Victorius Baubericht zur Victory von DeAgostini
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Re: Victorius Baubericht zur Victory von DeAgostini
Moin Bernd, da hast du wieder eine ganz saubere Arbeit gemacht,
sieht richtig spitze aus deine Takelarbeit!
sieht richtig spitze aus deine Takelarbeit!
John-H.- Co - Admin
Re: Victorius Baubericht zur Victory von DeAgostini
Das sieht super aus Bernd
Marcel- Skalpell-Künstler
Re: Victorius Baubericht zur Victory von DeAgostini
Vielen Dank, Egbert, Peter, Reiner, Bernd, Billy, Jürgen, Reinhard, Jürgen, Micheal, John, Thomas und Marcel!
Jetzt geht's wieder ein bisschen weiter...
Eigentlich ist es noch nicht an der Reihe, aber ich habe schon begonnen, die Webleinen in die Wanten zu nähen. Dadurch werden die Wanten ziemlich endgültig fixiert und es ist danach schwieriger bis unmöglich, sie nachzuspannen. Aber bei mir sind die Wanten doch so stark gespannt, dass sie beim Verbiegen des Mastes nirgends schlaff werden, daher sollte es nicht schaden, die Webleinen schon jetzt anzubringen, bevor die Masten in alle Richtungen fixiert sind.
Es ist übrigens praktisch unmöglich, mit der Nadel dort durchzustechen, wo der Faden durch Superkleber gehärtet ist (bei mir also in der Gegend der Wicklungen, mit denen die Jungfern befestigt sind). Ich habe nach einigen vergeblichen Versuchen die Webleinen jetzt dort einfach weggelassen, was nicht weiter auffällt. Eine Möglichkeit wäre es evt., mit einem Bohrer die Löcher vorzubohren, aber ich habe Angst, die Wanten dadurch zu zerstören, das Risiko ist mir einfach zu groß.
Ich habe auch versucht, die Webleinen nicht ganz gerade durchzuziehen, sondern hier und da etwas durchhängen zu lassen.
Nach Fertigstellung der Webleinen unterhalb der Marsplattform habe ich dann Großstag und Großborgstag gespannt. Die sollten ein wenig dicker sein, als die Wanten des Großmasts. Ich habe dazu ein 1,25mm Seil von Mantua verwendet, das ich irgendwann einmal gekauft habe. Es hat kaum wegstehende Fasern, und schaut ein ganz klein wenig dicker aus, als die 80mm Schnur von deAgo. Allerdings war es naturfarben und nicht schwarz, also habe ich versucht, es mit schwarzem Textilfärbemittel einzufärben. Was für eine Patzerei! Danach war das Seil wunderschön braun, aber nicht schwarz, also habe ich noch mit dunkelblau nachgefärbt. Jetzt passt es im Farbton zu den anderen schwarzen Seilen, ist aber noch immer eine Spur heller. Vielleicht pinsle ich da nochmals schwarze Farbe drüber.
Laut Anleitung soll man einfach unter den Marsplattformen einen Knoten in die Stage binden. In Wirklichkeit war das Stag mit einer End-Schlaufe versehen. Damit sich die Schlaufe nicht zuziehen kann, gab es am Tau selbst noch eine Wicklung, die Maus. Auf den folgenden Bildern sieht man, was ich meine.
Stag und Borgstag werden um die Wanten herumgelegt (darum muss man auch die Wanten vor den Stagen anbringen):
Nachdem alles verlegt war und ich nochmals nachgelesen habe, habe ich bemerkt, dass Stag und Borgstag eigentlich die Schlaufen auf verschiedenen Seiten haben. Bei mir sind sie auf der selben Seite. Ist mir aber jetzt zuviel Aufwand, unten nochmals alles abzumontieren.
