Monasterium Sancti Galli - Hans-Joachim Zimmer - 1:800
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Monasterium Sancti Galli - Hans-Joachim Zimmer - 1:800
Hallo liebe Mitkleber,
ich möchte Euch gerne über den Bau des Monasterium Sancti Galli berichten. Dieses schöne Modell hat Hans-Joachim Zimmer konstruiert, dessen Werke Ihr Euch auch hier im Forum anschauen könnt: Klick hier!
Wer sich eines oder gar mehrere seiner Werke zulegen will, schreibe mir bitte eine PN. Ich teile dann die Email-Adresse mit, über die Hans-Joachim Zimmer zu erreichen ist und die Bögen bestellt werden können.
Dieses Modell ist aus mehreren Gründen bemerkenswert:
Zum Ersten ist es ein wunderschönes Architekturmodell.
Zum Zweiten ist beruht dieses Modell auf der "ältesten überlieferten Architekturzeichnung des Abendlandes" (Zitat s. folgenden Link).
Und zum Dritten lässt sich die Baustelle dieser großen Klosteranlage, deren Plan eigentlich als Diskussionsgrundlage gedacht und so nie umgesetzt worden war (daher "Idealplan"), 1200 Jahre später live besichtigen! In Messkirch, unweit des Bodensees und dem Entstehungsort des Planes, befindet sich das "Campus Galli". Dort will man im Rahmen der experimentellen Archäologie den Plan mit den mittelalterlichen Baumethoden umsetzen. Nähere Informationen zu diesem Projekt finden sich auf der Homepage des Campus Galli:
Hier die Planzeichnung, die aus dem frühen 9. Jahrhundert stammt:
Diesen Plan hat ein Künstler in ein Bild umgesetzt, wie es demnach hätte aussehen können. Näheres ist mir dazu leider nicht bekannt. Nach diesem Bild wurde auch das Modell gestaltet:
Hierbei handelt es sich, wie bereits gesagt, um keine Klosteranlage, die jemals so in dieser Form existiert hat, sondern um einen sogenannten "Idealplan". Dieser Idealplan war schon als höchst interessantes Dokument aus dem Mittelalter der Gegenstand zahlreicher Untersuchungen. Aus diesem Plan lässt sich erschließen, welche Vorstellungen es seinerzeit darüber gab, wie ein ideales Kloster auszusehen habe bzw. was alles dazugehören sollte. Aber auch das alltägliche Leben in einem Kloster zur karolingischen Zeit kommt darin zum Ausdruck. Kurzum, die Ideen, die sich in diesem Plan ausdrücken, machen die Beschäftigung mit diesem Modell mindestens so lohnenswert wie der Bau selber. Im Verlaufe des Bauberichtes möchte ich das Eine oder Andere dazu gerne zum Besten geben.
Schöne Grüße
Andreas
ich möchte Euch gerne über den Bau des Monasterium Sancti Galli berichten. Dieses schöne Modell hat Hans-Joachim Zimmer konstruiert, dessen Werke Ihr Euch auch hier im Forum anschauen könnt: Klick hier!
Wer sich eines oder gar mehrere seiner Werke zulegen will, schreibe mir bitte eine PN. Ich teile dann die Email-Adresse mit, über die Hans-Joachim Zimmer zu erreichen ist und die Bögen bestellt werden können.
Dieses Modell ist aus mehreren Gründen bemerkenswert:
Zum Ersten ist es ein wunderschönes Architekturmodell.
Zum Zweiten ist beruht dieses Modell auf der "ältesten überlieferten Architekturzeichnung des Abendlandes" (Zitat s. folgenden Link).
Und zum Dritten lässt sich die Baustelle dieser großen Klosteranlage, deren Plan eigentlich als Diskussionsgrundlage gedacht und so nie umgesetzt worden war (daher "Idealplan"), 1200 Jahre später live besichtigen! In Messkirch, unweit des Bodensees und dem Entstehungsort des Planes, befindet sich das "Campus Galli". Dort will man im Rahmen der experimentellen Archäologie den Plan mit den mittelalterlichen Baumethoden umsetzen. Nähere Informationen zu diesem Projekt finden sich auf der Homepage des Campus Galli:
- Code:
http://www.campus-galli.de/
Hier die Planzeichnung, die aus dem frühen 9. Jahrhundert stammt:
- Code:
https://de.wikipedia.org/wiki/F%C3%BCrstabtei_St._Gallen#/media/File:Sankt_Galler_Klosterplan_(ca_800).jpg
Diesen Plan hat ein Künstler in ein Bild umgesetzt, wie es demnach hätte aussehen können. Näheres ist mir dazu leider nicht bekannt. Nach diesem Bild wurde auch das Modell gestaltet:
- Code:
https://de.wikipedia.org/wiki/F%C3%BCrstabtei_St._Gallen#/media/File:Rahn_Kloster_Sanct_Gallen_nach_Lasius.jpg
Hierbei handelt es sich, wie bereits gesagt, um keine Klosteranlage, die jemals so in dieser Form existiert hat, sondern um einen sogenannten "Idealplan". Dieser Idealplan war schon als höchst interessantes Dokument aus dem Mittelalter der Gegenstand zahlreicher Untersuchungen. Aus diesem Plan lässt sich erschließen, welche Vorstellungen es seinerzeit darüber gab, wie ein ideales Kloster auszusehen habe bzw. was alles dazugehören sollte. Aber auch das alltägliche Leben in einem Kloster zur karolingischen Zeit kommt darin zum Ausdruck. Kurzum, die Ideen, die sich in diesem Plan ausdrücken, machen die Beschäftigung mit diesem Modell mindestens so lohnenswert wie der Bau selber. Im Verlaufe des Bauberichtes möchte ich das Eine oder Andere dazu gerne zum Besten geben.
