Die Neubau-Schnellzugwagen AB4üpe-56 und B4üpe-56 der DR
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Die Neubau-Schnellzugwagen AB4üpe-56 und B4üpe-56 der DR
Hallo zusammen,
seit einiger Zeit - beginnend am 30.04.2019 - dümpelt ein Wagenbauprojekt vor sich hin, das jetzt immerhin einen gewissen Stand erreicht hat, so dass ich es vorstellen möchte.
Es ist, auch wenn es auf den ersten Blick gar nicht danach aussieht, das materialmäßig aufwendigste Bauvorhaben. 7 alte Wagen - 3 Piko-Modernisierungswagen, 2 Liliput-Schürzenspeisewagen und 2 Liliput-Schürzenwagen sind hierbei als Teilespender "draufgegangen". Gut, die Drehgestelle der Schürzenwagen sind dann immerhin unter meine beiden Schicht-Postwagen gewandert, und die sonstigen Reste sind zu einem fiktiven 26-m-Speisewagen nach einem Mitropa-Projekt von 1937 mutiert.
Zum Vorbild: 1956 lieferte der VEB Waggonbau Bautzen jeweils zwei Baumuster-Schnellzugwagen 1./2. Klasse bzw. 2. Klasse an die DR ab. Die Wagen sind als AB4üpe-56 und B4üpe-56 bekannt geworden. Die 4 Wagen hatten windschnittige Wagenenden und Seitenschürzen, entsprachen also in ihrem Äußeren den Schürzenwagen. Die Länge über Puffer (LüP) von 23.500 mm stimmte hierbei mit der der Vorkriegs-Schürzenspeise- und Schlafwagen der Mitropa überein.
Neu waren die ausgerundeten Seitenwandfenster, deren Oberteil mittels Kurbel nach oben geöffnet werden konnte. Dies fand sich später bei den Modernisierungswagen wieder.
Ebenfalls neu waren eine Druckbelüftungsanlage, wodurch die Dachlüfter entfielen, und die Drehgestelle der Bauart Görlitz V mit 2.500 mm Achsstand. Die Abteile der 2. Klasse besaßen Polstersitze mit Kunstlederbezug, die der 1. Klasse stoffgepolsterte Einzelsitze. Letztmalig gab es doppelflügelige Abteiltüren der 1. Klasse.
Nach der Bauart markierten diese Wagen den Übergang von den Schürzenwagen zu den Einheits-Reisezugwagen des Typs B, Baumerkmale fanden sich aber auch in den Modernisierungswagen wieder. Eine Serienlieferung erfolgte nicht, die internationale Standardisierung im Rahmen des UIC und OSShD warf bereits ihre Schatten voraus.
Erhalten geblieben ist kein Wagen, der letzte und bereits gerupfte B4üpe wurde um die Jahrtausendwende verschrottet.
Im Kleinen konnten sich bisher nur die TT-Bahner, dafür bereits seit Mitte der sechziger Jahre, am Zeuke-Modell erfreuen.
Naheliegend war für mich dann die Verwendung der langen Liliput-Schürzenspeisewagen für Dach und Untergestell sowie der Piko-Modernisierungswagen für die Seitenwände.
Von der Verwendung des Dge habe ich jedoch abgesehen, die Höhenlage der Fenster paßt nicht. Statt dessen mußten zwei Bge und ein ABge daran glauben.
Die Seitenwände habe ich "herausgedremelt", und an den 2.-Klasse-Enden um je ein Abteil verlängert.
Mit den Wagenenden der Schürzenwagen paßte das dann erstaunlich genau mit der Länge des Daches und Untergestells.
Dann hatte ich mir in den Kopf gesetzt, den Wagenkasten so zu bauen, dass man Dach und Untergestell wieder, wie bei den Liliput-Wagen, einklipsen konnte.
Mit einer Armada an Evergreen-Streifen und einiger Nacharbeit an den Rastnasen ist mir das auch gelungen.
An den Wagenenden wurde die einflügelige Übergangstür durch die doppelflügelige der Modernisierungswagen ersetzt.
