Ozeanriese "Indian Ocean" steckt in der Elbe fest
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John-H.
Al.Schuch
lok1414
schleppi
kaewwantha
Frank Kelle
retarder (†)
11 verfasser
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Re: Ozeanriese "Indian Ocean" steckt in der Elbe fest
Hallo Helmut.
Wie ich hier schon angeregt habe, könnte es ja sein, das die Rudermaschine schon mal ausfiel und beim Versuch, nicht zu stranden, der Anker flöten ging.Anscheinend bekamen die das Ruder wieder flott, bevor es auf der Elbe dann erneut versagte. Wäre ne Möglichkeit.
Gruß
Alex
Wie ich hier schon angeregt habe, könnte es ja sein, das die Rudermaschine schon mal ausfiel und beim Versuch, nicht zu stranden, der Anker flöten ging.Anscheinend bekamen die das Ruder wieder flott, bevor es auf der Elbe dann erneut versagte. Wäre ne Möglichkeit.
Gruß
Alex
Al.Schuch- Modellbaumeister
Re: Ozeanriese "Indian Ocean" steckt in der Elbe fest
miteinander,
danke für die tollen Bilder. Schade das ich auf dem platten Land wohne. Wäre ich, dann würde ich..................papperlapapp.
danke für die tollen Bilder. Schade das ich auf dem platten Land wohne. Wäre ich, dann würde ich..................papperlapapp.
Plastikschiff (†)- Verstorbenes Mitglied
Re: Ozeanriese "Indian Ocean" steckt in der Elbe fest
Al.Schuch schrieb:.
Hallo Helmut.
Wie ich hier schon angeregt habe, könnte es ja sein, das die Rudermaschine schon mal ausfiel und beim Versuch, nicht zu stranden, der Anker flöten ging.
Hallo Alex,
sicher das wäre eine Möglichkeit. Aber wenn der Anker das Schiff nicht halten kann und abreist was kann denn da für ein Unglück passieren?
Sagen wir es mal so, die hatten großes Glück dass nichts schlimmes passiert ist.
Bedenke wenn es stürmt und das Ruder fällt aus, der gesamte Schiffsverkehr auf der Elbe würde damit flachfallen.
Was würde der Sturm mit einem so manövriert geschädigten Schiff anstellen? Welche Umweltschäden würden dadurch entstehen?
Nur weil der Größenwahnsinn und die Geldgier solche Schiffe entstehen lässt, werden solchen Schadensfälle nicht berücksichtigen.
Bin gespannt was da noch herauskommt. Wird der Anker noch geborgen oder verschwindet der im Treibsand? Welche Gefahr ist der Anker für die Fischerei?
Gruß Helmut
Straßenbahner- Alleskleber
Re: Ozeanriese "Indian Ocean" steckt in der Elbe fest
ich denke die Technik passt schon
aber das personal ??????
ob die auch alle die gleiche sprache reden ????
diese grossen pötte haben ja nicht mehr (anzahl) an Besatzung als wir damal 1969 auf den Minensuchbooten
mfg günther
aber das personal ??????
ob die auch alle die gleiche sprache reden ????
diese grossen pötte haben ja nicht mehr (anzahl) an Besatzung als wir damal 1969 auf den Minensuchbooten
mfg günther
Feuerwehr- Superkleber
Re: Ozeanriese "Indian Ocean" steckt in der Elbe fest
Feuerwehr schrieb:ich denke die Technik passt schon
aber das personal ??????
Nein, wenn die Technik in der Größe ausgelegt ist und dann das Schiff mit so einer kleine Mannschaft besetzt ist,
die bei Notfällen hilflos dasteht, dann ist die Technik nicht beherrschbar.
Die Technikhörigkeit ist schon extrem. Das Schiff kann mit der Satellitentechnik auch ohne Mannschaft über die Meere fahren.
Die sind dann nur als Alibifunktion auf dem Schiff anwesend. Die Technik muss so ausgelegt sein, dass sie auch mit weniger Mannschaft beherrschbar ist.
Aber die Geldgier lässt solche Gedanken außen vor. Es hat schon so manche Katastrophen gegeben weil man glaubte die Technik zu beherrschen.
Nur die Naturgewalten haben eine andere Sprache.
Gruß Helmut
Straßenbahner- Alleskleber
Re: Ozeanriese "Indian Ocean" steckt in der Elbe fest
sehr verehrter strassenbahner
du sprichst mir aus der seele
so habe ich das auch gemeint
du hast dich nur gepflegter, gewählter und fachmännischer ausgedrückt
mfg günther
du sprichst mir aus der seele
so habe ich das auch gemeint
du hast dich nur gepflegter, gewählter und fachmännischer ausgedrückt
mfg günther
Feuerwehr- Superkleber
Re: Ozeanriese "Indian Ocean" steckt in der Elbe fest
Zuerst mal Glückwunsch an das Havariekommando. Sehr gute Arbeit.
