WWI Flying Aces, MiniArt 1:16

Die Figur wurde vor einiger Zeit von Markus/doblist vorgestellt und ein paar Zeilen
zur Frage der Uniformierung hatte ich ja dort auch schon geschrieben.

Ich habe mir nun kürzlich diese Figur interessehalber selber auch zugelegt und kann bestätigen,
daß die wenigen, praktisch gratfreien Bauteile gut und (fast) ohne Spachtel zusammenpassen.
Ergänzend zu Markus' Vorstellung wäre vielleicht noch anzumerken, daß die Bemalungsanleitung
sehr genaue und detaillierte Angaben enthält, nach denen man sich bedenkenlos richten kann.
Die umfassenden Angaben beziehen sich dabei auf Farben von Vallejo, Testors, Tamiya, Humbrol, Revell, Mr.Color und Life Color.
Als Reverenz zur Bemalung dient die erstklassige Illustration vom Deckelbild.



Allerdings hat mir schon beim Anpassen der Teile die Körperhaltung überhaupt nicht so richtig gefallen;
OOB zusammengesetzt wirkt die Figur zu steif, ziemlich stämmig im Kreuz und macht zudem einen unnatürlich "krummen Buckel".  

Der damals 22jährige Ernst Udet war allerdings vergleichsweise recht klein und schmächtig,
was seine Karriere als Jagdflieger seinerzeit auch fast verhindert hätte.
Ich habe deshalb versucht, wenigstens den "Buckel" etwas zu korrigieren,
damit die Figur eine geradere, "jugendlichere" Haltung  bekommt ... hier das Ergebnis ...



Dazu mußte lediglich der Uniformkragen möglichst sauber vom Torso getrennt,
der Halsauschnitt weiter nach oben/hinten ausgearbeitet und der Kragen wieder angepaßt werden.

Mit geringfügigen Anpassungen am Hals und im Kragen läßt sich dann auch der Kopf
in einer individuellen, etwas "entspannteren" Haltung ankleben ...



Die beim Umbau entstandenen Lücken sind mit Sek.Kleber und Mehl verschlossen
und mit Spachtel noch einmal nachgearbeitet und geglättet worden.
Die größte "Fehlstelle" durch das Versetzen des Kragens wird dann zudem mit dem
Orden Pour le Mérite ("Blauer Max") kaschiert.  
Nach einer Grundierung findet man sicherlich immer noch etwas zum nachkorrigieren!

Mit dieser recht leicht zu bewerkstelligenden Korrektur kann man der Haltung Udets auf den Vor-Bildern
dann schon etwas näher kommen. Bemerkenswert ist auch, daß erst durch die Korrektur der Abstand
Unterkante Kragen/Oberkante Brusttaschenklappen nun nahezu mit den Fotos übereinstimmt!   



Weitere Anpassungen waren nötig, um den Arm mit der in der Jackentasche steckenden Hand
einigermaßen paßgenau zu verbinden. Bei dieser Gelegenheit wurden auch die Ärmel selbst etwas
ausgeschabt, um "vorbeugend" zur Bemalung schon ein wenig Tiefe zu erhalten.

Auch der andere Arm (mit Zigarette in der Hand) wurde am Ärmelaufschlag hinten etwas beschnitzt,
um einen leichten Andruck am Körper zu simulieren.
Der Arm läßt sich je nach Geschmack allerdings auch "ohne Körperkontakt" ankleben!

Die Plastik-Zigarette wurde jedenfalls gleich durch ein feineres Ms-Drahtstückchen ersetzt.

Eine weitere kleine Korrektur betrifft die beiden Knöpfe der Brusttaschen;
diese sind unverständlicherweise etwas kleiner als alle übrigen Knöpfe ausgeformt!
Jeweils ein winziger Tropfen 2-K-Harz gibt diesen zwei Knöpfen nun etwas mehr Volumen.

Auch das Mützenschild mußte etwas gekürzt werden, um vorbildgerechter zu wirken.
Es ist im Bausatz viel zu lang dargestellt und würde die Augenpartie übermäßig verdecken.

Die Mütze ist vorerst nur mit Ponal angeheftet, ich denke,
beim Bemalen des Gesichts ist es hilfreich, wenn das Mützenschild nicht stört.

Jaaa, so steht der Ernst nun momentan auf meinem Basteltisch;
das Bild entspricht in etwa der Originalgröße der Figur ...   



