Der lustige Modellbauer
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Einheitslok 89 008

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Beitrag von Erzgebirger Di 15 Nov 2022, 22:59

Hallo Bastelfreunde,

das Vorbild meiner Lok entstand in den 1930-er Jahren, wobei zum wiederholten Male untersucht wurde, ob der Nassdampf- oder der Heißdampfbetrieb die kostengünstigere Antriebsart, speziell im Rangierbetrieb, ist. Nebenbei sei bemerkt, dass seit 1902 (!!!) in Preußen bei der G8 (55.16-22) zum ersten Mal der Heißdampf in Großserie erfolgreich zum Einsatz kam.
Es wurden 1934 je drei Maschinen mit Nassdampf- bzw. Heißdampftriebwerk gebaut. Die Untersuchungen bei der LVA Grunewald bestätigten nur das bereits Bekannte und so wurden 1938 noch vier Maschinen in Heißdampfausführung gebaut. Von diesen kam nach dem Krieg die 89 008 zum Bw Dresden-Altstadt und war dort bis 1968 im Einsatz.
Das etwas betagte Modell der 89 005 von Fleischmann habe ich mal vor Jahren auf einem Modellbahnmarkt erstanden. Sie läuft für meine Begriffe recht gut, jedoch entspricht die Detaillierung des Gehäuses nicht mehr meinen Vorstellungen. Also habe ich den Kessel mit Führerhaus von den angegossenen "Details" befreit und nach entsprechenden Vorbildfotos der 89 008 ausgerüstet. Der Dampfdom erhielt zwei Sicherheitsventile, die Lichtmaschine erhielt ihren Platz links neben dem Schornstein, Speisewasser- und Dampfleitungen sowie Griffstangen wurden freistehend angebaut. Der Kohlenkasten erhielt einen geschweißten Blechaufsatz. Der Durchblick durch das Führerhaus ist auf Grund des Riesenmotors leider nicht realisierbar, hier werde ich wohl oder übel den Vorhang mit Seitenscheiben vom Ursprungsmodell wieder einbauen.
Jetzt noch ein paar Fotos:
Einheitslok 89 008 Dsc00240
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Einheitslok 89 008 Dsc00242
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Grüße aus dem Erzgebirge, Karl-Heinz Winker 2
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Beitrag von Steffen70619 Mi 16 Nov 2022, 00:24

Hallo Karl-Heinz,

danke für Deinen Baubericht, dem ich ein Bild des in Schwerin hinterstellten Vorbildes beisteuern möchte. Der Blechrahmen und die Anwendung der Schweißtechnik zumindest bei Rahmen und Aufbauten waren bei der BR 89 und der etwa zeitgleich entstandenen BR 71 ein Novum im Einheitslokprogramm.

Einheitslok 89 008 89_00810

Fleischmann hatte die 89 008 sogar unter der Artikelnummer 4021 im Programm und der Maschine einen Schieberkreuzkopf spendiert.

Wie hast Du es den fertigbekommen, die angegossenen Teile so sauber zu entfernen? Das Gehäuse ist ja (leider) aus Zinkdruckguß, und da sind solche Arbeiten alles andere als einfach.
Ist jedenfalls schön geworden, und Glückwunsch zu der Maschine. Ein detaillierteres Modell der BR 89.0 tut durchaus not.
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Beitrag von Claus60 Mi 16 Nov 2022, 08:29

Hallo.
Ist schon erstaunlich, ich empfand die 89 immer als recht gelungen, auch wenn ich immer mehr die BR 80 bevorzugte. Die sieht einfach schön kompakt und bullig aus wohingegen die BR 89 eher zierlich wirkt. Deswegen hatte ich zu meinen H0 Zeiten selbst nie eine. Im Vergleich zum Vorbild- Foto ist dein Umbau natürlich deutlich näher dran.

Was den Motor betrifft... Der Motor selbst ließe sich problemlos durch was deutlich kleineres ersetzen, z.b. einen 1015 China- Glockenanker (10mm Durchmesser, 15 mm lang). Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, das so ein Winzling mehr als stark genug ist. Ich habe diese Motoren in viele meiner 0e Loks (also im Maßstab 1:45, aber auch 16,5mm Spurweite) eingebaut und sie schaffen locker genau so viel wie die Originale, laufen aber deutlich besser.

