Glaskasten PtL 2/2 - Teil I

Nun konnte ich doch noch ein wenig tüfteln an diesem verlängerten Wochenende - an einem Stellrad, dessen Funktion mir gar nicht bekannt ist, aber das klärt sich vielleicht ja noch. Natürlich wird auch dieses Detail später nur bei eingehenderer Betrachtung wahrnehmbar sein. Leider komme ich mit meiner nicht sehr professionellen Kamera nicht dichter dran:


Ich bin in Nähkästen und Schraubenmagazine abgetaucht und habe schließlich alles gefunden, also sozusagen "für umsonst"! Das liebe ich. Gar nicht einmal das "umsonst", sondern eher die Tatsache, woraus man alles etwas machen kann... Das Stellrad selbst ist Teil eines Druckknopfes. Die Idee stammt nicht von mir, sondern ich habe mich bei den "Gartenbahnen aus Papier" inspirieren lassen, zu denen "lok 1414" einen Link gegeben hat, auf den mich wiederum "straßenbahner" aufmerksam machte. Danke nochmals! Kann ich nur empfehlen! Ich profitiere sehr vom Forum!
Und nun wieder das Original, damit ihr seht, wie dicht daran (oder weit entfernt davon) ich bin:



Ob ich die Struktur nach unten hin fortsetze, hängt entscheidend davon ab, ob ich herausbekomme, welche Aufgabe dieser Mechanismus hat. Ansonsten ereilt das Stellrad das Schicksal vieler Hebel, Wellen, hydraulischer Mechanismen, Dampfleitungen etc.: sie verlieren sich am Ende im Dunkel des unerforschlichen Inneren eines solchen Modells...  Bleibt die abschließende Frage: Wie lange wird es dauern, bis der Glaskasten fertig ist, wenn es in dem Tempo weitergeht? Es kümmert mich nicht wirklich, weil mich jeder kleine Fortschritt freut, und wenn ich jemals  fertig werden sollte, ist das ja auch ein bisschen traurig, weil's dann nichts mehr zu tun gibt! Gruß Michael (maxl)

Hallo Michael,

zeig mir mal den Modellbauer, der nix zu tun hätte...

Im Ernst: Keine Ahnung vom Sinn dieser Verstellvorrichtung. Aber sie ähnelt im Modell dem Original verblüffend! Überhaupt fasuiniert mich die Datialtiefe Deines Baues. Ich ahtte bei meinem Anfang den Fehling-Bogen und einige Bilder sowie die Zeichnung von Hettler zur Verfügung. Deine Bilder sind da schon sehr hilfreich.

Beste Grüße

von Andy

Hallo Michael,

zeig mir mal den Modellbauer, der nix zu tun hätte...

Im Ernst: Keine Ahnung vom Sinn dieser Verstellvorrichtung. Aber sie ähnelt im Modell dem Original verblüffend! Überhaupt fasuiniert mich die Datialtiefe Deines Baues. Ich ahtte bei meinem Anfang den Fehling-Bogen und einige Bilder sowie die Zeichnung von Hettler zur Verfügung. Deine Bilder sind da schon sehr hilfreich.

Beste Grüße

von Andy

Hallo Andy, vielen Dank für deine Rückmeldung! Das Glaskasten-Projekt habe ich u.a. deswegen begonnen, weil ich meinte, literatur- und zeichnungsmäßig gut gerüstet zu sein (sh. S.1 dieses Bauberichts). Aber nun lies mal solche Zeichnungen und interpretiere sie richtig! Das gelingt mir in der Tat erst halbwegs, seit ich die beiden verbliebenen Original-Glaskästen besucht und ausgiebig fotografiert habe. Aber immer noch nicht ausgiebig genug, wie man sieht... Auf die Idee, den Fehling-Bogen zu vergrößern, kam ich in erster Linie, um es beim Zusammenbau leichter zu haben. Und dann ging die Sache mit der "Superei" los, und nun hat's mich gepackt. Wie weit bist du denn mit deinem Fehling-Glaskasten gekommen? Warum genau hast du den Bau unterbrochen? Du hattest ja schon Andeutungen bezüglich der Schüttfeuerung gemacht. Muss ich auf ein größeres Problem gefasst sein? Schaun wir mal... Gruß Michael (maxl)

Und nun geht's ein wenig weiter. Der Kessel ist an der Reihe.