Wenn ich das in den ganzen Berichten richtig verstanden habe, war das Problem nicht die Rudermaschine selbst, sonder ein elektronisches Bauteil wodurch die Rudermaschine gesteuert wird. Dieses Teil wurde bereits während Die Indian Ocean auf Grund lag ausgetauscht. Rein theoretisch hätte das Schiff gestern Nacht nach dem freischleppen aus eigener Kraft nach HH fahren können. Nicht daß ich das gutheissen würde.
Hier noch ein paar Fakten,
- Die Seitenfläche der Indian Ocean bietet ca. 3 x soviel Windangriffsfläche wie die Komplette Segelfläche der Gorch Fock!
- Die Fahrrinne ist an dieser Stelle ca. 250 Meter breit. Was wäre passiert, wenn sich das Schiff (400 m lang) quergelegt hätte?
und dann noch der Zeitungsartikel von Heute:
"LüHE. Spektakuläre Bergung bei widrigen Bedingungen – Zwöf Schlepper ziehen das Containerschiff wieder ins Fahrwasser – Um 2.38 Uhr ist das Manöver geglückt.
Von Björn Vasel und Wolfgang Stephan
Es ist die erwartete und erhoffte raue Nacht. Gefühlte Null Grad, ein starker Südwestwind und peitschender Regen schlägt den wenigen Beobachtern auf dem Elbdeich in Grünendeich entgegen: Eine Handvoll Journalisten und der Pressestab des Havariekommandos blicken in der Neumondnacht gebannt gen Elbe. Das Zeitfenster ist eng, nur zwei Stunden müssen reichen, um den havarierten Containerriesen „Indian Ocean“ zu befreien. Hell beleuchtet liegt der Ozeanriese im Wasser. Zu hören ist nur der Sturm, zu sehen aber ein grandioses Schauspiel. Schon wenige Minuten nach dem Beginn der Bergung bewegt sich die die „CSCL Indian Ocean“.
Rund um das hell erleuchtete Containerschiff, das seit Mittwoch im Sand der Elbe steckte, gruppieren sich insgesamt zwölf Schlepper, die mithilfe der Springtide die „Indian Ocean“ befreien sollten. Punkt 2 Uhr läuft das Manöver an: „Go“ sagt Einsatzleiter Hans-Werner Monsees. Zwölf Schlepper – sieben drücken, die anderen ziehen mit einer Zugkraft von 1085 Tonnen. Obwohl die Maschinen auf Vollgas stehen, ist an Land davon nichts zu hören. Lediglich die Auspuffanlagen lassen erahnen, welche Kraft die Schlepper entfalten, um den rund 150 000 Tonnen schweren Giganten zu befreien.
„Es bewegt sich was“, sagt Jens Rautermann vom Havariekommando Cuxhaven, das die Regie in diesem gigantischen Abschleppmanöver führt. „Es wurde auf den Punkt geplant“, sagt später Monsees. Die Hauptarbeit leisten kurz nach 2 Uhr die Hochseeschlepper Union von Boskalis, „Union Manta“ und „Fairmount Expedition“ mit einem Pfahlzug von 400 Tonnen. Zwei Boote der Wasserschutzpolizei liegen in der Elbe, die Besatzung blickt ebenso gebannt gen „Indian Ocean“ wie die Journalisten auf dem Elbdeich. Auf die Entfernung gesehen sind es nur Millimeter, aber im Verlaufe von Minuten doch deutliche Bewegungsabläufe, die auf dem Wasser registriert werden. Nach etwa zehn Minuten unter vollem Schub ist das Heck bereits im freien Wasser, nach weiteren dreißig Minuten schwimmt die „Indian Ocean“ endlich wieder im Fahrwasser. Um 2.38 Uhr erhält Jens Rautermann den Anruf vom Havariekommando: „Manöver geglückt.“
Das Ölüberwachungsflugzeug des Havariekommandos scannt zwischenzeitlich die Elbe, es ist offensichtlich kein Öl ausgetreten. Die Schlepper machen sich auf den Weg, um den im Fahrwasser liegenden Frachter in den Hamburger Hafen zu schleppen.
Mittlerweile hat sich am Lühe- Anleger eine stattliche Zahl von Fotografen und Schaulustigen eingefunden. Morgens um 2 Uhr waren es noch wenige, der Großteil der rund 100 Beobachter ging von einem Manöverbeginn um 4 Uhr aus – am Vorabend hatte das Havariekommando den Termin um zwei Stunden vorverlegt. Wer nicht dabei war, erfährt noch in der Nacht ziemlich viel bei TAGEBLATT-Online. Bis zum frühen Vormittag hatten sich Zehntausende auf der TAGEBLATT-Seite informiert und den Film von TAGEBLATT TV gesehen.
