Bemalungen, Umbauten, Modellierungen – neue Indianer für meine Dioramen
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forelle12
Frank Kelle
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Falkenauge
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Gessy
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Bemalungen, Umbauten, Modellierungen – neue Indianer für meine Dioramen
Hallo Freunde,
obwohl es mir schon vorschwebt, auch die anderen nordamerikanischen Kulturkreise in kleinen Dioramen mit den typischen Behausungen etc. darzustellen, liegt mein Bastelschwerpunkt der letzten Jahre bei den Prärie-Indianern passend zur Anwesenheit der Eisenbahn etwa in der Zeit nach dem Bürgerkrieg. Sie waren exzellente Reiter, deren nomadisierende Lebensweise auf der Bisonjagd fußte. So gibt es bei einigen Kleinserien-Herstellern Bisonjagdszenen.
Janetzki Arts Nr. 5016:
Der reitende Indianer mit abschussbereitem Pfeil und rennendem Bison befindet sich auf einer größeren Bodenplatte, die zusammen mit den Nr. 5015, 5015A und 5017 eine größere Jagdszene ergibt. Nach dem Tod von Herrn Janetzki im Jahr 2009 wurden die schönen Figuren nicht mehr produziert und so fehlen mir die ergänzenden Teile zur Jagdszene. In Sammlerkreisen werden derzeit oft horrende Preise für die alten Originale bezahlt.
Die Bodenplatte ergänzte ich noch mit Papageien-Vogelsand, Island-Moos und Spülbürsten-Büscheln als Gräser.
https://www.der-lustige-modellbauer.com/t11728-recycling-fur-den-modellbau-kostenloses-bastelmaterial
Der Guss der Einzelteile ist so gut, dass kaum Überarbeitungen nötig waren. Die Kleinteile bestehen teilweise aus Zinn und konnten schnell bemalt werden.
Da ich zu der Zeit an weiteren Bisons dran war, ging auch die Bemalung dieses Exemplars recht zügig voran.
Falkenauge- Lupenbesitzer
Re: Bemalungen, Umbauten, Modellierungen – neue Indianer für meine Dioramen
Parallel zu den Bemalungen von Bodenplatte und Bison ging es auch beim Pferd voran.
Später entschloss ich mich noch, die Grasbüschel mit Grün zu bemalen.
Dagegen stockt es schon seit längerer Zeit bei meiner Figuren-Bemalung. Einerseits übe ich an der besseren Bemalung der Augen und andererseits bin ich mit der endgültigen Hauttönung der Prärie-Indianer noch unzufrieden.
Die Grundbemalung der Haut ist für mich so okay, aber ich schwanke noch, mit welchen Farbton ich nach der Lasur die erhabenen Hautpartien graniere.
Viele Grüße, HW
Falkenauge- Lupenbesitzer
Re: Bemalungen, Umbauten, Modellierungen – neue Indianer für meine Dioramen
Tomker Models Nr. 7529:
Die Figuren von Tomker vertrieb lange Zeit Adam Jansen, der sich aber auf seine eigenen Figuren-Serien konzentrierte und Tomker an Wolfgang Röttinger (Figuren-Kabinett) abgab. Hier besteht die Bisonjagd-Szene aus einem Jäger zu Fuß mit Bison. Mein Exemplar stammt aus dem Nachlass meines leider viel zu früh und unerwartet verstorbenen Sammlerfreundes Heinz Kuhlen und ist leicht beschädigt.
Für Übergänge und leichte Korrekturen testete ich erstmals einen Farbenbinder. Damit kann man zwar nicht strukturieren, aber leichte Spalten gleich passend eingefärbt verschließen. Ohne Farbbeimischungen ist das Material klar.