Schöne Grüße
Andreas
OldieAndi- Forenguru
Re: Monasterium Sancti Galli - Hans-Joachim Zimmer - 1:800
na da hast du dir ja was vorgenommen
ich war grad auf seiner seite und hab gesucht nach dem modell - gibt wohl nur als "gehiemtip" mit mailadresse
woher weist du denn das es das als bau-modell auch gibt
wie gross wird das denn grundfläche?
ich war grad auf seiner seite und hab gesucht nach dem modell - gibt wohl nur als "gehiemtip" mit mailadresse
woher weist du denn das es das als bau-modell auch gibt
wie gross wird das denn grundfläche?
harald60- Modellbau-Experte
Re: Monasterium Sancti Galli - Hans-Joachim Zimmer - 1:800
Hallo Harald,
die Modelle von Hans-Joachim Zimmer können, wie bereits gesagt, bei ihm per Email bestellt werden. Aus Gründen des Datenschutzes sollen hier keine Email-Adressen veröffentlicht werden, daher der kleine Umweg über mich. Er versendet auch keine Dateien, sondern die gedruckten Bögen per Post. Er hat keine eigene Homepage. Ich stelle daher seine Modelle hier im Forum vor.
Ich bin vor Jahren schon in einem nicht mehr existierenden Kartonmodellbau-Forum erstmals auf seine Arbeiten gestoßen. Sie haben mir immer sehr gut gefallen. Er ist Grafik-Designer und konstruiert die Modelle zu seinem eigenen Vergnügen. Er ist jetzt Mitglied im Forum die-kartonmodellbauer.de und stellt dort seine neuen Werke vor.
Das Modell des Monasteriums ist nicht sehr groß. Die Grundfläche ist etwas größer als ein DIN A4-Blatt. Im weiteren Baubericht gibt es dann auch Bilder mit Größenvergleich. Also dranbleiben!
Schöne Grüße
Andreas
die Modelle von Hans-Joachim Zimmer können, wie bereits gesagt, bei ihm per Email bestellt werden. Aus Gründen des Datenschutzes sollen hier keine Email-Adressen veröffentlicht werden, daher der kleine Umweg über mich. Er versendet auch keine Dateien, sondern die gedruckten Bögen per Post. Er hat keine eigene Homepage. Ich stelle daher seine Modelle hier im Forum vor.
Ich bin vor Jahren schon in einem nicht mehr existierenden Kartonmodellbau-Forum erstmals auf seine Arbeiten gestoßen. Sie haben mir immer sehr gut gefallen. Er ist Grafik-Designer und konstruiert die Modelle zu seinem eigenen Vergnügen. Er ist jetzt Mitglied im Forum die-kartonmodellbauer.de und stellt dort seine neuen Werke vor.
Das Modell des Monasteriums ist nicht sehr groß. Die Grundfläche ist etwas größer als ein DIN A4-Blatt. Im weiteren Baubericht gibt es dann auch Bilder mit Größenvergleich. Also dranbleiben!
Schöne Grüße
Andreas
OldieAndi- Forenguru
Re: Monasterium Sancti Galli - Hans-Joachim Zimmer - 1:800
Der Bogensatz
Zum Bausatz gehören zwei Seiten mit Abbildungen des fertigen Modells und Beispielbilder zum Bau der Häuser. Eine Bauanleitung gibt es nicht, Grundkenntnisse im Kartonmodellbau sollten vorhanden sein.
Die Grundplatte und deren Zubehör (Versteifungen) finden sich auf drei Seiten. Auf der Grundplatte sind die einzelnen Gebäude mit Namen bezeichnet. So ist bei den vielen Gebäuden klar, wo was hingehört. Um auch später nachschauen zu können, sind zwei Seiten mit einem etwas verkleinerten Grundriss und den Bezeichnungen beigefügt.
Die Bauteile für Gebäude, Mauern etc. verteilen sich auf neun Seiten feinen Bastelkartons.
...
Zum Bausatz gehören zwei Seiten mit Abbildungen des fertigen Modells und Beispielbilder zum Bau der Häuser. Eine Bauanleitung gibt es nicht, Grundkenntnisse im Kartonmodellbau sollten vorhanden sein.
Die Grundplatte und deren Zubehör (Versteifungen) finden sich auf drei Seiten. Auf der Grundplatte sind die einzelnen Gebäude mit Namen bezeichnet. So ist bei den vielen Gebäuden klar, wo was hingehört. Um auch später nachschauen zu können, sind zwei Seiten mit einem etwas verkleinerten Grundriss und den Bezeichnungen beigefügt.
Die Bauteile für Gebäude, Mauern etc. verteilen sich auf neun Seiten feinen Bastelkartons.
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OldieAndi- Forenguru
Re: Monasterium Sancti Galli - Hans-Joachim Zimmer - 1:800
Das Baugelände
Da es sich um die Umsetzung eines Idealplanes handelt, entfallen sämtliche topographischen Schwierigkeiten. Das Gelände ist topfeben und erleichtert dadurch die weiteren Arbeiten enorm.