Die Arbeiten wurden natürlich bei beiden Wagen vorgenommen, hier ist der Wagenkasten-Rohbau fertig.
Dach und Untergestell lassen sich nun, wie vorgesehen, am Wagenkasten einrasten.
Das Dach ist hier bereits der Dachlüfter und Wasserkästen beraubt, und die Nischen der Oberwagenlaternen sind verschlossen.
Der zusammengeklipste AB4üpe steht hier noch auf den falschen MD-Drehgestellen des Teilespenders.
An den Wagenenden sind einige Arbeiten erforderlich. Dach und Untergestell müssen etwas angeschrägt werden, der Ausschnitt für die Einstiegsstufen ist etwas zu verbreitern, und die Sirnseiten bekommen die Aufnahmen für die integrierten Zugschlußlampen. Die Löcher für die freistehende Griffstange sind gebohrt.
Auf dem Dach sind das Lüftungsgitter - es saß auf der Gangseite rechts - und die Wartungsklappen ergänzt.
Natürlich an beiden Wagen ...
Mit den Drehgestellen hadere ich nun. Ich würde gerne die der aktuellen Piko-Modernisierungswagen nehmen, da diese einzeln lieferbar sind.
Gebraucht werden die Exemplare ohne Lichtmaschine.
Leider ist jedoch meine Nachfrage bei Piko, ob denn auch die Böden mit KK-Kulissen zu bekommen wären, freundlich, aber abschlägig beantwortet worden.
Schade, denn das hätte perfekt gepaßt - sie Bild, unten. Das ist ein aktueller Piko-Mod.-Wagen.
Zwei der aktuellen Modernisierungwagen als Teilespender zu opfern, ist mir jedoch schlicht zu teuer.
Damit würden der Materialpreis pro Wagen dann auf Brawa-Niveau klettern.
Bin also noch am Grübeln und werde mich solange der Fertigstellung und Lackierung von Dach und Wagenkasten widmen.
Herzliche Grüße
Steffen
seit einiger Zeit - beginnend am 30.04.2019 - dümpelt ein Wagenbauprojekt vor sich hin, das jetzt immerhin einen gewissen Stand erreicht hat, so dass ich es vorstellen möchte.
Es ist, auch wenn es auf den ersten Blick gar nicht danach aussieht, das materialmäßig aufwendigste Bauvorhaben. 7 alte Wagen - 3 Piko-Modernisierungswagen, 2 Liliput-Schürzenspeisewagen und 2 Liliput-Schürzenwagen sind hierbei als Teilespender "draufgegangen". Gut, die Drehgestelle der Schürzenwagen sind dann immerhin unter meine beiden Schicht-Postwagen gewandert, und die sonstigen Reste sind zu einem fiktiven 26-m-Speisewagen nach einem Mitropa-Projekt von 1937 mutiert.
Zum Vorbild: 1956 lieferte der VEB Waggonbau Bautzen jeweils zwei Baumuster-Schnellzugwagen 1./2. Klasse bzw. 2. Klasse an die DR ab. Die Wagen sind als AB4üpe-56 und B4üpe-56 bekannt geworden. Die 4 Wagen hatten windschnittige Wagenenden und Seitenschürzen, entsprachen also in ihrem Äußeren den Schürzenwagen. Die Länge über Puffer (LüP) von 23.500 mm stimmte hierbei mit der der Vorkriegs-Schürzenspeise- und Schlafwagen der Mitropa überein.
Neu waren die ausgerundeten Seitenwandfenster, deren Oberteil mittels Kurbel nach oben geöffnet werden konnte. Dies fand sich später bei den Modernisierungswagen wieder.
Ebenfalls neu waren eine Druckbelüftungsanlage, wodurch die Dachlüfter entfielen, und die Drehgestelle der Bauart Görlitz V mit 2.500 mm Achsstand. Die Abteile der 2. Klasse besaßen Polstersitze mit Kunstlederbezug, die der 1. Klasse stoffgepolsterte Einzelsitze. Letztmalig gab es doppelflügelige Abteiltüren der 1. Klasse.