Am anderen Ende müssen nun an den richtigen Stellen Herzblöcke montiert werden. Wenn das geschehen ist, knüpft man sie mit den Gegenstücken zusammen:
Nur die Stage des Kreuzmasts werden mit den Ringbolzen am Boden verknüpft:
Jetzt geht's wieder ein bisschen weiter...
Eigentlich ist es noch nicht an der Reihe, aber ich habe schon begonnen, die Webleinen in die Wanten zu nähen. Dadurch werden die Wanten ziemlich endgültig fixiert und es ist danach schwieriger bis unmöglich, sie nachzuspannen. Aber bei mir sind die Wanten doch so stark gespannt, dass sie beim Verbiegen des Mastes nirgends schlaff werden, daher sollte es nicht schaden, die Webleinen schon jetzt anzubringen, bevor die Masten in alle Richtungen fixiert sind.
Es ist übrigens praktisch unmöglich, mit der Nadel dort durchzustechen, wo der Faden durch Superkleber gehärtet ist (bei mir also in der Gegend der Wicklungen, mit denen die Jungfern befestigt sind). Ich habe nach einigen vergeblichen Versuchen die Webleinen jetzt dort einfach weggelassen, was nicht weiter auffällt. Eine Möglichkeit wäre es evt., mit einem Bohrer die Löcher vorzubohren, aber ich habe Angst, die Wanten dadurch zu zerstören, das Risiko ist mir einfach zu groß.
Ich habe auch versucht, die Webleinen nicht ganz gerade durchzuziehen, sondern hier und da etwas durchhängen zu lassen.
Nach Fertigstellung der Webleinen unterhalb der Marsplattform habe ich dann Großstag und Großborgstag gespannt. Die sollten ein wenig dicker sein, als die Wanten des Großmasts. Ich habe dazu ein 1,25mm Seil von Mantua verwendet, das ich irgendwann einmal gekauft habe. Es hat kaum wegstehende Fasern, und schaut ein ganz klein wenig dicker aus, als die 80mm Schnur von deAgo. Allerdings war es naturfarben und nicht schwarz, also habe ich versucht, es mit schwarzem Textilfärbemittel einzufärben. Was für eine Patzerei! Danach war das Seil wunderschön braun, aber nicht schwarz, also habe ich noch mit dunkelblau nachgefärbt. Jetzt passt es im Farbton zu den anderen schwarzen Seilen, ist aber noch immer eine Spur heller. Vielleicht pinsle ich da nochmals schwarze Farbe drüber.
Laut Anleitung soll man einfach unter den Marsplattformen einen Knoten in die Stage binden. In Wirklichkeit war das Stag mit einer End-Schlaufe versehen. Damit sich die Schlaufe nicht zuziehen kann, gab es am Tau selbst noch eine Wicklung, die Maus. Auf den folgenden Bildern sieht man, was ich meine.
Stag und Borgstag werden um die Wanten herumgelegt (darum muss man auch die Wanten vor den Stagen anbringen):
Nachdem alles verlegt war und ich nochmals nachgelesen habe, habe ich bemerkt, dass Stag und Borgstag eigentlich die Schlaufen auf verschiedenen Seiten haben. Bei mir sind sie auf der selben Seite. Ist mir aber jetzt zuviel Aufwand, unten nochmals alles abzumontieren.
Am anderen Ende müssen nun an den richtigen Stellen Herzblöcke montiert werden. Wenn das geschehen ist, knüpft man sie mit den Gegenstücken zusammen:
Nur die Stage des Kreuzmasts werden mit den Ringbolzen am Boden verknüpft:
Victorius- Schneidmatten-Virtuose
Re: Victorius Baubericht zur Victory von DeAgostini
Was soll man sonst noch sagen............
Der Rentner (†)- Verstorbenes Mitglied
Re: Victorius Baubericht zur Victory von DeAgostini
Einfach nur Klasse Bernd.
Vorallem die Wanten mit zwei unterschiedlich dicken Fäden!
