Glaskasten PtL 2/2 - Teil I

maxl schrieb:In der Tat, Uwe. Leider. Zum Glück. Ich weiß noch nicht ganz... Ich wollte dir gerade eine PN schicken, wegen Nachschubs an LC-Muttern. Gruß Michael (maxl)

Der Nachschub rollt    Muss doch dafür sorgen, dass wenigstens ein Grossmasstab das Publikum unterhält.
Brot und Zirkusspiele, oder panem et circenses, wie schon der Dichter Juvenal zu sagen pflegte...  

Dank an euch alle für eure Kommentare! Und wieder hat Uwe mich gerettet! Vielen Dank auch dafür! Die LC-Muttern sind genau rechtzeitig eingetroffen! Nachdem ich offenbar dem Modellbaufieber erlegen bin, habe ich nun also begonnen, Einzelteile, wo nötig, komplett selbst anzufertigen. Als nächstes waren die Träger für die Kreuzkopfgleitbahnen dran. Hier das Original:



Dass mein Modell grün statt rot wird, hat sich schon herumgesprochen. Aber an der Form und Struktur der Einzelteile ändert das natürlich nichts. Wieder versuche ich, mit Karton und Papier der Wirklichkeit nahe zu kommen. Ich behelfe mich ohne Laser-Cut, dafür mit Locheisen und Lochzange:



Und wieder die Situation nach dem Einbau:



Immer noch habe ich mich nicht getraut, den Rahmen im Außenbereich komplett grün zu lackieren. Natürlich werde ich nicht darum herumkommen, auch wenn dann der Charme eines Kartonmodells in Bezug auf die matte, gedruckte Farbe endgültig verlorengeht. Das ist der Preis der Gemischtbauweise und des Superns. Lackiert wird man das Kartonmaterial optisch kaum noch von Kunststoff oder Metall unterscheiden können. Natürlich könnte man das auch als Vorteil sehen. Eins ist aber sicher: Kartonmodellbau ist die mit Abstand preiswerteste Variante des Modellbaus! Ich ernähre mich von Kartonresten, Resten von Holzleisten, Glaserstiften, LC-Muttern, Klebstoff und etwas Sprühlack. Nichts davon wirklich teuer und vieles sowieso im Haus...   Gruß Michael (maxl)

hallo Michael,

zu deinen Ernährungsgewohnheiten - eine vorsorgliche Ernährungsberatung wäre vielleicht angebracht.   

zu deiner Baustelle Glaskasten - laß dich bloß nicht aufhalten. Du zeigst hier Erstklassiges.

Holger, ich bin schon in Behandlung. Ein erster Test hat ergeben, dass ich mich aufgrund einer spontanen Gen-Mutation in der Tat von Zellulose ernähren kann und dies mit den Rindviechern gemeinsam habe. Hervorragende Voraussetzung für einen Modellbauer. Gruß Michael (maxl)

 

Grüß Dich Michael,

Dein Modellbau - einfach SUPER   
Das Fahrwerk ist spitze und Deine Baumethode wird ein Traummodell hervorbringen.

Hallo Michael
könnte es nicht besser sagen
ganz grosses Kino     
mfG
Jürgen(S)

Hallo Michael,

das Modell wird immer doller! Offenbar bist Du jetzt so richtig in Schwung gekommen.   

Die Umstellung der Ernährung auf Zellulose hat nur einen Haken: Man wird nicht satt davon. Im Gegenteil, man kriegt Appetit auf immer mehr.   

Ich wünsche Dir weiter gutes Gelingen!

Gruß
Andreas

Hallo Michael,

da kann ich mich nur anschließen, absolut topp, ich bin schwer beeindruckt.    

Gruß Dietmar

Vielen Dank an euch alle für eure Kommentare! Wie gut das tut! Und an Andreas der Hinweis: Man wird satt von Zellulose, wenn man über das richtige Enzym verfügt. Das heißt nämlich Zellulase, sagt mein Ernährungsberater. Wer mehr wissen will, muss nur die Kühe fragen.
Ich bin einen wichtigen Schritt weiter: Ich habe mich zum Grundanstrich durchgerungen. War nicht leicht, denn im Lackieren bin ich nicht gerade ein Meister. Prompt gab es die ersten Wellen und Dellen, aber die waren nach dem Trocknen wieder fort. Zitter! Mir wurde grundsätzlich klar, dass jedes weitere Detail nur vor einer fertig lackierten Rahmenwand aufgebaut werden kann... Und da kommen noch viele Details, fürchte (hoffe) ich.



