Monasterium Sancti Galli - Hans-Joachim Zimmer - 1:800
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maxl
Babbedeckel-Tommy
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OldieAndi
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Re: Monasterium Sancti Galli - Hans-Joachim Zimmer - 1:800
Die Aufnahme der Gäste
Alle Fremden, die kommen, sollen aufgenommen werden wie Christus: Denn er wird sagen: "Ich war fremd und ihr habt mich aufgenommen." (Mt 25,35)
Allen erweise man die angemessene Ehre, besonders den Brüdern im Glauben und den Pilgern. (Gal 6,10)
Diese Zitate habe ich den Regeln des Hl. Benedikt entnommen. Sie beschreiben mit wenigen Worten sehr schön die Bedeutung der benediktinischen Gastfreundschaft. Da die Aufnahme der Gäste aber nicht das geregelte Leben der Mönche beeinträchtigen sollte und eine Aufnahme im Klaustrum nicht vorgesehen und möglich war, wurden ihnen eigene Gebäude zur Unterbringung und Bewirtung eingerichtet. Im vorliegenden Fall war ein Haus für die Pilger vorgesehen sowie ein weiteres Haus für andere, wichtige Gäste.
Da die Verköstigung der Mönche sowieso einfach gehalten und dazu noch von häufigen Fastenzeiten geprägt war, wurden beiden Gebäuden auch eigene Küchen zugeordnet.
Abt und Gäste sollen eine eigene Küche haben; "so stören Gäste, die unvorhergesehen kommen und dem Kloster nie fehlen, die Brüder nicht."
Dem Abt oblag die Aufgabe, sich vor allem um die wichtigen Gäste zu kümmern und mit ihnen an einem Tisch zu speisen. Er hatte als Vorsteher eines großen, wirtschaftlich und geistlich bedeutsamen Klosters eben auch repräsentative Aufgaben.
Allerdings gab es seinerzeit wohl ernsthafte Diskussionen darüber, ob der Abt mit seinen Gästen wirklich getrennt von seinen Mitbrüdern essen sollte, oder ob nicht alle vielmehr alle gemeinsam zu Tisch sitzen sollten. Das hätte aber zur Folge gehabt, dass das Fasten der Mönche häufiger unterbrochen worden wäre, denn den Gästen wollte man die karge Kost der Mönche doch nicht zumuten.
Beim Idealplan hatte man sich letztlich für eine Trennung der verschiedenen Bereiche entschlossen. Die Pilger bekamen eine eigene Bäckerei und Brauerei (!), für die (nobleren) Gäste sah man eine eigene Küche, Bäckerei und noch eine Brauerei (!) vor.
Und noch etwas: Das Gästehaus hatte eine eigene Toilettenanlage, die im Pilgerhaus fehlt. Wie diese ihre notdürftigen Probleme erledigen sollten, verschweigt der Plan.
Die beiden ersten Bilder zeigen das Haus für die Pilger (größeres Gebäude) sowie die dazugehörige Bäckerei und Brauerei.
Das Haus für die vornehmen Gäste sowie die dazugehörige Küche im Vordergrund.
Beim Gästehaus ist mir allerdings ein Schnitzer unterlaufen. Ich habe die beiden Eingangsportale an die falschen Gebäudeseiten geklebt. Jetzt ist wenigstens der Zugang zum Toilettenhaus vornehm gestaltet.
Vornehme Gäste reisten selbstverständlich nicht alleine, man hatte Dienerschaft. Diese wurde in einem einfacher gebauten Haus untergebracht. Vermutlich nicht ganz grundlos wurde es auch an die äußerste Ecke der Anlage platziert. Dem Benehmen der Dienerschaft traute man offensichtlich nicht so ganz...
Dieses Bild habe ich erst nach Fertigstellung des Modells gemacht. Während des Baus war ich wohl zu beschäftigt.
Schöne Grüße
Andreas
Alle Fremden, die kommen, sollen aufgenommen werden wie Christus: Denn er wird sagen: "Ich war fremd und ihr habt mich aufgenommen." (Mt 25,35)
Allen erweise man die angemessene Ehre, besonders den Brüdern im Glauben und den Pilgern. (Gal 6,10)
Diese Zitate habe ich den Regeln des Hl. Benedikt entnommen. Sie beschreiben mit wenigen Worten sehr schön die Bedeutung der benediktinischen Gastfreundschaft. Da die Aufnahme der Gäste aber nicht das geregelte Leben der Mönche beeinträchtigen sollte und eine Aufnahme im Klaustrum nicht vorgesehen und möglich war, wurden ihnen eigene Gebäude zur Unterbringung und Bewirtung eingerichtet. Im vorliegenden Fall war ein Haus für die Pilger vorgesehen sowie ein weiteres Haus für andere, wichtige Gäste.
