Gießäste ziehen ...
4 verfasser
Seite 1 von 1
Gießäste ziehen ...
Servus zusammen,
Sollte diese kleine Hilfestellung nicht richtig sein, bitte dort hinpacken wo sie hingehört. Danke.
Hier mal eine Schrittanleitung für das ziehen von Gussäste:
Was wird benötigt:
- ein Teelicht, Kerze, Fön.....
- alte, nicht mehr brauchbare Gussäste vom Bausatz oder ähnliches
- sicherheitsrelevante Arbeitskleidung falls notwendig (Handschuhe, Zange etc) da es heiß werden könnte
- je nach Gegebenheit viel Platz zum ziehen (ich bevorzuge unseren Küchentisch mit einer Länge von 1,50 m)
- evtl. Hilfsmittel wie Zange, Schraubstock, Gehilfe......
- für Sicherheitsfanatiker ein handelsüblicher Handfeuerlöscher, Eimer Sand, Smartphone mit bereitliegender Notrufnummer der Feuerwehr
Die Gussäste schneide ich je nach Bedarf auf eine Länge von ca 10 cm.
Während dessen wird das Teelicht (Kerze) angezündet um auf Temperatur zu kommen. Situationen wo die Erwärmungsquelle auf einmal ausgeht sind fatal in solchen Momenten.
Und dann kann es auch schon losgehen.
Man erwärmt ca 1 - 3 cm über der Flamme den Gussast. Und da wird es schon Tricky. Zu nah dran verbrennt es, zu weit weg wird es nicht warm.
Da ich gelernter Schweißer bin, hab ich da ein kleinen Vorteil allen gegenüber. Wer sich mit Gasschweißen auskennt, weiß wo der Flammenkern sein muss und ungefähr so wird auch der Gussast erwärmt. Ist leider jetzt keine große Hilfe, ich weiß.
Die Gussäste entwickeln beim erwärmen eine eigene Dynamik.
Zum einen werden Sie extrem weich, zum anderen fangen sie an zu glänzen.
So als ob man mit Klarlack sie behandelt hätte. Schwer zu erklären. Nach genug Übung kriegt man da jedoch schnell den Dreh raus.
Sobald dies passiert und die Gussäste zu glänzen anfangen, ist der optimale Ziehpunkt erreicht.
!!!! ACHTUNG ACHTUNG ACHTUNG !!!!
Jetzt gibt es mehrere Möglichkeiten und da sollte jeder vorher schauen, wie er das am besten hin bekommt.
Ich bevorzuge folgende Variante:
Sobald die Gussäste glänzen lege ich diesen auf den Tisch und fange an zu ziehen.
Meistens bewege ich dazu beide Hände bis ich bei einer Hand ein kleinen Widerstand spüre.
Diese Seite bleibt dann stehen und wird nicht mehr bewegt und wird nicht mehr gezogen, da es sonst an dieser Stelle reißen wird.
Ist die andere Seite noch ziehbar, zieht man weiter bis auch hier ein deutlicher Widerstand zu spüren ist oder der Arm nicht mehr von der Länge ausreicht
Zu schnell gezogen und es wird reißen.
Zu langsam gezogen und es erkaltet zu schnell oder man erzielt nicht die gewünschte Dicke.
Je schneller man zieht, desto dünner wird das Endergebnis sein, je langsamer desto dicker ist es.
Es gibt noch die Varianten, dass man das ganze nicht auf den Tisch legt, sondern freihändig es vollzieht (ich persönlich bekomme diese Variante nicht hin), auch ob man Hilfsmittel wie eine Zange benutzt, wobei ich da sagen muss, dass man nicht so viel Feingefühl für die Sache entwickelt.
Die Vorgehensweise ist die selbe wie die von mir beschriebene Variante.
Und das ist im Grunde schon das ganze Geheimnis hinter der Sache.
Macht euch darauf gefasst, dass das ganze eine Menge Gussäste, viel Geduld und jede Menge Übung benötigt und man es NICHT immer sofort hin bekommt und viel Übung benötigt.
Also für Grobmotoriker ist das definitiv nix
Noch was rechtliches in eigener Sache:
Ich übernehme keine Haftung für eigenes Verschulden.
Im Klartext, wenn euch die Bude im extrem Fall abfackelt oder der Finger abbrennt etc. pp. ist dies euer eigenes Verschulden und ich bin dafür nicht haftbar zu machen.