Das Havariekommando zog am Dienstagmorgen um 11 Uhr in Cuxhaven Bilanz. „Der Plan war, bei der Bergung das Prinzip anzuwenden, als würde ein Schiff quer vom Stapel laufen“, so Einsatzleiter Hans-Werner Monsees. „Wir wussten von Anfang an, wir haben nur einen Versuch.“ Denn in den folgenden Tagen werde das Hochwasser nicht mehr so hoch auflaufen.
Ein Auseinanderbrechen des Schiffes war laut Havariekommando nicht zu befürchten, die Situation sei zu keinem Zeitpunkt kritisch gewesen. Wäre der Schleppversuch gescheitert, hätten in den nächsten Tagen die 6600 Container von dem Riesen-Pott entladen werden müssen, um diesen weiter zu leichtern. Dazu wäre nur eines mit 70-Meter-Kränen ausgestattetes Offshore-Errichterschiff in der Lage gewesen.
Die Kosten für die Bergung gehen in den zweistelligen Millionenbereich. Bund und Länder und Bergungsunternehmen werden Rechnungen stellen. Sie werden von den Versicherungen der Reederei CSCL übernommen, sagte Monsees.
Der Container-Gigant wird den Hamburger Hafen erst nach dem Okay des ‚Schiffs-Tüv‘ verlassen dürfen. „Wir haben ein Auslaufverbot erlassen“, erklärte Martin Boneß von der Hamburg Port Authority (HPA). Weil das Containerschiff nach dem Ausfall der Ruderanlage am Mittwoch auf Grund gelaufen war, hatte die „Indian Ocean“ ihre „Schiffs-Tüv“-Zulassung verloren. Bevor der Containerfrachter wieder auslaufen darf, muss er neu klassifiziert, also auf die Seetüchtigkeit überprüft werden.
An Bord sei alles wieder in Ordnung, ein „kleines elektronisches Bauteil“ habe zu dem kurzzeitigen Ausfall geführt, sagte der Operation-Manager der Reederei „China Shipping“, Henrik Hencke, am gestrigen Dienstag dem TAGEBLATT.
Die Manager der China Shipping Container Lines (CSCL) hoffen, dass der Containerriese am Donnerstag wieder auslaufen darf. Rund 3000 der fast 6600 Container sollen am Eurogate-Terminal von Bord, 2000 wieder aufgeladen werden. Ob das Schiff wieder beladen werden darf, entscheidet sich erst kurzfristig. Die Versicherung sperrt sich noch, heute Morgen soll eine Entscheidung fallen. Wenn alles glattgeht, kann es am Donnerstag ein ungewöhnliches Treffen auf der Elbe geben: Während die „Indian Ocean“ sich wieder auf den Weg nach Fernost macht, wird das Schwesterschiff „CSCL Atlantic Ocean“ im Hamburger Hafen festmachen.
Die Forderung des Regionalen Bündnisses gegen Elbvertiefung und der Umweltschutzverbände nach Fahrverbot und Schlepperbegleitung für Mega-Schiffe mit einer Kapazität von 18 980 TEU (Standardcontainern) und einer Länge von 400 Metern ab/bis Cuxhaven lehnte die Reederei ab. „Das ist illusorisch – Letzteres schlicht nicht bezahlbar“, sagt der Manager. Allein die zwei lediglich im Hafengebiet vorgeschriebenen regulären Hafenschlepper ab/bis Landesgrenze kosteten die Reederei je 3300 Euro – bei täglichen Betriebskosten von 54 000 Euro für Schiffe wie die Indian Ocean.
Schwesterschiff
Das 400 Meter lange Schwesterschiff „Atlantic Ocean“ soll am Donnerstag in Hamburg eintreffen. Es gehört zur selben Baureihe. Fünf dieser 400 Meter langen und 59 Meter breiten Pötte besitzen die Chinesen. Beladen mit 19 000 TEU hätte es einen Tiefgang von 16 Metern. Es ist maximal 25,1 Knoten (46 km/h) schnell. Es besitzt nur eine Hauptmaschine, so kann es 800 Container mehr laden.
