Klavier (Flügel) Scratchbuild
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kaewwantha
Babbedeckel-Tommy
Christian61
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Klavier (Flügel) Scratchbuild
Halloooo,
Hier also mein Baubericht zum kompletten Eigenbau des Yamaha-Flügels im Puppenhaus Massstab 1:12.
Hier erst einmal ein Foto vom Original. Das war das Tonstudio in dem ich 14 Jahre lang als Musiker/Komponist gearbeitet hatte. Das Foto stammt aus dem Jahr 2004. Ich habe einfach mit dem Blitz draufgenallt. Ich hatte viele Bilder gemacht, damit ich auch zuhause (unweit vom Studio) immer wieder weiss wie das Instrument aussieht. Die Masse habe ich alle vom Klavier direkt abgenommen iund umgerechnet. Die Kurven habe ich dann auf festem Papier mit Bleistift gezeichnet und immer wieder mit dem Original abgeglichen (natürlich wenn keine Tonaufnahmen stattfanden).
Dann musste ich eine Konstruktionsmethode austüfteln. Der Flügel ist unten offen und hat nur einige Holzbalken, die die kurvige Aussenwand in Form Hält. Drinnen sind die Resonanzplatte aus feinjährigem Fichtenholz (das wächst in Gerbirgsregionen) und der gusseiserne Rahmen, der durch die Verstrebungen die enorme Zugbelastung der Saiten aushalten muss. Die Saiten überkreuzen sich. Das ist zum einen platzsparend und zum anderen entsteht dadurch die so genannte "sympathische Resonanz": wenn man einen Ton spielt und das rechte Pedal herunterdrückt, wird der Ton lebendig weil alle Saiten in einer ganz speziellen Art mitschwingen. Das wird natürlich genau berechnet. Die Digitaltechnik hat mittlerweile riesige Fortschritte gemacht - aber der Klang und das Spielgefühl eines echten Klaviers ist immer noch unerreicht.
Der Yamaha C5 (das "C" steht für Conservatory, das ist bereits eine gehobe Modellreihe) und 5 ist das Modell. Es gibt auch ein kleineres C3 und ein grösseres C7. Dieses C5 hat schon einen sehr edlen und ausgewogenen Klang, ideal für Jazz, Pop, Rock usw. Man sagt auch U-Musik (Unterhaltungsmusik) im Radiojargon. Für E-Musik (also "ernste" Musik) wie z.B. ein Rachmaninov Klavierkonzert (das ich vielleicht im nächsten Leben spielen kann) braucht man schon einen grossen Konzertflügel, der brillianter, lauter und eben "grösser" klingt. Die Yamaha C-Serie ist im Allgemeinen sehr beliebt und eine Alternative zu den unverschämt teuren Top-Marken wie Steinway, Bechstein, Baldwin und Bösendorfer.
Man sieht das typiusche rote Filzband hinter den Tasten (damit der Tastendeckel beim Öffnen nicht lautsark anschlägt) und auch Filzbänder hinten an den Saiten (vorne sind auch welche) - diese dämpfen in bestimmten Bereichen unerwünschte Schwingungen ab.
Die Saiten sind alle aus speziellem Stahldraht. Die Saiten der tieferen Töne sind mit Kupferdraht umwickelt um, die Schwingung zu verlangsamen, denn es handelt sich um eine Exponentrialkurve: würde man alle Töne mit den gleichen Saiten bestücken, wäre der Flügel zig-Meter lang. Ausser der Länge der Saiten spielt auch die Spannung eine Rolle. Aber das problem ist: ein Ton klingt erst richtig gut wenn die Saite so "gespannt" wie möglich ist. D.H. zusammen mit der Belastung des Hammerschlags werden oft 90% bis zum "Bruchpunkt" erreicht. Und manchmal reisst eine Saite wenn man ordentlich in die Tasten haut - ist aber bei diesem Schmuckstück zum Glück nie passiert:
Hier also mein Baubericht zum kompletten Eigenbau des Yamaha-Flügels im Puppenhaus Massstab 1:12.
