Die Einheits-Eilzugwagen als H0-Modelle
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Die Einheits-Eilzugwagen als H0-Modelle
Hallo zusammen,
heute möchte ich einige Eilzugwagen-Modelle vorstellen, die es in meine kleine Sammlung geschafft haben.
Nachdem ich euch bereits mit den Schnellzugwagen zugetextet habe, sind nun die Eilzugwagen dran.
Der Eilzug war eine Zuggattung, die zwischen den Schnellzügen und den Personenzügen angesiedelt war.
Man könnte sie als Vorläufer der Interregio-Züge ansehen.
Sie waren durch den Entfall des Schnellzugzuschlages preislich attraktiv und allemal schneller als Personenzüge.
Eilzüge führten nur die zweite und dritte Wagenklasse, ein Übergang zwischen den einzelnen Wagen war nicht vorgesehen und lediglich dem Bahnpersonal gestattet.
Wegen der höheren Reisegeschwindigkeiten dominierten im Eilzugdienst vierachsige Wagen, in den zwanziger Jahren preußische Abteilwagen.
In der zweiten Hälfte der zwanziger Jahre beschaffte die DRG eine Vielzahl neuer Gattungen. Der Austauschbau setzte sich endgültig durch, und die Wagenbeschaffungen erreichten erstmals nennenswerte Stückzahlen.
Für den Eilzugdienst sollten ebenfalls neue Fahrzeuge beschafft werden, als reine 2.- und 3.-Klasse- sowie gemischtklassige Wagen.
Die Eilzugwagen waren leichter gebaut als die Schnellzugwagen, nach einigen Versuchen erhielten bereits die Probefahrzeuge ab Baujahr 1928 das neuentwickelte Drehgestell der Bauart Görlitz-III-leicht. Für einen schnelleren Fahrgastwechsel erhielten die Fahrzeuge Doppeltüren an den Endeinstiegen, ab 1929 waren an den Enden der 2. Klasse dann wieder Einfachtüren verbaut. Die Doppeltüren an den 3.-Klasse-Enden sind das markante Merkmal der Eilzugwagen, und daran sind sie auch von den Schnellzugwagen gut zu unterscheiden.
Da ein Fahrgastübergang zwischen den Wagen nicht vorgesehen war, sind an den Stirnseiten lediglich Scherengitterübergänge vorhanden, die nur durch das Bahnpersonal benutzt werden durften. Erst ab 1939 erhielten Neubauwagen auch Faltenbalgübergänge, was durch das Nebengattungszeichen "üp" kenntlich war.
Die bei den Eilzugwagen verwendeten Korbbogen-Dachenden gab es bis dato nur bei den Rheingold-Wagen.
Das Modellangebot an Eilzugwagen ist überschaubar, und es fehlen einige Gattungen. Während sonst die Hersteller doch meist komplette Wagenserien herausgebracht haben, war dies bei den Eilzugwagen nicht so.
Wie bei den Schnellzugwagen möchte ich hier die Modelle chronologisch nach Bauarten und nicht nach Herstellern sortiert vorstellen.
Probebauarten 1928 - 1929
Hier experimentierte die DRG zunächst mit verschiedenen Grundrissen. Die Wagen wurden nur in geringen Stückzahlen beschafft:
- 2. Klasse B4i-29/29a: 4 Stück
- 2./3. Klasse BC4i-28/a/b/c, -29/a: 21 Stück
-3. Klasse C4i-28/a, -29/a: 41 Stück
Die 25 Stück C4i-29a entsprachen dabei im wesentlichen schon den Serienfahrzeugen. Die 8 Wagen BC4i-29a wurden in dem Grundriß (4 Abteile 2., 4 1/2 Abteile dritte Klasse) als BC4i-33/a wieder aufgelegt.
Der Probebauarten hat sich kein Hersteller angenommen. Da kann ich nur mit einer Fotomontage dienen, die ich aus dem Bild eines Liliput-BC4i zusammengeklickert habe.
Auf die Weise sind übrigens auch meine ersten "Projektstudien" zu den Postwagen entstanden.
BC4i-28 - Fotomontage
Die BC4i-28 hatten die Doppeltüren auch an den 2.-Klasse-Wagenenden. Das macht sie interessant. Vielleicht zersäge ich auch mal zwei Liliput-BC4i entsprechend ...
genietete Bauarten 1930 - 1933
Nach Abschluß der Erprobungen verschiedener Grundrisse wurden die Eilzugwagen ab 1930 in beachtlichen Stückzahlen beschafft.
Man entschied sich für die Auslegung mit Mittelgang, was in der 2. Klasse die Sitzteilung 1+3 und in der 3. Klasse die Sitzteilung 2+3 bedeutete.