Auf eine Bemalung wird er wohl noch eine gaaanze Weile warten müssen,
denn ich bin alles andere als Figurenmaler und müßte mich selbst erst einmal
gründlich (!) mental auf diese Aufgabe vorbereiten ...

Vielleicht helfen den Interessenten dieser Figur(enserie) aber derweil die Tipps zur Haltungskorrektur weiter ...


Gruß - Jörg -   

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 ^Jörg's Modell-Register

Hallo Jörg,
Tolle Figur,deine Umbauten bzw.Verbesserungen hast du echt Spitze Hinbekommen.
Ich bin echt mal Gespannt wie der Herr Udet bemalt ausschaut,das bekommst du sicher sehr gut hin.
hab auch noch Udet und Mölders in 1/35 hier,hab ich mir mal bei Ebay Gekauft...leider etwas viel Farbe dran,hab mich noch nicht ran getraut.

Gruß
Mike

Eine schöne Figur hast du dir da vorgenommen Jörg!

Dein Umbau kommt der Figur optisch sehr zu Gute,
ich bin gespannt wie es weiter geht!

Naja, Mike und John ... wie gesagt ... eine Bemalung wird noch auf sich warten lassen (müssen) ...   

1:16 ist eigentlich recht groß - aber hier ist ja auch noch ein Werner Voss in 1:32,
- der ist so klein und filigran, daß man sich wirklich fast nicht ran traut!
Übrigens noch mal Danke! für den Tipp, John ...   

... Bild ungefähr in Originalgröße.

Im Vergleich mit einer fertigen Sammlerfigur (Atlas-Verlag) im gleichen Maßstab
und dem 1:16er Udet ...



Gruß - Jörg -  

Hallo Jörg, da bin ich aber gespannt was du aus dem Prachtstück rauskitzelst!!!! Lass knacken und ich warte auf mehr von dir!

LG

Werner

Servus Jörg!
Deine Korrekturen tuen der Figur aber mal so was von richtig gut.
Etwas schade, dass der Udet in den Hüften etwas breit daher kommt.
Vielleicht kann man da maltechnisch einiges kaschieren...
Der Voss liegt aber von der Detaillierung ganz weit vorne - eine klasse Figur.

Schön Jörg.    

Was noch fehlt, ist ne Flasche Cognac.
Diesem sprach "Ernst" ziemlich zu. Ich will jetzt nicht sagen, dass er dauerhaft "besoffen" war, aber einen gewissen "Spiegel" hatte er schon immer. Oder fast immer.

Die Legende sagt, er habe sich in seiner "Flamingo" eine Art "Minibar" (wohl ähnlich einem Handschuhfach im Auto) einbauen lassen hatte. Darim eben Congnac und ein Glas. Dies so aufgehängt (befestigt), dass es beim Kunstflug nicht kaputt ging.

Aber mit rund 20 Jahren wird er noch nüchtern gewesen sein. Unterstellen wir jetzt einfach mal.   

Ja, Werner und Uwe ...
Bemaltechnisch sind bei mir sicherlich keine Wunder zu erwarten ...
Portraitähnlichkeit ist von der ganzen Modellierung her eigentlich nur bedingt zu erkennen
und auch der "Hüftspeck" dürfte sich nur schwerlich "wegmalen" lassen.
Die korrigierte Figur ist im Vergleich zum "Vorher" nun deutlich ansehnlicher ... find' ich auch   

Der kleine Werner Voss dagegen ist von der Haltung und Modellierung her einfach phenomenal!   
Da stimmt - auch im Abgleich mit dem bekannten Vorbildfoto - einfach alles - sogar das Gesicht!   

Code:

http://www.luftfahrtgeschichte.com/vossdr1b.jpg

Elger ... Die Titelgeschichte im Magazin Aces vom Januar 1932 bezeichnet Ernst Udet
wohl nicht umsonst als Germany's Playboy Ace ...   

Code:

http://i56.servimg.com/u/f56/14/34/18/33/aces_110.jpg

Gruß - Jörg -  

Der "orthopädische" Eingriff hat sich auf alle Fälle gelohnt, die Figur gewinnt im Gesamteindruck deutlich hinzu!

Der "kleine" Werner Voss ist von der Haltung und Modellierung natürlich nochmal eine ganz andere Liga, aber eine Resinfigur mit einer aus Kunststoff zu vergleichen wär der berühmte "Äpfel mit Birnen" Vergleich. Insofern hat Miniart den Ernst Udet recht ansprechend gestaltet, vor allem wenn man sich den Preis vor Augen führt - eine Figur in vergleichbarer Größe aus Resin oder Zinn wäre ein deutlich schmerzlicherer Griff ins Portemonnaie.

