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Wolfgangs Neue Anlage

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Beitrag von maxl Di 05 Nov 2024, 09:06

Zu dieser Brücke kann ich nur gratulieren, Wolfgang!
Dem gelungenen Finish steht nun nichts mehr im Wege, würde ich sagen,
obwohl man bei dir diesbezüglich vor Überraschungen ja nicht sicher ist,
etwa, wenn dein "innerer Ingenieur" sagt: "Alles wieder auf Anfang setzen"...
Allerdings wüsste ich wirklich nicht, was man an dieser Brücke konstruktiv oder optisch noch verbessern könnte!
Beste Grüße, Michael
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Beitrag von Lupo60 Di 05 Nov 2024, 10:29

Moin Michael,

stimmt schon, so lange noch etwas an der Brücke zu machen ist, besteht noch das Risiko, es zu vermurksen. Ist ja Deine Rede, und das stimmt ja auch.

der innere Ingenieur hat da bei dem Bau einiges gelernt und würde jetzt natürlich alles ganz anders machen. Aber das lässt sich wohl in späteren Bauprojekten anwenden. Und an einer Stelle hadert er auch modellbauerisch noch ein bisschen:

Bei der Sonnborner Eisenbahnbrücke in Wuppertal, an die ich meine Konstruktion ja sehr angelehnt habe, ist laut Beschreibung der Bogen mit drei Gelenken ausgeführt. Auf den zur Verfügung stehenden Fotos sieht man - bis auf eine sehr schmale Lücke in Brückenmitte - überhaupt nichts davon. Also habe ich mich mit diesen Details überhaupt auch nicht mehr beschäftigt. Und die Mitte der Brücke, in der ohnehin schon alle Toleranzen meiner Konstruktion zusammenkommen, werde ich nicht mit so einem Firlefanz zusätzlich schwächen. Man muss auch mal loslassen können. Was das Auge nicht sieht, tut dem Herzen nicht weh, wie meine Oma zu sagen pflegte.

Der innere Ingenieur befürchtet natürlich, dass ich irgendwann mal ein Foto finde, auf dem die Brücke praktisch nur aus den drei Gelenken besteht und ich für den Rest meines Lebens unzufrieden sein werde. Aber nein - die Gelenke mögen funktional und statisch absolut unverzichtbar sein - optisch wichtige Merkmale sind sie nicht, zwei davon sind ganz unsichtbar. Kein Grund für einen Neubau. Punkt. Dieses Mal hat der innere Schweinehund gesiegt.
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Beitrag von Lupo60 So 10 Nov 2024, 15:32

Hallo zusammen,

und wieder ist die Brücke ein Stück weiter der Fertigstellung entgegen gegangen:

Wolfgangs Neue Anlage - Seite 9 B77c3710

Die Brücke haben jetzt die Laufwege rechts und links einen Belag aus Gehwegsplatten bekommen. Und die Sandsteinoptik ist auch fast komplett. Es fehlen nur noch die Stellen neben den Pfeilen des Spargewölbes sowie die Innseiten der Brückenköpfe. Vor diesem Gestückel habe ich mich allerdings einstweilen erfolgreich gedrückt, denn da gab es etwas noch Interessanteres.

Wolfgangs Neue Anlage - Seite 9 99c42810

Was wäre eine Brücke ohne Geländer? Und weil meine Brücke in den 50er/60er Jahren noch nicht renoviert wurde, sind noch die schönen alten Originalgeländer drauf. Wie ich bei meinen Recherchen auf alten Brückenbildern gesehen habe, hat man damals nicht einfach eine Schiffsrailing drangezimmert, sondern sich richtig Mühe gegeben. Um die angenommene Bauzeit meiner Brücke, so um 1905, war gerade der Jugenstil angesagt, also habe ich mir etwas einfallen lassen, was meiner Meinung vom Stil her in die Zeit nach passt. Was meint Ihr?