Zur Ergänzung meiner Herde holte ich mir den Bison noch einmal als Rohling.
https://www.der-lustige-modellbauer.com/t13254-entmannt-sie-meine-bisons-brauchen-kuhe
https://www.der-lustige-modellbauer.com/t13498-bison-kuh-in-eigener-modellierung-fur-die-figurengrosse-7-cm
https://www.der-lustige-modellbauer.com/t10222-figuren-und-zubehor-zu-wildwest-von-54-80-mm
Auch hier ist die Bemalung der Bisons abgeschlossen und der Indianer wartet auf die letzten Pinselstriche.
Die gebrochene Lanze werde ich wohl durch einen Drahtstift ersetzen.
Viele Grüße, HW
Falkenauge- Lupenbesitzer
Re: Bemalungen, Umbauten, Modellierungen – neue Indianer für meine Dioramen
Hallo HW,
die Bemalung deiner Bison´s gefällt mir sehr, und auch die Hautfarbe des Indianers ist stimmig.
die Bemalung deiner Bison´s gefällt mir sehr, und auch die Hautfarbe des Indianers ist stimmig.
Lützower- Forenurgestein
Re: Bemalungen, Umbauten, Modellierungen – neue Indianer für meine Dioramen
Danke, Hans-Werner!
Mit der gewählten Grundfarbe zur indianischen Haut bin ich auch zufrieden. An den Feinheiten (Schatten, Lichter) übe ich noch, damit sie nicht zu dunkel wird. Oft wird die Haut zu dunkel gemalt.
Viele Grüße, HW
Mit der gewählten Grundfarbe zur indianischen Haut bin ich auch zufrieden. An den Feinheiten (Schatten, Lichter) übe ich noch, damit sie nicht zu dunkel wird. Oft wird die Haut zu dunkel gemalt.
Viele Grüße, HW
Falkenauge- Lupenbesitzer
Re: Bemalungen, Umbauten, Modellierungen – neue Indianer für meine Dioramen
Hallo HW,
die Helligkeit der Haut hängt sicher vom Siedlungsgebiet des Stammes ab. So sind z.B. Apachen sehr dunkel, vermutlich weil sie in der Gegend Texas/Mexiko ansässig waren. Die Indianer an der canadischen Grenze dürften dagegen recht helle Haut haben.
die Helligkeit der Haut hängt sicher vom Siedlungsgebiet des Stammes ab. So sind z.B. Apachen sehr dunkel, vermutlich weil sie in der Gegend Texas/Mexiko ansässig waren. Die Indianer an der canadischen Grenze dürften dagegen recht helle Haut haben.
Lützower- Forenurgestein
Re: Bemalungen, Umbauten, Modellierungen – neue Indianer für meine Dioramen
Genau, Hans-Werner, die Helligkeit der Haut variierte mit Lebensort und Lebensweise. Heutige Native Americans sind oft deutlich heller als ihre Vorfahren.
Die Bezeichnung Rothaut entstammt dagegen der Vorliebe einiger Stämme die Haut mit Rot zu schminken und hat daher nichts mit der Hautfarbe zu tun. Bodmer und der Prinz zu Wied bedauerten es immer wieder, dass die Indianer zu den Porträts geschminkt und in Festtagskleidung kamen. Daher sind viele der wirklich tollen Bilder Bodmers für die Darstellung des Alltags weniger geeignet.
Viele Grüße, HW
Die Bezeichnung Rothaut entstammt dagegen der Vorliebe einiger Stämme die Haut mit Rot zu schminken und hat daher nichts mit der Hautfarbe zu tun. Bodmer und der Prinz zu Wied bedauerten es immer wieder, dass die Indianer zu den Porträts geschminkt und in Festtagskleidung kamen. Daher sind viele der wirklich tollen Bilder Bodmers für die Darstellung des Alltags weniger geeignet.
Viele Grüße, HW
Falkenauge- Lupenbesitzer
Re: Bemalungen, Umbauten, Modellierungen – neue Indianer für meine Dioramen
Gefällt mir HW..
Die Figur von Tomker hab ich auch noch irgendwo rumliegen....aber in Zinn..
Muss die auch mal machen..
Deine Bisons gefallen mir sehr gut...weiter so...
Die Figur von Tomker hab ich auch noch irgendwo rumliegen....aber in Zinn..