Allerdings habe ich hierbei schon den ersten und hoffentlich einzigen Frevel begangen und bin von der vom Konstrukteur vorgesehenen Methode, die Grundplatte (oder eher Grundkasten) zu verstärken, abgewichen. Ich habe statt dessen meine favorisierte Methode angewandt, die ich im folgenden etwas näher beschreiben will.
Die Geländefläche setzt sich aus zwei Teilen zusammen, die zunächst mit Klebeband verbunden wurden.
Die senkrechten Seitenteile wurden mit Hilfe kleiner, selbst erstellter Klebelaschen ebenfalls verbunden. Das abgeschrägte vordere Seitenteil mit dem "Titelschild" kann zunächst offen bleiben.
Finnpappe von 1 mm Stärke verstärkt den Untergrund. Wenn irgend möglich, klebe ich Verstärkungen mit dünnem, doppelseitigem Klebeband auf. Das geht wesentlich schneller und sauberer als mit Klebstoff. Es braucht keine Trocknungszeiten und es verzieht sich auch später nichts. Der Nachteil dieser Methode ist, dass man beim Montieren nur einen Versuch hat. Also vorher überlegen, trocken probieren und dann ganz konzentriert ans Werk gehen!
Hier wird das Montieren durch den zuvor erstellten Rahmen wesentlich erleichtert. Einfach an die vordere Kante anlegen, festdrücken - passt!
Die Verstärkungen der Seitenwände wurden ebenfalls nach dieser Methode befestigt. Die restlichen Abstützungen wurden ganz konventionell mit Holzleim angeklebt.
Das Ergebnis ist ein stabiler Kasten, nur wenig größer als eine A4-Seite, auf dem die eigentliche Klosteranlage ihren Platz finden kann.
Schöne Grüße
Andreas
Da es sich um die Umsetzung eines Idealplanes handelt, entfallen sämtliche topographischen Schwierigkeiten. Das Gelände ist topfeben und erleichtert dadurch die weiteren Arbeiten enorm.
Allerdings habe ich hierbei schon den ersten und hoffentlich einzigen Frevel begangen und bin von der vom Konstrukteur vorgesehenen Methode, die Grundplatte (oder eher Grundkasten) zu verstärken, abgewichen. Ich habe statt dessen meine favorisierte Methode angewandt, die ich im folgenden etwas näher beschreiben will.
Die Geländefläche setzt sich aus zwei Teilen zusammen, die zunächst mit Klebeband verbunden wurden.
Die senkrechten Seitenteile wurden mit Hilfe kleiner, selbst erstellter Klebelaschen ebenfalls verbunden. Das abgeschrägte vordere Seitenteil mit dem "Titelschild" kann zunächst offen bleiben.
Finnpappe von 1 mm Stärke verstärkt den Untergrund. Wenn irgend möglich, klebe ich Verstärkungen mit dünnem, doppelseitigem Klebeband auf. Das geht wesentlich schneller und sauberer als mit Klebstoff. Es braucht keine Trocknungszeiten und es verzieht sich auch später nichts. Der Nachteil dieser Methode ist, dass man beim Montieren nur einen Versuch hat. Also vorher überlegen, trocken probieren und dann ganz konzentriert ans Werk gehen!
Hier wird das Montieren durch den zuvor erstellten Rahmen wesentlich erleichtert. Einfach an die vordere Kante anlegen, festdrücken - passt!
Die Verstärkungen der Seitenwände wurden ebenfalls nach dieser Methode befestigt. Die restlichen Abstützungen wurden ganz konventionell mit Holzleim angeklebt.
Das Ergebnis ist ein stabiler Kasten, nur wenig größer als eine A4-Seite, auf dem die eigentliche Klosteranlage ihren Platz finden kann.
Schöne Grüße
Andreas
OldieAndi- Forenguru
Re: Monasterium Sancti Galli - Hans-Joachim Zimmer - 1:800
Hallo Andreas,
da willst du ein riesen Areal bestücken!
Ich wünsche dir viel Erfolg
da willst du ein riesen Areal bestücken!
Ich wünsche dir viel Erfolg
Babbedeckel-Tommy- Klebt besser als Sekundenkleber
Re: Monasterium Sancti Galli - Hans-Joachim Zimmer - 1:800
Wenn das nur bisischen grösser al A4 dann ist das eine ganz ordentliche Filigranarbeit *gg
bin schon gespannt wie es weiter geht
bin schon gespannt wie es weiter geht
harald60- Modellbau-Experte
Re: Monasterium Sancti Galli - Hans-Joachim Zimmer - 1:800
Hallo Ihr beiden,
dann schauen wir mal, wie es weitergeht.
Ich möchte an dieser Stelle aber zunächst gerne dem Konstrukteur ein Lob für diesen Bogen aussprechen. Er hat diesen Bogen nicht nur graphisch sehr schön gestaltet, sondern die verschiedenen Bauteile auch sehr sehr durchdacht konstruiert.
Das fängt schon damit an, dass die einzelnen Baugruppen auf den verschiedenen Bögen zusammengefasst und durch einen Rahmen von anderen Baugruppen getrennt sind. Zudem sind sie ausführlich beschriftet.
Meine große Sorge war ursprünglich, die vielen Gebäude ordentlich auf die Grundplatte zu montieren. Aber diese Sorge ist unbegründet, denn die einzelnen Gebäude und -teile werden zunächst als kleine Schachteln fertig gestellt.
