Rheinschifffahrt in den 1950-60ziger Jahren.
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Re: Rheinschifffahrt in den 1950-60ziger Jahren.
Sag mal Alex seit wann steht denn der Schlepper Glarus im Museum, bzw. wo steht der. Den hab ich da noch nie gesehen. Sollte es wirklich solange her sein seit meinem letzten Besuch
laiva-ukko- Forenguru
Re: Rheinschifffahrt in den 1950-60ziger Jahren.
vielen Dank für Deine Mühe, mir meine Fragen so ausführlich zu beantworten.
Daß diese Kähne geschleppt wurden war mir unbekannt. So einen Konvoi um die Flußwindungen zu bringen, alle Achtung.
Hut ab vor den damaligen Schlepperkapitäne.
Heimo- Modellbau-Experte
laiva-ukko mag diesen Beitrag
Re: Rheinschifffahrt in den 1950-60ziger Jahren.
Stimmt, das muss schon ne Weile her sein, der kam direkt nach der Außerdienststellung 2014 nach Speyer !
Auch das alte Feuerlöschboot aus Mannheim ist dort !
Beide leider nur von außen zu besichtigen !
Dafür soll angeblich das "Kelly-Boot" wieder an die Sängerfamilie zurück gehen....
Heimo...
Stimmt, einfach war das nicht, wie schon geschrieben, wars ne elende Schufterei.
Deine Reaktion beweist, das diese jahrhundertealte Tradition heute fast völlig aus dem breiten Gedächtnis verschwunden ist.
Neben der Schlepperei gab es noch die Tauerei, auch Kettenschifffahrt genannt, mit am Flussboden liegenden Ketten, wo sich ein Motorschiff, mittels an seiner Seite angebrachter Räder, die Kette entlang zog und die Lastkähne hinter sich her schleppte.
Aber diese Transportart existierte nicht lange, vor allem auf den Nebenflüssen, wie dem Main, oder Neckar und ist seit rund hundert Jahren verschwunden !
Die Schiffe wurden wegen dem Krach der Dampfmaschinen, mit die ersten auf den Flüssen, von der Bevölkerung auch "Hexen" genannt....
Das alles entwickelte sich aus der Treidelei, wo im Mittelalter und früher, bis etwa Mitte des 19. Jahrhunderts, die Frachtkähne vom Ufer aus mittels Leinen mit Pferden und auch Menschen entgegen der Wasserströmung gezogen wurden.
Wenn dann der Wind auch nicht richtig wehte, oder zu schwach bließ, war das die einzige Möglichkeit, überhaupt voran zu kommen.
An den Frz. Kanälen gab es später Gleise mit kleinen Loks, die die Schiffe zogen.
Alles Geschichte.....FAST, in frz. Kanälen werden vereinzelt noch Schiffe gezogen, um die Uferbebauung nicht durch den Wasserschwall zu schädigen.
Und so einen "Hexenantrieb" mit außenliegenden Antriebsrädern, gibt es noch bei einer kleinen Fähre hier in Mannheim.
Die überquert auf diese Art eine kurze Wasserstrecke, vor allem für Fußgänger und Radfahrer.
Ich wollte sie schon lange fotografieren, das Boot ist einzigartig, aber bislang klappte das nie.
Gruß
Alex
Al.Schuch- Modellbaumeister
didibuch, laiva-ukko und Heimo mögen diesen Beitrag
Re: Rheinschifffahrt in den 1950-60ziger Jahren.
Viel Spaß damit, schau auch in die Videoliste dort, mit weiteren alten Filmen....
- Code:
https://www.youtube.com/watch?v=v9_RW0ee1mY
Hier was besonderst seltenes, ein immer noch in der Tscheslowakei im Einsatz befindlicher Heckradschlepper...
- Code:
https://www.youtube.com/watch?v=kyqEJN2UIgU
Stephan...
Hier die "Clarus " bei der Arbeit....
- Code:
https://www.youtube.com/watch?v=Uw79ynmmLBs
Weitere Videos zum Thema kann ich euch zumailen, oder hier verlinken, wenn ihr das wollt.