Muss die auch mal machen..
Deine Bisons gefallen mir sehr gut...weiter so...
Gast- Gast
Re: Bemalungen, Umbauten, Modellierungen – neue Indianer für meine Dioramen
Danke, Marco!
Von Tomker gibt's 'ne Reihe schöner Figuren und bei Wolfgang Röttinger sind die Rohlinge noch recht preiswert zu bekommen.
Diedhoff-Indianer Nr. K 3603 mit totem Bison Nr. K 3604:
Auch bei Diedhoff gibt es eine Szene rund um die Bisonjagd und so kaufte ich mir schon vor längerer Zeit die Rohlinge. Mittlerweile frage ich mich allerdings: Welchen Sinn hat es, in ein schönes Fell ein Loch zu schneiden? Was soll’s – die Gruppe wird noch vollendet, auch wenn sie völlig unlogisch ist.
Während er auf der Homepage zwei Pfeile im Leib stecken hat, entschied ich mich beim toten Bison, die Todesursache noch etwas drastischer darzustellen. Pfeile lagen dem Rohling nicht bei und er besaß auch keine Vorbohrungen für diese. So bekam der Bison vor der Bemalung zwei Löcher von mir in den Rumpf gebohrt. Bison und Pfeil für das erste Loch hatte ich auch schnell bemalt.
Für das zweite Loch nahm ich mir ein Stück Stahldraht von 1,8 mm Durchmesser aus dem Baumarkt und eine Federreihe aus der Bastelkiste. Daraus wurde dann eine Lanze, die ebenfalls im Bison steckt.
Falkenauge- Lupenbesitzer
Re: Bemalungen, Umbauten, Modellierungen – neue Indianer für meine Dioramen
Auf der einen Seite der Federreihe musste ich nur etwas mit MAGIC SCULP nachmodellieren, während auf der anderen Seite intensivere Fräsarbeiten nötig waren. Oben und unten wurde dann noch ein kleines Befestigungsband mit GREEN STUFF anmodelliert und danach konnte die Lanze bemalt werden.
Nach dem Haftgrund bekamen die Federn ihre Bemalung in Weiß mit schwarzer Spitze und der Schaft in hellem Braun. Für das Befestigungsband der Federn wählte ich ein dunkles Gelb aus. Danach verzierte ich das Band und die Halterungsrosetten mit Grün, Rot und Blau. Die abschließende Lasur hob die Federstrukturen gut hervor.
Mit Lanze und Pfeil gefällt mir der erlegte Bison schon recht gut. Nur, warum der Indianer das schöne Fell beschädigt hat, indem er ein Rechteck hinter der Schulter herausgeschnitten hatte, ist mir rätselhaft. Das bleibt wohl das Geheimnis der Firma DIEDHOFF.
Viele Grüße, HW
P.S.: Der Pfeil stammt vom Tomker-Rohling.
Falkenauge- Lupenbesitzer
Re: Bemalungen, Umbauten, Modellierungen – neue Indianer für meine Dioramen
Mittlerweile habe ich nun diverse Erfahrungen mit Rohlingen verschiedener Firmen gemacht und möchte daher einige Tipps geben, wie man diese vor der Bemalung oder dem Umbau möglichst optimal vorbereitet. Meist bestehen diese Rohlinge ja aus mehreren Teilen und ich mustere zuerst unter der Lupe die Gussqualität. Mit scharfem Messer werden dabei Gussgrate und andere überschüssige Plastikreste entfernt. Feine Skalpelle benutze ich nur bei Weichplastik. Das mindert die Verletzungsgefahr. Bei Indianern mit Lendenschurz entferne ich die ausgefüllten Bereiche zwischen den Beinen durch längeres Schaben mit scharfem Messer oder auch durch den Einsatz kleiner Fräsen. Eventuell vorhandene Löcher aufgrund von Blasenbildung während des Gusses fülle ich mit PLASTO aus der Tube von REVELL oder mittlerweile auch mit einem Farbenbinder [siehe oben].
