versah ich mit losen Zügeln, damit sie vor dem Saloon richtig angebunden werden können. Es sind Umbauten in eigener Bemalung aus heutiger Produktion. Der Braune ist MADE IN CHINA und besitzt einen abnehmbaren Eigenbau-Sattel. Der Schimmel entstand aus einem PREISER/Elastolin-Rohling und besitzt eine Eigenbau-Wasserflasche aus einer Scheibe eines Haselnussastes. Leider bietet PREISER die Rohlinge nicht mehr an. Die Westernlok ist MADE IN CHINA, wurde mit einer Funkfernsteuerung produziert und ich bekam sie auf einem Flohmarkt. Die Postkutsche samt Kutscher und Insassen ist von Elastolin und wurde von mir bereits im Alter von ca. 12 Jahren bemalt. Der Begleitschutz ist dagegen wieder aus heutiger Produktion und stammt von Diedhoff-Modellfiguren.
Gestaltung des Virtrinenbodens
Für den sichtbaren Bereich des Bodens mischte ich diesmal den Weißleim mit Grün und streute dann wieder Papageien-Vogelsand auf. Nach der Trocknung fegte ich den losen Sand von der Papierunterlage ab und entschied mich, die sandigen Bereiche Grün zu bemalen.
Gestaltung des Gleisstücks
Das Gleisstück wurde noch verbessert. Mit dem Gleisstück war ich nämlich noch nicht zufrieden und ergänzte an einigen Stellen etwas Schotter. Mit der Beschotterung war ich nun zufrieden. Zum Schluss bemalte ich die Schienenoberfläche noch mit Messing, so dass erkennbar ist, dass diese Strecke noch befahren wird.
Einrichten der Vitrine im Völkerkunde-Museum
Nach zwei Tagen Bastelarbeit wurde am nächsten Vormittag die Vitrine im Museum bestückt. Nachdem auch die vordere Scheibe eingesetzt und verschlossen war, zeigte es sich wie genau die vorherigen Maßangaben und meine Basteleien passten. Ich war rundum zufrieden!
Einrichten der Vitrine im Völkerkunde-Museum
Am nächsten Tag waren wir dann nochmals im Museum. Die von mir entworfenen Texte mussten ja noch platziert werden. Auch ohne die ursprünglich von mir geplante Nummerierung der Figuren dürften die Besucher den Aufbau meiner Vitrine nachvollziehen können. Vom Museumspersonal kam jedenfalls großes Lob und ich musste nähere Details erläutern. Ich hab die gute Frau wohl etwas länger von ihrer Arbeit abgehalten!
Legende zu den einzelnen Figuren, dem Zubehör und zu meinen Bastelarbeiten
Mit der Anordnung der beiden Schilder war ich nicht ganz so zufrieden. Ich hätte sie lieber über den Figuren an der Rückwand der Vitrine gehabt, aber die Mitarbeiterin des Museums wollte ungern etwas auf das Glas kleben. Doppelklebeband geht nur schwer wieder ab und bei den UHU tac patafix (Klebepads), die ich mitgebracht hatte, besteht die Gefahr, dass sie durch die Raumwärme und die Wärme der Lichtstrahler wieder abfallen.
in guter Nachbarschaft
Etwa ein Jahr lang befanden sich die Vitrinen von uns Sammlern in dem Raum zwischen der großen Indianerausstellung und der Cafeteria mit dem Museumsshop. So dürften viele Besucher die Vitrinen gesehen haben.
Ich hätte gerne Kontakt zu den anderen privaten Ausstellern gehabt, aber aus Datenschutzgründen bekam ich Namen und Adressen leider nicht. Auch ein von mir vorgeschlagenes Treffen von uns allen im Museum als offizieller Abschluss unseres Engagements war aus zeitlichen Gründen für die Mitarbeiter nicht zu organisieren. Da habe ich es richtig bedauert, mir die genannten Namen bei den Vitrinen nicht notiert zu haben.
Weitere Bilder der fertigen Vitrine findet Ihr hier bei meinen Galerie-Bildern.
Viele Grüße, HW
Falkenauge- Lupenbesitzer
Re: Vitrinengestaltung für das Hamburger Völkerkundemuseum, 54 - 80 mm
Eine Menge Aufwand, den die meisten Besucher wohl nicht zu schätzen
gewusst haben. Schade, dass man keine Resonanz bekommt, bzw. keinen
Kontakt zum Besucher und zu den "Nachbarn" . Ich denke es hätten sich
gute Kontakte finden lassen und die sind unter Sammlern ja nicht ganz unwichtig.
Ob du mit dem Katzenstreu den richtigen (sparsamen) Weg gehst
möchte ich anzweifeln. Das saugt. Damit saugt es auch jede Menge
Leim auf. Zum Beweis der Hinweis, dass du zuerst Weißleim pur
genommen hast. Schotter ist nicht unbedingt teuer, besteht aber
aus echten (staubfreien) Steinen und es reicht stark verdünnter
Weißleim. Ein drittel Leim und zwei Drittel Wasser reicht.
