Offene Bronzezeitwerkstatt
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Offene Bronzezeitwerkstatt
Durch eine Freundin erhielt ich den Tipp, doch einmal auf der Zeiteninsel in Argenstein vorbei zu schauen, da ich mich ja für Archäologie interessiere. Ich lebe zwar schon ewig in der Nähe von Marburg, hatte aber erstaunlicherweise noch nie etwas von der "Zeiteninsel" gehört.
Also im Internet nachgeschaut und gleich von dem, was ich da lesen konnte, gepackt.
Dann auch sofort die zu erhaltenden Prospekte besorgt, dabei auch ein Veranstaltungskalender verschiedener Kurse zu Themen von der Jungsteinzeit bis zur Bronzezeit
Ich habe mich dann für den Kurs "Offene Bronzezeitwerkstatt" angemeldet, ein Thema, das mich schon immer fasziniert hat.
Der Kurs lief über ein Wochenende und ich fuhr Samstagmorgen gespannt nach Argenstein.
Dort war das Erstaunen dann um so größer, da mir gar nicht klar war, dass es so eine Museumsinsel in unmittelbarer Nähe gibt.
Dort entstehen Gebäude aus fünf verschiedenen zeitlichen Epochen, einige sind im Bau schon weiter fortgeschritten.
Ich lasse jetzt einfach mal die Fotos sprechen:
Zu den einzelnen Plätzen gibt es immer Hinweistafeln, auf denen kurz Näheres zu der jeweiligen Epoche und Bautechnik erklärt wird.
Ich war völlig erstaunt, wie groß die Häuser der Bronzezeit und frühen römischen Kaiserzeit in echt waren, alles entstanden nach Funden, die man im Lahntal gemacht hatte. Allerdings vermutet man, dass dort eventuell mehrere Familien mit Vieh Knechten und Sklaven gelebt haben.
Germanisches Haus aus der römischen Kaiserzeit.
das mit Holzschindeln gedeckte Dach.
Dann ein Haus aus der Jungsteinzeit, Frontseite
Tür
Innenraum mit Ofen:
Schließlich noch eine praktische "Treppe"
Werde noch weitere Fotos beim nächsten Mal einstellen, jetzt aber erst einmal zum eigentlich Kurs. Die Kursleiter, Boris, Philipp und Thomas hatten die Nacht über in einem für diese Kurse gebauten "Zelt" verbracht und wahrscheinlich ziemlich gefroren. Daher brannte auch schon ein wärmendes Feuer, an dem später auch das Wachs für die Formen erwärmt wurde.
Alles wirkte ziemlich rustikal, was mich aber völlig überzeugte, waren die schon in früheren Kursen hergestellten Werkzeuge, Waffen und Schmuck.
So etwas wollte ich natürlich auch machen.
Wie es weiter ging dann beim nächsten Mal.
LG
Kurt
Also im Internet nachgeschaut und gleich von dem, was ich da lesen konnte, gepackt.
- Code:
https://www.zeiteninsel.de/
Dann auch sofort die zu erhaltenden Prospekte besorgt, dabei auch ein Veranstaltungskalender verschiedener Kurse zu Themen von der Jungsteinzeit bis zur Bronzezeit
Ich habe mich dann für den Kurs "Offene Bronzezeitwerkstatt" angemeldet, ein Thema, das mich schon immer fasziniert hat.
Der Kurs lief über ein Wochenende und ich fuhr Samstagmorgen gespannt nach Argenstein.
Dort war das Erstaunen dann um so größer, da mir gar nicht klar war, dass es so eine Museumsinsel in unmittelbarer Nähe gibt.
Dort entstehen Gebäude aus fünf verschiedenen zeitlichen Epochen, einige sind im Bau schon weiter fortgeschritten.
Ich lasse jetzt einfach mal die Fotos sprechen:
Zu den einzelnen Plätzen gibt es immer Hinweistafeln, auf denen kurz Näheres zu der jeweiligen Epoche und Bautechnik erklärt wird.