Das ist jetzt das erste Musterstück zum Austesten, ob der Laser das auch hinbekommt. Alternativ könnte das auch der würstchenlegende 3D-Drucker machen. Probiere ich vielleicht auch noch. Aber Karton ist mir insofern sympathischer, als dass der 3D Druck recht spröde ist und schnell bricht. Karton verbiegt es nur, wenn man mal drankommt.  

Das Geländer ist 6 mm hoch, im Original wäre das etwa 1 m. Im Vergleich zu dem Geländer fällt auch erstmals auf, was für ein großes Bauwerk diese Brücke tatsächlich ist.

Wolfgangs Neue Anlage - Seite 9 9bebe810
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Beitrag von Jörg So 10 Nov 2024, 19:05

Toll, Wolfgang ... aber nur mal so ... 1 Meter Geländerhöhe - ist m.E. etwas zu wenig ... scratch

Gerade heute sind wir wieder über zwei ehemalige Eisenbahnbrücken (jetzt Radweg) spaziert;
normale Geländer sind geschätzt so um 1,20 m hoch ... man muß die Arme zum Auflegen aufs Geländer anwinkeln.
Dieses Bild ist von heute  ... zwar nicht auf, aber unmittelbar an einer der Brücken bzw. auf dem Brückenauflager.
Diese Brückenauflager und Pfeiler waren ursprünglich mal für zwei Gleise vorgesehen (es wurde aber nur ein Gleis gebaut)
Dieses Geländersegment sichert die 'ungenutzte' Seite des Auflagers und ist ebenso hoch wie das Brückengeländer ...  Wink

Wolfgangs Neue Anlage - Seite 9 Dsc_0714

Bei nur 1 m Höhe besteht Gefahr, daß man beim Überlehnen auch schnell mal das Übergewicht nimmt ... Suspect

Ob jetzt ein maßstäblich minimal höheres Geländer überhaupt optisch auffällt, sei mal dahingestellt ... Grinsen


Gruß - Jörg - Wink
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Beitrag von Heimo So 10 Nov 2024, 20:03

Hallo Wolfgang,
wenn Du solche filigranen Kartonteile mit Schleifgrund einpinselst, werden die sehr robust. Da kann man (wenn notwendig) auch mal mit der Feile ran.

@ Jörg. Danke für das Bild, bin zur Zeit auch am überlegen, wie hoch ich ein Geländer auf meinem Viadukt machen soll.
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Beitrag von Lupo60 Mo 11 Nov 2024, 09:02

Hallo Jörg und Heimo,

vielen Dank für Eure Hinweise und Tipps!

Mit der Geländerhöhe hast Du recht, Jörg. Ich habe da jetzt mal gegoogelt, und natürlich gibt es diesbezüglich einen ganzen Wust an Vorschriften. Was ich, ohne das alles durchgeackert zu haben, dem entnehme, sind 1100 mm als Mindesthöhe bei öffentlichen und privaten Gebäuden und großen Fallhöhen.

Im N-Maßstab sind das recht genau 7 mm. Und das sollte sich ohne großen Aufwand anpassen lassen. Es ist zwar nur eine Winzigkeit, aber dieses Geländer selbst ist ja auch nur winzig. Und wenn ich mir schon so viel Mühe gebe, dann kann ich‘s ja auch richtig machen.

Und danke für den Tipp mit dem Schleifgrund, Heimo! Den werde ich auch gleich mal umsetzen!
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Beitrag von Lupo60 Mo 11 Nov 2024, 18:13

... und weil ich das Programm gerade auf habe, hier gleich mal die Änderungen am Geländer: 
Wolfgangs Neue Anlage - Seite 9 Bild_227
Das neue Geländer links ist jetzt 7,75 mm hoch, wobei die Füße etwa 0,5 mm tief in die Grundplatte eingesteckt werden sollen. Damit wären wir bei zwischen 1,10 und 1,20 m Höhe. Und ich finde, optisch hat das Geländer mit dem jetzt oben und unten freigestellteb Bögen auch gewonnen. Mal schauen, wie es der Laser herausbringt!
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Beitrag von Lupo60 Di 12 Nov 2024, 08:27

… und erledigt! Jetzt brauche ich noch 1,26 m davon.