Da die Verköstigung der Mönche sowieso einfach gehalten und dazu noch von häufigen Fastenzeiten geprägt war, wurden beiden Gebäuden auch eigene Küchen zugeordnet.
Abt und Gäste sollen eine eigene Küche haben; "so stören Gäste, die unvorhergesehen kommen und dem Kloster nie fehlen, die Brüder nicht."
Dem Abt oblag die Aufgabe, sich vor allem um die wichtigen Gäste zu kümmern und mit ihnen an einem Tisch zu speisen. Er hatte als Vorsteher eines großen, wirtschaftlich und geistlich bedeutsamen Klosters eben auch repräsentative Aufgaben.
Allerdings gab es seinerzeit wohl ernsthafte Diskussionen darüber, ob der Abt mit seinen Gästen wirklich getrennt von seinen Mitbrüdern essen sollte, oder ob nicht alle vielmehr alle gemeinsam zu Tisch sitzen sollten. Das hätte aber zur Folge gehabt, dass das Fasten der Mönche häufiger unterbrochen worden wäre, denn den Gästen wollte man die karge Kost der Mönche doch nicht zumuten.
Beim Idealplan hatte man sich letztlich für eine Trennung der verschiedenen Bereiche entschlossen. Die Pilger bekamen eine eigene Bäckerei und Brauerei (!), für die (nobleren) Gäste sah man eine eigene Küche, Bäckerei und noch eine Brauerei (!) vor.
Und noch etwas: Das Gästehaus hatte eine eigene Toilettenanlage, die im Pilgerhaus fehlt. Wie diese ihre notdürftigen Probleme erledigen sollten, verschweigt der Plan.
Die beiden ersten Bilder zeigen das Haus für die Pilger (größeres Gebäude) sowie die dazugehörige Bäckerei und Brauerei.
Das Haus für die vornehmen Gäste sowie die dazugehörige Küche im Vordergrund.
Beim Gästehaus ist mir allerdings ein Schnitzer unterlaufen. Ich habe die beiden Eingangsportale an die falschen Gebäudeseiten geklebt. Jetzt ist wenigstens der Zugang zum Toilettenhaus vornehm gestaltet.
Vornehme Gäste reisten selbstverständlich nicht alleine, man hatte Dienerschaft. Diese wurde in einem einfacher gebauten Haus untergebracht. Vermutlich nicht ganz grundlos wurde es auch an die äußerste Ecke der Anlage platziert. Dem Benehmen der Dienerschaft traute man offensichtlich nicht so ganz...
Dieses Bild habe ich erst nach Fertigstellung des Modells gemacht. Während des Baus war ich wohl zu beschäftigt.
Schöne Grüße
Andreas
OldieAndi- Forenguru
Re: Monasterium Sancti Galli - Hans-Joachim Zimmer - 1:800
Andi deine Erklährungen und der Weiterbau sind wieder große Klasse.
Dieter
Dieter
Gast- Gast
Re: Monasterium Sancti Galli - Hans-Joachim Zimmer - 1:800
Einfach nur super was du uns da zeigst - bin sprachlos
harald60- Modellbau-Experte
Re: Monasterium Sancti Galli - Hans-Joachim Zimmer - 1:800
Man muss sich immer wieder klarmachen, dass das gesamte Kloster auf einer A4-Seite Platz findet, sonst "übersetzt" man die Fotos leicht in einen anderen Maßstab. Die Häuser - und erst recht die Details! - sind winzig, was an der Einzelaufnahme des Portals sehr schön illustriert wird: 9 Falze an einem Bauteil von ca. einem halben Quadratzentimeter Fläche! Hut ab, Andreas! Die Klosteranlage füllt sich und es macht Freude zuzuschauen! Gruß Michael (maxl)
maxl- Forenurgestein
Re: Monasterium Sancti Galli - Hans-Joachim Zimmer - 1:800
Die Pforte für das Toilettenhäuschen beeindruckt ungemein Andreas
Hast Du eventuell Meßkirch für dieses Jahr ins Auge gefasst?