Ich war völlig erstaunt, wie groß die Häuser der Bronzezeit und frühen römischen Kaiserzeit in echt waren, alles entstanden nach Funden, die man im Lahntal gemacht hatte. Allerdings vermutet man, dass dort eventuell mehrere Familien mit Vieh Knechten und Sklaven gelebt haben.
Germanisches Haus aus der römischen Kaiserzeit.
das mit Holzschindeln gedeckte Dach.
Dann ein Haus aus der Jungsteinzeit, Frontseite
Tür
Innenraum mit Ofen:
Schließlich noch eine praktische "Treppe"
Werde noch weitere Fotos beim nächsten Mal einstellen, jetzt aber erst einmal zum eigentlich Kurs. Die Kursleiter, Boris, Philipp und Thomas hatten die Nacht über in einem für diese Kurse gebauten "Zelt" verbracht und wahrscheinlich ziemlich gefroren. Daher brannte auch schon ein wärmendes Feuer, an dem später auch das Wachs für die Formen erwärmt wurde.
Alles wirkte ziemlich rustikal, was mich aber völlig überzeugte, waren die schon in früheren Kursen hergestellten Werkzeuge, Waffen und Schmuck.
So etwas wollte ich natürlich auch machen.
Wie es weiter ging dann beim nächsten Mal.
LG
Kurt
Zuletzt von Glufamichel am Fr 17 Mai 2019, 16:40 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet (Grund : Direktlink codiert. Uwe)
Falco 2014- Superkleber
Re: Offene Bronzezeitwerkstatt
Wir haben schon interessante Museen und Projekte, Kurt. Schade, dass manche etwas weiter weg, und nur mit Urlaub zu verbinden sind. Solche Museumsbesuche sind nun auch einfacher, da keine nörgelnden Kinder mehr bremsen
Glufamichel- Moderator
Re: Offene Bronzezeitwerkstatt
Moin Kurt,
das ist ja ein sehr interessantes Museum. Leider etwas weit weg von Hamburg. Vielen Dank für das Zeigen der Bilder und ich freue mich schon auf die Fortsetzung
das ist ja ein sehr interessantes Museum. Leider etwas weit weg von Hamburg. Vielen Dank für das Zeigen der Bilder und ich freue mich schon auf die Fortsetzung
Lützower- Forenurgestein
Re: Offene Bronzezeitwerkstatt
Danke für euer Interesse Uwe und Hans-Werner.
So geht es dann weiter:
Zuerst wird ein Modell aus Bienenwachs gefertigt. Das Wachs musste ziemlich lange geknetet werden, da die Temperaturen an diesem Wochenende noch ziemlich frostig waren. Eine kleine Hilfe bot jeweils das Feuer, an dem man die Werkzeuge, mit denen man das Wachs bearbeitet, erhitzen konnte.
Dabei gab es unterschiedliche Interessen, was jeder Teilnehmer gern herstellen würde. Das ging von bronzezeitlichen Waffen über Werkzeuge hin zu Schmuck oder auch ganz moderne Skulpturen.
Ich hatte mich anhand eines Buches über Beile und Äxte für ein Tüllenbeil aus der Bronzezeit entschieden.
Nach und nach entstand so ein Modell der späteren Axt aus Wachs. Dabei ist es wichtig, einen sogenannten Anguss mit zu formen, durch den später die Bronze in die Form fließen kann.
Den Anguss kann man hier deutlich sehen, er wird dann nach - erfolgreichem - Guss abgesägt.
Ist man mit seinem Modell zufrieden, wird es zuerst geschlickert, d.h. mit einem ganz feinen Ton dünn überstrichen. Danach werden mehrere Schichten von einem Gemisch aus Lehm, Pferdemist und Pferdehaaren aufgetragen, bis eine relativ feste Hülle entstanden ist.
Der Pferdemist und die Haare sorgen dafür, dass die Luft beim Guss entweichen kann und man so keine Gusskanäle braucht.