Wolfgangs Neue Anlage - Seite 9 F0297810
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Beitrag von doc_raven1000 Di 12 Nov 2024, 12:23

Einfach Wie geil ,Wolfgang, dann lass deinen Laserschneider mal weiter machen Cool
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Beitrag von Lupo60 Sa 16 Nov 2024, 22:16

Danke für den Ansporn, Dietmar!

Also habe ich mich, Deinem weisen Rat folgend, mal darüber gemacht und gelasert. Die Brücke ist 630 mm lang, also drei Geländerstücke zu 210 mm. Der Laser braucht dafür 150 Minuten.

Und am Ende hat man dann drei filigrane Streifen in der Hand, die man sich kaum anzufassen traut. Super. Die sich auch gar nicht richtig in die vorgearbeiteten Löcher in der Brücke einsetzen lassen. Mit sanftem Druck kann man es versuchen, aber das mögen die feinen Geländerstützen gar nicht. Hm. Und dann der graue Fotokarton. Das Geländer sieht ja genauso aus wie der Plattenboden, auf dem es steht. Nochmal hm. Und in den meisten der kleinen Öffnungen im Geländer bleibt das ausgebrannte Material einfach stehen und muss mit einem ganz feinen Drähtchen rausgestoßen und dann mit der Pinzette abgezupft werden. Fummelei ohne Ende. Gleich nochmal ein mehrfaches Hm.

Also - dem Inschinör ist ja nix zu schwör - da erfinden wir erstmal die eierlegende Wollmilchsau, auf der man auch reiten kann. Und die sieht so aus: Auf jeden Fall ein schwarzer Karton. Und kurze Geländerteile, mit drei Feldern, die sich einfacher handhaben lassen. Und einen Tacken mehr Laserleistung, vielleicht fällt ja damit das herausgetrennte Material leichter von selbst heraus.

Also erstmal Schreibwarenladen. Genau den Fotokarton wie ich ihn in grau - und für Versuchszwecke ziegelrot - habe hatten die aber nicht da. Aber große Bögen „Plakatkarton“, leicht glänzend schwarz beschichtet. Leicht glänzend …lackiertes Metall … perfekt! Blöderweise ist die Rückseite weiß. Mist. Also das Ding wieder zurück gelegt. Und, schon im Gehen, fällt mir die Lösung in Form eines schwarzen Edding-Stiftes ein. Haha! Soderle …

Also, zu Hause wieder frohen Mutes ans Werk, Geländerelemente mit drei Feldern zu einer Schnittdatei gemacht, den großen Bogen klein geschnitten, von hinten, etwa da, wo ich zu schneiden gedachte, mit dem Edding schön schwarz gemacht und unter den Laser damit.

Erstmal die Schnittparameter wie beim grauen Fotokarton: 100 mm/min und 10%. Der Plakatkarton quittiert die Misshandlung mit einen leichten Brutzelgeräusch, aber egal. Nach dem Schneiden glänzt die schwarze Beschichtung um die Schnittkanten herum wie ein Speckschwarte, aber das ist ja nicht unwillkommen. Und jetzt müsste man das Teil nur aus dem Karton heraus bekommen. Von drei Teilen geht eines mit Mühe und Not heraus. Und es sitzen nicht nur die meisten, sondern alle ausgeschnittenen Flächen richtig fest und in dem uniformen Schwarz muss man blind herumstochern. Also, ich hab‘s ja gleich gesagt, wie auch Goethe schon: Mehr Licht!

Zweiter Anlauf, 15% Laserleistung. Höhö, jetzt ist dem Karton auch das Brutzeln vergangen. Nur sehen die gelaserten Teile so merkwürdig weißlich aus. Aber sie lässen sich einwandfrei aus dem Karton nehmen. Sieg des Geistes über die Materie! Blöderweise hat sich das Material auch vergeistigt, man hat nur ein winziges bisschen Asche in der Hand.

