Resteverwertung III - Kleinumbauten und Frisuren
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Glufamichel
Steffen70619
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Resteverwertung III - Kleinumbauten und Frisuren
Hallo zusammen,
Wolfgang hatte schon einen schönen Thread eröffnet mit Pimp Up- und Kleinbasteleien. Wobei - so klein waren die Basteleien auch nicht.
Jedenfalls finde ich die Idee aber so gut, dass ich mich da mal parallel dazu einklinken möchte.
Nach den Kriterien der bereits Jahrzehnte zurückliegenden Modellbauwettbewerbe, die regelmäßig im "Modelleisenbahner" veröffentlicht waren, wurde im Modellbahn-Bastel-Wesen nach den Kategorien Eigenbau (1), Umbau (2) und Frisur (3) unterschieden. Beim Eigenbau durften nur Motoren, Getriebeteile und Radsätze von handelsüblichen Modellen verwendet werden, beim Umbau durften alle Teile handelsüblicher Modelle verwendet werden unter der Bedingung, dass ein anderer Fahrzeugtyp entsteht, und bei der Frisur ging es um modellmäßige Verbesserung eines Industriemodells ohne Veränderung des Fahrzeugtyps.
Über meinen WLC4ü-21 hatte ich bereits kurz berichtet, will aber mit dem diesen Thread beginnen. Da sich der Fahrzeugtyp nicht ändert, fällt das unter die Kategorie Frisur, im Wettbewerb wäre das B3/H0 gewesen, also genau am entgegengesetzen Ende der Königsdisziplin.
Zum Vorbild: Die gerade erst gegründete Deutsche Reichsbahn beschaffte 1921 insgesamt 11 Schlafwagen der 3. Klasse bei Linke-Hoffman Breslau. In den nicht sonderlich großen 12 Abteilen waren jeweils 3 Schlafplätze der 3. Klasse angeordnet. Den Wagen würde man heute als Liegewagen bezeichnen. 1923/24 schloß sich eine Nachlieferung über 12 Wagen an. Zunächst von der Reichsbahn betrieben, wechselten die Wagen einige Jahre später zur Mitropa und erhielten (erst) dann die rote Lackierung.
Roco hatte den Wagen in der Ausführung der DSG im Rahmen seiner Hechtwagen-Serie im Programm. Den Wagen gab es in Lackierung und Beschriftung der DSG und der Mitropa (letztere in Epoche 2 und 3).
Epochenspezifische Unterschiede wurden nicht nachgebildet. So fehlten leider die Lüfter über den Abteilfenstern.
Trotzdem macht der Wagen einen guten Eindruck und bietet sich für eine Frisur an. Voran ging eine Zeichnung und Farbstudie.
Die Informationen hierzu lieferte der Artikel und die Skizze im "Organ für die Fortschritte des Eisenbahnwesens 1922".
Das Dach erhielt die Wendler-Luftsauger über jedem Abteil und den Wasch- und Toilettenräumen.
Die Dachtritte wurden entfernt und durch Handlaufpaare auf den Rammdachenden ersetzt.
Der Wagenkasten bekam den breiten oberen Brüstungsstreifen und die Stoßleisten der Seitenbeplankung.
Am Untergestell sind die Schalter der elektrischen Heizung entfernt und Korbpuffer montiert, der Wagenkasten ist entlackt.
Der Wagenkasten wurde in braungrün und das Dach in beige lackiert. Dies dürfte zumindest nach der Helligkeitsstufe dem Auslieferungszustand nahekommen.
Ein zweites Dach habe ich auch vorbereitet und lackiert, es ist nun auf dem Roco-Epoche2-Modell montiert.
Der Zustand entspricht im wesentlichen dem nach der Übernahme durch die Mitropa. Änderungen am Wagenkasten und Untergestell habe ich nicht vorgenommen.
Herzliche Grüße
Steffen
Wolfgang hatte schon einen schönen Thread eröffnet mit Pimp Up- und Kleinbasteleien. Wobei - so klein waren die Basteleien auch nicht.
Jedenfalls finde ich die Idee aber so gut, dass ich mich da mal parallel dazu einklinken möchte.
Nach den Kriterien der bereits Jahrzehnte zurückliegenden Modellbauwettbewerbe, die regelmäßig im "Modelleisenbahner" veröffentlicht waren, wurde im Modellbahn-Bastel-Wesen nach den Kategorien Eigenbau (1), Umbau (2) und Frisur (3) unterschieden. Beim Eigenbau durften nur Motoren, Getriebeteile und Radsätze von handelsüblichen Modellen verwendet werden, beim Umbau durften alle Teile handelsüblicher Modelle verwendet werden unter der Bedingung, dass ein anderer Fahrzeugtyp entsteht, und bei der Frisur ging es um modellmäßige Verbesserung eines Industriemodells ohne Veränderung des Fahrzeugtyps.
Über meinen WLC4ü-21 hatte ich bereits kurz berichtet, will aber mit dem diesen Thread beginnen. Da sich der Fahrzeugtyp nicht ändert, fällt das unter die Kategorie Frisur, im Wettbewerb wäre das B3/H0 gewesen, also genau am entgegengesetzen Ende der Königsdisziplin.
Zum Vorbild: Die gerade erst gegründete Deutsche Reichsbahn beschaffte 1921 insgesamt 11 Schlafwagen der 3. Klasse bei Linke-Hoffman Breslau. In den nicht sonderlich großen 12 Abteilen waren jeweils 3 Schlafplätze der 3. Klasse angeordnet. Den Wagen würde man heute als Liegewagen bezeichnen. 1923/24 schloß sich eine Nachlieferung über 12 Wagen an. Zunächst von der Reichsbahn betrieben, wechselten die Wagen einige Jahre später zur Mitropa und erhielten (erst) dann die rote Lackierung.
Roco hatte den Wagen in der Ausführung der DSG im Rahmen seiner Hechtwagen-Serie im Programm. Den Wagen gab es in Lackierung und Beschriftung der DSG und der Mitropa (letztere in Epoche 2 und 3).
Epochenspezifische Unterschiede wurden nicht nachgebildet. So fehlten leider die Lüfter über den Abteilfenstern.
Trotzdem macht der Wagen einen guten Eindruck und bietet sich für eine Frisur an. Voran ging eine Zeichnung und Farbstudie.
Die Informationen hierzu lieferte der Artikel und die Skizze im "Organ für die Fortschritte des Eisenbahnwesens 1922".
Das Dach erhielt die Wendler-Luftsauger über jedem Abteil und den Wasch- und Toilettenräumen.
Die Dachtritte wurden entfernt und durch Handlaufpaare auf den Rammdachenden ersetzt.
Der Wagenkasten bekam den breiten oberen Brüstungsstreifen und die Stoßleisten der Seitenbeplankung.
Am Untergestell sind die Schalter der elektrischen Heizung entfernt und Korbpuffer montiert, der Wagenkasten ist entlackt.
Der Wagenkasten wurde in braungrün und das Dach in beige lackiert. Dies dürfte zumindest nach der Helligkeitsstufe dem Auslieferungszustand nahekommen.
Ein zweites Dach habe ich auch vorbereitet und lackiert, es ist nun auf dem Roco-Epoche2-Modell montiert.
Der Zustand entspricht im wesentlichen dem nach der Übernahme durch die Mitropa. Änderungen am Wagenkasten und Untergestell habe ich nicht vorgenommen.
Herzliche Grüße
Steffen
Steffen70619- Schneidmatten-Virtuose
Re: Resteverwertung III - Kleinumbauten und Frisuren
Resteverwertung...
Genauso schmackhaft wie die "quer-durch-den-Kühlschrank" , wenn es der Koch "drauf hat" Steffen
Genauso schmackhaft wie die "quer-durch-den-Kühlschrank" , wenn es der Koch "drauf hat" Steffen
Glufamichel- Moderator
Hütchentausch mit Zusatzarbeit - HAMOnisierung der E 18 40
Hallo zusammen,
Seit gefühlten zwei Ewigkeiten liegen bei mir die Märklin-Sets 26509 und 43208 "Fernschnellzug Berlin-Leipzig" herum. Nun ist weder Märklin meine Hausmarke, noch fahre ich auf Dreileiter-Wechselstrom. Mir haben allerdings die Schürzenwagen in der zweifarbigen DR-Ausführung der Epoche III gefallen, so dass ich beide Sets vor einigen Jahren bei meinem St.-Galler Modellbahnhändler nicht liegenlassen konnte, zumal für einen sehr günstigen Kurs.
Nun fiel mir letztes Jahr, ebenfalls für einen günstigen Kurs, eine blaue Märklin/HAMO E 19 12 mit der Art.-Nr. 38691 in die Hände.
Beide Maschinen haben das gleiche Fahrwerk; anstelle des Mittelschleifers sind bei der Hamo-Version zwei Radschleiferplatinen verbaut. Und die einseitig isolierten Hamo-Radsätze entsprechen der NEM. Im Bild sieht man die Unterschiede gut:
Die E 18 40 ist ab Werk digitalisiert und verfügt über eine Führerstandsbeleuchtung. Das Gehäuse ist mit nur einer Schraube befestigt.
Die Führerstandsbeleuchtung war allerdings recht mühsam herauszupopeln.
