Geschützter Kreuzer 1. Ranges "Varyag" (1901) / Oriel, 1:200
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Geschützter Kreuzer 1. Ranges "Varyag" (1901) / Oriel, 1:200
Ich hatte es den beiden Plastik-Varyagbauern versprochen und starte jetzt einen Baubericht zu meinem Varyag aus Karton.
Zunächst ein paar Infos zum Original:
Der "Varyag" wurde im Rahmen des russischen Flottenbauprogramms bei William Kramps and Sons in Philadelphia gebaut,
die auch schon den Auftrag für das Linienschiff Retwisan hatten.
Kiellegung war 1898, Stapellauf 1899 und Indienststellung (mit leichter Verspätung) 1901.
William Kramps hatte den Auftrag wegen der niedrigen Baukosten (ca. 2 Mio Dollar) und der zugesagten kurzen Bauzeit erhalten.
Leider wies das Schiff von Anfang an gravierende Mängel auf: die Niclausse-Dampfkessel funktionierten schlecht und verbrauchten viel Kohle,
die Funkanlage funktionierte nicht und war auch bis zum Beginn des russisch-japanischen Krieges nicht in den Griff zu kriegen,
von den zwölf 15,2 cm Canet-Geschützen der Hauptartillerie standen acht ohne Schutzschilde auf Deck,
als "nackte Kanonen" quasi, was sich im einzigen Gefecht des Varyag noch negativ auswirken sollte.
Nach einigen Fahrten in europäischen Gewässern, u.a. mit der russischen Kaiseryacht "Standard", die immer wieder von
Reparaturversuchen unterbrochen wurden, wurde der Varyag nach Port Arthur kommandiert, wo er im Februar 1902 eintraf.
Die Kesselanlage war nach einem Jahr im Dienst bereits so marode, dass der Varyag nur noch mit reduzierter Leistung laufen konnte.
Der geplante Austausch der Kessel konnte wegen des nahenden Krieges nicht mehr durchgeführt werden.
Bei Ausbruch des Krieges befand sich der Kreuzer mit dem Kanonenboot Koreetz im Hafen von Tschemulpo (Incheon) und sah sich
einer japanischen Übermacht gegenüber, bestehend aus dem Panzerkreuzer Asama, fünf kleinen Kreuzern und acht Torpedobooten.
Das Gefecht am 9. Februar 1904 dauert nur ca. eine halbe Stunde, dann hatte der Varyag zehn seiner zwölf Canetgeschütze sowie
die gesamte Kleinartillerie eingebüßt und vier schwere Treffer unterhalb der Wasserlinie abgekriegt.
Der Koreetz wurde von seiner Besatzung gesprengt, der Varyag auf Grund gesetzt.
Das Schiff wurde später von den Japanern gehoben und unter dem Namen Soya als Ausbildungsschiff eingesetzt,
bevor es im ersten Weltkrieg zusammen mit der Pereswet und der Poltawa wieder an Russland verkauft wurde.
Es tat einige Zeit Dienst im Nordpolarmeer und sollte 1917 in England umgebaut und modernisiert werden.
Dann kam jedoch die Oktoberrevolution dazwischen, das Schiff wurde von den Briten übernommen
und sollte 1920 zum Verschrotten nach Deutschland gebracht werden.
Bei der Überfahrt lief es jedoch im Firth of Clyde auf Felsen auf und musste vor Ort abgebrochen werden.
Alles in allem kein sehr glücklicher Lebenslauf für ein Schiff...
Die folgenden Bilder stammen aus öffentlich zugänglichen russischen Archiven, weitereichende Urheberrechte bestehen nicht.
Sie zeigen den Bauzustand bei Indienststellung ...
Zum Bogen: es ist die 50. Ausgabe des Oriel-Verlages, also ein kleines Jubiläum.
Mein Bogen hat noch eine persönliche Widmung von Michail Oriel, wird aber trotzdem zerschnitten.
Die Konstruktion von Alexander Kustow ist im Konstruktionsprinzip, der Detaillierung und Bauanleitung insgesamt dem Askold sehr ähnlich.
Ich habe eine persönliche Beziehung zu Oriel, ich habe mal eine Zeitlang Bauanleitungen ins deutsche übersetzt.
Als "Bezahlung" dafür hat mir Michail Oriel einen ganzen Stapel Baubögen geschenkt, auch diesen hier mit Widmung
(der deal war eigentlich 1 Übersetzung = 1 Baubogen, ist aber von Michael sehr großzügig ausgelegt worden).
Wir haben uns dann auch einmal in Odessa getroffen, wo ich Freunde besucht hatte und er (wegen mir!) 5 Stunden Fahrt
mit dem Nachtbus auf sich genommen hat. Er hat mir viel über seinen Verlag erzählt und die Druckerei, die früher Lebensmittelverpackungen
(Tüten für Zucker etc.) gedruckt hat und sich durch den Zusammenbruch der ukrainischen Industrie nach neuen Aufgaben umsehen musste.
An den älteren Oriel-Bögen sieht man auch, das es immer mal wieder Probleme mit der Druckqualität gab,
wahrscheinlich ist es doch ein Unterschied, ob man eine Zuckertüte oder ein Präzisionsmodell druckt.
Ich bewundere den Mut und den Enthusiasmus, mit dem Michail den Oriel-Verlag betreibt, viel Geld verdient er damit nicht.
Leider ist unser Kontakt in der letzten Zeit etwas eingeschlafen.
Zunächst ein paar Infos zum Original:
Der "Varyag" wurde im Rahmen des russischen Flottenbauprogramms bei William Kramps and Sons in Philadelphia gebaut,
die auch schon den Auftrag für das Linienschiff Retwisan hatten.
Kiellegung war 1898, Stapellauf 1899 und Indienststellung (mit leichter Verspätung) 1901.
William Kramps hatte den Auftrag wegen der niedrigen Baukosten (ca. 2 Mio Dollar) und der zugesagten kurzen Bauzeit erhalten.
Leider wies das Schiff von Anfang an gravierende Mängel auf: die Niclausse-Dampfkessel funktionierten schlecht und verbrauchten viel Kohle,
die Funkanlage funktionierte nicht und war auch bis zum Beginn des russisch-japanischen Krieges nicht in den Griff zu kriegen,
von den zwölf 15,2 cm Canet-Geschützen der Hauptartillerie standen acht ohne Schutzschilde auf Deck,
als "nackte Kanonen" quasi, was sich im einzigen Gefecht des Varyag noch negativ auswirken sollte.
