Gokstadschiff

Habe inzwischen weiter gemacht und dem Ruderhalslager eine Abdeckung gegönnt. War zwar auf dem echten Schiff so wohl nicht vorhanden, gefällt mir aber besser. Fällt wohl unter die Rubrik "künstlerische Freiheit".


von schräg dann so:



Das Dollbord ist inzwischen auch im gesamten Schiff fertig und das Tingl im Bug eingesetzt. Das vordere Tingl hat eine etwas andere Form als das im Heck:



Das gesamte Schiff von vorn:



Jetzt bin ich mit dem Rumpf erst einmal so weit , dass mir eine ziemlich langwierige, eintönige und zeitraubende Arbeit bevorsteht. Steffan hat sie bei seinem Schiff ja mit Geduld gemeistert. Ich habe mal so grob überschlagen, am Außenschiff werden ca. 3200 Spiekernägel angebracht, innenbords sind es dann weniger, da bis zur zwölften Planke alles abgedeckt ist. Aber immer noch so an die 800 Viereckplatten.
Ich habe mir gedacht, ich mische schwarzes mit braunem und silbernem Fimo, um Nieten mit metallisch rostendem Aussehen zu bekommen.


Irgendetwas muss ich falsch gemacht haben, da das Material sehr brüchig bzw. krümelig geworden ist.
Ich habe dann nur noch Braun und Schwarz genommen und versucht, die Platten mit einer mittigen Wölbung zu versehen. Habe dabei einen Adapter einer Feuerzeuggasnachfüllflasche benutzt.


Sieht eigentlich nicht schlecht aus, die Plättchen sind aber leider viel zu groß, ca. 2 -2,5 mm Seitenlänge. Ich brauche aber solche mit höchstens 1mm Seiten. Muss mir wohl was anderes einfallen lassen.

Habe mal ein Probe gemacht und eine halbe Reihe Nieten am Schiff geklebt. War allerdings ein großer Fehler, ich hätte erst einen Versuch auf einem Stück Holz machen sollen.


Die Nieten sind einfach noch viel zu groß. Nachgemessen auch 2 -2,5mm, d.h. umgerechnet ca.5cm in echt. Sieht leider sehr besch..... aus, also alle Nieten wieder abschleifen und die Planke soweit schleifen, dass der Sekundenkleber wieder runter kommt.



Ist natürlich ärgerlich, ich muss eben beim nächsten Versuch genauer arbeiten und erst eine Probe machen.
Bis dahin

LG

Kurt

Hallo Kurt,
ne, Du machst nichts verkehrt beim mischen des Fimos.
Es gibt immer wieder auch überlagertes Fimo, oder auch Sorten, die schon knallhart das Werk verlassen. Am 11.4. kann ich das Werk, in dem Fimo produziert wird, besuchen und werde herumgeführt, alles ganz privat nur für mich. Ich freue mich schon sehr darauf!

Von Staedtler gibt es Fimo mix quick, das wurde extra dafür entwickelt, altes oder hartes Fimo weich zu bekommen. Wird in Päckchen á 100 Gramm verkauft ( ca. 4 bis 4,50 € )

Ich meine immer noch, es ist einfacher das Fimo zu einer Spaghetti zu formen, davon kurze Stücke abzuschneiden, zwischen den Fingern zu einem winzigen Popel rollen und dann auf einer Glasscheibe oder Kachel ablegen. Noch einmal mit einem Finger draufdrücken, fertig ist die perfekt geformte Niete! Da braucht man auch später nicht mehr schleifen.
Steffan meinte zwar, dass die Nieten nach zwei Tagen zu hart würden, mit einer spitzen Nadel ( Zirkel z.B. ) kann man die aber auch dann noch prima aufpieken und mit Sekundenkleber am Rumpf fixieren.

Gruß
Reinhard

Hallo Kurt,

ich sehe Du hast weitergemacht.... Sieht alles toll aus, besonders das Dollbord, das Bild sieht einfach stark aus.

Die Idee dei Nieten mit den Ventilen auszustechen finde ich nicht schlecht, aber bei 1mm Ø wird es sehr klein und schwierig die heil in den Ofen zu bekommen. ... Und glaube am Dollbord waren keine Nieten, oder Holznieten.

Wird echt klasse, da steht ja auch schon die erste Figur

LG Steffan

Danke für die Erklärung Reinhard. Ist ja schon eine tolle sache mit deinem Privatbesuch bei Fimo. Ich denke, die haben deine Figuren gesehen.

Hallo Steffan, stimmt,die Nieten bekomme ich wahrscheinlich so nicht hin. Habe jetzt ein Stück Fimo einfach zu einer dünnen Platte ausgerollt. Kommt gleich in den Ofen. Mal sehen, ob das besser geht.
Am Dollbord waren nach den Zeichnungen von W. Damman außen Nägel, die aber nicht bis nach innen durchreichen (S 40 u. 56).
Die zumindest werde ich darstellen.