Wesentlich einfacher ging das Zerlegen der HAMO E 19. Bei beiden Loks müssen von der kleinen Platine in der Mitte die Zuleitungen zu den Drehgestellschleifern abgelötet werden, sonst können die Drehgestelle nicht demontiert werden. Und ich brauchte ja die Radsätze und die roten Abdeckungen.
Die Radsätze der HAMO-Maschine habe ich gereinigt. Die Achswellen stecken in Messinghülsen, und da war das Öl schon etwas verharzt. Nach einem mehrstündigen Bad der Radsätze in Bioalkohol gings dann wieder.
Nach dem Ummontieren der Kontaktplatten an den Drehgestellabdeckungen habe ich dann beide Fahrwerke wieder komplettiert. Getauscht wurden die Radsätze und die Schleifer auf den Drehgestellabdeckungen, Natürlich auch die nur eingeklipsten seitlichen Rahmenteile. Hier die E 19 12 nach Komplettierung des Fahrwerkes.
Achsen, Getriebe und Motorlager habe ich sehr dezent geölt und die Haftreifen erneuert.
Aber die Fahreigenschaften der HAMO-E 19 (jetzt E 18 40) sind, nun ja, sehr bescheiden. Die Roco-Maschine ist da eine ganz andere Liga. Aber ich habe meinen Zug nun in der von mir gewünschten Zweileiter-GS-Ausführung. Die Wagen haben Radsätze von Thomschke erhalten.
Was auf den ersten Blick wie ein einfacher Hütchentausch aussieht, hat sich aufgrund der zum Umbau des Fahrwerkes erforderlichen Lötarbeiten doch als recht zeitaufwendig herausgestellt. Sind insgesamt drei Feierabende draufgegangen
Die E 19 12 werde ich nun wohl in der Bucht als Bastelmaterial versenken. Ausprobieren kann ich sie nicht, und die Führerstandsbeleuchtung habe ich auch nicht wieder eingebaut.
Seit gefühlten zwei Ewigkeiten liegen bei mir die Märklin-Sets 26509 und 43208 "Fernschnellzug Berlin-Leipzig" herum. Nun ist weder Märklin meine Hausmarke, noch fahre ich auf Dreileiter-Wechselstrom. Mir haben allerdings die Schürzenwagen in der zweifarbigen DR-Ausführung der Epoche III gefallen, so dass ich beide Sets vor einigen Jahren bei meinem St.-Galler Modellbahnhändler nicht liegenlassen konnte, zumal für einen sehr günstigen Kurs.
Nun fiel mir letztes Jahr, ebenfalls für einen günstigen Kurs, eine blaue Märklin/HAMO E 19 12 mit der Art.-Nr. 38691 in die Hände.
Beide Maschinen haben das gleiche Fahrwerk; anstelle des Mittelschleifers sind bei der Hamo-Version zwei Radschleiferplatinen verbaut. Und die einseitig isolierten Hamo-Radsätze entsprechen der NEM. Im Bild sieht man die Unterschiede gut:
Die E 18 40 ist ab Werk digitalisiert und verfügt über eine Führerstandsbeleuchtung. Das Gehäuse ist mit nur einer Schraube befestigt.
Die Führerstandsbeleuchtung war allerdings recht mühsam herauszupopeln.
Wesentlich einfacher ging das Zerlegen der HAMO E 19. Bei beiden Loks müssen von der kleinen Platine in der Mitte die Zuleitungen zu den Drehgestellschleifern abgelötet werden, sonst können die Drehgestelle nicht demontiert werden. Und ich brauchte ja die Radsätze und die roten Abdeckungen.
Die Radsätze der HAMO-Maschine habe ich gereinigt. Die Achswellen stecken in Messinghülsen, und da war das Öl schon etwas verharzt. Nach einem mehrstündigen Bad der Radsätze in Bioalkohol gings dann wieder.
Nach dem Ummontieren der Kontaktplatten an den Drehgestellabdeckungen habe ich dann beide Fahrwerke wieder komplettiert. Getauscht wurden die Radsätze und die Schleifer auf den Drehgestellabdeckungen, Natürlich auch die nur eingeklipsten seitlichen Rahmenteile. Hier die E 19 12 nach Komplettierung des Fahrwerkes.
Achsen, Getriebe und Motorlager habe ich sehr dezent geölt und die Haftreifen erneuert.
Aber die Fahreigenschaften der HAMO-E 19 (jetzt E 18 40) sind, nun ja, sehr bescheiden. Die Roco-Maschine ist da eine ganz andere Liga. Aber ich habe meinen Zug nun in der von mir gewünschten Zweileiter-GS-Ausführung. Die Wagen haben Radsätze von Thomschke erhalten.
Was auf den ersten Blick wie ein einfacher Hütchentausch aussieht, hat sich aufgrund der zum Umbau des Fahrwerkes erforderlichen Lötarbeiten doch als recht zeitaufwendig herausgestellt. Sind insgesamt drei Feierabende draufgegangen
Die E 19 12 werde ich nun wohl in der Bucht als Bastelmaterial versenken. Ausprobieren kann ich sie nicht, und die Führerstandsbeleuchtung habe ich auch nicht wieder eingebaut.
Steffen70619- Schneidmatten-Virtuose
Piko-Omu aufgemöbelt
Hallo zusammen,
in meinem unergründlichen Bastelvorrat befinden sich ein gutes Dutzend offene Piko-Güterwagen der Gattung Omu, DR Epoche III, in allen möglichen Erhaltungszuständen.
Das Modell erschien bereits 1960 (!) als Wagen ohne Bremserhaus unter der Art.-Nr. ME-121 und 1967 in der Variante mit Bremserhaus als 5/162-xx. Es gab ihn in diversen Beschriftungen verschiedener Bahnverwaltungen. Die Modelle stellen die ab 1923 gebauten Wagen der Verbandsbauart A10 dar, die zu Reichsbahnzeiten den Gattungsbezirken Breslau und Essen zugeordnet wurden. Bei der DB war er als Om 12 bekannt.
Das Modell verschwand spurlos Anfang der 80er Jahre, meine ich, und wurde zur 750-Jahr-Feier Berlins durch ein Modell des preußischen offenen Güterwagens mit 15 t Ladegewicht nach Musterblatt pr II d 2 ersetzt. Die fehlenden schrägen Zugbänder der Seitenwände und die Preßblech-Achshalter verorten das Vorbild auf den Baujahreszeitraum zwischen 1904 bis etwa 1909. Diese Wagen wurden später den Gattungsbezirken Münster zugeschlagen. Das Modell ist links abgebildet. Es verfügt erstmals über eine Längsträger-Beschriftung, und die Bauartunterschiede des Wagenkastens zu seinem Vorgänger sind augenfällig.
Piko verwendete für die ab 1959 erschienenen neuen Güterwagen ein einheitliches Untergestell und nahm hierfür auch Kompromisse in Kauf. Anfänglich wurde der Wagenkasten mit 2 kleinen Schrauben befestigt, die später durch eine Steckverbindung ersetzt wurde, die praktisch nicht zerstörungsfrei zu demontieren ist.
Neu war seinerzeit die Fertigung des Untergestells und des Wagenkastens im Kunststoff-Spritzgußverfahren aus dem Thermoplast Polystyrol. Bei den gedeckten Güterwagen ab 1960 wurde die erhabene Beschriftung durch eine im Tampondruckverfahren aufgebrachte Beschriftung ersetzt; die offenen Güterwagen erhielten sie gleich von Anbeginn an.
Nach einigen unbefriedigenden Versuchen mit den Roco-Kurzkupplungskulissen zum Nachrüsten habe ich mir mit dem Wiederauftauchen der kleinen Symoba-Kulissen die Wagen wieder vorgenommen und ein Musterfahrzeug gebaut.
Erstaunlicherweise gelang es mir, den Wagenkasten heil abzuziehen. Nach Entfernen der grottigen Radsätze und Aufbiegen der Kupplunghalter lassen sich Ballastgewicht und Achshalterbleche entfernen. Die kleinen Symoba-Kulissen hatte ich als Packung mit 10 Paar bereits letztes Jahr gekauft.
In das Untergestell habe ich rechteckige Ausschnitte eingebracht und die Kulissen bündig eingeklebt. Sie passen wie maßgeschneidert. Achshalter und Ballastblech müssen dann aufgeklebt werden.
Der Wagen und die Einzelteile vor dem Zusammenbau.
Nach dem Aufsetzen der Normschächte habe ich den Haltestift gekürzt und bündig zum Normschacht abgefeilt. Ich bin mit dem Ergebnis ganz zufrieden.
Der Wagen (unten) hat RP25-Radsätze von Thomschke erhalten. Die Federpuffer waren nicht vorgesehen, aber mit meiner Ungeschicklichkeit habe ich das fertig geklebte Untergestell fallen gelassen, worauf sich ein Pufferteller verabschiedete.
Durch das bündige Einsetzen der KKK in den Wagenboden bleibt der Versatz zwischen Kinematik und Kupplungskopf kurz, und die Kulisse hakelt nicht.
Der fertige Wagen in Standard-Fotopositur. Mit den gerichteten Achslagerblechen und den neuen Radsätzen läuft er sehr leicht. Vom Formenbau und der Beschriftung finde ich es erstaunlich, was Piko da vor 62 Jahren auf die Räder gestellt hat. Leider ist der Wagen auch nach der Wende nie wieder bei Piko aufgetaucht.
in meinem unergründlichen Bastelvorrat befinden sich ein gutes Dutzend offene Piko-Güterwagen der Gattung Omu, DR Epoche III, in allen möglichen Erhaltungszuständen.