Nach einigen Fahrten in europäischen Gewässern, u.a. mit der russischen Kaiseryacht "Standard", die immer wieder von
Reparaturversuchen unterbrochen wurden, wurde der Varyag nach Port Arthur kommandiert, wo er im Februar 1902 eintraf.
Die Kesselanlage war nach einem Jahr im Dienst bereits so marode, dass der Varyag nur noch mit reduzierter Leistung laufen konnte.
Der geplante Austausch der Kessel konnte wegen des nahenden Krieges nicht mehr durchgeführt werden.
Bei Ausbruch des Krieges befand sich der Kreuzer mit dem Kanonenboot Koreetz im Hafen von Tschemulpo (Incheon) und sah sich
einer japanischen Übermacht gegenüber, bestehend aus dem Panzerkreuzer Asama, fünf kleinen Kreuzern und acht Torpedobooten.
Das Gefecht am 9. Februar 1904 dauert nur ca. eine halbe Stunde, dann hatte der Varyag zehn seiner zwölf Canetgeschütze sowie
die gesamte Kleinartillerie eingebüßt und vier schwere Treffer unterhalb der Wasserlinie abgekriegt.
Der Koreetz wurde von seiner Besatzung gesprengt, der Varyag auf Grund gesetzt.
Das Schiff wurde später von den Japanern gehoben und unter dem Namen Soya als Ausbildungsschiff eingesetzt,
bevor es im ersten Weltkrieg zusammen mit der Pereswet und der Poltawa wieder an Russland verkauft wurde.
Es tat einige Zeit Dienst im Nordpolarmeer und sollte 1917 in England umgebaut und modernisiert werden.
Dann kam jedoch die Oktoberrevolution dazwischen, das Schiff wurde von den Briten übernommen
und sollte 1920 zum Verschrotten nach Deutschland gebracht werden.
Bei der Überfahrt lief es jedoch im Firth of Clyde auf Felsen auf und musste vor Ort abgebrochen werden.
Alles in allem kein sehr glücklicher Lebenslauf für ein Schiff...
Die folgenden Bilder stammen aus öffentlich zugänglichen russischen Archiven, weitereichende Urheberrechte bestehen nicht.
Sie zeigen den Bauzustand bei Indienststellung ...
Zum Bogen: es ist die 50. Ausgabe des Oriel-Verlages, also ein kleines Jubiläum.
Mein Bogen hat noch eine persönliche Widmung von Michail Oriel, wird aber trotzdem zerschnitten.
Die Konstruktion von Alexander Kustow ist im Konstruktionsprinzip, der Detaillierung und Bauanleitung insgesamt dem Askold sehr ähnlich.
Ich habe eine persönliche Beziehung zu Oriel, ich habe mal eine Zeitlang Bauanleitungen ins deutsche übersetzt.
Als "Bezahlung" dafür hat mir Michail Oriel einen ganzen Stapel Baubögen geschenkt, auch diesen hier mit Widmung
(der deal war eigentlich 1 Übersetzung = 1 Baubogen, ist aber von Michael sehr großzügig ausgelegt worden).
Wir haben uns dann auch einmal in Odessa getroffen, wo ich Freunde besucht hatte und er (wegen mir!) 5 Stunden Fahrt
mit dem Nachtbus auf sich genommen hat. Er hat mir viel über seinen Verlag erzählt und die Druckerei, die früher Lebensmittelverpackungen
(Tüten für Zucker etc.) gedruckt hat und sich durch den Zusammenbruch der ukrainischen Industrie nach neuen Aufgaben umsehen musste.
An den älteren Oriel-Bögen sieht man auch, das es immer mal wieder Probleme mit der Druckqualität gab,
wahrscheinlich ist es doch ein Unterschied, ob man eine Zuckertüte oder ein Präzisionsmodell druckt.
Ich bewundere den Mut und den Enthusiasmus, mit dem Michail den Oriel-Verlag betreibt, viel Geld verdient er damit nicht.
Leider ist unser Kontakt in der letzten Zeit etwas eingeschlafen.
slowcutter- Mitglied
Re: Geschützter Kreuzer 1. Ranges "Varyag" (1901) / Oriel, 1:200
Ich werde das Modell mit Unterwasserschiff bauen, für die Niedergänge werde ich Ätzteile benutzen und die Reling entsteht wieder im Eigenbau. Vielleicht kann ich ja im Vergleich zum Askold noch ein bißchen was verbessern...
Das Oriel-Modell bietet die Möglichkeit, die Kasematten im geöffneten Zustand darzustellen, da geht natürlich kein Weg dran vorbei!
Der Oberwasserteil (heißt das so?) des Spantengerüsts trocknet inzwischen auf der Helling. Die nächsten Bild zeigt das versammelte Spantenwesen für diesen Teil, lose und in zusammengesteckter Form. Damit sich nichts verzieht, habe ich das Spantengerüst auf ein Hellingbrett gezweckt.
Bei dem Varyag von Oriel können die Kasematten im geöffneten Zustand dargestellt werden. Deshalb wäre es theoretisch möglich, dass man bis in den Kapitänssalon schauen kann, an dem 75 mm Kasemattengeschütz vorbei...
Deshalb spendiert uns der Konstrukteur eine Innenausstattung des Salons. Ich bezweifele zwar, dass man davon beim fertigen Modell noch irgendetwas sieht, gebaut habe ich die Möbel trotzdem, einfach, damit sie da sind und wegen der drei Bilder über dem Schrank, wahrscheinlich Bilder der Zarenfamilie ?
Ich habe mir allerdings nicht so übermäßig viel Mühe gegeben, wenigstens die Kanten bei den Stühlen hätte ich noch färben können. Dafür ist der Salon aber ziemlich originalgetreu geworden, wie ein Vergleich mit dem alten Foto zeigt.
Das Oriel-Modell bietet die Möglichkeit, die Kasematten im geöffneten Zustand darzustellen, da geht natürlich kein Weg dran vorbei!
Der Oberwasserteil (heißt das so?) des Spantengerüsts trocknet inzwischen auf der Helling. Die nächsten Bild zeigt das versammelte Spantenwesen für diesen Teil, lose und in zusammengesteckter Form. Damit sich nichts verzieht, habe ich das Spantengerüst auf ein Hellingbrett gezweckt.
Bei dem Varyag von Oriel können die Kasematten im geöffneten Zustand dargestellt werden. Deshalb wäre es theoretisch möglich, dass man bis in den Kapitänssalon schauen kann, an dem 75 mm Kasemattengeschütz vorbei...