Vorallem die Wanten mit zwei unterschiedlich dicken Fäden!
John-H.- Co - Admin
Re: Victorius Baubericht zur Victory von DeAgostini
Saubere Arbeit, Bernd, gefällt mir sehr gut.
Ich bin bin auch dabei, Msten zu Takeln (verspannen)
Ich bin bin auch dabei, Msten zu Takeln (verspannen)
EHamisch- Modellbau-Experte
Re: Victorius Baubericht zur Victory von DeAgostini
Bernd ich bin mal wieder sprachlos was Du da zauberst Modellbau auf aller höchstem Niveau
JürgenM.- Superkleber
Re: Victorius Baubericht zur Victory von DeAgostini
Das sieht richtig klasse aus Bernd
Da werde Ich spaeter auf jedenfall einiges abschauen
Da werde Ich spaeter auf jedenfall einiges abschauen
JesusBelzheim- Moderator
Re: Victorius Baubericht zur Victory von DeAgostini
Einfach toll wie sauber du das hinkriegst Bernd
gipsy the barbet- Modellbaumeister
Re: Victorius Baubericht zur Victory von DeAgostini
Bernd,
Perfekte Arbeit, aber für mich ein Grund bei den Flugzeugen zu bleiben.
Perfekte Arbeit, aber für mich ein Grund bei den Flugzeugen zu bleiben.
Rouper- Alleskleber
Re: Victorius Baubericht zur Victory von DeAgostini
Vielen Dank, liebe Leute, für die wohlwollenden Kommentare!
Victorius- Schneidmatten-Virtuose
Re: Victorius Baubericht zur Victory von DeAgostini
Heute geht es noch ein bisschen weiter:
Gewissermaßen eine Herausforderung war das Verketten von Stag und Borgstag. Abstandshalter sind nicht vorgesehen, aber die beiden Taue dürfen durch die Verbindungen auch nicht zusammengezogen werden (was doch recht schwer zu erfüllen ist).
Das Makrofoto zeigt, dass das verwendete Mantua-Tau eine bessere Qualität hat als deAgo's Schnüre. Trotz Behandlung im heißen Schwarzfärbebad und heftiger Manipulation beim Verknüpfen stehen recht wenige Fasern hoch.
Mein nächstes Unternehmen war dann das Verlegen der Webleinen an den Marswanten ...
Wenn das getan ist, muss ich mir jetzt ernsthaft Gedanken über die Segel machen. Darüber mehr in meinem nächsten Posting.
Gewissermaßen eine Herausforderung war das Verketten von Stag und Borgstag. Abstandshalter sind nicht vorgesehen, aber die beiden Taue dürfen durch die Verbindungen auch nicht zusammengezogen werden (was doch recht schwer zu erfüllen ist).
Das Makrofoto zeigt, dass das verwendete Mantua-Tau eine bessere Qualität hat als deAgo's Schnüre. Trotz Behandlung im heißen Schwarzfärbebad und heftiger Manipulation beim Verknüpfen stehen recht wenige Fasern hoch.
Mein nächstes Unternehmen war dann das Verlegen der Webleinen an den Marswanten ...
Wenn das getan ist, muss ich mir jetzt ernsthaft Gedanken über die Segel machen. Darüber mehr in meinem nächsten Posting.
Victorius- Schneidmatten-Virtuose
Re: Victorius Baubericht zur Victory von DeAgostini
Ich bin neidisch...... saubere Takelung.... ich schick dir meinen Rumpf mit den Masten.... natürlich nur, wenn du Zeit hast...Ha..Ha Ha
Hubert- Schneidmatten-Virtuose
Re: Victorius Baubericht zur Victory von DeAgostini
Liebe Leute,
ich will's nicht leugnen, irgendwie gehören zu einem Segelschiff schon auch die Segel. Daher bin ich zur Zeit entschlossen, die Victory mit Segeln auszustatten. Ob das so bleibt, wird von meinen zukünftigen Erfahrungen, Möglichkeiten und möglichen Misserfolgen abhängen. Eines weiß ich jetzt schon. Die mitgelieferten Segel kommen mir nicht auf's Modell.