Hier erst einmal ein Foto vom Original. Das war das Tonstudio in dem ich 14 Jahre lang als Musiker/Komponist gearbeitet hatte. Das Foto stammt aus dem Jahr 2004. Ich habe einfach mit dem Blitz draufgenallt. Ich hatte viele Bilder gemacht, damit ich auch zuhause (unweit vom Studio) immer wieder weiss wie das Instrument aussieht. Die Masse habe ich alle vom Klavier direkt abgenommen iund umgerechnet. Die Kurven habe ich dann auf festem Papier mit Bleistift gezeichnet und immer wieder mit dem Original abgeglichen (natürlich wenn keine Tonaufnahmen stattfanden).
Dann musste ich eine Konstruktionsmethode austüfteln. Der Flügel ist unten offen und hat nur einige Holzbalken, die die kurvige Aussenwand in Form Hält. Drinnen sind die Resonanzplatte aus feinjährigem Fichtenholz (das wächst in Gerbirgsregionen) und der gusseiserne Rahmen, der durch die Verstrebungen die enorme Zugbelastung der Saiten aushalten muss. Die Saiten überkreuzen sich. Das ist zum einen platzsparend und zum anderen entsteht dadurch die so genannte "sympathische Resonanz": wenn man einen Ton spielt und das rechte Pedal herunterdrückt, wird der Ton lebendig weil alle Saiten in einer ganz speziellen Art mitschwingen. Das wird natürlich genau berechnet. Die Digitaltechnik hat mittlerweile riesige Fortschritte gemacht - aber der Klang und das Spielgefühl eines echten Klaviers ist immer noch unerreicht.
Der Yamaha C5 (das "C" steht für Conservatory, das ist bereits eine gehobe Modellreihe) und 5 ist das Modell. Es gibt auch ein kleineres C3 und ein grösseres C7. Dieses C5 hat schon einen sehr edlen und ausgewogenen Klang, ideal für Jazz, Pop, Rock usw. Man sagt auch U-Musik (Unterhaltungsmusik) im Radiojargon. Für E-Musik (also "ernste" Musik) wie z.B. ein Rachmaninov Klavierkonzert (das ich vielleicht im nächsten Leben spielen kann) braucht man schon einen grossen Konzertflügel, der brillianter, lauter und eben "grösser" klingt. Die Yamaha C-Serie ist im Allgemeinen sehr beliebt und eine Alternative zu den unverschämt teuren Top-Marken wie Steinway, Bechstein, Baldwin und Bösendorfer.
Man sieht das typiusche rote Filzband hinter den Tasten (damit der Tastendeckel beim Öffnen nicht lautsark anschlägt) und auch Filzbänder hinten an den Saiten (vorne sind auch welche) - diese dämpfen in bestimmten Bereichen unerwünschte Schwingungen ab.
Die Saiten sind alle aus speziellem Stahldraht. Die Saiten der tieferen Töne sind mit Kupferdraht umwickelt um, die Schwingung zu verlangsamen, denn es handelt sich um eine Exponentrialkurve: würde man alle Töne mit den gleichen Saiten bestücken, wäre der Flügel zig-Meter lang. Ausser der Länge der Saiten spielt auch die Spannung eine Rolle. Aber das problem ist: ein Ton klingt erst richtig gut wenn die Saite so "gespannt" wie möglich ist. D.H. zusammen mit der Belastung des Hammerschlags werden oft 90% bis zum "Bruchpunkt" erreicht. Und manchmal reisst eine Saite wenn man ordentlich in die Tasten haut - ist aber bei diesem Schmuckstück zum Glück nie passiert:
Zuletzt von Christian61 am Do 14 Feb 2013, 22:16 bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet
Christian61- Schneidmatten-Virtuose
Re: Klavier (Flügel) Scratchbuild
Der schwarze Lack ist - ganz der Klassiker - auf Hochglanz poliert. Das ist beim Modellbau etwas für Leute, die Autos richtig gut bauen und lackieren können. Ich habe mich daher für Seidenmatt entschieden - das ist nicht so erbarmungslos bei Schmirgelpapier-Kratzern.
Hier der erste Schritt: Der Boden aus starkem Plastik, eine vordere Wand, die beiden Seitenteile mit der korrekten Kontur und die erste Lage der Aussenwand aus hauchdünnem Plastik. Material ist von den Firmen Evergreen und Plastruct.