Gruß
Alex
Al.Schuch- Modellbaumeister
Re: Rheinschifffahrt in den 1950-60ziger Jahren.
ich finde deinen Bericht höchst interessant und spannend. Sage noch einer, Binnenschifffahrt wäre langweilig. Danke dafür!
Schöne Grüße
Andreas
OldieAndi- Forenguru
Re: Rheinschifffahrt in den 1950-60ziger Jahren.
So, das WE ist durch, und ich hab wohl endlos zugenommen von der vielen Futterei.
Erst noch ein kleiner Nachtrag zu den Ankerbäumen am Bug der Kähne.
Das die und auch die Anker, nicht klein waren, zeigt dieses Bild recht deutlich....
Und, wie bereits gesagt, war das Ankern reine Handarbeit, zwar mit entsprechend großen Getriebeumlenkungen für die Handkurbeln, aber einen Hilfsmotor.. im Bordjargon "Jockel" genannt...., gabs damals noch nicht....
Machen wir mal mit den Seeschiffen weiter....
Hier kommt gerade die "ZUIBERGEN" von Schleppern gezogen in den Hafen, um hinter den Binnenschiffen festzumachen.
Heute weis das kaum noch einer,..... dieses Schiff, ein Stückgutfrachter, hatte seine eigenen großen Ladekräne dabei.
Damals noch ein seltenes Novum, heute völlig normal.
Die Kranführer und Schauerleute, also die Hafenarbeiter, die sonst die Schiffe Be- und entluden, waren, obwohl das eine elende Schufterei war, um ihre Jobs besorgt und protestierten heftig.
Am hohen Freibord sieht man, das sie leer ist, also beladen werden soll.
Hier ein weiterer Schwerlastfrachter, mit eigenem schwererem Ladegeschirr, man sieht deutlich die massiven Ladebäume.
Mit sowas wurden z. B. ganze Lokomotiven verladen.
Solche Schiffe wurden vor allem für die Afrika- oder Südamerikafahrt entwickelt, das es in den Häfen dort kaum starke Kräne, wenn überhaupt, gab.
Sein Name weist auf den afrikanischen Bereich hin....
Er ist beladen und der gerade noch sichtbare Schlepper, an seinem Heck, sowie die Tau Crew am Bug , zeigt an, das er gerade von seinem Ankerplatz rückwärts weggezogen wird.
Hier mal der Unterschied zwischen Binnen- und Seeschiff....
Das Seeschiff ist leer, dadurch wirkt sein Freibord, also der Bereich des Rumpfes über dem Wasser, bzw. der Wasserlinie, noch höher....
Hier liegt ein Binnenfrachter zum Laden neben einem Seeschiff.
Damals wurde direkt von jeweiligen Schiff umgeladen.
Im Hintergrund ein Feuerschiff.
Diese, bemannten, Spezialschiffe, schwimmende Leuchttürme, wurden vor der Küste verankert und zeigten mit ihrem Leuchtfeuer den Weg.
Sowas gibt es heute nicht mehr, jetzt gibt es große Signaltonnen und das Radar ist auch besser als damals.
An ihren Bordwänden (.. die Schiffe waren komplett in Rot gestrichen...) war der Schiffsname und auch der Standort.. z.B. "Aussenweser", deutlich mit großen weisen Lettern angebracht, auch Schallsignale wurden gegeben, um Karambolagen, gerade bei Nebel, oder Sturm, zu vermeiden.
Trotzdem wurden einige Feuerschiffe, trotz ihrem mächtigen Leuchtfeuer, gerammt und z.T. versenkt.
Als eines der letzten ging vor Jahren das Dt. "Feuerschiff 1" ausser Dienst und einige dieser Boote sind heute Museumsschiffe, z.B. im Museumshafen von Den Helder, wo so einer neben einem russ. U-Boot liegt.
AHHH, Containerbrücken...... nix da, das waren Schwerlastbrückenkräne zum schnellen Warenumsatz.
Aber aus diesen Kränen wurden die heutigen Containerkräne weiterentwickelt !
Statt den heutigen Greifern für diese Frachtkästen, waren es hier mächtige Baggerschaufeln ,Haken oder auch Saugschläuche, die in den Seitengestängen verliefen.
