Der gelbe Karton mit Loks und Waggons

Ich mag Deinen gelben Karton, absolut schöne Lok

Bei mir haben auch welche geklingelt, aber das ist nicht mein Ding, deswegen blieb die Tür zu...

Hallo Michael,

vielen Dank, daß Du deine Schatzkiste wieder geöffnet hast.

Schlossherr schrieb:

"...habe ich mal wieder die "Gelbe Kiste" geöffnet um Euch eine kleine Tenderlok zu präsentieren: Marke Gützold



...

Das ist das Gützold-Modell der sächsischen IV T, der späteren BR 71.3. Nach der Betriebsnummer 1769 und der silbergrauen Steuerung ist es das ab 1991 unter der Art.-Nr. 130100 (ab 1992 Art.-Nr. 30100) gebaute Modell. Das ist schon ein Schätzchen, die IV T / BR 71.3 war die erste Neukonstruktion der seinerzeit gerade erst reprivatisierten Firma Gützold KG.
Schade, daß sich schon jemand mit Silberfarbe dran zu schaffen gemacht hat.
Die Lok könntest Du auch vor Deinen Abteilwagen spannen.

Das Original wurde 1907 von Hartmann / Chemnitz geliefert und erhielt bei der DRG die Nr. 71 363. In den 30er Jahren wurden die meisten IV T ausgemustert.
Im "Sachsen-Report Band 6" des EJ ist auf Seite 53 ein Bild der Originalmaschine.

Hallo Stephan, danke für Dein Interesse, so langsam leert sich der "Gelbe Karton" aber...ganz unten schaut noch ein "Glaskasten" hervor......... und der Hofzug des Kaisers mit vier weißblauen Wagen.  


Hallo Steffen, danke Dir für Deine Einlassungen, also auch schon rund 30 Jahre alt. Ich habe die Lok 2006 bekommen, sie hatte ihren Platz immer halb eingefahren in einem Lokschuppen von Volmer auf dem Kaiserlichen Diorama. Da hat sie dann "rausgeschaut". Mich würde wirklich interessieren, ob sie noch fährt.

Steffen schrieb:[....]Schade, daß sich schon jemand mit Silberfarbe dran zu schaffen gemacht hat.

Wäre das gesamte Gestänge (silbergraue Steuerung?) denn eigentlich rot und mit was kann man das und auch die Räder säubern?
Leider fehlt ein Trittbrett irgendwo (das habe ich noch) und ein Einsteckpuffer, den könnte ich aber leicht selbst nachbauen, oder gibt es solche noch als Ersatzteil?
Interessant ist bei dieser Lok, dass ich sie damals in einer Originalpackung bekam, die ich auch noch besitze........

Hallo Michael,

es gibt erstaunlicherweise noch einige Ersatzteile für das Modell:

Code:

https://www.fischer-modell.de/ersatzteile/spur-h0/dampfloks/br-71.3-saechs.-iv-t/?p=1

Habe dort mehrfach bestellt und kann den Ersatzteilservice wirklich empfehlen.

Schade, dass Fischer-Modell es nicht auf die Reihe bringt, mal ganze Lokomotiven aus Gützold-Konstruktion auf den Markt zu werfen. Man verzettelt sich lieber in elektronischen Spielereien, aber das scheint leider nunmal der Trend zu sein. Die 52er Altbau mit Steifrahmen- und Wannentender würde ich als unveränderte Wiederauflage sofort kaufen.

Deine Lok wird sicher noch fahren, wahrscheinlich ist aber eine Revision fällig. Die Silber- bzw. Schmutzfarbe an der Steuerung, dem Bremsgestänge und den Rädern wird man sicher mit Farblöser (z.B. von Gaßner) und ggf. einem Glasfaser-Radierer abbekommen, die Teile sind durchgefärbt und nicht lackiert. Das Gestänge war ursprünglich geschmiedeter und gefräster Stahl, die Oberfläche unbehandelt. Wurde regelmäßig mit einem Öllappen abgewischt und geputzt und wird daher im Laufe der Zeit eine grau-silberne Farbe angenommen haben. Das ist also nicht schlecht getroffen.

Schlimmer ist die Silberfarbe an den lackierten Teilen des Gehäuses und des Rahmens. Da geht bei Farblöser die Originallackierung zwangsläufig "flöten". Ich würde wahrscheinlich zuerst versuchen, das mit Rasierwasser abzubekommen. Ansonsten bliebe nur Neulack. Sächsische Lokomotiven aus diesem Bauzeitraum hatten einen grünen Aufbau und grüne Zylinder (dem flaschengrün RAL 6007 ähnlich) sowie ein rotbraunes Fahrwerk (ähnlich RAL 8012). Roco hatte das mit der sächsischen 58er, die Du auch in Deiner "Wunderkiste" hast, gut hinbekommen.

