Der lustige Modellbauer
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Wolfgangs Neue Anlage

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Beitrag von Lupo60 So 02 Apr 2023, 11:02

Das stimmt, Steffen! Vor allem, wenn ich den Holzkrempel, den ich da so im Laufe der Zeit hingepfriemelt habe, mal so vor meinem geistigen Auge Revue passieren lasse.

Weil gerade Zeit ist, hier mal Lupo60s modellbahnerischer Lebenslauf:

14 Jahre: Spanplatte, einseitig mit Holzresten verlängert.
22 Jahre: Raster 30x30 aus Dachlatten.
35 Jahre: Raster 30x30 aus 8 mm Sperrholz, Limba
49 Jahre: offener Rahmen aus Sperrholz und Kantholz
55 Jahre: offener Rahmen aus Aluprofilen (2 Anlagen)

Ganz vorher gab es natürlich jede Menge fliegend aufgebauter Anlagen. Die beiden Anlagen mit 14 und 22 Jahren waren übrigens die beiden einzigen, bei denen wirklich alle Gleise lagen. Allerdings war das (Arnold) Gleismaterial schon mehrfach gebraucht und entsprechend ausgelutscht. Ein Teil der Gleise stammte von einem Anlagenabriss nach Wasserrohrbruch bei einem Bekannten und wäre besser in der Tonne gelandet. Langsam und feinfühlig fahren hat damit definitiv keinen Spaß gemacht.

Der Anlage auf 30er Raster aus 8mm Sperrholz trauere ich heute noch ein bisschen hinterher. Das war die erste Anlage, die ich am Computer geplant habe, und die erste mit Peco-Gleisen Code 55. Thema war eine Umsetzung von Ivo Cordes Anlagenvorschlag „Im Revier“. Ich fand das ganz toll, wie schön platzsparend sich mit dem Parallelgleisabstand von 26,5 mm bei Peco planen ließ … um dann festzustellen, dass dann keinerlei Signale mehr zwischen die Gleise passten. Mist. Außerdem waren die elektromagnetischen Weichenantriebe von Peco so gut wie unbrauchbar. Und 1000 andere Nickligkeiten, die einzeln jeweils gar nicht so schlimm waren. Aber in Summe …  Also habe ich den Bau abgebrochen, zumal ich mit der MoBa in den Spitzboden im Haus umgezogen bin. Viel Platz, aber nur ein enger Durchstieg - die Anlage hätte ich da nicht hoch bekommen.

Die Anlage mit dem offenen Rahmen war gigantisch. Eine „J“-Form mit 11 m gestreckter Länge. Thema wieder, aber nur noch vage von „Im Revier“ inspiriert. Tja, die Anlage ist dann zum Scheidungsopfer geworden. Aber von den Unmengen an Digitalkrams, den ich für diese Anlage angeschafft habe, profitiere ich jetzt noch.

Die Geschichte der beiden Anlagen mit den Alu-Rahmen kennt Ihr ja.

Dieses mal als kleiner Abriss meiner Modellbahner“karriere“. Viel angefangen, wenig fertig bekommen. Andererseits muss ich auch feststellen, dass die ersten beiden Anlagen dem jeweiligen Lebensalter voll angemessen waren. Blöde war eben der technische Flop bei der dritten Anlage. Bei den letzten beiden Anlagen  hat eben der Lebenslauf nicht so mitgespielt wie gedacht, ansonsten wäre ich weiter daran geblieben.

Zu lernen gab‘s bei allen Anlagen etwas für mich. Auch, wenn ich im Rückblick sagen muss, dass es gerne ein bisschen mehr Fahrbetrieb hätte sein dürfen. Aber da arbeite ich ja dran…
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Beitrag von Lupo60 Do 13 Apr 2023, 20:36

Hallo zusammen,

während der Rahmen so langsam und Stück für Stück heranwächst und die Selbstbaugüterwagen auch wieder ein bisschen in den Fokus gekommen sind, geht es beim Anlagenbau auch langsam dahin, dass bald die ersten Holzspäne fallen können.

Dazu gab es dann auch erstmal ein grundsätzliches Problem beim Trassenbau zu lösen: Wie zeichnet man eigentlich große Radien? Und zwar so, dass einer wie der andere wird? Würde mich wirklich mal interessieren, wie andere Modellbahner das machen, aber ich habe jetzt für Radien bis etwa 1 m folgende Lösung gefunden:

Seele des Ganzen ist ein Alu-Lineal mit dem Querschnitt 2 x 15 mm, das auf einer Seite eine Skala hat, die bis 1,05 m geht. Die ist mir irgendwann mal in einem Baumarkt in den Einkaufswagen gesprungen. Für den Rest hat jetzt der 3D-Drucker gesorgt:

