Dampfmaschine des Dampfbootes "Königin Maria" von 1837 - M1:15
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Re: Dampfmaschine des Dampfbootes "Königin Maria" von 1837 - M1:15
*lach* aber sieht supi aus, weiter so..
doc_raven1000- Modellbaumeister
Babbedeckel-Tommy- Klebt besser als Sekundenkleber
Re: Dampfmaschine des Dampfbootes "Königin Maria" von 1837 - M1:15
Hallo zusammen,
nach Sichtung alter Unterlagen,
die sich ihrerseits auf Original-Unterlagen UND Hören-Sagen berufen,
stellt sich nun die ernsthafte Frage,
ob die Maschinenwelle starr mit der Radwelle verbunden war,
ODER gar durch ein Vorgelege schneller drehte...
nach Sichtung alter Unterlagen,
die sich ihrerseits auf Original-Unterlagen UND Hören-Sagen berufen,
stellt sich nun die ernsthafte Frage,
ob die Maschinenwelle starr mit der Radwelle verbunden war,
ODER gar durch ein Vorgelege schneller drehte...
Babbedeckel-Tommy- Klebt besser als Sekundenkleber
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Re: Dampfmaschine des Dampfbootes "Königin Maria" von 1837 - M1:15
Nachdem wir im Werk gerade einen "LAUF" haben, gehts munter weiter
Das Gabelstück wurde gebohrt...
Hätt mir ja ruhig mal die Kleber-Pfoten waschen können
Das Eckige des Pleues rund geschnitzt...
Und nach etwas Geduld passt das auch noch...
Die Montage entspricht annähernd dem, wie es vor 180 Jahren in Berlin gemacht wurde!
Das Gabelstück wurde gebohrt...
Hätt mir ja ruhig mal die Kleber-Pfoten waschen können
Das Eckige des Pleues rund geschnitzt...
Und nach etwas Geduld passt das auch noch...
Die Montage entspricht annähernd dem, wie es vor 180 Jahren in Berlin gemacht wurde!
Babbedeckel-Tommy- Klebt besser als Sekundenkleber
Re: Dampfmaschine des Dampfbootes "Königin Maria" von 1837 - M1:15
Mannomann, Tommy! Mit Fingerspitzengefühl aus dem Material das Letzte herausholen... eine eindrucksvolle Leistung! Gratulation! Gruß Michael (maxl)
maxl- Forenurgestein
Re: Dampfmaschine des Dampfbootes "Königin Maria" von 1837 - M1:15
Hallo Tommy,
wenn Modellbau und Geschichte zusammenkommen, wird da bestimmt was Schönes draus.
Ich schaue dir weiter gespannt bei Konstruktion und Bau zu.
Viele Grüße
Dieter
wenn Modellbau und Geschichte zusammenkommen, wird da bestimmt was Schönes draus.
Ich schaue dir weiter gespannt bei Konstruktion und Bau zu.
Viele Grüße
Dieter
didibuch- Detailliebhaber
Re: Dampfmaschine des Dampfbootes "Königin Maria" von 1837 - M1:15
Hi Tommy,
Wahnsinn was du da zauberst und zaubern lässt
Wahnsinn was du da zauberst und zaubern lässt
doc_raven1000- Modellbaumeister
Re: Dampfmaschine des Dampfbootes "Königin Maria" von 1837 - M1:15
Mit euch als Begleitung, da kann nichts schiefgehen!
Die Maschine wurde von Prof. Johann Andreas Schubert vermessen und niedergezeichnet.
Nach diesen Plänen entstanden im sächsischen Civilingenieur von 1890 die Zeichnungen der Balancier-Maschine.
Nun ist der (alte) Maschinenbauer in mir gefragt ("gespaltene Persönlichkeit" lässt grüßen)
es technisch machbar zu machen. Wie etwa Kondensator und Luftpumpe.
Der erste 3D-Entwurf enthält leider noch einige Fehler bei den Außenkonturen.
Der Guß ist zu klobig, und die Aufhängung würde am Maschinenfundament erfolgen.
Beim genaueren Hinsehen war nach Schubert (?) jedoch alles mit dem Schiffsboden verbunden.
Die Maschine wurde von Prof. Johann Andreas Schubert vermessen und niedergezeichnet.
Nach diesen Plänen entstanden im sächsischen Civilingenieur von 1890 die Zeichnungen der Balancier-Maschine.
Nun ist der (alte) Maschinenbauer in mir gefragt ("gespaltene Persönlichkeit" lässt grüßen)
es technisch machbar zu machen. Wie etwa Kondensator und Luftpumpe.