Nach der Bauart markierten diese Wagen den Übergang von den Schürzenwagen zu den Einheits-Reisezugwagen des Typs B, Baumerkmale fanden sich aber auch in den Modernisierungswagen wieder. Eine Serienlieferung erfolgte nicht, die internationale Standardisierung im Rahmen des UIC und OSShD warf bereits ihre Schatten voraus.
Erhalten geblieben ist kein Wagen, der letzte und bereits gerupfte B4üpe wurde um die Jahrtausendwende verschrottet.
Im Kleinen konnten sich bisher nur die TT-Bahner, dafür bereits seit Mitte der sechziger Jahre, am Zeuke-Modell erfreuen.
Naheliegend war für mich dann die Verwendung der langen Liliput-Schürzenspeisewagen für Dach und Untergestell sowie der Piko-Modernisierungswagen für die Seitenwände.
Von der Verwendung des Dge habe ich jedoch abgesehen, die Höhenlage der Fenster paßt nicht. Statt dessen mußten zwei Bge und ein ABge daran glauben.
Die Seitenwände habe ich "herausgedremelt", und an den 2.-Klasse-Enden um je ein Abteil verlängert.
Mit den Wagenenden der Schürzenwagen paßte das dann erstaunlich genau mit der Länge des Daches und Untergestells.
Dann hatte ich mir in den Kopf gesetzt, den Wagenkasten so zu bauen, dass man Dach und Untergestell wieder, wie bei den Liliput-Wagen, einklipsen konnte.
Mit einer Armada an Evergreen-Streifen und einiger Nacharbeit an den Rastnasen ist mir das auch gelungen.
An den Wagenenden wurde die einflügelige Übergangstür durch die doppelflügelige der Modernisierungswagen ersetzt.
Die Arbeiten wurden natürlich bei beiden Wagen vorgenommen, hier ist der Wagenkasten-Rohbau fertig.
Dach und Untergestell lassen sich nun, wie vorgesehen, am Wagenkasten einrasten.
Das Dach ist hier bereits der Dachlüfter und Wasserkästen beraubt, und die Nischen der Oberwagenlaternen sind verschlossen.
Der zusammengeklipste AB4üpe steht hier noch auf den falschen MD-Drehgestellen des Teilespenders.
An den Wagenenden sind einige Arbeiten erforderlich. Dach und Untergestell müssen etwas angeschrägt werden, der Ausschnitt für die Einstiegsstufen ist etwas zu verbreitern, und die Sirnseiten bekommen die Aufnahmen für die integrierten Zugschlußlampen. Die Löcher für die freistehende Griffstange sind gebohrt.
Auf dem Dach sind das Lüftungsgitter - es saß auf der Gangseite rechts - und die Wartungsklappen ergänzt.
Natürlich an beiden Wagen ...
Mit den Drehgestellen hadere ich nun. Ich würde gerne die der aktuellen Piko-Modernisierungswagen nehmen, da diese einzeln lieferbar sind.
Gebraucht werden die Exemplare ohne Lichtmaschine.
Leider ist jedoch meine Nachfrage bei Piko, ob denn auch die Böden mit KK-Kulissen zu bekommen wären, freundlich, aber abschlägig beantwortet worden.
Schade, denn das hätte perfekt gepaßt - sie Bild, unten. Das ist ein aktueller Piko-Mod.-Wagen.
Zwei der aktuellen Modernisierungwagen als Teilespender zu opfern, ist mir jedoch schlicht zu teuer.
Damit würden der Materialpreis pro Wagen dann auf Brawa-Niveau klettern.
Bin also noch am Grübeln und werde mich solange der Fertigstellung und Lackierung von Dach und Wagenkasten widmen.
Herzliche Grüße
Steffen
Steffen70619- Schneidmatten-Virtuose
Glufamichel, lok1414 und klaus.kl mögen diesen Beitrag
Re: Die Neubau-Schnellzugwagen AB4üpe-56 und B4üpe-56 der DR
Nach langer Zeit habe ich mich nun wieder den beiden Neubau-Schnellzugwagen gewidmet.
