Pulveräffchens Victory

Ich hab mich damals an der Gorch Fock ranggetraut bis zu den Segeln war alles gut aber dann (ich hab drei Wochen gebraucht um die Knoten aus den Fingern zu bekommen )jetzt mal im Ernst Segler nein Danke alle dies machen haben mein Höchsten Respekt

Hallo Robert,

das ist wirklich ein wunderschönes Schiff!!! Ein treffenderes Attribut fällt mir einfach nicht ein...

Vielen lieben Dank Michael!

Da es ab jetzt nur noch "Stoff am Spies" hier zu vertakeln gibt, würde ich Euch gerne mal die "Pulveräffchen-Variante" näher bringen wollen.

Wie ich die Segel herstelle hatte ich, glaube ich schon mal beschrieben. (mittlerweile ganz schön üppig geworden mein BB.... )
Also Segel an die Rah "genäht", mit grauem Nähgarn - finde ich ästhetischer als den 0.25er Faden. Dann den "Galgen" aufgebaut und die Rah daran befestigt.

Die Bulinspruten schon mal angebracht sowie die Geitaue und Gordings (in Bauanleitung 108, Seite 11 die Taue C; D; E; F) vorgetakelt. Geht recht einfach mit dem Hilfsgerüst.
Vorderseite:

Rückseite:


Die untere Querstange des Gerüsts hat alle 10mm ein Loch, das hilft jetzt beim sortieren der Taue, später beim fixieren.


Das ganze Konstrukt an einen Platz gebracht an dem man gefahrlos "rumsauen" kann. Ein altes Bettlaken vom Flohmarkt dient als Unterlage, extra für solche Bastelarbeiten angeschafft.  Das Segel mit einer Sprühflasche nass gemacht und mit den Tauen in "Form" gebracht.


Auf dem nächsten Bild sieht man schon den künstlichen Sommerwind, der das Segel in noch bessere Form bringen soll.


So trocknet es jetzt vor sich hin, und wenn es mir morgen gefällt geht´s weiter, wenn nicht wiederholt sich das Prozedere von künstlichem Regen und Wind.


Wenn es bis dahin auch nicht unbedingt lehrreich war, so war es doch hoffentlich unterhaltsam!   Liebe Grüße,
Robert

Was sprühst du auf die Segel, damit diese nach dem Trocknen die gewünschte Form beibehalten?

Bei der "Beförderung" von einer Papierserviette zum Segel erhält dieses ja schon eine Behandlung aus Wasser-Holzleim-grauer Farbe Gemisch. Daher reicht das besprühen mit Wasser aus.

das ist ne PAPIERSERVIETTE?!?!

...eigentlich sogar Zwei, übereinander.

Gruß Mario

Hallo und guten Abend!

Nachdem scheinbar der ein oder andere überrascht war das meine Segel aus Zellulose bestehen, hier noch mal ein kurzer Exkurs in die Historie...  
...begonnen hat es damit das ich, als die Stagsegel "anstanden", bemängelte das es für diese Segel keine Takelung gab um sie zu bergen. (siehe ab Seite 34 dieses BB) Ich ersann also eine Alternative, die mir auch vom "Faltenwurf" besser gefiel als die gelieferten Stoffsegel. Und hätte mir Kapitän Zufall nicht ein Paket Papierservietten im Format 40 x 40 cm in die Hände gespielt, sähe die alte Dame vermutlich jetzt nackiger aus.  Denn für einige Segel ist das hier so gängige Format von 30 x 30 cm zu klein. Jedenfalls wusste ich ab dem Zeitpunkt ich kann (und will) alle Segel aus Zellulose machen.
Beamen wir uns wieder in die Gegenwart:
Da ich heute die, im übrigen völlig geruchsneutrale, Blähung des Großsegels als "erstmal" ausreichend erachtete (für den Einbau, später kann ich immer noch mit Wasser und Föhn "nachblähen" ) nahm ich das Segel vom Gerüst und plazierte selbiges dann wieder mit Segel am Schiff.



