Fertigbaubericht Hotchkiss 35-H 1:35 von Heller

Fertigbaubericht Hotchkiss PzKpfw 35-H von Heller

Vor einer Woche hatte ich mir in der Superbox, da der Abverkauf - 30% noch immer gilt, den Hotchkiss 35-H gekauft. Es ist wieder ein Modell vom französischen Hersteller Heller.

Die Teile sind auf vier Spritzlingsgitter verteilt, wovon eines zwei Soldatenfiguren beheimatet, bzw. deren Teile. Da hat sich Heller ja völlig verausgabt, denn der Torso besteht bei beiden Figuren aus Vorder und Rückteil .

Man hat die Möglichkeit zwischen zwei verschiedenen Kanonen und auch zwei unterschiedlichen Wannenheckabdeckungen zu wählen. Die Ketten liegen wieder mal aus zähem Weichplastik bei und ohne sie über der Flamme zu dehnen, bekommt man sie nie im Leben auf die Rollen. Die Ketten zuerst verschweißen und dann aufziehen, wie es die Anleitungen immer empfehlen, ist da schon gar nicht drinnen, weil man dann sämtliche Laufrollen samt Antriebs und Spannrädern sofort wieder abbrechen würde.

Im Unterschied zu anderen Modellen besteht die Wanne des Hotchkiss aus vielen Einzelteilen, die sich noch dazu schwer kleben lassen und ständig wieder verziehen. Mit einiger Mühe ging es dann aber doch endlich.

Am Heck befindet sich eine Halterung für eine Ersatzlaufrolle und in der Anleitung sieht man so ein wellig zusammengerolltes Seil, das auf der Rolle positioniert werden soll. Dieses seltsame Seil suchte ich zuerst vergeblich, bis ich draufkam, daß es sich dabei um das Abschleppseil handelt, das am Kettenspritzlingsgitter in Weichplastig angebracht ist. Das ist genau genommen sehr lobenswert, weil man diese Seile wenigstens problemlos biegen und dann ankleben kann. Nur muß dieses Seil ja zusammengerollt und auf die Ersatzlaufrolle aufgeklebt werden und dafür ist es genau genommen viel zu lang und auch zu schade. Also hob ich mir das Abschleppseil als Reserve für andere Modelle auf, irgendwann kann ich es sicher brauchen. Stattdessen machte ich mir das Abschleppseil wieder mal selber. Ich sammle ja jetzt dünnen Litzendraht und davon findet man immer wieder welche an diesen zusammengefügten Akkupacks. Die zwicke ich immer ab und sammle sie. Die Seilkauschen machte ich wieder aus Teilen von abgezwickten Wattestäbchen und Draht von den Klammern, mit denen Brottüten geschlossen werden. Der Litzendraht ist ein ganzes Stück kürzer und trägt deshalb auf der Laufrolle nicht so extrem auf.

Was mich aber schon überraschte, ich hielt eines der Spritzlingsgitter in der Hand und da glitzerte etwas und baumelte dauernd hin und her. Da hing doch tatsächlich ein dünnes Kupferkettchen am Gitter. Das finde ich von Heller schon sehr fein, denn es gibt eigentlich einige Modelle, an denen Ketten angebracht sind, aber nur auf dem Cover, denn bei den Teilen sucht man sie vergeblich. Beim Sherman M4-A1 von Italeri sollten zB. zwei Ketten vorne am Wannenbug hängen, aber die gibt es nicht. Beim Panzer IV sollten die Bolzen für die Halterung der Ersatzkettenglieder an je einer Kette hängen, auch die gibt es nicht. Na immerhin hat der Hotchkiss eine Kette beiliegen und die wird an einem Ring an der Wannenseite befestigt, liegt dann auf der Wanne und wird hinten einmal um die Ersatzrolle gewickelt und hängt dann am Heck runter, wo sie wieder mit einem der Wannenringe befestigt ist.

Ich weiß zwar nicht, welches Grau der Hotchkiss hatte, als ihn noch die Franzosen besaßen, aber da es sich um einen von der Deutschen Armee erbeuteten Hotchkiss handelt, bekam er Panzergrau als Farbe. Aber jetzt kam der Horror. Obwohl die Farbe inzwischen schon ewig trocken war, wurde die gesamte Wanne fast überall wieder hellgrau, als ich fast schon mit Gewalt die beiden Ketten aufzog. Ich schob sie ein Stück unter die Wanne auf die Antriebsräder und mußte sie dann Millimeter für Millimeter weiterschieben. Pro Kette brauchte ich sicher 20 Minuten, bis die endlich dran waren. Ich klebte sie wieder mal mit Sekundenkleber zusammen, denn der Revell Plastikzement hält überhaupt nicht. Bei echten Vinylketten hingegen funktioniert das wunderbar. Allerdings sollte der Sekundenkleber auch Stundenkleber heißen, denn die Klebstellen wollten und wollten einfach nicht halten. Also mußte ich mit der Hand den ganzen Panzer niederdrücken und so fast 10 Minuten verharren, bis jede Kette endlich klebte.