Es ging also eng zu in den Eilzugwagen. Erst ab 1933 wechselte man in der 2. Klasse zum Seitengang und der Sitzteilung 0+3.
In der 3. Klasse blieb es bis zu den Schürzen-Eilzugwagen bei der Einteilung 2+3.
Unter den Artikelnummern 286xx und 287xx bot Liliput die Eilzugwagen der Gattungen C4i-30 und BC4i-30 bereits Ende der sechziger Jahre an (meine älteste Preisliste von 1967 weist sie bereits aus). Die Wagen haben es noch - überarbeitet - zu Liliput-Bachmann geschafft. Sie waren im wesenntlichen maßstäblich und zeitgemäß detailliert, weisen aber doch einige Ungereimtheiten bei der Fenster- und Dachhöhe sowie der Türbreiten auf.
Ich habe von den Wagen lediglich einige BC4i im Bastelvorrat, für die Probewagen.
Liliput 287 00 - AByse DB, Epoche 4
Die Liliput-Eilzugwagen sind weit verbreitet und günstig zu beschaffen, sieht man einmal von den Karwendel-Wagen ab.
Märklin hatte die Gattungen B4i-30 und C4i-30 im Programm. Die DRG- und DR-Ausführungen waren reine Beschriftungsvarianten. Die teilverblechten Längsträger mit den Schriftfeldern sind typisch für die DB-Wagen. Auch die Drehgestelle der Bauart Görlitz III mit vierfacher Federung entsprechen nicht der DRG/DR-Ausführung.
Mein Wagen war "Beifang" eines größeren Bastel-Konvolutes aus der Bucht.
Märklin 4144 - B4i-30, Wagennummer 25160 Breslau
Bereits in den 70er Jahren erschien vom VEB Modellbahnwagen Dresden (vorm. Schicht) unter dem Piko- bzw Prefo-Label der B4i-30 zunächst als Epoche-IV-Wagen der DR mit Faltenbälgen. Noch vor der Wende gab es bereits ein DRG-Modell in zu hellem grün. Der Wagen schaffte es zu Sachsenmodelle, wurde dort u.a. mit Roco-Drehgestellen überarbeitet und erschien nun in richtigem braungrün als DRG-Modell mit Scherengitterübergang wieder. Die Detallierung ist brauchbar, wenngleich man auch mit den Nieten auf dem Dach zu sparsam war.
Auch die Inneneinrichtung mit Seitengang paßt nicht zur Wagennummer, sondern eher zu einem B4i-29a.
Sachsenmodelle 14255 - B4i-30, Wagennummer 25075 Halle
Roco brachte in der Zugpackung 43032 1989 einen Eilzug der DRG mit der E44 heraus. Die bereits vorhandenen Wagen wurden gründlich überarbeitet und erhielten neben der korrekten braungrünen Farbgebung auch die offenen Scherengitterübergänge und Stirnwandleitern.
Trotz Detailschwächen in der Dachnietung ist das Roco-Modell unter den 3 Modellumsetzungen das beste, allerdings auch das neueste.
Der Eilzug-Gepäckwagen Pw4i-31 rundet die Sache ab. Gegenüber den Schnellzugwagen-Pendants hatten die Eilzug-Gepäckwagen Schiebetüren mit Fenstern und Scherengitter-Übergänge.
Roco 43032 - B4i-30, Wagennummer 25013 München
Roco 43032 - Pw4i-31, Wagennummer 112089 Stuttgart
Die beste Modellumsetzung ist Fleischmann gelungen, das sind allerdings auch die neuesten Konstruktionen. Die Wagen sind stimmig, allerdings sind auch nur wieder - wie schon bei Liliput - der BC4i-30 und C4i-30 umgesetzt. Mit dem BC4i-33 - der anstelle eines 3.-Klasse Abteil eines der 2.Klasse mit entsprechend breiterem Fenster hatte - wären auch die Karwendel-Wagen ABC4ü-33 und C4ü-33 möglich gewesen. Das hat man so leider verschenkt.
Die DRG-Modelle erschienen bereits unter der Ägide der Modellbahn-GmbH und mißfallen durch die fehlende Nachbildung der Dachlaufbretter. Hätte Roco die Zurüstteile aus dem Set 43032 im Programm, wäre hier eine einfache Abhilfe möglich.