Und jetzt högschte Konzentration...
Das Zurring für den Hanger der Großrah... (meine Version des Hangers )...immer schön darauf achten innerhalb der Stage zu bleiben...

...das war irgendwann geschafft, jedenfalls erstmal grob, es folgten die Fallen...




Das mit den Fallen hat beim Fockmast schon nicht zu meiner völligen Zufriedenheit geklappt, aber da dachte ich: "Robert, Du bist einfach zu doof und handwerklich zu limitiert!" Das kann ich immer noch nicht ausschließen, aber es hat auch damit zu tun, dass das graue 0,5er Tau etwas mehr 0,5 ist als seine braunen und schwarzen Geschwister.

So hängt nun die Rah, das Gerüst ist weg und meine Konzentration auch.


Der nächste Schritt wird sein die Rah provisorisch anzubrassen, das Rack zu befestigen...

...auch nochmal so´n feinmotorisches Highlight...

Ganz ehrlich, ohne mein Gerüst wäre ich kläglich gescheitert, hier also meine höchste Bewunderung für alle, die das nach Bauanleitung hinbekommen haben.

Ich mach mir jetzt ´n Bier auf, das krieg ich ohne zu scheitern hin!
Liebe Grüße
Robert

Hallo Robert es fehlen mir die Worte einfach unvorstellbar Gut haupsache du weisst am ende noch wo was Hinkommt vor lauter gestrippe Tolle Arbeit

Danke, aber wo was hinkommt sagt mir ja unter anderem die Bauanleitung. ...und aus der Praxis für die Praxis: die Tauenden, die ich erst später belegen möchte sind beschriftet. Macht´s dann doch etwas einfacher.

Das Rack ist um den Mast getüddelt und die Fallen sind vertakelt. Da ich ja einen Ringbolzen der Fallen schon für einen "Stagspanner" misbraucht habe und die Symetrie der Fallen erhalten wollte, hab ich einfach zwei neue Ringbolzen auf die andere Seite des Masts gesetzt (künstlerische Freiheit ) und die Fallen mit ´nem ordentlichen Lashing versehen.


Diese Taue einfach nur an einen Ringbolzen zu knoten bring ich nicht über´s Herz.

Die Rah provisorisch angebrasst, die Toppnanten getakelt damit sich die Rah beim Takeln der übrigen Taue nicht schief stellt und dann reicht das für heute.

Liebe Grüße
Robert

Robert einfach geil,
aus deinem schmudeligen(ich habe immer schon gesagt;klasse Idee)
holst du uns alle ein,mit deinem ersten Modell
wieso hast du nochmal so späht angefangen mit deiner victory
dann hätte ich mich,bei vielen Sachen an deinem baubericht halten können.

Wenn man so etwas von einem gesagt bekommt, der selbst täglich im Modellbau-Olymp ein und aus geht, dann kannst du dir darauf etwas einbilden, Robert!!!

Vielen lieben Dank für die schönen Worte, Karl-Josef!
Freut mich sehr das Du Gefallen an dem ollen Wrack findest!

...und Nein Michael, ich werd´ mir nix drauf einbilden, dazu kenn´ ich die Schwachstellen meines Bastelgemetzels viiiieeel zu genau! ...aber vielleicht freue ich mich ein klitzekleines Bisschen mehr über seine Worte ,als sonst...

Liebe Grüße
Robert

Weil´s grad so schön ins Thema passt und ich heute überhaupt keine Lust hatte Strippen zu ziehen...