Je nach Bedarf wurden diese Geräte, an deren Krantauen, vor dem Einsatz befestigt.
Die Schläuche waren fest verbaut, nur die Saugrüssel wurden bei Bedarf angehängt.
Hier nochmal aus der Nähe.
Das Schiff ist ein Schüttgutfrachter, ein sogen. "KÜMO"( KÜstenMOtorschiff) also ein etwas kleineres See- und Binnenschiff.
Es konnte sowohl in der Nord-oder Ostsee, und auch im Küstenbereich der Meere fahren, aber auch ins Binnenland.
Seine Ladeluken- Abdeckungen sind zurückgefahren.
Hier auch was seltenes, ....ein großes Fahrgastschiff mit Tarnbemalung.
Es könnte ein US- Truppentransporter gewesen sein.
Auch damals schon, trotz Koreakrieg, was seltenes.
Im Vordergrund fährt ein, zum Fahrgastschiff umgebauter, ex Frachtkahn vorbei.
Solche Zwischenlösungen gab es damals öfter, weil viele große Binnenfahrgastschiffe dem Krieg zum
Opfer gefallen waren, bzw. noch zur Reparatur in den Werften lagen.
Man kann leider den Namen nicht erkennen, da genau dort der Kamin ist...
So wie es aussieht, wird die Tarnbemalung gerade weis übermalt, die Aufbauten haben diese Farbe bereits.
Es wird wohl gerade zum Passagierschiff rückgerüstet.
Hier bekäme jeder Grüne nen Tobsuchtsanfall.
Die Qualmentwicklung und der hohe Kamin zeigen deutlich, das der Schlepper Kohle betrieben ist.
Im Hintergrund einer der damaligen Öltanker, mit rund 30 - 50000 To. Zuladung, winzig gegenüber den heutigen, bis zu 500 000
oder 1 000 000 To. Monstern.
Hier wieder was besonderes... ein U-Boot kreuzt.
Laut meinen Unterlagen ist das entweder die niederländische "WALRUS" ex US "ICEFISH" oder die "ZEELEEVW" ex US "HAWKBILL" auch Holland, der US BALAO Klasse.
Man kann die Kennnummer leider nicht erkennen.
So, 15 Bilder, bis morgen....
Gruß
Alex
Al.Schuch- Modellbaumeister
OldieAndi, bluetrain, didibuch, Der Graue Wolf, zeppelin, laiva-ukko, Thoto und Heimo mögen diesen Beitrag
Re: Rheinschifffahrt in den 1950-60ziger Jahren.
NWRR- Lupenbesitzer
Re: Rheinschifffahrt in den 1950-60ziger Jahren.
vielen Dank für die schöne Geschichte
Der Graue Wolf- Modellbau-Experte
Re: Rheinschifffahrt in den 1950-60ziger Jahren.
Danke für den Hinweis.
Ich hab mich schlau gemacht und siehe bitte die Daten unten...
ms LUKUGA 8805 blt 1956 Cockerill-Ougrée SA, Hoboken (773) L 26.10.1955 T 2/4.7.1956
del 4.7.1956 MT 12.7 to Congo 4983 N 10997 DWT
482 x 61.7 x 29.4 ft
Öl 2 SA 6 cyl 740 x 1600 mm B & W 7500 BHP von SA Cockerill-Ougrée, Seraing
12 Pass. 56-72 LUKUGA
C° Maritime Belge SA, Antwerpen Be/ 20.12.1956
kollidierte mit norwegischem mt BERNHARD HANSSEN (8739/
51) vor Terschelling
o/v Kongo-Hamburg, bei dichtem Nebel. Von 3 Schleppern (HOLLAND, ZUIDZEE und SEEFALKE)
geschleppt und 21.12 in der Nähe von Schiermonikoog gestrandet, um nicht zu sinken.
Kurze Reparaturen und 24.12 bei Borkum abgeschleppt. Schiff leichter und dann am 30.12 von 4 Schleppern nach Emden geschleppt. Reparierte Nordseewerke.
Am 20.4.1957 verließ er Emden in Richtung Antwerpen und zurück zum IS in den Kongo 4.5.
