Gokstadschiff

Hallo Steffan,

...habe mir das Paynesgrau schon zugelegt und einige Versuche gemacht. Ich möchte allerdings, zumindest in der Bilge und im unteren Teil des Rumpfes, schon so eine Konstistenz hinbekommen, als wäre es Teer. Ich kenne Gummiarabikum nicht, wozu benutzt man es normalerweise? Du scheinst es als eine Art Trennschicht zu benutzen???

LG

Kurt

Hallo Kurt,

Du kannst in die Tubenfarben doch einfach Pigmentpulver mischen. Die Farbe wird dickflüssiger und stumpf. Das sollte sich dann wie Pech verhalten...
Das Gummiarabikum ist ein geeignetes Malmittel für Acryl , also farblos und ein wenig dickflüssig. Mischt mann es unter die Farbe z.B. das Grau kann man die Farbe besser lasieren als wenn man nur Wasser nimmt, weil die Farbe dann zu flüssig wird. Allerdings glänzt die Farbe dann etwas mehr.
Gummiarabikum gibt's beim Künstlerbedarf, als fertige Lösung oder als Brocken. Ich hab die Brocken genommen und in Wasser aufgelöst (gesättigte Lösung).
Ja das Zeug kann man auch als Trennschicht nehmen, Einfach verstreichen trocknen lassen, die nächste Schicht Acryl kann dann nicht eindringen und kann durch kratzen oder wischen entfernt werden...
Das obere Riemen-Blatt wurde so gemacht.

(Hat der Wikinger doch tatsächlich den Riemen gegen die Steine geschlagen   )

LG Steffan

habe heute angefangen, die Löcher für die Holznägel am Stringer, den Knien und den Seitenspanten zu bohren.



Ich habe einen Bohrer mit 1,4mm genommen. Die Zahnstocher, die ich dann nehmen wollte, haben allerdings einen Durchmesser von 1,6mm, d.h. ich muss sie alle ein wenig anschneiden, um sie dann in dieLöcher einkleben zu können. Die tiefe der löcher beträgt ja manchmal nur wenige mm.



Nach Steffans Tip habe ich die Zahnstocher vor dem Einkleben angestrichen, mit Paynesgrau, damit man sie hinterher im Holz noch gut erkennen kann.



Weil ich noch ein bißchen Zeit und Lust hatte, habe ich mit dem Tingl angefangen, das ist das - dreieckige - Abdeckbrett am Bug und Heck.
Beim Gokstadschiff konnte man sie im Fundmaterial zwar nicht nachweisen, bei anderen geborgenen Schiffen, so beim Ladbyschiff oder beim Osebergschiff, waren sie aber vorhanden und man vermutet, daß das Gokstadschiff auch welche hatte.



Mit der bewährten Methode, eine Schablone aus Platikfolie zu machen, waren schnell zwei recht passgenaue Teile gesägt. Danach allerdings schleifen, schleifen, schleifen.



Auf der Rückseite musste eine Führung für die Stevenlasche gefeilt werden, damit das Tingl passgenau abschließen kann.



Eingepaßt sieht das gute Stück vorerst so aus:



Allerdings soll es noch Verziehrungen bekommen, die ich aber heute nicht mehr machen kann.

...einen netten Samstagabend

LG

Kurt

Hallo Kurt,

das Teil sieht ja klasse aus, schön gearbeitet, das Tingl, meine ich. (Hast Du die Bezeichnungen aus dem Gostad-Schiff-Buch?) Dein Schiff wird immer schöner...

Noch ein blöder Tipp zu Bohren und Zahnstochern. Hab ich auch so gemacht, später dann bin ich dazu übergegangen die Teile, wenn es geht, vor der Montage im Rumpf fertig zu machen, also mit Beize Nieten und Nägeln. Man muss sich dann nicht so verrenken beim Arbeiten und man verhindert auch eventuelle Leimflecken in der Beize.

LG Steffan

Hallo Kurt,

auch Dein Boot wird superschön! Mich beeindrucken, wie bei Steffan, die vielen liebevoll gestalteten Details.
So wie ich das sehe, hast Du auch alles von Hand gefeilt bzw. geschliffen. Ich wäre da ein fauler Kerl und würde das alles mit dem Dremel machen. Ich habe zum Dremel eine Vielfalt von Schleifzylindern, Fräser und Bohrern. Damit ist das bearbeiten von Holz eine Spielerei.

Gruß
Reinhard

Hallo Steffan,
die nordischen Begriffe am Schiff sind alle aus dem Buch von W. Damman:" Das Gokstadschiff...", du hast dir das ja  - glaube ich - auch bestellt.
Leider sind jetzt natürlich schon die meisten Teile eingebaut. Also beim nächsten Schiff.