Wolfgangs Neue Anlage - Seite 3 K800_347

Wolfgangs Neue Anlage - Seite 3 K800_349

Einfach zwei Klötze mit einer Nut oben, in der der Maßstab liegt. Die Nut ist nur 1,8 mm tief, so dass sich der Maßstab mit jeweils 4 Schrauben mit Unterlegscheibe fest einklemmen lässt. Die eine Zirkelspitze bildet eine Bohrung in der eine Schraube lose sitzt. Diese wird ein paar Windungen tief ins Holz geschraubt und hält die Spitze da, wo sie sein soll, so dass man mit beiden Händen am eigentlichen Zirkel arbeiten kann. Auch dieser ist ein Klotz mit Nut, an dessen Längsseite Kerben angeformt sind, die den Bleistift führen. Es sind gleich mehrere Kerben, so dass ich damit 4 Parallelgleise anzeichnen kann, plus den zugehörigen Rändern des Trassenbrettes sowie den Mittellinien zwischen den Gleisen. Die Nuten haben den gleichen Abstand zum Maßstab wie die Schraube im Mittelpunkt.

Recht simpel, aber es funktioniert so weit schon mal:

Wolfgangs Neue Anlage - Seite 3 K800_348

(Im Untergrund sieht man auch einige Teile des weiter gebauten Rahmens, der zur Zeit als Speicher für das Holz dient.)

Jetzt muss ich nur noch meine Sägekünste erproben und mal schauen, ob vier dieser Stücke dann auch tatsächlich einen Kreis ergeben.

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Beitrag von maxl Do 13 Apr 2023, 21:00

Eine ausgetüftelte Lösung, Wolfgang! Gratulation!

Bei mir geht es zwei Nummern einfacher. Die abgebildeten Teile habe ich mal in einem Baumarkt erstanden und hüte sie nun sehr,
weil sie immer wieder gute Dienste leisten.
Der darstellbare Radius hängt allein von der Länge der in die beiden Teile einzuklemmenden Holzleiste ab:

Wolfgangs Neue Anlage - Seite 3 Img_0830

Einen schönen Abend noch!
Beste Grüße
Michael
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Beitrag von Fraenkyzuma Do 13 Apr 2023, 22:24

Hi Wolfgang,

Ich benutze dafür noch einen alten, aber intakten, Zirkel aus der Betriebsmittelkonstruktion, der noch vor der CAD-Zeit eingesetzt wurde. Ein echter Schatz !

Wolfgangs Neue Anlage - Seite 3 20230440

Der wurde geschätzt das letzte Mal vor 30 Jahren dienstlich eingesetzt, von mir nicht mehr.

Beste Grüße von Frank
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Beitrag von Helmut_Z Fr 14 Apr 2023, 02:50

Ich habe es mir noch einfacher gemacht, ein Nägelchen, Bindfaden und Bleistift, fertig sunny
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Beitrag von Lupo60 Fr 14 Apr 2023, 10:08

Hallo ihr drei,

@Michael
- ja, genau nach so etwas habe ich die ganze Zeit unauffällig im Baumarkt Ausschau gehalten und gehofft, da vielleicht einen schönen Beifang machen zu können, aber da war leider nichts. Im Moment sind eher diese Kämme mit den verschiebbaren Zinken, mit denen man Profile abgreifen kann, en vogue.

@Frank
- ein schönes Schätzchen hast Du da! Schau mal Very Happy

Wolfgangs Neue Anlage - Seite 3 Ab522d10

Den Zirkel hatte ich mir seinerzeit, als ich neben dem Studium als Zeichen- und Konstruktionshiwi an der Uni gearbeitet habe, zugelegt. Allerdings ist das ein Kleiner unter Großen - mehr als 480 mm Radius geht leider nicht.

@Helmut
- diese Lösung ist natürlich vom Werkzeug her genial einfach. Nur … ich hab‘s noch nie geschafft, damit einen maßgenauen, runden Kreis zu zeichnen. Es fängt schon damit an, die Schlaufen in der Schnur genau auf Maß zu knoten. Dann, sie so zu knoten, dass sie während des Zeichnens nicht weiter aufgehen, die Schnur darf nicht elastisch sein, den Stift muss man komplett senkrecht halten. Respekt für den, der das beherrscht und damit auch zügig vorankommt.

Allein für diese Wendel muss ich etwa 168 Viertelkreise in verschiedenen Radien zeichnen. Ich bin zwar sicher, dass ich‘s danach dann endlich perfekt beherrschen würde. Aber eigentlich ist hier dieses Mal das Ziel und nicht der Weg das Ziel.

Aber … interessant! Auf der Anlage selber sind dann auch richtig große Radien - so 2…4 m - vorgesehen. Da kann man dann jeden Zirkel vergessen. Das wird dann wohl eine rechnerische Lösung geben.
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Beitrag von Helmut_Z Fr 14 Apr 2023, 10:35

Wolfgang, ich habe da auch nur die Radien zum Sägen angezeichnet und da kommt es nicht auf mm an. Die gleise zeichne ich überhaupt nicht an, die ergeben sich doch beim Stecken.
Und jeder weitere Kreis mit Abstandshalter. Aber ich hatte ja auch nur ein hundertstel von deiner Anlage sunny
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Beitrag von Lupo60 So 16 Apr 2023, 13:06

So, für die Chronik:

Die Arbeiten am Rahmen und Unterbau gehen natürlich weiter.