Hast Du eventuell Meßkirch für dieses Jahr ins Auge gefasst?
Glufamichel- Moderator
Re: Monasterium Sancti Galli - Hans-Joachim Zimmer - 1:800
Hallo Dieter, Harald, Michael und Uwe,
zunächst einmal herzlichen Dank! Ich freue mich sehr, wenn Euch das Gebaute und auch die Art der Berichterstattung gefällt. Ihr wisst es selber sicher auch, wenn man sich etwas mit den Hintergründen zum Modell beschäftigt, macht es gleich noch viel mehr Spaß. Obwohl, wenn ich ehrlich bin, mein Fachwissen nun so dolle auch wieder nicht ist, wenn ich es bspw. mit dem mancher Eisenbahnexperten vergleiche. Aber darum geht es letztlich auch gar nicht. Der Modellbau soll einfach Freude machen und Entspannung bieten, auch wenn die wirkliche Entspannung erst nach dem Bauen kommt. "Uff, geschafft, noch mal gutgegangen..."
Der Bau von solchen Winzigteilchen wie den Kaminen oder der Pforte, die eigentlich nicht zum Aborthaus gehört, gelingt auch nicht an allen Tagen. Dazu braucht es vor allem drei Dinge: Ruhe, Ruhe und nochmals Ruhe. Also keine quengelnden Kinder, bimmelndes Telefon oder zunehmend ungeduldiger werdende Chefin im Rücken...
Messkirch, also der Besuch der Baustelle in 1:1, ist natürlich sehr verlockend! Doch, ja, und dann endlich wieder an den See, oh ja!
Schöne Grüße
Andreas
zunächst einmal herzlichen Dank! Ich freue mich sehr, wenn Euch das Gebaute und auch die Art der Berichterstattung gefällt. Ihr wisst es selber sicher auch, wenn man sich etwas mit den Hintergründen zum Modell beschäftigt, macht es gleich noch viel mehr Spaß. Obwohl, wenn ich ehrlich bin, mein Fachwissen nun so dolle auch wieder nicht ist, wenn ich es bspw. mit dem mancher Eisenbahnexperten vergleiche. Aber darum geht es letztlich auch gar nicht. Der Modellbau soll einfach Freude machen und Entspannung bieten, auch wenn die wirkliche Entspannung erst nach dem Bauen kommt. "Uff, geschafft, noch mal gutgegangen..."
Der Bau von solchen Winzigteilchen wie den Kaminen oder der Pforte, die eigentlich nicht zum Aborthaus gehört, gelingt auch nicht an allen Tagen. Dazu braucht es vor allem drei Dinge: Ruhe, Ruhe und nochmals Ruhe. Also keine quengelnden Kinder, bimmelndes Telefon oder zunehmend ungeduldiger werdende Chefin im Rücken...
Messkirch, also der Besuch der Baustelle in 1:1, ist natürlich sehr verlockend! Doch, ja, und dann endlich wieder an den See, oh ja!
Schöne Grüße
Andreas
OldieAndi- Forenguru
Re: Monasterium Sancti Galli - Hans-Joachim Zimmer - 1:800
Hallo Andreas,
dazu fällt mir doch nur deine Signatur ein...
So strebt er nicht nur nach der Vollendung,
auch die Begierde nach Wissen wohnt ihm inne.
Das ist er also, des Modellbauers Kern!
Und wir schauen dir gern weiter zu, wir Neugierigen an den Bildschirmen!
wenn man sich etwas mit den Hintergründen zum Modell beschäftigt, macht es gleich noch viel mehr Spaß.
dazu fällt mir doch nur deine Signatur ein...
Es strebt der Mensch, so lang er klebt.
Fast Goethe
So strebt er nicht nur nach der Vollendung,
auch die Begierde nach Wissen wohnt ihm inne.
Das ist er also, des Modellbauers Kern!
Und wir schauen dir gern weiter zu, wir Neugierigen an den Bildschirmen!
Babbedeckel-Tommy- Klebt besser als Sekundenkleber
Re: Monasterium Sancti Galli - Hans-Joachim Zimmer - 1:800
Hallo Andreas,
ich als unwissender Laie habe die Überschrift gelesen und an einen Schiffsnamen gedacht.
Dann hat mich die Neugier übermannt und ich habe den Baubericht gelesen.
Große Klasse, was du hier zeigst. Ich habe großen Respekt vor den kartonmodellbauern.