Hallo Reinhard,
freut mich, dass dir das Boot gefällt. Es gibt in der Tat - du hattest das ja vor ein paar Tagen mal erfragt - keinen Bausatz zum Schiff. Es ist also ein kompletter Eigenbau.
Die meisten Sachen säge ich zwar mit einer elektrisch betriebenen Laubsäge aus, feilen und schleifen etc. mache ich aber meist per Hand. Ich habe zwar auch einen Dremel mit allen möglichen Einsätzen, den nutze ich aber eher selten.

Kurt ich kann nur immer wieder feststellen,
das du auch feinstes Holzhandwerk betreibst!

...danke für das Kompliment, John.

LG

Kurt

...vor dem schlafen noch schnell einige weitere Details. Ich habe heute die restlichen (Zahnstocher-)Holznieten auf einer Seite eingeklebt. Das Schiff hat dadurch etwas von einem Stachelschwein bekommen.

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langsam aber sicher nimmt es Fahrt auf:



"Stachelschweineffekt" noch mal von oben:



Ich habe inzwischen auch das zweite Tingl fertig gesägt bzw. geschliffen und gefeilt. Das Teil kommt nach vorn an den Bug und ist etwas kleiner, als das Tingl vom Heck.



Als ich mir heute allerdings - zum bestimmt 500sten Mal - die Fotos von einem 1:3 Nachbau aus dem Schiffsmuseum in Bergen angeschaut habe, ist mit klar geworden, das ich die beiden Tingl, so wie ich sie gebaut habe, gerade wegwerfen kann. Vielleicht lassen sie sich allerdings auch noch verändern.
Eigentlich muss nämlich der Dollbaum weiter bis an die Stevenlaschen geführt werden, d.h. bei meinem jetzigen Bau würde der am Tingl enden. Ich werde also erst den Dollbaum an beiden Seiten einbauen müssen und dann die Tingl einpassen.

Gleich mit dem weiteren Ausbau des Dollbaum angefangen. Wieder Frischhaltefolie auf die Rehlingsplanke gelegt, um die Beizung nicht zu verschmieren. Dann das Dollbaumstück gewässert und mit dem Bügeleisen vorgeformt, danach an der Planke - von außen - festgeklammert.



Langsam aber sicher komme ich auch den Farben vom Innenschiff näher, muss allerdings dort noch einiges tun. Leider spiegelt die Farbe auf dem Foto das Original nicht ganz. Aber da ist ja auch noch ne Menge zu tun.



ich denke für heute reicht es

LG

Kurt

Habe heute versucht, das Birkenpech mit Ölfarben zu imitieren. Langsam komme ich so meiner Vorstellung von der Bemalung der Innernseiten der Planken näher.


Ich denke, als nächstes werde ich versuchen, noch ein wenig grau reinzubringen und an den Kanten mit Schmirgelpapier die ursprüngliche Holzfarbe wieder hervorzuholen. Die Holznieten müssen auch noch bearbeitet werden. Ich muss sie farblich noch anpassen und durch einen Schnitt in der Mitte den Dübelkeil imitieren. Außerdem ist die Farbe für Birkenpech jetzt zu matt.



besser kann man es noch hier sehen



An den Kanten hält die Farbe (Beize oder auch Öl )nicht, da dort oft noch Leimreste übergequollen sind, die ich nicht gesehen hatte, als ich sie mit einem nassen Schwamm noch hätte entfernen können. Da werde ich wohl mit Acrylfarben nachbessern müssen. Ich denke, ich bekomme den richtigen Farbton hin, ich habe eine ziemlich große Zahl von Farben, die ich zur Figurenbemalung verwende.
Muß jetzt aber erst die andere Bordwand so weit fertig machen (Holznieten etc.) und dann die Farbe der beiden Seiten angleichen, ehe ich Versuche mit - ich denke einer Mischung aus Matt- und Seidenmattlack - zum etwas natürlicherem Finisch mache.

Bis dahin LG

Kurt

Hi Kurt,

sieht gut aus finde ich... wenn es etwas mehr glänzen soll kannst Du die Farbe auch vorsichtig mit einem Papier-Taschentuch polieren, jedenfalls funktioniert es mit Acryl... Hab ich außen gemacht und innen, da aber nur Teilweise... bei matter Lackfarbe geht es auch. Die Technik habe ich mal durch Zufall entdeckt, als ich mein matt-schwarzes Fahrrad ausbessern musste und die neue Farbe zu matt war. Je mehr man wischt desto glänzender wirds...

hallo Steffan,
versuche das mit dem Papiertaschentuch mal. Ich denke aber, ich werde das Schiff, bzw. die Bemalung, am Ende ja irgendwie sichern. Wahrscheinlich mit einem Lack. Wie wirst du das bei deinem Schiff machen?

LG Kurt

... weiss noch nicht, glaube ich werde keinen Lack über alles machen. Dazu sind bei mir die Oberflächen zu unterschiedlich. Außerdem ist mein Boot ja eine permanente Baustelle...  Der Staub nervt allerdings ein wenig...

kurt,eine feine sache die du da machst    macht muht auch mal ein wikingerschiff zu versuchen   

Ich bin auch ständig am hin und her klicken, zwischen deinem Boot und das von Steffan.
Beeindruckend was ihr da macht und wie der Reiner Karl schon schrieb, es macht Lust es selbst mal zu probieren.   