Der erste 3D-Entwurf enthält leider noch einige Fehler bei den Außenkonturen.
Der Guß ist zu klobig, und die Aufhängung würde am Maschinenfundament erfolgen.
Beim genaueren Hinsehen war nach Schubert (?) jedoch alles mit dem Schiffsboden verbunden.
Babbedeckel-Tommy- Klebt besser als Sekundenkleber
Re: Dampfmaschine des Dampfbootes "Königin Maria" von 1837 - M1:15
Wie Alberich in seinem Baubericht zur Lok Serie 310.23 erwähnte,
müssen sämtliche vorgegebenen Teile für eine Kartonausführung neu durchdacht werden.
Das geschah bei der "nassen Luftpumpe" nach einem NEUEN groben Entwurf eines 3D-Modells.
Doch wer genauer hingucken kann, wird selbst in der danach entstandenen 2D-Zeichnung Änderungen am Guss-Zylinder erkennen.
Die einzelnen Teile sind...
Linke Spalte Stopfbüchs-Brille oben, oberer Zylinderdeckel darunter.
Mittlere Spalte Zylinderdeckel unten (ob es DEN wirklich gab, sei dahin gestellt...)
Und noch drei Ansichten des Guß-Zylinders in der rechten Spalte.
Alles noch ohne Maße, die Körperkanten zum Abnehmen von Maßen so dünn wie möglich.
Die Zeichnung wird auf A4 ausgedruckt, das ist also alles nicht wirklich groß...
müssen sämtliche vorgegebenen Teile für eine Kartonausführung neu durchdacht werden.
Das geschah bei der "nassen Luftpumpe" nach einem NEUEN groben Entwurf eines 3D-Modells.
Doch wer genauer hingucken kann, wird selbst in der danach entstandenen 2D-Zeichnung Änderungen am Guss-Zylinder erkennen.
Die einzelnen Teile sind...
Linke Spalte Stopfbüchs-Brille oben, oberer Zylinderdeckel darunter.
Mittlere Spalte Zylinderdeckel unten (ob es DEN wirklich gab, sei dahin gestellt...)
Und noch drei Ansichten des Guß-Zylinders in der rechten Spalte.
Alles noch ohne Maße, die Körperkanten zum Abnehmen von Maßen so dünn wie möglich.
Die Zeichnung wird auf A4 ausgedruckt, das ist also alles nicht wirklich groß...
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Re: Dampfmaschine des Dampfbootes "Königin Maria" von 1837 - M1:15
Da fangen wir mal an!
Ich fischte eine Weile im Trüben...
Doch dann lichtete sich der Nebel allmählich!
Da ich noch nicht so recht wusste, womit ich anfangen sollte,
kam eben zuerst der obere Zylinderdeckel...
Später stellte sich heraus, dass die untere Platte, die zur Zentrierung in die Zylinderbohrung eintaucht,
zu groß war. Also runtergeraspelt und nochmal neu angeklebt
Das sind keine Ventilräder, sondern die ersten Teile des Pumpenkolbens.
Abgeleitet von "heutigen" Kolben. Vermutlich waren die Stege viel schmaler.
Das Grundprinzip ist seit Jahrhunderten (durch die typischen Brunnenpumpen mit Hebeln) gleich geblieben.
Da lagen sie nun vor mir. Deckel, Kolbenklappe und Kolben, ohne rechte Heimat..
Es wurde heftig diskutiert!
Kann man das so machen ???
Wo kommen wir denn da hin, wenn wir das so machen ???
"Ach mach doch was de willst!", schrie dann der Vorarbeiter und verschwand in sein Kämmerlein.
Da haben wir's dann einfach mal so gemacht!
Am Boden des Zylinders wurde die Aufnahme des Einlassventils nachträglich eingebracht.
Im Original war das alles aus einem Stück, die Kolbenlauffläche mit einem "Bohrer" aufgeschabt.
Dieser "Bohrer" bestand seinerseits aus einer runden Welle (Holz oder Gußeisen) mit
aufgesetzten Klingen aus besserem Eisen, wie es für Messer verwendet wurde.
Der Verschleiß und die Bearbeitungsdauer war entsprechend hoch...
Eine abgewandelte Werkzeugart mit gleicher Arbeitsweise hat als "Kanonenbohrer" bis in unsere Zeit überlebt,
auch wenn sie durch moderne Verfahren und Hochleistungswerkzeuge immer mehr in Vergessenheit gerät.
Fehlt noch die Einlass-Klappe. Bereit zum Einbau!