Lob vom Wirtschaftssenator
Hamburgs Wirtschaftssenator Frank Horch hat alle Beteiligten für die erfolgreiche Bergung gelobt. Horch sagte am Dienstag: „Eines lässt sich ganz deutlich sagen – und da gibt es auch keinerlei Zweifel. Das Krisenmanagement hat hervorragend funktioniert, das Havariekommando hat beste Arbeit abgeliefert. Und die Lotsen haben beim Ausfall der Ruderanlage durch ihr besonnenes Handeln verhindert, dass der Hafen nicht mehr erreicht werden kann. Diese Havarie hätte übrigens an allen Stellen in der Welt geschehen können. Sie hatte nichts mit dem Revier Elbe zu tun oder mit Sediment – daraus Ableitungen zur dringend benötigten Fahrrinnenanpassung herzustellen, ist ebenfalls nicht angezeigt.“
Der Standpunkt von Björn Vasel
Schlepperpflicht für Mega-Schiffe
Wirtschaftssenator Horch hat recht: Die Ruderanlage der „CSCL Indian Ocean“ hätte überall ausfallen können. Und die Experten des Havariekommandos haben ganze Arbeit geleistet.
Trotz alledem dürfen Bund und Hamburg nicht einfach zur Tagesordnung übergehen. Schließlich hätte der Container-Gigant fast das Feederschiff „Empire“ versenkt. Doch das verschwiegen die Behörden lieber.
Fakt ist: Die Unterelbe-Region ist nur haarscharf an einer Katastrophe vorbeigeschrammt. Die Havarie der „Indian Ocean“ ist ein Weckruf. Selbst die Lotsen sagten, dass eine Notankerung mit solch einem Giganten nicht mehr möglich ist. Wer garantiert, dass die Riesen immer – wie in diesem Fall – ohne Folgen auf Grund laufen? Niemand. Wenn Bund und Hamburg also weiterhin die Auffassung vertreten, dass die Mega-Frachter für den Hafen überlebenswichtig sind, obwohl die Fahrrinne eigentlich für diese 400-Meter-Schiffe laut den internationalen Empfehlungen zu klein ist, müssen sie handeln.
Dazu gehört ein Kompromiss mit den Naturschutzverbänden in Sachen Elbvertiefung, damit Begegnungsstrecken auf der Elbe gebaut werden können, damit andere, kleinere Schiffe sicher an den Riesen vorbeikommen.
Dazu gehört aber auch, dass Hochseeschlepper die Containerschiffe ab/bis Cuxhaven an den Haken nehmen. Es ist ein Unding, dass die Schlepperpflicht nur im Hafen gilt. Denn Sicherheit kennt keine Landesgrenzen.
Damit nicht genug. Auch ein Schwimmkran zum Entladen von Havaristen und Feuerlöschboote fehlen. Außerdem: Im Notfall müssen erst private Schlepper geordert werden. Dass das Mehrzweckschiff „Neuwerk“ des Bundes nicht mit anpacken durfte, ist bedenklich. Dass Hafenschlepper den Riesen 40 Minuten nach der Havarie am Haken hatten, ist kein Grund zum Schulterklopfen. Das hätte zu spät sein können. Dass Reeder zusätzliche Schlepper nicht bezahlen wollen, ist nur aus ihrer Sicht verständlich. Doch bei der Sicherheit müssen Kostenaspekte zurückstehen."
(Quelle: Stader Tageblatt)
Wenn ich das in den ganzen Berichten richtig verstanden habe, war das Problem nicht die Rudermaschine selbst, sonder ein elektronisches Bauteil wodurch die Rudermaschine gesteuert wird. Dieses Teil wurde bereits während Die Indian Ocean auf Grund lag ausgetauscht. Rein theoretisch hätte das Schiff gestern Nacht nach dem freischleppen aus eigener Kraft nach HH fahren können. Nicht daß ich das gutheissen würde.
Hier noch ein paar Fakten,
- Die Seitenfläche der Indian Ocean bietet ca. 3 x soviel Windangriffsfläche wie die Komplette Segelfläche der Gorch Fock!
- Die Fahrrinne ist an dieser Stelle ca. 250 Meter breit. Was wäre passiert, wenn sich das Schiff (400 m lang) quergelegt hätte?
und dann noch der Zeitungsartikel von Heute:
"LüHE. Spektakuläre Bergung bei widrigen Bedingungen – Zwöf Schlepper ziehen das Containerschiff wieder ins Fahrwasser – Um 2.38 Uhr ist das Manöver geglückt.
Von Björn Vasel und Wolfgang Stephan
Es ist die erwartete und erhoffte raue Nacht. Gefühlte Null Grad, ein starker Südwestwind und peitschender Regen schlägt den wenigen Beobachtern auf dem Elbdeich in Grünendeich entgegen: Eine Handvoll Journalisten und der Pressestab des Havariekommandos blicken in der Neumondnacht gebannt gen Elbe. Das Zeitfenster ist eng, nur zwei Stunden müssen reichen, um den havarierten Containerriesen „Indian Ocean“ zu befreien. Hell beleuchtet liegt der Ozeanriese im Wasser. Zu hören ist nur der Sturm, zu sehen aber ein grandioses Schauspiel. Schon wenige Minuten nach dem Beginn der Bergung bewegt sich die die „CSCL Indian Ocean“.