Diese lassen sich dann so einfach wie Bauklötze aneinander setzen. So lange sie noch nicht montiert sind, kann man damit übrigens auch wunderbar spielen und sie spaßeshalber ganz anders zusammensetzen.
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dann schauen wir mal, wie es weitergeht.
Ich möchte an dieser Stelle aber zunächst gerne dem Konstrukteur ein Lob für diesen Bogen aussprechen. Er hat diesen Bogen nicht nur graphisch sehr schön gestaltet, sondern die verschiedenen Bauteile auch sehr sehr durchdacht konstruiert.
Das fängt schon damit an, dass die einzelnen Baugruppen auf den verschiedenen Bögen zusammengefasst und durch einen Rahmen von anderen Baugruppen getrennt sind. Zudem sind sie ausführlich beschriftet.
Meine große Sorge war ursprünglich, die vielen Gebäude ordentlich auf die Grundplatte zu montieren. Aber diese Sorge ist unbegründet, denn die einzelnen Gebäude und -teile werden zunächst als kleine Schachteln fertig gestellt.
Diese lassen sich dann so einfach wie Bauklötze aneinander setzen. So lange sie noch nicht montiert sind, kann man damit übrigens auch wunderbar spielen und sie spaßeshalber ganz anders zusammensetzen.
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OldieAndi- Forenguru
Re: Monasterium Sancti Galli - Hans-Joachim Zimmer - 1:800
Das Zentrum des Klosters - die Kirche
Die Kirche ist nicht nur das größte Gebäude der Klosteranlage, sondern bildet auch gewissermaßen den Mittelpunkt des Klosters. In ihr versammelt sich die klösterliche Gemeinschaft sieben Mal am Tag und einmal in der Nacht zum Gebet. Die Kirche ist auch der Ort, in dem Mönche und von außen kommende Gäste zum Gottesdienst zusammmenfinden. Die anderen Bereiche unterliegen entweder dem Ausschluß der Öffentlichkeit ("Klausur") oder dienen bestimmten anderen Funktionen. Somit ist die Kirche der zentrale Schnittpunkt zwischen klösterlicher Abgeschiedenheit und klösterlicher Gastfreundschaft.
Mit dem Bau der Kirche wird es nun auf der bisher recht flachen Grundplatte (endlich) dreidimensional.
Die Wände von Lang- und Querhaus hatte ich zuvor innerlich mit Finnpappe verstärkt. Im Nachhinein betrachtet, hätte ich auch noch Querverstrebungen anbringen können.
...
Die Kirche ist nicht nur das größte Gebäude der Klosteranlage, sondern bildet auch gewissermaßen den Mittelpunkt des Klosters. In ihr versammelt sich die klösterliche Gemeinschaft sieben Mal am Tag und einmal in der Nacht zum Gebet. Die Kirche ist auch der Ort, in dem Mönche und von außen kommende Gäste zum Gottesdienst zusammmenfinden. Die anderen Bereiche unterliegen entweder dem Ausschluß der Öffentlichkeit ("Klausur") oder dienen bestimmten anderen Funktionen. Somit ist die Kirche der zentrale Schnittpunkt zwischen klösterlicher Abgeschiedenheit und klösterlicher Gastfreundschaft.
Mit dem Bau der Kirche wird es nun auf der bisher recht flachen Grundplatte (endlich) dreidimensional.
Die Wände von Lang- und Querhaus hatte ich zuvor innerlich mit Finnpappe verstärkt. Im Nachhinein betrachtet, hätte ich auch noch Querverstrebungen anbringen können.
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OldieAndi- Forenguru
Re: Monasterium Sancti Galli - Hans-Joachim Zimmer - 1:800
...
Es folgen nach dem Querschiff noch das Langhaus und die Seitenschiffe.
So weit für heute.
Schöne Grüße
Andreas
Es folgen nach dem Querschiff noch das Langhaus und die Seitenschiffe.
So weit für heute.
Schöne Grüße
Andreas
OldieAndi- Forenguru
Re: Monasterium Sancti Galli - Hans-Joachim Zimmer - 1:800
Na da hast du was angefangen Andi.Aber gut gemacht.
Und das ich nicht noch mehr verpasse stelle ich meinen in die erste Reihe falls du noch Platz hast.
Weil,von dir kann ich noch viel lernen.
Dieter
Und das ich nicht noch mehr verpasse stelle ich meinen in die erste Reihe falls du noch Platz hast.
Weil,von dir kann ich noch viel lernen.
Dieter
Gast- Gast
Re: Monasterium Sancti Galli - Hans-Joachim Zimmer - 1:800
Hallo Andreas - schön, dass du hier die "Baugeschichte" der Klosteranlage vorstellst. Es macht Freude, neben all den interessanten Hintergrundinformationen deine hochpräzise Kartonmodellbautechnik so Schritt für Schritt mitzuerleben! Da schau ich gerne weiter zu! Gruß Michael (maxl)
maxl- Forenurgestein
Re: Monasterium Sancti Galli - Hans-Joachim Zimmer - 1:800
Hallo Dieter, hallo Michael,
Ihr seid herzlich willkommen! Etwas Gesellschaft ist immer recht.
Das Kirchengebäude wird weiter vervollständigt
Zu jeder Kirche gehört auch heute noch eine Sakristei, so auch hier. Im selben Gebäude befindet sich auch die Paramentenkammer. Paramente (von lat. "parare mensam" = den Tisch bereiten oder auch "parare mentem" = den Geist bereiten) sind die teils aufwendig gefertigten und kostbaren Textilien, die in der Liturgie verwendet werden, also Priestergewänder, Altarbekleidung usw.