Das ist zwar richtig, Philipp ... aber ein Urmodell ist ja eigentlich in beiden Fällen vonnöten.
Haltungstechnisch machen das ja auch andere Plastikkitfiguren-Anbieter in 1:16 OOB besser vor.

Tatsächlich spiele ich derzeit aber doch mit dem Gedanken, mir so nach und nach auch noch
die Richthofen- und Göring-Figur von Miniart anzuschaffen ... schon aus Neugier ...   

Gruß - Jörg -  

Jörg, Jörg.. was hast Du bloß angerichtet   

Es ist immer schlimm bei durchstöbern im Forum HABEN WOLLEN zu entdecken.
Manchmal so sehr das sich prompt Lager des Händlers leert und sich meiniges füllt.
WIE BEI DIESEM BERICHT.

Richthofen und Udet treten (ich hoffe noch vor Freitag, Feiertag) ihren Dienst bei mir an.
(Rommel und einige in 1:35 treten auch an.. aber hier unwichtig)

So nebenher wird auch nochmals eine FOKKER DR.I , Camel und SPAD in 1:28 gebaut.
Neue Erkenntnisse sollten diese besser werden lassen als ihre Vorgänger. (2011 gebaut)

Jetzt hoffe ich das Miniart bei 1:16er Figuren endlich sowas wie Passgenauigkeit geschafft hat.
Bei Gesichtskonturen üben sie noch.
Guckt mal auf die Nase und Lippenform des zudem alt wirkenden armen Udet

EGAL.
Derweilen wird mit dem Simulator "Rise of Flight" Muse für diese Epoche geholt  
Hoffe die Post braucht nicht ebenso lang wie einst.

Uiiih, Manfred ... "mein" Udet wartet zwar noch immer auf seine Grundierung,
aber Deine Resonanz auf die Figur freut mich jetzt in mehrfacher Hinsicht ...   

Ich hoffe, Du zeigst uns dann auch mal Deine beiden Figuren-Kits ... und was Du daraus machst!   

Besonders freut mich natürlich, daß sich - thematisch passend - hier eventuell auch weitere Berichte abzeichnen;
denn ich bin ein ganz großer Fan der guten, alten 1:28er Revell WWI Fighter Serie!   

Fokker Dr.I, SPAD XIII, Sop. Camel, Fokker D.VII ... hab' ich ja auch alle schon mindestens ein mal gebastelt
und hab' von allen vier Kits auch immer noch jeweils ungebaute Exemplare in meinem Fundus zu liegen.

Bei Interesse ... einige meiner "ziemlich alten" 1:28er im Flugzeug-Hangar ...   

• Fokker DR.I (ff),
  
• Sopwith F.I Camel,
  
• Restaurierung SPAD XIII
  
  
• und die erste "Neubau"-SPAD XIII

Doch zurück zu den Miniart-Figuren ... die Portraitähnlichkeit läßt sicherlich generell zu wünschen übrig   
aber trotz Haltungs- und Proportionsproblemen orientieren sich ja alle drei Figuren an recht bekannten Fotografien.
Vielleicht entsteht dadurch später trotzdem im Kopf des Betrachters eine gedankliche Verbindung und ein "Aha ... das ist ja ..."-Effekt.   

Naja ... zuallererst müßte dazu mal Farbe auf die Figur(en) ... doch damit tu' ich mich (wie schon angedeutet),
halt ein wenig schwer, weil die Figurenbemalung eigentlich (ganz sicherlich!) keine meiner Stärken ist ...   

Gruß - Jörg -   

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 ^Jörg's Modell-Register

Ja unsere Stärken liegen woanders (muss man zwar suchen aber sie sind vorhanden)
Figurenmalen ist eben doch Königsdisziplin. Derweil bin ich da am Hofe nur Junker (oder Narr).

Das freut mich wiederum einen FAN der Epoche und der OLDIES anzutreffen.
Hab zwar viele (zu viele) Leidenschaften aber wenig RICHTIGE. Da wo das Herz schlägt.
WWI Flugzeuge ist eine solche.
Deren Piloten zwar meist etwas eigen aber doch auch RITTER inkl. dem wichtigen LICH.