Das Modell erschien bereits 1960 (!) als Wagen ohne Bremserhaus unter der Art.-Nr. ME-121 und 1967 in der Variante mit Bremserhaus als 5/162-xx. Es gab ihn in diversen Beschriftungen verschiedener Bahnverwaltungen. Die Modelle stellen die ab 1923 gebauten Wagen der Verbandsbauart A10 dar, die zu Reichsbahnzeiten den Gattungsbezirken Breslau und Essen zugeordnet wurden. Bei der DB war er als Om 12 bekannt.
Das Modell verschwand spurlos Anfang der 80er Jahre, meine ich, und wurde zur 750-Jahr-Feier Berlins durch ein Modell des preußischen offenen Güterwagens mit 15 t Ladegewicht nach Musterblatt pr II d 2 ersetzt. Die fehlenden schrägen Zugbänder der Seitenwände und die Preßblech-Achshalter verorten das Vorbild auf den Baujahreszeitraum zwischen 1904 bis etwa 1909. Diese Wagen wurden später den Gattungsbezirken Münster zugeschlagen. Das Modell ist links abgebildet. Es verfügt erstmals über eine Längsträger-Beschriftung, und die Bauartunterschiede des Wagenkastens zu seinem Vorgänger sind augenfällig.
Piko verwendete für die ab 1959 erschienenen neuen Güterwagen ein einheitliches Untergestell und nahm hierfür auch Kompromisse in Kauf. Anfänglich wurde der Wagenkasten mit 2 kleinen Schrauben befestigt, die später durch eine Steckverbindung ersetzt wurde, die praktisch nicht zerstörungsfrei zu demontieren ist.
Neu war seinerzeit die Fertigung des Untergestells und des Wagenkastens im Kunststoff-Spritzgußverfahren aus dem Thermoplast Polystyrol. Bei den gedeckten Güterwagen ab 1960 wurde die erhabene Beschriftung durch eine im Tampondruckverfahren aufgebrachte Beschriftung ersetzt; die offenen Güterwagen erhielten sie gleich von Anbeginn an.
Nach einigen unbefriedigenden Versuchen mit den Roco-Kurzkupplungskulissen zum Nachrüsten habe ich mir mit dem Wiederauftauchen der kleinen Symoba-Kulissen die Wagen wieder vorgenommen und ein Musterfahrzeug gebaut.
Erstaunlicherweise gelang es mir, den Wagenkasten heil abzuziehen. Nach Entfernen der grottigen Radsätze und Aufbiegen der Kupplunghalter lassen sich Ballastgewicht und Achshalterbleche entfernen. Die kleinen Symoba-Kulissen hatte ich als Packung mit 10 Paar bereits letztes Jahr gekauft.
In das Untergestell habe ich rechteckige Ausschnitte eingebracht und die Kulissen bündig eingeklebt. Sie passen wie maßgeschneidert. Achshalter und Ballastblech müssen dann aufgeklebt werden.
Der Wagen und die Einzelteile vor dem Zusammenbau.
Nach dem Aufsetzen der Normschächte habe ich den Haltestift gekürzt und bündig zum Normschacht abgefeilt. Ich bin mit dem Ergebnis ganz zufrieden.
Der Wagen (unten) hat RP25-Radsätze von Thomschke erhalten. Die Federpuffer waren nicht vorgesehen, aber mit meiner Ungeschicklichkeit habe ich das fertig geklebte Untergestell fallen gelassen, worauf sich ein Pufferteller verabschiedete.
Durch das bündige Einsetzen der KKK in den Wagenboden bleibt der Versatz zwischen Kinematik und Kupplungskopf kurz, und die Kulisse hakelt nicht.
Der fertige Wagen in Standard-Fotopositur. Mit den gerichteten Achslagerblechen und den neuen Radsätzen läuft er sehr leicht. Vom Formenbau und der Beschriftung finde ich es erstaunlich, was Piko da vor 62 Jahren auf die Räder gestellt hat. Leider ist der Wagen auch nach der Wende nie wieder bei Piko aufgetaucht.
Steffen70619- Schneidmatten-Virtuose
Frank Kelle, OldieAndi, lok1414, didibuch und steef derosas mögen diesen Beitrag
Re: Resteverwertung III - Kleinumbauten und Frisuren
@Wolfgang: Besten Dank. Ja, die Piko-Güterwagen sind durchaus 08/15-Wagen, weil es sie in großer Stückzahl gab/gibt, und sie ihren Zweck gut erfüllen. Ich greife da auf ähnliches "Rohmaterial" zurück wie Du, und schaue mir nicht nur bei Dir so einiges ab.
Steffen70619- Schneidmatten-Virtuose
steef derosas mag diesen Beitrag
Steffen70619- Schneidmatten-Virtuose
laiva-ukko mag diesen Beitrag
Re: Resteverwertung III - Kleinumbauten und Frisuren
@ Steffen
von denen habe ich auch noch einige im Repertoire- die stammen noch aus den 60er Jahren... irgendwie gehören sie zu meiner Kindheit Schön, dass sie bei Dir auch noch im Einsatz sind
von denen habe ich auch noch einige im Repertoire- die stammen noch aus den 60er Jahren... irgendwie gehören sie zu meiner Kindheit Schön, dass sie bei Dir auch noch im Einsatz sind
laiva-ukko- Forenguru
Steffen70619 mag diesen Beitrag
Re: Resteverwertung III - Kleinumbauten und Frisuren
@Wolfgang: RP25 ist auch neu für mich. Da mich inzwischen selbst die NEM-Spurkränze stören, dachte ich mir - mal ausprobieren. Muß mal meine Piko-A-Gleis-Teststrecke aufbauen und sehen, wie die über die Weichen laufen. Unter meinen Märklin-DR-Schürzenwagen laufen die Thomschke-RP25-Radsätze einwandfrei. Und Radsätze ist ja leider das große Thema bei Piko-Modellen aus der DDR-Zeit.
Die verwendte kleine Symoba-Kulisse habe ich schon vor gut 25 Jahren in Piko-Tender verbaut. Sie paßt da exakt rein.
Da man sie recht elegant im Wagenboden einlassen kann, verwende ich sie nun. Triebwagen-Einheiten ist auch eine perfekte Anwendung.
Die verwendte kleine Symoba-Kulisse habe ich schon vor gut 25 Jahren in Piko-Tender verbaut. Sie paßt da exakt rein.
Da man sie recht elegant im Wagenboden einlassen kann, verwende ich sie nun. Triebwagen-Einheiten ist auch eine perfekte Anwendung.
Steffen70619- Schneidmatten-Virtuose
laiva-ukko mag diesen Beitrag
Re: Resteverwertung III - Kleinumbauten und Frisuren
Hi Steffen
Eine aufmerkung/frage ûber die vormälige OMMK[U]
Sind die schon ab 1904 gebautt als A10 verbandwagen? Ich habe eine quelle gesehen vor einige jahre das die erst ab 1909 gebautt worden sind. Könnte mein fehler sein. 1904 ist nach meine h0 bahn ausstaltung jedenfalls viel passender
LG
Eine aufmerkung/frage ûber die vormälige OMMK[U]
Sind die schon ab 1904 gebautt als A10 verbandwagen? Ich habe eine quelle gesehen vor einige jahre das die erst ab 1909 gebautt worden sind. Könnte mein fehler sein. 1904 ist nach meine h0 bahn ausstaltung jedenfalls viel passender
LG
steef derosas- Schneidmatten-Virtuose
Re: Resteverwertung III - Kleinumbauten und Frisuren
Hallo Stefan,
ich habe mal meine Quellen durchsucht, und zwar
- Carstens/Diener, Güterwagen Band 3 - offene Wagen, VGB Verlagsgruppe 2003
- Musterzeichnungen für die Betriebsmittel der Preußischen Staatseisenbahnen, Kokswagen von 15000 kg Ladegewicht, Blatt II d 2, II Auflage, August 1908
- Musterzeichnung des Deutschen Staatsbahnwagenverbandes, Offener Güterwagen von 20000 kg Ladegewicht, Blatt A10, 2. Ausgabe Oktober 1916
Der Übergang zwischen den Wagenbauarten war fließend, verschiedene Bauarten wurden auch einige Jahre parallel gefertigt.
Die Modellbahnhersteller haben selten einen Wagen exakt nachgebildet. Was auch nicht verwundert, sind doch die Wagen im Laufe der langen Einsatzjahre umgebaut worden.
Hier habe ich mal die Piko-Modelle in der Chronologie der Vorbilder nebeneinandergestellt. Es sind Wagen aus dem Bastelvorrat, keine Sammlerstücke.
Links ist der als Ocmlk[u] beschriftete Kokswagen "Berlin 31000" mit 15000 kg Ladegewicht. Er entspricht, bis auf das unpassende Untergestell, dem preußischen Kokswagen nach Musterblatt II d 2. Sogar die Beschriftung hat Piko 1:1 von der Musterzeichnung übernommen. Der Wagen kam, soweit ich mich erinnern kann, 1987 zur 750-Jahr-Feier Berlin in einer Zugpackung mit einer G 8.1 und zwei gedeckten Wagen heraus.