Hatte bei Piko 4 Görlitz-V-Drehgestelle für die Modernisierungswagen bestellt, und nach Aufbohren der Befestigungslöcher auf 5 mm und Ansenken von innen mit 7 mm lassen sie auch montieren und passen von der Höhe ganz gut.
Könnte mich jetzt der Lackvorbereitung widmen und hoffe, die etwas schneller fertigzukriegen
Hatte bei Piko 4 Görlitz-V-Drehgestelle für die Modernisierungswagen bestellt, und nach Aufbohren der Befestigungslöcher auf 5 mm und Ansenken von innen mit 7 mm lassen sie auch montieren und passen von der Höhe ganz gut.
Könnte mich jetzt der Lackvorbereitung widmen und hoffe, die etwas schneller fertigzukriegen
Steffen70619- Schneidmatten-Virtuose
Bastlerfuzzy, Glufamichel, maxl, Classic und laiva-ukko mögen diesen Beitrag
Re: Die Neubau-Schnellzugwagen AB4üpe-56 und B4üpe-56 der DR
Das sieht sehr gut aus, Steffen! Würde ich mich nie trauen... und bin schon sehr gespannt auf das Endergebnis!
Beste Grüße
Michael
Beste Grüße
Michael
maxl- Forenurgestein
Steffen70619 mag diesen Beitrag
Re: Die Neubau-Schnellzugwagen AB4üpe-56 und B4üpe-56 der DR
Vielen Dank, Michael, für Deine lobenden Worte. Muß dann mal wirklich meinen Revell-Kompressor einweihen und den Luftpinsel schwingen.
Aus einigen Resten der Spendermodelle ..
... ist übrigens auch ein "What-If"-Modell im Entstehen. Ein 26-m-Speisewagen der Mitropa, der auf einer Projektskizze im Mühl "75 Jahre Mitropa" aus dem Jahre 1937 für einen 48-plätzigen Speisewagen beruht. Im Grunde genommen ein um ein Speiseabteil verlängerter Schürzen-Speisewagen mit geringfügig vergrößerter Küche/Anrichte.
Wird ein ganz schöner Klopper. Aber auch die letzten Schlafwagenentwicklungen der Mitropa wiesen bereits eine LüP von 26 m auf.
Aus einigen Resten der Spendermodelle ..
... ist übrigens auch ein "What-If"-Modell im Entstehen. Ein 26-m-Speisewagen der Mitropa, der auf einer Projektskizze im Mühl "75 Jahre Mitropa" aus dem Jahre 1937 für einen 48-plätzigen Speisewagen beruht. Im Grunde genommen ein um ein Speiseabteil verlängerter Schürzen-Speisewagen mit geringfügig vergrößerter Küche/Anrichte.
Wird ein ganz schöner Klopper. Aber auch die letzten Schlafwagenentwicklungen der Mitropa wiesen bereits eine LüP von 26 m auf.
Steffen70619- Schneidmatten-Virtuose
maxl und laiva-ukko mögen diesen Beitrag
Re: Die Neubau-Schnellzugwagen AB4üpe-56 und B4üpe-56 der DR
In der Tat, Steffen - das wird ein Klopper! Ich fühle mich an Willy Ades Versuche erinnert,
Trix solche Art Fahrzeuge in 1:100 unverkürzt schmackhaft zu machen. Aber du setzt nochmal einen drauf...
Naja, der R1-Radius ist für dich ja vermutlich auch kein Thema!
Als Kind habe ich überhaupt nicht wahrgenommen, dass alle meine vier Wagen dieser modernen Bauart verkürzt waren.
Ich fand sie sehr stimmig und war komplett ahnungslos. Naja - ich hätte die Fenster zählen können.
Aber darauf kam ich gar nicht. Der Glaube daran, dass der Modellbahnhersteller alles richtig machte, war stärker.
Weiter guten Umbauerfolg und beste Grüße
Michael
Trix solche Art Fahrzeuge in 1:100 unverkürzt schmackhaft zu machen. Aber du setzt nochmal einen drauf...