Rund um das hell erleuchtete Containerschiff, das seit Mittwoch im Sand der Elbe steckte, gruppieren sich insgesamt zwölf Schlepper, die mithilfe der Springtide die „Indian Ocean“ befreien sollten. Punkt 2 Uhr läuft das Manöver an: „Go“ sagt Einsatzleiter Hans-Werner Monsees. Zwölf Schlepper – sieben drücken, die anderen ziehen mit einer Zugkraft von 1085 Tonnen. Obwohl die Maschinen auf Vollgas stehen, ist an Land davon nichts zu hören. Lediglich die Auspuffanlagen lassen erahnen, welche Kraft die Schlepper entfalten, um den rund 150 000 Tonnen schweren Giganten zu befreien.
„Es bewegt sich was“, sagt Jens Rautermann vom Havariekommando Cuxhaven, das die Regie in diesem gigantischen Abschleppmanöver führt. „Es wurde auf den Punkt geplant“, sagt später Monsees. Die Hauptarbeit leisten kurz nach 2 Uhr die Hochseeschlepper Union von Boskalis, „Union Manta“ und „Fairmount Expedition“ mit einem Pfahlzug von 400 Tonnen. Zwei Boote der Wasserschutzpolizei liegen in der Elbe, die Besatzung blickt ebenso gebannt gen „Indian Ocean“ wie die Journalisten auf dem Elbdeich. Auf die Entfernung gesehen sind es nur Millimeter, aber im Verlaufe von Minuten doch deutliche Bewegungsabläufe, die auf dem Wasser registriert werden. Nach etwa zehn Minuten unter vollem Schub ist das Heck bereits im freien Wasser, nach weiteren dreißig Minuten schwimmt die „Indian Ocean“ endlich wieder im Fahrwasser. Um 2.38 Uhr erhält Jens Rautermann den Anruf vom Havariekommando: „Manöver geglückt.“
Das Ölüberwachungsflugzeug des Havariekommandos scannt zwischenzeitlich die Elbe, es ist offensichtlich kein Öl ausgetreten. Die Schlepper machen sich auf den Weg, um den im Fahrwasser liegenden Frachter in den Hamburger Hafen zu schleppen.
Mittlerweile hat sich am Lühe- Anleger eine stattliche Zahl von Fotografen und Schaulustigen eingefunden. Morgens um 2 Uhr waren es noch wenige, der Großteil der rund 100 Beobachter ging von einem Manöverbeginn um 4 Uhr aus – am Vorabend hatte das Havariekommando den Termin um zwei Stunden vorverlegt. Wer nicht dabei war, erfährt noch in der Nacht ziemlich viel bei TAGEBLATT-Online. Bis zum frühen Vormittag hatten sich Zehntausende auf der TAGEBLATT-Seite informiert und den Film von TAGEBLATT TV gesehen.
Das Havariekommando zog am Dienstagmorgen um 11 Uhr in Cuxhaven Bilanz. „Der Plan war, bei der Bergung das Prinzip anzuwenden, als würde ein Schiff quer vom Stapel laufen“, so Einsatzleiter Hans-Werner Monsees. „Wir wussten von Anfang an, wir haben nur einen Versuch.“ Denn in den folgenden Tagen werde das Hochwasser nicht mehr so hoch auflaufen.
Ein Auseinanderbrechen des Schiffes war laut Havariekommando nicht zu befürchten, die Situation sei zu keinem Zeitpunkt kritisch gewesen. Wäre der Schleppversuch gescheitert, hätten in den nächsten Tagen die 6600 Container von dem Riesen-Pott entladen werden müssen, um diesen weiter zu leichtern. Dazu wäre nur eines mit 70-Meter-Kränen ausgestattetes Offshore-Errichterschiff in der Lage gewesen.
Die Kosten für die Bergung gehen in den zweistelligen Millionenbereich. Bund und Länder und Bergungsunternehmen werden Rechnungen stellen. Sie werden von den Versicherungen der Reederei CSCL übernommen, sagte Monsees.
Der Container-Gigant wird den Hamburger Hafen erst nach dem Okay des ‚Schiffs-Tüv‘ verlassen dürfen. „Wir haben ein Auslaufverbot erlassen“, erklärte Martin Boneß von der Hamburg Port Authority (HPA). Weil das Containerschiff nach dem Ausfall der Ruderanlage am Mittwoch auf Grund gelaufen war, hatte die „Indian Ocean“ ihre „Schiffs-Tüv“-Zulassung verloren. Bevor der Containerfrachter wieder auslaufen darf, muss er neu klassifiziert, also auf die Seetüchtigkeit überprüft werden.