So, das war's für dieses Wochenende. Gruß Michael (maxl)

Hier noch eine kleine Detailansicht:



Die Federung vorne links ist nun komplett. Ich muss eingestehen, dass die Aufhängung zu groß geraten ist, und zwar deutlich. War aber nicht mehr zu ändern wegen der Materialstärke, der Proportionen und der notwendigen Stilisierung und stört mich auch nicht wirklich. Die Funktion ist erkennbar - sagen wir: So könnte es auch ausgesehen haben... Ohnehin wird sehr viel von all dem später nicht mehr zu sehen sein hinter dem Rad und dem Gestänge. Das ist eben Modellbauer-Luxus! Alles Gute Michael (maxl)

Hallo Michael,

ob zu groß oder zu klein - gräme Dich nicht. Das, was da zu sehen ist, finde ich wunderbar geraten. Es sieht klasse aus, wie aus Eisen geschmiedet.

Gruß
Andreas

Hallo Michael,
es ist weder zu groß oder noch zu klein, das Design wirkt stimmig. Ich finde auch dass es wunderbar geraten ist. Natürlich weist Du als Erbauer dass es etwas zu Groß geraten ist, aber wenn es kleiner wäre kann es sein, dass es gar nicht so gut zur Geltung kommt. Manchmal muss man Kompromisse eingehen um ein schönes Gesamtbild zu bekommen. Also bau so weiter und lass Dir keine grauen Haare wachsen, die kommen von selbst.

Gruß Helmut

Danke, Andreas und Helmut, für euren Zuspruch. Ich lerne, dass man beim Modellbau eben immer wieder Entscheidungen treffen muss, die sehr wohl auch bedeuten können, sich vom Original zu entfernen, das ohnehin unerreichbar bleibt... Genau dieser Widerspruch ist ja aber auch der Reiz des Ganzen, nicht wahr? Helmut - die grauen Haare habe ich schon längst. Aus der Ecke droht keine Gefahr! Gruß Michael (maxl)

Hallo Maxl,

nu isses tatsächlich passiert und der, der sich in die Modelle in 1:32 reinbeißt hat sich hier angemeldet.   

Ich finde die Deine Ausführung des relativ kompakten "Unterteils" des Glaskastens sehr gelungen. Streiten würde ich mich über die Farbe - aber um die geht es hier erst mal nicht. Ich habe auch noch ein angefangenes Modell dieser Lok in meinem Schrank. Da haben sich aber recht böse Fehler eingeschlichen und ich muss sehr wahrscheinlich nochmal von vorne anfangen. Aber was macht man nicht alles?

Soviel erst mal zur ersten Wortmeldung. Dir weiter gutes Gelingen und wenn es um die Kohlenrutsche gehen wird, dann werde ich heftigst spionieren. Denn da habe ich trotz sehr guiter Zeichnung echt absolut keine Idee, wie das fertig aussehen müsste.

Beste Grüße

Andy

  Im letzten Leben Heizer auf dem Glaskasten gewesen, oder was????   

Das wird ein Modell vom Feinsten...

Vielen Dank für dein Lob, Uwe! Herzlich Wilkommen auf diesem Forum, Andy! Ich freue mich schon auf den Austausch! Gleich ein Wort zur Farbe: Die Diskussionen rankten sich ja schon um die S3/6 und ich bin weder Fachmann dafür noch auf irgendetwas festgelegt. Am Modell verwende ich "laubgrün", ganz einfach, weil es in jedem besseren Baumarkt standardmäßig zu haben ist, in Dose oder als Sprühlack, matt oder glänzend. Das ist, wie ich zugeben muss, eine sehr pragmatische Festlegung. Je nach Beleuchtungsart kommt das  Grün heller oder dunkler heraus, auf jeden Fall wirkt es in Wirklichkeit dunkler als auf den Detailfotos. Ein sehr helles Grün (und zwar auf praktisch allen Lokteilen) dürfte am Anfang gestanden haben. Jedenfalls kann ich mich hier auf kolorierte Fotos im Eisenbahn-Journal III/87 (Sonderausgabe: Der "Glaskasten") berufen - ein Heft, das in diesem Zusammenhang Gold wert ist! Später dürfte man zu einem dunkleren Grün umgeschwenkt sein. Ich meine, dass dieser Wechsel immer noch zu sehen ist auf Detailaufnahmen der 4515, dem aufgeschnittenen Glaskasten (z.Zt.) im DB-Museum Koblenz:



Aber das sind nur meine Vermutungen - ich bin beileibe kein Spezialist, bestenfalls interessierter Laie und stets offen für neue Erkenntnisse! Dass Du bei der Kohlenrutsche "spionieren" willst, ehrt mich. Allerdings habe ich selbst noch überhaupt keinen Plan. Ich arbeite mich Detail für Detail voran und lerne. Schlimmstenfalls kann's auch schiefgehen und genaugenommen hätte ich nach der Besichtigung der Originale sowieso nochmal von vorne beginnen müssen... Meine Fotoausbeute von den beiden noch existierenden Glaskästen ist bei der Umsetzung zum Modell äußerst hilfreich. Ohne sie ginge es gar nicht, obwohl die Pläne und besonders der Baubogen von Kurt Fehling unbedingte Voraussetzung für mich sind. Ob ich am erwünschten Ziel ankomme, weiß ich nicht. Ich tue mein Bestes, stelle es hier zur Diskussion und freue mich über Tipps, Hinweise und Anregungen. Immerhin ist dies mein erstes Projekt dieser Art und ziemliches Neuland für mich! Ganz herzliche Grüße Michael (maxl)

Ein PS an Uwe: Der Glaskasten war ja auf Ein-Mann-Bedienung ausgelegt und hatte deshalb den Heizer eingespart. Da der Heizer also schlicht nichts zu tun gehabt hätte, wär's schon eine Überlegung wert, diesen Job für mein letztes Leben anzustreben (bei voller Bezahlung, versteht sich). Aber gibt es da nicht Schwierigkeiten mit dem angeblich unumkehrbaren Zeitpfeil? Ich kenne mich mit der Seelenwanderung und ähnlichem so gar nicht aus...

Hallo Michael,

da hab ichs ja gleich im ersten Anlauf geschafft. Ich will hier niemanden verunsichern und weiß um die Wirkung von Farben an großen und kleinen Modellen, um die Wirkung von Farben bei Fotos, Museumsfarben und den ganzen Kram. Ich habe mir letztes Jahr Wolfgang Dieners MiBa-Buch "Anstrich und Bezeichnungen von Lokomotiven" gekauft. Und da wird immer von dunkelgrün gesprochen, wenn es um Bayern geht. Aber - und nu kümmts: Rahmen schwarz, es sei denn, es ist eine Lokalbahnlok, dann grün über alles.

Und nu mach einafch weiter und vergiss meinen Einfurf. Da entsteht ein richtig schönes Maschinchen etwas kleiner noch mal. Und glaub mir: Viele die sich irgendwann in eine solche Diskussion wagen, haben fast keinen Schimmer von solchen Sachen. Letztendlich baust DU das Modell und es muss und sollte DIR gefallen.

Nüscht für ungut! Beste Grüße

Andy

Hallo Andy, mach dir bitte keinerlei Gedanken, ob ich irgendwelche Hinweise vielleicht "ungünstig" aufnehmen könnte! Das Gegenteil ist der Fall, solange es um den sachlichen Austausch geht. Ich bin wirklich für jeden Hinweis dankbar! Ob ich ihn dann umsetzen kann oder will, ist natürlich eine andere Frage, aber auch da sind wir uns auf diesem Forum keineswegs böse. Die Farbenfrage habe ich wirklich lange "gewälzt", aber eine abschließende und für alle stichhaltige Lösung nicht finden können, zumal es RAL damals ja noch nicht gab. Ich weiß nur, dass ich mit diesem Problem nicht alleine stehe. Und da ich mit dem Modell natürlich nicht warten will, bis diese Frage vielleicht irgendwann einmal endgültig geklärt ist, hab ich für mich einfach eine Entscheidung getroffen. Es kann die falsche sein. Damit muss ich dann leben... Im Kern hast du völlig recht, es geht bei diesen Diskussionen immer wieder darum, wie hell oder dunkel das Länderbahngrün in Bayern denn nun war. Und da muss es m.E. zwei Epochen gegeben haben: Erst mal eher hell, später eher dunkel. Sagt dein Buch darüber etwas? Meine S3/6 habe ich auch eher hell lackiert (wie die im Verkehrsmuseum in München), aber viele finden das Grün einfach zu hell. Das kann ich gut verstehen. Viel mehr "Kopfzerbrechen" bereitet mir, wie ich je die zahlreichen feinen Zierstreifen aufbringen soll, die eigentlich auf die Lok gehören... Also, Andy, sag weiterhin ehrlich deine Meinung! Ich werde genauso versuchen, ehrlich zu bleiben, wenn ich wieder irgendwo "geschummelt" habe (so wie mit den  Federaufhängungen) oder wo ich eben nicht herausbekommen habe, wie etwas wirklich beschaffen ist. Das Forum lebt von diesem Austausch und ich freue mich schon jetzt auf deine Beiträge! Gruß Michael (maxl)