Eine original Papierserviette und der schon vorbereitete Rohling des Großmarssegels


Der Rohling besteht aus zwei übereinander geklebten Servietten, und ich habe alles, was mir einfiel probiert um das ohne Falten hinzubekommen. Keine Chance.... Einpinseln, Tauchbad...die wenigsten Falten gibt es, wenn ich das Wasser-Holzleim-Farbe Gemisch mit einer Schaumstoffrolle (zum Lackieren) auf die Servietten rolle. Aber die Zelulose wirft schon Falten wenn man das Wort Wasser nur flüstert...  Das war auch der Grund warum ich meine Klüversegel eingeholt darstelle, die Falten haben ums Verrecken nicht zum Winkel der Segel am Stag gepasst.
Ausschussquote beim Rohlinge (aller Segel) herstellen über 50%... nur wegen der Falten...

Aber ein paar haben´s ja dann doch aufs Schiff geschafft.

Zurück zum Grosmarssegel, der Rohling schrumpft beim Trocknen


Hier mit dem Bausatzsegel

und mit meiner Pappschablone, die Konturen etwas verändert


Mehr gibt´s diese Woche nicht mehr, ich gönne mir morgen nach Feierabend ein bastelfreies Wochenende!
...und Euch Ruhe vor diesem Baubericht!

Liebe Grüße
Robert

Son making of der Segel find ich schon mal gut . Das ist was zum nachmachen.

Gruß Mario

Stahlschiffbauer schrieb:Son making of der Segel find ich schon mal gut . Das ist was zum nachmachen.

Gruß Mario

...zum Besser machen, bitte!
...und dann natürlich hier posten.

[spock]Faszinierend[/spock]

...ein recht irdischer Warp-Antrieb...

Danke, Michael!

Robert,  
aber vielleicht freue ich mich ein klitzekleines Bisschen mehr über seine Worte ,als sonst...
du meinst doch nicht mich  

...ja wen den sonst?

Pulveraffe schrieb:...ja wen den sonst?

Robert ich mach jetzt Schluss da kann ich heute ja überhaupt nicht mehr schlafen
aber nette worte

Guten Abend, liebe Bastelfreunde!
Nach einer kurzen Bastelpause geht´s hier in kleinen Schritten voran. Das Großsegel ist fast vertakelt. Und fast nach Bauanleitung!
Gordings, Geitaue, Toppnanten und Brassen hab´ ich so übernommen. Aber Schoten und Halsen... "an einen Ringbolzen knoten, durch den Block führen und wieder an einen anderen Ringbolzen knoten"... Im Leben nicht! Für das (den?) Hals des Großsegels (ebenso wie für die Schot des Focksegels) ist beim Original ein Scheibgatt in der Bordwand und das Tau wurde binnenbords festgemacht.
Für eine solche Öffnung im Rumpf war ich nicht mutig genug, hab deswegen die "Blockvariante" wie für das Schot des Focksegels bevorzugt.

Der freundliche Herr hinter´m Anker zieht grad an dem Tau, so musste ich nicht noch einen Ringbolzen oder eine Klampe auf Deck leimen...
Auch für das Schot einen Block am Ringbolzen befestigt...

..den sieht man schlecht hinter den Leesegelspieren, und das Schot binnenbords am Kreuzholz (so sagt das AOTS-Buch) befestigt.

Gordings und Gei werden an der Nagelbank (zumindest an Steuerbord) vom Personal bedient. An Backbord noch nicht, da muss noch das Fall der Großbrahmrah an den äußersten Nagel. Da würden die Herren z. Zt. doch arg stören.


Die Gordings des Großsegels werden auch grad bedient...


...so kommt doch Leben auf´s Deck!

Die Brassen für die Kreuzrah (Anleitung 112, Seite 12) hab ich angebracht, aber das hätte ich vieeeel eher machen sollen, welch eine Friemelei...
Da die Kreuzrah ja nicht angebrasst wird (hat ja kein Segel) kann man für beide Seiten die Längenangaben der Bauanleitung übernehemen.

Liebe Grüße
Robert

Is ja wieder großes Kino!!!!!!!!!!!

...großes Kino? Ganz großer Sporcht!!!