5.9.1972 verkauft 72-75 GOOD NAVIGATOR Pergamos Shipping C°, Famagusta C y/ (Good Faith Shipping C° SA, mgrs) 75-79 GOOD NAVIGATOR Pergamos Shipping C°, Limassol Cy / (Good Faith Shipping C° SA, mgrs) 79-81 GOOD NAVIGATOR Golden Flute Cia Nav SA, Piraeus Gr/
Auf dem Bild muss sie noch nagelneu gewesen sein....
Auch dir Tom, Danke für das Lob !!
So, einfach mal Bilder, manche Schiffe sind nicht zu identifizieren, wie dieses hier...
Aber der hat nen Namen , die HORDA aus Bergen in Norwegen.
... hier ist sie nochmal...
Der "BONAIRE" fehlt was....
Die "NAVKONGO", ein typischer Öltanker aus der Zeit...
Mal die Mittelschiffsansicht eines anderen Tankers mit den Laderohren auf dem Deck.
Der Tanker "ARETHUSA" läuft in eine der See- Schleußen ein...
Auch hier wieder... sorry, kein Name
Die "PANACHIOTIS", Sie liegt hoch aus dem Wasser, wartet wohl auf Ladung.
Damals konnte das längere Zeit dauern, mein Dad erzählte, das man z.T. wochenlang im Hafen lag, bis man neue Ladung aufnahm.
Genug Zeit um Abends in die Hafenkneipen zu gehen, was zu trinken und Billard, oder Tischfußball, zu spielen.
Heute kaum noch denkbar, der Warenumschlag muss fix vonstatten gehen, man ist z.T. nur noch Stunden in einem Hafen.
In beiden Spielen war mein Dad ein Meister, es gab wenige, die ihm das Wasser reichen konnten.
Ich zumindest, habe nie erlebt, das er verlor.
.
Auch das ist Seefahrt...
Die "DE HEF " Hubbrücke in Rotterdam. In Betrieb von 1938 - 2013.
Zurück auf dem Rhein....
Alt trifft neu... vor Oberwesel...links der Bug eines Dampfschleppers, rechts eines der ersten Hydrofoil- Tragflügelboote auf dem Fluß.
Bis morgen, dann einfach mal querbeet zur Rheinschifffahrt aus dieser Zeit.....
Gruß
Alex
Al.Schuch- Modellbaumeister
Rudolf, OldieAndi, bluetrain, didibuch, Der Graue Wolf, zeppelin, laiva-ukko und mögen diesen Beitrag
Re: Rheinschifffahrt in den 1950-60ziger Jahren.
Blick von Mannheim zur BASF......
Den Kran rechts gibts immer noch.
Links, auf der BASF Seite sieht man, nahe vor dem hohen Schornstein, 5 kürzere Schlote.
Es sind die Kamine des dortigen Kraftwerks und wir nannten den Komplex den "Panzerkreuzer".
In den 1980ern wurden diese Abzüge entfernt und durch einen großen Schornstein ersetzt, der übrigens inzwischen auch wieder abgebrochen wurde.
Dieses Werk liegt genau gegenüber der Shell Bunkerstation, dem letzten Arbeitsplatz von Dad.
Unangenehm wurde es, wenn dort der Arbeitsdampf zur Kesselreinigung abgelassen wurde, das war ein dumpfes Dröhnen über den ganzen Tag hinweg.
Hier aus den Nähe.
Links und, gerade noch sichtbar, am rechten Rand, die Kesselhäuser des Kraftwerks, übrigens nur eines von 5 in der Fabrik.
Gerade wird Kohle angeliefert, wie man sieht, sowohl per Schiff, wie per Bahn.
Die Kessel schluckten Unmassen davon und ständig musste nachgeliefert werden.
Die schrägen Gebilde sind die Förderanlagen zum jeweiligen Verbrennungsraum.
Heute wird da mit Gas oder Schweröl gefeuert.
Die Gasfackel, mit der Gasüberdruck abgebrannt wird, sieht man nachts viele Kilometer weit.
Viel des Verbrennungsgases kommt auch, als ne Art Abfallprodukt, aus dem Werk selbst.
Wenn ein Schwerölschiff da war, sah man es sofort an den Dampfschwaden, die es umgaben.