Und noch schauen, ob sie funktioniert!
Versuchsweise wurde auch gleich der Kolben (noch ohne Dichtung) mit Klappe eingeführt.
Ich fischte eine Weile im Trüben...
Doch dann lichtete sich der Nebel allmählich!
Da ich noch nicht so recht wusste, womit ich anfangen sollte,
kam eben zuerst der obere Zylinderdeckel...
Später stellte sich heraus, dass die untere Platte, die zur Zentrierung in die Zylinderbohrung eintaucht,
zu groß war. Also runtergeraspelt und nochmal neu angeklebt
Das sind keine Ventilräder, sondern die ersten Teile des Pumpenkolbens.
Abgeleitet von "heutigen" Kolben. Vermutlich waren die Stege viel schmaler.
Das Grundprinzip ist seit Jahrhunderten (durch die typischen Brunnenpumpen mit Hebeln) gleich geblieben.
Da lagen sie nun vor mir. Deckel, Kolbenklappe und Kolben, ohne rechte Heimat..
Es wurde heftig diskutiert!
Kann man das so machen ???
Wo kommen wir denn da hin, wenn wir das so machen ???
"Ach mach doch was de willst!", schrie dann der Vorarbeiter und verschwand in sein Kämmerlein.
Da haben wir's dann einfach mal so gemacht!
Am Boden des Zylinders wurde die Aufnahme des Einlassventils nachträglich eingebracht.
Im Original war das alles aus einem Stück, die Kolbenlauffläche mit einem "Bohrer" aufgeschabt.
Dieser "Bohrer" bestand seinerseits aus einer runden Welle (Holz oder Gußeisen) mit
aufgesetzten Klingen aus besserem Eisen, wie es für Messer verwendet wurde.
Der Verschleiß und die Bearbeitungsdauer war entsprechend hoch...
Eine abgewandelte Werkzeugart mit gleicher Arbeitsweise hat als "Kanonenbohrer" bis in unsere Zeit überlebt,
auch wenn sie durch moderne Verfahren und Hochleistungswerkzeuge immer mehr in Vergessenheit gerät.
Fehlt noch die Einlass-Klappe. Bereit zum Einbau!
Und noch schauen, ob sie funktioniert!
Versuchsweise wurde auch gleich der Kolben (noch ohne Dichtung) mit Klappe eingeführt.
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Re: Dampfmaschine des Dampfbootes "Königin Maria" von 1837 - M1:15
Noch während die Kondensationsanlage der Dampfmaschine
in sog. "laufender Konstruktion" erbaut wird,
werden, mit Beistand unserer Vorväter, erste Skizzen
zum Innenausbau des Schiffskörpers zu Papier gebracht.
Nachdem im Civilingenieur von 1890 das Bild zwischen Textbeschreibung und Lithographie
abweicht, müssen neue Wege erdacht werden!
Es waren die ersten größeren Schiffe auf Sächsischem Territorium,
welche mit eisernem Körper erbaut wurden.
Entsprechend führten die Schiffszimmerleute den Innenausbau aus.
Vor 180 Jahren und 3 Tagen ging übrigens der fahrplanmäßige Betrieb der KÖNIGIN MARIA los!
in sog. "laufender Konstruktion" erbaut wird,
werden, mit Beistand unserer Vorväter, erste Skizzen
zum Innenausbau des Schiffskörpers zu Papier gebracht.
Nachdem im Civilingenieur von 1890 das Bild zwischen Textbeschreibung und Lithographie
abweicht, müssen neue Wege erdacht werden!
Es waren die ersten größeren Schiffe auf Sächsischem Territorium,
welche mit eisernem Körper erbaut wurden.
Entsprechend führten die Schiffszimmerleute den Innenausbau aus.
Vor 180 Jahren und 3 Tagen ging übrigens der fahrplanmäßige Betrieb der KÖNIGIN MARIA los!
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Re: Dampfmaschine des Dampfbootes "Königin Maria" von 1837 - M1:15
Hallo zusammen,
diese grobe Skizze zeigt den aktuellen Sachstand.
Der Rumpf im Schnitt vereint Holzschiffbau mit dem aufflackernden Metallschiffbau.
Die (sehr dünne) Metallschale ist wie ein Holzschiff ausgekleidet, mit mehr Holz zur Versteifung, das hier noch fehlt...
Die Eckhölzer, die "Knie", wurden aus Wurzeln ausgesägt und entsprechend nachgehobelt.
