Nochmals Burg Greifenstein, diesmal in 1:72

Die Gebäude der Vorburg einschließlich steinernem Torturm wurden gedruckt. Die Mauer wird eine Palisade aus "Baumstämmen" sein. Der Turm aus "Stein" hat eher repräsentativen Grund. Es ist die Visitenkarte einer Burg. Bei der Auswahl der Gebäude und des Torturms bin ich nach eigenen Vorstellungen vorgegangen. Es gibt bisher noch weniger Informationen als bei den spärlichen Informationen zur Kernburg.

Zusätzlich zeige ich noch Bilder der bisher vorgesehenen Figuren

Das Gelände wurde mit einem Heißschneider vorgeformt. Ich orientiere mich an dem Platz der original Ruine. Diese steht auf dem, von der Talseite gesehenen, linken Felsen einer Felsengruppe. Links daneben ist ein Steilhang, rechts schließen sich mehrere Felsen an, von denen ich aus Platzgründen nur einen nachbilden kann. Zwischen diesem Felsen und dem Burgfelsen liegt der Graben , der die Kernburg und die  Vorburg trennt. Vor der, noch nicht gebauten, Palisade ein weiterer Graben. Diesen habe ich ebenfalls aus dem Styropor- bzw. Polystyrol herausgeschnitten.



















Heute habe ich einige Bilder von der Ruine geschossen. Das Bild des original Innenhofes hänge ich hier an. Im Hintergrund etwas links zur Mitte die Burg Lichtenstein. Bekannt, aber auch erst im 19 Jahrhundert auf den Überresten einer Burg gebaut.

Der Palisadenbau wurde begonnen. Zwischendurch wurde ein Leiterwagen konstruiert und zweimal gedruckt. Es ist schon erstaunlich, wie filigran auch ein Filamentdrucker drucken kann.

Whooow Filamentdrucker,
aber auch die Palisaden Frank

Danke schön, Dietmar.

Im Moment bin ich mit dem Sockel und der Palisade beschäftigt. Bei der Palisade muss ich den einen oder anderen Pfahl nochmals korrigieren, aber zuerst einmal weitestgehend fertigstellen.

Die Palisaden machen einige Schwierigkeiten, da diese sich in dem Styropor immer gegeneinander verschieben. Daher kann man nur kleine Abschnitte setzen und muss diese mit Wäscheklammern und Klebeband sichern. Nach Fertigstellung muss möglicherweise der eine oder andere Pfahl korrigiert werden, falls dieser deutlich zu "schief" sitzt.
Der Sockel wurde komplett abgeklebt, um zu verhindern, dass  die möglicherweise darüberfließenden Oberflächenmaterialien und Farben bei der späteren Behandlung den Sockel „versauen“ und mühevoll entfernt werden müssen.
Einige Fotos mal aus der ungefähren Perspektive der Rekonstruktionszeichnung.

Es wächst langsam und ständig
Aber wird bestimmt wieder sehr gut

Vielen Dank für den Kommentar, Timo.
Ich denke schon, dass es nach meinen Vorstellungen wird. Ob es gefällt, muss natürlich jeder für sich entscheiden.

Die Palisaden wurden fertiggestellt.
Diese werden durch die Geländegestaltung noch verkürzt. Stellenweise bis zu 2 bis 3cm.

Hier mal eine Explosionszeichnung der 3D Teile für alle Skeptiker, die meinen, 3D Druck habe nichts mit Modellbau zu tun

Und alles selbst konstruiert

Hallo Frank,

ich verfolge Deinen Bericht wieder mit wachsender Begeisterung- Respekt vor dieser konstruktiven Leistung und Umsetzung !

Was mir aufgefallen ist :
Sind diese Palisaden für 1/72 nicht sehr lang/hoch ? Hab da ja keine Ahnung, wie die im Original waren. Nur eine interessierte Rückfrage an Dich

Danke schön für Eure Kommentare. Ja...alles selbst konstruiert. Muss ja sein, wenn man eine möglichst realitätsnahe Burg haben will, die auf einem Originalvorbild basiert. Ich kenne eigentlich kein einziges Modell in 1:72, das wirklich originalgetreu aussieht. Gut, das weiß ich bei der Greifenstein auch nicht. Da habe ich 2 Rekonstruktionszeichnungen miteinander kombiniert...und selbst das sind Mutmaßungen. Aber zumindest könnte die Burg so ausgesehen haben.

lappes schrieb:

Die Palisaden wurden fertiggestellt.
Diese werden durch die Geländegestaltung noch verkürzt. Stellenweise bis zu 2 bis 3cm.

