Schwedische Galeone Vasa 1/570

So liebe Leute,

Ich kann es mir nicht nehmen mein nächstes Projekt in einem Baubericht zusammen zu stellen.
Doch vorher sei gesagt, das dieses Projekt schon zu gut 95% fertig ist und die nächsten Tage
komplett wird. Daher fange ich hier auch nicht direkt "neu" an, sondern lade den Bericht Stück für Stück hoch.
Ist ja auch nicht unbedingt wenig aber ich versuche mich wieder kurz zu fassen.

Zum Projekt:
Ich habe vor, meinen Kleinen Maßstab weiter auszubauen, denn er macht mir Spaß und spart zudem Platz, Zeit und Raum.

Wie in der Kopfzeile aufgezeigt, geht es um die schwedische Vasa. Ich habe gesehen, dass es dazu schon tolle Modelle und Berichte gibt.
Dennoch möchte ich auch mal mein Glück probieren und zugleich meine erste Galeone überhaupt basteln.

Es folgte natürlich erst einmal eine Recherche im Netz und in meinen Schiffbaubüchern ( ja, sowas habe ich auch rumliegen ).
Nebenbei war ich sehr beeindruckt und verblüfft das es das Schiff sogar noch gibt!
Aber Geschichtliches kennen sicher viele, auch genauer als ich.
Um mir die Risse überhaupt zu erstellen habe ich verschieden Fotos genutzt und mir eine passende Seitenansicht ausgedruckt.
Daten nahm ich mir (so gut es ging) aus dem Netz, aber auch Bausätze dienten als Richtlinie.
Danach habe ich alles in meine Größe runtergerechnet und diese Daten dann auf meine Vorlage geschrieben. Vorlage ist hier
jene besagte Seitenansicht.
Und dann ging der Spaß auch schon los

1. Spantenriss

Das Hochladen beginnt....

Hier die Vorlage, mit all den provisorischen Maßen drauf



Dann wurde mein Drucker natürlich mit viel arbeit belastet... denn zu schnippeln gibt es viel



Dann sämtliches Material auf mein bewährten Graukarton geklebt







Ausschneiden, markieren, anpassen und schließlich kleben. Somit steht schon mal der Spantenriss

2. Deck und Verkleidung

Das Bootsdeck ist gleich der Graukarton 0,5 mm. Die Planken ritze ich üblich längs mit dem Skalpell



Zum "ummanteln" kommt wieder ganz normales DIN Papier zur Anwendung.
Zeichen, anpassen, falten... bis etwa die Seitenform passt

3. Seitenblanken

Hierfür nahm ich mir etwas stärkeres Papier zur Hand. Leider weiß ich nicht genau welche Stärke da ich
A2 Formate einzeln gekauft hatte. Keinerlei Beschreibung, aber ist ja auch nicht relevant.
Es ist jedenfalls robust und nicht so brüchig wie meine "Altpappe"

Nun wurden eine Menge Streifen von ca 1mm breite geschnitten und damit der Rumpf umhüllt.







Die Öffnungen für die Geschütze ließ ich gleich beim kleben offen, da mir das spätere herausschneiden zu aufwendig
erschien.

4. Bug, Rumpfgalion

Diesen Begriff, Galion, entnahm ich aus meinen Büchern. Keine Ahnung ob es korrekt ist aber gemeint ist hier
erstmal der Bug und deren "Streben".

Hier auch wieder der stärkere Karton  













Ein kleiner Zwischenschritt: Die vertikalen Blanken an den Innenseiten. Diese wieder mit normalen Papier

5. Heckspiegel

Diesen maßgerecht auf Papier bringen und die Fenster mit dem Skalpell herausschneiden.
Immer wieder auflegen, anpassen und schließlich aufkleben





Inzwischen hat der Rumpf auch schon den ersten Anstrich hinter sich



Hier sind bereits die Spanten für die Seitentaschen angebracht



Auch der untere Teil des Spiegels musste noch gemacht werden. Auch hier wieder mit dem Skalpell die Planken andeuten.
Auf dem Bild leider nicht ganz so scharf

6. Seitentaschen

Bevor die Taschen kommen bohrte ich noch schnell die Öffnungen für die späteren Geschütze welche auf das Deck kommen.
Diesen Schritt machte ich auch bevor der Bug vollständig war, wie auf dem Bild zu sehen ist.



Die Spanten standen ja bereits. Nun wurden wieder Streifen aus Papier geschnitten, nur etwas dünner, etwa 0,5 mm





Der Heckspiegel bekam nun auch schon seine Farben. Die goldenen Figürchen sind mit dem Skalpell geschnitten und gold gehalten.
Ich habe diese Farbschema gewählt. Sicher gibt es verschiedene Darstellungen aber welche nun korrekt war lässt sich ja heute kaum
noch nachvollziehen.