Deshalb spendiert uns der Konstrukteur eine Innenausstattung des Salons. Ich bezweifele zwar, dass man davon beim fertigen Modell noch irgendetwas sieht, gebaut habe ich die Möbel trotzdem, einfach, damit sie da sind und wegen der drei Bilder über dem Schrank, wahrscheinlich Bilder der Zarenfamilie ?
Ich habe mir allerdings nicht so übermäßig viel Mühe gegeben, wenigstens die Kanten bei den Stühlen hätte ich noch färben können. Dafür ist der Salon aber ziemlich originalgetreu geworden, wie ein Vergleich mit dem alten Foto zeigt.
slowcutter- Mitglied
Re: Geschützter Kreuzer 1. Ranges "Varyag" (1901) / Oriel, 1:200
Unglaublich ... welche Liebe zum Detail in der Nachbildung des Salons steckt!
Da schaut man gerne zu, Hans-Jürgen ...
Gruß - Jörg -
Da schaut man gerne zu, Hans-Jürgen ...
Gruß - Jörg -
Jörg- Moderator
Re: Geschützter Kreuzer 1. Ranges "Varyag" (1901) / Oriel, 1:200
Ja, Jörg der Kapitänssalon ist schön ausgestattet und bekommt auch eine wunderschöne Decke, dem Original sehr ähnlich. Wenn sie ihren Platz einnommen hat sieht man allerdings von der schönen Inneneinrichtung nicht mehr viel.
Das Hauptdeck habe ich in drei Stücken montiert, so wie es der Konstrukteur vorgesehen hat.
Auf der Back ist es ähnlich wie im Kapitänssalon - auch hier kann man eine "Inneneinrichtung" installieren, die dann später keiner mehr sieht. Ich mache es trotzdem. Es wäre ja nicht auszudenken, wenn irgendwann der russische TÜV kommt oder einer, der sich mit diesem Modell auskennt, und dann unter Deck nur weiße Flecken vorfindet. Außerdem ist es eine schöne Übung zum Warmmachen, bevor es dann an die sichtbaren Kleinteile geht. Auf der Back finden wir eine Ankerwinde sowie diverse Munitionslifte und Lüftungseinrichtungen.
So, und nun ist das Deck drauf und die ganze Pracht schon wieder verschwunden....
Das Hauptdeck habe ich in drei Stücken montiert, so wie es der Konstrukteur vorgesehen hat.
Auf der Back ist es ähnlich wie im Kapitänssalon - auch hier kann man eine "Inneneinrichtung" installieren, die dann später keiner mehr sieht. Ich mache es trotzdem. Es wäre ja nicht auszudenken, wenn irgendwann der russische TÜV kommt oder einer, der sich mit diesem Modell auskennt, und dann unter Deck nur weiße Flecken vorfindet. Außerdem ist es eine schöne Übung zum Warmmachen, bevor es dann an die sichtbaren Kleinteile geht. Auf der Back finden wir eine Ankerwinde sowie diverse Munitionslifte und Lüftungseinrichtungen.
So, und nun ist das Deck drauf und die ganze Pracht schon wieder verschwunden....
slowcutter- Mitglied
Re: Geschützter Kreuzer 1. Ranges "Varyag" (1901) / Oriel, 1:200
Hammer Slow, besonders die leider später nicht mehr sichtbaren Details
doc_raven1000- Modellbaumeister
Re: Geschützter Kreuzer 1. Ranges "Varyag" (1901) / Oriel, 1:200
Hallo Doc,
deshalb machen wir die Fotos. Wir wissen doch, dass da im Schiffsinnern noch etwas ist, auch wenn man nichts mehr davon sieht.
Nahtlos geht es weiter mit dem versammelten Spantenwesen für das Unterwasserschiff, die dann auch schon einmal probeweise zusammengesteckt wurden. Scheint alles ganz gut zu passen...
Das letzte Bild zeigt die Schwiele an meinem Finger nach dem Spantenschneiden....
Aber Kartonisten kennen ja keinen Schmerz
Der Bau des UW-Spantengerüst macht keine Probleme. Es passt alles sehr genau! Dann geht es weiter wie immer: Verbindungsmuttern einkleben, Erstbeplankung aus 160 gr Karton, Schleifen...
Als nächstes müssen die Bordwände montiert werden. Die einzelnen Teile der Bordwände sind durch die Aussparungen für die Kasematten etc. genau fixiert. Ich habe wieder zuerst das Heckteil angebracht. Die Bullaugen habe ich wieder verglast, dieses Mal mit Folie. Es sind 110 Stück.
Nachdem die Bordwände so gut gepasst haben, macht auch das Unterwasserschiff keine großen Probleme. Das UWS ist nun soweit komplett: Schlingerkiele, Ruder und Schraubenwellen haben ihren Platz gefunden. Die Schrauben selbst kommen später dran.
Ab jetzt kommt das Modell auf ein Hellingbrett, damit es einen sicheren Stand hat. Man kann nun das Modell schön bewegen, ohne es selbst anfassen zu müssen.
deshalb machen wir die Fotos. Wir wissen doch, dass da im Schiffsinnern noch etwas ist, auch wenn man nichts mehr davon sieht.
Nahtlos geht es weiter mit dem versammelten Spantenwesen für das Unterwasserschiff, die dann auch schon einmal probeweise zusammengesteckt wurden. Scheint alles ganz gut zu passen...
Das letzte Bild zeigt die Schwiele an meinem Finger nach dem Spantenschneiden....
Aber Kartonisten kennen ja keinen Schmerz
Der Bau des UW-Spantengerüst macht keine Probleme. Es passt alles sehr genau! Dann geht es weiter wie immer: Verbindungsmuttern einkleben, Erstbeplankung aus 160 gr Karton, Schleifen...
Als nächstes müssen die Bordwände montiert werden. Die einzelnen Teile der Bordwände sind durch die Aussparungen für die Kasematten etc. genau fixiert. Ich habe wieder zuerst das Heckteil angebracht. Die Bullaugen habe ich wieder verglast, dieses Mal mit Folie. Es sind 110 Stück.
Nachdem die Bordwände so gut gepasst haben, macht auch das Unterwasserschiff keine großen Probleme. Das UWS ist nun soweit komplett: Schlingerkiele, Ruder und Schraubenwellen haben ihren Platz gefunden. Die Schrauben selbst kommen später dran.