Naja, der R1-Radius ist für dich ja vermutlich auch kein Thema!
Als Kind habe ich überhaupt nicht wahrgenommen, dass alle meine vier Wagen dieser modernen Bauart verkürzt waren.
Ich fand sie sehr stimmig und war komplett ahnungslos. Naja - ich hätte die Fenster zählen können.
Aber darauf kam ich gar nicht. Der Glaube daran, dass der Modellbahnhersteller alles richtig machte, war stärker.
Weiter guten Umbauerfolg und beste Grüße
Michael
maxl- Forenurgestein
Steffen70619 mag diesen Beitrag
Re: Die Neubau-Schnellzugwagen AB4üpe-56 und B4üpe-56 der DR
maxl schrieb:In der Tat, Steffen - das wird ein Klopper! Ich fühle mich an Willy Ades Versuche erinnert,
Trix solche Art Fahrzeuge in 1:100 unverkürzt schmackhaft zu machen. Aber du setzt nochmal einen drauf...
Naja, der R1-Radius ist für dich ja vermutlich auch kein Thema!
Als Kind habe ich überhaupt nicht wahrgenommen, dass alle meine vier Wagen dieser modernen Bauart verkürzt waren.
Ich fand sie sehr stimmig und war komplett ahnungslos. Naja - ich hätte die Fenster zählen können.
Aber darauf kam ich gar nicht. Der Glaube daran, dass der Modellbahnhersteller alles richtig machte, war stärker.
Weiter guten Umbauerfolg und beste Grüße
Michael
Das stimmt Michael, die meisten größeren Waggons sind ja in 1/100 gehalten. Das ist auch mir sehr lange nicht aufgefallen. Da haben uns die Hersteller lange mal richtig verkohlt
@Steffen
das sieht schon richtig gut aus - freue mich schon auf Dein Ergebnis
laiva-ukko- Forenguru
maxl und Steffen70619 mögen diesen Beitrag
Re: Die Neubau-Schnellzugwagen AB4üpe-56 und B4üpe-56 der DR
Hallo Michael & Stephan,
vielen Dank für eure Beiträge, das freut mich doch sehr. Muß ich gleich mal vom Thema abschweifen ... es sei mir hoffentlich vergeben.
Die 1:100 verkürzten Wagen habe ich schon vor Jahrzehnten "verbannt". Das liegt aber auch an meinem Modellbahneinstieg 1973 in die Nenngröße TT. Die Zeuke-Schnellzugwagen des Typs Y waren mit 195 mm bereits maßstäblich lang - und drei davon waren mit der V180 mein allererster Zug. Irgendwie prägt das mehr, als man sich bewußt ist.
Dazu kommt, daß die OSShD-Standard-Reisezugwagen der Typen B, Y und Y/B 70 mit einer LüP von 24.500 mm knapp 2 m kürzer waren als die 26,4-m-Wagen der DB, die es dort schon seit den 50er Jahren gab. Erst die "Halberstädter" und "Bautzener" Wagen der DR knackten Ende der 70er/Anfang der 80er diese Marke.
Zu meinem Umstieg auf H0 ab '87 hatte ich mir auch ein paar der Schicht-Schnellzugwagen des Typs B zugelegt. Das waren zu der Zeit noch die einzigen für mich zugänglichen, aktuell erhältlichen und verkürzten Modelle. Da Schicht aber auch die Proportionen der Fenster verzerrt hatte, paßten die Wagen weder zu den maßstäblich langen Modernisierungs- noch zu den Rekowagen und sahen recht besch...eiden aus. Seitdem war das Thema 1:100 verkürzte Wagen für mich durch, und ich habe die Wagen alsbald wieder verkauft.
Liliput und Rivarossi (meine ich) waren die ersten, die schon in den 70er Jahren maßstäblich lange 26,4-m-Wagen hatten.