Aber leider löst ein einfacher Motortausch nicht das Problem mit dem versperrten Durchblick. Um das zu lösen, müsste man auch das halbe (oder ganze) Getriebe entfernen und neu bauen/konstruieren, denn das steht sogar noch weiter ins Führerhaus hinein als der eigentliche Motor. Ist sicherlich auch machbar, aber ob es den Aufwand wert ist?
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Beitrag von Steffen70619 Mi 16 Nov 2022, 18:03

Da kann ich mich nur meinen Vorschreibern anschließen. Aus alten Modellen, so sie denn nur einigermaßen maßstäblich und stimmig sind, läßt sich eine Menge herausholen. Auch ich greife, wenn mir Zeit fürs Hobby bleibt, auf Modelle aus den 70ern bis 90ern zurück.
Fleischmann hat die 89 in den Proportionen stimmig umgesetzt, und das Fahrwerk ist, wenn man über den Zahnkranz an der C-Achse links wegsehen kann, fein ausgeführt.
Steffen70619
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Beitrag von laiva-ukko Mi 16 Nov 2022, 18:11



Das stimmt Steffen, auch die BR 94 und BR 78 von Fleischmann, aus längst vergangenen Tagen, stehen den heutigen Modellmaschinchen nur unwesentlich nach. Und sie sind stabil, im Vergleich zu manchem Material von heute. Aus diesem Grunde halte ich die 94 und 78 bis heute in meinem Bestand (allerdings digital nachgerüstet Wink )
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Beitrag von Erzgebirger Do 17 Nov 2022, 18:36

Hallo Bastelfreunde,

vielen Dank für die Blumen, aber schön der Reihe nach:
@Steffen: Danke für das tolle Foto, hast Du vielleicht noch die Lokführerseite? Man kann ja nie genug Fotos haben. Bei der Bearbeitung des Gehäuses hatte ich auch meine Bedenken, aber ich hatte den Eindruck, dass der Zinkdruckguss weniger Probleme macht als die üblichen Kunststoffgehäuse. Bei denen hat man schnell mal zu viel weggenommen und dann kann man wieder spachteln . . . Es ging jedenfalls ganz gut mit Proxxon und diversen Fräsern, Feilen und Glasfaserradierer.

@Claus: Du hast den Finger drauf. Nur den Motor zu wechseln, reicht nicht aus und das Getriebe neu zu konstruieren, das tue ich mir nicht an. Da gefallen mir dann der Vorhang und die undurchsichtigen Fensterscheiben auf einmal . . .

@Wolfgang: Was soll ich bei Dir noch sagen. Wir ticken doch sehr ähnlich und ich bin immer begeistert von Deinen Beiträgen, in letzter Zeit besonders die Waggonumbauten - Hut ab.

@Steffen: Genau Steffen, die Modelle aus den 70-er bis 90-er Jahren waren robuster und auch noch erschwinglicher als die aktuellen. Da kann man schon mal ordentlich Hand anlegen. Bei den heutigen Preisen jenseits der 300€-Grenze traue ich mich einfach nicht mehr, zumal die zwar sehr gut detailliert sind, aber dadurch auch sehr empfindlich. Da nehme ich mir lieber ein einfaches Grundmodell aus früheren Zeiten und "motze das einfach auf". Da habe ich wenigstens noch Freude am Basteln. Wenn alles fertig gekauft wird, was soll ich dann noch in der Bastelstube ?

@Stephan: Ich kann Dir nur zustimmen. Bei mir haben sich von einigen Baureihen auch mehrere Exemplare angesammelt, wenn ich da an die Baureihen 58, 86 und 94 meiner sächsischen Heimat denke. Aber auch die 94 (pr. T16.1) von Fleischmann ist eine gute Basis, wenn man mit dem deutlich abweichenden Achsstand leben kann. Es gibt hier zwar ein "Superfahrwerk", aber das muss jeder für sich entscheiden . . .

Soviel für heute, ich muss noch in die Werkstatt, es gibt viel zu tun.

Grüße aus dem Erzgebirge, Karl-Heinz Winker 2
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Beitrag von Steffen70619 Do 17 Nov 2022, 22:25

Hallo Karl-Heinz,

die 89 008 war leider durch die 91 134 auf der Führerseite zugeparkt. Hat also nur für eine Schrägaufnahme gereicht. Dafür sieht man den geschwungenen und in den Rahmenwangen endenden, geschweißten Wasserkasten ganz gut.

Einheitslok 89 008 Img_6812

Muß ich direkt mal irgendwann mein Heil mit meinem Dremel versuchen. Hab leider jetzt nur sehr wenig Zeit zum Bauen.

Anfang des Jahres sind mir mal zwei Roco 80er als Bastelkonvolut über den Weg gelaufen. In einer werkelte tatsächlich ein Glockenankermotor mit einer geradezu monströsen Schwungmasse. Den für die 80er so wichtigen freien Rahmendurchblick habe ich hinbekommen, auch die freistehenden Wasserkästen werde ich mit einem separaten Kessel wohl schaffen, aber im Moment ruht das Ganze, so daß es auch keinen BB gibt.

Einheitslok 89 008 Img_4810

Einheitslok 89 008 Img_4811

Ansonsten halte ich es auch gerade mit den Fleischmann- und Roco-Dampfern aus den 80ern/90ern. Mit den BRn 94, 38, 55, 58, 44, 01 und 50 bin ich über die Jahre ganz gut bestückt, da sind auch noch einige Umbauprojekte drin.
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