Bei der Anzahl und der Lage der Spanten, Wanten und Knie sind mehr Fantasie und Mutmaßung statt Quellen vorhanden.
Das Schiff war nur 3,90 m breit.
diese grobe Skizze zeigt den aktuellen Sachstand.
Der Rumpf im Schnitt vereint Holzschiffbau mit dem aufflackernden Metallschiffbau.
Die (sehr dünne) Metallschale ist wie ein Holzschiff ausgekleidet, mit mehr Holz zur Versteifung, das hier noch fehlt...
Die Eckhölzer, die "Knie", wurden aus Wurzeln ausgesägt und entsprechend nachgehobelt.
Bei der Anzahl und der Lage der Spanten, Wanten und Knie sind mehr Fantasie und Mutmaßung statt Quellen vorhanden.
Das Schiff war nur 3,90 m breit.
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Re: Dampfmaschine des Dampfbootes "Königin Maria" von 1837 - M1:15
Und schon gingen die Tischler mit fleißigen Händen ans Werk!
Anderswo wird derweil geklärt, wer von einer Säule den Knubbel abgebrochen hat.
Nachdem sich mir anscheinend endlich der Sinn der Beschreibung im Civilingenier erschloss,
wie gewisse Platten "12 Zoll breit, 1 5/8 Zoll stark, gegenseitige Abstände 3 Zoll parallel zur Schiffsachse" lagen,
wurde der Holzausbau etwas einfacher
Es soll nur ein Stück des Schiffsrumpfes nachgebildet werden. Gerade so viel,
dass der Einsatzort der Maschine erkennbar ist, und man sich die Enge in diesem Boot vorstellen kann.
Auf eine Grundplatte aus 1 mm Karton werden die "Bänke" oder "Bladen" lose aufgelegt, um deren Lage zu ermitteln.
Kielschweine gab es bei den Kaffenkähnen auf den Flüssen damals eher selten,
so wird wohl auch die "Königin Maria" ohne welche ausgekommen sein müssen.
In der Fräserei wurde das Maschinenfundament überfräst.
Holz war gängiges Material im frühen Maschinenbau.
Zusammengesteckt und aufgelegt scheint es ja doch irgendwie zu funktionieren
Anderswo wird derweil geklärt, wer von einer Säule den Knubbel abgebrochen hat.
Nachdem sich mir anscheinend endlich der Sinn der Beschreibung im Civilingenier erschloss,
wie gewisse Platten "12 Zoll breit, 1 5/8 Zoll stark, gegenseitige Abstände 3 Zoll parallel zur Schiffsachse" lagen,
wurde der Holzausbau etwas einfacher
Es soll nur ein Stück des Schiffsrumpfes nachgebildet werden. Gerade so viel,
dass der Einsatzort der Maschine erkennbar ist, und man sich die Enge in diesem Boot vorstellen kann.
Auf eine Grundplatte aus 1 mm Karton werden die "Bänke" oder "Bladen" lose aufgelegt, um deren Lage zu ermitteln.
Kielschweine gab es bei den Kaffenkähnen auf den Flüssen damals eher selten,
so wird wohl auch die "Königin Maria" ohne welche ausgekommen sein müssen.
In der Fräserei wurde das Maschinenfundament überfräst.
Holz war gängiges Material im frühen Maschinenbau.
Zusammengesteckt und aufgelegt scheint es ja doch irgendwie zu funktionieren
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Re: Dampfmaschine des Dampfbootes "Königin Maria" von 1837 - M1:15
Eine beeindruckende Baustelle, Tommy! Da entsteht etwas ganz Großes! Weiter viel Erfolg! Gruß Michael (maxl)
maxl- Forenurgestein
Re: Dampfmaschine des Dampfbootes "Königin Maria" von 1837 - M1:15
Vielen Dank Michael!
So groß wird die aber nicht.
In die Langhölzer (wie soll man die am besten bezeichnen...) wurden Gewindestifte eingepresst.
Kein Wald-und-Wiesen-Gewinde, sondern modernes Metrisches
mit 2,5 mm Nenndurchmesser, und auch nicht gefeilt oder gemeißelt
Ausnahmsweise dürfen nur hier vorerst Sechskantmuttern verbaut werden.
Sonst wird nur genietet, oder viereckige Schraubenköpfe und Muttern verwendet
Und so entstehen Details, die am Ende keiner mehr sieht
Euren scharfen Augen wird bestimmt nicht entgangen sein,
dass ich mich nicht hundertprozentig an den historischen Plan halte.