Zum Vergleich (von vorn nach hinten):
- Neuauflage des 1:100 verkürzten Schicht-Postwagens (ist nur ein Teilespender für DT-Reko 64)
- maßstäblich langer Piko-Y-Wagen (Neukonstruktion '21)
- 26-m-Schürzenspeisewagen (Mitropa-Projekt 1937)
- Neubauwagen B4üpe-56 (LüP 23.500 mm)
Da also meine "H0-Karriere" gut 20 Jahre nach der Michaels begann, und die DB zudem nicht meine Baustelle ist, hat sich für mich das Thema der verkürzten Wagen eigentlich gar nicht mehr gestellt. Neben den disproportionierten Schicht-Wagen gab es nur von Roco einmal eine Auflage der 1:100 verkürzten Halberstädter. Die sind für mich uninteressant, da Sachsenmodelle schon in den 90ern die Y/B-70 und die Halberstädter als maßstäblich lange Wagen brachte.
@Michael: R1 ist aber durchaus ein Thema für mich. Da müssen aber nur die mit KK-Kulissen nachgerüsteten Güterwagen und zweiachsigen Personenwagen durch. Die Schnellzugwagen müssen den R2 befahren können. Aus einigen Piko-A-Gleissets baue ich mir hin und wieder mal eine Probestrecke auf. Da ist dann von R1 bis R3 alles drin. Für Nebenstrecken und Anschlußbahnen ist R1 doch völlig in Ordnung.
@Stephan: Na ja, Roco hat das schon ab Mitte 80er Jahre recht genau kommuniziert, und das Thema der verkürzten Wagen betraf zumindest ab den 70ern eigentlich nur die 26,4-m-Wagen der UIC-Typen X und Z sowie ihre Derivate. In den 50er und 60er Jahren waren verkürzte vierachsige Schnellzugwagen sozusagen "Stand der Technik".
vielen Dank für eure Beiträge, das freut mich doch sehr. Muß ich gleich mal vom Thema abschweifen ... es sei mir hoffentlich vergeben.
Die 1:100 verkürzten Wagen habe ich schon vor Jahrzehnten "verbannt". Das liegt aber auch an meinem Modellbahneinstieg 1973 in die Nenngröße TT. Die Zeuke-Schnellzugwagen des Typs Y waren mit 195 mm bereits maßstäblich lang - und drei davon waren mit der V180 mein allererster Zug. Irgendwie prägt das mehr, als man sich bewußt ist.
Dazu kommt, daß die OSShD-Standard-Reisezugwagen der Typen B, Y und Y/B 70 mit einer LüP von 24.500 mm knapp 2 m kürzer waren als die 26,4-m-Wagen der DB, die es dort schon seit den 50er Jahren gab. Erst die "Halberstädter" und "Bautzener" Wagen der DR knackten Ende der 70er/Anfang der 80er diese Marke.
Zu meinem Umstieg auf H0 ab '87 hatte ich mir auch ein paar der Schicht-Schnellzugwagen des Typs B zugelegt. Das waren zu der Zeit noch die einzigen für mich zugänglichen, aktuell erhältlichen und verkürzten Modelle. Da Schicht aber auch die Proportionen der Fenster verzerrt hatte, paßten die Wagen weder zu den maßstäblich langen Modernisierungs- noch zu den Rekowagen und sahen recht besch...eiden aus. Seitdem war das Thema 1:100 verkürzte Wagen für mich durch, und ich habe die Wagen alsbald wieder verkauft.
Liliput und Rivarossi (meine ich) waren die ersten, die schon in den 70er Jahren maßstäblich lange 26,4-m-Wagen hatten.
Zum Vergleich (von vorn nach hinten):
- Neuauflage des 1:100 verkürzten Schicht-Postwagens (ist nur ein Teilespender für DT-Reko 64)
- maßstäblich langer Piko-Y-Wagen (Neukonstruktion '21)
- 26-m-Schürzenspeisewagen (Mitropa-Projekt 1937)
- Neubauwagen B4üpe-56 (LüP 23.500 mm)
Da also meine "H0-Karriere" gut 20 Jahre nach der Michaels begann, und die DB zudem nicht meine Baustelle ist, hat sich für mich das Thema der verkürzten Wagen eigentlich gar nicht mehr gestellt. Neben den disproportionierten Schicht-Wagen gab es nur von Roco einmal eine Auflage der 1:100 verkürzten Halberstädter. Die sind für mich uninteressant, da Sachsenmodelle schon in den 90ern die Y/B-70 und die Halberstädter als maßstäblich lange Wagen brachte.