LG

Kurt

Hi Kurt,

versuche doch nebenbei noch eine "Fimo-Spagetti" entweder vor dem Backen schneiden und rollen oder erst backen und dann schneiden. Das werden dann aber sehr eckige nieten die geschliffen werden müssen. Ach ja, die Nieten werden nach ein par Tagen etwas härter, aber nicht so hart wie ich geschrieben hatte. Denke da war mein Messer stumpf oder ich genervt....
Das Buch hatte ich leider nur aus der Bücherei geliehen. Schon wieder weg, heul... Na ja, mir viel nur auf das die beiden Reihen gleich sind.... aber die sind ja schon wieder weg.

LG Steffan

Habe nach einer Urlaubswoche weiter an den Spiekernägeln gearbeitet, wobei ich inzwischen die Größe der Nieten und der Vierecke auf 1mm angepasst habe.
Mit neuem Sekundenkleber ging das jetzt auch alles viel leichter und schneller.
Ich habe gar nicht gedacht, dass Sekundenkleber auch so eine Art "Verfallsdatum" haben kann.
Meiner war leicht zäh und klebte nicht mehr so gut, mit dem neuen geht es jetzt ruckzuck.
Innen im Boot ging es dann doch viel schneller, als ich gedacht habe, da ich hier nicht nachschleifen musste.
Die Vierecke hatten schon die richtige Größe und Dicke.



Ich hatte Fimo schwarz mit dunkelbraun gemischt, die Endfarbe war dann aber doch eher schwarz.
Das entspricht zwar den Nieten, die ich bei den Nachbauten in Roskilde gesehen habe, - wahrscheinlich in echt wohl Birkenteer,
da moderne wasserfeste Farben nicht zur Verfügung standen, oder kennt sich jemand damit besser aus? - aber die Oberfläche gefällt mir noch nicht.



oder hier:



Ich werde die Nieten auf jeden Fall noch anmalen, weiß noch nicht wie, ich muss erst noch eine Testreihe machen.
Vielleicht nehme ich schwarze Ölfarbe oder Acryl, dann Gunmetall oder Gunmetall mit Rost gemischt, mal ausprobieren.

Am Bug auch schon einige angeklebte:



Das erst mal für heute. Ich muss allerdings feststellen, dass ich bei dem schönen Wetter und wenn es abends länger hell ist,
nicht mehr so viel  Lust habe, am Schiff weiter zu arbeiten. Es wird also jetzt ein wenig langsamer weiter gehen.

LG

Kurt

Hallo Kurt,

das sieht ja fantastisch aus, das wird richtig gut, innen sehen die Nägel so schon gut aus, bin gespannt wie es mit Gunmetall und Rost wird... selbst hatte ich nur Acryl-Farbe benutzt.... Dein Schiff wird spitzenmäßig. Toll das Du die Nieten auch innen gesetzt hast.
Und klar jeder vernünftige Mensch sitzt jetzt in der Sonne, bin auch etwas langsamer, jetzt.

LG Steffan

Ich habe mich heute entschlossen, trotz des tollen Wetters, der Gartenarbeit und den Versuchungen der abendlichen Biergärten am Schiff weiter zu bauen.
Allerdings kann ich mich zur Zeit nicht in ein Zimmer setzen und - über den Daumen gepeilt - ca.3000 Nieten ankleben. Das ist eher eine Arbeit für regnerische, dunkle Abende im November.
Also mit erwas anfangen, was ich draußen auf der Bank machen kann. Ich denke da an den Mastfisch.
Habe mich als Material für Buche entschieden. Es geht mir da ähnlich wie Steffan, ist auch mein Lieblingsholz geworden.
Sollte allerdings von der Maserung einem Buchenbaum ähnlich sein.
Habe mir also beim Pilzesuchen - übrigens noch keine gefunden - einen Buchenast vom Einschlag des letzten Jahres mitgenommen.


Hatte die Vorstellung, dass der Ast einem Baum bzgl. der Struktur, Maserung etc. ähnlich wird.
Also habe ich zuhause die Rinde mit einer Axt entfernt und schon mal grob eine Form herausgehauen.


Dann noch ein Stück abgesägt, um zu sehen, wie die Maserung ist und wie es sich bearbeiten läßt.



Die Maserung sah für meine Vorstellung gut aus , zudem ließ sich das Stück mit einem Messer sehr gut bearbeiten. Das hat mich allerdings schon ein bißchen stutzig gemacht, da das meist nur bei frischem Holz geht. Um zu sehen, ob das Stück reißt, wenn es trockener wird, habe ich es bei ca. 100 ° im Backofen etwa 45 Min. getrocknet. Sah danach noch immer gut aus.