Ein bisschen Improvisation werdet ihr mir hoffentlich verzeihen,
besonders wenn man sich in die Herstellung und den Betrieb hineindenken möchte,
erscheint manches nicht ganz "aufzugehen".
Egells hat sich, den Quellen zufolge, auch fast wie kopiert an Maschinen von Boulton & Watt orientiert.
Getreu dem Motto: "Traue nie blind einer (nachgemachten) Lithografie!"
Ein weiteres Detail, das keiner mehr sehen wird,
sind die Trennwände zwischen den beiden Kondensatorkammern.
Diese wurden, der Lithografie nach, jede Kammer für sich hergestellt,
und die beiden Kästen dann übereinander gesetzt.
Auf Nieten hatte ich innen mal lieber verzichtet
Und SCHON folgten die Wände der oberen Kammer.
Beide Kammern erhielten von mir je ein Mannloch, das historisch nicht belegt ist.
Doch es musste doch auch mal gereinigt werden!
Oder hatten sie etwa jedes Mal die ganze Maschine zerlegt,
nur um im eigentlichen Kondensator den Schlamm heraus zu holen?
Da streitet sich der Maschinist mit dem Babbedeckel in mir
NOCH ist der Trennboden zu sehen.
An dem seitlichen runden Flansch mit Loch kommt später das Auslaufrohr, aus dem das Kondensat abläuft.
Beide Behälter wurden von mir von außen vernietet.
Das angenietete Blech unten links ist für das Verbindungsstück Schieberkasten-Kondensator.
So groß wird die aber nicht.
In die Langhölzer (wie soll man die am besten bezeichnen...) wurden Gewindestifte eingepresst.
Kein Wald-und-Wiesen-Gewinde, sondern modernes Metrisches
mit 2,5 mm Nenndurchmesser, und auch nicht gefeilt oder gemeißelt
Ausnahmsweise dürfen nur hier vorerst Sechskantmuttern verbaut werden.
Sonst wird nur genietet, oder viereckige Schraubenköpfe und Muttern verwendet
Und so entstehen Details, die am Ende keiner mehr sieht
Euren scharfen Augen wird bestimmt nicht entgangen sein,
dass ich mich nicht hundertprozentig an den historischen Plan halte.
Ein bisschen Improvisation werdet ihr mir hoffentlich verzeihen,
besonders wenn man sich in die Herstellung und den Betrieb hineindenken möchte,
erscheint manches nicht ganz "aufzugehen".
Egells hat sich, den Quellen zufolge, auch fast wie kopiert an Maschinen von Boulton & Watt orientiert.
Getreu dem Motto: "Traue nie blind einer (nachgemachten) Lithografie!"
Ein weiteres Detail, das keiner mehr sehen wird,
sind die Trennwände zwischen den beiden Kondensatorkammern.
Diese wurden, der Lithografie nach, jede Kammer für sich hergestellt,
und die beiden Kästen dann übereinander gesetzt.
Auf Nieten hatte ich innen mal lieber verzichtet
Und SCHON folgten die Wände der oberen Kammer.
Beide Kammern erhielten von mir je ein Mannloch, das historisch nicht belegt ist.
Doch es musste doch auch mal gereinigt werden!
Oder hatten sie etwa jedes Mal die ganze Maschine zerlegt,
nur um im eigentlichen Kondensator den Schlamm heraus zu holen?
Da streitet sich der Maschinist mit dem Babbedeckel in mir
NOCH ist der Trennboden zu sehen.
An dem seitlichen runden Flansch mit Loch kommt später das Auslaufrohr, aus dem das Kondensat abläuft.
Beide Behälter wurden von mir von außen vernietet.
Das angenietete Blech unten links ist für das Verbindungsstück Schieberkasten-Kondensator.
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Re: Dampfmaschine des Dampfbootes "Königin Maria" von 1837 - M1:15
Tommy, auch wenn du dich nicht 100% an den historischen Plan hältst,
doc_raven1000- Modellbaumeister
Re: Dampfmaschine des Dampfbootes "Königin Maria" von 1837 - M1:15
Dann bin ich ja beruhigt, Dietmar!
Wegen der Größe entstand der Zylinder aus einem Metallrohr,
im Original hat der Kolben immerhin einen halben Meter Durchmesser!
Das Ausrichten der einzelnen Baugruppen geschieht nach Augenmaß und in laufender Planung.
Die Schiebergeometrie beschäftigte das Planungsbüro mehrere Wochen.
Eigentlich wäre ein D-Schieber, die Kolbenkörper waren ein Kreis mit gerade Kante, wie ein "D",
der häufig verwendete Stand der Technik gewesen.