Die ersten Wagen mit 4.500 mm Achsstand nach Musterblatt II d 2 erschienen 1891, noch mit Fachwerk-Achshaltern. Die schrägverlaufenden Zugbänder zwischen Türausschnitt und Stirnwand waren noch innen angebracht. Ab 1904 hatten die Wagen Preßblechachshalter. Ab 1908 ein verstärktes Untergestell, so daß das Ladegewicht auf 20.000 kg erhöht wurde. Die Zugbänder sind ab 1908 auch sukzessive nach außen gewandert. Die Wagen wurden bis 1913 gebaut.
Einen preußischen Wagen mit 20000 kg Tragfähigkeit nach Musterblatt II d 2, 3. Ausgabe, stellt das in der Mitte wiedergegebene Piko-Modell nach. Es ist in Epoche II als Omn "Ludwigshafen 10567" beschriftet. Der Wagen erschien kurz vor der Wende, nach der Wende hat man schnell noch Symoba-Kulissen reingemurkst. Nach Überarbeitung mit neuem Untergestell erschien der Wagen dann wieder in verschiedenen Beschriftungsvarianten.
Die offenen Güterwagen nach Verbandsbauart A10 erschienen ab 1913; bis 1920 sind über 100.000 Stück gebaut worden, für die DRG dann bis 1928 noch einmal 75.000 Stück. Die ersten Wagen unterschieden sich äußerlich nicht von den letzten preußischen Wagen. Nur bei den gebremsten Fahrzeugen war durch das Bremserhaus der Verbandsbauart mit zwei seitlichen Türen und dem schräg nach hinten abfallenden Dach ein augenfälliger Unterschied vorhanden.
Die Wagen hatten zunächst seitliche, außenliegende Zugstreben. Ab 1923 wurde die Konstruktion überarbeitet. Der Türausschnitt wurde durch ein Sprengwerk verstärkt, und die Zugbänder waren nur noch in den Feldern neben den Türen angebracht. Bei der DRG wurden die Wagen den Gattungsbezirken Breslau und Essen zugeordnet.
Diesen Wagentyp hat Piko ab 1960 nachgebildet, und gestern ist mein dritter Wagen - diesmal einer mit Bremserhaus - fertiggeworden.
Die Konstruktion der letzten Wagen nach Musterblatt A10 wurde 1927 zum Austauschbau-Wagen weiterentwickelt, der dann dem Gattungsbezirk Königsberg zugeordnet wurde.
Wenn Du also Wagen zum Jahr 1904 passend suchst, bleiben nur die nach dem Musterblatt II d 2. Da die Beschriftung des Piko-Wagens nur einfach in weiß aufgedruckt ist, müßten die mehrfarbigen Symbole und Embleme neu angebracht werden.
ich habe mal meine Quellen durchsucht, und zwar
- Carstens/Diener, Güterwagen Band 3 - offene Wagen, VGB Verlagsgruppe 2003
- Musterzeichnungen für die Betriebsmittel der Preußischen Staatseisenbahnen, Kokswagen von 15000 kg Ladegewicht, Blatt II d 2, II Auflage, August 1908
- Musterzeichnung des Deutschen Staatsbahnwagenverbandes, Offener Güterwagen von 20000 kg Ladegewicht, Blatt A10, 2. Ausgabe Oktober 1916
Der Übergang zwischen den Wagenbauarten war fließend, verschiedene Bauarten wurden auch einige Jahre parallel gefertigt.
Die Modellbahnhersteller haben selten einen Wagen exakt nachgebildet. Was auch nicht verwundert, sind doch die Wagen im Laufe der langen Einsatzjahre umgebaut worden.
Hier habe ich mal die Piko-Modelle in der Chronologie der Vorbilder nebeneinandergestellt. Es sind Wagen aus dem Bastelvorrat, keine Sammlerstücke.
Links ist der als Ocmlk[u] beschriftete Kokswagen "Berlin 31000" mit 15000 kg Ladegewicht. Er entspricht, bis auf das unpassende Untergestell, dem preußischen Kokswagen nach Musterblatt II d 2. Sogar die Beschriftung hat Piko 1:1 von der Musterzeichnung übernommen. Der Wagen kam, soweit ich mich erinnern kann, 1987 zur 750-Jahr-Feier Berlin in einer Zugpackung mit einer G 8.1 und zwei gedeckten Wagen heraus.
Die ersten Wagen mit 4.500 mm Achsstand nach Musterblatt II d 2 erschienen 1891, noch mit Fachwerk-Achshaltern. Die schrägverlaufenden Zugbänder zwischen Türausschnitt und Stirnwand waren noch innen angebracht. Ab 1904 hatten die Wagen Preßblechachshalter. Ab 1908 ein verstärktes Untergestell, so daß das Ladegewicht auf 20.000 kg erhöht wurde. Die Zugbänder sind ab 1908 auch sukzessive nach außen gewandert. Die Wagen wurden bis 1913 gebaut.
Einen preußischen Wagen mit 20000 kg Tragfähigkeit nach Musterblatt II d 2, 3. Ausgabe, stellt das in der Mitte wiedergegebene Piko-Modell nach. Es ist in Epoche II als Omn "Ludwigshafen 10567" beschriftet. Der Wagen erschien kurz vor der Wende, nach der Wende hat man schnell noch Symoba-Kulissen reingemurkst. Nach Überarbeitung mit neuem Untergestell erschien der Wagen dann wieder in verschiedenen Beschriftungsvarianten.
Die offenen Güterwagen nach Verbandsbauart A10 erschienen ab 1913; bis 1920 sind über 100.000 Stück gebaut worden, für die DRG dann bis 1928 noch einmal 75.000 Stück. Die ersten Wagen unterschieden sich äußerlich nicht von den letzten preußischen Wagen. Nur bei den gebremsten Fahrzeugen war durch das Bremserhaus der Verbandsbauart mit zwei seitlichen Türen und dem schräg nach hinten abfallenden Dach ein augenfälliger Unterschied vorhanden.
Die Wagen hatten zunächst seitliche, außenliegende Zugstreben. Ab 1923 wurde die Konstruktion überarbeitet. Der Türausschnitt wurde durch ein Sprengwerk verstärkt, und die Zugbänder waren nur noch in den Feldern neben den Türen angebracht. Bei der DRG wurden die Wagen den Gattungsbezirken Breslau und Essen zugeordnet.
Diesen Wagentyp hat Piko ab 1960 nachgebildet, und gestern ist mein dritter Wagen - diesmal einer mit Bremserhaus - fertiggeworden.
Die Konstruktion der letzten Wagen nach Musterblatt A10 wurde 1927 zum Austauschbau-Wagen weiterentwickelt, der dann dem Gattungsbezirk Königsberg zugeordnet wurde.
Wenn Du also Wagen zum Jahr 1904 passend suchst, bleiben nur die nach dem Musterblatt II d 2. Da die Beschriftung des Piko-Wagens nur einfach in weiß aufgedruckt ist, müßten die mehrfarbigen Symbole und Embleme neu angebracht werden.
Steffen70619- Schneidmatten-Virtuose
Glufamichel, lok1414, steef derosas und Schlossherr mögen diesen Beitrag
Re: Resteverwertung III - Kleinumbauten und Frisuren
Danke fürs beileuchten Steffen. Es gab also doch manche varitationen im bauzeit diesem wagentype. Ist also nicht einfach um "irgent" eine zeit aus zu bilden. Da ich die fleischmann- OMMK[U] bzw drg OM modelle am schönste finde, mache ich ein auge zu zum ausbilden der vorkriegs-epoche I wagen
steef derosas- Schneidmatten-Virtuose
Steffen70619 mag diesen Beitrag
Re: Resteverwertung III - Kleinumbauten und Frisuren
Da stimme ich Dir zu, Stefan. Fleischmann hatte die schönsten Modelle. schmales Fahrwerk, sauber gravierter Wagenkasten. Die Wagen gab es ohne Bremserhaus und mit preußischem sowie Verbands-Bremserhaus. Ich habe sie als DRG-Wagen.
Steffen70619- Schneidmatten-Virtuose
Die erste Charge ist fertig ...
Hallo zusammen,
so, die erste Großpackung (10 Paar) der kleinen Symoba-Kulissen + 20 RP25-Radsätze haben ihren Weg unter meine alten Piko-Güterwagen gefunden.
Der Zug in voller Länge:
Aus der unmittelbaren Nachwendezeit stammen die Omn "Ludwigshafen", offene preußische Güterwagen mit 20 t Ladegewicht und hier schon mit Bremse:
Hier der Ommu 44 (Ommu "Klagenfurt", DB: Omm 34, mit Holztüren), der Ommru 43 (Ommru "Villach", DB: Omm(r) 33) und der Omu 41 (Verbandswagen A10, DB: Om 12):
Und nochmal zwei Omu 41, einer mit Handbremse, sowie der gedeckte Güterwagen G 05 (Verbandsbauart A2, DB: G 10):
Den von Piko mit dem gekürzten Bremserhaus versehenen Verbandswagen habe ich leicht überarbeitet. Das schon sehr spröde Untergestell erhielt Federpuffer, die Aufstiegsleiter ist gerichtet, und die Griffstangen ergänzt. Die natürlich bei Wagenkastendemontage abgebrochenen Haltestifte am Untergestell habe ich durch zwei Messingschrauben M2x4 ersetzt.
Damit entspricht die Wagenkastenbefestigung genau der ersten Variante von Piko. Geht prima, und der Wagenkasten wird problemlos abnehmbar.