Wolfgangs Neue Anlage - Seite 3 994cc110

Den linken Teil der Anlage hat sich gleich die Materialwirtschaft unter den Nagel gerissen.

Wolfgangs Neue Anlage - Seite 3 A18db610

Aber im rechten Teil fängt es unübersehbar an, modellbahnerisch zu werden. Der Unterbau für die Gleiswendel geht seiner Fertigstellung entgegen und die ersten Trassenbretter dafür haben sich auch schon eingefunden.

Schön, dass es langsam Gestalt annimmt.
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Beitrag von Lupo60 Mo 01 Mai 2023, 19:47

Hallo zusammen,

wie immer, wenn man sich in den Anlagenbau hineinsteigern könnte, kommt allerlei dazwischen. Aber nachdem ich mich immer mal davonmogeln konnte, kann ich nun hier stolz das erste zusammengesetzte Trassenbrett vorstellen:

Wolfgangs Neue Anlage - Seite 3 5a898610

Das Teil wird der tiefste Punkt der Gleisanlagen. Links kommt die Strecke aus der Gleiswendel, rechts im Hintergrund findet sich die erste Weichenverbindung für den Schattenbahnhof. Da die Weichenantriebe oben auf‘s Brett sollen, ist die Trasse einseitig verbreitert. Die Weichenantriebe sind auch schon vorhanden, hier habe ich den 3D-Drucker mal ordentlich Überstunden machen lassen und schon mal 108 Stück gefertigt:

Wolfgangs Neue Anlage - Seite 3 135e4610

Was gibt‘s noch berichten? Die einzelnen Trassenbretter sind mal nicht mit untergeschraubten Brettchen, sondern mit Flachdübeln verbunden. So kommt das Werkzeug doch wieder mal zu Ehren. Außerdem kenne ich es nicht anders, als dass die untergeschraubten Brettchen und/oder die Schrauben immer irgendwo und irgendwie beim Weiterbauen stören. Das wäre bereinigt.

Ach so:

Wolfgangs Neue Anlage - Seite 3 7e64bd10

Wenn ich schon mal was anreiße …! Aber gut - morgen kommt da noch das hier schon parat liegende Füllstückchen dran.

Ich freu mich, das es jetzt endlich wieder weiter geht!
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Beitrag von maxl Mo 01 Mai 2023, 20:08

Hallo Wolfgang! Tolle Fortschritte! Und 108 (in Worten: einhundertacht!) Weichenantriebe...
Das ist ja fast eine Zehnerpotenz mehr als ich an Weichen auf der Platte habe! Naja, wer hat, der hat...
Kleiner Trost für mich: Solltest Du mit deinen Weichen und DKW's Probleme bekommen, potenziert sich auch der Ärger.
Aber das wünsche ich dir natürlich nicht!
Ich wünsche dir vielmehr gutes Gelingen und keine größeren Probleme beim Holzzuschnitt als schon gehabt!
Zum Glück ist Holz ein geduldiger Werkstoff!

Beste Grüße
Michael
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Beitrag von Lupo60 Mo 01 Mai 2023, 20:57

Ja, ich starte da eine ziemliche Materialschlacht … aber die Sachen sind nun mal da …

Probleme bei Weichen und DKWs. Da bin ich tatsächlich mal seeehr gespannt. Ich hatte ja bei der vorigen Anlage an einer Weiche eine gebrochene Stellschwelle. Die hatte ich dann beim Abbau der Anlage seziert und festgestellt, dass Peco da eine sehr grazile Konstruktion gewählt hat. Die Stellschwelle ist nämlich hohl bzw um den Fuß der Weichenzunge herumgespritzt. Da sind nur ein paar 1/10 mm Material.

Einige der Weichen stammen noch aus den 90er Jahren. Ich will nicht hoffen, dass da schon der Kunststoff versprödet ist. Aber gut, deswegen hatte ich ja den Weichentrieb nochmal neu konstruiert, damit da keine Querkräfte auf die Weiche kommen. Und im Untergrund werde ich die Schienen wieder mit Nägelchen direkt aufs Holz feststecken. Gibt zwar Fahrgeräusche, aber dafür lassen sich schadhafte Weichen ohne größere Flurschäden austauschen.
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Beitrag von didl Mo 01 Mai 2023, 21:35

Das ist ja ein Riesenteil 2 Daumen
Bin erst jetzt drauf gestoßen shocked
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Beitrag von Lupo60 Mi 03 Mai 2023, 22:01

Hallo zusammen,

als routinierter Beginner neuer Anlagen kenne ich das schon: Da hat man sich eine Menge neuer Sachen ausgedacht, durch die natüüürlich alles viel besser und einfacher und schneller wird, und braucht dann erst einmal eine Weile, bis man es im Griff hat und wirklich damit arbeiten kann.