Ab jetzt kommt das Modell auf ein Hellingbrett, damit es einen sicheren Stand hat. Man kann nun das Modell schön bewegen, ohne es selbst anfassen zu müssen.
slowcutter- Mitglied
Re: Geschützter Kreuzer 1. Ranges "Varyag" (1901) / Oriel, 1:200
Inzwischen ist die Artillerie fertig.
Es sind:
2 Stück 37 mm
8 Stück 47 mm, davon 2 für die Barkassen
12 Stück 75 mm und
12 Stück 152 mm .
Die 152 mm Canet-Geschütze sind genau so zu bauen wie beim "Askold", nur ohne Splitterschutz. Während die kleineren Kaliber relativ einfach gestaltet sind, finde ich die 152er mit 25 Einzelteilen pro Stück ganz ordentlich. Insgesamt besteht die Schiffsartillerie aus ca. 400 Einzelteilen, so dass es doch ein ganz schöner Teil des Gesamtbauvolumens ist, auch wenn man dann nicht so viel davon sieht.
Nun sind auch die ersten Geschütze bereits in den Kasematten untergebracht, die Decksgeschütze verschwinden erst einmal in der Krabbelbox...
Die Bordwände sind soweit komplett und achtern ist eine Brücke am entstehen. Als nächstes habe ich die Kasematten verkleidet.
Als nächstes habe ich mir die Aufbauten Teile 119 bis 121 vorgenommen. Teil 120 bildet die Basis für die Schornsteine 3 und 4. Es hat eine etwas kompliziertere Struktur, besteht aus über 40 Teilen und macht deshalb ein bißchen Arbeit. Am Ende passt aber alles ganz gut.
Für die Fertigung der Gestelle für die Abdeckungen der Niedergänge (ich habe keine Ahnung, wie diese "Käfige" wirklich heißen ) habe ich mir eine Vorrichtung gebaut, damit ich die Teile gut ausrichten kann. Die Käfige haben ganz schön Nerven gekostet. Aber nun sind sie an Bord und machen auch einen ganz guten Eindruck. Der Draht hätte noch eine Idee dünner sein können, aber dann hätte wahrscheinlich die Stabilität gelitten...
Es sind:
2 Stück 37 mm
8 Stück 47 mm, davon 2 für die Barkassen
12 Stück 75 mm und
12 Stück 152 mm .
Die 152 mm Canet-Geschütze sind genau so zu bauen wie beim "Askold", nur ohne Splitterschutz. Während die kleineren Kaliber relativ einfach gestaltet sind, finde ich die 152er mit 25 Einzelteilen pro Stück ganz ordentlich. Insgesamt besteht die Schiffsartillerie aus ca. 400 Einzelteilen, so dass es doch ein ganz schöner Teil des Gesamtbauvolumens ist, auch wenn man dann nicht so viel davon sieht.
Nun sind auch die ersten Geschütze bereits in den Kasematten untergebracht, die Decksgeschütze verschwinden erst einmal in der Krabbelbox...
Die Bordwände sind soweit komplett und achtern ist eine Brücke am entstehen. Als nächstes habe ich die Kasematten verkleidet.
Als nächstes habe ich mir die Aufbauten Teile 119 bis 121 vorgenommen. Teil 120 bildet die Basis für die Schornsteine 3 und 4. Es hat eine etwas kompliziertere Struktur, besteht aus über 40 Teilen und macht deshalb ein bißchen Arbeit. Am Ende passt aber alles ganz gut.
Für die Fertigung der Gestelle für die Abdeckungen der Niedergänge (ich habe keine Ahnung, wie diese "Käfige" wirklich heißen ) habe ich mir eine Vorrichtung gebaut, damit ich die Teile gut ausrichten kann. Die Käfige haben ganz schön Nerven gekostet. Aber nun sind sie an Bord und machen auch einen ganz guten Eindruck. Der Draht hätte noch eine Idee dünner sein können, aber dann hätte wahrscheinlich die Stabilität gelitten...
Zuletzt von John-H. am So 20 Sep 2020, 14:30 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet (Grund : Doppelbild entfernt!)
slowcutter- Mitglied
Re: Geschützter Kreuzer 1. Ranges "Varyag" (1901) / Oriel, 1:200
Stark ... immer wieder faszinierend, wie schnell so ein Karton-Modellrumpf entsteht
und dann sogar schon farbig und mit den meisten Details versehen ist ...
- also ich mein' das "vergleichsweise" zum herkömmlichen Schiffsmodellbau aus Holz!
Die Schrauben- und Ruderanlage sind sehr schön nachgebildet!
Die Geschütze wirken prima ... der hohe Aufwand hat sich hier wirklich gelohnt!
- auch die geöffneten Bullaugen im Rumpf oder den Aufbauten machen sich immer sehr gut!
Alternativ zur Holzleim- oder gar Folien-'Verglasung' würde sich hier
z.B. auch Micro Kristal Klear anbieten ... eine feine Sache,
die ich auch selbst gern bei ähnlichen Anwendungen praktiziere.
Gruß - Jörg -
und dann sogar schon farbig und mit den meisten Details versehen ist ...
- also ich mein' das "vergleichsweise" zum herkömmlichen Schiffsmodellbau aus Holz!
Die Schrauben- und Ruderanlage sind sehr schön nachgebildet!
Die Geschütze wirken prima ... der hohe Aufwand hat sich hier wirklich gelohnt!
- auch die geöffneten Bullaugen im Rumpf oder den Aufbauten machen sich immer sehr gut!
Alternativ zur Holzleim- oder gar Folien-'Verglasung' würde sich hier
z.B. auch Micro Kristal Klear anbieten ... eine feine Sache,
die ich auch selbst gern bei ähnlichen Anwendungen praktiziere.
Gruß - Jörg -
Jörg- Moderator
Re: Geschützter Kreuzer 1. Ranges "Varyag" (1901) / Oriel, 1:200
Moin Jörg,
ja, im Kartonmodellbau herrschen andere Techniken vor als im Schiffsmodellbau aus Holz. Darum bin ich auch hier gelandet, um mit der Victory mal was neues zu probieren. Ich probiere überhaupt viel, das von dir genannte Kristal Clear habe ich auch schon verwendet und war ganz zufrieden damit.