Unzählige Versuche später steht fest: Dieser Plakatkarton lässt sich eigentlich gut lasern, aber für dieses feine Gefitzel taugt er nicht. Die Teile, die am ehesten was geworden sind zeigen bei einem Montageversuch auch, dass sie beeindruckend fest erscheinen, aber sich dafür nicht lange mit verbiegen aufhalten, sondern gleich zerbrechen. Offenbar „glasiert“ das Material an den Schnittkanten und da dieses Geländer ja nur aus Schnittkanten besteht, taugt das nichts für diesen Zweck.

Aber Mutters Jüngster ist ja nicht dafür bekannt, die Flinte ins Korn zu werfen. Wir haben ja noch den 3D-Filamentdrucker! Also, schnell ein 3D Modell und eine stl-Datei gemacht und experimentiert. Und nach viel Optimieren der Druckparameter ein Teil in der Hand haltend, das von Weitem gut aussieht, von Nahem allerdings etwas an einen durchgeknatschten Kaugummi erinnert. Öffnungen, die man mit einem Drähtchen freipopeln muss, hat das Teil erst gar nicht. Macht nichts, aber stabil ist es! Jedenfalls geht es beim Montageversuch nicht kaputt, geht aber auch nicht in die Bohrungen rein. Dafür ist es dann doch zu massiv.

Aber sehen die mit verschiedenen Techniken erstellten Teile denn im Vergleich aus? Hm. Zum Vergleich wäre es natürlich schön, wenn alle Geländer schwarz wären. Womit mache ich das graue Geländer schwarz? Ach, da habe ich ja den schwarzen Edding … und geschwärzt bläst das graue Geländer seine Konkurrenten mühelos aus dem Wasser. Und mit ein bisschen Routine geht auch das Herausdrücken der ausgelaserten Flächen recht gut von der Hand. Und es lässt sich, Stütze für Stütze, doch auch recht gut montieren. Keine Ahnung, wo die Probleme waren. Ich hatte von Anfang an mit dem optimalen Material gearbeitet. Aber immerhin: Jetzt weiß ich, was es damit auf sich hat, ein Kartonteil mittels Edding schwärzen.

Nun ja. Diese bahnbrechende Erkenntnis benötigte jetzt drei Tage des Experimentierens und Tüftelns. Also seid Euch bitte bewusst: Wenn ich Euch mal mit der Weisheit, dass man Kartonteile mit dem Eddingstift einfärben kann verblüffen sollte, dann ist das kein Allerweltswissen, sondern hart und systematisch erarbeitetes Knowhow!

Oh Mann! Aber immerhin - jetzt kann es ja weitergehen. Wie gehabt, bloß mit Edding. Und manchmal ist es bei dem Hobby hilfreich, wenn man auch mal über sich selbst lachen kann.


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Beitrag von maxl Sa 16 Nov 2024, 22:38

Zu wissen, wie es nicht geht, ist zwar frustrierend, aber von unschätzbarer Bedeutung für den Erfolg.
Und wenn man seine diesbezüglichen Erfahrungen auch noch so locker aufschreiben kann, haben alle was davon!
Danke für die tiefen Einblicke in deine Frust-Schatulle. Da fühlt man sich doch gleich nicht so allein...
Und wetten? Das perfekte Geländer präsentierst du uns so in ein, zwei Tagen!
Bestes Gelingen wünscht
Michael
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Beitrag von Heimo Sa 16 Nov 2024, 22:52