Die 1:16 Figuren von Miniart.
Da ist Annäherung am Original ja schon mal Premiere und Besserung   

Zu Deinen Werken. SPITZE
Deine DR.I hat meinige im Keller "gerettet". INSPIRATION. Die könnte man ja übermalen HA !!

Und die Albatros.. Lieber Gott lass Revell eine in 1:28 erzeugen. DANKE   
Mein Favorit im Simulator. Wendig, kraftvoll und gutmütig.

Apropo :

"RISE OF FLIGHT" als Simulator ist für WWI Flugzeugfans ein MUSS )
Zwar ein WWI-Flug-Kampfsimulator (sei es MP oder Solo) ABER
ich verwende in gern nur für Sonntagsflüge.
Einfach eine Maschine wählen, rumkurven, Soundmelodie genießen, Kapriolen schlagen,
dabei evtl. abstürzen weil Tragfläche nicht mitmacht... kurz eine tolle Umsetzung !

(Und eine Modellsammlung die keinen Platz benötigt *SEUFZ*. )
Einfach mal nachgoggeln .. gibt auch eine Demo hierfür glaub ich. (und unzählige Videos).


So.. wo hab ich den Bausatz der SPAD. Keller, Schrank, Büro .. GRUMMEL   
Die JU87 wird nun doch auf ihre Farbe warten müssen. SCHICKSAL.

So ... hier nun der (bei mir) Zweite im Bunde ...

der junge, seinerzeit noch recht schlanke, Hermann Göring ...

... im Rohbau fertig, wieder mit einigen kleineren Korrekturen ...  

Die markante Haltung Görings mit eingestemmten Armen
ist meines Wissens so keinem Foto direkt nachempfunden.
Statur und Haltung passen aber schon OOB halbwegs zufriedenstellend,
das "etwas zuviel an körperlicher Fülle" nimmt man zumindest dieser Figur dann doch noch ab ...  



Der Kopf erscheint im Vergleich zum Körper etwas zu klein, die Hände sind etwas klobig und lassen sich nicht so
wie auf dem Packungsbild positionieren.
OOB steht die Schirmmütze wie ein Turm auf dem Kopf, der Mützenschirm ist auch wieder zu lang ...  
Allerdings zeigt das Gesicht diesmal durchaus eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Packungsbild.

Strikt OOB gebaut, sieht die Figur so aus ...

Code:

http://wwimodeller.co.nz/wp-content/uploads/2013/07/P1100385.jpg

Bildquelle:

Code:

http://wwimodeller.co.nz/new-from-miniart-116-hermann-goering-wwi-flying-ace-historical-figures-series/

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Und damit kommen wir zu meinen kleinen "Korrekturen" an dieser Figur ...

Die Figur als Ganzes mit allen kleinen Änderungen ...



Im Detail wurden Kopf und Mützenband um einiges (!) schräg heruntergeschliffen,
damit die Mütze "natürlicher" auf dem Kopf sitzt - das ist auch schon die größte Änderung!  
Der Mützenschirm wurde eingekürzt, Frisur am Hinterkopf und Koteletten gestutzt.
Der Hals wurde etwas beschnitzt, um besser in den leicht heruntergeschliffenen Stehkragen zu passen.
Auch der kleine, überstehende Zipfel unter der Knopfleiste am Saum des Uniformrocks
wurde mit einem Plastikschnipsel nach dem Packungsbild ergänzt und beigeschliffen.  

Sieht nun so aus ... die Mütze kommt zum Bemalen des Gesichts wieder runter ...



An den Händen habe ich mit einer Rasierklingensäge und durch Spreizen wenigstens versucht,
eine ähnliche Fingerstellung wie auf dem Packungsbild herzustellen ...
Das Positionieren der Hände ist etwas schwierig und auch wegen der Ärmelenden nur so möglich;
- nicht so toll und entspricht so auch nicht ganz dem Packungsbild ...



Die Göring Figur finde ich Alles in Allem trotzdem etwas gelungener und überzeugender als die Udet Figur;
im direkten Vergleich beider Figuren zeigt sich, daß Miniart auch die unterschiedlichen Körpergrößen
der Vorbilder angemessen berücksichtigt hat ...



Die Bemalungsanleitung mit umfassenden Farbangaben entspricht dem Udet-Bausatz,
ebenso dient auch bei Göring das hervorragend gestaltete Deckelbild als Reverenz.

Allerdings liegt die Bemalung der Figur(en) immer noch in mehr oder weniger Weiter Ferne ...

und ... um das Trio zu vervollständigen fehlt mir jetzt noch die Richthofen Figur ...