Hier der erste Schritt: Der Boden aus starkem Plastik, eine vordere Wand, die beiden Seitenteile mit der korrekten Kontur und die erste Lage der Aussenwand aus hauchdünnem Plastik. Material ist von den Firmen Evergreen und Plastruct.
Christian61- Schneidmatten-Virtuose
Re: Klavier (Flügel) Scratchbuild
Hier, nach mehreren Lagen, mit Flüssigkleber fest verbunden, ist die Aussenwand nun fertig - und schön gleichmässig geschwungen - und an den vorderen Seiten ist die Kontur ausgeschnitten und fertig. Es kam noch eine Plastikleiste vorne unter dem Tastaturbereich dazu. Lücken werden verspachtelt.
Christian61- Schneidmatten-Virtuose
Re: Klavier (Flügel) Scratchbuild
Hier die Tastatur im Bau. Ich habe die genaue Tastenanzahl und die genauen Abstände auf Papier gezeichnet und alles mit Plastik nachgebaut. Die Tasten haben auch die typischen "Lippen" (wie alle Klaviertasten) vorne. Es sind kleine Evergreen-Streifen auf einer Platte. Die Lücken sind genug um die Zwischenräume darzustellen. Die Schwarzen Tasten sind ebenfalls Evergreen (quadratisch) und vorne im korrekten Winkel abgeschnitten. Bereits mit Humbrol Seidenmattschwarz mit dem Pinsel lackiert werden sie einzeln aufgeklebt. Ich hatte mir einen "Anschlag" aus Plastik gebaut damit alle Tasten vorne haargenau in einer Linie stehen. Nach dem Trocknen wurde dann einfach hinten abgeschnitten. Die weissen Tasten liess ich unbemalt - im Original ist es nämlich auch Plastik. Da freuen sich die Elefanten:
Fortsetzung folgt......
Gruss,
Christian
Fortsetzung folgt......
Gruss,
Christian
Christian61- Schneidmatten-Virtuose
Re: Klavier (Flügel) Scratchbuild
Hallo Christian,
wirklich saubere Arbeit!
wirklich saubere Arbeit!
Babbedeckel-Tommy- Klebt besser als Sekundenkleber
Re: Klavier (Flügel) Scratchbuild
Hier im Bild: Stellprobe.
Die fertiggestellte Tastatur mit den Seitenteilen. Dann eine dünne Sperrholzplatte, die die Resonanzplatte darstellt, mit innen verklebten Plastikteilen auf die genaue Höhe gebracht. Ausserdem zwei grosse Teile des gusseisernen Rahmens aus jeweils zwei Schichten aus Plastikplatten. Die Runden Löcher mit ringförmigen Randverstärkungen sind im Original sowohl Gewichtsersparnis alsauch zusätzliche Stellen an denen die Fichtenholz-Resonanzplatte den Klang nach oben abstrahlt.
Ich habe runde "Deckel" gefeilt und geschmirgelt, diese dann aufgeklebt. Dann habe ich durchgebohrt und langsam von innen mit Nadelfeilen und Schmirgelpapier nach Augenmass alles auf das richtige Mass gebracht. Immer mit der unentbehrlichen Schieblehre nachgeprüft. Man hätte auch Plastikröhren nehmen können aber der Durchmesser und die Wandstärke stimmen nie ganz genau und man muss immer noch die Röhren genau einpassen und wahrscheinlich Fugen verspachteln. Meine Methode erwies sich als optimal.
Rechts unten auf dem Teil mit den Löchern ist eine kreisrunde Platte: das wird das Firmensymbol von Yamaha.
Wird morgen fortgesetzt....
Gruss,
Christian
Die fertiggestellte Tastatur mit den Seitenteilen. Dann eine dünne Sperrholzplatte, die die Resonanzplatte darstellt, mit innen verklebten Plastikteilen auf die genaue Höhe gebracht. Ausserdem zwei grosse Teile des gusseisernen Rahmens aus jeweils zwei Schichten aus Plastikplatten. Die Runden Löcher mit ringförmigen Randverstärkungen sind im Original sowohl Gewichtsersparnis alsauch zusätzliche Stellen an denen die Fichtenholz-Resonanzplatte den Klang nach oben abstrahlt.