Fleischmann 567620 - BC4i-30, Wagennummer 33154 Wuppertal
Fleischmann 567706 - C4i-30, Wagennummer 72445 Wuppertal
So kann man zwar auf eine Wiederauflage hoffen, aber so recht glaube ich nicht dran.
geschweißte Bauarten 1933 - 1934
Wie bereits die Schnellzugwagen wurden auch die Eilzugwagen für die Schweißbauart überarbeitet. Äußerlich waren die Unterschiede marginal, lediglich die fehlenden Nieten an den Seitenwänden sowie die geschlossenen Längsträger ließen die Wagen als solche erkennen. Die BC4i wiesen nun generell den Seitengang in der 2. Klasse auf.
Bei 65 BC4i-Wagen und 74 C4i-Wagen kann man eigenlich nicht mehr von Splittergattungen sprechen.
Zusammen mit dem B4i erschien der C4i-33h bereits in den 70er Jahren vom VEB Modellbahnwagen Dresden, und er wurde ebenso wie dieser bei Sachsenmodelle überarbeitet.
Sachsenmodelle 14256 - C4i-33h, Wagennummer 73301 Halle
Da der Sachsenmodelle-Wagen das einzige Modell eines geschweißten Eilzugwagens der Baujahre 1933-34 ist, ist er konkurrenzlos.
(Ende Teil 1)
heute möchte ich einige Eilzugwagen-Modelle vorstellen, die es in meine kleine Sammlung geschafft haben.
Nachdem ich euch bereits mit den Schnellzugwagen zugetextet habe, sind nun die Eilzugwagen dran.
Der Eilzug war eine Zuggattung, die zwischen den Schnellzügen und den Personenzügen angesiedelt war.
Man könnte sie als Vorläufer der Interregio-Züge ansehen.
Sie waren durch den Entfall des Schnellzugzuschlages preislich attraktiv und allemal schneller als Personenzüge.
Eilzüge führten nur die zweite und dritte Wagenklasse, ein Übergang zwischen den einzelnen Wagen war nicht vorgesehen und lediglich dem Bahnpersonal gestattet.
Wegen der höheren Reisegeschwindigkeiten dominierten im Eilzugdienst vierachsige Wagen, in den zwanziger Jahren preußische Abteilwagen.
In der zweiten Hälfte der zwanziger Jahre beschaffte die DRG eine Vielzahl neuer Gattungen. Der Austauschbau setzte sich endgültig durch, und die Wagenbeschaffungen erreichten erstmals nennenswerte Stückzahlen.
Für den Eilzugdienst sollten ebenfalls neue Fahrzeuge beschafft werden, als reine 2.- und 3.-Klasse- sowie gemischtklassige Wagen.
Die Eilzugwagen waren leichter gebaut als die Schnellzugwagen, nach einigen Versuchen erhielten bereits die Probefahrzeuge ab Baujahr 1928 das neuentwickelte Drehgestell der Bauart Görlitz-III-leicht. Für einen schnelleren Fahrgastwechsel erhielten die Fahrzeuge Doppeltüren an den Endeinstiegen, ab 1929 waren an den Enden der 2. Klasse dann wieder Einfachtüren verbaut. Die Doppeltüren an den 3.-Klasse-Enden sind das markante Merkmal der Eilzugwagen, und daran sind sie auch von den Schnellzugwagen gut zu unterscheiden.
Da ein Fahrgastübergang zwischen den Wagen nicht vorgesehen war, sind an den Stirnseiten lediglich Scherengitterübergänge vorhanden, die nur durch das Bahnpersonal benutzt werden durften. Erst ab 1939 erhielten Neubauwagen auch Faltenbalgübergänge, was durch das Nebengattungszeichen "üp" kenntlich war.
Die bei den Eilzugwagen verwendeten Korbbogen-Dachenden gab es bis dato nur bei den Rheingold-Wagen.
Das Modellangebot an Eilzugwagen ist überschaubar, und es fehlen einige Gattungen. Während sonst die Hersteller doch meist komplette Wagenserien herausgebracht haben, war dies bei den Eilzugwagen nicht so.
Wie bei den Schnellzugwagen möchte ich hier die Modelle chronologisch nach Bauarten und nicht nach Herstellern sortiert vorstellen.
Probebauarten 1928 - 1929
Hier experimentierte die DRG zunächst mit verschiedenen Grundrissen. Die Wagen wurden nur in geringen Stückzahlen beschafft:
- 2. Klasse B4i-29/29a: 4 Stück
- 2./3. Klasse BC4i-28/a/b/c, -29/a: 21 Stück
-3. Klasse C4i-28/a, -29/a: 41 Stück
Die 25 Stück C4i-29a entsprachen dabei im wesentlichen schon den Serienfahrzeugen. Die 8 Wagen BC4i-29a wurden in dem Grundriß (4 Abteile 2., 4 1/2 Abteile dritte Klasse) als BC4i-33/a wieder aufgelegt.