Was beim Modell von Kurt Fehling (Vordergrund) ziemlich schnell geht, dauert beim gesuperten Modell erheblich länger. Aber das ist ja der Reiz. Alles, was auf dem Kessel ursprünglich nur zeichnerisch dargestellt ist, will ich vollplastisch herausarbeiten. Da gibt es speziell beim Kessel viel zu tun. Ich freue mich schon auf die Darstellung der Feuertüre... die bekomme ich vielleicht dies Wochenende noch fertig.



Der Kessel ist zunächst nur im Bereich innerhalb des Führerhauses ausgeführt. Ich habe diese Unterteilung von Kurt Fehling beibehalten, weil man die Aufteilung des Kessels später nicht mehr erkennen wird. Nach vorne z.B. mündet der Kessel nach dem Verlassen des Führerhauses in die Rauchkammer, in die auch die (im Modell gekappten) Dampfströmrohre und das Blasrohr führen.

Vorbildfotos muss ich diesmal schuldig bleiben. Ich arbeite zwar auch hier nach Fotovorlagen, aber nicht nach eigenen, kann die Bilder also hier nicht einstellen. Schade. Ihr müsst mir also bitte so glauben, dass ich wieder so dicht wie möglich ans Original herankommen will. Sollte ich morgen die Feuertüre noch schaffen, melde ich mich nochmal. Ansonsten: Frohe Pfingsten an alle! Michael (maxl)

Hallo Michael,

einfach großartiger, liebevoller Modellbau. Da gehen einem die Augen über. Ich verstehe zwar nix von Lokomotiven, aber bin beeindruckt von Deiner Technik und Deiner Geduld, die Du hier an den Tag legst. Da gucke ich gerne weiter zu.

LG Steffan

Hallo Steffan, vielen Dank für deine Rückmeldung und dein Lob! Ich habe mir übrigens eine Ziehfeder bestellt und will demnächst dein Verfahren zur Herstellung von Zierstreifen ausprobieren (der Kessel hat nämlich vier davon - jeweils zwei auf einem stählernen Spannband rund um den Kessel). Es war gar nicht so leicht, eine solche Feder ausfindig zu machen! Früher gehörte so ein Instrument in jeden besseren Zirkelkasten, jetzt scheint es mehr und mehr zur Rarität zu werden... Und Preise werden dafür aufgerufen! Ich hab's aber günstig geordert - aus der Schweiz! Ich werde von meinen Fortschritten berichten. Gruß Michael (maxl)

Diese Baustelle gefällt mir einfach. Schön dem Lokschlosser zu zuschauen wie Er leidet    Soll ich Dir den Mund für ein Folgeprojekt wässerig machen?

Schlicht und einfach...   

Code:

http://modelik.pl/product_info.php?products_id=1682&sStore=f9f929010f45e788d16f2f93c50228fa

Hallo Michael,

das mit den nicht zu veröffentlichenden Fotos ist jammerschade! Ich vermute mal, sie stammen aus dem EJ Sonderheft. Bei denen habe ich auch angeklopft, um die Freigabe zu erhalten. Leider vergebens und es kam noch nicht mal die Rückmeldung, das meine Anfrage eingegangen sei! Finde ich zwar mächtig kulturlos, aber was soll man dagegen tun? Und da wir gerade dabei sind: Bisher ist alles sehr eng am Original!

Zu dem Nachfolgertipp von Uwe ist nichts zu sagen. Einfach geniale Vorbildauswahl von Modelik! Ist aber ein Schmalspurfahrzeug.

Beste Grüße

von Andy

Hallo Maxl (Michael),

ich finde den Glaskasten von Haus aus als eine der schönsten Nebenbahnloks in Deutschland. Die Umsetzung ins Modell stellt das Original fast in den Schatten. Eine saubere und präzise Arbeit - Respekt.

Was unser Uwe da macht mit dem Nachfolgemodell - ein sehr schöner Gedanke. ber waten wir doch mal ab bis der glaskasten und die Uwes 52er fertig sind. Wäre doch mal ein Gedanke - "Das Duell der Scheren und Skalpelle" - und das ganze live hier in der ersten Reihe. Frei nach dem Motto "mit dem Forum baut man besser".