Noch ein kleines Schmankerl für dieses Wochenende: Ein Probetrittbrett ist entstanden:



Und mal wieder ein Vergleich mit dem Vorbild:



Die Riffel im Blech sind Schweißnähte! Besonders lieb fand ich den ebenfalls geschweißten Hinweis auf das Reichsbahnausbesserungswerk (RAW) Weiden. Auf meine Modellbaukompromisse muss ich kaum hinweisen: Dampfeinströmrohr zu dick, Flansch zu groß, Rohr mündet etwas zu weit außen in den Zylinderblock... Würde ich jetzt natürlich anders machen; mein Besuch bei den Originallokomotiven kam halt so gesehen zu spät. Aber was soll's - mit der Wirkung bin ich schon zufrieden. Inwieweit ich die kleinen Leitungen darstellen werde bzw. darstellen kann, muss sich zeigen. Der Rahmen (und damit der erste Bauabschnitt) gehen dem Ende entgegen:



Und schnell noch ein Vergleich mit dem "Ur-Modell". Nicht ganz fair vielleicht, aber ich muss sehr klar festhalten: Ohne die Bauvorlagen von Kurt Fehling wäre ich nicht, wo ich jetzt bin. Was beim Supern möglich ist, kapiere ich erst allmählich. Und in 1:30 könnte ich das nicht. Da bin ich mir sicher.



Vielen Dank nochmal an euch alle für euer Interesse, eure Unterstützung und eure Kommentare. Dass dieses Modell überhaupt als Idee reifen konnte und inzwischen diesen Fortschritt erreicht hat, ist allein eure Schuld (oder besser gesagt: euer Verdienst)! Noch vor einem halben Jahr war ich mir ganz sicher: Die S3/6 war mein letzter Ausflug in das Modellbauwunderland... Und nun? Nun hat's mich wieder erwischt. Aber das hatten wir schon. Gruß Michael (maxl)

  oh man, laß dich auch weiterhin immer wieder erwischen. Ich schau dir immer wieder gerne zu.

Hallo Michael,

zu den technischen Details kann ich nichts sagen, da viel zu wenig Ahnung. Als Technikromantiker finde ich den Rahmen sehr schön und gelungen. Es wäre eine feine Sache, dieses Modell später einmal in Natura bewunder zu können, vielleicht beim nächsten Gesamtforentreffen?

Zum Problem mit den Zierlinien fallen mir auf die Schnelle zwei Möglichkeiten ein: Entweder schmale Papierstreifen aus Tonpapier mit der Papierschneidemaschine herstellen, diese wellen sich dann nicht so wie beim Schneiden mit dem Cutter. Andy (Spur 1) kann dazu sicher mehr sagen, da er damit Erfahrung hat. Schwierig wird es dann natürlich bei Rundungen.
Die andere Möglichkeit wären eigens hergestellte Decals, da kennen sich die Plastikmodellbauer mit aus.

Gruß
Andreas

Hallo Holger, hallo Andreas, ganz herzlichen Dank für eure Rückmeldungen! Ja, Andreas, an das nächste Gesamtforentreffen hatte ich auch schon gedacht, allein, um euch auch einmal persönlich kennenzulernen. Leider bin ich in solchen Dingen ein wenig unflexibel... Natürlich würde ich auch gerne mal meine (wenigen) Schätze zeigen. Ein Umzug in die USA hat vor Jahren meine Sammlung an Burgmodellen in Karton dahingerafft. Ein paar Revell-Oldtimer landeten (mit gutem Erfolg) auf einer Versteigerung. Ein kleiner Tisch würde derzeit vollauf genügen, meine verbliebenen Modelle zu zeigen: Einen Pocher-Bugatti, den Schreiber-Adler, die Eaglemoss-S3/6 und jetzt den Glaskasten. Was genau sind Decals? So etwas wie Abziehbilder? Das wäre schon interessant, aber ich kenne mich damit überhaupt nicht aus. Also mal in der Plastikabteilung um Hilfe nachsuchen! Papierstreifen aufzukleben trau ich mir nicht wirklich zu. Und Rundungen sind beim Glaskasten reichlich in den Zierstreifen... Jedenfalls Dank für die Tipps! Gruß Michael (maxl)

Hallo Michael,
Zierlinien sind immer so eine Sache...

Aber zur Beschilderung kann ich Dir vielleicht helfen. Wühl mal in diesem Link

Code:

http://www.andreas-nothaft.de/

Ich habe dort meine Wunschbeschilderung komplett im Masstab bezogen. Im Zweifelsfall eine Mail schreiben.