Ich weiß auch warum. Als Kind war der Uhu das größte Problem mit verklebten Fingern.
Ich weiß inzwischen, dass Kartonmodellbauer besseres verwenden, aber meine "Abneigung"
vor verklebten Fingern ist geblieben.
Umso mehr finde ich deine saubere Arbeit mehr als gelungen.
Anders gesagt: meinen Respekt für das was du zeigst.
ich als unwissender Laie habe die Überschrift gelesen und an einen Schiffsnamen gedacht.
Dann hat mich die Neugier übermannt und ich habe den Baubericht gelesen.
Große Klasse, was du hier zeigst. Ich habe großen Respekt vor den kartonmodellbauern.
Ich weiß auch warum. Als Kind war der Uhu das größte Problem mit verklebten Fingern.
Ich weiß inzwischen, dass Kartonmodellbauer besseres verwenden, aber meine "Abneigung"
vor verklebten Fingern ist geblieben.
Umso mehr finde ich deine saubere Arbeit mehr als gelungen.
Anders gesagt: meinen Respekt für das was du zeigst.
eydumpfbacke- Forenguru
Re: Monasterium Sancti Galli - Hans-Joachim Zimmer - 1:800
Hallo Reinhart,
es freut mich, dass Du versehentlich in den Baubericht reingestolpert bist und Dir das Ganze gefällt. Danke!
Ja, das Problem mit den verklebten Fingern ist immer noch aktuell. Ich verwende teilweise den lösungsmittelhaltigen Uhu aus der Flinken Flasche. Der zieht Fäden, da wird jede Spinne neidisch. Aber auch einfacher Holzleim kommt bei Bedarf zum Einsatz.
Den Kontakt der Finger zum Klebstoff suche ich möglichst zu vermeiden, muss aber trotzdem immer noch höllisch aufpassen: Auf ein Stück Abfallkarton kommt eine gewisse Menge Klebstoff oder Leim, den ich mit der Spitze eines Zahnstochers aufnehme und auftrage. Flächen kann man damit auch einstreichen. Kleber direkt aus der Tube oder Flasche aufs Bauteil ist meistens nicht gut, da man ganz schnell zuviel drauf hat.
Schöne Grüße
Andreas
es freut mich, dass Du versehentlich in den Baubericht reingestolpert bist und Dir das Ganze gefällt. Danke!
Ja, das Problem mit den verklebten Fingern ist immer noch aktuell. Ich verwende teilweise den lösungsmittelhaltigen Uhu aus der Flinken Flasche. Der zieht Fäden, da wird jede Spinne neidisch. Aber auch einfacher Holzleim kommt bei Bedarf zum Einsatz.
Den Kontakt der Finger zum Klebstoff suche ich möglichst zu vermeiden, muss aber trotzdem immer noch höllisch aufpassen: Auf ein Stück Abfallkarton kommt eine gewisse Menge Klebstoff oder Leim, den ich mit der Spitze eines Zahnstochers aufnehme und auftrage. Flächen kann man damit auch einstreichen. Kleber direkt aus der Tube oder Flasche aufs Bauteil ist meistens nicht gut, da man ganz schnell zuviel drauf hat.
Schöne Grüße
Andreas
OldieAndi- Forenguru
Re: Monasterium Sancti Galli - Hans-Joachim Zimmer - 1:800
Die Klosterschule
Das nun folgende Gebäude ist die "Schule der Oblaten". Nun, was sind Oblaten? In diesem Zusammenhang sicher nicht die runden weissen Esspapierchen, die heutzutage unter die Weihnachtsmakronen kommen. Vielmehr handelt es sich um die dem Kloster dargebrachten (von lat. "offere") Jünglinge. Dazu zählten schon Knaben ab sechs Jahren. Einerseits war es eine gewisse Ehre, ein Familienmitglied im Kloster zu wissen, andererseits konnte man dadurch auch überzählige Erben loswerden.
Bevor wir schlecht darüber denken, sollte man wissen, dass es in der nachkarolingischen Zeit die wahrscheinliche einzige Möglichkeit war, eine umfassende Bildung zu erlangen. Die Klöster waren zu dieser Zeit die Orte nicht nur der geistlichen, sondern auch der geistigen Gelehrsamkeit. Sie waren es auch, die das Wissen der Antike bewahrt und weitergetragen haben, wenn auch nicht immer ohne eine gewisse Skepsis z.B. den griechischen Philosophen gegenüber.