Hier nochmal die verschiedenen Untergestelle mit den eingelassenen kurzen Symoba-Kupplungen.
Wird wohl nicht der letzte 10er-Pack bleiben.
so, die erste Großpackung (10 Paar) der kleinen Symoba-Kulissen + 20 RP25-Radsätze haben ihren Weg unter meine alten Piko-Güterwagen gefunden.
Der Zug in voller Länge:
Aus der unmittelbaren Nachwendezeit stammen die Omn "Ludwigshafen", offene preußische Güterwagen mit 20 t Ladegewicht und hier schon mit Bremse:
Hier der Ommu 44 (Ommu "Klagenfurt", DB: Omm 34, mit Holztüren), der Ommru 43 (Ommru "Villach", DB: Omm(r) 33) und der Omu 41 (Verbandswagen A10, DB: Om 12):
Und nochmal zwei Omu 41, einer mit Handbremse, sowie der gedeckte Güterwagen G 05 (Verbandsbauart A2, DB: G 10):
Den von Piko mit dem gekürzten Bremserhaus versehenen Verbandswagen habe ich leicht überarbeitet. Das schon sehr spröde Untergestell erhielt Federpuffer, die Aufstiegsleiter ist gerichtet, und die Griffstangen ergänzt. Die natürlich bei Wagenkastendemontage abgebrochenen Haltestifte am Untergestell habe ich durch zwei Messingschrauben M2x4 ersetzt.
Damit entspricht die Wagenkastenbefestigung genau der ersten Variante von Piko. Geht prima, und der Wagenkasten wird problemlos abnehmbar.
Hier nochmal die verschiedenen Untergestelle mit den eingelassenen kurzen Symoba-Kupplungen.
Wird wohl nicht der letzte 10er-Pack bleiben.
Steffen70619- Schneidmatten-Virtuose
Glufamichel, lok1414, Schlossherr und laiva-ukko mögen diesen Beitrag
Gedeckter preußischer Güterwagen ...
Hallo zusammen,
so, die nachbestellten Radsätze und Symoba-Kulissen sind eingetrudelt, und ich habe mir nun einen weiteren Piko-Wagen vorgenommen.
Der Wagen tauchte erstmals 1987 zur 750-Jahr-Feier Berlins in einer Zugpackung mit der G 8.1, zwei gedeckten und einem offenen Wagen auf.
Den offenen Wagen hatte ich schon kurz vorgestellt, er entspricht abgesehen vom Untergestell dem preußischen Kokswagen nach Musterblatt II d 2.
Die gedeckten Wagen entsprechen dem "Bedeckten Güterwagen mit 15.000 kg Ladegewicht" nach Musterblatt II d 8, Ausgabe 1909. Auch hier hat Piko die Beschriftung von der Musterzeichnung übernommen. Der gebremste Wagen erhielt ein neues, preußisches Bremserhaus. Beim Wagen ohne Bremserhaus müßte konsequenterweise die Bremseinrichtung entfernt werden, die wurde erst ab den zwanziger Jahren sukzessive und nicht bei allen Wagen eingebaut.
Die Wagen nehme ich mir sicher auch noch vor. Habe erstmal bei Andreas Nothaft ein paar farbige Preußenadler bestellt, denn die nur weiß aufgedruckte Legehenne aus Bodenhaltung stört mich dann doch irgendwie.
Soweit ich das sehen und einschätzen kann, kommt der Wagenkasten gegenüber seinen Vorgängern aus den sechziger Jahren aus einer neuen Form. Es gibt eine Reihe von Detailunterschieden an den Ladetüren und Lüftungs-/Ladeklappen. Auch erhielt er Stangenpuffer und Speichenradsätze.
Nach der preußischen Beschriftungsvariante kam der Wagen noch kurz vor der Wende mit DRG-Beschriftung als "Gn Hannover 75263" heraus. Immerhin auch mit bedruckten Längsträgern und Wagenstirnseiten, und sogar zweifach (weiß und schwarz) bedruckt.
Habe hier in nun schon erprobter Form die Symoba-Kulissen in das Untergestell eingelassen und RP25-Radsätze von Thomschke verbaut. Das deutlich jüngere Untergestell wies noch keine Zeichen von Versprödung auf und ließ sich dementsprechend gut bearbeiten. Ergänzt habe ich die Griffstangen zum Bremserhaus.
Mit dem bereits zuvor vorgestellten Epoche-III-Wagen aus früherer Piko-Produktion kann man nun den augenfälligsten Unterschied - Bremserhaus mit Runddach und Spitzdach - zwischen einem Wagen nach preußischem Musterblatt II d 8 (links) und einem Wagen der Verbandsbauart A2 (rechts) erkennen. Wobei die Bremserhäuser erst zur DRG-Zeit wegen Dichtheitsproblemen am Dach gekürzt wurden.
Einen schönen Rest-Sonntag und eine gute neue Woche !
so, die nachbestellten Radsätze und Symoba-Kulissen sind eingetrudelt, und ich habe mir nun einen weiteren Piko-Wagen vorgenommen.
Der Wagen tauchte erstmals 1987 zur 750-Jahr-Feier Berlins in einer Zugpackung mit der G 8.1, zwei gedeckten und einem offenen Wagen auf.
Den offenen Wagen hatte ich schon kurz vorgestellt, er entspricht abgesehen vom Untergestell dem preußischen Kokswagen nach Musterblatt II d 2.
Die gedeckten Wagen entsprechen dem "Bedeckten Güterwagen mit 15.000 kg Ladegewicht" nach Musterblatt II d 8, Ausgabe 1909. Auch hier hat Piko die Beschriftung von der Musterzeichnung übernommen. Der gebremste Wagen erhielt ein neues, preußisches Bremserhaus. Beim Wagen ohne Bremserhaus müßte konsequenterweise die Bremseinrichtung entfernt werden, die wurde erst ab den zwanziger Jahren sukzessive und nicht bei allen Wagen eingebaut.
Die Wagen nehme ich mir sicher auch noch vor. Habe erstmal bei Andreas Nothaft ein paar farbige Preußenadler bestellt, denn die nur weiß aufgedruckte Legehenne aus Bodenhaltung stört mich dann doch irgendwie.
Soweit ich das sehen und einschätzen kann, kommt der Wagenkasten gegenüber seinen Vorgängern aus den sechziger Jahren aus einer neuen Form. Es gibt eine Reihe von Detailunterschieden an den Ladetüren und Lüftungs-/Ladeklappen. Auch erhielt er Stangenpuffer und Speichenradsätze.
Nach der preußischen Beschriftungsvariante kam der Wagen noch kurz vor der Wende mit DRG-Beschriftung als "Gn Hannover 75263" heraus. Immerhin auch mit bedruckten Längsträgern und Wagenstirnseiten, und sogar zweifach (weiß und schwarz) bedruckt.
Habe hier in nun schon erprobter Form die Symoba-Kulissen in das Untergestell eingelassen und RP25-Radsätze von Thomschke verbaut. Das deutlich jüngere Untergestell wies noch keine Zeichen von Versprödung auf und ließ sich dementsprechend gut bearbeiten. Ergänzt habe ich die Griffstangen zum Bremserhaus.
Mit dem bereits zuvor vorgestellten Epoche-III-Wagen aus früherer Piko-Produktion kann man nun den augenfälligsten Unterschied - Bremserhaus mit Runddach und Spitzdach - zwischen einem Wagen nach preußischem Musterblatt II d 8 (links) und einem Wagen der Verbandsbauart A2 (rechts) erkennen. Wobei die Bremserhäuser erst zur DRG-Zeit wegen Dichtheitsproblemen am Dach gekürzt wurden.
Einen schönen Rest-Sonntag und eine gute neue Woche !
Steffen70619- Schneidmatten-Virtuose
Glufamichel, lok1414, maxl und Schlossherr mögen diesen Beitrag
Re: Resteverwertung III - Kleinumbauten und Frisuren
Hallo Steffen, die Fahrzeugbilder von Dir schaue ich sehr gerne an und anhand der Begleittexte lerne sogar ich als Laie einige Unterschiede an den Wagen zu erkennen. Danke Dir für die Vorstellungen und die damit verbundene Mühe, solche Bericht uns hier zu zeigen.
Es ist immer wieder eine Freude, diese "scharf geschossenen Bilder" zu betrachten.
Es ist immer wieder eine Freude, diese "scharf geschossenen Bilder" zu betrachten.
Schlossherr- Lupenbesitzer
maxl, Peter2018 und Steffen70619 mögen diesen Beitrag
Re: Resteverwertung III - Kleinumbauten und Frisuren
@Wolfgang: Vielen Dank. Tja, den "Diener" hat nicht jeder, und aus den entsprechenden Veröffentlichungen und Büchern ist es auch immer mit etwas Arbeit verbunden, sich über die richtigen Beschriftungsvarianten zu informieren.
Das Kürzel DR wurde ab 1942 auf die Güterwagen gepinnt, oftmals in Schablonenschrift bei Neubauten wie den "Klagenfurt", "Bremen", "Bromberg" und "Ulm", und sicher auch bei Instandsetzungen.
Die sechsstelligen Wagennummer im Format XX-XX-XX ohne Gattungsbezirk gab es bei der DR erst ab 56 oder 57, meine ich.