Da die gussbedingte Ausfüllung zwischen den Lendenschurzen oft deutlich stört, nehme ich mir zur Entfernung besonders Zeit und möchte dies hier auch am Beispiel des Indianers von DIEDHOFF (Nr. K3603) etwas näher erläutern. Zuerst markierte ich mir die Grenzen des zu entfernenden Bereiches und dann kam die Fräse zum Einsatz. Dabei ging manchmal die Fräse zu tief und auch die genaue Ausbildung der Innenseite des rechten Beines gelang mir damit nicht. Daher musste etwas nachmodelliert werden. Das fertig bemalte Exemplar wird zeigen, wie sehr sich dieser Aufwand gelohnt hat.
Falkenauge- Lupenbesitzer
Re: Bemalungen, Umbauten, Modellierungen – neue Indianer für meine Dioramen
Anfangs lief die Bemalung der drei Figuren noch parallel. Beim Indianer finde ich den geöffneten Mund besonders schwierig. Derzeit befinde ich mich in ziemlicher Unlust bezüglich detaillierter Bemalungen und darunter leidet auch diese Figur: Irgendwie füllt sich die Schale angefangener Bemalungen.
Die Bemalung des Bisons erfolgte dagegen recht schnell zusammen mit anderen Exemplaren [siehe oben]. Auch die Grundbemalung des Pferdes ging zügig voran.
Vor der weiteren Bemalung der Pferdedecke ergänzte ich noch die Zügel. Ich entschied mich für die einfache Schlaufe durch das Maul. Für die bei Kriegern oft bevorzugte Doppelschlinge um Hals und Maul hätte ich schon vor der Bemalung die Mähne durchbohren und dort eventuell nachmodellieren müssen.
Wenn ich wieder in Bemalungsstimmung bin, werde ich auch entscheiden, welche Symbole die Pferdedecke zieren werden. Die derzeitig noch einfarbige Decke wirkt ziemlich langweilig.
Viele Grüße, HW
Falkenauge- Lupenbesitzer
Re: Bemalungen, Umbauten, Modellierungen – neue Indianer für meine Dioramen
„Gebackenes Pferd“:
Viele Bastelideen entstehen bei mir spontan. Oft ist es eine einzelne Figur und/oder neues Zubehör, aus denen sich weitere Planungen fast zwangsläufig entwickeln. So ging es mir auch bei einem geschenkten Elastolin-Pferd, das ein Sammlerfreund eigentlich per Fimo mit besserem Wildwest-Sattel versehen wollte und in den Backofen stellte. Keine gute Idee bei Plastik-Originalen! Mein Kommentar: „Nicht entsorgen, ich mache mir noch was draus.“ Für ihn war das Tier „gestorben“ und bei mir wurde es zum toten Indianer-Pony, das Opfer eines Bison-Hornes geworden war. Ausgangspunkt war das Zerlegen in zwei Teile und anschließende Neumontage sowie das Biegen der Beine per Heißluftpistole aus dem Baumarkt.
Dann modellierte ich eine Satteldecke aus einem Wolfsfell und die Wunde mit heraushängenden Eingeweiden und Blutlache.
Die Bemalung machte die Wunde schön blutig und dann ergänzte ich noch die Zügel aus Bindfaden.
Falkenauge- Lupenbesitzer
Re: Bemalungen, Umbauten, Modellierungen – neue Indianer für meine Dioramen
Auch der abgeworfene Reiter entstand als Umbau aus einem beschädigten Elastolin-Exemplar. Mit Pfeil und Bogen ist er auf dem Weg zum erlegten Bison, um sich von seinem Jagderfolg zu überzeugen oder im Bedarfsfall noch etwas „nachzuhelfen“.
Bei der Gestaltung der Federn am Kopf habe ich die endgültige Form noch nicht entschieden. Die Hände mit Pfeil und Bogen (Zinnkleinteile von Questmark) werden erst nachmodelliert, wenn die Bemalung der Figur abgeschlossen ist. Sonst sind die Teile nur im Weg.