Die einzelnen Schichten müssen jeweils trocknen, aber nur soweit, dass sie sich mit der nächsten Schicht noch verbinden. Zur besseren Haftung werden kreuzweise kleine Furchen eingeritzt.
Da die Form nach dem Guss zerschlagen wird, nennt man diese Art verlorene Form.
Es gibt aber auch die Möglichkeit, Formen herzustellen, die öfters benutzt werden können. Wir haben das mit Speckstein ausprobiert.
Dabei müssen dann etliche Gusskanäle eingeritzt werden, durch die die Luft beim Guss entweichen kann.
Dabei gab es allerdings etliche Fehlversuche, bei denen die Luft nicht gänzlich entweichen konnte und daher die Bronze nicht überall hinfloss.
Nach einer Trockenzeit von vier Wochen war es dann an einem zweiten Wochenende soweit, dass meine Form gebrannt werden konnte, wobei das Wachs dann flüssig wird und ausläuft.
Soweit für heute.
LG
Kurt
So geht es dann weiter:
Zuerst wird ein Modell aus Bienenwachs gefertigt. Das Wachs musste ziemlich lange geknetet werden, da die Temperaturen an diesem Wochenende noch ziemlich frostig waren. Eine kleine Hilfe bot jeweils das Feuer, an dem man die Werkzeuge, mit denen man das Wachs bearbeitet, erhitzen konnte.
Dabei gab es unterschiedliche Interessen, was jeder Teilnehmer gern herstellen würde. Das ging von bronzezeitlichen Waffen über Werkzeuge hin zu Schmuck oder auch ganz moderne Skulpturen.
Ich hatte mich anhand eines Buches über Beile und Äxte für ein Tüllenbeil aus der Bronzezeit entschieden.
Nach und nach entstand so ein Modell der späteren Axt aus Wachs. Dabei ist es wichtig, einen sogenannten Anguss mit zu formen, durch den später die Bronze in die Form fließen kann.
Den Anguss kann man hier deutlich sehen, er wird dann nach - erfolgreichem - Guss abgesägt.
Ist man mit seinem Modell zufrieden, wird es zuerst geschlickert, d.h. mit einem ganz feinen Ton dünn überstrichen. Danach werden mehrere Schichten von einem Gemisch aus Lehm, Pferdemist und Pferdehaaren aufgetragen, bis eine relativ feste Hülle entstanden ist.
Der Pferdemist und die Haare sorgen dafür, dass die Luft beim Guss entweichen kann und man so keine Gusskanäle braucht.
Die einzelnen Schichten müssen jeweils trocknen, aber nur soweit, dass sie sich mit der nächsten Schicht noch verbinden. Zur besseren Haftung werden kreuzweise kleine Furchen eingeritzt.
Da die Form nach dem Guss zerschlagen wird, nennt man diese Art verlorene Form.
Es gibt aber auch die Möglichkeit, Formen herzustellen, die öfters benutzt werden können. Wir haben das mit Speckstein ausprobiert.
Dabei müssen dann etliche Gusskanäle eingeritzt werden, durch die die Luft beim Guss entweichen kann.
Dabei gab es allerdings etliche Fehlversuche, bei denen die Luft nicht gänzlich entweichen konnte und daher die Bronze nicht überall hinfloss.
Nach einer Trockenzeit von vier Wochen war es dann an einem zweiten Wochenende soweit, dass meine Form gebrannt werden konnte, wobei das Wachs dann flüssig wird und ausläuft.
Soweit für heute.
LG
Kurt
Falco 2014- Superkleber
Re: Offene Bronzezeitwerkstatt
Moin Kurt,
das zieht sich ja wohl über ein paar Wochen hin. Wäre leider wegen der Entfernung für mich gar nicht machbar.
das zieht sich ja wohl über ein paar Wochen hin. Wäre leider wegen der Entfernung für mich gar nicht machbar.
Lützower- Forenurgestein
Re: Offene Bronzezeitwerkstatt
Na da lese ich doch auch gerne mit.