Herzlichen Dank Steffen für die umfangreiche Info, werde berichten falls an der Lok Restaurationen vorgenommen werden sollten. Ich selbst bin da wohl eher nicht der geeignete Restaurator, mal sehen.

Hier noch nachgereicht: Die Originalverpackung nehme ich an:

 

Hallo Michael,

ja, das ist die Originalverpackung. Die erste Ausführung der von Gützold nach der Reprivatisierung selbst kreierten Schachteln. Ein 1991-er Modell, wie es aussieht. Sehr selten zu bekommen.

Danke Steffen, dann werde ich auf diesen Karton besonders aufpassen. Ich erinnere mich, dass da noch eine transparente Folie mit eingeschoben war, die mir aber abhanden gekommen ist.

 9..

Hallo Neugierige ...

heute habe ich den Deckel der gelben Kiste nur kurz geöffnet
und bis auf den Boden runtergegriffen ... und was kam da zum Vorschein:

Die Flotte der emsigen Werksloks, die überall auf dem Diorama verteilt waren:
kleine Annas und eine größere, grünschwarze Schwester (T1 Kiel ?)

Als Vorbild könnte die 1886 erstmals von Henschel & Söhne in Schichau gebaute Werkslok Bromberg 810 gedient haben.




ungesäubert präsentiert

Code:

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/thumb/d/d9/WP_Preu%C3%9Fische_T_1_-_Bromberg_810.jpg/1024px-WP_Preu%C3%9Fische_T_1_-_Bromberg_810.jpg

Code:

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/8/84/Preu%C3%9Fische_T_1_Kiel_%281872%29.jpg/800px-Preu%C3%9Fische_T_1_Kiel_%281872%29.jpg

Diese kleinen schwarzen Winzlinge fristeten auf dem Kaiserlichen Diorama seit 2006
ein meist unerkanntes Dasein und rangierten hier und da, wahrscheinlich Nachts und unbeobachtet

Da wird sich Franks "Kannibalen-Gemüt" zu Worte melden........

Schöne kleine Loks hast Du da wieder mal ans Licht gebracht. Mir gefallen Deine" Kartonfunde"
richtig gut !

Liebe Grüße
Stephan

Herzlichen Dank Stephan, Du Nachteule

Die "grüne Schwester" ist eine "waschechte" preussische T3 (verstärkte Ausführung),
frühere Artikelnummer 4811 von Fleischmann. Gab es nur ein einer Sonderserien/Sonderpack meine ich.. Wie die 1983 rum auf den Markt kam, war die ein Hammer wegen der funktionierenden Allan-Steuerung. Klasse Modell!

Die "Anna"s müssten sich ja eigentlich vor mir ängstlich verstecken

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Frank schrieb: Gab es nur ein einer Sonderserien/Sonderpack meine ich.. Wie die 1983 rum auf den Markt kam,
war die ein Hammer wegen der funktionierenden Allan-Steuerung. Klasse Modell!

Wenn das so ist stelle ich Euch die kleine Grüne von 1983 gerne noch mal einzeln vor ...







Einen der fehlenden Puffer habe ich in der Umverpackung gefunden.







 

schon mit Beleuchtung ... da wird sich eine Säuberungsaktion mit einem Pinsel wohl lohnen







Allen Betrachtern wünsche ich einen entspannten Restsonntag ... und bleibt unbedingt verschont  

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In den Tiefen des "gelben Kartons" kam dieses Einzelstück eines Personenwagens zu Tage.
Sollte eigentlich Epoche 1 sein und sieht mir aber nach Vorgänger der "Umbauwagen" aus, so wie Steffen es abgebildet hat.
Plastikaufbau, Länge üP 225 mm




Könnt Ihr mir zu diesem Modell HO etwas näheres sagen und hat jemand Interesse an diesem schönen Stück.
Leider fehlen auch hier Teile am Modell

Hallo Michael,

das ist ein sächsischer Abteilwagen 1./2. Klasse von Piko. Müßte ein ABB der Gattung 36 sein, später bei der DRG als B4-sa 99 bezeichnet, nachdem die beiden mittleren 1.-Klasse-Abteile zur 2. Klasse herabgestuft wurden.
Die Lackierung in braun gab es vor dem ersten Weltkrieg. Ab 1910 wurden sie sukzessive in Grün umlackiert.

Von dem Wagentyp gibt es ein Werkfoto von 1899 im WUMAG-Bildarchiv:

Code:

https://sachsen.museum-digital.de/object/13297

Da hat er ein Bremserhaus. Mir wäre neu, dass die sächsischen Abteilwagen dieser Baujahre kein Bremserhaus hätten.