Heute probieren wir mal eine neue Reling. Mein Arzt hat gesagt, ich soll mehr Geduld entwickeln. Zunächst werden die Pfosten aus 0,25 mm starkem Kupferdraht gepflanzt. Die Schablone zur Fertigung einer Fadenreling, die dem Bogen beigefügt ist, gibt einen Pfostenabstand von 5 mm vor. Ich habe 6 mm draus gemacht, ich glaube, das kommt auch noch ganz gut hin.
Mit einer Schablone habe ich die Pfosten dann auf 5,5 mm abgelängt. Der dünne Kupferdraht lässt sich gut mit der Schere schneiden. Nun kommt die wahre Geduldsübung: das Anbringen der Züge. Hier sind es nur zwei. Dafür nehme ich wieder Kupferdraht, 0,12 mm stark. An einem Ende anfangen und sich dann mit Sekundenkleber und Pinzette vorarbeiten. Da ist schnell mal 'ne Stunde rum...
Diese Technik ist zwar aufwändig und manches sieht noch etwas krumm und schief aus, lässt sich aber noch richten. Die Methode hat den Vorteil, dass man die Relingpfosten genau dort platzieren kann, wo sie hingehören. Das macht sie so realistisch.
Inzwischen ist die Reling auch gepönt und ein paar Lüfter sind auch schon an Deck. Ich habe die Reling so früh angebracht, damit ich viel Platz zum Züge spannen und ausrichten habe. Wie man an den Detailfotos sieht, muss an der einen oder anderen Stelle noch ein bißchen was gerade gerückt werden. Das geht aber bei dieser Drahtreling ganz gut.
Als nächstes werden die Bootslager montiert. Es war kniffliger als gedacht, denn leider ließ sich auf der Bauzeichnung Nr. 4 auch mit der Lupe kaum erkennen, wie das Ganze von Seiten des Konstrukteurs geplant war.
Um den hinteren Bootsträgern, die nur einfach ausgeführt sind, etwas mehr Stabilität zu verleihen, habe ich sie mit einem knapp 1 mm breiten Streifen aus der Reservefarbfläche zum T-Träger gemacht. Das Foto vom Original gibt leider wenig Aufschluss darüber, wie die Träger wirklich aussahen. Dafür zeigt es uns die Reling des Laufstegs, die als nächstes an der Reihe ist. Zum Glück ist sie nur einzügig...
Die nächste Geduldsübung ist der Laufsteg. Ich habe es in folgender Reihenfolge gemacht: 1) Planke vorbereitet und Kanten gefärbt; 2) Relingpfosten "gepflanzt", ausgerichtet und mit Schere und Schablone auf die richtige Länge gebracht; 3) Halteseil (0,12 mm Kupferdraht) angeklebt - da der Laufsteg ein paar Biegungen hat, kann man hier nur schrittweise vorgehen, was dann auch seine Zeit dauert; 4) gepönt; 5) an Deck montiert und noch einmal ein bißchen ausgerichtet.
Reine Bauzeit (ohne Trockenzeiten): 4 Stunden - ich bin eben nicht der schnellste, dafür aber mit dem Ergebnis einigermaßen zufrieden...
ja, im Kartonmodellbau herrschen andere Techniken vor als im Schiffsmodellbau aus Holz. Darum bin ich auch hier gelandet, um mit der Victory mal was neues zu probieren. Ich probiere überhaupt viel, das von dir genannte Kristal Clear habe ich auch schon verwendet und war ganz zufrieden damit.
Heute probieren wir mal eine neue Reling. Mein Arzt hat gesagt, ich soll mehr Geduld entwickeln. Zunächst werden die Pfosten aus 0,25 mm starkem Kupferdraht gepflanzt. Die Schablone zur Fertigung einer Fadenreling, die dem Bogen beigefügt ist, gibt einen Pfostenabstand von 5 mm vor. Ich habe 6 mm draus gemacht, ich glaube, das kommt auch noch ganz gut hin.
Mit einer Schablone habe ich die Pfosten dann auf 5,5 mm abgelängt. Der dünne Kupferdraht lässt sich gut mit der Schere schneiden. Nun kommt die wahre Geduldsübung: das Anbringen der Züge. Hier sind es nur zwei. Dafür nehme ich wieder Kupferdraht, 0,12 mm stark. An einem Ende anfangen und sich dann mit Sekundenkleber und Pinzette vorarbeiten. Da ist schnell mal 'ne Stunde rum...
Diese Technik ist zwar aufwändig und manches sieht noch etwas krumm und schief aus, lässt sich aber noch richten. Die Methode hat den Vorteil, dass man die Relingpfosten genau dort platzieren kann, wo sie hingehören. Das macht sie so realistisch.
Inzwischen ist die Reling auch gepönt und ein paar Lüfter sind auch schon an Deck. Ich habe die Reling so früh angebracht, damit ich viel Platz zum Züge spannen und ausrichten habe. Wie man an den Detailfotos sieht, muss an der einen oder anderen Stelle noch ein bißchen was gerade gerückt werden. Das geht aber bei dieser Drahtreling ganz gut.
Als nächstes werden die Bootslager montiert. Es war kniffliger als gedacht, denn leider ließ sich auf der Bauzeichnung Nr. 4 auch mit der Lupe kaum erkennen, wie das Ganze von Seiten des Konstrukteurs geplant war.
Um den hinteren Bootsträgern, die nur einfach ausgeführt sind, etwas mehr Stabilität zu verleihen, habe ich sie mit einem knapp 1 mm breiten Streifen aus der Reservefarbfläche zum T-Träger gemacht. Das Foto vom Original gibt leider wenig Aufschluss darüber, wie die Träger wirklich aussahen. Dafür zeigt es uns die Reling des Laufstegs, die als nächstes an der Reihe ist. Zum Glück ist sie nur einzügig...
Die nächste Geduldsübung ist der Laufsteg. Ich habe es in folgender Reihenfolge gemacht: 1) Planke vorbereitet und Kanten gefärbt; 2) Relingpfosten "gepflanzt", ausgerichtet und mit Schere und Schablone auf die richtige Länge gebracht; 3) Halteseil (0,12 mm Kupferdraht) angeklebt - da der Laufsteg ein paar Biegungen hat, kann man hier nur schrittweise vorgehen, was dann auch seine Zeit dauert; 4) gepönt; 5) an Deck montiert und noch einmal ein bißchen ausgerichtet.