Ich habe runde "Deckel" gefeilt und geschmirgelt, diese dann aufgeklebt. Dann habe ich durchgebohrt und langsam von innen mit Nadelfeilen und Schmirgelpapier nach Augenmass alles auf das richtige Mass gebracht. Immer mit der unentbehrlichen Schieblehre nachgeprüft. Man hätte auch Plastikröhren nehmen können aber der Durchmesser und die Wandstärke stimmen nie ganz genau und man muss immer noch die Röhren genau einpassen und wahrscheinlich Fugen verspachteln. Meine Methode erwies sich als optimal.
Rechts unten auf dem Teil mit den Löchern ist eine kreisrunde Platte: das wird das Firmensymbol von Yamaha.
Wird morgen fortgesetzt....
Gruss,
Christian
Christian61- Schneidmatten-Virtuose
Re: Klavier (Flügel) Scratchbuild
Sooo, habe gerade ein bisschen Zeit. Und hier ist auch schon das nächste Bild:
Das Innenleben. Der Gussrahmen auf der Sperrholzplatte, die den (so heisst es fachlich korrekt) Resonanzboden darstellt. Den Bereich der Hämmer und Dämpfer habe Ich ganz frech einfach mattschwarz lackiert. Die Hammermechanik ist im Original innen drin, genau da wo ich unbedingt die Holzplatte durchgehend brauche, um der ganzen Sache Stabilität zu geben. Da habe ich eben auf das Andeuten der Hämmer und Dämpfer verzichtet, zumal Der Notenständer noch über diesen Bereich kommt und das Ganze ein wenig abdeckt (oder zumindest tarnt).
Der Gussrahmen wurde mit Tamiya "Gold" aus der Sprühdose lackiert. Der "krumme" Streifen unter den Streben ist der Steg (der unteren Lage der Kreuzbesaitung - wie vorher beschrieben), wo die Schwingungen dieser Saiten auf den Resonanzboden übertragen werden. Das Yamaha-Zeichen ist nur wenig vereinfacht - ich habe es direkt neben dem Vorbild auf die Sperrholzplatte mit dünnem wasserfesten Filzstift aufgemalt. Das Holz wurde danach mit klarem Porenfüller (mein Favorit seit Jahrzehnten: Clou G1, gibt's nur in D. auf dem Baumarkt) gestrichen. Zwei Schichten reichen und es sieht aus wie der Seidenmatt Klarlack beim Original.
Ich habe hier schon damit begonnen, die Saiten aufzuziehen. Kupferdraht ist nicht die Ideallösung aber ich hatte mich dennoch dafür entschieden. Die Alternative wäre hauchfeiner Messingdraht gewesen, den Ich in ganz geraden 30cm-Stücken da hatte, aber der ist zu teuer und zu wertvoll (nehme ich für Schiffsmodelle und Lokomotiven). Noch besser wäre (ausser bei den oberen, tiefen Saiten) hauchdünner Stahldraht gewesen - aber damit habe ich noch nie gearbeitet. Ich denke, es ist auch so ganz Gut geworden. Der Gussrahmen bekommt dann noch ein paar dicke, Silberfarbene Hutmuttern (Evergreen Rundstäbe) verpasst.
Das Innenleben. Der Gussrahmen auf der Sperrholzplatte, die den (so heisst es fachlich korrekt) Resonanzboden darstellt. Den Bereich der Hämmer und Dämpfer habe Ich ganz frech einfach mattschwarz lackiert. Die Hammermechanik ist im Original innen drin, genau da wo ich unbedingt die Holzplatte durchgehend brauche, um der ganzen Sache Stabilität zu geben. Da habe ich eben auf das Andeuten der Hämmer und Dämpfer verzichtet, zumal Der Notenständer noch über diesen Bereich kommt und das Ganze ein wenig abdeckt (oder zumindest tarnt).