Dann mußte ich also den gesamten Panzer nochmal in Panzergrau lackieren, da ja so viel Farbe bei der Kettenmontage abgegangen war.

Jetzt kamen noch die Kleinteile, das ist in dem Fall aber eigentlich nur Werkzeug. Das meiste Werkzeug hat ja an der Unterseite an der Stelle, wo die Halterung oben zu sehen ist, einen Knubbel, mit dem man es auf die Wanne klebt. Ich lackiere diese Teile eigentlich jetzt immer nur so weit, daß direkt an der Unterseite keine Farbe ist, weil sich die Klebstellen fast immer nach einiger Zeit auflösen. Pech ist nur, daß die Hersteller anscheinend selbst nicht genau wissen, was sie da tun. In der Anleitung soll nun zB. Die Axtklinge nach links zeigen und nach vorne. Nur bedeutet das, daß die Axt genau auf der falschen Seite komplett lackiert ist, denn würde man sie so montieren, wären die Kubbel der Unterseite oben, statt unten. Ich muß gestehen, da scherte ich mich jetzt wenig darum, ob das Werkzeug in die richtige Richtung sah, Hauptsache es war endlich befestigt.

Man kann sich leider nicht bei allen Teilen wirklich auf die Anleitung verlassen, anscheinend meinen die Hersteller, daß der Modellbauer schon erraten wird, ob er den Teil richtig oder falsch zusammengeklebt hat. Da wäre zB. die Auspuffanlage, die beim Hotchkiss auf der linken Seite der Wanne montiert ist. In der Anleitung wird völlig falsch gezeigt, wie der Krümmerflansch angeklebt werden soll. Hält man sich an die Anleitung, könnte man die Auspuffanlage gar nicht montieren.

Jetzt komme ich noch zu den beiden Soldatenfiguren. Wenn ich gedacht hatte, daß diese mit den beiden Soldaten vom Schachtelcover identisch seien, hatte ich mich geirrt. Da steht ein Soldat seitlich auf der Wanne und sieht durch die geöffnete Turmheckklappe in den Turm hinein. Der zweite Soldat kommt gerade auf der linken Seite des Hotchkiss anmarschiert. Vielleicht kann mir ja da jemand helfen. Die Soldaten tragen grüne relativ schlabbrige Uniformen. Am Jackenkragen sind gelb umrandte rote Spiegel und auf der rechten Brusttasche befindet sich ein goldener Adler mit ausgebreiteten Schwingen. Als Kopfbedeckung tragen beide Soldaten etwas seltsame, runde, weiche Stoffmützen ohne Schirm, ist aber kein Barett.

Jetzt zu den zwei Figuren. Die beiden Soldaten auf dem Cover wären ja ideal gewesen, aber statt dessen hat man den Fahrer und den Kommandanten des Hotchkiss beigelegt. Da der Hotchkiss ja ein wahrer Winzling ist, also nur ein Zweimann - Panzer, bediente der Kommandant auch die Kanone. Platz war im Hotchkiss kaum und da er auch keine Luke auf dem Turmdach hat, konnte der Kommandant dort nichtmal rausschauen. Das heißt, die beiden Figuren wären im Panzer komplett versteckt und gar nicht sichtbar. Übrigens sieht zwar die Uniform der beiden Figuren schon so aus, wie jene auf dem Cover, aber statt der Stoffmützen tragen beide einen Helm, der vorne noch einen kleinen Schirm hat. Helme dieser Art habe ich außer als Sicherheitshelm für Baustellen, noch nie gesehen. Wie Wehrmachtssoldaten sehen die beiden Jungs jedenfalls nicht aus, aber ich habe auch keine Ahnung, welcher Armee die sonst angehören könnten.

Nachdem der Hotchkiss fertig war, bekam er noch seine Abziehbilder und anschließend wurde er etwas gealtert, mit Flugrost bedeckt und erst recht mit Schlamm. Die Methode, den Schlamm aus der passenden Farbmischung+Holzleim+Vogelsand zu mischen, ist übrigens ein Traum. Ich habe inzwischen schon 11 Panzer mit dem Schlamm bearbeitet. Die sehen jetzt wirklich aus, als ob sie gerade aus der Schlammwüste der spätherbstlichen, bzw. winterlichen Ostfront kämen.

So, jetzt kommen einige Bilder des Hotchkiss. So klein er ist, irgendwie gefällt er mir trotzdem. Ein Panzer IV nimmt sich daneben wie ein Königstiger aus .











Da ich erst kommenden Donnerstag oder Freitag zu MC Corp raus komme, um endlich meinen Königstiger mit Henschelturm von Dragon zu holen, werde ich inzwischen die restlichen Panzer mit Schlamm bearbeiten, zumindest jene, die im morastigen Gelände kämpfen mußten, bekommen eine ordentliche Schicht Dreck verpaßt.