An Bord sei alles wieder in Ordnung, ein „kleines elektronisches Bauteil“ habe zu dem kurzzeitigen Ausfall geführt, sagte der Operation-Manager der Reederei „China Shipping“, Henrik Hencke, am gestrigen Dienstag dem TAGEBLATT.
Die Manager der China Shipping Container Lines (CSCL) hoffen, dass der Containerriese am Donnerstag wieder auslaufen darf. Rund 3000 der fast 6600 Container sollen am Eurogate-Terminal von Bord, 2000 wieder aufgeladen werden. Ob das Schiff wieder beladen werden darf, entscheidet sich erst kurzfristig. Die Versicherung sperrt sich noch, heute Morgen soll eine Entscheidung fallen. Wenn alles glattgeht, kann es am Donnerstag ein ungewöhnliches Treffen auf der Elbe geben: Während die „Indian Ocean“ sich wieder auf den Weg nach Fernost macht, wird das Schwesterschiff „CSCL Atlantic Ocean“ im Hamburger Hafen festmachen.
Die Forderung des Regionalen Bündnisses gegen Elbvertiefung und der Umweltschutzverbände nach Fahrverbot und Schlepperbegleitung für Mega-Schiffe mit einer Kapazität von 18 980 TEU (Standardcontainern) und einer Länge von 400 Metern ab/bis Cuxhaven lehnte die Reederei ab. „Das ist illusorisch – Letzteres schlicht nicht bezahlbar“, sagt der Manager. Allein die zwei lediglich im Hafengebiet vorgeschriebenen regulären Hafenschlepper ab/bis Landesgrenze kosteten die Reederei je 3300 Euro – bei täglichen Betriebskosten von 54 000 Euro für Schiffe wie die Indian Ocean.
Schwesterschiff
Das 400 Meter lange Schwesterschiff „Atlantic Ocean“ soll am Donnerstag in Hamburg eintreffen. Es gehört zur selben Baureihe. Fünf dieser 400 Meter langen und 59 Meter breiten Pötte besitzen die Chinesen. Beladen mit 19 000 TEU hätte es einen Tiefgang von 16 Metern. Es ist maximal 25,1 Knoten (46 km/h) schnell. Es besitzt nur eine Hauptmaschine, so kann es 800 Container mehr laden.
Lob vom Wirtschaftssenator
Hamburgs Wirtschaftssenator Frank Horch hat alle Beteiligten für die erfolgreiche Bergung gelobt. Horch sagte am Dienstag: „Eines lässt sich ganz deutlich sagen – und da gibt es auch keinerlei Zweifel. Das Krisenmanagement hat hervorragend funktioniert, das Havariekommando hat beste Arbeit abgeliefert. Und die Lotsen haben beim Ausfall der Ruderanlage durch ihr besonnenes Handeln verhindert, dass der Hafen nicht mehr erreicht werden kann. Diese Havarie hätte übrigens an allen Stellen in der Welt geschehen können. Sie hatte nichts mit dem Revier Elbe zu tun oder mit Sediment – daraus Ableitungen zur dringend benötigten Fahrrinnenanpassung herzustellen, ist ebenfalls nicht angezeigt.“
Der Standpunkt von Björn Vasel
Schlepperpflicht für Mega-Schiffe
Wirtschaftssenator Horch hat recht: Die Ruderanlage der „CSCL Indian Ocean“ hätte überall ausfallen können. Und die Experten des Havariekommandos haben ganze Arbeit geleistet.
Trotz alledem dürfen Bund und Hamburg nicht einfach zur Tagesordnung übergehen. Schließlich hätte der Container-Gigant fast das Feederschiff „Empire“ versenkt. Doch das verschwiegen die Behörden lieber.
Fakt ist: Die Unterelbe-Region ist nur haarscharf an einer Katastrophe vorbeigeschrammt. Die Havarie der „Indian Ocean“ ist ein Weckruf. Selbst die Lotsen sagten, dass eine Notankerung mit solch einem Giganten nicht mehr möglich ist. Wer garantiert, dass die Riesen immer – wie in diesem Fall – ohne Folgen auf Grund laufen? Niemand. Wenn Bund und Hamburg also weiterhin die Auffassung vertreten, dass die Mega-Frachter für den Hafen überlebenswichtig sind, obwohl die Fahrrinne eigentlich für diese 400-Meter-Schiffe laut den internationalen Empfehlungen zu klein ist, müssen sie handeln.
Dazu gehört ein Kompromiss mit den Naturschutzverbänden in Sachen Elbvertiefung, damit Begegnungsstrecken auf der Elbe gebaut werden können, damit andere, kleinere Schiffe sicher an den Riesen vorbeikommen.