Ich hatte mir ja überlegt, die Verkabelung, Weichenantriebe usw im Schattenbahnhofsbereich oben aufzubauen. Idealerweise soll die Unterseite ganz glatt bleiben. Dazu gehören natürlich wieder einige für mich neue Bauweisen, die ich jetzt erstmal lieber auf einem Stück Holzverschnitt ausprobiert habe, bevor ich damit auf meine ersten mühsam herausgestichelten Trassen losgehe:

Wolfgangs Neue Anlage - Seite 3 344b2610

Wolfgangs Neue Anlage - Seite 3 F5dc9710

Da ich die Weichenantriebe nicht mitten zwischen den Gleisen aufstellen kann, bleibt nur, mal wieder ganz unter Niveau zu arbeiten und die Stellstangen unter den Gleisen hindurch laufen zu lassen. Die entsprechenden Kanäle (5 mm breit, 3 mm tief) sind mit der Oberfräse hergestellt. Geht recht einfach und schnell.

Da ist dann auch die Idee naheliegend, auch gleich mit den Kabeln genauso zu verfahren. Die Kabel“schächte“ sind dann einfach mit Heftklammern abgedeckt, die sich recht leicht per Zange ins Pappelsperrholz eindrücken lassen. Sieht doch gleich recht aufgeräumt aus, finde ich.

Beim „laufenden Gut“, wie die Segelschiffsbauer sager würden, den Stelldrähten für die Weichen stellt sich die Sache etwas schwieriger dar. Eigentlich ganz einfach gedacht: Der Weichenantrieb schiebt einen in Kanal laufenden Nutstein oder „Schiffchen“ hin und her. Im Schiffchen ist dann der Stelldraht befestigt, der am anderen Ende abgewinkelt ist und in die Stellschwelle der Weiche eingreift. Der Stelldraht wird so weit in das Schiffchen geschoben, bis die Länge genau passt und dann über eine Querbohrung von oben mit einem Tröpfchen Sekundenkleber gesichert.

So weit dIe Theorie. In der Praxis klemmt das Schiffchen zwar nicht in der Nut - es hat seitlich 0,5 mm Spiel und hat leicht abgerundete Seiten, damit es sich nicht verkeilen kann, aber es macht beim Hin- und Hergehen eine Nickbewegung. Und die verzehrt so viel vom Stellweg des Antriebs, dass die Weiche nicht mehr bis in ihre Endlage kommt. Grummel. Da muss ich nochmal ran - ist aber auch kein Hexenwerk.

Ändert aber nichts daran, dass ich da erstmal recht zufrieden bin. Gerade die Kabelkanäle haben mir’s angetan. Ist schnell gemacht, sieht aufgeräumt aus, man bleibt nirgends hängen, kann die Kabel auch unter den Bauteilen durchziehen und kostet nur ein paar Heftklammern.

Na, dann kann‘s ja demnächst endlich richtig mit dem Gleisbau losgehen! Freu mich drauf!

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Beitrag von maxl Do 04 Mai 2023, 07:41

Hallo Wolfgang! Deiner "never ending Story" Weichenantriebe sehe ich immer wieder mit Genuss zu.
Die Ideen sprudeln nur so... Und dein Probebrett sieht vielversprechend aus!
Auch die Verkabelung ist ebenso einfach wie sauber gelöst.
Ich drücke dir beide Daumen, dass du im Schattenbahnhof eine funktionssichere Lösung findest.
Mir ist noch nicht ganz klar, wie dieser Bahnhof später manuell erreichbar sein wird.
Aber das wird sich mir erst erschließen, wenn die Anlage darüber entstanden ist.
Mit Störungen der Betriebsabläufe muss man ja immer rechnen und eingreifen können.

Mein "Schattenbahnhof" sind Vitrine und Kisten. Funktioniert auch...
Womit ich dir natürlich dein Anlagenkonzept nicht ausreden will!
Schließlich will ich als Zuschauer etwas geboten bekommen!

Beste Grüße
Michael
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Beitrag von Lupo60 Do 04 Mai 2023, 10:12

Guten Morgen Michael,

der Schattenbahnhof liegt etwa 35 cm unterhalb der Anlagenebene, so dass man von oben dran kommt. Und er liegt einigermaßen diagonal im Grundriss, so dass die Weichen nahe am Anlagenrand liegen. Damit sollte eigentlich alles erreichbar sein - wobei ich es natürlich am liebsten sähe, wenn da niemals etwas passiert.