Hallo Wolfgang,
Du benutzt ja auch Lightburn. Mache doch einfach ein "Materialtest".
Unter "Laserwerkzeuge" findest Du diese Funktion. Ich stelle da immer die Geschwindigkeitspanne zwischen 100 und 1000. Bei 10 Schritten. Die Leistung belasse ich zwischen 10 und 100 %.
Dann den Karton einlegen und lasern.
Am Ende hast Du eine kleine "Karte", wo Du sehen kannst, was bei welcher Kombination passiert. Du siehst, wann die gelaserten Rechtecke von alleine raus fallen, bzw. Ab wann nicht mehr richtig geschnitten wird.
Bei dünnen Kartons reicht ein Schneidedurchgang. Bei dickeren kann man die Häufigkeit ja ändern, um zu sehen was je nach Materialstärke notwendig ist. Es dauert ein paar Minuten (ca. 9)
Diese "Karte" hat mir bis jetzt schon viel Zeit erspart.
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Beitrag von Heimo Sa 16 Nov 2024, 22:59

Was ich gerade vergesseb habe zu schreiben,
meine "Teile" habe ich meistens mit 400 mm/sek. und 70-75% Leistung gelasert. Dies bei Finnpappe (0,5 und 1 mm), Bastelkarton und auch bei Furnier (0,5 mm). Bei 2mm Finnpappe mache ich 2 Durchgänge.
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Beitrag von Heimo Sa 16 Nov 2024, 23:12

Wolfgang, gestatte mir noch eine Anmerkung zu dem Filigranen und Zerbrechlichem.

Falls Schleifgrund noch nicht ausreicht das Gelaserte zu härten , gibt es noch die Möglichkeit es mit Sekundenkleber zu versuchen. Da wird das Teil richtig fest.
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Beitrag von Lupo60 So 17 Nov 2024, 13:22

Hallo Michael und Heimo,

danke für den Zuspruch und natürlich für die vielen Tipps!

Ich habe tatsächlich keinen Materialtest gemacht, sondern bin einfach von den bisherigen Erfahrungswerten ausgegangen. Ich habe ja auch fast gar nicht schlecht gelegen. Dass die Teile morsch und bröselig werden, würde ich als das fast genaue lasertechnische Pendant zur Unterätzung betrachten. Die machbare Feinheit des Teils ist eben immer von der Materialdicke abhängig. Warum sollte das beim Lasern anders sein!

Was die Schnittgeschwindigkeiten und Laserleistungen angeht: Die Sandsteinfassade mit 100% Laserleistung (4,5 W) geschnitten, mit 15 % graviert, beides mit 500 mm/min Schnittgeschwindigkeit. 2 mm Finnpappe wird bei mir auch mit 2 Durchgängen geschnitten.

Letztere erweist sich bei meinem Maschinchen als durchaus nicht unkritisch: Wenn man die Sandsteinfugen genauer anschaut, sieht man dass der Laser bei aprupten Bremsungen und Richtungswechseln ein paar 1/10 mm nachschwingt, erkennbar daran, dass so manche eigentlich gerade gedachte Linie als Häkchen ausgeführt ist. Das ist auch keine Frage des Führungsspiels, das habe ich komplett weg gedrückt, sondern der Steifigkeit des Aufbaus.

Beim Mauerwerk sieht man es mit bloßem Auge nicht. Bei dem feinen Geländer wäre das fatal. Deswegen muss ich mit der Geschwindigkeit herunter auf 100 mm/s, und auch mit der Leistung auf 12,5 %. Im Prinzip wäre hier Laser GRBL besser geeignet, weil man hier mehr Maschinenparameter wie Beschleunigungen usw beeinflussen kann. Dafür ist es mit dem Programm eben nicht möglich, Vektordateien vernünftig zu verarbeiten.

Meine Experimente mit Schleifgrund haben ergeben, dass der Schleifgrund unter der Lupe sichtbar die Strukturen verkleistert. Vermutlich ist der Fotokarton zu dünn und die Strukturen zu fein, um viel von dem Mittel aufzusaugen, so dass zwischen „trocken geblieben“ und „verkleistert“ nur ein ganz hauchdünner Grat ist. Ich hatte mir daher überlegt, erst zu porenfüllern und dann zu lasern, bin dann aber wieder davon abgekommen, weil ich keine Ahnung habe, was das wohl für eine Chemie beim Lasern ergibt.