In unserer Familie war meine Mutter die einzige, die Nähen konnte. Leider ist sie bereits vor mehr als 20 Jahren verstorben. In ihrem Nachlass fand ich diese Nähmaschine, deren Baujahr wohl noch eine 198 als Beginn der Jahreszahl hatte...
Ich kenne mich damit überhaupt nicht aus, auch sonst niemand, den ich kenne. Das Ding ist mir so unheimlich, wie meinen Eltern ein Computer. Also erfolgte zunächst einmal ein umständliches Studium der Bedienungsanleitung. Aber jetzt kann ich immerhin schon den Faden einlegen.
Und jetzt schildere ich Euch mal meine Methode, mit der ich versucht habe, die ersten Segel herzustellen. Bitte missversteht das, was jetzt kommt, nicht als eine Anleitung. Dazu kenne ich mich zu wenig aus. Ich tappe bei dieser Sägelnäherei ja sowas von im Dunkeln. Ich zeige das alles nur, damit diejenigen unter Euch, die kundiger sind, rechtzeitig "Halt" schreien können und mich damit vor Unheil bewahren ...
Also. Erster Schritt. Einen Leinenstoff (Bettlaken, aus ägyptischer Baumwolle) besorgen. Es ist viel feiner gewebt als das relativ grobe deAgo Leinen. Mit einem Markierstift habe ich sodann Bahnen im 1cm Abstand angezeichnet (entspricht 80 cm im Original, vielleicht noch immer etwas zu breit, aber mit dem Muster auf der Schneidmatte leicht und schnell anzuzeichnen). (Der Markierstift ist für mich ein Wunder - er lässt sich ganz leicht mit einem feuchten Schwamm wieder spurlos wegwischen).
Dann auch noch die Schnittmuster der ersten Segel aufzeichnen, damit ich mich orientieren kann.
Als nächstes mit einem Nähgarn, das etwas dunkler ist als der Stoff, die Bahnen nachnähen. Gerader Stich der Länge 0,5mm.
Für den Saum den Rand mit Klebestift einstreichen und zweimal umklappen, sozusagen einrollen, und festbügeln.
Dann den Rand entlang den Saum festnähen. Vielleicht reicht es ja, alles geklebt zu haben, aber ich fürchte, dass es wieder aufgeht, wenn ich es später zum Färben in Tee bade.
Das Nähen entlang des geklebten Saums ist nicht ganz ohne. Der Transportmechanismus der Nähmaschine schafft das nicht alleine, man muss mit der Hand von hinten ein wenig ziehen. Daher kann man die Naht nicht von der Ecke weg machen, sondern muss in der Mitte der Saumkante beginnen, zur einen Ecke hin nähen, dann nocheinmal von derselben Stelle weg in die andere Richtung zur anderen Ecke. (Ich schneide die dabei entstehenden weghängenden Fäden ohne zu vernähen einfach weg - wird sich schon nicht auftrennen, die Segel werden ja später nicht im wehenden Wind flattern)
So sieht es danach aus.
Jetzt kann man den blauen Stift rausspülen und trocknen.
Nächster Schritt: das Liektau (oder wie das heißt) annähen. Das mache ich mit der Hand. Ich stelle mich dabei sehr unbeholfen an, brauche für die erste Kante und das hier sichtbare kleine Stück ca drei Stunden und es wird nicht einmal besonders schön.
Ich steche mir ca. 50 Mal in irgendeinen Finger, der Blutverlust ist enorm. Zum Glück tropfe ich nicht das Segel voll, sondern nur den Teppich...