Bei der vorigen Anlage waren die Gleise ja mit Weißleim verklebt, da wäre der Austausch einer Weiche ein ziemliches Problem geworden. Hier spiele ich mit dem Gedanken, bei den Weichen auch auf die Gleisverbinder zu verzichten. Elektrisch wäre das kein Problem, da jede Weiche für die Herzstückpolarisierung sowieso einen eigenen Anschluss hat. Wäre nur die Frage, ob ich mit meinen Gleisverlegekünsten präzise genug bin. Vielleicht lässen sich per 3D Druck entsprechene Führungen als Positionierhilfe bauen. Aber, wenn das so klappen sollte, wäre ein späterer Austausch einer Weiche natürlich gar kein Problem mehr.

In diesem Sommer feiere ich genau 50 Jahre Infektion mit dem Moba-Virus. Bescheiden, wie ich nun mal bin, habe ich mir doch höchstens nur ein bis zwei Lokomotiven pro Jahr zugelegt - keine Ahnung, woher jetzt all diese vielen Kisten kommen! Mit anderen Worten: Auch bei mir wird wohl leider vieles in der Vitrine oder im Originalkarton bleiben müssen …
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Beitrag von maxl Do 04 Mai 2023, 11:04

Ich werde dir gespannt zuschauen, Wolfgang, bewegt mich doch bei meinen DKW's ein ähnlicher Ansatz.
Mir geht durch den Kopf, sie durch einen neueren Weichentyp zu ersetzen, wobei die Gleisübergänge auch stumpf ausgeführt werden müssten.
Da aber die alten DKW's gerade leidlich funktionieren, will ich nur einen entsprechenden Versuchsaufbau starten.
Da Übergangsgleisstücke (für die bei mir der Platz fehlt) ja letztlich auch "nur" eine stumpfe, wenn auch fest fixierte Verbindung darstellen,
bin ich grundsätzlich optimistisch, dass so etwas klappen könnte...

Beste Grüße
Michael
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Beitrag von Lupo60 Do 04 Mai 2023, 12:08

Ich werde es weiter verfolgen und berichten, Michael! … und besten Dank für die Inspiration! Die Idee, den Weichen mit entsprechenden Formstücken eine definierte und reproduzierbare Position zu geben, kam mir nämlich jetzt bei unserem kleinen Austausch.

Und diese Formstücke könnten auch in abgewandelter Ausführung im sichtbaren Bereich ein Problemlöser sein: Wie sich auf dem oberen Foto erahnen lässt, kommen sich nämlich als Tribut für den flachen 10 Grad Weichenwinkel die Schwellen der am Herzstück anschließenden Gleise ins Gehege und müssen gekürzt werden, damit man die Gleise zur Montage aneinander vorbei schieben kann. Das sieht natürlich nicht schön aus.

Man könnte den Formstücken ja eine Schwellenoptik geben, die tief genug reicht, um es einschottern zu können und hätte damit dieses Problem recht elegant und simpel bereinigt. Ja, doch - könnte was werden!


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Beitrag von Fraenkyzuma Do 04 Mai 2023, 17:15

Hi Wolfgang,

Dein Weichenantriebskonzept sieht bemerkenswert blitzsauber aus.
Der Knackpunkt ist tatsächlich die Störungsbeseitigung / Reparatur bei selbstgebauten Antrieben. Trotz des hohen Aufwandes würde eine FMEA ... die man ja in Modellbahnerkreisen tunlichst nicht machen will ... da einige Punkte rot aussehen lassen. Ich bin dazu übergegangen, dass es in nicht zugänglichen Bereichen keine beweglichen Teile mehr gibt ... reiner Pessimismus. Die nicht zugänglichen Schaltgleise bei meiner großen Märklin Anlage funktionieren tatsächlich seit 20 Jahren problemlos, Weichen musste ich allerdings im zugänglichen Bereich schon auswechseln.
Bei meiner H0e-Bahn sind alle verdeckten Gleise nach Abnehmen oder Wegklappen von Geländeteilen zugänglich.
Kabelkanäle lege ich auch so an, dass weitere Kabel einfach ergänzt werden können.
Bin auf den Weiterbau sehr gespannt und wünsche bestes Gelingen und viel Spaß.

Beste Grüße von Frank
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Beitrag von Lupo60 Do 04 Mai 2023, 19:57

Hi Frank,

bei einer FMEA hätte eine Weiche in der Ausfahrt des Schattenbahnhofs tatsächlich eine rekordverdächtige RPZ, die liegt nämlich in der Wendel und ist später kaum noch zu erreichen. Bei der Vorgängeranlage, die ja in den unteren Gefilden den gleichen Gleisplan aufwies, ließ sich deswegen das komplette Weichenfeld ausbauen. Dafür hatten dann die hier notwendigerweise stumpf aneinanderstoßenden Geise einen Steigungsknick, der bei Dampflokomotiven die Treibräder angehoben hat. Das ermöglichte dann schöne Bewegungsstudien am Triebwerk des am still stehenden Fahrzeugs. Hat eine ganze Weile gedauert, bis ich das halbwegs in den Griff bekommen habe.