Viel Spaß beim Ausprobieren und zeigt mal eure Ergebnisse
Grüße
Thorsten
Sollte diese kleine Hilfestellung nicht richtig sein, bitte dort hinpacken wo sie hingehört. Danke.
Hier mal eine Schrittanleitung für das ziehen von Gussäste:
Was wird benötigt:
- ein Teelicht, Kerze, Fön.....
- alte, nicht mehr brauchbare Gussäste vom Bausatz oder ähnliches
- sicherheitsrelevante Arbeitskleidung falls notwendig (Handschuhe, Zange etc) da es heiß werden könnte
- je nach Gegebenheit viel Platz zum ziehen (ich bevorzuge unseren Küchentisch mit einer Länge von 1,50 m)
- evtl. Hilfsmittel wie Zange, Schraubstock, Gehilfe......
- für Sicherheitsfanatiker ein handelsüblicher Handfeuerlöscher, Eimer Sand, Smartphone mit bereitliegender Notrufnummer der Feuerwehr
Die Gussäste schneide ich je nach Bedarf auf eine Länge von ca 10 cm.
Während dessen wird das Teelicht (Kerze) angezündet um auf Temperatur zu kommen. Situationen wo die Erwärmungsquelle auf einmal ausgeht sind fatal in solchen Momenten.
Und dann kann es auch schon losgehen.
Man erwärmt ca 1 - 3 cm über der Flamme den Gussast. Und da wird es schon Tricky. Zu nah dran verbrennt es, zu weit weg wird es nicht warm.
Da ich gelernter Schweißer bin, hab ich da ein kleinen Vorteil allen gegenüber. Wer sich mit Gasschweißen auskennt, weiß wo der Flammenkern sein muss und ungefähr so wird auch der Gussast erwärmt. Ist leider jetzt keine große Hilfe, ich weiß.
Die Gussäste entwickeln beim erwärmen eine eigene Dynamik.
Zum einen werden Sie extrem weich, zum anderen fangen sie an zu glänzen.
So als ob man mit Klarlack sie behandelt hätte. Schwer zu erklären. Nach genug Übung kriegt man da jedoch schnell den Dreh raus.
Sobald dies passiert und die Gussäste zu glänzen anfangen, ist der optimale Ziehpunkt erreicht.
!!!! ACHTUNG ACHTUNG ACHTUNG !!!!
Jetzt gibt es mehrere Möglichkeiten und da sollte jeder vorher schauen, wie er das am besten hin bekommt.
Ich bevorzuge folgende Variante:
Sobald die Gussäste glänzen lege ich diesen auf den Tisch und fange an zu ziehen.
Meistens bewege ich dazu beide Hände bis ich bei einer Hand ein kleinen Widerstand spüre.
Diese Seite bleibt dann stehen und wird nicht mehr bewegt und wird nicht mehr gezogen, da es sonst an dieser Stelle reißen wird.
Ist die andere Seite noch ziehbar, zieht man weiter bis auch hier ein deutlicher Widerstand zu spüren ist oder der Arm nicht mehr von der Länge ausreicht
Zu schnell gezogen und es wird reißen.
Zu langsam gezogen und es erkaltet zu schnell oder man erzielt nicht die gewünschte Dicke.
Je schneller man zieht, desto dünner wird das Endergebnis sein, je langsamer desto dicker ist es.
Es gibt noch die Varianten, dass man das ganze nicht auf den Tisch legt, sondern freihändig es vollzieht (ich persönlich bekomme diese Variante nicht hin), auch ob man Hilfsmittel wie eine Zange benutzt, wobei ich da sagen muss, dass man nicht so viel Feingefühl für die Sache entwickelt.
Die Vorgehensweise ist die selbe wie die von mir beschriebene Variante.
Und das ist im Grunde schon das ganze Geheimnis hinter der Sache.
Macht euch darauf gefasst, dass das ganze eine Menge Gussäste, viel Geduld und jede Menge Übung benötigt und man es NICHT immer sofort hin bekommt und viel Übung benötigt.
Also für Grobmotoriker ist das definitiv nix
Noch was rechtliches in eigener Sache:
Ich übernehme keine Haftung für eigenes Verschulden.
Im Klartext, wenn euch die Bude im extrem Fall abfackelt oder der Finger abbrennt etc. pp. ist dies euer eigenes Verschulden und ich bin dafür nicht haftbar zu machen.
