Altposchingerhütte um 1600, 30mm Figuren

Die Altposchingerhütte, oder auch Tafelhütte, 1668 bis 1708.
Glashüttengut und Hofmark (1785- 1848) Frauenau

Diese Seite ist aus dem Buch "Historische Glashütten im Bayrischen Wald und Böhmerwald", 800 Jahre Glashüttengeschichte,
und beschreibt genau diese Hütte mit ein paar Bildern.
Ohetaler Verlag

Code:

https://www.ohetaler.de/neuerscheinungen/

Auf der Landkarte kann man diese Stelle zwischen Frauenau - südlich von Zwiesel - und Klingenbrunn finden.
Diese Stelle hat heute noch die Bezeichnung "Altposchingerhütte".

Wie die Glashütte damals ausgesehen hat weiß niemand. Es gibt von der ersten Glashütte keine Unterlagen.
Die wurden damals einfach gebaut. Zum Heizen und zur Herstellung von Pottasche wurden die Bäume - damals
ein schöner Mischwald mit hauptsächlich Buchen und Eichen - abgeholzt.
Dann wurde einfach die Hütte versetzt - wie im Text beschrieben.

Die Idee zum Bau dieses Dioramas hatte ich durch die Figuren von der Offizin Alexander Wilken

Code:

http://www.zinnfiguren-wilken.de/index.php

Diese Glashütte wird mit meinem Diorama "Salzsäumer"
https://www.der-lustige-modellbauer.com/t30694-salzsaumer-um-1400-der-burgstall-zwiesel-30mm-figuren?highlight=salzs%C3%A4umer
und noch einem Glashüttendiorama ab dem 18.Juni im Zinnfiguren Museum Goslar bis nächstes Jahr ausgestellt.

Nach soviel Text jetzt endlich zum Bau.


Die Glasmacher der Hütte. Es sind Glasmacher, nicht Glasbläser.
Glasbläser sind Apparateglasbläser, die die Glaskolben und Gerätschaften für die Chemiker machen.


Der "Schmelzer" links mit der Schubkarre bringt das "Gemenge" aus Kalk, Pottasche und Quarzsand.
Vorne ein "Kölblmacher", der die Stiele und Verzierungen anbringt. Der sitzt unten an der Arbeitsbühne.
Der Ofen hat sich seit Agricola nicht wesentlich verändert.
Es fehlt allerdings der Kühlanbau in dem die Gläser langsam runtergetempert wurden. Ich habe den auch nicht nachgebaut.
Er ist angenommenermaßen hinter dem Ofen.


Hier die fast fertig bemalten Figuren.


Gleichzeitig habe ich mit dem Diorahmen Bau angefangen. Es werden zwei Glashütten.
Eine aus dem Bay. Wald - die Altposchingerhütte - hier im Bau und eine aus dem Böhmerwald - stelle ich auch noch vor.
Die dritte wird die gleiche wie diese hier vorgestellte für das Waldmuseum in Zwiesel

Code:

https://waldmuseum.zwiesel.de/waldmuseum/neuer-museumsstandort.html

Hier der Grundaufbau des Dioramas aus PU- Platten, 20 dick. Das einzige Foto vom Bau der Grundplatte.


Der Ofen bekommt eine Arbeitsbühne ......


........ aus einer Balsaplatte mit dem Belag aus dünnen Leisten .......


............. und "Pfosten" aus Streichhölzern gebeizt.

Hallo Dieter, wird schon Zeit für ein neues Dioramaprojekt, und schon eile ich herbei und lass mich nieder......

Hallo Dieter,

da nehme ich mal Platz und schaue Dir interessiert zu.
Wird bestimmt wieder ein schönes Dio.

Interessantes Thema, da gucke ich auch gerne zu.
Ich muß dich aber direkt verbessern, denn auf deinen Bildern sind sehr wohl Glasbläser am Werk.
Und zwar die mit den Stangen im Mund, in Monschau in der Eifel gibts ein Museum, da kann man denen bei der Arbeit zugucken.
Laborgläsreaktoren werden nicht geblasen, sondern auf Glasdrehbänken aus Glasrohren mit Hilfe von Kohlestäben geformt.
Dabei hat der Glasapperatebauer zwar auch ein Mundstück zum Blasen, damit bläst er aber nur Luft rein damit das erhitzte Glas nicht in sich zusammenfällt.

Sehr schön, Dieter ... frühindustrielle Heimatgeschichte in 'Dio-Rahmen-Form' ...

Ich seh' schon den (LED~) Feuerschein in den Ofenlöchern glühen ...