Jedenfalls wurden die jungen Leute dort kräftig gebimst und mussten fleißig lernen und Disziplin üben. Auch wenn so ein Kloster nicht gerade der kindgerechteste Ort war, räumte man den Jüngsten immerhin ab und an freie Tage ein, an denen sie nach Lust und Laune spielen durften.
Nun kann man sich aber auch leicht vorstellen, dass diese Bildungsstätte mit vielen jungen Leuten auf einem Haufen dazu neigte, bei Gelegenheit auch mal übermütig zu werden. Die Zäune zwischen Gästehaus und Abtspfalz dürften nicht ohne Grund vorgesehen gewesen sein... Sollte es auch damals so gewesen sein, um so sympathischer. Aus eigener Erfahrung eines katholischen Internatsschülers weiß ich, dass man zwar seine Schule mitsamt Lehrern mögen und sogar respektieren, aber mit etwas gutem Willen auch allerlei Freiräume entdecken und nutzen kann.
...
Das nun folgende Gebäude ist die "Schule der Oblaten". Nun, was sind Oblaten? In diesem Zusammenhang sicher nicht die runden weissen Esspapierchen, die heutzutage unter die Weihnachtsmakronen kommen. Vielmehr handelt es sich um die dem Kloster dargebrachten (von lat. "offere") Jünglinge. Dazu zählten schon Knaben ab sechs Jahren. Einerseits war es eine gewisse Ehre, ein Familienmitglied im Kloster zu wissen, andererseits konnte man dadurch auch überzählige Erben loswerden.
Bevor wir schlecht darüber denken, sollte man wissen, dass es in der nachkarolingischen Zeit die wahrscheinliche einzige Möglichkeit war, eine umfassende Bildung zu erlangen. Die Klöster waren zu dieser Zeit die Orte nicht nur der geistlichen, sondern auch der geistigen Gelehrsamkeit. Sie waren es auch, die das Wissen der Antike bewahrt und weitergetragen haben, wenn auch nicht immer ohne eine gewisse Skepsis z.B. den griechischen Philosophen gegenüber.
Jedenfalls wurden die jungen Leute dort kräftig gebimst und mussten fleißig lernen und Disziplin üben. Auch wenn so ein Kloster nicht gerade der kindgerechteste Ort war, räumte man den Jüngsten immerhin ab und an freie Tage ein, an denen sie nach Lust und Laune spielen durften.
Nun kann man sich aber auch leicht vorstellen, dass diese Bildungsstätte mit vielen jungen Leuten auf einem Haufen dazu neigte, bei Gelegenheit auch mal übermütig zu werden. Die Zäune zwischen Gästehaus und Abtspfalz dürften nicht ohne Grund vorgesehen gewesen sein... Sollte es auch damals so gewesen sein, um so sympathischer. Aus eigener Erfahrung eines katholischen Internatsschülers weiß ich, dass man zwar seine Schule mitsamt Lehrern mögen und sogar respektieren, aber mit etwas gutem Willen auch allerlei Freiräume entdecken und nutzen kann.
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OldieAndi- Forenguru
Re: Monasterium Sancti Galli - Hans-Joachim Zimmer - 1:800
Das Haus des Abtes - die Abtspfalz
Für den Abt war im Klosterplan und in Übereinstimmung mit der dato üblichen Praxis ein eigenes Haus vorgesehen. Benedikt von Nursia als Ordens- und Regelgründer hatte zwar vorgesehen, dass der Abt gemeinsam mit den anderen Brüdern im Dormitorium schlafen und auch mit ihnen im Refektorium essen solle. Nun hatte der Abt inzwischen vermehrt repräsentative gegenüber Aufgaben gegenüber den hochgestellten Gästen zu erfüllen. Dazu gehörte neben einer angemessenen Beherbergung auch, gemeinsam mit den Gästen zu speisen. So verfügte die architektonisch aufwändiger gestaltete Abtspfalz nicht nur über einige Gästezimmer und eigene Räumlichkeiten für den Abt selbst, sondern auch über eine eigene Küche und Bad im Nebengebäude. Dadurch wurde die klösterliche Ordnung nicht gestört und die Gäste konnten angemessen bewirtet werden.
Nicht unerwähnt bleiben sollte der Hinweis, dass die Abtspfalz über einen eigenen Zugang zur Kirche verfügte, was auch im Modell berücksichtigt wurde.