Da Egells allerdings Rüstungs-Lieferant "Nummer Eins" in Preußen war,
wird die Firma über die neuesten Werkzeuge für exakte Rohre verfügt haben.
In Schuberts Plan ist leider nicht eindeutig ersichtlich, ob er nun rund war oder D-Förmig.
Also machen wir ihn rund...
In Handwerksmanier wurden die Durchbrüche gefeilt. Zum Fräsen war ich zu träge,
bzw. hätte ich das Hörbuch im Radio verpasst...
Da stand er nun, der halbfertige Schieberblock.
Abgestützt auf zwei Hölzern werden weitere Schritte besprochen.
Da vergehen schon mal Stunden, ehe überhaupt etwas Sichtbares passiert...
Aus der Gießerei kam das nächste Teil... Ein Flugzeug!
Nein... das Unterteil des Schieberkastens.
Tia nun fehlt nur noch der Schieberkasten.
Wegen der Größe entstand der Zylinder aus einem Metallrohr,
im Original hat der Kolben immerhin einen halben Meter Durchmesser!
Das Ausrichten der einzelnen Baugruppen geschieht nach Augenmaß und in laufender Planung.
Die Schiebergeometrie beschäftigte das Planungsbüro mehrere Wochen.
Eigentlich wäre ein D-Schieber, die Kolbenkörper waren ein Kreis mit gerade Kante, wie ein "D",
der häufig verwendete Stand der Technik gewesen.
Da Egells allerdings Rüstungs-Lieferant "Nummer Eins" in Preußen war,
wird die Firma über die neuesten Werkzeuge für exakte Rohre verfügt haben.
In Schuberts Plan ist leider nicht eindeutig ersichtlich, ob er nun rund war oder D-Förmig.
Also machen wir ihn rund...
In Handwerksmanier wurden die Durchbrüche gefeilt. Zum Fräsen war ich zu träge,
bzw. hätte ich das Hörbuch im Radio verpasst...
Da stand er nun, der halbfertige Schieberblock.
Abgestützt auf zwei Hölzern werden weitere Schritte besprochen.
Da vergehen schon mal Stunden, ehe überhaupt etwas Sichtbares passiert...
Aus der Gießerei kam das nächste Teil... Ein Flugzeug!
Nein... das Unterteil des Schieberkastens.
Tia nun fehlt nur noch der Schieberkasten.
Babbedeckel-Tommy- Klebt besser als Sekundenkleber
Re: Dampfmaschine des Dampfbootes "Königin Maria" von 1837 - M1:15
Ich finde es absolut faszinierend, Tommy, an was du dich da heranwagst, und wie genial du zwischen genauer Planung und freier Improvisation hin- und herwechseln kannst, wenn es sein muss. Alle Achtung! Ich bin total neugierig, wie es weitergeht. Leider muss ich aber feststellen, dass der Affe mit den Kopfschmerzen immer noch den Ehnertschen Betrieb heimsucht. Manche Mitarbeiter wird man offenbar einfach nicht los... Gruß Michael (maxl)
maxl- Forenurgestein
Re: Dampfmaschine des Dampfbootes "Königin Maria" von 1837 - M1:15
Hallo Michael,
ich kann doch meinen technischen Leiter nicht vergraulen!
( Er kennt alle verborgenen schmutzigen Geheimnisse... )
Während Jim Panze seine Windungen am Reißbrett durchschmoren lässt...
...erfolgt "unten" die Passprobe der seitlichen Balanciers.
Aus der Tischlerei kamen "Knie",
aus Wurzeln frisch geschlagener Bäume hergestellt.
Hat irgendwie was von Schiffbau.
Ein kleiner Blick zur Feldschmiede.
Hier gibt es zwar nicht wirklich was zu sehen,
aber das Bild gefällt mir irgendwie.
151 Nietköpfe wurden gesetzt.
Auf einer Seite!!!
Dann kam mir über Nacht die endgültige Eingebung
wie die Bretter 12 x 1 5/8 Zoll mit 3 Zoll Abstand lagen!
Zum Glück habe ich immer mindestens "einen mitlaufen"
Schnell umgesetzt und die Seitenwand angebracht.
Bevor ich es mir noch anders überlege!
Dann wurde mir das Malheur bewusst... Die Durchbrüche stritten sich mit den Balken um die Plätze!
Das passiert, wenn man nebenbei telefoniert
Das wird nach dem Farbauftrag hoffentlich nicht mehr ganz so schlimm aussehen!
Bulleyes wandelten sich in den Jahrhunderten öfters mal...