Wieder etwas Farbe und die "Spitzen" der Seitentaschen drauf.
Soweit für heute.

Morgen geht es dann weiter mit dem Hochladen.

Hallo Konfus, ist ja wirklich ein bewundernswertes "Gefummel", was du uns da zeigst. Habe das Gefühl, bei so einem Maßstab würde ich alles verzittern. Toll gemacht.

LG

Kurt

W O W !!!                      
Mehr gibts dazu nicht zu schreiben .....
Gruß
Alex

Hi ihr beiden,

danke danke

Ein neuer Tag, das Hochladen geht weiter.

Von der Reihenfolge erkennt man oft etwas Chaos. Die hier aufgeführte Gangfolge ist etwas durcheinander.
Aber dies sollte nicht stören. Man baut eben auch mal an verschiedenen Ecken mit kleinen Unterbrechungen  

7. Geschütze

Material hierfür sind Stahldraht und wieder Altpappe für die Lafetten





Probeliegen der Lafetten. Sollte passend zur Öffnung stehen







Nachdem festkleben kam die Farbe drauf, noch bevor die "Rohre" eingesetzt wurden



Nun noch die Rohre in die Öffnung einfedeln   und anschliesend einkleben. Nach trocknen dann noch Schwarzpinseln



Richtig erkannt, hier ist schon das Beiboot an bord und wurde festgemacht

8. Beiboot

Nun direkt zum Beiboot. Ich habe es auf die Luken mit "Lagern" gesetzt. Diese Ausführung habe ich am meisten
bei anderen Modellen gesehen. Nur auf ein paar alten Stichen sieht man es am Tau befestigt hinter dem
Mutterschiff treiben.

Als "Grundstein" hab ich mir aus Styrodur ein grobes Bötchen geschnitten. Dieses wurde dann wieder mit normal Papier
eingekleidet. Am Ende komm dann die Styrodur raus, da Das Boot ja hol sein soll



Hier die 3 einfachen Bauteile. Noch grob, erst beim zusammenstellen wurde wieder angepasst und geschnippelt



Wie die Galeone so wurde auch das Bötchen mit "Planken" umrundet. Auch hier wieder Papierstreifen, so 0,3 bis 0,5mm breit





Am Ende noch die Bretter rein, ebenfalls 0,5 mm Papierstreifen, Farbe drauf und trocken lassen. Das Tau zum fixieren
ist ja bereits kurz bei den Geschützen angerissen

9. Masten

Jetzt wird es etwas mehr metallisch. Draht in verschieden Stärken kommen nun zum Einsatz.

Beim Hauptmast kommt Kupferdraht 1mm zu Anwendung. Der Rest besteht aus Stahldraht mit 0,8 bis 0,5 mm





Alles schön braun anpinseln, zuschneiden und anpassen



Die/Das Mars ist wieder aus Altpappe und Papierstreifen







Ich und meine Wurstfinger. Eigentlich zeige ich hier nur die Mars  





Nachdem alles getrocknet ist wurde erstmal geschaut ob es noch in den Rumpf passt. Das klappte recht gut.
Danach konnte alles verklebt werden.  

10. Wanten

Da wurde erst einmal das "Fundament" aus Karton gemacht. Hierfür weiß ich leider nicht den passenden Begriff.
Spreizlatte, oder Rüsten?



Hier noch in weiß gut zu erkennen. Während des trocknen gönnte man sich mal ein Kleinen Schluck russisches Wasser  
Natürlich nicht die Norm und nur am Wochenende    



Hier die erste Version meiner Wanten. Bestehend aus dünnen Draht (längs) und Garn (quer).



Um das Überschüssige zu entfernen, musste ich auch lange probieren. Das Garn ist sehr zäh und ließ sich an den Enden
nicht schneiden. Die Lösung hierfür hieß: Feuer.
Die Ränder wurden einfach kontrolliert abgebrannt. Dies funktionierte super, aber man musste schon aufpassen
dass nicht zuviel verbrannte





Hier erkennt man noch einmal gut den Draht.



Auch die Takelage wurde mit in Angriff genommen. Noch hatte man hier platz zum spannen und schneiden.



Und hier nun die bessere Lösung: Besenborsten bzw Haare. Diese einfach zusammenkleben und zurechtschneiden.
Geht schneller und ganz ohne Feuerzeug.





Nun lies sich super auch eine hohe Anzahl in allen Größen herstellen. Hier sind nun Die Wanten für die Arcona welche
ja parallel entstanden.



Hier die Vasa und die Arcona.



Es folgten die Rahen. Auch hierfür wieder Draht.





Soweit erstmal. Nun heißt es wieder Handy leeren und Bilder kopieren und bearbeiten.