Danach mache ich mit einem einfachen Saumstich weiter (so wie bei den Finknetzen in der deAgo Bauanleitung, dh der Faden läuft ohne Verschlingung spiralförmig um Liektau und äußerste Saumkante). Das geht dann etwas schneller. Und mit Hilfe meiner allerbesten Ehefrau, die längst verschollene Erinnerungen aus den Handarbeitsklassen ihrer Schulzeit wieder hervorgekramt hat, habe ich dann das erste Segel heute fertiggestellt.
Hier ist der Vergleich mit dem mitgelieferten Segel, das wahrscheinlich in einer chinesischen Fabrik von einer bienenfleißigen Näherin als eines von tausend genäht wurde.
Ich hoffe, es hat sich ausgezahlt. Färben werde ich das Segel erst gemeinsam mit allen anderen, sofern ich die alle fertigstellen kann und die alte Nähmaschine durchhält (ab und zu gibt sie komische Geräusche von sich).
ich will's nicht leugnen, irgendwie gehören zu einem Segelschiff schon auch die Segel. Daher bin ich zur Zeit entschlossen, die Victory mit Segeln auszustatten. Ob das so bleibt, wird von meinen zukünftigen Erfahrungen, Möglichkeiten und möglichen Misserfolgen abhängen. Eines weiß ich jetzt schon. Die mitgelieferten Segel kommen mir nicht auf's Modell.
In unserer Familie war meine Mutter die einzige, die Nähen konnte. Leider ist sie bereits vor mehr als 20 Jahren verstorben. In ihrem Nachlass fand ich diese Nähmaschine, deren Baujahr wohl noch eine 198 als Beginn der Jahreszahl hatte...
Ich kenne mich damit überhaupt nicht aus, auch sonst niemand, den ich kenne. Das Ding ist mir so unheimlich, wie meinen Eltern ein Computer. Also erfolgte zunächst einmal ein umständliches Studium der Bedienungsanleitung. Aber jetzt kann ich immerhin schon den Faden einlegen.
Und jetzt schildere ich Euch mal meine Methode, mit der ich versucht habe, die ersten Segel herzustellen. Bitte missversteht das, was jetzt kommt, nicht als eine Anleitung. Dazu kenne ich mich zu wenig aus. Ich tappe bei dieser Sägelnäherei ja sowas von im Dunkeln. Ich zeige das alles nur, damit diejenigen unter Euch, die kundiger sind, rechtzeitig "Halt" schreien können und mich damit vor Unheil bewahren ...
Also. Erster Schritt. Einen Leinenstoff (Bettlaken, aus ägyptischer Baumwolle) besorgen. Es ist viel feiner gewebt als das relativ grobe deAgo Leinen. Mit einem Markierstift habe ich sodann Bahnen im 1cm Abstand angezeichnet (entspricht 80 cm im Original, vielleicht noch immer etwas zu breit, aber mit dem Muster auf der Schneidmatte leicht und schnell anzuzeichnen). (Der Markierstift ist für mich ein Wunder - er lässt sich ganz leicht mit einem feuchten Schwamm wieder spurlos wegwischen).
Dann auch noch die Schnittmuster der ersten Segel aufzeichnen, damit ich mich orientieren kann.
Als nächstes mit einem Nähgarn, das etwas dunkler ist als der Stoff, die Bahnen nachnähen. Gerader Stich der Länge 0,5mm.
Für den Saum den Rand mit Klebestift einstreichen und zweimal umklappen, sozusagen einrollen, und festbügeln.
Dann den Rand entlang den Saum festnähen. Vielleicht reicht es ja, alles geklebt zu haben, aber ich fürchte, dass es wieder aufgeht, wenn ich es später zum Färben in Tee bade.