Von der sichtbaren Seite sieht es gar nicht einmal so schlimm aus
Sich ansammelndes Bilgenwasser kann über den Kimgang abfließen.
Und SCHON schuften sie wieder...
ich kann doch meinen technischen Leiter nicht vergraulen!
( Er kennt alle verborgenen schmutzigen Geheimnisse... )
Während Jim Panze seine Windungen am Reißbrett durchschmoren lässt...
...erfolgt "unten" die Passprobe der seitlichen Balanciers.
Aus der Tischlerei kamen "Knie",
aus Wurzeln frisch geschlagener Bäume hergestellt.
Hat irgendwie was von Schiffbau.
Ein kleiner Blick zur Feldschmiede.
Hier gibt es zwar nicht wirklich was zu sehen,
aber das Bild gefällt mir irgendwie.
151 Nietköpfe wurden gesetzt.
Auf einer Seite!!!
Dann kam mir über Nacht die endgültige Eingebung
wie die Bretter 12 x 1 5/8 Zoll mit 3 Zoll Abstand lagen!
Zum Glück habe ich immer mindestens "einen mitlaufen"
Schnell umgesetzt und die Seitenwand angebracht.
Bevor ich es mir noch anders überlege!
Dann wurde mir das Malheur bewusst... Die Durchbrüche stritten sich mit den Balken um die Plätze!
Das passiert, wenn man nebenbei telefoniert
Das wird nach dem Farbauftrag hoffentlich nicht mehr ganz so schlimm aussehen!
Bulleyes wandelten sich in den Jahrhunderten öfters mal...
Von der sichtbaren Seite sieht es gar nicht einmal so schlimm aus
Sich ansammelndes Bilgenwasser kann über den Kimgang abfließen.
Und SCHON schuften sie wieder...
Babbedeckel-Tommy- Klebt besser als Sekundenkleber
Re: Dampfmaschine des Dampfbootes "Königin Maria" von 1837 - M1:15
Das wird eine neue Meisterleistung des Ehnertschen Betriebes! Meine größte Hochachtung, Tommy! Gruß Michael (maxl)
maxl- Forenurgestein
Re: Dampfmaschine des Dampfbootes "Königin Maria" von 1837 - M1:15
Vielen Dank Michael!
Übrigens einmal DANKE für 10.000 Klicks! Muss ja auch mal gesagt werden
Weitere Fragen tun sich nun auf, obwohl noch nicht alle Nietköpfe gesetzt wurden.
Im Schiffbau wurden nach den historischen Quellen aus verschiedenen Büchern
folgende Lacke und Farben verwendet:
Bleimennige, Eisenmennige, Zinkweiß, Bleiweiß, Kohlenteer
sowie Ölfarben anderer Farbtöne wie grün und rot.
Dann gibt es da doch aber noch diese "geschützgrauen" Farben,
wie sie an Bearbeitungsmaschinen bis in die 1960er verwendet wurden.
Scheint fast eine Emaille-Farbe zu sein. Was ist das denn für Zeug, weiß das jemand???
Übrigens einmal DANKE für 10.000 Klicks! Muss ja auch mal gesagt werden
Weitere Fragen tun sich nun auf, obwohl noch nicht alle Nietköpfe gesetzt wurden.
Im Schiffbau wurden nach den historischen Quellen aus verschiedenen Büchern
folgende Lacke und Farben verwendet:
Bleimennige, Eisenmennige, Zinkweiß, Bleiweiß, Kohlenteer
sowie Ölfarben anderer Farbtöne wie grün und rot.
Dann gibt es da doch aber noch diese "geschützgrauen" Farben,
wie sie an Bearbeitungsmaschinen bis in die 1960er verwendet wurden.
Scheint fast eine Emaille-Farbe zu sein. Was ist das denn für Zeug, weiß das jemand???
Babbedeckel-Tommy- Klebt besser als Sekundenkleber
Re: Dampfmaschine des Dampfbootes "Königin Maria" von 1837 - M1:15
Hallo Tommy,
auch diese, wie Du sie nennst, 'geschützgrauen' bis ~grünen Farbtöne dürften ölfarbbasiert gewesen sein.
Ich hab' diese 'Maschinenfarben' noch gut aus eigener Anschauung in Erinnerung.
Du könntest dafür die modellbauüblichen Emaillefarben (Enamels) von Humbrol oder Revell verwenden;
die gibt es in Seidenmatt, was Deiner angestrebten Oberflächengüte sehr nahe kommen dürfte,
aber auch in Matt (mit einer größeren Farbtonauswahl).