Gruß Georg

Hallo Uwe, das ist ja fast gemein von dir, du "Mundwässrigmacher"! Das Maschinchen, auf das du hinweist, hat es mir natürlich sofort und in vollem Umfange angetan! Ich liebe halt das Skurrile! Das hast du absolut richtig erkannt! Vielen Dank dafür. Und wann kann ich loslegen? In zwei Jahren vielleicht? Hast du auch daran gedacht? Auch der wässrigste Mund trocknet einmal aus! Also - arbeite noch ein wenig am Timing, lieber Uwe und denke an des Modellbauers Seelennöte, wenn du ihm so tolle Ideen eingibst! Übrigens: Mehrere Baustellen gleichzeitig würden mich überfordern... Aber den Baubogen bestellen könnte ich ja doch. Oder? Hm. Grübel... Schau, was du wieder angerichtet hast! Jetzt hast du an irgendeinem Stellrad in meinem Modellbauerhirn gedreht. Solche Hirnareale arbeiten bekanntlich nicht rational. Das solltest du doch wissen! Geradezu unverantwortlich! Ich bewundere übrigens deine Kenntnisse von Bezugsquellen etc.!
Hallo Georg und Andy - ganz herzlichen Dank auch an euch für eure Beiträge! Georg - ich bin "vollinhaltlich" deiner Meinung! Und Andy, du hast völlig recht, ich arbeite z.Zt. nach den Fotovorlagen im EJ-Sonderheft III/87 auf den Seiten 26/27, also dem "gestrippten" Glaskasten. Erstklassige Perspektiven auf ansonsten verdeckte Bauteile... Zumindest du kannst also auch jetzt im Detail verfolgen, was ich umzusetzen versuche. Bezüglich der Copyright-Anfrage gebe ich dir sehr recht: Verlage sitzen manchmal auf einem zu hohen Ross. Doch was wären sie ohne uns? Gruß Michael (maxl)

Nachtrag an Georg: Dass ich "vollinhaltlich" deiner Meinung bin, bezog sich auf deine Aussage zum Glaskasten allgemein und den zweiten Teil deiner Ausführungen! Zu dem Lob, das du mir spendest, kann ich natürlich nur sagen: Herzlichen Dank! Tut richtig gut! Gruß Michael (maxl)

Hallo Maxl,

das mit dem Zustimmen habe ich schon so verstanden.

Was Uwes Zwischenbemerkung anbelangt, so finde ich diese höchst unverantwortlich. Er hat es geschafft, dass ich wieder Geld ausgegeben will und mir diesem Bogen bestelen möchte.

Ich arbeite derzeit selbst mal wieder an einem Kartonmodell, einem 610mm-Schmalspurpersonenzug für meine waliser Schieferbahn in 0f (12mm). baubeicht folgt demnächst.

Gruß Georg

PS.: Ich habe gerade festgestellt, meine Tastatur hat ein "R"-Problem. Entweder fehlt das R oder es ist zu oft vorhanden. Dienstag gibt es eine neue Tastatur.

Bei dem Baubericht möchte ich unbedingt dabeisein! Gruß Michael (maxl)

Die Feuertür ist geschafft. Hier sieht man sie unlackiert:



Die Türe diente nur der Revision des Feuers und dem Nachschüren. Kohlen wurden (wegen der halbautomatischen Schüttfeuerung) üblicherweise nicht durch sie hindurchgeschaufelt. Der Lokführer scheint mit seinem werdenden Arbeitsplatz zufrieden zu sein (es bleibt ihm auch keine andere Wahl...)



Das war's für dieses Wochenende! Gruß Michael (maxl)

Sag mal...

Der Lokführer scheint mit seinem werdenden Arbeitsplatz zufrieden zu sein

hast du meine Mitarbeit abgeworben???


Ist wieder mal geworden!

Hallo Michael,

welch wunderschöne Detailarbeit, wieder einmal.   
Durch den Vergleich mit dem Lokführer sieht man, dass der Glaskasten doch schon eine gewisse Größe hatte, selbst bei einer kleinen Lok wie dieser. Hoffentlich macht der Mann auch alles richtig!   

Gruß
Andreas

Hallo Michael,

sieht sehr schön aus. Was man aber jetzt schon erkennen kann, ist die Tatsache, das da verflixt wenig Platz gewesen sein dürfte auf diesem kleinen Maschinchen. Ich vermute mal, für mich wärs nix gewesen....