Dazu gehört aber auch, dass Hochseeschlepper die Containerschiffe ab/bis Cuxhaven an den Haken nehmen. Es ist ein Unding, dass die Schlepperpflicht nur im Hafen gilt. Denn Sicherheit kennt keine Landesgrenzen.
Damit nicht genug. Auch ein Schwimmkran zum Entladen von Havaristen und Feuerlöschboote fehlen. Außerdem: Im Notfall müssen erst private Schlepper geordert werden. Dass das Mehrzweckschiff „Neuwerk“ des Bundes nicht mit anpacken durfte, ist bedenklich. Dass Hafenschlepper den Riesen 40 Minuten nach der Havarie am Haken hatten, ist kein Grund zum Schulterklopfen. Das hätte zu spät sein können. Dass Reeder zusätzliche Schlepper nicht bezahlen wollen, ist nur aus ihrer Sicht verständlich. Doch bei der Sicherheit müssen Kostenaspekte zurückstehen."
(Quelle: Stader Tageblatt)
retarder (†)- Verstorbenes Mitglied
Re: Ozeanriese "Indian Ocean" steckt in der Elbe fest
Unvorstellbar, es geht nur um provit
Vielen dank für den Bericht ( wir bekommen da nicht soviel mit)
Mfg günther
Vielen dank für den Bericht ( wir bekommen da nicht soviel mit)
Mfg günther
Feuerwehr- Superkleber
Re: Ozeanriese "Indian Ocean" steckt in der Elbe fest
@retarder. Vielen Dank für die Information zu der Havarie.
Wie Günther schon richtig sagte der Profit ist alles, es wird somit die Sicherheit außer Acht gelassen.
Ich will ja den Hamburger Hafen nicht schmälern, aber wir haben doch in Wilhelmshaven einen Tiefwasserhafen der für solche Schiffe bestens ausgelegt ist, oder sein soll.
Warum lässt man nicht dort solche Schiffe entladen und beladen? Es gibt ja dort auch sehr gute Bahn und Straßenanbindungen.
Ob die riesigen Containerschiffe sich bewähren ist doch die Frage. In jedem Flugzeug gibt es doppelte Sicherheit.
Warum wird bei solchen großen Schiffen die Sicherheit kein geschrieben. Wenn schon ein keines Bauteil so ein Schiff außer Kontrolle bringt?
Da müsste auf so einem Koloss genügend Platz vorhanden sein um mehr Sicherheit einzubauen, z.B. zwei Kreise die von einander unabhängig zu steuern wären.
Bei Ausfall von einem System könnte man doch auf das zweite System umschalten. Hört sich vielleicht blöd an, aber bei solchen Größen muss Sicherheit an erster Stelle stehen.
Auch die Frage wäre, ist so ein Schiff noch sinnvoll? Mit der einfachen Technik an Bord auf keinen Fall.
Denn wenn im Hafen schon die dazu notwendigen Schlepper fehlen, um so ein Schiff in den Griff zu bekommen.
Wenn es zur Katastrophe gekommen wäre was dann? Es sind doch schon jetzt Kosten entstanden die doch keiner so recht übernehmen will.
Ist da der Transport mit so einem Schiff noch sinnvoll?
Da gibt es bestimmt noch einiges zu Besprechen und zum Nachdenken. Auch die Termine dürften geplatzt sein.
Gruß Helmut
Feuerwehr schrieb:Unvorstellbar, es geht nur um Profit
Wie Günther schon richtig sagte der Profit ist alles, es wird somit die Sicherheit außer Acht gelassen.
Ich will ja den Hamburger Hafen nicht schmälern, aber wir haben doch in Wilhelmshaven einen Tiefwasserhafen der für solche Schiffe bestens ausgelegt ist, oder sein soll.
Warum lässt man nicht dort solche Schiffe entladen und beladen? Es gibt ja dort auch sehr gute Bahn und Straßenanbindungen.
Ob die riesigen Containerschiffe sich bewähren ist doch die Frage. In jedem Flugzeug gibt es doppelte Sicherheit.
Warum wird bei solchen großen Schiffen die Sicherheit kein geschrieben. Wenn schon ein keines Bauteil so ein Schiff außer Kontrolle bringt?
Da müsste auf so einem Koloss genügend Platz vorhanden sein um mehr Sicherheit einzubauen, z.B. zwei Kreise die von einander unabhängig zu steuern wären.
Bei Ausfall von einem System könnte man doch auf das zweite System umschalten. Hört sich vielleicht blöd an, aber bei solchen Größen muss Sicherheit an erster Stelle stehen.
Auch die Frage wäre, ist so ein Schiff noch sinnvoll? Mit der einfachen Technik an Bord auf keinen Fall.