Die matten Farben könnte man mit einem seidenmatten Klarlacküberzug versehen,
oder auch einfach nur mit z.B. einem weichen Lappen auf 'Speckglanz' polieren.
Kann man auch online bestellen (Verdünner nicht vergessen!);
Bezugsquellen gibts ohne Ende ... ich mach' das oft beim Sockelshop ...
Gruß - Jörg -
auch diese, wie Du sie nennst, 'geschützgrauen' bis ~grünen Farbtöne dürften ölfarbbasiert gewesen sein.
Ich hab' diese 'Maschinenfarben' noch gut aus eigener Anschauung in Erinnerung.
Du könntest dafür die modellbauüblichen Emaillefarben (Enamels) von Humbrol oder Revell verwenden;
die gibt es in Seidenmatt, was Deiner angestrebten Oberflächengüte sehr nahe kommen dürfte,
aber auch in Matt (mit einer größeren Farbtonauswahl).
Die matten Farben könnte man mit einem seidenmatten Klarlacküberzug versehen,
oder auch einfach nur mit z.B. einem weichen Lappen auf 'Speckglanz' polieren.
- Code:
https://www.revell.de/uploads/tx_eagle/Farbtafeln_Email_DE.pdf
Kann man auch online bestellen (Verdünner nicht vergessen!);
Bezugsquellen gibts ohne Ende ... ich mach' das oft beim Sockelshop ...
Gruß - Jörg -
Jörg- Moderator
Re: Dampfmaschine des Dampfbootes "Königin Maria" von 1837 - M1:15
Hallo Jörg,
vielen Dank für die Hinweise!
Meine Bügelsäge aus den 1960ern oder auch die
WUMAG-Dampfer-Maschinen aus den 1920ern hatten diese Farbe auch.
Die geht mit der Metall-Oberfläche irgendwie eine richtige chemische Verbindung ein.
Die bekommst du ohne richtig grobe Gewalt NICHT ab!
Bevor ich etwas anmale wöllte ich nur gern die Vorbildfarben beim Namen nennen können,
es soll ja möglichst historisch korrekt MÖGLICH gewesen sein.
vielen Dank für die Hinweise!
Meine Bügelsäge aus den 1960ern oder auch die
WUMAG-Dampfer-Maschinen aus den 1920ern hatten diese Farbe auch.
Die geht mit der Metall-Oberfläche irgendwie eine richtige chemische Verbindung ein.
Die bekommst du ohne richtig grobe Gewalt NICHT ab!
Bevor ich etwas anmale wöllte ich nur gern die Vorbildfarben beim Namen nennen können,
es soll ja möglichst historisch korrekt MÖGLICH gewesen sein.
Babbedeckel-Tommy- Klebt besser als Sekundenkleber
Re: Dampfmaschine des Dampfbootes "Königin Maria" von 1837 - M1:15
Das tägliche Berichtlein...
Ich entschied mich für eine Kohleteer-Mennige-Komposition in Moll
Mein zartes Pfötlein ist zum Größenvergleich einmal mit auf dem Bild.
Beim Nachbearbeiten des Hintergrundes sind die kreisrunden Durchbrüche etwas aus der Bahn geworfen worden.
Vielleicht war anfangs alles mit Teer bedeckt gewesen
- bei gut durchgetrocknetem Holz und fehlender Säuren wurde es auch für Holzschiffe und Eisenplatten verwendet -
und wurde später durch eine Mennige-Farbe etwas aufgehellt,
die dann, sollte Blei im Spiel sein, auch wieder mit der schwefelhaltigen Luft reagierte...
Die Außenseite der Bordwand erhielt die restlichen Nietköpfe.
Ich entschied mich für eine Kohleteer-Mennige-Komposition in Moll
Mein zartes Pfötlein ist zum Größenvergleich einmal mit auf dem Bild.
Beim Nachbearbeiten des Hintergrundes sind die kreisrunden Durchbrüche etwas aus der Bahn geworfen worden.
Vielleicht war anfangs alles mit Teer bedeckt gewesen
- bei gut durchgetrocknetem Holz und fehlender Säuren wurde es auch für Holzschiffe und Eisenplatten verwendet -
und wurde später durch eine Mennige-Farbe etwas aufgehellt,
die dann, sollte Blei im Spiel sein, auch wieder mit der schwefelhaltigen Luft reagierte...
Die Außenseite der Bordwand erhielt die restlichen Nietköpfe.
Babbedeckel-Tommy- Klebt besser als Sekundenkleber
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