Alles in allem eine sehr gelungene Vitrine und schöne Bilder die du
uns hier zeigst. Genau die Figuren aus den Wundertüten hatte ich.
gewusst haben. Schade, dass man keine Resonanz bekommt, bzw. keinen
Kontakt zum Besucher und zu den "Nachbarn" . Ich denke es hätten sich
gute Kontakte finden lassen und die sind unter Sammlern ja nicht ganz unwichtig.
Ob du mit dem Katzenstreu den richtigen (sparsamen) Weg gehst
möchte ich anzweifeln. Das saugt. Damit saugt es auch jede Menge
Leim auf. Zum Beweis der Hinweis, dass du zuerst Weißleim pur
genommen hast. Schotter ist nicht unbedingt teuer, besteht aber
aus echten (staubfreien) Steinen und es reicht stark verdünnter
Weißleim. Ein drittel Leim und zwei Drittel Wasser reicht.
Alles in allem eine sehr gelungene Vitrine und schöne Bilder die du
uns hier zeigst. Genau die Figuren aus den Wundertüten hatte ich.
nozet- Superkleber
Katzenstreu
nozet schrieb:Ob du mit dem Katzenstreu den richtigen (sparsamen) Weg gehst
möchte ich anzweifeln. Das saugt. Damit saugt es auch jede Menge
Leim auf. Zum Beweis der Hinweis, dass du zuerst Weißleim pur
genommen hast. Schotter ist nicht unbedingt teuer, besteht aber
aus echten (staubfreien) Steinen und es reicht stark verdünnter
Weißleim. Ein drittel Leim und zwei Drittel Wasser reicht.
Hallo Norbert,
ich hatte damals 20 kg für DM 2,50 bekommen und habe noch ausreichend Vorrat. Das Einsaugen des Leims empfinde ich als Vorteil. Meine lose auflegbare Gleisstrecke zum Wüstendio ist so steif, dass ich sie problemlos transportieren und lagern kann.
Viele Grüße, HW
Falkenauge- Lupenbesitzer
Re: Vitrinengestaltung für das Hamburger Völkerkundemuseum, 54 - 80 mm
OffTopicAn
Das ist SEHR günstig. Ohne das Vollsaugen des Streu's würde
es wahrscheinlich auch bröckeln.
OffTopicAus
Das ist SEHR günstig. Ohne das Vollsaugen des Streu's würde
es wahrscheinlich auch bröckeln.
OffTopicAus
nozet- Superkleber
Re: Vitrinengestaltung für das Hamburger Völkerkundemuseum, 54 - 80 mm
Nicht nur das, auch eine spätere Bemalung hält besser als wie auf Naturstein!
Falkenauge- Lupenbesitzer
Re: Vitrinengestaltung für das Hamburger Völkerkundemuseum, 54 - 80 mm
Das sieht echt Klasse aus. Besonders die Gleisnachbildung ist super.
Na wenigstens die Nachbarn dürften doch mal einen Blick beim basteln geschmissen haben, oder?
Na wenigstens die Nachbarn dürften doch mal einen Blick beim basteln geschmissen haben, oder?
Jörg G- Detailliebhaber
Re: Vitrinengestaltung für das Hamburger Völkerkundemuseum, 54 - 80 mm
Jörg G schrieb:Na wenigstens die Nachbarn dürften doch mal einen Blick beim basteln geschmissen haben, oder?
Stimmt, spätestens nachdem der Geruch vom Grillfleisch aufkam waren wir nicht mehr alleine und es gab viele gut gemeinte Ratschläge, die zeigten, dass Mannis Nachbarn besser Grillen und Bierzapfen können als basteln!
Viele Grüße, HW
Falkenauge- Lupenbesitzer
Re: Vitrinengestaltung für das Hamburger Völkerkundemuseum, 54 - 80 mm
Na immerhin hast Du gute PR geleistet. Und hat Du auch noch was nachhaltiges bei den Nachbarn erreicht? Also sowas wie Bastelnachwuchs?
Jörg G- Detailliebhaber
Re: Vitrinengestaltung für das Hamburger Völkerkundemuseum, 54 - 80 mm
Nein, leider sind alle meine diesbezüglichen Bemühungen in meiner Umgebung hartnäckig ignoriert worden.
Das Faible für den Modellbau muss wohl anscheinend schon recht früh im Leben entwickelt werden.
Viele Grüße, HW
Das Faible für den Modellbau muss wohl anscheinend schon recht früh im Leben entwickelt werden.
Viele Grüße, HW
Falkenauge- Lupenbesitzer
Re: Vitrinengestaltung für das Hamburger Völkerkundemuseum, 54 - 80 mm
Beim Bau meiner Kirche mußte ich das auch feststellen. Alle finden das toll, auch zum Teil sehr interessiert, aber dann Funkstille - SchadeNein, leider sind alle meine diesbezüglichen Bemühungen in meiner Umgebung hartnäckig ignoriert worden.
Schön wenn man sowas ausstellen kann. Gefällt mir, Dein Dio
didl- Alleskleber
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