Der Gussrahmen wurde mit Tamiya "Gold" aus der Sprühdose lackiert. Der "krumme" Streifen unter den Streben ist der Steg (der unteren Lage der Kreuzbesaitung - wie vorher beschrieben), wo die Schwingungen dieser Saiten auf den Resonanzboden übertragen werden. Das Yamaha-Zeichen ist nur wenig vereinfacht - ich habe es direkt neben dem Vorbild auf die Sperrholzplatte mit dünnem wasserfesten Filzstift aufgemalt. Das Holz wurde danach mit klarem Porenfüller (mein Favorit seit Jahrzehnten: Clou G1, gibt's nur in D. auf dem Baumarkt) gestrichen. Zwei Schichten reichen und es sieht aus wie der Seidenmatt Klarlack beim Original.
Ich habe hier schon damit begonnen, die Saiten aufzuziehen. Kupferdraht ist nicht die Ideallösung aber ich hatte mich dennoch dafür entschieden. Die Alternative wäre hauchfeiner Messingdraht gewesen, den Ich in ganz geraden 30cm-Stücken da hatte, aber der ist zu teuer und zu wertvoll (nehme ich für Schiffsmodelle und Lokomotiven). Noch besser wäre (ausser bei den oberen, tiefen Saiten) hauchdünner Stahldraht gewesen - aber damit habe ich noch nie gearbeitet. Ich denke, es ist auch so ganz Gut geworden. Der Gussrahmen bekommt dann noch ein paar dicke, Silberfarbene Hutmuttern (Evergreen Rundstäbe) verpasst.
Christian61- Schneidmatten-Virtuose
Re: Klavier (Flügel) Scratchbuild
Hier sind die drei Beine. Ich habe sie aus relativ weichem Holz hergestellt, dass ich noch einem Puppenhaus-Bausatz von der Spanischen Firma Artesania Latina übrig hatte. Hier sind sie schon weiss grundiert und geschmirgelt.
Christian61- Schneidmatten-Virtuose
Re: Klavier (Flügel) Scratchbuild
Und hier das Klavier (Deckel fehlt noch) seidenmatt-schwarz lackiert - mit Tamiya Sprühdosen-Farbe die ein sehr schönes Finish ergiebt und hauchdünn trocknet. Ich wurde von einem erfahrenen Modellbaukollegen vorgewarnt - daher habe ich alles noch einmal leicht und gleichmässig nass feingeschliffen und darauf geachtet dass alles staubfrei ist. Hinten habe ich ein Halbmondförmiges Teil (wie beim Original) eingebaut, damit die drei genau gleichen Beine (im Original zum Transport abschraubbar) genau niveliert sind.
Die Pedale sind auch schon dran - zusammen mit starkem Messingdraht. Die schrägen Drähte sind im Original Stangen, die den Pedalunterbau stabilisiert. Die vertikalen Stangen sind Teile des Hebelwerks der Pedale.
Warum drei Pedale? Im Original ist das rechte Pedal (das Haltepedal) das wichtigste: es hebt alle Dämpfer ab und alle gespielten Töne klingen weiter auch nachdem man die Tasten losgelassen hat (es "hält" also die Töne). Es wird beim Spiel fast andauernd eingesetzt und trägt stark zum Ausdruck des Spiels bei.
In der Mitte das "Sustenuto-Pedal" - damit kann man bestimmte Töne (oft tiefe Bassnoten) weiterklingen lassen, während man über diese Töne normal weiterspielt. Wird eher selten eingesetzt.
Links das "Una-Corda-Pedal", es schiebt alle Tasten nach der Seite damit die Filzhämmer nur einen Teil der Saiten pro Ton anschlagen. Das ergibt einen dünneren und leiseren Ton.
Die Messingräder (hier natürlich nicht drehbar) sind auch schon unten an den Beinen.
Die Bank ist auch schon fast fertig zum Lackieren. Oben ist ein Lederpolster. Das habe ich mit dem Pinsel bemalt um einen etwas anderen Schwarzfarbton zu erzielen. Ich habe auch einen Trick (aus Modellbauzeitschriften) ausprobiert: die fast Trockene Farbe mit einem fusselfreien Lappen poliert damit es "ledrig" ausssieht. Das Ergebnis ist nicht perfekt, aber zumindest sehr gut.