Der Probebauarten hat sich kein Hersteller angenommen. Da kann ich nur mit einer Fotomontage dienen, die ich aus dem Bild eines Liliput-BC4i zusammengeklickert habe.
Auf die Weise sind übrigens auch meine ersten "Projektstudien" zu den Postwagen entstanden.
BC4i-28 - Fotomontage
Die BC4i-28 hatten die Doppeltüren auch an den 2.-Klasse-Wagenenden. Das macht sie interessant. Vielleicht zersäge ich auch mal zwei Liliput-BC4i entsprechend ...
genietete Bauarten 1930 - 1933
Nach Abschluß der Erprobungen verschiedener Grundrisse wurden die Eilzugwagen ab 1930 in beachtlichen Stückzahlen beschafft.
Man entschied sich für die Auslegung mit Mittelgang, was in der 2. Klasse die Sitzteilung 1+3 und in der 3. Klasse die Sitzteilung 2+3 bedeutete.
Es ging also eng zu in den Eilzugwagen. Erst ab 1933 wechselte man in der 2. Klasse zum Seitengang und der Sitzteilung 0+3.
In der 3. Klasse blieb es bis zu den Schürzen-Eilzugwagen bei der Einteilung 2+3.
Unter den Artikelnummern 286xx und 287xx bot Liliput die Eilzugwagen der Gattungen C4i-30 und BC4i-30 bereits Ende der sechziger Jahre an (meine älteste Preisliste von 1967 weist sie bereits aus). Die Wagen haben es noch - überarbeitet - zu Liliput-Bachmann geschafft. Sie waren im wesenntlichen maßstäblich und zeitgemäß detailliert, weisen aber doch einige Ungereimtheiten bei der Fenster- und Dachhöhe sowie der Türbreiten auf.
Ich habe von den Wagen lediglich einige BC4i im Bastelvorrat, für die Probewagen.
Liliput 287 00 - AByse DB, Epoche 4
Die Liliput-Eilzugwagen sind weit verbreitet und günstig zu beschaffen, sieht man einmal von den Karwendel-Wagen ab.
Märklin hatte die Gattungen B4i-30 und C4i-30 im Programm. Die DRG- und DR-Ausführungen waren reine Beschriftungsvarianten. Die teilverblechten Längsträger mit den Schriftfeldern sind typisch für die DB-Wagen. Auch die Drehgestelle der Bauart Görlitz III mit vierfacher Federung entsprechen nicht der DRG/DR-Ausführung.
Mein Wagen war "Beifang" eines größeren Bastel-Konvolutes aus der Bucht.
Märklin 4144 - B4i-30, Wagennummer 25160 Breslau
Bereits in den 70er Jahren erschien vom VEB Modellbahnwagen Dresden (vorm. Schicht) unter dem Piko- bzw Prefo-Label der B4i-30 zunächst als Epoche-IV-Wagen der DR mit Faltenbälgen. Noch vor der Wende gab es bereits ein DRG-Modell in zu hellem grün. Der Wagen schaffte es zu Sachsenmodelle, wurde dort u.a. mit Roco-Drehgestellen überarbeitet und erschien nun in richtigem braungrün als DRG-Modell mit Scherengitterübergang wieder. Die Detallierung ist brauchbar, wenngleich man auch mit den Nieten auf dem Dach zu sparsam war.
Auch die Inneneinrichtung mit Seitengang paßt nicht zur Wagennummer, sondern eher zu einem B4i-29a.
Sachsenmodelle 14255 - B4i-30, Wagennummer 25075 Halle
Roco brachte in der Zugpackung 43032 1989 einen Eilzug der DRG mit der E44 heraus. Die bereits vorhandenen Wagen wurden gründlich überarbeitet und erhielten neben der korrekten braungrünen Farbgebung auch die offenen Scherengitterübergänge und Stirnwandleitern.
Trotz Detailschwächen in der Dachnietung ist das Roco-Modell unter den 3 Modellumsetzungen das beste, allerdings auch das neueste.
Der Eilzug-Gepäckwagen Pw4i-31 rundet die Sache ab. Gegenüber den Schnellzugwagen-Pendants hatten die Eilzug-Gepäckwagen Schiebetüren mit Fenstern und Scherengitter-Übergänge.
Roco 43032 - B4i-30, Wagennummer 25013 München
Roco 43032 - Pw4i-31, Wagennummer 112089 Stuttgart
Die beste Modellumsetzung ist Fleischmann gelungen, das sind allerdings auch die neuesten Konstruktionen. Die Wagen sind stimmig, allerdings sind auch nur wieder - wie schon bei Liliput - der BC4i-30 und C4i-30 umgesetzt. Mit dem BC4i-33 - der anstelle eines 3.-Klasse Abteil eines der 2.Klasse mit entsprechend breiterem Fenster hatte - wären auch die Karwendel-Wagen ABC4ü-33 und C4ü-33 möglich gewesen. Das hat man so leider verschenkt.