Is ja hochinteressant
Is ja hochinteressant
Gravedigger77- Kleinteile-Fetischist
Re: Offene Bronzezeitwerkstatt
Stimmt Hans-Werner, wäre wirklich zu weit. Denke aber, es gibt im Norden sicher auch Ähnliches.
Schön, dass du zuschaust, Timo.
Hier mal ein Blick auf die noch im Bau befindliche Schmelzofenstelle.
Um zu funktionieren werden auch moderne Hilfsmittel benutzt, die aber im Lauf der Zeit noch durch den Originalen aus der Bronzezeit nachempfundenen Teile, wie etwa Blasebalg, ersetzt werden sollen. Im Augenblick tut es ein umgebautes Gebläse aus einem Trabbi und eine Autobatterie.
Die Metalle sind auch eher "moderner" Abstammung. Kupfer stammt aus unterschiedlichen Quellen, oft Leitungsrohre, Zinn meist aus Figuren oder Geschirr.
Die Zusammensetzung wird mit der Digitalwaage ermittelt. In der Bronzezeit hatte man wahrscheinlich Erfahrungswerte oder eventuell auch Waagen benutzt.
Das Metall wird schließlich geschmolzen.
Auch der Tiegel wird rotglühend. Mit einem gekrümmten Eisen werden vor dem Guss eventuelle Holzkohlenreste entfernt.
Dann schließlich der Guss. Ich habe darauf verzichtet, selbst zu gießen, da ich nur die eine Form hatte und nichts riskieren wollte. Also habe ich das Pfilipp und Boris überlassen.
Nachdem Metall und Form dann ein paar Minuten heruntergekühlt sind, kommt die Form in einen Eimer mit Wasser, das sofort zu brodeln anfing.
Nach einigen weiteren Minuten kann die Form aus dem Wasser genommen werden.
Jetzt kommt der spannende Moment. Mit einem Bronzehammer wird die Form zerschlagen und das Metall kommt zum Vorschein. Sieht auf den ersten Blick gut aus, ist aber noch immer kochen heiß und muss wieder zum Abkühlen ins Wasser.
Dann nach einigen weiteren Minuten: da ist sie nun, meine erste selbst geformte Bronzeaxt.
Andere Teilnehmer haben Schmuck oder Figuren, hier eine Bronzeente, hergestellt.
Für den ersten Versuch fand ich das Beil schon gelungen, allerdings gab es doch etliche Unebenheiten und kleine Krater, die mit Feilen und Schleifpapier entfernt werden mussten.
Das dauerte dann nochmal genauso lange wie das Modellieren mit Wachs.
Zum Schluss habe ich dann - in Erinnerung daran, dass mein Opa sein Rasiermesser immer an einem Ledergürtel geschärft hatte - den letzten Feinschliff auf einem Lederhandschuh gemacht.
Als nächstes wird dann der Anguss abgesägt und ein passender Ats bzw. Astgabel gesucht. Daran wird die Axt/das Beil mit Birkenpech festgeklebt und die Stelle mit ungegerbten Lederstreifen umwickelt.
Bis dahin wird allerdings noch ein wenig Zeit vergehen, da ich das alles erst besorgen muss.
Soweit für heute
LG
Kurt
Schön, dass du zuschaust, Timo.
Hier mal ein Blick auf die noch im Bau befindliche Schmelzofenstelle.
Um zu funktionieren werden auch moderne Hilfsmittel benutzt, die aber im Lauf der Zeit noch durch den Originalen aus der Bronzezeit nachempfundenen Teile, wie etwa Blasebalg, ersetzt werden sollen. Im Augenblick tut es ein umgebautes Gebläse aus einem Trabbi und eine Autobatterie.
Die Metalle sind auch eher "moderner" Abstammung. Kupfer stammt aus unterschiedlichen Quellen, oft Leitungsrohre, Zinn meist aus Figuren oder Geschirr.
Die Zusammensetzung wird mit der Digitalwaage ermittelt. In der Bronzezeit hatte man wahrscheinlich Erfahrungswerte oder eventuell auch Waagen benutzt.
Das Metall wird schließlich geschmolzen.