Viele Grüße, HW
Falkenauge- Lupenbesitzer
Re: Bemalungen, Umbauten, Modellierungen – neue Indianer für meine Dioramen
Hallo HW,
sehr schön, was du mit deinen Umbauten herstellst. Bei der Grundplatte für den Bison und das Pferd hast du ein helles Grün für Islandmoos und Gräser verwendet. Am Boden ist ein dunkles Tannengrün. Oder kommt das nur auf den Bildern so rüber? Ansonsten würde ich vielleicht dem Tannengrün ein Wenig gelb beimischen.
sehr schön, was du mit deinen Umbauten herstellst. Bei der Grundplatte für den Bison und das Pferd hast du ein helles Grün für Islandmoos und Gräser verwendet. Am Boden ist ein dunkles Tannengrün. Oder kommt das nur auf den Bildern so rüber? Ansonsten würde ich vielleicht dem Tannengrün ein Wenig gelb beimischen.
Lützower- Forenurgestein
Re: Bemalungen, Umbauten, Modellierungen – neue Indianer für meine Dioramen
Hallo Hans-Werner,
die endgültige Farbgestaltung meiner Bodenplatten ist noch nicht abgeschlossen. Sie entstanden teilweise mit zeitlich großen Abständen und dann gab es immer wieder Wechsel in den Grüntönen der benutzten Dispersionsfarben. Da ich für die meisten Bodenplatten noch ergänzende Kleinpflanzen einsetzen will, erfolgt danach auch noch eine farbliche Überarbeitung, damit sie besser zusammen passen.
Viele Grüße, HW
Falkenauge- Lupenbesitzer
Re: Bemalungen, Umbauten, Modellierungen – neue Indianer für meine Dioramen
Für die Gruppe mit dem toten Pferd und die Diedhoff-Figuren entstand eine eigene Bodenplatte für die Vitrine. So nutzte ich Spachtelmasse-Reste einer anderen Geländegestaltung. Dabei probierte ich die Wirkung aus, die entsteht, wenn man den Leim für das Streumaterial braun einfärbt.
Nach der Bemalung gab es ein Probeliegen der Leichen. Der Bison mit heraushängender Zunge ist von Günter Kaus. So legte ich fest, wo Platz für Grasbüschel war.
Das erste Probebild mit Hintergrund bekam reichlich Gegenlicht und zuerst wollte ich es wieder löschen, aber bei näherer Betrachtung gefiel mir die unabsichtlich entstandene Stimmung. Es wirkt auf mich wie eine Szene im Morgennebel. Für das zweite Bild zog ich dann auf meinen eigentlichen Fotoplatz um.
Später bemalte ich noch die Grasbüschel.
Auch diese Bodenplatte bekommt noch Farbanpassungen, wenn alle Landschaften soweit sind.
Viele Grüße, HW
Falkenauge- Lupenbesitzer
Re: Bemalungen, Umbauten, Modellierungen – neue Indianer für meine Dioramen
Germania Nr. 11013 Frau im Feld:
Der Verzicht von Germania-Figuren auf die Größe 7 cm ergab kurzfristig die Möglichkeit, sich einige Figuren zum Sonderpreis zu holen. Da es gut gemachte Figuren waren, holte ich mir einen Bestand an Rohlingen aus den anderen Themenbereichen, um sie für Wildwest umzugestalten. Gerade rund um die Bisonjagd fehlen die Mädels, die hinter den „Herren der Schöpfung“ „aufräumen“ und die Jagderfolge im Lager verarbeiten.
Zuerst entstand ein aufgespanntes Fell aus einem Vileda-Fenstertuch. Die Maße übertrug ich vom Schleich-Bison. Die Haare auf der Rückseite nahm ich vom Schmuck zweier Schützen-Hüte, die ich für mich „ausschlachten“ durfte [die Hüte, nicht die Schützen!]. Die Pflöcke sind Streichholz-Stückchen und die Fleischreste entstanden aus einer dünnen Schicht UHU-Alleskleber. Nach der Bemalung des Fleisches beizte ich auch noch die Pflöcke dunkel.