Die DRG-Modelle erschienen bereits unter der Ägide der Modellbahn-GmbH und mißfallen durch die fehlende Nachbildung der Dachlaufbretter. Hätte Roco die Zurüstteile aus dem Set 43032 im Programm, wäre hier eine einfache Abhilfe möglich.
Fleischmann 567620 - BC4i-30, Wagennummer 33154 Wuppertal
Fleischmann 567706 - C4i-30, Wagennummer 72445 Wuppertal
So kann man zwar auf eine Wiederauflage hoffen, aber so recht glaube ich nicht dran.
geschweißte Bauarten 1933 - 1934
Wie bereits die Schnellzugwagen wurden auch die Eilzugwagen für die Schweißbauart überarbeitet. Äußerlich waren die Unterschiede marginal, lediglich die fehlenden Nieten an den Seitenwänden sowie die geschlossenen Längsträger ließen die Wagen als solche erkennen. Die BC4i wiesen nun generell den Seitengang in der 2. Klasse auf.
Bei 65 BC4i-Wagen und 74 C4i-Wagen kann man eigenlich nicht mehr von Splittergattungen sprechen.
Zusammen mit dem B4i erschien der C4i-33h bereits in den 70er Jahren vom VEB Modellbahnwagen Dresden, und er wurde ebenso wie dieser bei Sachsenmodelle überarbeitet.
Sachsenmodelle 14256 - C4i-33h, Wagennummer 73301 Halle
Da der Sachsenmodelle-Wagen das einzige Modell eines geschweißten Eilzugwagens der Baujahre 1933-34 ist, ist er konkurrenzlos.
(Ende Teil 1)
Steffen70619- Schneidmatten-Virtuose
OldieAndi, didibuch und maxl mögen diesen Beitrag
Die Einheits-Eilzugwagen Teil 2
So, und weiter gehts ...
geschweißte Bauarten 1935-37
Zusammen mit den Schnellzugwagen wurden die Eilzugwagen ab 1935 überarbeitet. Die Stirnwände wurden mit Windleitblechen versehen.
Die Abteillänge wuchs in der 3. Klasse um 5 cm, in der 2. Klasse um 13 cm. Die Abteile der 2. Klasse waren nun durch eine Trennwand mit zweiflügeligen Schiebetüren vom Seitengang abgetrennt. Die Fester wurden um jeweils 20 cm breiter, die Fensterbrüstung wanderte einige Zentimeter nach unten.
Die Wagen waren 12 cm kürzer als ihre Vorgänger und besaßen in der Wagenmitte ein Halbabteil der 3. Klasse.
Ab Baujahr 1936 erhielten die Wagen das Drehgestell Görlitz III leicht mit vierfacher Federung.
Die Wagen wurden zuerst durch Roco als Modell realisiert, unter der bereits genannten Artikelnummer 43032 waren ein BC4i und ein C4i enthalten, erstmals (und einmalig) mit Scherengitter-Übergängen und im korrekten braungrün. Roco hatte bei den Wagen die seitliche Brüstungsleiste wie beim B4i und damit zu hoch angesetzt. Dadurch wirken die Wagen etwas disproportioniert. Auch die Dachgestaltung mit den "Wulstnähten" ist falsch. Für die gewählten Wagennummern passen zudem die Drehgestelle nicht, hier gehören Görlitz III l 4f ran, die Roco allerdings nicht im Programm hat.
Roco 43032 - BC4i-37, Wagennummer 33576 München
Roco 43032 - C4i-36, Wagennummer 73627 München
Mit gefallen die Wagen trotz ihrer Kompromisse, und sie eignen sich gut als Bastelgrundlage.
Nach langer Ankündigung und zwischenzeitlich von ESU überholt, hat Brawa schließlich seine Eilzugwagenmodelle herausgebracht. In der Umsetzung gefallen sie mir wegen der gleichmäßigen Fensterrahmen einen Tick besser als ESU. Die Verarbeitung ist allerdings, sagen wir mal, durchaus verbesserungswürdig, was sich insbesondere auf fehlende Teile und die Laufeigenschaften bezieht. Bei meinen ESU-Wagen hatte ich diese Probleme nicht.
Brawa 46150 - BC4i-37, Wagennummer 33581 Nürnberg
Brawa 46152 - C4i-36, Wagennummer 73428 Nürnberg
Für den Militärverkehr hatten die Wagen eine gewisse Bedeutung. So wurden als BC4üp-42 20 Wagen nachbeschafft, diesmal mit Faltenbalg-Übergängen.