Da das Schweröl eine sehr zähflüssige Masse ist, musste man es vor dem Beladen bzw. Abpumpen zuerst erhitzen, um es flüssig genug zum Transport zu machen.
Dazu wurde das Schiff an dem Abdampf der Kessel des Kraftwerks angeschlossen und die Ladung damit erhitzt.
Das konnte auch den ganzen Tag dauern !
... und hier die Ludwigshafener Seite.
Die beiden Schiffe machen sich zum Anlegen bereit.
Im Mannheimer Mühlauhafen.
Ich möchte euch hier nochmal näher zeigen, wie das damals mit dem Ankern funktionierte.
Hier die "Verlaine" beim Schüttgut umsetzen.
Man sieht gut die Brocken auf dem Pier liegen.
Fällt euch auf, das der mittlere Kaimauerbereich noch sauber ist ?
Das zeigt, das der Kranführer seine Sache gut machte...
Ein Schiff, auch Seedampfer, wird immer zuerst vorne und hinten Ent, bzw. Beladen, damit sich der Bereich in der Mitte nicht durch den Auftrieb der leeren Bereiche dort aufwölbt und bricht.
Dort ist der Kiel gefärderter als am Bug und Heck, ausserdem , wenn man z.B. von vorne nach hinten entlädt, kann das Heck, bzw. der Bug unter Wasser geraten.
Besonderst, wenn das Schiff bis zur Halskrause geladen war.
Wie das aussah, sieht man weiter oben bei den Bildern vom Ijsselmeer.
Eine Vergrößerung des Ankerbereichs...
Die Kette am Kran ist der Ankerrückholer, der gemeinsam mit der eigentlichen Hauptkette darunter, ausgelegt wurde, um den Anker später wieder an seinen Platz am Bug zu bekommen.
Man sieht auch die Anker- und Seilwinsch dahinter.
Der Mann dort ist ein schöner Größenvergleich.
Wie oben geschrieben, alles Handarbeit !!!
Hier mal von der Seite.
Der Schornstein dahinter ist vom Ofen der Unterkunft der Matrosen darunter, nicht von einer Ankermaschine.
Damals ist die Unterbringung so geregelt, dass das Schiffsvolk am Bug in einer engen, dunklen Kate zusammengedrängt war und der Chef entsprechend besser im Heck.
Das ist heute aber anders , die Mannschaft hat auch eine Gemeinschaftswohnung vorne.
Die Wohnung des "Alten" nahm oft das ganze Heck ein.
Man siehts gut beim ersten Bild...
Bei "Partikulieren" also Schiffsbesitzern und Kleinstreedern, war das auch ihre ständige Heimat.
Nur bei den Gefahrentransportern, wie Gas- oder Säuretransportern etc. liegen heute beide Bereiche gemeinsam in einem 2- stöckigen Aufbau am Heck.
So kann man schneller flüchten, wenns gefährlich wird.
Ich habe mir mal ansehen können, wie das früher dort im Bugbereich aussah, man konnte sich dort kaum drehen und es war sehr dunkel , oder seht ihr ein Bullauge dort im Rumpf ?
Bestenfalls gabs Oberlichter.
Bei der "Verlaine" ists schon ein Aufbau....
Bei der "TRINITAS" in der Bildmitte sieht man schön, wie die Ankerkette nach aussen zeigt, da der Anker weiter im Strom liegt, damit sich das Boot beim Ablegen besser von der Kaimauer löst.
So zog man sich in den Strom....
Entsprechend waren die Anker selbst riesige Teile.
Auch zu sehen, das sie bereits eine Ankermaschine hat, das ganze Gedöns am Bug ist weg, rechts, die "AARGAU", hat es noch.
Heutzutage übernehmen das Bugstrahlruder, quer zur Schiffsrichtung liegende Propeller, die das Schiff vom Ufer wegdrücken, bzw. entsprechend beim Anlegen helfen.
Die Kölner Severins Brücke im Bau. Die Bilder müssen um 1958 herum entstanden sein.
Sie war der erste Brückenneubau dort nach dem Krieg.
1959 war sie fertiggestellt.