Es gibt eben viele Wagen seitens der Hersteller nur in wenigen Beschriftungsvarianten, und da kommt dann eben auch in die Züge, was nur irgendwie entfernt nach DR(B/G) oder DB aussieht.
Hab übrigens auch einen Bock geschossen. Die langen Griffstangen am Wagenende zu den Bremserhäusern habe ich bisher nur bei Wagen der Verbandsbauart, nicht aber bei denen nach preußischem Musterblatt gefunden. Schlechte Recherche meinerseits. Hätte besser die Schlußscheibenhalter ergänzt. Na gut, hat eben der Arbeitsschutzinspektor ein Machtwort gesprochen ...
Der nächste wird besser.
Das Kürzel DR wurde ab 1942 auf die Güterwagen gepinnt, oftmals in Schablonenschrift bei Neubauten wie den "Klagenfurt", "Bremen", "Bromberg" und "Ulm", und sicher auch bei Instandsetzungen.
Die sechsstelligen Wagennummer im Format XX-XX-XX ohne Gattungsbezirk gab es bei der DR erst ab 56 oder 57, meine ich.
Es gibt eben viele Wagen seitens der Hersteller nur in wenigen Beschriftungsvarianten, und da kommt dann eben auch in die Züge, was nur irgendwie entfernt nach DR(B/G) oder DB aussieht.
Hab übrigens auch einen Bock geschossen. Die langen Griffstangen am Wagenende zu den Bremserhäusern habe ich bisher nur bei Wagen der Verbandsbauart, nicht aber bei denen nach preußischem Musterblatt gefunden. Schlechte Recherche meinerseits. Hätte besser die Schlußscheibenhalter ergänzt. Na gut, hat eben der Arbeitsschutzinspektor ein Machtwort gesprochen ...
Der nächste wird besser.
Steffen70619- Schneidmatten-Virtuose
lok1414 mag diesen Beitrag
Re: Resteverwertung III - Kleinumbauten und Frisuren
Hallo zusammen,
so, nun habe ich mir zwei der drei Preußen aus dem Piko-Zugset vorgenommen. Wobei es Wagen und Lok auch einzeln gab.
Es geht um den Kokswagen nach Musterblatt II d 2 und den gedeckten Güterwagen nach Musterblatt II d 8. Die ohne Bremserhaus gelieferten Wagen hatten werkseitig keine Bremsanlage, so daß das Untergestell entsprechend umgebaut werden muß.
Nun brechen ja die Bremsbacken auch gerne mal von alleine ab, aber irgendwie wirkt das dann trotzdem nicht stimmig. Das liegt daran, dass die Bremsbacken an die konisch verlängerten Federgehänge angespritzt sind. Da bleibt also ein großer Kunststoffblock stehen, den ich entfernt habe. Dazu habe ich hinter den Achslagern einen schmalen Streifen mit der Laubsäge ausgesägt und bündig zu den inneren Längsträgern abgefeilt. Dann werden auch die Durchbrüche der Federn frei sichtbar.
Oben das alte Untergestell, darunter das bearbeitete Untergestell mit den Freischnitten hinter den Achslagern und den Ausschnitten für die Symoba-Kulissen.
Das am Wagenkasten montierte Untergestell. Da hier (erwartungsgemäß) ein Haltestift abbrach, habe ich die Befestigung auf M2x4-Schrauben umgebaut. Die Wagen haben wieder RP25-Radsätze von Thomschke. Speichenräder sehen zwar schön aus, sind aber teuer, und da kann man auch gleich zum Fleischmann-Wagen greifen. Zudem zeigen die meisten Werkfotos ab 1910 auch bei ungebremsten Wagen Scheibenradsätze. Die waren stabiler, da die Radscheibe geschmiedet und gewalzt werden konnte.
Die beiden Wagen, nun ungebremst und mit Durchblick durch die Federgehänge.
Der gedeckte Güterwagen nach Musterblatt II d 8 in der ungebremsten Ursprungsausführung links. Rechts im DRG-Look ein gedeckter Güterwagen nach Blatt A2 des Deutschen Staatsbahnwagenverbandes, ausgerüstet mit der Kunze-Knorr-Güterzugbremse. Was Piko auch in der auf den 08.05.1924 datierten Beschriftung vermerkte.
Mit der Bearbeitung der Untergestelle gab es keine Probleme, der Kunststoff ist auch nach nun 35 Jahren noch nicht versprödet.
Die Preußen-Adler von Herrn Nothaft sind eingetroffen, aber (vobildgerecht) zu klein, um den Piko-Adler zu überdecken. Der läßt sich mit meinen Mittelchen nicht entfernen, ohne daß der Wagenkasten-Lack beschädigt wird. Also bleibt das erstmal so.
so, nun habe ich mir zwei der drei Preußen aus dem Piko-Zugset vorgenommen. Wobei es Wagen und Lok auch einzeln gab.
Es geht um den Kokswagen nach Musterblatt II d 2 und den gedeckten Güterwagen nach Musterblatt II d 8. Die ohne Bremserhaus gelieferten Wagen hatten werkseitig keine Bremsanlage, so daß das Untergestell entsprechend umgebaut werden muß.
Nun brechen ja die Bremsbacken auch gerne mal von alleine ab, aber irgendwie wirkt das dann trotzdem nicht stimmig. Das liegt daran, dass die Bremsbacken an die konisch verlängerten Federgehänge angespritzt sind. Da bleibt also ein großer Kunststoffblock stehen, den ich entfernt habe. Dazu habe ich hinter den Achslagern einen schmalen Streifen mit der Laubsäge ausgesägt und bündig zu den inneren Längsträgern abgefeilt. Dann werden auch die Durchbrüche der Federn frei sichtbar.
Oben das alte Untergestell, darunter das bearbeitete Untergestell mit den Freischnitten hinter den Achslagern und den Ausschnitten für die Symoba-Kulissen.
Das am Wagenkasten montierte Untergestell. Da hier (erwartungsgemäß) ein Haltestift abbrach, habe ich die Befestigung auf M2x4-Schrauben umgebaut. Die Wagen haben wieder RP25-Radsätze von Thomschke. Speichenräder sehen zwar schön aus, sind aber teuer, und da kann man auch gleich zum Fleischmann-Wagen greifen. Zudem zeigen die meisten Werkfotos ab 1910 auch bei ungebremsten Wagen Scheibenradsätze. Die waren stabiler, da die Radscheibe geschmiedet und gewalzt werden konnte.
Die beiden Wagen, nun ungebremst und mit Durchblick durch die Federgehänge.
Der gedeckte Güterwagen nach Musterblatt II d 8 in der ungebremsten Ursprungsausführung links. Rechts im DRG-Look ein gedeckter Güterwagen nach Blatt A2 des Deutschen Staatsbahnwagenverbandes, ausgerüstet mit der Kunze-Knorr-Güterzugbremse. Was Piko auch in der auf den 08.05.1924 datierten Beschriftung vermerkte.
Mit der Bearbeitung der Untergestelle gab es keine Probleme, der Kunststoff ist auch nach nun 35 Jahren noch nicht versprödet.
Die Preußen-Adler von Herrn Nothaft sind eingetroffen, aber (vobildgerecht) zu klein, um den Piko-Adler zu überdecken. Der läßt sich mit meinen Mittelchen nicht entfernen, ohne daß der Wagenkasten-Lack beschädigt wird. Also bleibt das erstmal so.
Steffen70619- Schneidmatten-Virtuose
Glufamichel, maxl und Classic mögen diesen Beitrag
Re: Resteverwertung III - Kleinumbauten und Frisuren
Hallo Wolfgang,
ja, den Gaßner-Farblöser habe ich auch im Bestand. Damit hatte ich meine Wagen-Rohbauten entlackt, auch mit den Ohrenstäbchen. Der ist gut und funktioniert bei Piko, Schicht und Roco einwandfrei. Nur die Beschriftung ablösen konnte ich nur bei (Alt-)Liliput-Wagen.
Leider ergab mein Versuch an einem Ocmlk(u)-Schrottgehäuse einen nicht ganz abgelösten Preußen-Adler (wohl wegen der Holzstruktur der Wagenseitenwände) und dafür eine Glanzstelle in der Lackierung. Da habe ich dann lieber erstmal die Finger von weiteren Versuchen gelassen. Zumal auch die Gehäuse eine bemerkenswerte Streuung der Lackqualität aufwiesen.
Danke aber für den Tip, vielleicht war ich auch zu großzügig mit der Materialmenge.
ja, den Gaßner-Farblöser habe ich auch im Bestand. Damit hatte ich meine Wagen-Rohbauten entlackt, auch mit den Ohrenstäbchen. Der ist gut und funktioniert bei Piko, Schicht und Roco einwandfrei. Nur die Beschriftung ablösen konnte ich nur bei (Alt-)Liliput-Wagen.
Leider ergab mein Versuch an einem Ocmlk(u)-Schrottgehäuse einen nicht ganz abgelösten Preußen-Adler (wohl wegen der Holzstruktur der Wagenseitenwände) und dafür eine Glanzstelle in der Lackierung. Da habe ich dann lieber erstmal die Finger von weiteren Versuchen gelassen. Zumal auch die Gehäuse eine bemerkenswerte Streuung der Lackqualität aufwiesen.
Danke aber für den Tip, vielleicht war ich auch zu großzügig mit der Materialmenge.
