Speicherstadt Hamburg.
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Speicherstadt Hamburg.
Hamburger Speicherstadt.
Da wir uns ja waerend unseres Treffens in Hamburg auch die Speicherstadt angeschaut haben,wo die Miniaturwunderwelt sich befindet,ist es interessant,etwas ueber den Hintergrund der Entstehung dieser Gebaeude zu erfahren und auch was fuer einen Verwendungszweck sie dienten.
Dies moechte ich hier „kurz“ anreißen!
Ich muss dazu etwas in der Geschichte zurueckgehen.
1866 hatte Reichskanzler Bismarck den Zollverein gegruendet und damit hatten alle deutschen Laender eine einheitliche Zollgrenze.
Hamburg allerdings lag als Stadt allerdings ausserhalb der Zollgrenze des Bundes,da man sich auf die Geburtsurkunde des Hafens von 1189 berief und in dem die Zollfreiheit der Stadt verbrieft war.
Die Bevoelkerung profitierte vom Genuß zollfreier Waren,der Handel profitierte vom Umschlag derselben.
Allerdings mussten Hamburger Waren dann auf dem Weg ins Reichsgebiet wie auslaendische Waren behandelt werden und somit auch verzollt werden.
Dem Reichskanzler missfiel dieser Zustand und es musste eine Loesung gefunden werden,damit Hamburg mit in den Zollverbund integriert werden konnte.
Es wurde ein 16 quadratkilometer großes Gelaende vom Stadtgebiet abgetrennt und in einen Freihafen umdeklariert.
Somit war der Freihandel aus der Stadt genommen.
Das bedeutete aber,die Lagerwirtschaft,die Umschlag-und Kontorarbeiter,die sich bisher im ganzen Stadtgebiet verteilten,mussten nun auf dieser neu zu bauenden Freihandelsflaeche untergebracht werden.
Damit diese zentrumsnah und in der Naehe der Boerse angesiedelt werden konnten,wurde das Brooks- und Wandrahmviertel abgerissen.
1883 wurden 20000 Menschen umgesiedelt.
1885 wurde dann die Hamburg Freihafen und Lagerhaus Companie gegruendet.
1888 waren die ersten Speicher fertig.
Am 26.10.1888 wurde der Zollanschluß Hamburgs unter Anwesenheit Kaiser Wilhelm II. feierlich vollzogen.
Bis 1910 wurde dann die Speicherstadt fertig gebaut.
Die chronologische Reihenfolge der Bauten ist der Bezeichnung der Komplexe-entsprechend dem Alphabet zu entnehmen.
Wer heute durch die Speicherstadt spaziert,findet allerdings nur noch vereinzelt Lager und Warenumschlagtaetigkeit ,so wie es in dieser Zeit ueblich war,an.
Traditionell wurden Waren eingelagert,geprueft,getrocknet und abgepackt.
Verantwortlich fuer diese Taetigkeiten waren Quartiersmannsfirmen,welche im einzelnen sehr spezielle Kenntnisse bezueglich der einzelnen Produkte und deren Veredelung hatten.
Heute sind Waren wie Tee,Kaffee,Tabak und Nuesse oft schon verpack und bereits geprueft,wenn sie Hamburg erreichen.
Die traditionelle Bedeutung der Speicher geht zunehmend verloren.
Immer mehr Speicher werden zu Buerorauemen umghewandelt oder erhalten andere speicherfremde Nutzungen.
Die Herren der Speicherstadt waren die Quartiersleute.
Die Freihafen-und-Lagerhaus-companie vermietete die Speicher an die Quartiersmannfirmen.
Bei der Bezeichnung dieses Berufsfeldes handelte es sich um immer vier Personen,die sich zu einer Firma zusammenschlossen.
Einer gab den Namen(Westphal,Ockelmann,Hinsch-heute noch in großen Lettern an den Speichern zu sehen)und drei kahmen hinzu.
Das waren dann die Consorten.
Der angesehene Beruf beschaeftigte sich mit Lagerung,Quallitaetskontrolle,Veredelung und Verpackung der Waren.
Die einzelnen Quartiersmannsfirmen waren sehr spezialisiert.Fuer Kaffe,Tee oder Gewuerze waren jeweils unterschiedliche Kenntnisse erforderlich.
Insgesammt gab es zwanzig verschiedene Taetigkeiten,die nur von den darauf spezialisierten Firmen ausgefuehrt wurden.
Das Wissen,das zur Anwendung kam,wurde vom Vater an den Sohn weitergegeben und ging hervor aus der Taetigkeit der „Hauskueper“ in den frueheren Kaufmannshaeusern.
Im Jahre 2003 hat die Speicherstadt ihren Freihandelsstatus verloren,weil das suedliche Gebiet bis zur Norderelbe bebaut wurde.