Viel Spaß beim Ausprobieren und zeigt mal eure Ergebnisse
Grüße
Thorsten
Luthias- Skalpell-Künstler
Re: Gießäste ziehen ...
Hallo Thorsten...
Sauber beschrieben, Danke für die Abhandlung.
Ich würde es unter Tipps & Tricks einordnen.
Gruß
Alex
Sauber beschrieben, Danke für die Abhandlung.
Ich würde es unter Tipps & Tricks einordnen.
Gruß
Alex
Al.Schuch- Modellbaumeister
Re: Gießäste ziehen ...
Mhhh ... wenn ich's überlesen haben sollte, bitte ich um Entschuldigung, Thorsten ...
Das Ziehen der Gießäste wirst Du ja wohl nicht zum Selbstzweck betreiben;
deshalb vermisse ich hier einen praxisbezogenen Hinweis darauf,
welche Dicke oder Feinheit Du beim Ziehen anzustreben versuchst;
bzw. für was Du die ausgezogenen Gießäste am Ende verwenden möchtest?
Das Ausziehen von Gießästen ist ja fast so alt wie der Plastikmodellbau selbst,
aber für einige der ursprünglichen Verwendungen (z.B. Antennen, Takelage, Verspannungen, ... ?)
gäbe es mittlerweile auch einfachere, zweckmäßigere und vor allem unempfindlichere Alternativen ...
Gruß - Jörg -
Das Ziehen der Gießäste wirst Du ja wohl nicht zum Selbstzweck betreiben;
deshalb vermisse ich hier einen praxisbezogenen Hinweis darauf,
welche Dicke oder Feinheit Du beim Ziehen anzustreben versuchst;
bzw. für was Du die ausgezogenen Gießäste am Ende verwenden möchtest?
Das Ausziehen von Gießästen ist ja fast so alt wie der Plastikmodellbau selbst,
aber für einige der ursprünglichen Verwendungen (z.B. Antennen, Takelage, Verspannungen, ... ?)
gäbe es mittlerweile auch einfachere, zweckmäßigere und vor allem unempfindlichere Alternativen ...
Gruß - Jörg -
Jörg- Moderator
Re: Gießäste ziehen ...
Die praxisbezogenen Hinweise die du hier vermisst, findet du in meinem Baubericht der USS MISSOURI.
Ich wurde gefragt, was für eine Technik ich verwende, da manche User eine Hilfestellung suchten.
Und genau diese gebe ich hier.
Ich wurde gefragt, was für eine Technik ich verwende, da manche User eine Hilfestellung suchten.
Und genau diese gebe ich hier.
Luthias- Skalpell-Künstler
Re: Gießäste ziehen ...
Danke für die Auskunft, Thorsten ...
und mit Bezug und Link auf Deinen Baubericht wird dieser allgemeine Basteltipp
nun vielleicht auch für Mitglieder nachvollziehbar und anschaulich,
die bisher weder diese Technik, noch Deinen Bericht kennen ...
Gruß - Jörg -
und mit Bezug und Link auf Deinen Baubericht wird dieser allgemeine Basteltipp
nun vielleicht auch für Mitglieder nachvollziehbar und anschaulich,
die bisher weder diese Technik, noch Deinen Bericht kennen ...
Gruß - Jörg -
Jörg- Moderator
Re: Gießäste ziehen ...
Hallo,
es gibt dazu noch einen anderen Trick: nehmt ein Feuerzeug und brennt ein Ende des Gußastes so an, daß er brodelt und brennt. Dann wird die schmelzende Masse an einem Holzbrett ect. ausgedrückt und schnell langgezogen. Das geht viel sicherer und schneller. Man kann damit lange, dünne Ergebnisse erziehlen.
Grüße
Peter
es gibt dazu noch einen anderen Trick: nehmt ein Feuerzeug und brennt ein Ende des Gußastes so an, daß er brodelt und brennt. Dann wird die schmelzende Masse an einem Holzbrett ect. ausgedrückt und schnell langgezogen. Das geht viel sicherer und schneller. Man kann damit lange, dünne Ergebnisse erziehlen.
Grüße
Peter
Achgelis- Mitglied
Seite 1 von 1
Befugnisse in diesem Forum
Sie können in diesem Forum nicht antworten