Ein kleines Detail... vor den beiden Stützpylonen unter der Fahrbahn, ist gerade noch ein schräger Eisabweiser zu sehen,
Freizeitsport auf dem Wasser....
Das Fahrgastschiff "EUROPA" der Köln- Düsseldorfer (KD) Reederei.
Hier noch nagelneu in den 1960ern.
Weitere Daten siehe hier :
- Code:
https://www.binnenschifferforum.de/showthread.php?1157-Europa-(KD)-KFGS-04401140
Wieder ein, aus einem Binnenfrachter umgebautes, Fahrgastschiff.
Kohlefrachter der Rheinischen Braunkohle GMBH werden beladen....
Schüttgutbeladung mit dem Förderband...
Eine elende Sauerei, wie man gut am verstaubten Oberdeck sieht.
Alle hassten das anschließende Säubern, trotz Abdichten der Türen und Fenster, war auch immer der Wohn- und Maschinenbereich betroffen.
Man sieht auch schön die Abdeckbretter.
Diese schweren Holzbohlen mussten mit der Hand bewegt und aufgestapelt werden, heute gibts dafür entsprechende Wagen und Maschinen für die Aluabdeckungen.
So, es ist gleich geschafft, erstmal ne 15er Pause....
Gruß
Alex
Al.Schuch- Modellbaumeister
John-H., OldieAndi, bluetrain, didibuch, Der Graue Wolf, zeppelin und laiva-ukko mögen diesen Beitrag
Re: Rheinschifffahrt in den 1950-60ziger Jahren.
Bauarbeiten im Fluss.
Eine Rohrleitung wird verlegt.
Ein Kieswerk....
Nochmal einer der großen Frachter, die "HELENE".
Sie konnten bis zu 1 000 To. fassen.
Davor am Bildrand sieht man nochmal ein, ganz am Heck und damit direkt über den Rudern stehendes, Steuerhaus.
Blick von Ludwigshafen auf Mannheim.
Das Hochhaus hinten, mit dem Kreis darauf, ein sich drehender Mercedesstern, beheimatete seine damalige Reederei,
die (.. Achtung Werbung...) Firma Kühnle GMBH.
Die Loreley...
Zum Abschluß wirds nochmal patriotisch... Das Niederwalddenkmal bei Rüdesheim....
DAS WARS.... DANKE für eure Geduld !!
Im Gedenken an meinen Vater ....
Gruß
Alex
Al.Schuch- Modellbaumeister
John-H., Gessy, OldieAndi, bluetrain, didibuch, Der Graue Wolf, zeppelin und laiva-ukko mögen diesen Beitrag
Re: Rheinschifffahrt in den 1950-60ziger Jahren.
Ansonsten war der Rhein halt seinerzeit Naherholungsziel zum Spaziergang oder Einkehr im Cafe, von wo man die Schiffe gern beobachtet hat, aber mit der Schifffahrt selbst habe ich mich seinerzeit nie näher beschäftigt
Zuletzt von laiva-ukko am Mi 21 Dez 2022, 17:06 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
laiva-ukko- Forenguru
Re: Rheinschifffahrt in den 1950-60ziger Jahren.
Nochmals:
Klasse authentische s/w-Aufnahmen
laiva-ukko- Forenguru
Re: Rheinschifffahrt in den 1950-60ziger Jahren.
Danke für das Lob.
Mein Dad hat im Rhein schwimmen gelernt, sie wohnten direkt am Fluss.
Hier ein Bild davon....
Das im Hintergrund ist Rheindürkheim nahe Worms, das quadratische Gebäude mit dem spitzen Dach, auf das man im Vordergrund direkt blickt, war sein Elternhaus...
Nicht nur der dreckige Fluss selbst war gefährlich, laut seinen Erzählungen, schwammen er und seine Freunde auch zu Schleppkähnen, die zu Berg fuhren, setzten sich, wenn möglich, auf die Anker, liesen sich ein Stück mitnehmen und trieben dann mit dem Strom wieder zum Ausgangspunkt zurück.
Oder sie hielten sich an den hinterhergezogenen Beibooten fest, bzw. saßen drin.
Nicht unbedingt zur Freude der Schiffer....