Die Pedale sind auch schon dran - zusammen mit starkem Messingdraht. Die schrägen Drähte sind im Original Stangen, die den Pedalunterbau stabilisiert. Die vertikalen Stangen sind Teile des Hebelwerks der Pedale.
Warum drei Pedale? Im Original ist das rechte Pedal (das Haltepedal) das wichtigste: es hebt alle Dämpfer ab und alle gespielten Töne klingen weiter auch nachdem man die Tasten losgelassen hat (es "hält" also die Töne). Es wird beim Spiel fast andauernd eingesetzt und trägt stark zum Ausdruck des Spiels bei.
In der Mitte das "Sustenuto-Pedal" - damit kann man bestimmte Töne (oft tiefe Bassnoten) weiterklingen lassen, während man über diese Töne normal weiterspielt. Wird eher selten eingesetzt.
Links das "Una-Corda-Pedal", es schiebt alle Tasten nach der Seite damit die Filzhämmer nur einen Teil der Saiten pro Ton anschlagen. Das ergibt einen dünneren und leiseren Ton.
Die Messingräder (hier natürlich nicht drehbar) sind auch schon unten an den Beinen.
Die Bank ist auch schon fast fertig zum Lackieren. Oben ist ein Lederpolster. Das habe ich mit dem Pinsel bemalt um einen etwas anderen Schwarzfarbton zu erzielen. Ich habe auch einen Trick (aus Modellbauzeitschriften) ausprobiert: die fast Trockene Farbe mit einem fusselfreien Lappen poliert damit es "ledrig" ausssieht. Das Ergebnis ist nicht perfekt, aber zumindest sehr gut.
Zuletzt von Christian61 am Fr 15 Feb 2013, 20:41 bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet (Grund : Tippfehler)
Christian61- Schneidmatten-Virtuose
Re: Klavier (Flügel) Scratchbuild
Und hier noch einmal das fertige Ergebnis:
Christian61- Schneidmatten-Virtuose
Re: Klavier (Flügel) Scratchbuild
Hallo Christian,
das ist der Hammer wie Du das Klavier gebaut hast.
das ist der Hammer wie Du das Klavier gebaut hast.
kaewwantha- Bauanleitung-Verwahrer
Re: Klavier (Flügel) Scratchbuild
Und zum Abschluss noch eine Ausschnittvergrösserung. Das Yamaha-Emblem auf dem Gussrahmen ganz rechts ist erhaben. Ich habe es mit einem Stift gezeichnet, aus dem dickflüssige goldene Farbe kommt die ganz hart austrocknet. Damit kann man weiche, leichte Reliefs nachbilden.
Ich hoffe, meine Fotos und Erklärungen - und mein Modell - haben euch gefallen.
Gruss,
Christian
Ich hoffe, meine Fotos und Erklärungen - und mein Modell - haben euch gefallen.
Gruss,
Christian
Christian61- Schneidmatten-Virtuose
Re: Klavier (Flügel) Scratchbuild
JesusBelzheim schrieb:Einfach klasse Christian
Vielen Dank!!!! Mein Flügel ist eigentlich nichts Besonderes verglichen mit vielen Hammer-Modellen, die hier im Forum von Mitgliedern vorgestellt werden. Ich freue mich auf jeden Fall für Euer Lob und hoffe, dass ein Paar der Infomationen (auch zum Original) für Euch hilfreich waren.
Ich würde ja wahnsinnig gerne ein Dio bauen, wo eine der Super-Rock-Gruppen komplett mit allen Instrumenten bei einem Live-Auftritt abgebildet sind. Es gibt ja schon fertige, sehr gute Nachbildungen von Bandmitgliedern an ihren Instrumenten (z.B. "Kiss"). Aber ich dachte mehr so an eine richtige Herausforderung wie Genesis im Jahr 1977 (mit zwei riesigen Schglagzeugen und endloss Keyboards und Gitarren) und dann die Bühnenbeleuchtung.... vielleicht eines Tages. Fotos und videos habe ich mehr als genug.....
Aber wie soll man die Bandmitgleder überzeugend darstellen? Eben eine Herausforderung....