Die Wagen sind mit einer LüP von 19.720 mm bei einem Drehzapfenabstand von 13.000 mm recht lang ausgefallen. Zu lang für die Rekowagen der DR. Bei der DB dürfte, sofern da überhaupt nennenswert sächsische Abteilwagen verblieben waren, keiner in das Umbauprogramm gekommen sein.

Michael, Dein Karton offenbart ja dann immer wieder richtige Schätze. Ein wunderschönes Oldie-Exemplar hast Du da rausgeholt

Danke Stephan für Dein Interesse, leider ist dieses Exemplar nicht mehr unbeschädigt, wie man erkennen kann, gibt es einige Fehlteile.
Drum trage ich mich auch mit dem Gedanken, ihn abzugeben in fleißige Hände, die ihn vielleicht mit Können und Wissen wieder "schick" machen.

Hallo Steffen, es wundert mich doch immer wieder, wo Du dieses vielfältige Wissen abrufen kannst und dann auch noch solche alten Bilder herzauberst nach dem Motto:

Steffen schrieb:Die Wagen sind mit einer LüP von 19.720 mm bei einem Drehzapfenabstand von 13.000 mm recht lang ausgefallen. Zu lang für die Rekowagen der DR. Bei der DB dürfte, sofern da überhaupt nennenswert sächsische Abteilwagen verblieben waren, keiner in das Umbauprogramm gekommen sein.

...irgendwie schade, gab da ein paar Parallelen für Laien  

Meine Hochachtung an Dich und Dank für Deine Ergänzungen hier in diesem Bericht.

Bei Euren wohlwollenden Kommentaren habe ich ja gleich Lust, nochmal weiter in dem "Gelben Karton" zu kramen.....

Hallo Michael,

vielen Dank für die Blumen
50 Jahre mehr oder minder intensive Beschäftigung mit dem Thema Eisen- und Modellbahn hinterlassen eben ihre Spuren. Das WUMAG-Bildarchiv ist eine Fundgrube. Genauso wie das Archiv von Westwaggon

Code:

https://arachne.uni-koeln.de/arachne/index.php?view[layout]=search_result_category&view[caller][project]=&view[category]=marbilderrwwa&view[page]=0&view[section]=uebersicht&search[data]=ALL&search[mode]=meta&search[match]=similar&view[active_tab]=overview&search[constraints]=Westwaggon

Jedenfalls für alle, die sich für Eisenbahnwagen aus der ersten Häfte des 20. Jahrhunderts interessieren. Und das ist genau meine Baustelle.

Die vierachsigen sächsischen Abteilwagen 1./2. Klasse hatte Piko bereits kurz nach der Wende herausgebracht. Die waren bestimmt schon in den letzten Tagen der DDR angebrütet worden, um für die BR 38.2 passende Wagen zu haben. Erst über 10 Jahre später sind den 1./2.-Klässlern noch Wagen der 3. Klasse gefolgt.

Es ist zwar in der Literatur immer wieder zu lesen, dass auch vierachsige sächsische Abteilwagen in das Reko-Programm der DR aufgenommen wurden. Hab nur meine Zweifel daran, ob wirklich Untergestelle verwendet wurden, oder das nicht nur eine buchmäßige Erfassung war.

Deinen Wagen könntest Du auch durchaus stilecht einem Militärzug beistellen, der sächsische Offiziere und Beamte durch Preußen karrt. Dann wäre er auch in dem "kaiserlichen Diorama" nicht deplaziert.

Hi Steffen, danke für Deine weiteren Ausführungen.

Nach der Lektüre Deines Textes im ersten Beitrag nahm ich schon an, dass der Wagen in die Epoche 1 zur Kaiserzeit passen würde.

Steffen schrieb:Deinen Wagen könntest Du auch durchaus stilecht einem Militärzug beistellen, der sächsische Offiziere und Beamte durch Preußen karrt. Dann wäre er auch in dem "kaiserlichen Diorama" nicht deplaziert.

Leider aber wird das Kaiserliche Diorama ja nicht mehr aufgebaut, so bleibt der Wagon ein Einzelstück hier bei mir. Schade eigentlich.

Drum:
wer eine passende Szenerie hat, soll sich einfach per PN rühren, vielleicht wird das Modell ja wieder ein fahrendes Teil einer Anlage, würde mich echt freuen.  

Da der Wagen ja bei mir gelandet ist, wollt ich kurz mal berichten.
Korbfederpuffer und neue Schlußscheibenhalter von Weinert hat er bekommen.
Ansonsten war der Wagen ja im top Zustand.