Jetzt versuche ich, den Ast in Form zu bringen. Werde ihn morgen mit zu einem Freund nehmen, der eine Kreissäge hat, und zumindest mal eine gerade Seite sägen. Mal sehen, ob es keine größeren Asteinschlüsse gibt.

Bis dann und genießt das tolle Wetter

Kurt

Hi Kurt,

freut mich das Du doch noch etwas Zeit für Dein Boot hast... der Sommer nimmt kein Ende und ich hoffe es bleibt auch noch so. Baue auch in Zeitlupe. Dein Natur-Holz-Ansatz kann ich nur befürworten. Bei mir was das Kielschwein das erste Teil was nicht aus dem Bausatz war.Dein Mastfisch ist auf jeden Fall ein interessantes Teil... bin gespannt. Aber eine Kreissäge?? Ist das nicht wie ne Kanone auf einen Spatz?. Tu Dir nicht weh, bitte. In der Zeit wo Du zu Deinem Freund gehst kannst Du auch mit der Hand Sägen. Wird auch gerade und ihr könnt in Ruhe im Garten sitzen.

LG Steffan

Da ich gerade meine 1:24 Figuren fertig habe, bin ich furchtbar gespannt auf deine Wikinger in ähnlicher Größe. Bis jetzt siehts wahnsinnig gut detailliert aus. Viel Spaß weiterhin. Bastelfix

Hallo Bastelfix,
es wird wahrscheinlich noch eine geraume Zeit dauern, bis ich mit den Figuren für das Schiff anfange. Das ist bei mir aber auch ein bißchen stimmungsabhängig. Bei dem jetzigen Wetter werde ich aber bestimmt noch nicht beginnen. Werde dich aber gern benachrichtigen, wenns soweit ist. Du kannst aber einstweilen bei meinen fertigen Bauberichten schauen, um eine Vorstellung zu bekommen. Dort gibt es einige Figuren.

Hallo Steffan,
freut mich, dass du den Sommer genießt. Kreissäge deshalb, weil ich den Ast nicht mit einer Handsäge sägen konnte, bin immer steckengeblieben. War wahrscheinlich doch noch zu feucht, trockenes Holz läßt sich leichter sägen.
Mit der Kreissäge ging das auch gut, aber zwei Stunden später dann das:


hier nochmal bei der anderen Seite:


Hatte ich mir fast schon gedacht, als das Holz so leicht mit dem Messer zu bearbeiten war. Das Endstück, das ich probeweise im Backofen hatte, muss wohl schon trockener gewesen sein.
Ich werde jetzt doch auf ein Stück trockenes Buchenholz umsteigen. Schaue morgen mal in meiner Garage, dort hab ich einiges davon gehortet.

LG

Kurt

Aber einen Versuch war es wert Kurt!

Hallo Guten Morgen Kurt,

versuch es mal mit ganz frischem Holz... bei mir war es eine spontane Idee Holz aus dem Garten zu nehmen und ich hatte keine Lust zu warten. Das frische Holz ließ sich gut schneiden und war noch weich. Ich habe mir ein Ast ausgesucht der schon so wie das Kielschwein gewachsen war und es dann grob mit dem Messer zurechtgeschnitten. Für den Fall das es beim Trocknen noch schrumpft hatte ich es erst noch länger gelassen. Von dem Ast ist nachher nur max. ein viertel übrig geblieben. Die Anpassung an Kiel und Spannten hab ich ganz zum Schluss gemacht, da war das Holz dann trocken und hat sich nicht mehr verändert.
Ein Reststück vom Ast ist liegengeblieben und komplett getrocknet. Es ist jetzt viel härter und lässt sich nicht mehr so leicht schnitzen....

LG Steffan

Danke John fürs Mut machen...

Steffan, ich müsste dann erst wieder in den Wald und ein schönes Stück suchen. Haben die Bootsbauer der Wikinger ja wohl auch so gemacht. Ich habe aber inzwischen ein Stück in der Garage gefunden.
Erst mal die Umrisse aufgezeichnet.


Von der Seite:



Danach die Form grob herausgesägt. Alles andere wird hinterher mit viel schleifen in Form gebracht.



von der Seite:


Werde jetzt erst mal die Bohrungen aufzeichnen und dann weitersehen. Am Wochenende habe ich ja ein bißchen Zeit.

LG

Kurt

... das sieht schon verdammt gut aus! Der Mastfisch auf Deinem Boot ist/wird echt ein Hingucker. Kleiner Tipp: Baue von innen nach außen. Also erst die Löcher und Schlitze, dann die Form außen anpassen. Das erspart Dir Ärger, wenn die Bohrungen nicht gleich an der richtigen Stelle sitzen. (Außenform korrigieren anstatt wegwerfen und neu anfangen)...