Danke nochmal für eure lobenden Worte,
Christian
Christian61- Schneidmatten-Virtuose
Re: Klavier (Flügel) Scratchbuild
Hallo Christian,
für Dein neues Bühnenprojekt drücke ich Dir die Daumen. Ob es allerdings sinnvoll ist, die gewühnschten Musiker möglichst real darzustellen, würde ich vorher genau recherchieren. Man landet sonst leicht bei Copyright-Problemen und nicht jeder Prominente geht damit entspannt um. Alleine die exakte Umsetzung eines Liveauftrittes mit Instrumenten, Kabeln, Lichteffekten etc. dürfte an sich schon sehenswert sein, ohne dass man die Musiker unbedingt einer bestimmten Band zuordnen muss.
Wie auch immer - ich würde bei der Vorplanung den Bereich Copyright nicht außer Acht lassen.
Viele Grüße, HW
Falkenauge- Lupenbesitzer
Re: Klavier (Flügel) Scratchbuild
Hallo Christian mach dich nicht kleiner als du bist dein Flügel ist der Wahnsinn
Gast- Gast
Re: Klavier (Flügel) Scratchbuild
Hallo Christian,
ich bin sehr beeindruckt von Deinen Fertigkeiten, bestimmt bist Du auch ein sehr talentierter Klaviervirtuose. Auch Dein Thema und die, für einen Laien gut verständliche, Erläuterungen zum Instrument finde ich sehr interessant. Dass ich mit Instrumenten an sich nichts am Hut habe und trotzdem hierzu schreibe spricht für Dich.
Ich würde mich über einen Miniatur-Bühnenauftritt von Genesis sehr freuen, ich sehe sie vor meinem geistigen Augen gerade "the musical box" spielen.
Lass Dich nicht aufhalten
ich bin sehr beeindruckt von Deinen Fertigkeiten, bestimmt bist Du auch ein sehr talentierter Klaviervirtuose. Auch Dein Thema und die, für einen Laien gut verständliche, Erläuterungen zum Instrument finde ich sehr interessant. Dass ich mit Instrumenten an sich nichts am Hut habe und trotzdem hierzu schreibe spricht für Dich.
Ich würde mich über einen Miniatur-Bühnenauftritt von Genesis sehr freuen, ich sehe sie vor meinem geistigen Augen gerade "the musical box" spielen.
Lass Dich nicht aufhalten
Pentium- Skalpell-Künstler
Re: Klavier (Flügel) Scratchbuild
Falkenauge schrieb:
Hallo Christian,
für Dein neues Bühnenprojekt drücke ich Dir die Daumen. Ob es allerdings sinnvoll ist, die gewühnschten Musiker möglichst real darzustellen, würde ich vorher genau recherchieren. Man landet sonst leicht bei Copyright-Problemen und nicht jeder Prominente geht damit entspannt um. Alleine die exakte Umsetzung eines Liveauftrittes mit Instrumenten, Kabeln, Lichteffekten etc. dürfte an sich schon sehenswert sein, ohne dass man die Musiker unbedingt einer bestimmten Band zuordnen muss.
Wie auch immer - ich würde bei der Vorplanung den Bereich Copyright nicht außer Acht lassen.
Viele Grüße, HW
Danke!
Ja das ist richtig: solange ich mein Dio nur daheim herumstehen habe ist alles O.K. aber sobald ich erkennbare Promis als im Modell ins Netz stelle sieht die Sache schon ganz anders aus. Aaaaber das ist (buchstäblich) noch Zukunftsmusik. Es gibt übrigens (wisst Ihr sicher alle) im Miniatur Wunderland Hamburg eine Bühne mit einem Live-Konzert mit D.J. Bobo (der hat ganz sicher vorher schriftlich zugestimmt - in diesem Fall ist es ja auch Werbung für ihn).
- Code:
http://www.youtube.com/watch?v=dzewtTA-pOw
Gruss,
Christian
Christian61- Schneidmatten-Virtuose
Re: Klavier (Flügel) Scratchbuild
P.S:
An die Admins und Moderatoren: dieser Baubericht gehört glaube ich eher in die Kategorie: "Fertige Bauberichte". Hätte ich von Anfang an dort einstellen sollen. Falls Ihr mir zistimmt: bitte drüben reinpacken. Tschuldigung für den Aufwand.