Schöne Grüße
Andreas
Für den Abt war im Klosterplan und in Übereinstimmung mit der dato üblichen Praxis ein eigenes Haus vorgesehen. Benedikt von Nursia als Ordens- und Regelgründer hatte zwar vorgesehen, dass der Abt gemeinsam mit den anderen Brüdern im Dormitorium schlafen und auch mit ihnen im Refektorium essen solle. Nun hatte der Abt inzwischen vermehrt repräsentative gegenüber Aufgaben gegenüber den hochgestellten Gästen zu erfüllen. Dazu gehörte neben einer angemessenen Beherbergung auch, gemeinsam mit den Gästen zu speisen. So verfügte die architektonisch aufwändiger gestaltete Abtspfalz nicht nur über einige Gästezimmer und eigene Räumlichkeiten für den Abt selbst, sondern auch über eine eigene Küche und Bad im Nebengebäude. Dadurch wurde die klösterliche Ordnung nicht gestört und die Gäste konnten angemessen bewirtet werden.
Nicht unerwähnt bleiben sollte der Hinweis, dass die Abtspfalz über einen eigenen Zugang zur Kirche verfügte, was auch im Modell berücksichtigt wurde.
Schöne Grüße
Andreas
OldieAndi- Forenguru
Re: Monasterium Sancti Galli - Hans-Joachim Zimmer - 1:800
da muß ich ich mit ernster Mine sage :
meine Hochachtung
und ziehe den Hut
meine Hochachtung
und ziehe den Hut
Sturmpionier (†)- Verstorbenes Mitglied
Re: Monasterium Sancti Galli - Hans-Joachim Zimmer - 1:800
Hallo Franz,
nicht zu ernst, bitte. Es soll ja auch noch Spaß machen.
Trotzdem, danke!
Schöne Grüße
Andreas
nicht zu ernst, bitte. Es soll ja auch noch Spaß machen.
Trotzdem, danke!
Schöne Grüße
Andreas
OldieAndi- Forenguru
Re: Monasterium Sancti Galli - Hans-Joachim Zimmer - 1:800
Hallo Andreas,
es macht viel Spass, deinem Baubericht zu folgen.
Das schöne Modell gewinnt noch durch deine Erläuterungen.
Viele Grüße
Dieter
es macht viel Spass, deinem Baubericht zu folgen.
Das schöne Modell gewinnt noch durch deine Erläuterungen.
Viele Grüße
Dieter
didibuch- Detailliebhaber
Re: Monasterium Sancti Galli - Hans-Joachim Zimmer - 1:800
hihallo Andreas
wann gibt es denn hier wieder was zu sehen?
wann gibt es denn hier wieder was zu sehen?
harald60- Modellbau-Experte
Re: Monasterium Sancti Galli - Hans-Joachim Zimmer - 1:800
Hallo Harald,
stimmt, seit einiger Zeit ist auf dieser Baustelle nicht viel los. Privates und berufliches Leben fordern mich leider seit einiger Zeit derart, dass fürs Basteln und Berichten kaum noch Zeit und Energie übrig bleibt. Aber das ist natürlich kein erstrebenswerter Zustand. Ich hoffe also, dass es hier bald wieder weiter geht. Ich muss allerdings noch etwas recherchieren, da ich ja nicht nur über den Bau des Modells an sich berichten will, sondern auch über (hoffentlich) Interessantes rund um das Klosterleben zur damaligen Zeit.
Danke für Deine Nachfrage und Dein Interesse!
Schöne Grüße
Andreas
stimmt, seit einiger Zeit ist auf dieser Baustelle nicht viel los. Privates und berufliches Leben fordern mich leider seit einiger Zeit derart, dass fürs Basteln und Berichten kaum noch Zeit und Energie übrig bleibt. Aber das ist natürlich kein erstrebenswerter Zustand. Ich hoffe also, dass es hier bald wieder weiter geht. Ich muss allerdings noch etwas recherchieren, da ich ja nicht nur über den Bau des Modells an sich berichten will, sondern auch über (hoffentlich) Interessantes rund um das Klosterleben zur damaligen Zeit.
Danke für Deine Nachfrage und Dein Interesse!
Schöne Grüße
Andreas
OldieAndi- Forenguru
Re: Monasterium Sancti Galli - Hans-Joachim Zimmer - 1:800
Dann halt ich mal die Daumen das du die Beiden unter einen Hut bringst das du bald wieder basteln kannst
harald60- Modellbau-Experte
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