Viking-Warrior 3

Bis ich wieder mit einem neuen Schiffsbau beginnen kann, wird es noch ein paar Wochen dauern. Bis dahin übe ich mich im Bemalen. Vor ein paar Wochen habe ich einen neuen Wikingerkrieger von Revolution Miniatures entdeckt, den ich unbedingt bauen und bemalen wollte.



Die Figur lässt sich unterschiedlich bauen, mit einem Schulterumhang, darüber ein Fuchs (?) Fell, mit einem Cape oder aber ohne Schulterbedeckung.
Alle Teile sind gut ausmodlliert, so dass je nach Wahl, eine schöne Figur dabei herauskommen kann.

Wie immer habe ich mit der Haut begonnen.
Der Kopf ist vergleichsweise recht klein, was aber später unter dem Helm nicht mehr auffallen wird, bzw. er ist wahrscheinlich deshalb so klein, damit der Helm nicht überdimensioniert wirkt.



der Krieger ist ein zupackender Typ, die Hemdsärmel zumindest sind hochgekrempelt.



Die Aufteilung in einzelnen Teile der Figur ist gut durchdacht, man kann so alle Teile z.B. des Schwertes separat bemalen.



Der Krieger ist nach östlichem Vorbild gerüstet, d.h. der besitzt einen Lamellenpanzer - wie übrigens auch alle Besatzungsmitglieder des Slawenbootes mit Ausnahme des Kaufmanns - der normalerweise von orientalischen Reiterkriegern getragen wurde. Die Lamellen sind dabei so angeordnet, dass sie einen Stoß oder Stich eines Fußkämpfers von unten ablenken. Bei "normalen" Kämpfen der Wikinger, die meist zu Fuß kämpften, besitzt der Panzer eher einen Nachteil, da alle Stiche von oben oder vorn ungebremst ins Fleisch gehen.



Ein weiterer Hinweis auf die Zugehörigkeit zur Kiever Rus oder zumindest den zeitweiligen Aufenthalt dort, gibt der sogenannte Kompositgürtel, ein Gürtel, der mit vielen Metallverzierungen bestückt war.

Bei der Bemalung der Kleidung habe ich mich an den archäologischen Funden der letzten Jahre orientiert. Im Gegensatz zu der früher weit verbreiteten Meinung, dass die Wikinger in dunklen Lederklamotten und Schafffellen herumgelaufen seien, ist man heute der Überzeugung, dass - zumindest die Eliten - für die damalige Zeit äußerst modisch gekleidet waren. Zudem ist wohl auch die Vorstellung von barbarischen Wilden ziemlich überholt. Im Gegenteil waren die Wikinger sehr reinlich, hatten gepflegte Bärte und wohl meist nur schulterlanges, im Nacken endendes Haar und - was für die damalige Zeit wohl völlig unüblich war - badeten einmal in der Woche. Das Bad gab es meist samstags, was sich sprachlich bis heute erhalten hat. In den skandinavischen Sprachen heißt der Samstag immer noch lördag( Waschtag).
Gerade im besetzten England führte das zu großem Ärger der englischen Männer, da sich deren Frauen von den so "gestylten" Nordmännern gern verführen ließen.

Die beliebtesten Farben der Kleidung waren Rot und Blau (daneben gab es etliche Naturfarben, die sich das "einfache" Volk leisten konnte).

Ich habe mich aber entschlossen, eine Krieger der "Oberschicht" darzustellen, der in eine blaue Toga gekleidet ist.



Die Übergänge werden noch mit Ölfarben angeglichen.

Bis dahin.

LG
Kurt

Na dann mach mal....zeige uns was du da drauss machst...
Schaue ganz interessiert zu ...

Habe dann mal gemacht...

die Lederteile des Gürtels und der Tasche bemalt.



Dann noch die Lederscheide des Schwertes und das Metall grundiert



Die Hose hat eine graugrüne Grundfarbe bekommen.





Um einen Eindruck für die weitere Bemalung zu bekommen, wurden die Teile provisorisch zusammen gesteckt.



Dann mit Helm.



Soweit heute.

LG
Kurt

Die Aufteilung der Figur ist wirklich gut gelöst. Sehr schön das der Helm einzeln ist und der Umhang als einzelnes Teil erleichtert das bemalen auch.