Reine Bauzeit (ohne Trockenzeiten): 4 Stunden - ich bin eben nicht der schnellste, dafür aber mit dem Ergebnis einigermaßen zufrieden...
slowcutter- Mitglied
Re: Geschützter Kreuzer 1. Ranges "Varyag" (1901) / Oriel, 1:200
Beim Modellbau sollte man sich auch nicht beeilen, es ist schließlich ein Hobby, tolle Fortschritte, Slow
doc_raven1000- Modellbaumeister
Re: Geschützter Kreuzer 1. Ranges "Varyag" (1901) / Oriel, 1:200
Hallo Doc,
schön dass du mal vorbeischaust!
Nun hat auch das Vorschiff seine Reling bekommen. Auch die ersten Niedergänge sind da und ich habe mich an den Steigeisen an der Bordwand versucht. Die habe ich sonst immer weggelassen, aber hier muss man sie wohl bauen, weil nur die Befestigungspunkte angezeichnet waren. An der Reling sind wohl noch einige Richtarbeiten auszuführen.
Auch die vordere Brücke ist nun weitestgehend fertig. Es gab einige kleine Probleme, da die Bauskizzen sehr wenig hergaben, insbesondere darüber, wie die Wassertanks und die Schlauchtrommeln zu befestigen waren. Hier musste ein Foto vom Original helfen. Bild 93 zeigt die vorgefertigten Einzelteile der Brücke. Anstelle der 4 Seitenteile für die Schlauchtrommeln sind im Bogen nur zwei vorhanden, zwei mussten also nachproduziert werden.
Die Stützen aus Karton habe ich durch solche aus Stecknadeln ersetzt und so sieht schließlich die fertig montierte Brücke aus.
Noch zwei Fotos im gnadenlosen Licht der Herbstsonne von der inzwischen fast fertiggestellten Brücke achtern (Scheinwerfer, Kompass und ein bißchen Bewaffnung fehlen noch).
schön dass du mal vorbeischaust!
Nun hat auch das Vorschiff seine Reling bekommen. Auch die ersten Niedergänge sind da und ich habe mich an den Steigeisen an der Bordwand versucht. Die habe ich sonst immer weggelassen, aber hier muss man sie wohl bauen, weil nur die Befestigungspunkte angezeichnet waren. An der Reling sind wohl noch einige Richtarbeiten auszuführen.
Auch die vordere Brücke ist nun weitestgehend fertig. Es gab einige kleine Probleme, da die Bauskizzen sehr wenig hergaben, insbesondere darüber, wie die Wassertanks und die Schlauchtrommeln zu befestigen waren. Hier musste ein Foto vom Original helfen. Bild 93 zeigt die vorgefertigten Einzelteile der Brücke. Anstelle der 4 Seitenteile für die Schlauchtrommeln sind im Bogen nur zwei vorhanden, zwei mussten also nachproduziert werden.
Die Stützen aus Karton habe ich durch solche aus Stecknadeln ersetzt und so sieht schließlich die fertig montierte Brücke aus.
Noch zwei Fotos im gnadenlosen Licht der Herbstsonne von der inzwischen fast fertiggestellten Brücke achtern (Scheinwerfer, Kompass und ein bißchen Bewaffnung fehlen noch).
slowcutter- Mitglied
Re: Geschützter Kreuzer 1. Ranges "Varyag" (1901) / Oriel, 1:200
Hallo liebe Freunde,
die Schornsteine haben mir doch mehr zu schaffen gemacht als vorauszusehen war. Die Konstruktion derselben ist nicht gut. Und da selbst der preisgekrönte Modellbauer Wladimir Gukalo schreibt, dass "bei dieser Konstruktion die Form der Schornsteine nur schwer zu beherrschen ist...", habe ich gar nicht erst lange probiert, sondern gleich ein bißchen was geändert:
Zunächst habe ich den inneren Schornstein um ca 1 cm gekürzt, weil es vom Konstrukteur doch wohl sehr optimistisch gedacht war, dass man den kompletten Schornstein mit den vielen Aussparungen für das Spantengerüst dann auch passend zum Spantengerüst hinkriegt.
Dann habe ich den inneren Schornsteinen jeweils zwei selbstgeschnitzte Spanten verpasst, sonst ist die ovale Form nur schwer hinzukriegen.
Am unteren, später verdeckten Teil habe ich anstelle der streifenförmigen Abstandshalter zwei komplette Banderolen angebracht, diese dienen als Formteile für den unteren dickeren Teil der Schlote.
Als Halterungen für die Stagseile habe ich mir "Ösen am Stiel" ausgedacht, weil mir die einfach stumpf angeklebten Ösen beim "Askold" beim Takeln immer wieder mal abgefallen waren, was dann eine Menge Zeit gekostet hat. Die Ösen am Stiel brauchen zwar in der Herstellung etwas länger, halten dafür aber bombenfest...
Nach Anbringen der Leitern und der Fusspeerde sind die Schornsteine nun endlich an Ort und Stelle.
Auch die Dampfleitungen und die Mehrzahl der Lüfter sind montiert. So langsam sieht das Ganze einem Schiff immer ähnlicher...
Die Anker sind an ihrem Platz. Das Vorderschiff sieht nun schon ganz aufgeräumt aus, bis auf die Artillerie, aber die wird erst gegen Ende aufgestellt.
die Schornsteine haben mir doch mehr zu schaffen gemacht als vorauszusehen war. Die Konstruktion derselben ist nicht gut. Und da selbst der preisgekrönte Modellbauer Wladimir Gukalo schreibt, dass "bei dieser Konstruktion die Form der Schornsteine nur schwer zu beherrschen ist...", habe ich gar nicht erst lange probiert, sondern gleich ein bißchen was geändert:
Zunächst habe ich den inneren Schornstein um ca 1 cm gekürzt, weil es vom Konstrukteur doch wohl sehr optimistisch gedacht war, dass man den kompletten Schornstein mit den vielen Aussparungen für das Spantengerüst dann auch passend zum Spantengerüst hinkriegt.
Dann habe ich den inneren Schornsteinen jeweils zwei selbstgeschnitzte Spanten verpasst, sonst ist die ovale Form nur schwer hinzukriegen.
Am unteren, später verdeckten Teil habe ich anstelle der streifenförmigen Abstandshalter zwei komplette Banderolen angebracht, diese dienen als Formteile für den unteren dickeren Teil der Schlote.
Als Halterungen für die Stagseile habe ich mir "Ösen am Stiel" ausgedacht, weil mir die einfach stumpf angeklebten Ösen beim "Askold" beim Takeln immer wieder mal abgefallen waren, was dann eine Menge Zeit gekostet hat. Die Ösen am Stiel brauchen zwar in der Herstellung etwas länger, halten dafür aber bombenfest...