Das ist halt das Doofe bei der FMEA, dass man naturgemäß nur die Fehler beachten kann, die man kennt, während Murphy ja doch ziemlich erfinderisch ist. Dieser Höhenknick kam zustande, weil sich die Weichenstraße nicht richtig an die Steigung der Wendel angeschmiegt hat. Da ist die Steigung der Trasse nicht den Gleisen gefolgt. Dazu hätte es noch eine Stütze mehr darunter gebraucht - die ließ sich aber wegen der Entnehmbarkeit der Trasse nicht realisieren. Nun ja … bei der neuen Anlage wird natüüüürlich alles besser.

Ich habe auch gerade wieder ein kleines Waterloo erlebt: Die erste Konstruktion der Weichenmechanik funktioniert jetzt doch einwandfrei. Da hat der „Sekunden“kleber die nur die ganze Nacht zum Aushärten gebraucht und vorher den Einzelteilen mehr Freiheitsgrade gelassen als gut für sie war. Dafür war dann die mühsam erstellte und gedruckte Umkonstruktion ein Schuss in den Ofen …

Also: Neuen Sekundenkleber kaufen, dann klappt das auch mit den Weichen.

Immer wieder toll, über was für Fußangeln man so stolpert, bis sich alles so richtig eingespielt hat. Aber ganz ehrlich: Es macht mir unheimlich Spaß.


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Beitrag von Lupo60 Mi 01 Nov 2023, 20:23

Hallo zusammen,

nach einem halben Jahr Sendepause melde ich mich (endlich) wieder zurück in den Reihen der Bastelnden. Ich war die vergangenen Monate mit Gebäude- und Landschaftsbau im Maßstab 1:1 beschäftigt. Ist zwar sehr vorbildgetreu geworden, aber zum Basteln war da kein Nerv mehr vorhanden. Aber so langsam blüht im Garten wieder neues Leben aus den Ruinen und in Sachen Modellbahn geht es jetzt auch endlich wieder weiter.

Die Bauarbeiten an der Anlage beginnen am untersten Teil der Gleiswendel. Der ist ja etwas trickreich aufgebaut: Die Wendel ist ja viergleisig, und besteht aus zwei nebeneinander liegenden zweigleisigen Strecken. In der untersten Lage der Wendel verdoppeln die beiden abwärts führenden Gleise ihr Gefälle. Damit können nach einer Umfahrung die auf- und abwärts führenden Gleise kreuzungsfrei aus der Wendel herausgeführt werden. Der Schattenbahnhof bildet eine große Schlaufe, die die beiden Gleisenden verbindet und in einer Richtung befahrbar ist.

Die Ausfädelung ist etwas kniffelig zu bauen. Hier ein paar Bilder davon:

Wolfgangs Neue Anlage - Seite 3 P1020010

Man sieht, der selbstgebaute Zirkel erfüllt seinen Zweck.

Wolfgangs Neue Anlage - Seite 3 P1020011

Wolfgangs Neue Anlage - Seite 3 P1020012

Und man sieht, wie sich die nach unten führenden Strecken nach unten absetzen. Im Einbau sieht das Ganze dann so aus:

Wolfgangs Neue Anlage - Seite 3 P1020013

Wolfgangs Neue Anlage - Seite 3 P1020014

Wolfgangs Neue Anlage - Seite 3 P1020015

Die beiden abwärts führenden Strecken sind schon mal mit Gleisen belegt. Und das erste Weichenpaar der Schattenbahnhofseinfahrt ist auch schon mal da. Diese Gleise liegen ca. 130 mm unter der Wendel, und in diesen Zwischenraum muss noch die Ausfahrt des Schattenbahnhofs eingepasst werden, die dann an die beiden "aufgeständerten" Trassen (von denen im Bild nur eine  steht) angeschlossen wird. Bis hierhin ist das Ergebnis von stolzen zwei Monaten Bauzeit ... ich bin wirklich kaum zu etwas gekommen.

Als nächstes war und ist noch besagte Ausfahrt aus dem Schattenbahnhof an der Reihe. Und - hier ist sie:

Wolfgangs Neue Anlage - Seite 3 P1020017

Wolfgangs Neue Anlage - Seite 3 P1020018

Der Gleisplan ist im Wesentlichen der Gleiche wie bei der vorigen Anlage. An dem Teil bin ich jetzt seit August am Herumtüfteln. Ich habe ja so schön vollmundig erzählt, ich wolle Verkabelung und Weichenantriebe nach oben bauen. Würde ich auch immer noch gerne, aber nach endlosem Geknobel habe ich da dann doch das Handtuch geschmissen. Es ist rechts und links von den Gleisen nicht genug Platz und die einzelnen Stellstangen kollidieren miteinander, so dass für jede einzelne Weiche irgend eine diffizile Sonderlösung mit Hebeln und Umlenkungen erforderlich würde, die im Störungsfall unerreichbar unter den Gleisen angeordnet werden müssten. Also: Nette Idee, aber ab damit in die Mülltonne!