Steffen70619- Schneidmatten-Virtuose
"Rekonstruktion" von Piko-Güterwagen aus der frühen Nachwendezeit
Hallo zusammen,
vor ein paar Wochen fiel mir ein unvollständiges und reichlich ramponiertes Piko-Güterwagenset in einer dafür gut erhaltenen Originalverpackung in die Hände.
Das ursprünglich 6-teilige Güterwagenset hat noch die alte Piko-Artikelnummer 5/0751/000 und ist recht unübersehbar mit "Made in Germany" gekennzeichnet.
Damit läßt es sich, soweit ich das richtig in Erinnerung habe, auf den Zeitraum 1991 bis spätestens 1993 einordnen.
Ich meine, es entstand noch vor der Piko-Übernahme durch Herrn Dr. René F. Wilfer und Frau Ortrun D. Wilfer (soviel Zeit muß sein - Piko gibt es noch, und alle anderen Großen haben mindestens eine Pleite hinter sich - sie haben also alles Wichtige richtig gemacht).
Die noch enthaltenen 4 Wagen (es fehlen der Säuretopfwagen und der "Rheinmetall"-Kesselwagen) zeigten leichte Auflösungserscheinungen.
Die Wagen wurden bereits werkseitig recht grobschlächtig mit den großen Symoba-Kurzkupplungskulissen ausgerüstet. Damit einher ging, daß die Befestigung des Wagenkastens auf dem Untergestell durch Kleben der Wagenenden auf die Pufferbohlen geschah. Was sich durch ausquellenden Klebstoff leider auch äußerlich zeigt.
In die Untergestelle wurden für die Kulisse Löcher eingebracht, die Kulissen und die kleinen Ballastgewichte sind aufgeklebt. Das führte zum Verzug des Untergestells.
Mit dem Bastelmesser habe ich die Kulissen und die Ballastgewichte ablösen können, ein Teil der Kulissen kann weiterverwendet werden.
Die Klebereste auf den Untergestellen habe ich plangefeilt, und nach der bereits zuvor beschriebenen Methode kleine Kulissen in die Untergestelle eingelassen.
Das ermöglichte die Verwendung der alten, langen Ballastbleche, womit ich durch Aufkleben das Untergestell wieder gerade bekam.
Mit den nun bei mir üblichen RP25-Radsätzen von Thomschke stehen die vier Wagen hier in einer Reihe mit zwei bereits zuvor gezeigten umgebauten Piko-Fahrzeugen.
Diesmal habe ich entsprechend des Vorbilds dem gedeckten Güterwagen mit Bremserhaus keine äußeren Griffstangen spendiert.
Der zweite Zehn-Paar-Pack der kleinen Symoba-Kulissen ist nun alle, und mein Vorrat an Roco-Kupplungsköpfen ist auch aufgebraucht. Nachschub ist geordert.
Am Gr "Kassel" mußte ich eine Ecke reparieren. Da war die Ecksäule (am schwarzen Anschriften-/Zettel-Feld unten links) weggebrochen, sowie die Dachecke ausgebrochen.
Natürlich war auch die Griffstange ab. Derartige Schäden sind bei älteren Piko-Wagen eher die Regel als die Ausnahme. Auch an den Untergestellen fehlte mal ein großer Tritt unter der Ladetür, sowie die eine oder andere Bremsbacke. Die Teile habe ich aus meinem unergründlichen Bastelfundus ergänzt.
An der Ecksäule habe ich unten ein Reparaturstück eingesetzt, und die Dachecke mit Spachtel nachmodelliert. Neu lackieren wollte ich nicht, mit den kleinen Farbstellen kann ich leben.
Der Gr "Kassel" hat bereits ab Werk vorbildgerecht weiße Pufferhülsen, die für die Umspurfähigkeit auf russische Breitspur standen.
Hier noch einmal die drei gedeckten Güterwagen, die Piko bereits vor und zur Wende als DRG-Modelle herausbrachte:
- links der gedeckte Güterwagen für 15.000 kg Ladegewicht nach Musterblatt pr. II d 8 (DRG: Hannover, Stettin; DB: G02), Gn "Hannover 75263"
- mitte der gedeckte Güterwagen für 15.000 kg Ladegewicht, Verbandsbauart A2 (DRG: Cassel, München; DB: G10), Gn "Cassel 78455"
- rechts der gedeckte Güterwagen für 15.000 kg Ladegewicht, Austauschbauart (DRG: Kassel; DB: G(r) 20), Gr "Kassel 82196"
Die doppelten weißen Markierungen an den Ecksäulen sowie die Anschriften weisen auf die Kunze-Knorr-Güterzugbremse hin. Bei den preußischen und den meisten Verbandsgüterwagen wurde diese nachgerüstet, der Austauschbauwagen hatte sie bereits ab Werk serienmäßig.
Nach Überarbeitung der Untergestelle fanden und finden sich die Wagen immer mal wieder auch als DRG-Fahrzeuge im Piko-Programm.
Ein schönes Rest-Wochenende
vor ein paar Wochen fiel mir ein unvollständiges und reichlich ramponiertes Piko-Güterwagenset in einer dafür gut erhaltenen Originalverpackung in die Hände.
Das ursprünglich 6-teilige Güterwagenset hat noch die alte Piko-Artikelnummer 5/0751/000 und ist recht unübersehbar mit "Made in Germany" gekennzeichnet.
Damit läßt es sich, soweit ich das richtig in Erinnerung habe, auf den Zeitraum 1991 bis spätestens 1993 einordnen.
Ich meine, es entstand noch vor der Piko-Übernahme durch Herrn Dr. René F. Wilfer und Frau Ortrun D. Wilfer (soviel Zeit muß sein - Piko gibt es noch, und alle anderen Großen haben mindestens eine Pleite hinter sich - sie haben also alles Wichtige richtig gemacht).
Die noch enthaltenen 4 Wagen (es fehlen der Säuretopfwagen und der "Rheinmetall"-Kesselwagen) zeigten leichte Auflösungserscheinungen.
Die Wagen wurden bereits werkseitig recht grobschlächtig mit den großen Symoba-Kurzkupplungskulissen ausgerüstet. Damit einher ging, daß die Befestigung des Wagenkastens auf dem Untergestell durch Kleben der Wagenenden auf die Pufferbohlen geschah. Was sich durch ausquellenden Klebstoff leider auch äußerlich zeigt.
In die Untergestelle wurden für die Kulisse Löcher eingebracht, die Kulissen und die kleinen Ballastgewichte sind aufgeklebt. Das führte zum Verzug des Untergestells.
Mit dem Bastelmesser habe ich die Kulissen und die Ballastgewichte ablösen können, ein Teil der Kulissen kann weiterverwendet werden.
Die Klebereste auf den Untergestellen habe ich plangefeilt, und nach der bereits zuvor beschriebenen Methode kleine Kulissen in die Untergestelle eingelassen.
Das ermöglichte die Verwendung der alten, langen Ballastbleche, womit ich durch Aufkleben das Untergestell wieder gerade bekam.
Mit den nun bei mir üblichen RP25-Radsätzen von Thomschke stehen die vier Wagen hier in einer Reihe mit zwei bereits zuvor gezeigten umgebauten Piko-Fahrzeugen.
Diesmal habe ich entsprechend des Vorbilds dem gedeckten Güterwagen mit Bremserhaus keine äußeren Griffstangen spendiert.
Der zweite Zehn-Paar-Pack der kleinen Symoba-Kulissen ist nun alle, und mein Vorrat an Roco-Kupplungsköpfen ist auch aufgebraucht. Nachschub ist geordert.
Am Gr "Kassel" mußte ich eine Ecke reparieren. Da war die Ecksäule (am schwarzen Anschriften-/Zettel-Feld unten links) weggebrochen, sowie die Dachecke ausgebrochen.
Natürlich war auch die Griffstange ab. Derartige Schäden sind bei älteren Piko-Wagen eher die Regel als die Ausnahme. Auch an den Untergestellen fehlte mal ein großer Tritt unter der Ladetür, sowie die eine oder andere Bremsbacke. Die Teile habe ich aus meinem unergründlichen Bastelfundus ergänzt.
An der Ecksäule habe ich unten ein Reparaturstück eingesetzt, und die Dachecke mit Spachtel nachmodelliert. Neu lackieren wollte ich nicht, mit den kleinen Farbstellen kann ich leben.
Der Gr "Kassel" hat bereits ab Werk vorbildgerecht weiße Pufferhülsen, die für die Umspurfähigkeit auf russische Breitspur standen.
Hier noch einmal die drei gedeckten Güterwagen, die Piko bereits vor und zur Wende als DRG-Modelle herausbrachte:
- links der gedeckte Güterwagen für 15.000 kg Ladegewicht nach Musterblatt pr. II d 8 (DRG: Hannover, Stettin; DB: G02), Gn "Hannover 75263"
- mitte der gedeckte Güterwagen für 15.000 kg Ladegewicht, Verbandsbauart A2 (DRG: Cassel, München; DB: G10), Gn "Cassel 78455"
- rechts der gedeckte Güterwagen für 15.000 kg Ladegewicht, Austauschbauart (DRG: Kassel; DB: G(r) 20), Gr "Kassel 82196"
Die doppelten weißen Markierungen an den Ecksäulen sowie die Anschriften weisen auf die Kunze-Knorr-Güterzugbremse hin. Bei den preußischen und den meisten Verbandsgüterwagen wurde diese nachgerüstet, der Austauschbauwagen hatte sie bereits ab Werk serienmäßig.