Auf der anderen Seite befindet sich der Anbau mit Bibliothek und Schreibstube, für unsere Kultur eine enorm wichtige Einichtung. Man bedenke, dass es zu dieser Zeit weder fotografische Verfahren, Kopierer noch Scanner gab, ebensowenig wie den Buchdruck. Alles musste mühsam von Hand (ab-)geschrieben werden. Die Mönche gehörten zu den wenigen Schreibkundigen jener Zeit. Es waren die Klöster, die u.a. für den Erhalt der antiken Schriften sorgten.
Es folgen als weitere Anbauten noch die Apsiden, ein seitlicher Anbau mit Wohnungen für den Gastmeister, den Schulmeister und für durchreisende Ordensbrüder.
Die Kamine wurden schlussendlich auch noch gesetzt.
Schöne Grüße
Andreas
Ihr seid herzlich willkommen! Etwas Gesellschaft ist immer recht.
Das Kirchengebäude wird weiter vervollständigt
Zu jeder Kirche gehört auch heute noch eine Sakristei, so auch hier. Im selben Gebäude befindet sich auch die Paramentenkammer. Paramente (von lat. "parare mensam" = den Tisch bereiten oder auch "parare mentem" = den Geist bereiten) sind die teils aufwendig gefertigten und kostbaren Textilien, die in der Liturgie verwendet werden, also Priestergewänder, Altarbekleidung usw.
Auf der anderen Seite befindet sich der Anbau mit Bibliothek und Schreibstube, für unsere Kultur eine enorm wichtige Einichtung. Man bedenke, dass es zu dieser Zeit weder fotografische Verfahren, Kopierer noch Scanner gab, ebensowenig wie den Buchdruck. Alles musste mühsam von Hand (ab-)geschrieben werden. Die Mönche gehörten zu den wenigen Schreibkundigen jener Zeit. Es waren die Klöster, die u.a. für den Erhalt der antiken Schriften sorgten.
Es folgen als weitere Anbauten noch die Apsiden, ein seitlicher Anbau mit Wohnungen für den Gastmeister, den Schulmeister und für durchreisende Ordensbrüder.
Die Kamine wurden schlussendlich auch noch gesetzt.
Schöne Grüße
Andreas
Zuletzt von OldieAndi am So 19 Feb 2017, 22:53 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
OldieAndi- Forenguru
Re: Monasterium Sancti Galli - Hans-Joachim Zimmer - 1:800
schaut sehr toll aus - gefällt mir sehr
harald60- Modellbau-Experte
Re: Monasterium Sancti Galli - Hans-Joachim Zimmer - 1:800
Hallo Harald,
danke Dir!
Das Klaustrum kommt hinzu
Nach der Klosterkirche, die die geistliche Mitte des Klosters darstellt, folgt nun das Klaustrum. Dieser abgeschlossene Bereich ist der privateste Bereich der Mönche im Kloster. Diesen geschützten Bereich durfte kein Fremder betreten. In ihm spielte sich überwiegend das alltägliche Leben der Brüder ab.
Was gehörte nun also alles dazu?
Aus bautechnischen Gründen wird zunächst das Kellarium und Lardarium errichtet. In diesem Haus wurden die Lebensmittelvorräte gelagert und verwaltet.
Der quadratische Kreuzgang, der zum Innenhof offen war, verbindet die Gebäude des Klaustrums miteinander. So konnte man trockenen Fusses von einem anderen Bereich zum anderen gelangen. Darüber hinaus erfüllt der Kreuzgang auch noch andere Funktionen. Man kann sich dort kontemplativ bewegen und er ist Versammlungsraum der Gemeinschaft.
Auch heute noch übt solch ein Kreuzgang eine besondere Wirkung auf den Besucher aus.
Gegenüber dem Kellarium liegt das Gebäude mit Dormitorium (Schlafsaal) im Obergeschoss und Pisalis (Wärmestube) im Edgeschoss.
Das Dormitorium bot Platz für 79 Mönche in einem großen Schlafsaal. Warum 79? Nun, der 80. Mönch war der Abt, für den ein eigenes Gebäude vorgesehen war, die Abtspfalz. Dort konnte der Abt auch außenstehende Besucher empfangen, ohne die Klausur zu verletzen.
Für uns Heutige ist es schwer nachvollziehbar, mit so vielen anderen Menschen einen Schlafraum zu teilen. Bedenkt man jedoch die Lebensverhältnisse des Mittelalters zur fränkischen Zeit, ist ein eigenes Bett für jeden durchaus ein gewisser Fortschritt.
Die Wärmestube im Erdgeschoss war einer der wenigen geheizten Räume im Kloster und verfügte über eine Fußbodenheizung nach römischen Vorbild. Dort verbrachten die Brüder auch ihre Freizeit mit verschiedenen Tätigkeiten wie z.B. der Pflege der Wäsche, Handarbeiten und vielem anderem.
Als drittes großes Gebäude des Klaustrums kommt nun das an seinem Platz, in dem sich im Erdgeschoss das Refektorium (Speisesaal) und das Vestiarium (Kleiderkammer) befinden.