Größere Stückzahlen erreichten die C4i-43a (50 Wagen ohne Inneneinrichtung) und die C4üp-42 (245 Wagen, davon 125 ohne Inneneinrichtung).
Die Wagen ohne Inneneinrichtung wurden für die Leichtkrankenzüge ("Lazarettzüge") verwendet und mit Aufnahmen für Tragen versehen.
Zudem war die Mittelsäule der Doppeltüren bei einer Reihe von Wagen umklappbar, so dass Krankentragen durch den nun breiteren Türausschnitt bequem durchpaßten.
In mehreren Umbauaktionen nach dem Krieg wurden Eilzugwagen aller Gattungen für den Schnellzugdienst ertüchtigt. Sie erhielten Faltenbalg-Übergänge und neue Inneneinrichtungen mit Polstersitzen in der Sitzteilung 2+2 der ehemals 3. Klasse und Abteilen mit Trennwänden zum Seitengang in der ehemals 2. (und nun 1.) Klasse.
geschweißte Bauarten 1939
1939 wurde eine neue Generation von Eilzugwagen in Dienst gestellt. Die Konstruktion folgte dem Leichtbau, die Wagen erhielten einen aufgeschweißten Sickenboden.
Mit der eingezogenen Längsträgerschürze folgte die Gestaltung den Schürzenwagen, allerdings blieben die Einstiege nach wie vor zurückgesetzt. Erstmals erhielten die Wagen anstelle der Scherengitter Faltenbalgübergänge, weswegen das Gattungszeichen von BC4i bzw. C4i zu BC4üp bzw. C4üp mutierte. Die Wendler-Luftsauger wichen solchen der Bauart Kuckuck.
1939 wurden je zwei Probewagen BC4üp-39 und C4üp-39 geliefert.
Die Serienlieferung erfolgte erst als BC4üp-42a mit 45 Exemplaren und C4üp-42a mit 100 Wagen. Dazu kamen 250 Wagen C4i-43 ohne Inneneinrichtung und mit Scherengitterübergängen für die Leichtkrankenzüge.
Die ersten und einzigen Modelle der Schürzeneilzugwagen lieferte Piko. In Epoche IIc gab es sie als Sonderserie mit Pleitegeier und vorbildentsprechendem dunkelgrauen Dach.
Piko, BC4üp-42a, Wagennummer 33739 Berlin
Piko, C4üp-42a, Wagennummer 74911 Berlin
Die Ausführungen als Lazarettwagen mit aufgedruckten Roten Kreuz gab es von Roco und ESU. Piko und Brawa haben sich an dieses traurige Stück Geschichte nicht herangewagt.
So, das war es zum Thema Eilzugwagen-Modelle H0 - ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
Danke fürs Lesen
geschweißte Bauarten 1935-37
Zusammen mit den Schnellzugwagen wurden die Eilzugwagen ab 1935 überarbeitet. Die Stirnwände wurden mit Windleitblechen versehen.
Die Abteillänge wuchs in der 3. Klasse um 5 cm, in der 2. Klasse um 13 cm. Die Abteile der 2. Klasse waren nun durch eine Trennwand mit zweiflügeligen Schiebetüren vom Seitengang abgetrennt. Die Fester wurden um jeweils 20 cm breiter, die Fensterbrüstung wanderte einige Zentimeter nach unten.
Die Wagen waren 12 cm kürzer als ihre Vorgänger und besaßen in der Wagenmitte ein Halbabteil der 3. Klasse.
Ab Baujahr 1936 erhielten die Wagen das Drehgestell Görlitz III leicht mit vierfacher Federung.
Die Wagen wurden zuerst durch Roco als Modell realisiert, unter der bereits genannten Artikelnummer 43032 waren ein BC4i und ein C4i enthalten, erstmals (und einmalig) mit Scherengitter-Übergängen und im korrekten braungrün. Roco hatte bei den Wagen die seitliche Brüstungsleiste wie beim B4i und damit zu hoch angesetzt. Dadurch wirken die Wagen etwas disproportioniert. Auch die Dachgestaltung mit den "Wulstnähten" ist falsch. Für die gewählten Wagennummern passen zudem die Drehgestelle nicht, hier gehören Görlitz III l 4f ran, die Roco allerdings nicht im Programm hat.
Roco 43032 - BC4i-37, Wagennummer 33576 München
Roco 43032 - C4i-36, Wagennummer 73627 München
Mit gefallen die Wagen trotz ihrer Kompromisse, und sie eignen sich gut als Bastelgrundlage.