Auch der Tiegel wird rotglühend. Mit einem gekrümmten Eisen werden vor dem Guss eventuelle Holzkohlenreste entfernt.
Dann schließlich der Guss. Ich habe darauf verzichtet, selbst zu gießen, da ich nur die eine Form hatte und nichts riskieren wollte. Also habe ich das Pfilipp und Boris überlassen.
Nachdem Metall und Form dann ein paar Minuten heruntergekühlt sind, kommt die Form in einen Eimer mit Wasser, das sofort zu brodeln anfing.
Nach einigen weiteren Minuten kann die Form aus dem Wasser genommen werden.
Jetzt kommt der spannende Moment. Mit einem Bronzehammer wird die Form zerschlagen und das Metall kommt zum Vorschein. Sieht auf den ersten Blick gut aus, ist aber noch immer kochen heiß und muss wieder zum Abkühlen ins Wasser.
Dann nach einigen weiteren Minuten: da ist sie nun, meine erste selbst geformte Bronzeaxt.
Andere Teilnehmer haben Schmuck oder Figuren, hier eine Bronzeente, hergestellt.
Für den ersten Versuch fand ich das Beil schon gelungen, allerdings gab es doch etliche Unebenheiten und kleine Krater, die mit Feilen und Schleifpapier entfernt werden mussten.
Das dauerte dann nochmal genauso lange wie das Modellieren mit Wachs.
Zum Schluss habe ich dann - in Erinnerung daran, dass mein Opa sein Rasiermesser immer an einem Ledergürtel geschärft hatte - den letzten Feinschliff auf einem Lederhandschuh gemacht.
Als nächstes wird dann der Anguss abgesägt und ein passender Ats bzw. Astgabel gesucht. Daran wird die Axt/das Beil mit Birkenpech festgeklebt und die Stelle mit ungegerbten Lederstreifen umwickelt.
Bis dahin wird allerdings noch ein wenig Zeit vergehen, da ich das alles erst besorgen muss.
Soweit für heute
LG
Kurt
Falco 2014- Superkleber
Re: Offene Bronzezeitwerkstatt
Sieht schon mal gut aus. Da bin ich auf das Endergebnis gespannt.
Lützower- Forenurgestein
Re: Offene Bronzezeitwerkstatt
Dann viel Erfolg bei der Suche, Kurt. Vielleicht Eiche oder Buche? Eine gewisse Härte braucht man wohl für diesen Zweck.
Lützower- Forenurgestein
Re: Offene Bronzezeitwerkstatt
Bin gespannt was für ein Ast dir dann ins Auge "springt" Kurt
Glufamichel- Moderator
Re: Offene Bronzezeitwerkstatt
Stimmt Hans-Werner, ich denke auch, der Stiel sollte schon ziemlich robust sein.
Habe beim Spaziergang mit den Hunden auch immer eine Astsäge dabei, Uwe.
Braucht halt ein wenig Geduld.
LG
Kurt
Habe beim Spaziergang mit den Hunden auch immer eine Astsäge dabei, Uwe.
Braucht halt ein wenig Geduld.
LG
Kurt
Falco 2014- Superkleber
Re: Offene Bronzezeitwerkstatt
Habe inzwischen einige Äste gefunden und unterschiedliche ausprobiert. Die müssen natürlich vorher so zurecht geschnitzt werden, dass das Beil auch hineinpasst.
Sah erst einmal nicht schlecht aus, allerdings ließ sich das Beil mit diesem Stiel nicht gut handeln, das Gewicht war einfach nicht ausgewogen und der Griffe zu rund und zu dünn.
Also weiter gesucht und im Urlaub auch etwas gefunden.
Holzart Berberitze, die eigentlich zu gelb ist, dann aber gebeizt doch ganz gut aussah.
Das Beil eingepasst und provisorisch mit einem Schuhriemen umwickelt.
Dann ging es daran, den Kleber herzustellen. Normalerweise würde Birkenpech genommen, ich hatte aber im Internet noch eine andere Variante gesehen, die ich gern ausprobieren wollte.