Die in der Regel eher einfachen Mahlzeiten wurden schweigend eingenommen, während man der obligatorischen Lesung der Regeln des Ordensgründers lauschte. Immerhin war dazu der Genuss von Wein gestattet, allerdings in Maßen.
Im Vestiarium wurde die Kleidung bevorratet. Für jeden Ordensbruder waren zwei Garnituren des wollenen Überkleides und der Unterkleidung aus Leinen vorgesehen. So konnte man die Kleidung wechseln und waschen.
Die Mahlzeiten wurden in einem der Brandgefahr wegen separat gelegenem Gebäude zubereitet.
Für die anderen leiblichen Bedürfnisse gab es ein Wasch- und Badehaus sowie ein Gebäude für den Abtritt.
Das folgende Bild zeigt einen abschließenden Blick auf das nunmehr fertig gestellte Klaustrum, allerdings noch ohne den Kamin des Hypocaustums (Fußbodenheizung). Hätte ich den vergessen, wäre es in der Wärmestube kalt geblieben.
Schöne Grüße
Andreas
danke Dir!
Das Klaustrum kommt hinzu
Nach der Klosterkirche, die die geistliche Mitte des Klosters darstellt, folgt nun das Klaustrum. Dieser abgeschlossene Bereich ist der privateste Bereich der Mönche im Kloster. Diesen geschützten Bereich durfte kein Fremder betreten. In ihm spielte sich überwiegend das alltägliche Leben der Brüder ab.
Was gehörte nun also alles dazu?
Aus bautechnischen Gründen wird zunächst das Kellarium und Lardarium errichtet. In diesem Haus wurden die Lebensmittelvorräte gelagert und verwaltet.
Der quadratische Kreuzgang, der zum Innenhof offen war, verbindet die Gebäude des Klaustrums miteinander. So konnte man trockenen Fusses von einem anderen Bereich zum anderen gelangen. Darüber hinaus erfüllt der Kreuzgang auch noch andere Funktionen. Man kann sich dort kontemplativ bewegen und er ist Versammlungsraum der Gemeinschaft.
Auch heute noch übt solch ein Kreuzgang eine besondere Wirkung auf den Besucher aus.
Gegenüber dem Kellarium liegt das Gebäude mit Dormitorium (Schlafsaal) im Obergeschoss und Pisalis (Wärmestube) im Edgeschoss.
Das Dormitorium bot Platz für 79 Mönche in einem großen Schlafsaal. Warum 79? Nun, der 80. Mönch war der Abt, für den ein eigenes Gebäude vorgesehen war, die Abtspfalz. Dort konnte der Abt auch außenstehende Besucher empfangen, ohne die Klausur zu verletzen.
Für uns Heutige ist es schwer nachvollziehbar, mit so vielen anderen Menschen einen Schlafraum zu teilen. Bedenkt man jedoch die Lebensverhältnisse des Mittelalters zur fränkischen Zeit, ist ein eigenes Bett für jeden durchaus ein gewisser Fortschritt.
Die Wärmestube im Erdgeschoss war einer der wenigen geheizten Räume im Kloster und verfügte über eine Fußbodenheizung nach römischen Vorbild. Dort verbrachten die Brüder auch ihre Freizeit mit verschiedenen Tätigkeiten wie z.B. der Pflege der Wäsche, Handarbeiten und vielem anderem.
Als drittes großes Gebäude des Klaustrums kommt nun das an seinem Platz, in dem sich im Erdgeschoss das Refektorium (Speisesaal) und das Vestiarium (Kleiderkammer) befinden.
Die in der Regel eher einfachen Mahlzeiten wurden schweigend eingenommen, während man der obligatorischen Lesung der Regeln des Ordensgründers lauschte. Immerhin war dazu der Genuss von Wein gestattet, allerdings in Maßen.
Im Vestiarium wurde die Kleidung bevorratet. Für jeden Ordensbruder waren zwei Garnituren des wollenen Überkleides und der Unterkleidung aus Leinen vorgesehen. So konnte man die Kleidung wechseln und waschen.
Die Mahlzeiten wurden in einem der Brandgefahr wegen separat gelegenem Gebäude zubereitet.
Für die anderen leiblichen Bedürfnisse gab es ein Wasch- und Badehaus sowie ein Gebäude für den Abtritt.
Das folgende Bild zeigt einen abschließenden Blick auf das nunmehr fertig gestellte Klaustrum, allerdings noch ohne den Kamin des Hypocaustums (Fußbodenheizung). Hätte ich den vergessen, wäre es in der Wärmestube kalt geblieben.
Schöne Grüße
Andreas
OldieAndi- Forenguru
Re: Monasterium Sancti Galli - Hans-Joachim Zimmer - 1:800
Schon interessant, so eine Stadtbau-Geschichte
Babbedeckel-Tommy- Klebt besser als Sekundenkleber
Re: Monasterium Sancti Galli - Hans-Joachim Zimmer - 1:800
Mal abgesehen von deinem tollen Fortschritt hier bin ich immer wieder überrascht von deinem fundiertem Wissen über das Klosterleben und wie die Sachen alle denn auch heissen
harald60- Modellbau-Experte
Re: Monasterium Sancti Galli - Hans-Joachim Zimmer - 1:800
Haralt hast du nicht gewust das der Andi da jahrelang Abt war.
Ne im ernst ich staune auch immere mehr über den Andi.
Ist aber immer wieder schön da zuzuschauen.
Dieter
Ne im ernst ich staune auch immere mehr über den Andi.
Ist aber immer wieder schön da zuzuschauen.