@Michael: R1 ist aber durchaus ein Thema für mich. Da müssen aber nur die mit KK-Kulissen nachgerüsteten Güterwagen und zweiachsigen Personenwagen durch. Die Schnellzugwagen müssen den R2 befahren können. Aus einigen Piko-A-Gleissets baue ich mir hin und wieder mal eine Probestrecke auf. Da ist dann von R1 bis R3 alles drin. Für Nebenstrecken und Anschlußbahnen ist R1 doch völlig in Ordnung.
@Stephan: Na ja, Roco hat das schon ab Mitte 80er Jahre recht genau kommuniziert, und das Thema der verkürzten Wagen betraf zumindest ab den 70ern eigentlich nur die 26,4-m-Wagen der UIC-Typen X und Z sowie ihre Derivate. In den 50er und 60er Jahren waren verkürzte vierachsige Schnellzugwagen sozusagen "Stand der Technik".
Steffen70619- Schneidmatten-Virtuose
maxl mag diesen Beitrag
Re: Die Neubau-Schnellzugwagen AB4üpe-56 und B4üpe-56 der DR
Sehr interessant, Steffen, wie du hier noch mal das Thema maßstabsgerechter Personenwagen aufrollst.
Das Vergleichsfoto hilft sehr. Vielen Dank!
Im Moment kann ich nur aus der Erinnerung sprechen: Als die DB in den fünfziger Jahren die neuen großen Ganzstahl-Personenwagen vorstellte,
brachte sie die Modellbahnhersteller (ich weiß es aber nur von Trix) in Verlegenheit.
Um R1 zu "wuppen" brachte Trix sie schließlich verkürzt heraus, ohne in irgendeiner Form (oder allenfalls versteckt) darauf hinzuweisen.
Diese "Problematik" war mir damals überhaupt nicht bewusst.
Ich war kein Fenster- und erst recht kein Nietenzähler... Meinen ersten Touropa-Wagen in Blech hüte ich heute noch.
Es war ein Schüler-Tauschgeschäft. Und ich war im Modelleisenbahnerhimmel. Ein ganzer Zug wäre ein Traum gewesen.
Die näheren Umstände der verkürzten Darstellung wurden mir erst jetzt bei meinen Recherchen klar,
ebenso wie die Versuche Willy Ades, mit dem Maßstab 1:100 einen vorbildgetreueren Kompromiss zu schaffen.
Danke für deine Erläuterungen!
Beste Grüße
Michael
Das Vergleichsfoto hilft sehr. Vielen Dank!
Im Moment kann ich nur aus der Erinnerung sprechen: Als die DB in den fünfziger Jahren die neuen großen Ganzstahl-Personenwagen vorstellte,
brachte sie die Modellbahnhersteller (ich weiß es aber nur von Trix) in Verlegenheit.
Um R1 zu "wuppen" brachte Trix sie schließlich verkürzt heraus, ohne in irgendeiner Form (oder allenfalls versteckt) darauf hinzuweisen.
Diese "Problematik" war mir damals überhaupt nicht bewusst.
Ich war kein Fenster- und erst recht kein Nietenzähler... Meinen ersten Touropa-Wagen in Blech hüte ich heute noch.
Es war ein Schüler-Tauschgeschäft. Und ich war im Modelleisenbahnerhimmel. Ein ganzer Zug wäre ein Traum gewesen.
Die näheren Umstände der verkürzten Darstellung wurden mir erst jetzt bei meinen Recherchen klar,
ebenso wie die Versuche Willy Ades, mit dem Maßstab 1:100 einen vorbildgetreueren Kompromiss zu schaffen.
Danke für deine Erläuterungen!
Beste Grüße
Michael
maxl- Forenurgestein
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