Nach langer Ankündigung und zwischenzeitlich von ESU überholt, hat Brawa schließlich seine Eilzugwagenmodelle herausgebracht. In der Umsetzung gefallen sie mir wegen der gleichmäßigen Fensterrahmen einen Tick besser als ESU. Die Verarbeitung ist allerdings, sagen wir mal, durchaus verbesserungswürdig, was sich insbesondere auf fehlende Teile und die Laufeigenschaften bezieht. Bei meinen ESU-Wagen hatte ich diese Probleme nicht.
Brawa 46150 - BC4i-37, Wagennummer 33581 Nürnberg
Brawa 46152 - C4i-36, Wagennummer 73428 Nürnberg
Für den Militärverkehr hatten die Wagen eine gewisse Bedeutung. So wurden als BC4üp-42 20 Wagen nachbeschafft, diesmal mit Faltenbalg-Übergängen.
Größere Stückzahlen erreichten die C4i-43a (50 Wagen ohne Inneneinrichtung) und die C4üp-42 (245 Wagen, davon 125 ohne Inneneinrichtung).
Die Wagen ohne Inneneinrichtung wurden für die Leichtkrankenzüge ("Lazarettzüge") verwendet und mit Aufnahmen für Tragen versehen.
Zudem war die Mittelsäule der Doppeltüren bei einer Reihe von Wagen umklappbar, so dass Krankentragen durch den nun breiteren Türausschnitt bequem durchpaßten.
In mehreren Umbauaktionen nach dem Krieg wurden Eilzugwagen aller Gattungen für den Schnellzugdienst ertüchtigt. Sie erhielten Faltenbalg-Übergänge und neue Inneneinrichtungen mit Polstersitzen in der Sitzteilung 2+2 der ehemals 3. Klasse und Abteilen mit Trennwänden zum Seitengang in der ehemals 2. (und nun 1.) Klasse.
geschweißte Bauarten 1939
1939 wurde eine neue Generation von Eilzugwagen in Dienst gestellt. Die Konstruktion folgte dem Leichtbau, die Wagen erhielten einen aufgeschweißten Sickenboden.
Mit der eingezogenen Längsträgerschürze folgte die Gestaltung den Schürzenwagen, allerdings blieben die Einstiege nach wie vor zurückgesetzt. Erstmals erhielten die Wagen anstelle der Scherengitter Faltenbalgübergänge, weswegen das Gattungszeichen von BC4i bzw. C4i zu BC4üp bzw. C4üp mutierte. Die Wendler-Luftsauger wichen solchen der Bauart Kuckuck.
1939 wurden je zwei Probewagen BC4üp-39 und C4üp-39 geliefert.
Die Serienlieferung erfolgte erst als BC4üp-42a mit 45 Exemplaren und C4üp-42a mit 100 Wagen. Dazu kamen 250 Wagen C4i-43 ohne Inneneinrichtung und mit Scherengitterübergängen für die Leichtkrankenzüge.
Die ersten und einzigen Modelle der Schürzeneilzugwagen lieferte Piko. In Epoche IIc gab es sie als Sonderserie mit Pleitegeier und vorbildentsprechendem dunkelgrauen Dach.
Piko, BC4üp-42a, Wagennummer 33739 Berlin
Piko, C4üp-42a, Wagennummer 74911 Berlin
Die Ausführungen als Lazarettwagen mit aufgedruckten Roten Kreuz gab es von Roco und ESU. Piko und Brawa haben sich an dieses traurige Stück Geschichte nicht herangewagt.
So, das war es zum Thema Eilzugwagen-Modelle H0 - ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
Danke fürs Lesen
Steffen70619- Schneidmatten-Virtuose
OldieAndi, Glufamichel, didibuch, maxl und klaus.kl mögen diesen Beitrag
Re: Die Einheits-Eilzugwagen als H0-Modelle
Es liest sich mit Genuss und es schaut sich mit Genuss, Steffen!
Herzlichen Dank für deine profunden Ausführungen und das gewohnt überzeugende Bildmaterial.
Ich bin wieder schlauer! Nur: Wie lange?
Mein Gedächtnis lässt mich zuverlässig im Stich, was Detailfragen angeht...
Nur eine Frage noch: Ist ein Eilzugwagen mit Faltenbalgübergängen nicht eigentlich schon ein D-Zug-Wagen?
Gibt es eine genaue Definition für D-Zug-Wagen?
Beste Grüße Michael (maxl)
Herzlichen Dank für deine profunden Ausführungen und das gewohnt überzeugende Bildmaterial.
Ich bin wieder schlauer! Nur: Wie lange?
Mein Gedächtnis lässt mich zuverlässig im Stich, was Detailfragen angeht...