Die Grundlage dafür ist Baumharz.
Das wurde dann auch fleißig gesammelt und in einem alten Strumpf mit ein paar Steinen beschwert gekocht. Dabei tritt das Harz durch den Strumpf als Filter ins Kochwasser aus, wobei Dreck und andere Verunreinigungen im Strumpf verbleiben.
Auf dem Flomarkt hatte ich mir dafür einen alten Topf geholt, den man danach für nichts anderes mehr gebrauchen kann.
Das gereinigte Harz wurde dann in einer Blechbüchse auf dem Grille geschmolzen.
Die weiteren Bestandteile sind Holzkohle, fein gemahlen.
und Rohrkolbensamen, um die Festigkeit zu erhöhen (wobei man auch Samen von anderen Pflanzen, z.B. Disteln, nehmen kann)
Das alles wurde zu gleichen Teilen in der Blechbüchse geschmolzen, wobei ich noch einen kleinen Anteil Bienenwachs dazu gegeben habe, um eine etwas höhere Flexibilität zu erhalten.
Das Bronzebeil hatte ich vorher an den Stelen, an die kein Kleber kommen sollte, abgeklebt.
Dann wurde Beil und Stiel miteinander verklebt. Das ging solange gut, solange der Kleber noch warm und flexibel war.
Dann das Klebeband entfernt.
Blick von oben:
Als nächstes muss der Kleber nun richtig trocknen. Ich weiß allerdings nicht wie lange das dauern wird. Danach wird das Beil nochmal abgeschliffen und poliert und der Kleber an den später sichtbaren Stellen geglättet.
Zum Schluß gibt es dann eine Fixierung mit einem Lederband.
Bis dahin
LG
Kurt
Sah erst einmal nicht schlecht aus, allerdings ließ sich das Beil mit diesem Stiel nicht gut handeln, das Gewicht war einfach nicht ausgewogen und der Griffe zu rund und zu dünn.
Also weiter gesucht und im Urlaub auch etwas gefunden.
Holzart Berberitze, die eigentlich zu gelb ist, dann aber gebeizt doch ganz gut aussah.
Das Beil eingepasst und provisorisch mit einem Schuhriemen umwickelt.
Dann ging es daran, den Kleber herzustellen. Normalerweise würde Birkenpech genommen, ich hatte aber im Internet noch eine andere Variante gesehen, die ich gern ausprobieren wollte.
Die Grundlage dafür ist Baumharz.
Das wurde dann auch fleißig gesammelt und in einem alten Strumpf mit ein paar Steinen beschwert gekocht. Dabei tritt das Harz durch den Strumpf als Filter ins Kochwasser aus, wobei Dreck und andere Verunreinigungen im Strumpf verbleiben.
Auf dem Flomarkt hatte ich mir dafür einen alten Topf geholt, den man danach für nichts anderes mehr gebrauchen kann.
Das gereinigte Harz wurde dann in einer Blechbüchse auf dem Grille geschmolzen.
Die weiteren Bestandteile sind Holzkohle, fein gemahlen.
und Rohrkolbensamen, um die Festigkeit zu erhöhen (wobei man auch Samen von anderen Pflanzen, z.B. Disteln, nehmen kann)
Das alles wurde zu gleichen Teilen in der Blechbüchse geschmolzen, wobei ich noch einen kleinen Anteil Bienenwachs dazu gegeben habe, um eine etwas höhere Flexibilität zu erhalten.
Das Bronzebeil hatte ich vorher an den Stelen, an die kein Kleber kommen sollte, abgeklebt.
Dann wurde Beil und Stiel miteinander verklebt. Das ging solange gut, solange der Kleber noch warm und flexibel war.
Dann das Klebeband entfernt.
Blick von oben:
Als nächstes muss der Kleber nun richtig trocknen. Ich weiß allerdings nicht wie lange das dauern wird. Danach wird das Beil nochmal abgeschliffen und poliert und der Kleber an den später sichtbaren Stellen geglättet.