Sonst sieht es auch schon vielversprechend aus - bin gespannt wie es weitergeht.

Die Lederteile und das blau gefallen mir, das sieht schon richtig gut aus.
Was mich ehrlich gesagt bischen wundert, ist das du immer noch Wikinger in dem Maßstab findest.
So langsam müßtest du doch alle bemalt haben

Danke euch,
@ Markus, das mit dem getrennten Helm hat den zusätzlichen Vorteil, dass man das Gesicht einigermaßen vernünftig bemalen kann. Bei einigen Figuren, bei denen der Helm fest aufgesetzt war, ist das schon wesentlich schwieriger gewesen.

@ Peter, es gibt wohl immer wieder neue Wikinger, auch in dem Maßstab. Allerdings auch eine ganze Menge, die ich nicht als Besatzung auf Schiffen gebrauchen kann. Etwa solche, die in wilden Kampfhandlungen verstrickt sind. Es sei denn, ich würde irgendwann ein Dio bauen, das einen Kampf mehrerer Schiffe untereinander darstellt. Aber dazu hätte ich gar keinen Platz.

LG
Kurt

Falco 2014 schrieb:
@ Markus, das mit dem getrennten Helm hat den zusätzlichen Vorteil, dass man das Gesicht einigermaßen vernünftig bemalen kann. Bei einigen Figuren, bei denen der Helm fest aufgesetzt war, ist das schon wesentlich schwieriger gewesen.

Genau das meinte ich - ich habe nämlich mal einen Wikinger von Verlinden bemalt - da war alles aus einem Guß. Man kommt dann kaum an das Gesicht zum Malen dran. So ist es dann viel angenehmer.

Das es immer neue gibt ist klar, aber auf einen maßstab beschränkt ist die Auswahl aber doch bestimmt nicht so groß.
Eine Seeschlacht wäre cool, aber Platz hätte ich dafür auch nicht, schon gar nicht in dem Maßstab

Es gibt noch seeehr viele Wikinger in dem MS und es kommen immer mehr dazu...genug um noch eine Besatzung zu bauen .

Ich habe heute die Metallteile des Schwertes und der Schwertscheide bemalt.



Ich überlege noch, ob ich ihm ein "Ulfberht" gönne. Das hieße, ich müsste die Klinge im oberen Teil mit Minibuchstaben bemalen.



Dann die Haare und den Bart leicht rötlichblond gemalt.



Die Gürteltasche an der rechten Seite bekam eine leicht grünbraune Farbe.



Die Metallteile des Kompositgürtels und der Schwertscheide bestehen aus Messing. Zuerst wurde schwarz grundiert, dann mit Chestnut Ink die tieferliegenden Stellen behandelt, vorsichtig dosiert bronze darüber gewischt und noch dosierter dann mit gold einige Highlights angebracht.



LG
Kurt

Habe mich entschieden, ihm ein "Ulfberht" Schwert zu gönnen.

Diese Schwerter wurden wohl im Karolingischen Reich hergestellt und waren absolute Hightec-Produkte der damaligen Zeit. Selbst den Vergleich mit heutigem Stahl brauchen sie nicht zu scheuen. Obwohl im Frankenreich ein striktes Ausfuhrverbot dafür bestand, hat man viele Schwerter in Skandinavien gefunden.
Die Wikinger müssen Wege gefunden haben, um an die begehrten Waffen zu gelangen, entweder durch Geld oder Gewalt.
Dabei hat es - wie sich aus dem manchmal falsch geschriebenen Namen ergibt - auch Plagiate minderer Qualität gegeben, die als "echte" Ulfberhts gehandelt worden sind.

Mein Wikinger jedenfalls besitzt ein "echtes" Ulfberht.



Bei der Bemalung des Helms habe ich mich an dem Titelfoto des Buches "Die Wikinger" von Joern Staecker und Matthias Toplack gehalten.



Auf dem Kopf:



Bis dahin

LG
Kurt

Bin wie immer von deiner Bemalkunst begeistert
DIe Idee mit dem Schwert is Genial.
Das sollte aber dann evtl auch einflüsse auf die Rüstung und ds Gewand haben.
Schlieslich ist das hier dann ein recht wohlhabender Herr

wird wieder ein schönes Stück, bin auf das Endprodukt gespannt

Danke Timo und Knut,

@ Timo, da hast du zweifelsohne Recht, ich denke, dass auch blaue Kleider schon recht teuer waren. Aber mal sehen, was sich am Umhang noch alles machen läßt.