Hier entsteht die neue „Hafencity“,die ein normaler Stadtteil werden soll.
Wuerde die Speicherstadt zollfrei bleiben,waere sie wie ein Riegel zwischen der alten traditionellen City und der zukuenftigen modernen Hafencity.
Wie frueher in der Speicherstadt gearbeitet wurde erfaehrt der Besucher im „Zollmuseum“,im Speicherstadtmuseum oder im Gewuerzmuseum.
Da wir uns ja waerend unseres Treffens in Hamburg auch die Speicherstadt angeschaut haben,wo die Miniaturwunderwelt sich befindet,ist es interessant,etwas ueber den Hintergrund der Entstehung dieser Gebaeude zu erfahren und auch was fuer einen Verwendungszweck sie dienten.
Dies moechte ich hier „kurz“ anreißen!
Ich muss dazu etwas in der Geschichte zurueckgehen.
1866 hatte Reichskanzler Bismarck den Zollverein gegruendet und damit hatten alle deutschen Laender eine einheitliche Zollgrenze.
Hamburg allerdings lag als Stadt allerdings ausserhalb der Zollgrenze des Bundes,da man sich auf die Geburtsurkunde des Hafens von 1189 berief und in dem die Zollfreiheit der Stadt verbrieft war.
Die Bevoelkerung profitierte vom Genuß zollfreier Waren,der Handel profitierte vom Umschlag derselben.
Allerdings mussten Hamburger Waren dann auf dem Weg ins Reichsgebiet wie auslaendische Waren behandelt werden und somit auch verzollt werden.
Dem Reichskanzler missfiel dieser Zustand und es musste eine Loesung gefunden werden,damit Hamburg mit in den Zollverbund integriert werden konnte.
Es wurde ein 16 quadratkilometer großes Gelaende vom Stadtgebiet abgetrennt und in einen Freihafen umdeklariert.
Somit war der Freihandel aus der Stadt genommen.
Das bedeutete aber,die Lagerwirtschaft,die Umschlag-und Kontorarbeiter,die sich bisher im ganzen Stadtgebiet verteilten,mussten nun auf dieser neu zu bauenden Freihandelsflaeche untergebracht werden.
Damit diese zentrumsnah und in der Naehe der Boerse angesiedelt werden konnten,wurde das Brooks- und Wandrahmviertel abgerissen.
1883 wurden 20000 Menschen umgesiedelt.
1885 wurde dann die Hamburg Freihafen und Lagerhaus Companie gegruendet.
1888 waren die ersten Speicher fertig.
Am 26.10.1888 wurde der Zollanschluß Hamburgs unter Anwesenheit Kaiser Wilhelm II. feierlich vollzogen.
Bis 1910 wurde dann die Speicherstadt fertig gebaut.
Die chronologische Reihenfolge der Bauten ist der Bezeichnung der Komplexe-entsprechend dem Alphabet zu entnehmen.
Wer heute durch die Speicherstadt spaziert,findet allerdings nur noch vereinzelt Lager und Warenumschlagtaetigkeit ,so wie es in dieser Zeit ueblich war,an.
Traditionell wurden Waren eingelagert,geprueft,getrocknet und abgepackt.
Verantwortlich fuer diese Taetigkeiten waren Quartiersmannsfirmen,welche im einzelnen sehr spezielle Kenntnisse bezueglich der einzelnen Produkte und deren Veredelung hatten.
Heute sind Waren wie Tee,Kaffee,Tabak und Nuesse oft schon verpack und bereits geprueft,wenn sie Hamburg erreichen.
Die traditionelle Bedeutung der Speicher geht zunehmend verloren.
Immer mehr Speicher werden zu Buerorauemen umghewandelt oder erhalten andere speicherfremde Nutzungen.
Die Herren der Speicherstadt waren die Quartiersleute.
Die Freihafen-und-Lagerhaus-companie vermietete die Speicher an die Quartiersmannfirmen.
Bei der Bezeichnung dieses Berufsfeldes handelte es sich um immer vier Personen,die sich zu einer Firma zusammenschlossen.
Einer gab den Namen(Westphal,Ockelmann,Hinsch-heute noch in großen Lettern an den Speichern zu sehen)und drei kahmen hinzu.
Das waren dann die Consorten.
Der angesehene Beruf beschaeftigte sich mit Lagerung,Quallitaetskontrolle,Veredelung und Verpackung der Waren.
Die einzelnen Quartiersmannsfirmen waren sehr spezialisiert.Fuer Kaffe,Tee oder Gewuerze waren jeweils unterschiedliche Kenntnisse erforderlich.
Insgesammt gab es zwanzig verschiedene Taetigkeiten,die nur von den darauf spezialisierten Firmen ausgefuehrt wurden.
Das Wissen,das zur Anwendung kam,wurde vom Vater an den Sohn weitergegeben und ging hervor aus der Taetigkeit der „Hauskueper“ in den frueheren Kaufmannshaeusern.