Dieter
Gast- Gast
Re: Monasterium Sancti Galli - Hans-Joachim Zimmer - 1:800
Vielen Dank für diesen besonders informativen Baubericht, Andreas! Über deine kartonbauerischen Qualitäten muss ich ja eigentlich schon kein Wort mehr verlieren! Ich sollte den "Namen der Rose" mal wieder lesen... Gruß Michael (maxl)
P.S.: Der Abtritt der Mönche und der oder das Pisalis sind vermutlich nicht dasselbe? Ha,ha. So ein dummer Witz an solch heiligem Ort! Bitte schnell vergessen...
P.S.: Der Abtritt der Mönche und der oder das Pisalis sind vermutlich nicht dasselbe? Ha,ha. So ein dummer Witz an solch heiligem Ort! Bitte schnell vergessen...
maxl- Forenurgestein
Re: Monasterium Sancti Galli - Hans-Joachim Zimmer - 1:800
Hallo Michael,
nein, da fehlt ein s.
Schöne Grüße
Andreas
nein, da fehlt ein s.
Schöne Grüße
Andreas
OldieAndi- Forenguru
Re: Monasterium Sancti Galli - Hans-Joachim Zimmer - 1:800
Hallo Harald,
zu wissen, wie die Gebäude und deren Funktionen alle heissen, ist einfach. Der Konstrukteur hat alle Gebäude genau beschriftet. Was das bedeutet, kann man rauskriegen.
Hallo Dieter,
nee, zum Abt habe ich es nicht gebracht, noch nicht mal zum Novizen. Ich denke, für ein derart geregeltes Leben wäre ich doch nicht der Richtige. Zu viel Eigensinn und notfalls Bockigkeit. Aber dennoch hege ich eine gewisse Bewunderung für die Menschen, die sich mancher Bedürfnisse zu entledigen bereit sind, um einer höheren Sache zu dienen. Ich habe solche Menschen kennengelernt, und es waren nicht die schlechtesten.
Schöne Grüße
Andreas
zu wissen, wie die Gebäude und deren Funktionen alle heissen, ist einfach. Der Konstrukteur hat alle Gebäude genau beschriftet. Was das bedeutet, kann man rauskriegen.
Hallo Dieter,
nee, zum Abt habe ich es nicht gebracht, noch nicht mal zum Novizen. Ich denke, für ein derart geregeltes Leben wäre ich doch nicht der Richtige. Zu viel Eigensinn und notfalls Bockigkeit. Aber dennoch hege ich eine gewisse Bewunderung für die Menschen, die sich mancher Bedürfnisse zu entledigen bereit sind, um einer höheren Sache zu dienen. Ich habe solche Menschen kennengelernt, und es waren nicht die schlechtesten.
Schöne Grüße
Andreas
OldieAndi- Forenguru
Re: Monasterium Sancti Galli - Hans-Joachim Zimmer - 1:800
Zwei Türme weisen den Weg
Die beiden Türme sind errichtet worden.
Nach unserer landläufigen Vorstellung gehört zu einer ordentlichen Kirche auch ein Turm, wenn nicht gar mehrere. Auch der Idealplan des Monasterium Sancti Galli folgt gewissen baulichen Traditionen. Speziell zum Thema "Doppeltürme" findet sich u.a. bei Wikipedia ein längerer Artikel:
Welche näheren Funktionen für die beiden Türme beim Idealplan vorgesehen waren, entzieht sich allerdings meiner genauen Kenntnis. Ich kann daher nur allgemein und ungeschützt spekulieren.
Zunächst einmal erfüllen sie sicher einen repräsentativen Zweck. Sie bereichern die ansonsten eher nüchtern-pragmatische Erscheinung der Klosterstadt um ein ästhetisches Element. Sie dürften in der Landschaft weithin sichtbar gewesen sein und somit auch als eine Art Wegweiser zum Kloster gedient haben und dessen Bedeutung unterstrichen haben. Gleichzeitig weisen sie durch die vertikale Ausrichtung der Baukörper auf Höheres hin.
Glocken in den Kirchtürmen waren zu jener Zeit noch nicht üblich. Dafür konnte man von dort oben auch weit in die Gegend blicken und nahende Gäste oder gar Räuberbanden frühzeitig erkennen und sich entsprechend vorbereiten. Denkbar wäre, dass sie auch als Rückzugsmöglichkeit dienten.
Die beiden Türme sind bis auf einen kleinen Verbindungsgang noch nicht in die Fassade der Basilika einbezogen, sondern freistehend. Sie sind, wie auch sonst bei Kirchbauten üblich, nach Westen ausgerichtet. Nach zeitgenössischer Vorstellung kam das Heil aus dem Osten (Jerusalem, Heiliges Land), also befand sich dort auch der Altarraum. Aus dem Westen kam eher das Unheil. Also haben die beiden Türme nicht nur einladenden Charakter, sondern bilden auch gemeinsam mit dem Portal und der angrenzenden Mauer auch eine Art Schutzwall. Daher war die Westseite auch oft dem Erzengel Michael, dem Bezwinger Satans, geweiht.
Hajo hatte einmal erwähnt, dass in den Türmen des Monasteriums auch Seitenaltäre vorgesehen waren.
Die beiden Türme des Klosters Steinfeld in der Eifel sind zwar nicht freistehend, erinnern aber als solche Rundtürme sehr stark an die des Monasteriums.