LG
Kurt

Stimmt blau war meine ich auch schon sehr teuer
Ubnbezahlbar war schwarz

Da freut man sich auf mehr

Hier kommt dann mehr:

Gestern den Dolch und die Gamaschen bemalt.



Auf der linken Rückenseite dann die Axt, im Prinzip eine gefährliche Befestigung, gefährlich für den Besitzer, zumindest wenn die Schneide scharf ist.



Hier nochmal der Schriftzug des "Ulfberht"



Dann heute die Stiefel bemalt. Die mussten sich insgesamt etwas farblich absetzen, um das dominierende Blau auszugleichen.



Dann mit dem airbrush den Umhang grundiert. Farbe aus burnt siena, rot und orange in acryl gemischt.



Danach begonnen, mit Ölfarbe Schatten und Lichter aufzumalen und den Umhang insgesamt etwas dunkler zu malen.



Soweit für heute.

LG
Kurt

Bei länger gehender Betrachtung erschien mir die Farbgebung zu bunt, obwohl ich ja in mehreren Artikeln der letzten Zeit gelesen habe, dass die Wikinger modische, bunte Kleidung mochten.
Es erinnerte mich doch sehr an eine Comicfigur, die ich als Kind sehr geliebt habe, Prinz Eisenherz.

Ich habe also versucht, das Blau etwas "abzuschwächen", indem ich es dunkler gemalt habe.



So gefällt mir die Figur insgesamt besser.
Fehlt noch das Fell über der linken Schulter.
Kommt in den nächsten Tagen.

LG
Kurt

Ich geb Dir 100% recht - ich fand es auch viel zu hell - so ist es deutlich besser !!

Viel viel besser...

Mir gefällt das dunkle blau auch viel besser, das sieht Klasse aus
Prinz Eisenherz hab ich auch gerne gelesen, den hab ich hier auch aus Zinn in 54mm.

Da sind wir uns ja einig.
Jetzt fehlt noch das Fell.
Bei den letzten Figuren mit Fell habe ich es immer als Fuchsfell bemalt.
Ich werde jetzt wohl mal auf Wolf umsteigen.

LG
Kurt

Stimmt das dunkle Blau ist viel viel schöner Kurt

Fällt mir gerade erst auf. Kann es sein das da den Modelldesigner wieder ein kleiner Fehler unterlaufen ist.
Ok die Axt Hinten hast du ja schon gesagt.
Normal ist ja das Sax hinten. Aber so wie das vorne dran hängt is es doch verkehrt herum oder?

Also ich überlege nur mal logisch aus meiner aktiven Zeit.
Schwert war links. Klar das es mit rechts schnell ziehen konntest.
Gut mein Sax war hinten aber so wie das hängt kommst ja fast nicht ran ohne dich zu verbiegen

Haloo Timo, das ist halt eine Fantasiefigur. Vielleicht ist das ja auch kein Sax sondern soll ein etwas überdimensionierter Finnendolch sein
Wenn man aber davon ausgeht, dass das Schwert mit der rechten Hand und gleichzeitig der Sax mit der Linken geführt wird, ist er in der Tat verkehrt herum.

Ich habe heute das Fell bemalt.
Eigentlich ist das Teil großer Quatsch, da es nicht als Besatz an einem Kleidungsstück angenäht oder zumindest irgendwo angeheftet ist.
So bietet es halt einen netten Kontrast zum dunklen Umhang.







auf den Fotos sieht man dann genauer, was noch verbessert werden muss. Einige Stellen am Umhang und auch am Fell müssen noch nachgearbeitet werden.



Wenn das alles soweit fertig ist, folgen einige bessere Fotos.

Bis dahin

LG
Kurt

Mir geht es auch immer so - es sieht alles gut aus und wenn ich dann ein Foto mache und das vergrößere finde ich noch eine menge Fehler oder unschöne Stellen.

Deine Lederteile finde ich alle sehr gut gelungen. Sehen realistisch aus. Das Fell ist allerdings tatsächlich etwas sinnlos, so wird das wohl niemand über der Schulter getragen haben.