Schau'n wir mal ... Gruß - Jörg -

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 ^Jörg's Modell-Register

Hallo, nebenbei war ich mal wieder auf Abwegen unterwegs und hab' den schon länger bereitliegenden, dritten Plastikbausatz aus der Miniart-Serie FLYING ACES zusammengebastelt. Auch die Richthofen-Figur 'leidet' an den Krankheiten der beiden anderen Bausätze; insgesamt zu massive Statur, unnatürliche, gebeugte Haltung und einige weitere kleine Mängel ...   Ansonsten entspricht der Bausatz den beiden anderen der Serie - ein stabiler Stülpkarton mit farbiger Illus- tration, die als Beiblatt auch noch einmal als Bauteilschlüssel und Bemalungsanleitung dient ...   Die Bauteile sind naturgemäß recht überschaubar und lassen sich 'eigentlich' problemlos zusammensetzen. Als Extra sind Teile für den Hund des Roten Barons, die Dänische Dogge Moritz enthalten. Ich persönlich habe kein Interesse daran, den Hund zu bauen, diese Teile wandern also direkt in die Grabbelkiste.   Das eigentlich sehr schön gemachte Deckelbild zeigt Richthofen vor einem Roten Dreidecker, bei dem sich die Frage aufdrängt, warum der Illustrator hier als Vorbild ausgerechnet eine DR.I-Replik mit modernem Standmotor gewählt hat?

Fokker DR.I hatten serienmäßig einen UR2-Umlaufmotor, die Illustration zeigt einen modernen Flugmotor ...
Continental, Lycoming, Franklin, (???)    ... naja, was soll's - es ist ja 'nur' ein Deckelbild ...  



Beim Sichten der Bauteile fällt auf, daß der Aufschlag (Plastron) der Ulanka oben einen V-förmigen Einschnitt hat.
Das ist falsch ... das Deckelbild zeigt die richtige Form als geschwungener Bogen direkt unter dem Stehkragen.



Soweit, sogut ... auf der Miniart-Webseite kann man sich die OOB zusammengebaute Figur (inklusive Hund) ansehen ...



Wie schon angedeutet ... durch die unnatürlich steife, nach vorn gebeugte Körperhaltung
wirkt der auf seinen Krückstock gestützte Rote Baron wie ein Greis mit Blindenhund ...  

Das gefällt so ganz und gar nicht ... die regelrecht 'bucklig' wirkende Körperhaltung
liegt vorrangig auch daran, daß (wie bei allen Figuren dieser Serie) der Hals-/Kragenansatz zu tief sitzt!
Ja okay ... wenn man den Kopf des Köters auf den Torso setzt, würde das schon so passen ...  



Den (wie auch bei den anderen Figuren) etwas zu langen Mützenschirm zu kürzen ist keine Hürde.
Aber auch der Arm mit dem Stock kann nicht überzeugen;
eine steif und gichtig wirkende Hand umkrampft den großen Krückstockgriff ...  



Das geht so auch nicht ... denn auf etlichen Fotos sieht man deutlich,
daß der berühmte "Geschwaderstock" des Roten Barons einen runden Knauf hatte!

Okay ... also nicht einfach nur OOB zusammensetzen, sondern beim Bau hier und da
behutsam und gezielt versuchen, die Mängel der Figur ein wenig abzumildern ...

Ich hab' dann mal einfach 'gemacht' ...  

• Rechtes Bein etwas gekürzt und Stellung der 'Stiefel'/Schuhe nachkorrigiert;
  
  
• Kragen vom Torso abgetrennt, weiter oben/hinten wieder eingearbeitet und die 'Fehlstelle' zugespachtelt.
  Beim Verspachteln wurde gleichzeitig versucht, den falschen V-Ausschnitt am Plastron zu korrigieren.
  
  
• Nachdem die Beine mit dem Torso verklebt waren, wurde die 'Standfestigkeit' der Figur
  durch das Einschleifen der Schuhsohlen auf eben liegendem Schleifpapier sichergestellt.
  
  
• Dann konnte der Linke Arm angepasst werden;
  hier war nur etwas Zurechtschnitzen und -schleifen an der Fügestelle Hand/Ärmel nötig.
  