Das Nähen entlang des geklebten Saums ist nicht ganz ohne. Der Transportmechanismus der Nähmaschine schafft das nicht alleine, man muss mit der Hand von hinten ein wenig ziehen. Daher kann man die Naht nicht von der Ecke weg machen, sondern muss in der Mitte der Saumkante beginnen, zur einen Ecke hin nähen, dann nocheinmal von derselben Stelle weg in die andere Richtung zur anderen Ecke. (Ich schneide die dabei entstehenden weghängenden Fäden ohne zu vernähen einfach weg - wird sich schon nicht auftrennen, die Segel werden ja später nicht im wehenden Wind flattern)
So sieht es danach aus.
Jetzt kann man den blauen Stift rausspülen und trocknen.
Nächster Schritt: das Liektau (oder wie das heißt) annähen. Das mache ich mit der Hand. Ich stelle mich dabei sehr unbeholfen an, brauche für die erste Kante und das hier sichtbare kleine Stück ca drei Stunden und es wird nicht einmal besonders schön.
Ich steche mir ca. 50 Mal in irgendeinen Finger, der Blutverlust ist enorm. Zum Glück tropfe ich nicht das Segel voll, sondern nur den Teppich...
Danach mache ich mit einem einfachen Saumstich weiter (so wie bei den Finknetzen in der deAgo Bauanleitung, dh der Faden läuft ohne Verschlingung spiralförmig um Liektau und äußerste Saumkante). Das geht dann etwas schneller. Und mit Hilfe meiner allerbesten Ehefrau, die längst verschollene Erinnerungen aus den Handarbeitsklassen ihrer Schulzeit wieder hervorgekramt hat, habe ich dann das erste Segel heute fertiggestellt.
Hier ist der Vergleich mit dem mitgelieferten Segel, das wahrscheinlich in einer chinesischen Fabrik von einer bienenfleißigen Näherin als eines von tausend genäht wurde.
Ich hoffe, es hat sich ausgezahlt. Färben werde ich das Segel erst gemeinsam mit allen anderen, sofern ich die alle fertigstellen kann und die alte Nähmaschine durchhält (ab und zu gibt sie komische Geräusche von sich).
Victorius- Schneidmatten-Virtuose
Re: Victorius Baubericht zur Victory von DeAgostini
WOW - Alle Achtung! ... das Ergebnis rechtfertigt die Mühen ... alle Mühen, Bernd!
Meine Gute näht und stickt hobbymäßig maschinell ... hier neben dem Laptop steht immer Ihre Pfaff creative 2170
Ich kann das nur allgemein beurteilen;
Die Maschine ist relativ modern, hat auch schon Elektronik - die tut's noch eine ganze Weile!
- solltest nur mal prüfen, ob etwa Staub, Flusen, Fadenreste o.ä. im Getriebe sind:
mit einem Pinsel alles entfernen und anschließend hier und da ein winziges Tröpfchen Nähmaschinenöl (da sind ggfs. auch so Schmierfilze)
- dann sollten sich auch die komischen Geräusche geben!
Wenn Du keine Vernähstiche machen kannst, würd' ich an Deiner Stelle
spätestens nach dem Einfärben die Nahtansätze und -enden mit einem winzigen Tropfen Holzleim sichern.
Die Stichlänge von 0,5mm ist allerdings sehr klein - hier solltest Du eventuell mal nicht "maßstäblich" denken,
sondern nach der reinen Optik gehen ... bei etwas mehr Stichlänge läuft der Stoff auch leichter - die Maschine "hackt" weniger.
Die Einfassung der Liecktaue sieht sauber aus - Handnähen ist nun mal ein Geduldsspiel
Mit etwas mehr Übung geht das dann alles leichter, routinierter ... unblutiger vonstatten.
Rein technisch sieht das Ganze jedenfalls sehr gut und sauber aus ...
Ich würde sagen ... egal wie sehr Du Dich geplagt hast ...bleib' dran, Bernd! ...
Gruß - Jörg -
Meine Gute näht und stickt hobbymäßig maschinell ... hier neben dem Laptop steht immer Ihre Pfaff creative 2170
Ich kann das nur allgemein beurteilen;
Die Maschine ist relativ modern, hat auch schon Elektronik - die tut's noch eine ganze Weile!