Also kommt Verkabelung und Weichenantriebe nach alter Väter Sitte wieder von unten an das Brett. Und das sieht jetzt so aus:

Wolfgangs Neue Anlage - Seite 3 P1020019

Wolfgangs Neue Anlage - Seite 3 P1020020

Wie man sieht ist die Anordnung der Weichentriebe - zur Zeit sind nur die Sockel mit den Stellstangen montiert, die Servos fehlen noch - auch dann schon wild genug, wenn man keine Rücksicht auf die Gleise nehmen muss. Was nicht ganz stimmt - ich muss jetzt natürlich Rücksicht auf die unterhalb liegenden Einfahrgleise in den Schattenbahnhof nehmen. Deswegen stehen einige Antriebe abseits und fummeln mit langen Stellstangen an ihren Weichen herum.

Tja. Das ist der Stand heute. So langsam nimmt der Bau wieder Fahrt auf. Die nächsten Tage kommt dann die Elektrik dran. Und die wird eigentlich relativ simpel ... die neue Art der Verkabelung macht es möglich.

Also: Fortsetzung folgt!

Schönen Abend noch Euch allen!
Wolfgang



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Beitrag von maxl Do 02 Nov 2023, 07:37

Schön, wieder von dir zu hören, Wolfgang! Ich war schon etwas irritiert...
Na klar - die 1:1-Realität hat im Zweifel den Vorrang. 
Was du hier im Modell erschaffst, ist schon sehr komplex - Hut ab. 
Aber wir sind es von dir ja auch nicht anders gewohnt!
Ich bin jedenfalls sehr gespannt, wie es weitergeht, und drücke die Daumen für gutes Gelingen!

Beste Grüße
Michael
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Beitrag von Lupo60 Do 02 Nov 2023, 18:56

Schönen guten Abend,

ich freue mich über die vielen Likes und Michaels anspornende Worte!

Hier ging es auch gleich wieder ein bisschen weiter - mit einer Stellprobe:

Wolfgangs Neue Anlage - Seite 3 P1020025

Ich denke, das Bild dürfte jetzt auch endgültig den funktionalen Zusammenhang der bisher gebauten Strecken erklären. Die Stellprobe war zwar etwas mühselig, weil man das Weichenfeld Stück für Stück und vorsichtig in die Wendel "hineinschrauben" muss, aber besser jetzt, wenn sich irgendwelche Fehler noch einigermaßen einfach korrigieren lassen.

Also habe ich jetzt erstmal eine Probefahrt gemacht - oder eher eine Probeschiebung - mit einer kleinen E-Lok (Hermine) mit ausgefahrenem Stromabnehmer, um mal zu schauen, ob da keine Weichenantriebe im Weg herumhängen. Gut war's - einen musste ich doch noch versetzen. Außerdem ist über dem inneren Ausfahrgleis aus dem Schattenbahn die Höhe zum äußeren Rand der Wendel kritisch ... aber passt. Noch gute 6 mm Luft über dem Stromabnehmer.

Dann kann es also endgültig elektrisch werden - die Vorbereitung dafür läuft schon auf Hochtouren. Wie gesagt, die Verkabelung wird einfacher. Bei der Vorgängeranlage waren alle Schaltungen auf separaten Schaltbrettern untergebracht, so dass ich viele Kabel ziehen, sowie Kabelterminals und D-Substecker bauen musste. Das fällt jetzt alles weg, weil die Schaltungen jetzt alle lokal aufgebaut werden.

Bin mal gespannt, wie lange ich brauche - Ihr werdet's erfahren!

Schönen Abend noch,
Wolfgang
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Beitrag von Lupo60 Fr 03 Nov 2023, 19:30

Moin moin,

und weiter geht's:

Wolfgangs Neue Anlage - Seite 3 P1020026

Die materielle Ausbeute: Die Herzstückpolarisierung bei einer von 14 Weichen auf diesem Segment fertig bekommen, ist zwar nicht eben üppig, aber das ist nun mal so, wenn man eine Serienfertigung beginnt und sich erstmal all den vielen notwendigen Kleinkram bereitlegen muss.

Wie man sieht, bedient der Antrieb auch gleich zwei Microschalter. Die habe ich noch aus uralten Beständen und bin froh, die jetzt mal standesmäß verwenden zu können. Das Schalten erfolgt jetzt an Ort und Stelle. Damit erspare ich es mir, sämtliche Kabel erstmal zu einem Relaisbaustein auf einem separaten Brett und wieder zurück zu führen. Bei den Trassenbrettern aus Hartschaum musste es so sein, weswegen der Baufortschritt teilweise qualvoll langsam war.