11. Geschütze mit Stützpforten

Weiter ging es mit den Stützpforten samt den Geschützrohren im Rumpf.
Die Pforten sind wieder aus Karton, zuerst in Streifen und dann in kleine Quadraten ca 1,5 x 2mm.
Die Rohre wieder mit schwarz gefärbten Draht.

12. Diorama

Am Schluss soll jedes der Schiffchen eine eigene Vitrine mit Wasser erhalten. Während bei meiner Arcona
und der Brigg eine ruhige See zu sehen ist, werde ich der Galeone eine etwas raue See zufügen

Dabei gehe ich immer gleich vor. Zuerst eine Grundplatte aus 2mm starkem Karton schneiden und für die
Wellen sorgt wieder Styrodur, hier in mehreren Stücken



Probesitzen in dem Wellengang





Sobald die Stücken festsitzen kommt alte Zeitung darüber. Mehrere Schichten an manchen Stellen damit keine Kanten übrig
bleiben.



Ist auch das gemacht folgt der Anstrich. Dabei setze ich auf Acrylfarben.



Die Farben trocknen super schnell ein. Innerhalb 1 Stunde konnte ich die komplette Platte bauen.
Jetzt kam das reine Acryl über die Platte. Mit einer Spachtel verstrichen und anschließen getupft um Wellen zu
"simulieren"  



Am nächten Tag ist das Acryl fast komplett trocken. Gelegenheit um die Galeone einzupassen.





Ist das auch geschafft kommt wie immer noch mit ein bisschen Watte der Wellengang am Schiff, Gischt oder Brecher,
hinzu

13. Segel

Während ich bei meiner kleinen Brigg noch normales Papier verwendete, wollte ich doch einen
besseren Stoff. Nicht so kantig und glänzend.
Meine Wahl viel auf Teebeutel. Jap, ein Tipp welchen ich gerne probieren wollte
Damit er nicht zu transparent ist, habe ich jedes Stück gefaltet und so zusammen geleimt.
Die Nähte zeichnete ich vorsichtig mit Bleistift



Mit den Segeln kam auch der Rest der Takelage hinzu. Die Segel mussten schließlich festgemacht sein.
Hierfür nutze ich mein 0,07mm Garn, welcher auch stabil und elastisch ist.









Danach noch eine kleine Spielerei. Vor realem Himmel mit der Dämmerung bot sich die Gelegenheit die Vasa ein bisschen
realer wirken zu lassen.



Für den Moment, die restlichen Teile sind noch in Arbeit und werden bald fertig sein. Damit ist sie jedenfalls schneller in See
gestochen als meine Arcona  

Genial geworden.
Ich glaub ich würd mir die Finger verknoten bei der Größe

Hi Timo,

 Aber so schlimm ist es gar nicht. Geduld sollte man haben, aber
das haben ja eigentlich alle Bastler

14. Flaggen

Gut das noch etwas vom Teebeutel übrig ist...
Für die Flaggen nutzte ich immer Papier, doch auch das ist wohl bald Vergangenheit

Zuerst suchte ich nach guten Vorlagen der Fähnchen, doch schon nach kurzem suchen war klar,
dass alle Bilder und Vorlagen viel zu groß waren, auch beim anpassen am Drucker.
Also nahm ich mir Buntstifte und malte sie selbst. Sehr einfach eigentlich, doch das Ausschneiden
gestaltete sich etwas schwierig. Leider decken die Farben auch nicht so ideal wie zb ein Ausdruck.
Aber in der Größe muss man halt viel improvisieren.
Die Flaggen sitzen jedenfalls am Ort







Das Ziel direkt voraus... Nicht mehr viel bis sie komplett ist



 

Hier noch vor dem Ausschneiden. Wenn der Beutel verwendet wird dann auch richtig...    

Flaggen, die 2.

Hi zusammen,

Nachdem ich mit der Großen Flagge am Heck einfach nicht so zufrieden war versuchte ich eine bessere
Variante zu finden. Glücklicherweise habe ich nach einigen Tüfteleien mit meinem Drucker etwas gefunden.
Nun habe ich doch passende Vorbilder zusammengesucht, auf meine Größe gebracht und gedruckt.

Leider nicht die Flagge welche aus der Zeit stammt. Daher schnibbelte ich mir sie einfach selbst zusammen.



Das königliche Wappen extra, dann auf eine größere Vorlage geklebt.





Nun noch die Form schneiden und die Ränder ausbessern (Papierüberschuss entfernen)





Am Schluss etwas Wind in die Sache bringen und am Heck befestigen. Nun weht das endgültige Banner am Schiff  

Wirklich sehr schön geworden.
Hut ab !!

Gruß
Alex