Gruß - Jörg -

Freut mich sehr dass es Euch interessiert

Peter, die "mit den Stangen im Mund" sind die GLASMACHER
Die "Glasbläser" drehen Ihre Quarzglaszylinder, Glaskolben, "vor der Lampe", wie es genau heißt.
Die Fertigung auf der "Drehbank" die Du hier beschreibst ist industrielle Fertigung. Gehört aber auch zum Glasblasen.
Da springt dir jeder Glasmacher ins Gesicht wenn Du sagst er ist Glasbläser.
Hier bei uns ist ja auch die Glasfachschule Zwiesel die - unter anderen Glasberufen - Glasmacher und Apparate Glasbläser ausbildet.
Sind wirklich zwei Begriffe.

Gut, jetzt weiter.


Die Glashütte habe ich aus Holzleisten 3x3 mm und ...........


................... aus den ganz tollen Prägeplatten von Busch gefertigt.
Die Figuren nur mal so hingestellt.


Die Prägeplatten unten etwas mit grüner Farbe unten verwittert.


Auf der "Torseite" habe ich oben frei gelassen wegen dem Luftabzug. Da hat mich der Hüttenmeister der Riedlhütte
bei Spiegelau gleich zurückgepfiffen. Hab dann anschließend noch eine separaten Abzug draufgesetzt. Kommt später.


Das Holzgebälk. Vorne und bei einem Teil vom Dach habe ich frei gelassen um die Glasmacher beim Arbeiten zu zeigen.


Mal von oben. Die seltsame Form resultiert aus der Lage im Diorama. Damit es nicht langweilig aussieht, habe ich das etwas schräg gestellt.

Die Tür habe ich auch aus den Prägeplatten gebaut. Die Scharniere aus Papier.


Der Hintergrund wird auf weißen Fotokarton gemalt. Erst in schwarz die Bäume ganz hinten, dann mit weiß den Nebel
imitiert.


Da drauf dann die Tannen und die Wiese.


Stämme mit grau/ braun und etwas weiß.

Hi Dieter

super Arbeit  
das Hintergrundbild erinnert mich ein wenig an meine Bob Ross Malerei

Danke Helmut  

genau genommen auf S.20 aus dem Buch Bob Ross, "Mehr Freude am Malen",
Landschaften in Öl.
Funktioniert sehr gut auch mit Acryl.

Wusste ich es doch, der Stil ist unverkennbar. Glaub hab da schon an die 50 Bilder gemalt...allerdings in Öl

Hallo Dieter, ich muß gestehen Du hast Recht.
Ich habe heute extra den Meister von unseren Glasblaesern dazu befragt.

Da ist wieder ein echter "didl" am entstehen mit allem Pipapo und so

Klasse! Ich muss mich wirklich auch mal an einen "Flat" wagen - die haben einfach was..

@ Helmut, ich nehme das Buch nur zur Vorlage meiner Hintergrundmalerei.
   Aber der Malstil vom Bob Ross ist schon markant.
@ Peter, freut mich dass wir einer Meinung sind
   Es ging ja nicht ums rechthaben, sondern um den Begriff.
@ Uwe Danke für die Bezeichnung "echter" - ist fast schon eine Beförderung  
@ Frank Danke, hab es auch erst zu ansehbaren Figuren gebracht, als ich einmal einen ganzen Tag mit meinem    
   Freund aus Ebrach gemalt habe.


Die Dachschindeln habe ich aus 0,5mm dicken, gebeizten Leisten gemacht. Ging recht flott.


Durch das "Loch" im Dach kann man in das Hütteninnere sehen.


Alles mit weiß und einem "grünstich" patiniert.


Der Anbau entstand auch aus Leisten und den Busch Platten.


Auch die Dachkonstruktion.


Die Schindeln wieder aus dünnen Leisten.


Auf Pappe geklebt.


Der Ofen ist auch schon verkabelt.

Kein Thema Dieter, ich hab kein Problem damit einen Irrtum zu zugeben
Ich guck auch gerne weiter zu

Hi Dieter
Ich kann den Anderen und vor allem Uwe nur recht geben
Es ist und wird wieder ein echter Didl
Es ist ein genuss dir beim enstehen deiner Dios zuzschauen.

Bob Ross
Das is der mit dem Afro und der wunderbar monotonen Stimme wo nachts immer in irgend einem
Dritten Programm kommt oder.
Den nutz ich immer wenn ich nicht pennen kann

Danke Peter, das freut mich sehr
Danke Timo, ich bemühe mich. Im Fernsehen kann ich den nicht ansehen, weil ich keinen habe.
Würde auch nicht helfen, da meine Pinsel max. Gr.2 sind.
Aber die Technik von ihm ist sehr gut zum nachmachen.


Jetzt wurde es Zeit mal die Bäume zu bemalen. Hab die gleich für die böhmische Glashütte mitgemalt.
Die Bäume sind von Joachin Reußner. Das beste in Zinn das man bekommen kann.

Code:

http://www.zinnbaum.de/seiten/index.html

Dann die Stellprobe. Den Untergrund vom Ofen habe ich mit Feldsteinen (Auhagen) beklebt. Eine Treppe
habe ich der Arbeitsbühne auch noch spendiert.