Nur eine Frage noch: Ist ein Eilzugwagen mit Faltenbalgübergängen nicht eigentlich schon ein D-Zug-Wagen?
Gibt es eine genaue Definition für D-Zug-Wagen?
Beste Grüße Michael (maxl)
maxl- Forenurgestein
Steffen70619 mag diesen Beitrag
Re: Die Einheits-Eilzugwagen als H0-Modelle
Hallo Michael,
vielen Dank. Ich habe eben so die Einheits-Lokomotiven, -Personen- und Gepäckwagen als mein Steckenpferd, und was darüber hinaus geht, da wird es auch eng bei mir. Einige laufende Regalmeter Literatur erleichtern das ganze.
Mit den D-Zug-Wagen ist das so eine Sache. In der Epoche 2 aber recht einfach. Ein Personenwagen für Durchgangs-Züge war ein Drehgestellwagen mit geschützten Übergängen, die von den Reisenden auch während der Fahrt benutzt werden konnten. Er hatte geschlossene Abteile, die mit Türen zum Seitengang hin abgetrennt waren. In der 3. Klasse waren 8 Sitzplätze pro Abteil, in der zweiten 6 und in der ersten gewöhnlich 4.
Bei den Eilzugwagen waren zunächst keine Abteiltrennwände verbaut, und es gab einen Mittel- oder Seitengang.
Erst ab 1935 entsprach die 2. Klasse in den Eilzugwagen denen in den D-Zug-Wagen.
Klar, mit Faltenbalg waren die Eilzugwagen auch für den Einsatz in D-Zügen geeignet. Dafür wurden die Bälge auch nachgerüstet, und die Eilzugwagen kamen auch in D-Zügen zum Einsatz. Und die Eilzüge hatten damit dann die Übergangsmöglichkeit zwischen den Wagen, auch aus Sicherheitsaspekten für das Personal heraus.
Der Großraum der 3. Klasse (bzw. 2. Klasse nach Klassenreform) mit Mittelgang entsprach allerdings nicht typischen D-Zug-Wagen. Dass er sich durchsetzte, ist durch die Bahnverwaltungen (DR wie DB) forciert worden.
Eine Definition für den D-Zug-Wagen habe ich bisher noch nicht gefunden.
vielen Dank. Ich habe eben so die Einheits-Lokomotiven, -Personen- und Gepäckwagen als mein Steckenpferd, und was darüber hinaus geht, da wird es auch eng bei mir. Einige laufende Regalmeter Literatur erleichtern das ganze.
Mit den D-Zug-Wagen ist das so eine Sache. In der Epoche 2 aber recht einfach. Ein Personenwagen für Durchgangs-Züge war ein Drehgestellwagen mit geschützten Übergängen, die von den Reisenden auch während der Fahrt benutzt werden konnten. Er hatte geschlossene Abteile, die mit Türen zum Seitengang hin abgetrennt waren. In der 3. Klasse waren 8 Sitzplätze pro Abteil, in der zweiten 6 und in der ersten gewöhnlich 4.
Bei den Eilzugwagen waren zunächst keine Abteiltrennwände verbaut, und es gab einen Mittel- oder Seitengang.
Erst ab 1935 entsprach die 2. Klasse in den Eilzugwagen denen in den D-Zug-Wagen.
Klar, mit Faltenbalg waren die Eilzugwagen auch für den Einsatz in D-Zügen geeignet. Dafür wurden die Bälge auch nachgerüstet, und die Eilzugwagen kamen auch in D-Zügen zum Einsatz. Und die Eilzüge hatten damit dann die Übergangsmöglichkeit zwischen den Wagen, auch aus Sicherheitsaspekten für das Personal heraus.
Der Großraum der 3. Klasse (bzw. 2. Klasse nach Klassenreform) mit Mittelgang entsprach allerdings nicht typischen D-Zug-Wagen. Dass er sich durchsetzte, ist durch die Bahnverwaltungen (DR wie DB) forciert worden.
Eine Definition für den D-Zug-Wagen habe ich bisher noch nicht gefunden.
Steffen70619- Schneidmatten-Virtuose
maxl mag diesen Beitrag
Re: Die Einheits-Eilzugwagen als H0-Modelle
Steffen70619 schrieb:Eine Definition für den D-Zug-Wagen habe ich bisher noch nicht gefunden.
Diese Frage hat mich jetzt doch auch interessiert Steffen. Die "Tante Goggl" hat bei Wiki noch etwas dazu gefunden..
- Code:
https://de.wikipedia.org/wiki/Schnellzug#Durchgangszug_(D)
Allemal interessant
Glufamichel- Moderator
maxl und Steffen70619 mögen diesen Beitrag
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