Nach Anbringen der Leitern und der Fusspeerde sind die Schornsteine nun endlich an Ort und Stelle.
Auch die Dampfleitungen und die Mehrzahl der Lüfter sind montiert. So langsam sieht das Ganze einem Schiff immer ähnlicher...
Die Anker sind an ihrem Platz. Das Vorderschiff sieht nun schon ganz aufgeräumt aus, bis auf die Artillerie, aber die wird erst gegen Ende aufgestellt.
slowcutter- Mitglied
Re: Geschützter Kreuzer 1. Ranges "Varyag" (1901) / Oriel, 1:200
Sehr schöne Baufortschritte Slow, desto öfter ich den Bericht sehe, desto wahrscheinlicher werde ich meine momentane Bastelblockade überwinden und wieder was dazu gelernt, hatte mich schon öfters gefragt was das für Aussichtsplattformen auf der Rückseite der Brücke sein sollten..
doc_raven1000- Modellbaumeister
Re: Geschützter Kreuzer 1. Ranges "Varyag" (1901) / Oriel, 1:200
Hallo Doc,
ich mache dir gern noch mehr Appetit, damit du deine Bastelblockade überwinden kannst.Kommt bei mir auch vor und dann ärgere ich mich über die verlorene Zeit. Ich habe ein Mittel dagegen: beim Basteln höre ich Hörbücher. Manchmal zieht mich das Modell in die Bastelkammer, manchmal das spannende Hörbuch.
Die Masten sind nun auch fertig. Die Holzkerne mit ihrem konischen Verlauf habe ich durch geduldiges Schleifen von Schaschlikspießen gewonnen, die ich im unteren Teil mit ein paar Papierwicklungen verstärkt hatte. Die Holzkerne habe ich dann mit den Original Kartonteilen aus dem Bogen umklebt. Besonderen Spaß haben die 40 Steigeisen pro Mast gemacht. Die hätten wohl auch noch eine Spur dünner ausfallen können.
Die Spieren der Torpedonetzanlage und die Davits sind an Bord. Das Torpedonetz selbst lasse ich dieses Mal weg.
Einiges Kopfzerbrechen hat mir auch der Admiralsbalkon bereitet. Offensichtlich war dieser mit einer filigranen "güldenen" Reling bestückt, wie man der Farbgebung des Baubogens entnehmen kann (siehe Teil 251). Da ich schlecht ausgerechnet am Admiralsbalkon eine papierne Reling anbringen konnte, die dann im Kontrast zum übrigen Schiff steht und auch nur mir viel Mühe auszusticheln gewesen wäre, habe ich mich entschlossen, die Reling aus Messingdraht zu bauen. Das war ziemlich mühsam, aber das Ergebnis hat mich einigermaßen zufrieden gestellt.
ich mache dir gern noch mehr Appetit, damit du deine Bastelblockade überwinden kannst.Kommt bei mir auch vor und dann ärgere ich mich über die verlorene Zeit. Ich habe ein Mittel dagegen: beim Basteln höre ich Hörbücher. Manchmal zieht mich das Modell in die Bastelkammer, manchmal das spannende Hörbuch.
Die Masten sind nun auch fertig. Die Holzkerne mit ihrem konischen Verlauf habe ich durch geduldiges Schleifen von Schaschlikspießen gewonnen, die ich im unteren Teil mit ein paar Papierwicklungen verstärkt hatte. Die Holzkerne habe ich dann mit den Original Kartonteilen aus dem Bogen umklebt. Besonderen Spaß haben die 40 Steigeisen pro Mast gemacht. Die hätten wohl auch noch eine Spur dünner ausfallen können.
Die Spieren der Torpedonetzanlage und die Davits sind an Bord. Das Torpedonetz selbst lasse ich dieses Mal weg.
Einiges Kopfzerbrechen hat mir auch der Admiralsbalkon bereitet. Offensichtlich war dieser mit einer filigranen "güldenen" Reling bestückt, wie man der Farbgebung des Baubogens entnehmen kann (siehe Teil 251). Da ich schlecht ausgerechnet am Admiralsbalkon eine papierne Reling anbringen konnte, die dann im Kontrast zum übrigen Schiff steht und auch nur mir viel Mühe auszusticheln gewesen wäre, habe ich mich entschlossen, die Reling aus Messingdraht zu bauen. Das war ziemlich mühsam, aber das Ergebnis hat mich einigermaßen zufrieden gestellt.
Zuletzt von slowcutter am Sa 26 Sep 2020, 13:17 bearbeitet; insgesamt 3-mal bearbeitet
slowcutter- Mitglied
Re: Geschützter Kreuzer 1. Ranges "Varyag" (1901) / Oriel, 1:200
Wirklich sehr schön ... und äußerst intereesant, Hans-Jürgen!
Die 'maßgeschneiderten' Relinge wirken prima ... besonders die mehrstöckigen Brückenreelinge
mit eingebundenen Treppen oder auch die schmale Laufbrücke sind Herausforderungen, deren
Aufwand sich aber unbedingt gelohnt hat!
Ich hoffe, Du konntest dann wenigstens für die Leitern an den Schornsteinen
auf geeignetes, universelles 'PE-Fertigmaterial' zurückgreifen?!
Gruß - Jörg -
Die 'maßgeschneiderten' Relinge wirken prima ... besonders die mehrstöckigen Brückenreelinge
mit eingebundenen Treppen oder auch die schmale Laufbrücke sind Herausforderungen, deren
Aufwand sich aber unbedingt gelohnt hat!
Ich hoffe, Du konntest dann wenigstens für die Leitern an den Schornsteinen
auf geeignetes, universelles 'PE-Fertigmaterial' zurückgreifen?!
Gruß - Jörg -
Jörg- Moderator
Re: Geschützter Kreuzer 1. Ranges "Varyag" (1901) / Oriel, 1:200
Hallo Jörg,
ja, die Leitern an den Schornsteinen und die Fußpeerde sind zurechtgestutzte Fotoätzteile.
Viele Grüße
Hans-Jürgen
ja, die Leitern an den Schornsteinen und die Fußpeerde sind zurechtgestutzte Fotoätzteile.