Wahrscheinlich hast Du den Part überlesen. So sind die Palisaden -zumindest teilweise- noch zu hoch. Eine Geländeanpassung wird erfolgen, die den Palisaden neben den optischen Gründen auch noch zusätzliche Stabilität gibt.

Hallo Frank,

schon die Explosionszeichnung wäre ein eigenes Poster wert.
Ich schaue dir gerne weiter zu.

Viele Grüße
Dieter

Danke Dieter. Ja, Fusion 360 macht's möglich. Ausenanderziehen wie gewünscht und dann einen Screenshot mit dem Snipping Tool von Windows machen. Speichern. Fertig.

Hier nochmals Fotos von der Rückseite der Burg. Von dieser Seite ist auf der linken Seite der Steilhang gut zu erkennen. Die Burg liegt auf dem ersten großen Felsen einer Gruppe von 4-5 Felsen. Davon ist auf dem Diorama nur der erste teilweise nachgebildet. Dieser wird durch einen tiefen Einschnitt von dem Burgfelsen getrennt und setzt sich in den, die Kernburg umlaufenden, Graben fort. Außerdem wurde die Höhe der Palisaden mit Styroporstreifen angepaßt.

Die Holzbalken der Häuser der Vorburg erhielten heute noch einen ersten Anstrich. Außerdem habe ich mit Künstlerkarton die ersten Holzwände gestaltet, d.h.: Form ausgeschnitten, dann in Bretterbreite eingeschnitten. Mit Weißleim auf die vorgesehene Stelle geklebt und mit einem Bastelmesser Holzstruktur eingeritzt. Dies wird nach dem Anstrich mit verschiedenen Ölfarben so aussehen wie bei der Burg.

Die Holzwände sehen super aus und mit Farbe wird das wieder richt mega.

Mal eine Frage. Kommt da noch ne Art Wehrgang an die Palisade.
Sonst is das ja rein Verteidigungstechnisch doch etwas schwierig

Danke Timo. Mit dem Wehrgang bin ich mir noch nicht sicher. Die Palisaden stellen rein wehrtechnisch selbst für das Mittelalter kein großes Hindernis dar. Diese bieten vor Räuberhorden oder sonstigem Gesindel gewissen Schutz. Es entspricht dann schon eher von der Funktion einem Zwinger, der ein Hindernis in der Bewegung bei Erstürmung der Burg ist und dem Angreifer direkt vor der Mauer nur wenig Bewegungsmöglichkeiten gibt. Rein von der Anzahl der Besatzung einer kleinen Burg kann gerade mal die Kernburg verteidigt werden. Man sieht immer wieder auf Abbildungen, dass Palisaden oder Umfassungsmauern an kleinen Burgen kaum Wehrgänge besitzen. So z. Bsp.: Rekonstruktionszeichnungen der Burg Schlössel bei Klingenmünster und auch der Rekonstruktionszeichnung dieser Burg auf Burgrekonstruktion.de.

Deswegen meinte ich ja.
Aber die Personalerklärung ist doch sehr einleuchtend.
Zuwas sowas hin machen wenn nacher eh keiner Verteidigen kann

Das würde ich so nicht sagen....Auch Vieh- und Pferdediebstahl oder Materialien wie Eisen, Holzkohle, Viehfutter, Getreide waren nicht unüblich und mußten verhindert werden. Selbst Gehöfte waren ja teilweise befestigt bzw. geschützt. Gerade auch in Zeiten von Missernten wurde sich allzu gerne beim Nachbarn "bedient". Kleinere Ländereien von Edelfreien oder niederen Adligen waren in direkter Nachbarschaft und dagegen mussten Schutzmaßnahmen ergriffen werden.. Allzu oft gab es Fehden untereinander, bei denen jeder sein Hab und Gut gegen Übergriffe schützen musste.
Aber vielleicht baue ich an diversen Stellen noch ein paar Wehrgänge bzw. Plattformen, von denen auch die Vorburg verteidigt werden konnte. Zumindest schwebte mir der Gedanke vor. Bei meiner ersten Version der Burg Greifenstein habe ich das ja auch gemacht. Die ist allerdings auch umfangreicher gestaltet als sie in der Realität war.

Die Holzwände der Gebäude wurden mit Ölfarben umbra gebrannt, weiß und schwarz bemalt. Mit diesen 3 Ölfarben lassen sich wunderbar gealterte Holzbretter imitieren. Im Zusammenhang mit dem Künstlerkarton, der die verdünnte Farbe wunderbar aufsaugt, sehen die Holzwände - meiner Meinung nach - sehr gut aus.