Zum Schluß gibt es dann eine Fixierung mit einem Lederband.
Bis dahin
LG
Kurt
Falco 2014- Superkleber
Re: Offene Bronzezeitwerkstatt
Sehr anschaulich und interessant beschrieben, danke für den Bericht
Schlossherr- Lupenbesitzer
Re: Offene Bronzezeitwerkstatt
Schaut super aus Kurt. Bin gespannt wie lange es dauert bisder "Kleber" fest ist. Rohrkolben- und Distelsamen, die "Glasfasern" der Bronzezeit
Glufamichel- Moderator
Re: Offene Bronzezeitwerkstatt
Moin Kurt,
das wird ein sehr schönes selbstgebautes Dekostück. Hast du klasse gebaut!
das wird ein sehr schönes selbstgebautes Dekostück. Hast du klasse gebaut!
Lützower- Forenurgestein
Re: Offene Bronzezeitwerkstatt
Freut mich Michael, dass dir der Bericht gefällt.
Uwe, der Kleber ist inzwischen trocken, allerdings immer noch flexibel. Ich denke, das kommt durch die Zugabe von Bienenwachs. Aber er hält absolut.
Hans-Werner, noch ist es ja nicht fertig. Es wird dann zwar ein Dekostück, man kann damit aber auch wirklich arbeiten. Ich habe schon Holz damit gehackt. Werde ich aber nicht weiter machen, da die schön polierte Schneide dann wieder schartig wird.
Habe inzwischen das gesamt Beil mit Leinölfirnis behandelt. Macht den Stiel wasserabweisend und verhindert, das die Bronze anläuft. Der Glanz verschwindet, wenn der Firneis getrocknet ist.
LG
Kurt
Uwe, der Kleber ist inzwischen trocken, allerdings immer noch flexibel. Ich denke, das kommt durch die Zugabe von Bienenwachs. Aber er hält absolut.
Hans-Werner, noch ist es ja nicht fertig. Es wird dann zwar ein Dekostück, man kann damit aber auch wirklich arbeiten. Ich habe schon Holz damit gehackt. Werde ich aber nicht weiter machen, da die schön polierte Schneide dann wieder schartig wird.
Habe inzwischen das gesamt Beil mit Leinölfirnis behandelt. Macht den Stiel wasserabweisend und verhindert, das die Bronze anläuft. Der Glanz verschwindet, wenn der Firneis getrocknet ist.
LG
Kurt
Falco 2014- Superkleber
Re: Offene Bronzezeitwerkstatt
Habe inzwischen das ungegerbte Lederband bekommen, das ungefähr eine Stunde gewässert wurde und dann fest um Beil und Stiel gewickelt. Dummerweise waren es zwei Bänder, so dass ich in der Mitte mit dem zweiten Band beginnen musste, da ein einzelnes nicht lang genug für die ganze Wicklung war. Bin ich noch nicht mit zufrieden. Mal sehen, wie es ausschaut, wenn das Leder getrocknet ist und sich dann noch etwas zusammenzieht.
LG
Kurt
LG
Kurt
Falco 2014- Superkleber
Re: Offene Bronzezeitwerkstatt
Das Lederband hat sich nach dem Trocknen wirklich zusammen gezogen, so dass nicht mal ein Knoten o.ä. nötig war, um alles völlig stabil zu bekommen. Durch den Druck ist selbst der Kleber an einigen Stellen herausgedrückt worden, was aber alles noch fester gemacht hat. Ich stelle jetzt hier noch zwei Fotos vom endgültigen Zustand des Beils ein, so wird es jetzt auch bleiben.
Damit wäre der Baubericht dann auch beendet.
LG
Kurt
Damit wäre der Baubericht dann auch beendet.
LG
Kurt
Falco 2014- Superkleber
Re: Offene Bronzezeitwerkstatt
Hallo Kurt,
gratuliere zu diesem Prachtstück. Ein wirkliches Unikat.
gratuliere zu diesem Prachtstück. Ein wirkliches Unikat.
Lützower- Forenurgestein
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