Schöne Grüße
Andreas
Die beiden Türme sind errichtet worden.
Nach unserer landläufigen Vorstellung gehört zu einer ordentlichen Kirche auch ein Turm, wenn nicht gar mehrere. Auch der Idealplan des Monasterium Sancti Galli folgt gewissen baulichen Traditionen. Speziell zum Thema "Doppeltürme" findet sich u.a. bei Wikipedia ein längerer Artikel:
- Code:
https://de.wikipedia.org/wiki/Doppelturmfassade
Welche näheren Funktionen für die beiden Türme beim Idealplan vorgesehen waren, entzieht sich allerdings meiner genauen Kenntnis. Ich kann daher nur allgemein und ungeschützt spekulieren.
Zunächst einmal erfüllen sie sicher einen repräsentativen Zweck. Sie bereichern die ansonsten eher nüchtern-pragmatische Erscheinung der Klosterstadt um ein ästhetisches Element. Sie dürften in der Landschaft weithin sichtbar gewesen sein und somit auch als eine Art Wegweiser zum Kloster gedient haben und dessen Bedeutung unterstrichen haben. Gleichzeitig weisen sie durch die vertikale Ausrichtung der Baukörper auf Höheres hin.
Glocken in den Kirchtürmen waren zu jener Zeit noch nicht üblich. Dafür konnte man von dort oben auch weit in die Gegend blicken und nahende Gäste oder gar Räuberbanden frühzeitig erkennen und sich entsprechend vorbereiten. Denkbar wäre, dass sie auch als Rückzugsmöglichkeit dienten.
Die beiden Türme sind bis auf einen kleinen Verbindungsgang noch nicht in die Fassade der Basilika einbezogen, sondern freistehend. Sie sind, wie auch sonst bei Kirchbauten üblich, nach Westen ausgerichtet. Nach zeitgenössischer Vorstellung kam das Heil aus dem Osten (Jerusalem, Heiliges Land), also befand sich dort auch der Altarraum. Aus dem Westen kam eher das Unheil. Also haben die beiden Türme nicht nur einladenden Charakter, sondern bilden auch gemeinsam mit dem Portal und der angrenzenden Mauer auch eine Art Schutzwall. Daher war die Westseite auch oft dem Erzengel Michael, dem Bezwinger Satans, geweiht.
Hajo hatte einmal erwähnt, dass in den Türmen des Monasteriums auch Seitenaltäre vorgesehen waren.
Die beiden Türme des Klosters Steinfeld in der Eifel sind zwar nicht freistehend, erinnern aber als solche Rundtürme sehr stark an die des Monasteriums.
- Code:
http://www.kloster-steinfeld.de/de/Basilika
Schöne Grüße
Andreas
OldieAndi- Forenguru
Re: Monasterium Sancti Galli - Hans-Joachim Zimmer - 1:800
Klasse Andi
Was mich immer wieder erstaunt,wo hast du dieses fundierte Fachwissen her?
Dieter
Was mich immer wieder erstaunt,wo hast du dieses fundierte Fachwissen her?
Dieter
Gast- Gast
Re: Monasterium Sancti Galli - Hans-Joachim Zimmer - 1:800
Moin Dieter!
Naja, sooo viel Fachwissen habe ich nun auch wieder nicht. Ich interessiere mich halt zunächst ganz allgemein für Architektur. Zur Schulzeit war ich eigentlich der einzige in der Klasse, der Kunstgeschichte spannend fand. Im Zusammenhang mit dem Bau des Monasteriums habe ich vieles nachgelesen, sei es in Büchern oder im Internet. Die Informationsquellen sind eigentlich unerschöpflich. Der alte "Idealplan" ist wissenschaftlich schon reichlich erforscht worden, manche Ergebnisse lassen sich nachlesen.
Es ist halt letztlich wie bei jeder anderen Thematik auch, mit der man sich näher beschäftigt. Es sammelt sich dies und das an. Mir macht es einfach auch Spaß, mich in so was reinzuwühlen.
Schöne Grüße
Andreas
Naja, sooo viel Fachwissen habe ich nun auch wieder nicht. Ich interessiere mich halt zunächst ganz allgemein für Architektur. Zur Schulzeit war ich eigentlich der einzige in der Klasse, der Kunstgeschichte spannend fand. Im Zusammenhang mit dem Bau des Monasteriums habe ich vieles nachgelesen, sei es in Büchern oder im Internet. Die Informationsquellen sind eigentlich unerschöpflich. Der alte "Idealplan" ist wissenschaftlich schon reichlich erforscht worden, manche Ergebnisse lassen sich nachlesen.
Es ist halt letztlich wie bei jeder anderen Thematik auch, mit der man sich näher beschäftigt. Es sammelt sich dies und das an. Mir macht es einfach auch Spaß, mich in so was reinzuwühlen.
Schöne Grüße
Andreas
OldieAndi- Forenguru
Re: Monasterium Sancti Galli - Hans-Joachim Zimmer - 1:800
...und der Modellbau macht mit Hintergrundrecherche und -wissen viel mehr Freude! Auch mir geht es da wie vielen: Wenn ich ein Modell baue, kann ich gar nicht genug darüber erfahren! Und auch der alte Goethe stellte sehr richtig fest: "Man sieht nur, was man weiß!" Gruß Michael (maxl)OldieAndi schrieb: Mir macht es einfach auch Spaß, mich in so was reinzuwühlen.
maxl- Forenurgestein
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