Viele Grüße
Hans-Jürgen
slowcutter- Mitglied
Re: Geschützter Kreuzer 1. Ranges "Varyag" (1901) / Oriel, 1:200
Wieder sehr schöne Fortschritte Slow und das ein oder andere wird mir klarer als in der Anleitung
doc_raven1000- Modellbaumeister
Re: Geschützter Kreuzer 1. Ranges "Varyag" (1901) / Oriel, 1:200
Hallo Hans-Jürgen,
schön, die Varyag hier noch einmal in all ihren Details zu sehen.
Viele Grüße
Dieter
schön, die Varyag hier noch einmal in all ihren Details zu sehen.
Viele Grüße
Dieter
didibuch- Detailliebhaber
Re: Geschützter Kreuzer 1. Ranges "Varyag" (1901) / Oriel, 1:200
Hallo Jörg, hallo Doc,
danke für eure anerkennenden Worte!
Hallo Dieter,
ich bin ja neu in diesem Forum und hatte versprochen, ein paar von meinen Kartonmodellen vorzustellen. Da gehört die Kreuzerflotte unbedingt dazu und darum gibt es hier noch einmal einen etwas verkürzten Baubericht.
Nun ist es aber auch fast vollbracht. Bis auf die Beiboote sind alle Kartonteile verbaut und es ist eine Menge Kleinkram an Bord gekommen. Ein Teil wird aber erst dann installiert, wenn wir mit der Takelage ein Stück weiter sind.
Hier werden erst einmal die Wanten gefertigt. Beim Takeln geht es zunächst etwas chaotisch zu, aber das wird sich bald geben. Die ersten Beiboote wurden auch bereits geliefert.
Während es achtern noch chaotisch aussieht, ist um den vorderen Mast herum bereits Ordnung eingezogen. Der Waffenmeister hat sogar erlaubt, schon einmal die 37 mm-Geschütze in Stellung zu bringen.
Die Takelage ist soweit fertig, nun dürfen auch die restlichen Geschütze an Bord.
danke für eure anerkennenden Worte!
Hallo Dieter,
ich bin ja neu in diesem Forum und hatte versprochen, ein paar von meinen Kartonmodellen vorzustellen. Da gehört die Kreuzerflotte unbedingt dazu und darum gibt es hier noch einmal einen etwas verkürzten Baubericht.
Nun ist es aber auch fast vollbracht. Bis auf die Beiboote sind alle Kartonteile verbaut und es ist eine Menge Kleinkram an Bord gekommen. Ein Teil wird aber erst dann installiert, wenn wir mit der Takelage ein Stück weiter sind.
Hier werden erst einmal die Wanten gefertigt. Beim Takeln geht es zunächst etwas chaotisch zu, aber das wird sich bald geben. Die ersten Beiboote wurden auch bereits geliefert.
Während es achtern noch chaotisch aussieht, ist um den vorderen Mast herum bereits Ordnung eingezogen. Der Waffenmeister hat sogar erlaubt, schon einmal die 37 mm-Geschütze in Stellung zu bringen.
Die Takelage ist soweit fertig, nun dürfen auch die restlichen Geschütze an Bord.
slowcutter- Mitglied
Re: Geschützter Kreuzer 1. Ranges "Varyag" (1901) / Oriel, 1:200
Musstest du mich an die Takelage erinnern, Slow, aber Super umgesetzt bei deinem Kreuzer
doc_raven1000- Modellbaumeister
Re: Geschützter Kreuzer 1. Ranges "Varyag" (1901) / Oriel, 1:200
Na klar, Doc, die Takelage ist doch das Haar, äh, das Salz in der Suppe. Ich kenne ein paar Leute, die bauen ihre Schiffsmodelle nur wegen der Takelage. Ich bin allerdings froh, wenn ich die Strippenzieherei hinter mir habe.
Die beiden Barkassen sind noch einmal eine kleine Herausforderung. Ich bin so vorgegangen, dass ich zunächst die Teile des Decks zusammen montiert und dann in das Spantengerüst eingesetzt habe. Das ganze Paket habe ich dann, nach einigen Anpassungen, weil die Spanten doch etwas groß oder die Bootshaut etwas knapp bemessen waren, in die Bootshaut eingesetzt und dann mit den Kleinteilen komplettiert. Anders geht es wohl auch kaum.
Das letzte Bild zeigt die definitiv letzten Bauteile und dann gibt es die Bilder vom fertigen Modell.
Der Waräger ist nun fertig und hat Position auf seiner Grundplatte bezogen.
Der Bau hat sehr viel Spaß gemacht und hat auch mit 9,5 Monaten für meine Verhältnisse nicht übermäßig lange gedauert.
Der Bogen zeichnet sich durch eine hohe Paßgenauigkeit aus, und wenn man schon einmal mit einer Konstruktion von Alexander Kustow zu tun hatte, kommt man auch mit den an einigen Stellen zu komplizierten konstruktiven Lösungen (Schornsteine, Beiboote) gut zurecht. Das Modell ist fein detailliert und bietet dennoch genug Raum zum Verfeinern.
Die letzten beiden Fotos zeigen Varyag und Askold in trauter Gemeinsamkeit, mehr Bilder der Kreuzerflotte gibt es in der Galerie.
Die beiden Barkassen sind noch einmal eine kleine Herausforderung. Ich bin so vorgegangen, dass ich zunächst die Teile des Decks zusammen montiert und dann in das Spantengerüst eingesetzt habe. Das ganze Paket habe ich dann, nach einigen Anpassungen, weil die Spanten doch etwas groß oder die Bootshaut etwas knapp bemessen waren, in die Bootshaut eingesetzt und dann mit den Kleinteilen komplettiert. Anders geht es wohl auch kaum.
Das letzte Bild zeigt die definitiv letzten Bauteile und dann gibt es die Bilder vom fertigen Modell.
Der Waräger ist nun fertig und hat Position auf seiner Grundplatte bezogen.
Der Bau hat sehr viel Spaß gemacht und hat auch mit 9,5 Monaten für meine Verhältnisse nicht übermäßig lange gedauert.
Der Bogen zeichnet sich durch eine hohe Paßgenauigkeit aus, und wenn man schon einmal mit einer Konstruktion von Alexander Kustow zu tun hatte, kommt man auch mit den an einigen Stellen zu komplizierten konstruktiven Lösungen (Schornsteine, Beiboote) gut zurecht. Das Modell ist fein detailliert und bietet dennoch genug Raum zum Verfeinern.
Die letzten beiden Fotos zeigen Varyag und Askold in trauter Gemeinsamkeit, mehr Bilder der Kreuzerflotte gibt es in der Galerie.
slowcutter- Mitglied
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