Obwohl ich mir die Rauchentwicklung insgesamt beim Lasern wesentlich schlimmer vorgestellt habe, als sie jetzt tatsächlich ist. Also - ich bin nach wie vor restlos begeistert von dieser Technik.
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Beitrag von Lupo60 So 17 Nov 2024, 21:43

So, und mit frisch geladener Kamera kann ich jetzt auch noch ein paar Bilder nachliefern. 

Wolfgangs Neue Anlage - Seite 9 K800_357

Hier mal ein repräsentatives Gruppenbild meines Wirkens. Oben zwei Teile aus dem 3D-Drucker. Das weiße Teil war der erste Versuch. Nun ja, man erkennt, was es sein soll. Das schwarze Teil war mein letzter Versuch mit ausgetüftelten Druckparametern. Mit bloßem Auge sieht es ja recht nett aus, aber in der Vergrößerung kann es einfach nicht mithalten. 

In der zweiten Reihe die Teile aus dem schwarzen Plakatkarton. Die offenen Ausschnitte sind allesamt mit der Nadel freigepopelt, was bei der Sprödigkeit des Materials nicht ohne Flurschaden blieb. Schade eigentlich - die Materialstärke finde ich eigentlich sehr ansprechend. 

Darunter der graue Fotokarton, mit Edding geschwärzt. Ich denke, mein Wahl ist nachvollziehbar. 

Und unten der graue, mit Schleifgrund eingelassene Fotokarton. Das, was ich zeigen will, sieht man auf dem Bild nicht, also geht der Trend zum Zweitbild: 

Wolfgangs Neue Anlage - Seite 9 K800_358

Man sieht, dass das Teil unten, an seinen Beinchen noch ganz ordentlich verkleistert ist. Das wäre allerdings gar nicht so tragisch. Wie man sieht, hat sich in verschiedenen Ausschnitten, z.B. dem unteren linken, eine Seifenhaut gebildet. Wenn ich jetzt mit dem Edding drübergehe, ist der Ausschnitt wieder zu. Und wenn ich erst mit dem Edding drübermale, und dann mit Schleifgrund komme, löst's wahrscheinlich den Edding an und dann habe ich auch nichts gekonnt. Schade - ich habe nämlich wirklich den Eindruck, dass das Teil durch an Anstrich sehr an Festigkeit gewonnen hat. 

Also - der Tipp war auf jeden Fall saugut! Nochmal danke, Heimo!

So, und jetzt hoffe ich wirklich, dass ich diese Brücke bald fertig bekomme. Ich bekomme nämlich langsam das Gefühl, dass ich mich wieder mal im Mikromanagement verliere, wo doch noch sooo viel "Großes" zu tun ist, damit der Gleisplan der Anlage endlich komplett wird. 

Hier muss ich allerdings auch eher einen kleinen Rückschlag verdauen. Die Brücke grenzt nämlich an beiden Seiten unmittelbar an Bögen in der Strecke an. Und ich Esel habe dabei die Länge der beiden Brückenköpfe nicht berücksichtigt. Kein wirklicher Beinbruch, aber der hier vor einiger Zeit stolz vorgeführte 30°, 2000 mm - Radius muss eben durch einen  30°, 1736 mm Radius ersetzt werden. Mist. Grummel. Vor allem, weil ich außer diesem Typen, der mich da morgens immer aus dem Spiegel anschaut, niemanden finde, den ich mit Genuss als "Trottel" bezeichnen könnte.
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Beitrag von doc_raven1000 Mo 18 Nov 2024, 18:56

Absolut, die 3te Reihe, soweit man das auf den Fotos beurteilen kann, Wolfgang Cool
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Beitrag von maxhelene Mo 18 Nov 2024, 21:56

Lupo60 schrieb:

Im Prinzip wäre hier Laser GRBL besser geeignet, weil man hier mehr Maschinenparameter wie Beschleunigungen usw beeinflussen kann. Dafür ist es mit dem Programm eben nicht möglich, Vektordateien vernünftig zu verarbeiten.