Hi Reiner Karl, Sigmund,
wäre eine gute Idee, dann hätten wir bald eine ganze Flotte zusammen und könnten Irland erobern.

LG

Kurt

Wenn Ihr ein wenig warten könntet bis Ich fertig bin , käme Ich mit!  
Zumindest ist bei mir der Anfang schon mal getan , Kiel grob ausgesägt ,Hilfsspanten ausgedruckt ...
Wobei Ich mir noch nicht im klaren darüber bin , ob Ich die überhaupt setzen soll .

Mal eine Frage an Kurt , so am Rande ... Baust Du dein Boot als Standmodell oder RC fähig ?
Nicht das Ich nachher alleine auf dem Wasser bin  

Hallo Lapidarius,
ich baue mein Boot als reines Standmodell. Ich denke, du wirst - soweit ich das jetzt überschaue - der einzige "richtige" Segler sein. Wir können dich da nur von Land aus unterstützen.

LG Kurt

Habe in den letzten Tagen ein wenig am Ruder bzw. an den Befestigungen desselben gebastelt. Das Ruder des Schiffes war wahrscheinlich mit einem geflochtenen Lederriemen befestigt, der innen durch durch einen Seitenflansch des Ruderspantes geführt wurde. Der Ruderhals lag in einem Ruderhalslager, das in die beiden letzten Spanten eingearbeitet war.
Der Lederriemen wurde durch zwei Langlöcher durch den Seitenflansch, das Ruderhalslager, dann den Ruderhals selbst und an der anderen Seite wieder zurück geführt.
Der Lederriemen - Stýrihamla- musste eine leicht lösbare Verbindung sein, da das Ruder beim Anlanden ja schnell hochgezogen werden musste. (Es war ja um Einiges länger als der Tiefgang des Schiffes).
Beim Osebergschiff hatte das freie Ende des Riemens ein Knopfloch, das man binnenbords über einen Holzknauf knöpfen konnte.

Ich musste also erst einmal innenbords den Seitenflansch ergänzen.


dies kleine Teil mit einer Aussparung für den Riemen, passte dann auf Spant 19 des Schiifes.
Vorher:


Nachher:



Weiter unten lag das Ruder auf einer Ruderwarze auf, ein Eichenklotz, der in der Mitte eine Bohrung hatte, durch die die stjórnvid , die Befestigungsschnur geführt war, mit der das Ruder in seinem Drehpunkt aufgehängt war.
Die stjórnvid war ein kräftiger Weidenzweig, der durch alle Bauelemente ( Ruderblatt, Warze, Außenhaut und Ruderspant) gezogen wurde und im Ruderspant befestigt war.



Ich ahbe mit der Ruderwarze angefangen, weil ich dacht, das geht am schnellsten. War aber ein Irrtum, weil ich die über 4 Spanten am Rumpf befestigen musste und ein Haufen schleiderei und immer wieder neues Anpassen folgte.



von hinten.

...musste leider unterbrechen, da irgendetwas mit dem Hochladen nicht mehr klappte.


Als nächstes kommt das Ruderhalslager dran. Ich habe bis jetzt allerdings erst eine Zeichnung gemacht und werde mich heute Abend noch ein wenig ans Schleifen machen.
Mal sehen, wie weit ich komme.


das ist die gebeizte Ruderwarze mit dem späteren Ruderhalslager, hier nochmal näher:



beides im Schiff:



So, Ich fange jetzt mal an zu schleifen.

LG

Kurt

hi,hi,   tolle sache    schöne idee(gemacht)

Hallo Kurt,

schöne Klein-Teilchen baust Du hier... an das Anpassen der kleinen Ruderwarze kann ich mich noch gut erinnern, glaube ich habe drei mal neu angefangen bis das teil passte. Von einer Befestigung mit Weidenzweigen hatte ich schon gelesen aber nie gesehen, schönes Foto... Weist Du eigentlich wann das originale Gokstadschiff gebaut wurde? Nebenbei, Dein Dollbord ist Klasse geworden...

LG Steffan

Hallo zusammen ,
Da Ich immer noch Info sammele ...
Das hier hab Ich im Netz entdeckt :

Code:

http://home.online.no/~joeolavl/viking/index.htm

Ich hoffe das das mit dem Link einsetzen geklappt hat ?


externe links bitte kodieren , Billy

Der Link funktioniert jetzt

Aber bitte keine Direktlinks einstellen

Hallo Steffan,

Soweit ich das gelesen habe, ist das Schiff um 860 gebaut worden. Zu der Befestigung habe ich noch ein paar Fotos, falls es dich interessiert, kann ich sie dir zusenden.

LG

Kurt