Hallo George_MacGregor

Ich habe damals das daraus gemacht .










Habe das Mfg Michael Vergessen

Hallo Michael,

ja, das ist ein Prachtstück, noch dazu hast du bei deinem Hotchkiss Soldatenfiguren dabei, die man im Diorama auch verwenden kann.

Ich sehe gerade, daß dein Hotchkiss hinten wieder eine andere Wannenabdeckung hat. Bei meinem Bausatz wäre ja noch eine zweite dabei, aber die hat die selbe Form, nur die Gitter sind ein bisschen anders angeordnet. Bei deinem ist die Abdeckung etwas höher und kantiger.

Liebe Grüße,
Hans

Im Grund sehen beide Varianten perfekt aus!
Der Hotchkiss hatte viele Varianten, einzig allein aus seiner vielfaeltigen Anwendung heraus..

Darf betonen, das diesen "Winziling" sogar die BW in den 1970gern noch verwendete...bei uns damals als Bergefahrzeug fuer Verwundete...allerdings...selber kahm ich da ohne blaue Flecken nie aus den Lucken raus...auch als "nicht-Verwundetet".
...und, Krach hat er gemacht wie einer seiner grossen Brueder, den Mardern...


Ich find, ihr habt das Optimum aus euren Modellen gemacht!

@ Helmuth
den Hotchkis den du meinst der sah doch mehr so aus....

Dein Hotchkiss sieht sehr gut aus Hans
Michael seine uebrigens auch

Genau, Dirk...auf jeden Fall eine Sardinenbuechse..

DER ist dir sehr gut gelungen Hans!

Was den unterschied am heck zwischen den beiden Modellen angeht, so ist die Erklärung recht simpel:

Das eine von Michael ist die Wanne vom Hotchkiss H-35 und das andere von dir vom H-39. Die Franzosen entwickelten den Hotchkiss ja weiter und neben dem anderen Turm und anderer Waffe wurde die Wanne des H-35 nur modifiziert weiter verwendet bei Neubauten und bei Umrüstungen die alte Wanne des H-35 unverändert verwendet udn so kam es zu solchen Sachen.

Und was den Hotchkiss mit Eisernem Kreuz angeht ... den kenne ich noch, weil auf den habe ich mal 4 scharfe Schüsse mit der Panzerfaust abgefeuert auf dem Truppenübungsplatz in Schwarzenborn.

Hallo alle zusammen und vielen Dank an alle

@Dirk: Ja, diesen Hotchkiss kenne ich natürlich auch, der war es, den die BW auch später noch lange in Verwendung hatte.

Der 35-H tauchte ja praktisch an allen Fronten auf und die Wehrmacht verwendete ihn glaube ich nur bis sie Panzer III und IV bekam. Auf jeden Fall herrschte innen ziemlicher Platzmangel. Deshalb verstehe ich ja nicht, warum sie bei Heller nicht lieber zwei Figuren beigelegt haben, die man wie auf dem Cover neben dem Panzer postieren könnte. Die beiden Figuren, also Kommandeur und Fahrer, kann man natürlich in den Hotchkiss stecken, nur sehen kann man die dann nicht, was ja eher sinnlos ist .

@Christian: Jetzt hätte ich beinahe deinen Beitrag verpaßt. Hab mich schon gewundert wieso ich nicht schicken konnte.

Dann gab es also beim Hotchkiss an der Wanne hinten noch mehr Änderungen, ist aber eigentlich eh klar. Ich habe mich ja auch bei der Kanone für die etwas längere Version entschieden, weil die ganz kurze extrem aussieht. Am Cover sah die auf den ersten Blick so aus, also ob es die Kanone zerfetzt hätte und da auf dem Feld ein Hotchkiss stehe, dem man die Kanone weggeschossen hat . Von der Bauweise her gefällt er mir auf jeden Fall sehr gut, das ist wieder mal ein Modell, das man so richtig mit Rost und Dreck bedecken kann.

Ich tobe mich ja inzwischen an fast all meinen Modellen mit der Farb-Holzleim-Vogelsand Methode aus. Allerdings mußte ich feststellen, daß für die Farbe Aquarell weitaus besser als Acryl geeignet ist, weil die Aquarellfarben nach dem Trocknen nicht glänzen, bei den Acrylfarben kann das schon eher passieren. Habe gestern etliche neue Bilder von den bisher behandelten Modellen gemacht. Wenn alle fertig sind, lade ich die Bilder dann hoch und füge sie in allen Bauberichten ein. Das dauert aber noch einige Tage.

Liebe Grüße,
Hans


Liebe Grüße,
Hans

Is der niedlich

Hallo Bianca,
ja der Hotchkiss ist so richtig zum Knuddeln