Der Sockel vom "Kontor" im Hintergrund. Die Baumstümpfe symbolisieren die Abholzung des Waldes.


Das Diorama muss ich ja nach Goslar schicken. Deshalb habe ich alles festgeschraubt. Durch das PU auf der Grundplatte.


Dann alles mit Acryl- Schnee (Bastelbedarf) einbetoniert ..............


................ und vor dem begrünen braun angemalt.

Die Figurenstandorte habe ich im PU ausgeschnitten und eingespachtelt.


Vor dem Kontor wird verpackt. Der Händler verhandelt noch mit dem Hüttenbesitzer.


Von links wird Holz eingetragen und der Schmelzergehilfe mit der Schubkarre fährt das "Gemange" in die Hütte.


Sieht bis jetzt so aus. Noch ohne Dachaufsatz zur Belüftung.


Der Ofenraum.


Die Glasmacher und der "Kölblmacher" sind auf einem Fußbrett. Der Glasmacher steht normal auf der Bühne, ....


...... deshalb habe ich die Figur getrennt und die Pfeife aus Draht länger gemacht.


Zum verankern der Figuren bei allen hinten mit UHU-plus einen Draht angeklebt.
Da kann man die Figuren in Bohrungen auf der Bühne gut und sicher befestigen.

Mit der längeren Pfeife sieht das dann etwas besser und logischer aus.


Den Dachaufsatz habe ich noch nachträglich eingesetzt. Erst mal Platz gemacht .......


........... ausgearbeitet und etwas geschwärzt.


Sieht dann so aus.

Klasse!!!


nur die geschmolzenen Glasklumpen an den Pfeifen über Kopf und Rücken würden mich etwas verunsichern

gunnar2 schrieb:   Klasse!!!


nur die geschmolzenen Glasklumpen an den Pfeifen über Kopf und Rücken würden mich etwas verunsichern

Arbeitssicherheit war damals wahrscheinlich kein großes Thema.
Aber ich musste da auch dran denken, die stehen ziemlich dicht beieinander.
Was mich auch bißchen wundert ist das dein groesster Pinsel Gr. 2 ist.
Für die Figuren ist das eine gute Größe, aber für die Landschaft, Häuser usw. find ich das bischen klein.

Gunnar und Peter, Danke für Euere Beobachtung  


aus dem Buch "Historische Glashütten im Bayrischen Wald und Böhmerwald", 800 Jahre Glashüttengeschichte, vom Ohetaler Verlag, ......



........... nochmal zwei Bilder wie es in einer richtigen Glashütte - keine Museumshütte - zugeht.


So ist das Leben ....... Da herscht auch heute noch eine eiserne Arbeitsdisziplin. Muss auch so sein, denn teilweise arbeiten
mehrere Glasmacher mit den unten sitzenden "Kölblmachern" - das sind erfahrene Glasmacher - zusammen.
Freut mich aber dass Ihr das Gedränge auch seht.

Das Modell müsste eigentlich tiefer sein. Der Ofen hat ja ca. 4-6 m Durchmesser, die Arbeitsbühne ist gut 3m breit.
Beim Dioramenbau muss es nur stimmig und logisch wirken.


Beleuchtet habe ich das ganze auch.Hinter dem Ofen (rechts oben) eine LED zur ausleuchtung des Glashüttenraumes,
links oben die LED fürs Kontor und vorne die LED die die Figuren und den Raum von vorne beleuchtet.


Das ganze von hinten und ..............


............... von unten.

Peter,
zum bemalen der Figuren habe ich die 7er Reihe der Windsor & Newton Pinsel.
Größe 3/0, 2/0 und max.1.

Die Glashütte ist schon seit letzter Woche fertig und verschickt.
Gestern ist sie mit der Glashütte Onen Svét (stell ich noch in der Galerie vor) und meinem Säumerzug nach Goslar ins Zinnfigurenmuseum "Am Klapperhagen 1" verschickt worden.
In der am 18.Juni zu eröffnenden Ausstellung "Handwerk im Mittelalter" wird sie dort bis nächstes Jahr bleiben.
Falls jemand in der Nähe wohnt und die Ausstellung besucht - stellt ruhig Bilder davon hier ein. Würde mich freuen.


Das Diorama im Rahmen


Der Ofenraum.


Vor der Hütte.


Ein paar "Salzsäumer" gehen auch gerade vorbei.


Nochmal die linke Seite.


Die Schilder lasse ich mir bei MR.MINIT gravieren. Das wertet alles etwas auf.


Das sind Glasstücke die man jetzt noch auf der Wiese finden kann. Sonst ist dort nichts mehr.

So, das war es wieder.

Danke Dieter für den Bericht und die Bilder, wieder unsagbar schön der Gesamteindruck im Rahmen.