Im Jahre 2003 hat die Speicherstadt ihren Freihandelsstatus verloren,weil das suedliche Gebiet bis zur Norderelbe bebaut wurde.
Hier entsteht die neue „Hafencity“,die ein normaler Stadtteil werden soll.
Wuerde die Speicherstadt zollfrei bleiben,waere sie wie ein Riegel zwischen der alten traditionellen City und der zukuenftigen modernen Hafencity.
Wie frueher in der Speicherstadt gearbeitet wurde erfaehrt der Besucher im „Zollmuseum“,im Speicherstadtmuseum oder im Gewuerzmuseum.
Gast- Gast
Re: Speicherstadt Hamburg.
Danke Helmuth!
Sehr ausführlich beschrieben.
Speicherstadt und Hafencity stehen auch schon ganz oben auf meinem Besuchsplan beim nächsten mal....
Sehr ausführlich beschrieben.
Speicherstadt und Hafencity stehen auch schon ganz oben auf meinem Besuchsplan beim nächsten mal....
Gast- Gast
Re: Speicherstadt Hamburg.
:lol: Beim naechsten Mal?
Du meinst wohl bei den naechten Malen..
Auch bei mir steht noch so manches auf der Wunschliste. :D
Danke,das dir meine Ausfuehrungen gefallen.
Wer auch noch Bilder von der Speicherstadt hat,nur her damit.
Wie ich die Entstehung der Speicherfirmen gelesen hab,da ist mir eine Sprichwortliche Weise in Erinnerung gekommen:"Hinz und Kunz und Consorten".
Das ist doch heute in unserem Sprachgebrauch eher negativ oder abfaellig gemeint!
Aber,richtiger ist:"Das sind alles Fachleute und Spezialisten!!
Hat mir ein wenig zu denken gegeben...
Du meinst wohl bei den naechten Malen..
Auch bei mir steht noch so manches auf der Wunschliste. :D
Danke,das dir meine Ausfuehrungen gefallen.
Wer auch noch Bilder von der Speicherstadt hat,nur her damit.
Wie ich die Entstehung der Speicherfirmen gelesen hab,da ist mir eine Sprichwortliche Weise in Erinnerung gekommen:"Hinz und Kunz und Consorten".
Das ist doch heute in unserem Sprachgebrauch eher negativ oder abfaellig gemeint!
Aber,richtiger ist:"Das sind alles Fachleute und Spezialisten!!
Hat mir ein wenig zu denken gegeben...
Gast- Gast
Re: Speicherstadt Hamburg.
Hallo Helmuth,
vielen Dank für den ausführlichen Ausflug in die Geschichte.
vielen Dank für den ausführlichen Ausflug in die Geschichte.
kaewwantha- Bauanleitung-Verwahrer
Re: Speicherstadt Hamburg.
Danke,Helmut.
So bekommt ihr,die nicht dabei sein konntet,einen kleinen Eindruck ueber das Gesehene.(und koennt euch die Bilder schoen im Warmen anschauen. :D )
So bekommt ihr,die nicht dabei sein konntet,einen kleinen Eindruck ueber das Gesehene.(und koennt euch die Bilder schoen im Warmen anschauen. :D )
Gast- Gast
Re: Speicherstadt Hamburg.
Helmut Lubos schrieb:
Wie ich die Entstehung der Speicherfirmen gelesen hab,da ist mir eine Sprichwortliche Weise in Erinnerung gekommen:"Hinz und Kunz und Consorten".
Das ist doch heute in unserem Sprachgebrauch eher negativ oder abfaellig gemeint!
Aber,richtiger ist:"Das sind alles Fachleute und Spezialisten!!
Hat mir ein wenig zu denken gegeben...
Der Name "Hinz & Kunz" sowie der Begriff "Consorten" sind auch im Bremischen ein altes Hanse-Handelsgeschlecht 1. Güte.
Gerade der Begriff "Consorten" trifft man hier im Norden noch viel in Städten, die einen geschichtlichen Handelshintergrund aufweisen können,
wie z.B. auch in der Hansestadt Lübeck.
Holger- Allesleser
Re: Speicherstadt Hamburg.
Hallo Freunde,
neben Miniatur-Wunderland und Hamburg Dungeon kann ich in der Speicherstadt u.a. auch Gewürz- und Zollmuseum empfehlen.
Viele Grüße, HW
neben Miniatur-Wunderland und Hamburg Dungeon kann ich in der Speicherstadt u.a. auch Gewürz- und Zollmuseum empfehlen.
Viele Grüße, HW
Falkenauge- Lupenbesitzer
Re: Speicherstadt Hamburg.
....und die Schokoladenmanufaktur..hmmmmm, lecker
Nordlicht- Modellbau-Experte
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