Ein besonderst schreckliches Ereignis war, als ein Flussboot vorbeitrieb und niemand dort zu sehen war.
Er schwamm hin und musste zu seinem Entsetzen sehen, das es ein Granatenvolltreffer bekommen hatte, die US-Besatzung gefallen war und deren Reste dort herumlagen.
Ich kann mir so einen Anblick nicht vorstellen....
Gruß
Alex
Al.Schuch- Modellbaumeister
Fraenkyzuma mag diesen Beitrag
Re: Rheinschifffahrt in den 1950-60ziger Jahren.
Ja, das mit dem Schwimmen im Fluß wurde früher lockerer gesehen
Und das mit dem Granattreffer war bestimmt ein schlimmer Anblick
laiva-ukko- Forenguru
Re: Rheinschifffahrt in den 1950-60ziger Jahren.
Ich erinnere mich noch gut, das, als wir in Karlsruhe 1966 - 1971 wohnten, die Familie am WE mit dem Fahrrad oft in den Wald fuhr.
Da lief ein Kanal durch, der völlig verdreckt war und auf dessen Oberfläche, besonderst an Staustufen, immer stinkende Schaumüberzüge zu sehen waren.
Leider sind die Bilder davon nicht mehr zu finden....
Für uns war das völlig normal, ein wenig unangenehm, aber es war halt so, zumindest für uns Kleinen, wir kannten es nicht anders.
Gruß
Alex
Al.Schuch- Modellbaumeister
Re: Rheinschifffahrt in den 1950-60ziger Jahren.
auch von mir nochmals vielen Dank für Deinen Bericht. Er war sehr informativ, aufschlußreich und lehrreich.
Heimo- Modellbau-Experte
Re: Rheinschifffahrt in den 1950-60ziger Jahren.
Gruß
Alex
Al.Schuch- Modellbaumeister
Re: Rheinschifffahrt in den 1950-60ziger Jahren.
laiva-ukko- Forenguru
Re: Rheinschifffahrt in den 1950-60ziger Jahren.
Ich habe mal nicht weit von Würzburg gelebt, in Tauberbischofsheim im Taubertal.
Das ist aber 50 Jahre her.
Gruß
Alex
Al.Schuch- Modellbaumeister
Al.Schuch- Modellbaumeister
Frank Kelle, John-H., Lupo60, zeppelin, laiva-ukko, Thoto und Fraenkyzuma mögen diesen Beitrag
Re: Rheinschifffahrt in den 1950-60ziger Jahren.
Hier der Wohnbereich des Schiffsführers... Oben, unter dem Ruderhaus, das Wohnzimmer und davor, mit dem Oberlicht und Kamin, der Aufbau mit der Küche und den Schlafräumen, die sich bis in den Rumpf zogen.
Das Achterschiff mit der Unterkunft der Besatzung, den schweren Seilhaken und Seilstoppern, deren Handräder man im unteren Bild sieht, zusammen mit dem Seilhaken davor..
Dahinter die bogenförmigen Abweiser, damit das Schleppseil nichts an Bord beschädigte, es musste frei nach allen Seiten schwingen können.
Man sieht hier schön den, im Vergleich zum Boot, großen Anker !
In diesem Bereich, kurz vor dem hinteren Bildende, lagen unsre Schlafkojen, von denen ich anfangs berichtet habe.
Ausserdem fällt der fast nicht vorhandene Tiefgang auf, das was tatsächlich so.
Damit habe ich selbst nicht gerechnet, aber es sind spätere Aufnahmen, vom ende der 1980er, kurz bevor beide Schiffe ausser Dienst gingen und die "Hans-Peter" zum Museumsschiff wurde.
Die Bilder sind am Mannheimer Rheinkai aufgenommen, als ich damals zur Modellrecherche an Bord war.
Ich wollte damals meinem Dad das Modell zum 60. Geburtstag schenken, aber entschied mich dann doch für den alten Dampfschlepper.
Die anderen Bilder von diesem Besuch sind leider bis jetzt verschollen....
Ich suche weiter....
Gruß
Alex
Al.Schuch- Modellbaumeister
Jörg, Schlossherr, zeppelin, laiva-ukko und Fraenkyzuma mögen diesen Beitrag
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