Nach Überarbeitung der Untergestelle fanden und finden sich die Wagen immer mal wieder auch als DRG-Fahrzeuge im Piko-Programm.
Ein schönes Rest-Wochenende
Steffen70619- Schneidmatten-Virtuose
John-H., Glufamichel, klaus.kl, Schlossherr und zeppelin mögen diesen Beitrag
Reko-Speisewagen leicht frisiert
Hallo zusammen,
aus der Bastelei mit den Piko-Güterwagen sind die dort eingebauten großen Symoba-Kulissen übriggeblieben. Die möchte ich nun natürlich verwerten und habe da an die vierachsigen Schicht-Rekowagen gedacht. Die Modelle der Rekowagen gab es in verschiedenen Ausführungen - als Sitzwagen (Bghwe), kombinierter Sitz-/Gepäckwagen (BDghwse) und Speisewagen (WRge).
Die Originale waren das DR-Pendant zu den Umbau-Vierachsern der DB. Sie hatten allerdings nur Großräume der 2. Klasse. Mit den bis zu den Kopfstützen hochgezogenen Sitzlehnen, den Quergepäckablagen und der Sitzteilung 2+2 wiesen sie Ähnlichkeiten zu den modernisierten Eilzugwagen auf und wurden zunächst in Binnenschnellzügen eingesetzt. Nachdem mehr und mehr Halberstädter Bmhe-Wagen geliefert wurden, wanderten die vierachsigen Rekowagen in den Personenzugdienst ab.
Ich kenne die Wagen noch gut aus eigenem Erleben und bin mit ihnen ganz gerne gefahren. Zu meiner Zeit hatten die Wagen bereits Görlitz-V-Drehgestelle, hab selber schon keinen mehr mit Schwanenhals- oder Regeldrehgestellen gesehen.
An den ursprünglich von Schicht entwickelten Wagenmodellen, die sich in überarbeiteter Form via Sachsenmodelle zu Tillig gerettet haben, störte mich immer das recht labile und meist verzogene Untergestell. Im Zusammenhang mit der Nachrüstung von Kurzkupplungskulissen wollte ich daher auch das Untergestell begradigen und stabilisieren.
Für meinen Städteexpress-Zug aus Sachsenmodelle-Wagen habe ich den entsprechenden Speisewagen sozusagen als Musterwagen umgebaut.
Im Untergestell habe ich die Ausschnitte für die Symoba-Kulissen eingebracht. Die Kulissen selbst sind von den Kleberesten weitgehend befreit worden.
Die Inneneinrichtung ist ursprünglich mit zwei Schrauben mit dem Untergestell verbunden. Das ist auch die Ursache für den häufigen Verzug, denn die Schrauben sind recht fest angeballert, und das Untergestell fällt sehr dünn aus. Es war derart verbogen, dass ich um die Schraubenlöcher einen Ausschnitt ausarbeiten mußte, der das Untergestell dann entspannte.
Als Verstärkung für die Enden habe ich aus einer 1mm-Evergreen-Platte Stücken zurechtgeschnitten, die genau in die Unterseite der Inneneinrichtung passen.
Hier ist das Untergestell mit den eingebauten Symoba-Kulissen und den verschlossenen Ausschnitten der Befestigungsschrauben der Inneneinrichtung zu sehen. Erkennbar ist auch noch der Restverzug des Untergestells. Zwei Batteriekästen habe ich gegen die doppelt breite Ausführung der Schicht-B-Wagen getauscht.
Der Einbau der Symoba-Kulissen in die Ausschnitte im Untergestell hat den Vorteil, dass die Inneneinrichtung nicht geändert werden muß. Zudem neigt die Kulisse weniger zum Hakeln, je näher der Schacht zur Kulisse gesetzt werden kann.
An der Oberseite sind Gewichtsplatte und die beiden Endverstärkungen mit dem Untergestell verklebt. Danach wurde noch die Inneneinrichtung aufgeklebt, und der Stabilitätszuwachs war nun schon beachtlich, und das Untergestell insgesamt gerade.
Das montierte Untergestell. Durch Abfeilen der Drehgestellauflagen habe ich den Wagen um einen halben Millimeter tiefergelegt. Die Drehgestelle erhielten einen Ausschnitt für die Kurzkupplung und natürlich die RP25-Radsätze von Thomschke. Der Wagen läuft nun, nach Richten der Achslagerbleche, richtig leicht.
Der Speisewagen in den Seitenansichten, und mit einem Y/B-70-Städteexpress-Wagen zusammen.
Die "Reko"-Speisewagen waren allesamt Neubauten und basierten lediglich auf dem entsprechend modifizierten Wagenkasten. Sie hatten nur einen kleinen Speiseraum mit 24 Sitzplätzen, dafür ein Büffet, das an die Küche anschloß.
Ich wünsche allen Mitschreibern und -lesern einen guten Rutsch und ein gesundes neues Jahr.
aus der Bastelei mit den Piko-Güterwagen sind die dort eingebauten großen Symoba-Kulissen übriggeblieben. Die möchte ich nun natürlich verwerten und habe da an die vierachsigen Schicht-Rekowagen gedacht. Die Modelle der Rekowagen gab es in verschiedenen Ausführungen - als Sitzwagen (Bghwe), kombinierter Sitz-/Gepäckwagen (BDghwse) und Speisewagen (WRge).
Die Originale waren das DR-Pendant zu den Umbau-Vierachsern der DB. Sie hatten allerdings nur Großräume der 2. Klasse. Mit den bis zu den Kopfstützen hochgezogenen Sitzlehnen, den Quergepäckablagen und der Sitzteilung 2+2 wiesen sie Ähnlichkeiten zu den modernisierten Eilzugwagen auf und wurden zunächst in Binnenschnellzügen eingesetzt. Nachdem mehr und mehr Halberstädter Bmhe-Wagen geliefert wurden, wanderten die vierachsigen Rekowagen in den Personenzugdienst ab.
Ich kenne die Wagen noch gut aus eigenem Erleben und bin mit ihnen ganz gerne gefahren. Zu meiner Zeit hatten die Wagen bereits Görlitz-V-Drehgestelle, hab selber schon keinen mehr mit Schwanenhals- oder Regeldrehgestellen gesehen.
An den ursprünglich von Schicht entwickelten Wagenmodellen, die sich in überarbeiteter Form via Sachsenmodelle zu Tillig gerettet haben, störte mich immer das recht labile und meist verzogene Untergestell. Im Zusammenhang mit der Nachrüstung von Kurzkupplungskulissen wollte ich daher auch das Untergestell begradigen und stabilisieren.
Für meinen Städteexpress-Zug aus Sachsenmodelle-Wagen habe ich den entsprechenden Speisewagen sozusagen als Musterwagen umgebaut.
Im Untergestell habe ich die Ausschnitte für die Symoba-Kulissen eingebracht. Die Kulissen selbst sind von den Kleberesten weitgehend befreit worden.
Die Inneneinrichtung ist ursprünglich mit zwei Schrauben mit dem Untergestell verbunden. Das ist auch die Ursache für den häufigen Verzug, denn die Schrauben sind recht fest angeballert, und das Untergestell fällt sehr dünn aus. Es war derart verbogen, dass ich um die Schraubenlöcher einen Ausschnitt ausarbeiten mußte, der das Untergestell dann entspannte.
Als Verstärkung für die Enden habe ich aus einer 1mm-Evergreen-Platte Stücken zurechtgeschnitten, die genau in die Unterseite der Inneneinrichtung passen.
Hier ist das Untergestell mit den eingebauten Symoba-Kulissen und den verschlossenen Ausschnitten der Befestigungsschrauben der Inneneinrichtung zu sehen. Erkennbar ist auch noch der Restverzug des Untergestells. Zwei Batteriekästen habe ich gegen die doppelt breite Ausführung der Schicht-B-Wagen getauscht.
Der Einbau der Symoba-Kulissen in die Ausschnitte im Untergestell hat den Vorteil, dass die Inneneinrichtung nicht geändert werden muß. Zudem neigt die Kulisse weniger zum Hakeln, je näher der Schacht zur Kulisse gesetzt werden kann.
An der Oberseite sind Gewichtsplatte und die beiden Endverstärkungen mit dem Untergestell verklebt. Danach wurde noch die Inneneinrichtung aufgeklebt, und der Stabilitätszuwachs war nun schon beachtlich, und das Untergestell insgesamt gerade.
Das montierte Untergestell. Durch Abfeilen der Drehgestellauflagen habe ich den Wagen um einen halben Millimeter tiefergelegt. Die Drehgestelle erhielten einen Ausschnitt für die Kurzkupplung und natürlich die RP25-Radsätze von Thomschke. Der Wagen läuft nun, nach Richten der Achslagerbleche, richtig leicht.
Der Speisewagen in den Seitenansichten, und mit einem Y/B-70-Städteexpress-Wagen zusammen.
Die "Reko"-Speisewagen waren allesamt Neubauten und basierten lediglich auf dem entsprechend modifizierten Wagenkasten. Sie hatten nur einen kleinen Speiseraum mit 24 Sitzplätzen, dafür ein Büffet, das an die Küche anschloß.
Ich wünsche allen Mitschreibern und -lesern einen guten Rutsch und ein gesundes neues Jahr.
Steffen70619- Schneidmatten-Virtuose
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