Der eine, schon verdrahtete Schalter betätigt die Herzstückpolarisierung (grün) der Weiche. Der dafür erforderliche Strom wird direkt an der Weiche abgenommen (schwarz/rot). Das ist kein Zusatzaufwand. An der Weiche müssen sowieso die Flügelschienen mit den Stammschienen durch Drahtbrücken elektrisch verbunden werden, und dann kann ich statt eines fummeligen Drähtchens auch gleich die Kabelenden anlöten.

Die Weichenstraße wird ein einzelner Meldeabschnitt, und wenn ich die schwarz/roten Anschlüsse der Weichen von extern mit Spannung versorge, kann ich mir hier fast alle weiteren Anschlüsse am Gleis sparen. Zu diesem Behufe (schönes Wort !) sind hinter dem Antriebssockel zwei Anschlusspins vorgesehen, an die dann noch die externe Stromversorgung angeschlossen.

Wie weiter oben schon mal vorgestellt, bestehen diese Anschlusspins aus den Kupferleitern von 1,5 mm² Stromkabeln, von denen ich nach der Hausrenovierung jede Menge Reste übrig habe. Den Leiter mittels Akkuschrauber und Zange verdrillt, dann wird er erstens gerade und zweitens so fest, dass er sich wie ein Nagel in das weiche Pappelsperrholz treiben lässt. Kostet also fast nix und mach nur wenig Arbeit. Ganz im Gegensatz zu den Lötösen, mit denen ich bisher immer gearbeitet habe.

Eine Reminiszenz an die ursprüngliche Idee, die Verkabelung oben anzubringen, gibt es dann doch noch. Die Anschlusspins für externe Kabel werden extra lang (25 mm) und komplett durch die Sperrholzplatte durchgetrieben, so dass sie oben herausschauen. Dann kann ich die Endverkabelung recht einfach verlegen und anschließen, ohne mich unter die Anlage legen zu müssen.

Der derzeit noch unbelegte Schalter wird für eine Sicherheitsschaltung benötigt. Es gibt nämlich wunderschöne Kurzschlüsse, wenn eine Lok in eine falsch gestellte Weiche hinein fährt. Das Computerprogramm, das den Betrieb im Schattenbahnhof abwickelt, passt da zwar auf, aber ich kenne meine eigene Schusseligkeit: Da will ich im Bahnbetriebswerk eine Lok unter die Bekohlung fahren, gebe den falschen Loknamen ein und unten im Schattenbahnhof knallt's. Nee, brauche ich nicht.

Also wird vor allen Weichen, die vom Herzstück her befahren werden, der schwarze Nullleiter unterbrochen. Die Steuerung übernehmen diese Schalter, die im Prinzip genau so angeordnet und miteinander verbunden sind wie die Weichen in der Weichenstraße. Der Strom folgt dann der gelegten Fahrstraße und liegt dann nur am richtigen Gleis an. Eine ungewollt losfahrende Lok bleibt im stromlosen Abschnitt liegen.

Für diese Schaltung sind keinerlei Verkabelungen von außen erforderlich. Der Aufwand hält sich also in Grenzen. Und wenn sich der Schalter physisch im Gleisbild befindet, ist die Schaltung fast trivial aufzubauen. Bei extern angeordneten Schaltern wird das fast zu einem Sudoku-Spiel.

So - dafür, dass nur ein Schalter verkabelt wurde, hab ich jetzt wieder jede Menge erzählt. Mach ich nicht bei jedem Schalter, versprochen. Aber soll ja auch so sein. Falls sich irgendwas noch einfacher aufbauen lässt, bin ich für Tipps jederzeit dankbar. Und sollte vielleicht das eine oder andere aus meiner Bastelei jemanden inspirieren, würde es mich freuen. Ein paar, wie ich glaube, originelle Dinge habe ich mir ja einfallen lassen.

Viele liebe Grüße
Wolfgang
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Beitrag von maxl So 05 Nov 2023, 08:40

Interessant, Wolfgang, welchen Aufwand du zur Stromführung innerhalb einer Weiche, speziell des Herzstücks, betreibst.
Das störungsfreie Überfahren von Weichen und besonders DKWs in "allen Himmelsrichtungen" ist bei meiner analogen alten Trix-Anlage in der Tat immer wieder ein Problem,
das ich nicht hundertprozentig zu lösen vermag.
Wie üblich hast du deine ganz spezielle Lösung gefunden. Jetzt kann das "in Serie" gehen! Viel Erfolg damit!

Beste Grüße
Michael
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Beitrag von Fraenkyzuma So 05 Nov 2023, 09:28

Moin Wolfgang,

Ich bin auch beeindruckt, wie superprofessionell Du Deine Bahn aufbaust. Und ich bin absoluter Fan von klar übersichtlichen Verkabelungen.
Welches Aluprofilsystem verwendest Du ? Weckt bei mir intensive berufliche Erinnerungen auf ...

Schön' Sonntag wünscht Frank
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