Beste Grüße

von Andy

Dank an Tommy, Andreas und Andy für eure Kommentare. Ich melde mich nach einer kleinen Zwangspause, denn ich war auf der Jagd nach einer Ziehfeder, um das Herstellen von Zierlinien zu erproben. Ich hatte das Teil in der Schweiz geordert und musste ca. zwei Wochen warten, da die Sendung beim Zoll hängengeblieben war. Aber was soll ich euch mit dieser Geschichte langweilen? Tatsache ist, dass meine Bemühungen erfolgreich waren und ich verkünden kann: Zierlinien sind machbar! Hier danke ich ganz besonders Steffan (Pirxorbit), der mir den Tipp gab.



Und so geht's: Natürlich musste ich erstmal sehr herumprobieren, aber ihr könnt sehen, dass man bei entsprechender Verdünnung der Farbe sehr saubere Linien darstellen kann. Ich verwende wasserverdünnbare Acrylfarbe und erspare mir so die Nitroverdünnung. Die Ziehfeder kann ich (aber bitte rechtzeitig!) gleichfalls in Wasser reinigen. Und nun das erste Ergebnis - der hintere Sandkasten:



Ich versuche ja, diesen Glaskasten in seiner ersten Ausführung zu bauen, und da war man mit Zierlinien sehr "spendabel". Beim Nachlackieren hat man später (vermutlich der Mühe des Nachmalens wegen) diese Zierlinien mehr und mehr überstrichen. Die Sandfallrohre kann ich erst später einbauen. In den Sandkasten sind aber bereits Aderendhülsen eingebaut, wo ich den Draht, der einmal die Sandfallrohre darstellen soll, gut einfügen kann. Zur Abwechslung mal wieder ein Vorbildfoto:



Man sieht: Der Sand wurde rein mechanisch mit einem Hebel aufgewühlt und so auf die Schienen gestreut. Für die Vorderräder verfügt der Glaskasten über einen zweiten Sandkasten vor der Rauchkammer. Trotz der späteren Schwarzeinfärbung des Sandkastens sind immer noch Spuren des ersten (hellen) Grün sichtbar - jedenfalls sehe ich das so. Ich freue mich übrigens sehr darüber, jetzt ein brauchbares Verfahren zur Darstellung von Zierlinien zu kennen! Wieder ein Problem gelöst... Gruß Michael (maxl)

Grüß Dich Michael,

eine gute Lösung die Ziehfeder. Damit habe ich (zu Reißbrett zeiten) immer die kleinen und feinen Kreise gemacht.

An Deiner Lok werden die sicher das i-Tüpfelchen sein   

Ob I-Tüpfelchen oder Sahnehäubchen - wunderschön und gut gelungen!  

Gruß
Andreas

Hallo Michael,

ichn bin ja vollkommen baff wegen der Wirkung dieser Linien! Das könnte die Lösung für einige Probleme sein. Die Frage ist nur: Müssen die aus der Schweiz sein oder gehen auch andere? ;-)

Beste Grüße

von Andy

Hallo Andy - die Ziehfeder muss natürlich nicht aus der Schweiz kommen! Wahrscheinlich war ich nicht geschickt genug mit meiner Internetrecherche. Früher waren Ziehfedern Bestandteil jedes besseren Zirkelkastens. Aktuell konnte ich keinen Anbieter finden, der so ein Teil noch herstellt... Das lag vielleicht an mir. Tatsache ist, dass gebrauchte Ziehfedern hoch gehandelt werden - wenn die Qualität stimmt. Ich habe 30,- € hingeblättert plus Versand plus Zoll plus zum Zollamt fahren plus Parkgebühren (plus Speeding-Ticket). Naja. Lehrgeld halt... Bei meinem Anbieter ("Kalligraphie" - Scriptorium Am Rheinsprung, Basel) war das das günstigste Angebot. Das Doppelte hätte ich locker auch investieren können!
An euch drei, Dieter, Andreas und Andy vielen Dank für euer Lob! Tut halt immer wieder sehr gut! Gruß Michael (maxl)

Das mit der Ziehfeder ist eine feine Sache. Sauber aussehen tut es auch noch   
Aber es weckt leider auch wieder Begehrlichkeiten Michael

Das tut mir ja sooo leid, Uwe! Aber warum soll es dir eigentlich besser gehen als dem Rest??? Wie gut, dass deine Einfälle und Hinweise ausnahmslos nie Begehrlichkeiten wecken oder geweckt haben! Ach - die Welt ist ungerecht. Gruß Michael (maxl)