- solltest nur mal prüfen, ob etwa Staub, Flusen, Fadenreste o.ä. im Getriebe sind:
mit einem Pinsel alles entfernen und anschließend hier und da ein winziges Tröpfchen Nähmaschinenöl (da sind ggfs. auch so Schmierfilze)
- dann sollten sich auch die komischen Geräusche geben!
Wenn Du keine Vernähstiche machen kannst, würd' ich an Deiner Stelle
spätestens nach dem Einfärben die Nahtansätze und -enden mit einem winzigen Tropfen Holzleim sichern.
Die Stichlänge von 0,5mm ist allerdings sehr klein - hier solltest Du eventuell mal nicht "maßstäblich" denken,
sondern nach der reinen Optik gehen ... bei etwas mehr Stichlänge läuft der Stoff auch leichter - die Maschine "hackt" weniger.
Die Einfassung der Liecktaue sieht sauber aus - Handnähen ist nun mal ein Geduldsspiel
Mit etwas mehr Übung geht das dann alles leichter, routinierter ... unblutiger vonstatten.
Rein technisch sieht das Ganze jedenfalls sehr gut und sauber aus ...
Ich würde sagen ... egal wie sehr Du Dich geplagt hast ...bleib' dran, Bernd! ...
Gruß - Jörg -
Jörg- Moderator
Re: Victorius Baubericht zur Victory von DeAgostini
Hallo Bernd
Das Segel sieht echt spitze aus der Aufwand hat sich auf jeden Fall gelohnt!
Das Segel sieht echt spitze aus der Aufwand hat sich auf jeden Fall gelohnt!
Daniel90- Pinzettenhalter
Re: Victorius Baubericht zur Victory von DeAgostini
Das Ergebnis sieht klasse aus Bernd
Und respekt das du es ueberhaupt versucht hast
Ich habe auch eine etwas aeltere Naehmaschine, die wird aber nur benutzt wenn die Mutti auf besuch ist
Und respekt das du es ueberhaupt versucht hast
Ich habe auch eine etwas aeltere Naehmaschine, die wird aber nur benutzt wenn die Mutti auf besuch ist
JesusBelzheim- Moderator
Re: Victorius Baubericht zur Victory von DeAgostini
saubere arbeit, bernd, die sich auf jeden fall lohnt die mühen in kauf zu nehmen. das ergebnis spricht für sich, kein vergleich zum mitgelieferten segel. jörg hat alles wichtige zum nähen und der maschine gesagt. sein tip mit der vergrößerung der stichlänge solltest du beherzigen, da sonst die gefahr besteht, das der stoff sich zusammen zieht.
ml-modell- Skalpell-Künstler
Re: Victorius Baubericht zur Victory von DeAgostini
Na Bernd , das ist mal ne schöne Plackerei, hab das Ganze ja auch bei meinem Wikinger gemacht, aber das war glücklicherweise nur ein Segel
sieht aber viel besser aus als die von Ago
LG
Billy
sieht aber viel besser aus als die von Ago
LG
Billy
gipsy the barbet- Modellbaumeister
Re: Victorius Baubericht zur Victory von DeAgostini
Danke für die Kommentare, liebe Leute, und insbesondere meinen Dank an Jörg für die ausführlichen Tipps, die ich natürlich beherzigen werde. (Tatsächlich haben sich jede Menge Fadenreste hinter der Spulenkapsel gefunden, fest um die Achse gewickelt - ich konnte daran die Farben der Kleider wiedererkennen, die meine Mutter in ihren letzten jahren genäht hat ...)
Victorius- Schneidmatten-Virtuose
Re: Victorius Baubericht zur Victory von DeAgostini
Da soll einer sagen Modellbauer sind nicht vielseitig.
Rouper- Alleskleber
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