LG und ein erfolgreiches WE

... hab`ich auch so gemacht, Steffan. Zuerst aufgezeichnet und dann gebohrt, bzw. aus den Bohrlöchern heraus gesägt.


Ging bei dem Holz dann auch wirklich gut, ohne splittern oder reißen.



Danach allerdings schleifen, schleifen, schleifen. Hat mir aber Spaß gemacht , habe draußen im Garten auf der Bank gesessen, Schleifklötze, Papier, Feilen etc. daneben. Eine Seite ist schon einigermaßen fertig.



... mal von oben



werde jetzt wieder raus und weiter machen. Es hat mich jetzt doch wieder gepackt.

LG

Kurt

Hallo Kurt,

der Mastfisch hat echt eine schöne Form, das hast Du wirklich eine kleine Krone unter dem Schleifpapier. Deine Vorbereitungen auf Millimeterpapier sind ja auch nicht von schlechten Eltern, bin gespannt wie es wird und wünsche Dir viel Spaß im Garten. Hoffe das Wetter spielt weiter so gut mit...

LG Steffan

Danke Steffan,

...habe inzwischen auch schon weiter gemacht. Gestern war ich auf dem Flohmarkt und habe mir ein völlig praktisches Schleifteil geholt. Ist eine Art Schwingschleifer für die Hand.


Ich habe mir bisher die Schleifklötze immer selber gebaut, Papier aufgeklebt etc. Hatte den Nachteil, dass man mehrere Klötze hatte, mit unterschiedlich starkem Papier, bei Abnutzung wieder neu machen musste usw.
Jetzt für 2 Euro ein für alle Papiere taugliches Teil. Hat sich zumindest bei flächigem Schleifen bewährt.


Die Rundungen müssen trotzdem immer noch mit Rundhölzern geschliffen werden.



Nachdem beide Seiten - einigermaßen - gleichmäßig waren, habe ich sie dann vom Restholz losgesägt. Sieht so aus:



der hintere Teil des Schwanzes:



Der Mastfisch insgesamt bestand allerdings nicht nur aus dem fischförmigen Stück, sondern war aus einem Stamm herausgearbeitet mit einer Art "Bodenplatte", die auf der Höhe der Decksdielen abschließt.
Das aus einem Stück zu machen war mir aber zu aufwendig, das war von anfang an klar. Also habe ich ein Buchenbrett in der entsprechenden Stärke drunter geklebt. Vorher allerdings noch grundgebeizt, wegen der möglichen Kleberflecken.




Nach der Trockenzeit hier das Ergebnis:



Natürlich auch sofort aufs Schiff gelegt. Die Maße müssen natürlich noch angepasst werden, das kommt aber, wenn die restlichen Falzleisten eingebaut werden.



So, heute am Sonntag werde ich faulenzen.

LG

Kurt

...hatte ja gedacht, die genauen Maße mit Einbau der Falzleisten anzupassen. Beim genaueren Betrachten war dann aber klar, dass der Mastfisch doch um einiges zu lang war. Ich wollte vorher auf "Nummer sicher" gehen und hatte an jeder Seite ca. 3-4mm zugegeben. Passte natürlich jetzt nicht mehr.



Das bedeutete, ich musste den überstehenden Rand nicht nur verkürzen, sondern das ganze Teil wieder dünner schleifen.



Bleibt halt nichts anderes übrig.



...jetzt passt es wieder, die Originalmaße sind ebenso 1:25 wieder hergestellt.

Beim nächsten Teil werde ich von anfang an besser messen, um so eine nachträgliche Schleiferei nicht mehr machen zu müssen.

LG

Kurt

Ein absolut genial gefertigtes Bauteil Kurt!

.. dem kann ich mich nur anschließen, genial! ich hoffe die roten Flecken sind Farbe... die auf dem Deck meine ich.

LG Steffan

Eine saubere Arbeit Kurt   
Und ich hoffe mit Steffan mit   

... danke euch für die Blumen. Zur Beruhigung, die Flecken sind wirklich Farbe. Als nächstes wird der Mastfisch jetzt noch gebeizt und dann das Schloßholz gesägt, gefeilt,geschliffen...
Werde ich in den nächsten Tagen angehen.

LG

Kurt

Ein Holzbildhauer ist geboren !
Hab bei manchem Teil auch "zur Sicherheit" 3-4mm Reserve gelasen.. war immer viel zu viel.
1-1,5mm reichen zumeist.

Danke für den Tip Erik.
Ich denke auch, ich muss beim nächsten Teil einfach den Plan mit dem Modell abgleichen, dann wird es wahrscheinlich genauer und ich muss nicht mehr soviel nacharbeiten.

LG

Kurt