Danke und Gruss,
Christian
An die Admins und Moderatoren: dieser Baubericht gehört glaube ich eher in die Kategorie: "Fertige Bauberichte". Hätte ich von Anfang an dort einstellen sollen. Falls Ihr mir zistimmt: bitte drüben reinpacken. Tschuldigung für den Aufwand.
Danke und Gruss,
Christian
Christian61- Schneidmatten-Virtuose
Re: Klavier (Flügel) Scratchbuild
Hallo Christian,
eines frage ich mich: Warum "Scratchbuild"?
eines frage ich mich: Warum "Scratchbuild"?
Babbedeckel-Tommy- Klebt besser als Sekundenkleber
Re: Klavier (Flügel) Scratchbuild
Babbedeckel-Tommy schrieb:Hallo Christian,
eines frage ich mich: Warum "Scratchbuild"?
Scratchbuild (kompletter Eigenbau) - weil es erstens keinen mir bekannten Bausatz eines Flügels gibt; zweitens wollte ich haargenau den Flügel nachbauen auf dem ich so lange im Studio geübt und gespielt hatte und drittens weil ich einmal einen Eigenbau ausprobieren wollte (zumal bei einem Flügel keine komplexen 3D Kurven drin sind (wie z.B. bei Schiffsrümpfen, Flugzeugen oder alten Dieselloks).
Gruss,
Christian
Christian61- Schneidmatten-Virtuose
Re: Klavier (Flügel) Scratchbuild
D. J. Bobo hat nicht nur vorher zugestimmt sondern den neuen Schweiz-Teil mit seiner Bühne auch persönlich eröffnet.Christian61 schrieb:
Es gibt übrigens (wisst Ihr sicher alle) im Miniatur Wunderland Hamburg eine Bühne mit einem Live-Konzert mit D.J. Bobo (der hat ganz sicher vorher schriftlich zugestimmt - in diesem Fall ist es ja auch Werbung für ihn).
Fragen bei den Künstlern lohnt sich auf alle Fälle.
Viele Grüße, HW
Falkenauge- Lupenbesitzer
Re: Klavier (Flügel) Scratchbuild
Scratchbuild heißt also Eigenbau?
Das muss einem dummen doch mal gesagt werden! Immer dieses Englische...
Das muss einem dummen doch mal gesagt werden! Immer dieses Englische...
Babbedeckel-Tommy- Klebt besser als Sekundenkleber
Re: Klavier (Flügel) Scratchbuild
Babbedeckel-Tommy schrieb:Scratchbuild heißt also Eigenbau?
Das muss einem dummen doch mal gesagt werden! Immer dieses Englische...
Jaaaa. Das Dumme ist, dass man viele Wörter einfach nicht richtig übersetzen kann.
Und nun: Christian's kleine Englischstunde
Leider (für uns Deutsche, die wir unsere Sprache ja lieben) sind die englischen Wörter oder Ausdrücke oftmals sehr lustig und total treffend und auch irgendwie schön knapp, wie z. B. "Resin" anstatt "Kunstharz". Oder auch "to drybrush". Man kann jedes Substantiv im Englischen sofort in ein Verb verwandeln, ohne Veränderung. Wie heisst das auf Deutsch? Trockenpinsel-Methode? Ich weiss es wirklich nicht.
Lustig ist auch "shake the box kit" für einen sehr einfachen Bausatz. Also nur einmal kräftig die Teile in der Schachtel durchschütteln: und fertig ist das Modell. Nur Briten und Amis kommen auf sowas. Naja, was uns an feinsinnig-kreativem Humor (manchmal) fehlt, gleichen wir mit unserer "Wertarbeit" wieder aus, gell
Scratchbuild (oder "scratchbuilt" = selbstgebaut) kommt von "to build from scratch", also in etwa: "Von Null anfangen zu bauen". Im Deutschen Wort "Eigenbau" steckt das irgendwie nicht so richtig drin.
Hausaufgaben gibt's heute nicht!
Bitte nicht denken, ich sei ein Besserwisser!!!!! Ich höre auch sehr gerne zu und lerne!
Gruss,
Christian
Christian61- Schneidmatten-Virtuose
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