  
• Der Rechte Arm wurde am Ellbogen geteilt, auch die Hand mit dem Stock wurde abgetrennt.
  Ober- und Unterarm wurden mit einem Drahtstück verbunden, damit konnten gleichzeitig
  die Armlänge und Armstellung sehr schön eingestellt und fixiert werden.
  Die Verbindungs- bzw. Fehlstelle wurde verspachtelt und verschliffen.
  
  
• Die Hand mit dem Stock war eine eigene kleine Baustelle ...
  der 'Krückengriff' wurde entfernt und ausgebohrt, an seiner Stelle wurde mit Gießast
  und Kleber 'Etwas' in die Hand modelliert, was sich beim Bemalen als 'Kugelknauf' darstellen läßt.
  Die Hand samt Stock wurde dann in den vorher etwas ausgehöhlten Ärmelausschnitt eingepasst.
  
  
• Der Kopf wurde etwas 'nachfrisiert' ... Koteletten und Haare am Hinterkopf überschliffen,
  auch die Klebefläche für die Mütze wurde allgemein etwas heruntergeschliffen.
  Mützenschirm eingekürzt, Klebefläche für den Mützenaufsatz etwas heruntergeschliffen.
  Durch das Herunterschleifen von Kopf und Mützenband reduziert sich die Mützenhöhe etwas;
  sie 'sitzt' dadurch besser und steht nicht mehr wie ein Turm auf der Rübe!  
  

Der Kopf wird wie gewünscht angepaßt und mit dem Körper verklebt, die Mütze ist nur provisorisch befestigt.
Mit dem Ankleben der separaten Kleinteile (Mützenkokarden, 'Blauer Max', EK I, Preuß. Fliegerabz., Achselklappen)

ist die etwas abgeänderte Figur dann auch schon im Rohbau fertig gewesen ...  



Die Figur zeigt nun jedenfalls aus allen Perspektiven eine gerade, stramme Körperhaltung ...  



... und vervollständigt damit das Trio meiner Miniart FLYING ACES ...  



Die letztlich an allen drei Figuren vorgenommenen 'baulichen' Änderungen/Anpassungen sind nicht schwierig.
Durch die korrigierten Haltungen wirken die Figuren jedenfalls bedeutend besser als OOB ... finde ich ...

Den wirklich schwierigen Teil ... die Bemalung, schiebe ich dann mal auch weiterhin noch vor mir her ...


Gruß - Jörg -

Hallo Jörg,

die Haltungskorreturen an deinen drei Fliegerassen waren schon mal eine tolle Leistung. An sowas hätte ich mich nicht getraut. Da ich aber schon zwei von dir bemalte Figuren gesehen habe, trau ich dir auch zu, diese Figuren zu bemalen. Also keine Angst vor der Farbe und ran an´s Werk. Müssen ja nicht alle drei gleichzeitig sein.

Die Korrektur ist wirklich klasse Jörg, im Original schaut das tatsächlich komisch aus - man muss ja auch bedenken, wie alt der Baron war..

Danke, Hans-Werner und Frank ... ein bisschen an den Figuren 'herumdoktern' ist in dieser Größe
und in Plastik nicht allzu schwierig und geübtere Figurenbauer könnten das sicherlich auch noch besser.

Jedenfalls lassen sich mit relativ geringem Aufwand die etwas verhunzten Haltungen der drei Fliegerasse
durchaus verbessern, was hier m.E. ganz besonders für die Richthofen-Figur wirklich etwas gebracht hat.  



Aber Bemalen ist eine andere Sache - dafür laß' ich mir dann doch mal lieber noch etwas Zeit ...  


Gruß - Jörg -

die MiniArt Figuren finde ich sehr ansprechend, für Spritzguss haben sie eine sehrgute Qualität, bin auf die Farbgebung gespannt.

Danke für Dein Interesse, Knut ...

obwohl Figuren ja eigentlich nicht so wirklich 'mein' Thema sind,
passen diese drei perfekt in mein eigentliches Interessengebiet,
weshalb ich sie mir so nach und nach auch alle drei angeschafft habe.

Leider versprechen die sehr schönen Packungsillustrationen mehr, als die Figuren selbst halten können ...
Die Bauteile lassen sich zwar problemlos zusammensetzen,
aber von den zu kräftigen Staturen aller drei mal abgesehen,
hätten OOB besonders Udet und Richthofen gebeugte Körperhaltungen wie alte Männer ...

Dank Plastikspritzguß waren die gezeigten Änderungen aber recht gut zu bewerkstelligen.

Jaaa ... und auf die Farbgebung bin auch ich dann mal gespannt ...


Gruß - Jörg -