Denn wenn im Hafen schon die dazu notwendigen Schlepper fehlen, um so ein Schiff in den Griff zu bekommen.
Wenn es zur Katastrophe gekommen wäre was dann? Es sind doch schon jetzt Kosten entstanden die doch keiner so recht übernehmen will.
Ist da der Transport mit so einem Schiff noch sinnvoll?
Da gibt es bestimmt noch einiges zu Besprechen und zum Nachdenken. Auch die Termine dürften geplatzt sein.
Gruß Helmut
Straßenbahner- Alleskleber
Re: Ozeanriese "Indian Ocean" steckt in der Elbe fest
Moin miteinander.
Natürlich geht es ausschließlich um Profit.
Deshalb stammt der Großteil der Mannschaft der allermeisten Güterschiffe aus Südostasien, und die Schiffe sind in solchen Staaten gemeldet, wo die Vorschriften kaum vorhanden sind und wenig Steuern anfallen.
Die Seeleute kosten kaum Geld, irgendwelche Sicherheit ist nur rudimäntär vorhanden und wenn der Kahn absäuft, zahlt die Versicherung.
Dagobert Duck hätte bei der Rechnung bestimmt seine berühmten Dollarzeichen in den Augen.
Das klingt jetzt zwar ziemlich heftig, aber sehr oft ist es eben so,Profit über Allem !!
Gruß
Alex
Natürlich geht es ausschließlich um Profit.
Deshalb stammt der Großteil der Mannschaft der allermeisten Güterschiffe aus Südostasien, und die Schiffe sind in solchen Staaten gemeldet, wo die Vorschriften kaum vorhanden sind und wenig Steuern anfallen.
Die Seeleute kosten kaum Geld, irgendwelche Sicherheit ist nur rudimäntär vorhanden und wenn der Kahn absäuft, zahlt die Versicherung.
Dagobert Duck hätte bei der Rechnung bestimmt seine berühmten Dollarzeichen in den Augen.
Das klingt jetzt zwar ziemlich heftig, aber sehr oft ist es eben so,Profit über Allem !!
Gruß
Alex
Al.Schuch- Modellbaumeister
Re: Ozeanriese "Indian Ocean" steckt in der Elbe fest
Das ist dann aber auch der preis, das Handys fernsteuerungen Computer usw immer billiger werden
Hergestellt irgendwo in Kong Kong
Transport in solchen riesenschiffen
Ich möchte mich da nicht ausnehmen habe auch schon bei
Hobby Kong
Bestellt
Mfg günther
Hergestellt irgendwo in Kong Kong
Transport in solchen riesenschiffen
Ich möchte mich da nicht ausnehmen habe auch schon bei
Hobby Kong
Bestellt
Mfg günther
Feuerwehr- Superkleber
Re: Ozeanriese "Indian Ocean" steckt in der Elbe fest
Hallo Günther.
GENAU DAS ist ja das Problem. Alles soll günstig sein und wir schauen ja auch danach, das es so ist.
Um günstg zu sein, darf auch der Transport fast nix kosten,und deshalb kommt eben das dabei heraus.
Gruß
Alex
GENAU DAS ist ja das Problem. Alles soll günstig sein und wir schauen ja auch danach, das es so ist.
Um günstg zu sein, darf auch der Transport fast nix kosten,und deshalb kommt eben das dabei heraus.
Gruß
Alex
Al.Schuch- Modellbaumeister
Re: Ozeanriese "Indian Ocean" steckt in der Elbe fest
Wenn man dann so was erlebt, wird es einem erst bewusst
Mfg günther
Mfg günther
Feuerwehr- Superkleber
Re: Ozeanriese "Indian Ocean" steckt in der Elbe fest
Leider.
Und dabei reden wir ja "nur" von nem Unfall vor unsrer Haustür, woanderst auf der Welt gehts noch krasser zu und von vielem hört man normalerweise nix.
Die hatten eben das Pech,das daß im Bereich eines strengeren Staates passierte.
Da reicht eine Handsalbung nicht mehr, um das zu klären. Auch nicht, das auf einmal ein paar Leute nicht mehr erreichbar sind.(Peng!!!)
Gruß
Alex
Und dabei reden wir ja "nur" von nem Unfall vor unsrer Haustür, woanderst auf der Welt gehts noch krasser zu und von vielem hört man normalerweise nix.
Die hatten eben das Pech,das daß im Bereich eines strengeren Staates passierte.
Da reicht eine Handsalbung nicht mehr, um das zu klären. Auch nicht, das auf einmal ein paar Leute nicht mehr erreichbar sind.(Peng!!!)
Gruß
Alex
Al.Schuch- Modellbaumeister
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