Servus Wolfgang,

das funktioniert auch mit Lightburn. Am besten du fragst beim nächsten Treffen Peter, der hat hier schon einige Erfahtung damit.
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Beitrag von Lupo60 Gestern um 19:18

Besten Dank, Robert, werde ich machen!

Zwischenzeitlich ist es auch wieder ein bisschen weiter gegangen. Da hat sich doch glatt ein Preiserlein auf der Brücke verirrt. Ich bat ihn, einmal vor dem Musterstück des aktuellen Geländers zu posieren: 

Wolfgangs Neue Anlage - Seite 9 K800_359 

Ich denke, das müsste jetzt so passen. Die Geländerstücke sind jetzt auch fertig gelasert, freigestochert - immer wieder erstaunlich, wie leicht etwas von der Hand geht, wenn man Routine entwickelt - aber noch nicht montiert. Sie hätten nämlich bei einer nicht unwichtigen Arbeit, die Ihr bereits hinter dem Preiserlein erkennen könnt. Nach dem Fototermin ging's dann auch gleich noch ein Stückweiter, und so sieht die Brücke jetzt von oben aus:

Wolfgangs Neue Anlage - Seite 9 K800_360 

Für den Schotter zwischen den Gleisen habe ich zwei verschiedene Sorten genommen, damit diese plane Fläche nicht ganz so monoton wirkt. Und die letzten Lücken in der Sandsteinoptik sind zwischenzeitlich geschlossen. 

Die zur Tischkante hin liegenden Schienenprofile sind schon mal (mit Vallejo-Farbe) eingerostet. Da müssen noch die anderen Seiten des Schienenprofils angestrichen und die Schienenköpfe wieder blank gerieben werden, aber morgen ist ja auch noch ein Tag. Und dann "nur" noch die Geländer anbringen und die Brücke ist einstweilen fertig! Nur einstweilen, weil einige kleinere Restarbeiten, Farbkorrekturen usw noch ausstehen, aber ich denke, da wäre es nicht verkehrt, zu warten, dass auch die Umgebung gleich mit gestaltet und alles aufeinander angepasst werden kann. 

Ich glaube, das ist bisher das erste Modell, von dem ich hier berichte, das auch tatsächlich fertig geworden ist.
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Beitrag von Schlossherr Gestern um 19:32

Sehr schön geworden das Geländer, passt auch gut an die schöne Brücke und zur Personengröße. Auch das Schotterbett gefällt mir und erinnert mich daran, daß ich auch noch 2 m Gleis HO schottern wollte oder müsste.......
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Beitrag von maxl Gestern um 20:39

Meine Gratulation, Wolfgang! Ein erstklassiges Ergebnis!
Beste Grüße, Michael
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Beitrag von Jörg Gestern um 20:48

Einfach nur toll, Wolfgang ... so kann das nun wirklich überzeugen ... Cool


Gruß - Jörg - Wink
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Beitrag von Helmut_Z Heute um 03:34

maxhelene schrieb:
Lupo60 schrieb:

Im Prinzip wäre hier Laser GRBL besser geeignet, weil man hier mehr Maschinenparameter wie Beschleunigungen usw beeinflussen kann. Dafür ist es mit dem Programm eben nicht möglich, Vektordateien vernünftig zu verarbeiten.

Servus Wolfgang,

das funktioniert auch mit Lightburn. Am besten du fragst beim nächsten Treffen Peter, der hat hier schon einige Erfahtung damit.

oder man fragt einfach mal einen von denen hier im Forum die schon jahrelang lasern, dann würde man sich das rum raten ersparen.

Auch Lightburn ist GRBL nur eben anders (besser) verpackt. Einfach die Maschinenparameter laden und ändern.

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