Falkenauge- Lupenbesitzer
Re: Bemalungen, Umbauten, Modellierungen – neue Indianer für meine Dioramen
Bei der Fellbearbeiterin änderte ich die Frisur und den zu tiefen Ausschnitt. Statt der Sichel modellierte ich ihr das Schulterblatt eines Rehs als Fleischschaber in die Hand.
P.S.: Falls sich jemand wundert, warum ich das Wort „Squaw“ in diesem Zusammenhang nicht nenne, so hat es einen triftigen Grund: Trapper bezeichneten die Indianerinnen als Squaw, die mit körperlicher Hingabe dafür sorgten, dass ihre Männer gute Tauschergebnisse erzielten. Squaw bedeutet also Hure, Nutte etc. und wird auch heute noch von den weiblichen Vertretern der Native Americans als Schimpfwort empfunden! Also Vorsicht bei der Verwendung von „Erkenntnissen“, die auf der Lektüre von Karl May beruhen.
Viele Grüße, HW
Falkenauge- Lupenbesitzer
Re: Bemalungen, Umbauten, Modellierungen – neue Indianer für meine Dioramen
Hallo HW,
klasse Umbau der Figur und auch das Bisonfell ist sehr gelungen. Danke für die Info bzgl. Squaw.
klasse Umbau der Figur und auch das Bisonfell ist sehr gelungen. Danke für die Info bzgl. Squaw.
Lützower- Forenurgestein
Re: Bemalungen, Umbauten, Modellierungen – neue Indianer für meine Dioramen
Danke, Hans-Werner! Seit mein Opa mir Karl May vorlas, gehört mein Herz dem Wilden Westen. Mit zunehmendem Alter verglich ich Karl Mays Angaben mit den historischen Berichten. Auch heute lese ich gerne Karl May, nur muss man eben - wie in vielen Fällen - Roman und Wirklichkeit trennen. Neben der Verwendung des Begriffes Squaw gibt es für mich ein weiteres vielfach "eingebürgertes" Ärgernis: Ich meine damit den Totempfahl. Er gehört zum Kulturkreis der Nordwest-Küste. Die dort lebenden Stämme waren und sind Fischer, die in festen Holzhäusern leben und auch bezüglich der Bekleidung sich deutlich von den Prärie-Indianern unterscheiden. Trotzdem wurde und wird der Totempfahl von vielen Herstellern zusammen mit Prärie-Indianern ausgeliefert. Welche verschiedenen nordamerikanischen Indianerkulturen man berücksichtigen muss, zeigt z. B. das Hamburger Völkerkundemuseum recht anschaulich.
Mit diesem Bild, das ich mit freundlicher Genehmigung des Hamburger Völkerkundemuseums zeige, bin ich nun wieder beim Thema. Bereits zu Beginn meiner Bastelarbeiten an der Fellbearbeiterin „Little Cow“ hatte ich einen Korb geplant, der aus Paketschnur gedreht werden sollte, und auch für meine Weberin „Sweet Kachina“ – also genau genommen für die Webschnurbehälter – fand ich diese Bauweise passend [Figur wird demnächst vorgestellt]. Zum 10.04.2014 hatte ich vom Völkerkundemuseum eine Einladung zur Eröffnung des 30. Ostermarktes bekommen und nahm Angelika mit, die das Museum seit Kindertagen nicht mehr besucht hatte. Also ließen wir das Gedrängel an den Osterständen erst mal „links liegen“ und ich zeigte ihr die Indianer-Abteilung. Die dort gezeigten Körbe erinnerten mich wieder an die noch anzufertigenden und da ich am nächsten Abend eh zu k. o. für kompliziertere Bastel- und Bemaltechniken war, begann ich mit dem ersten Korb.
Nun ja, kompliziert war es wirklich nicht, aber die reinste Geduldsprobe! Zuerst bog ich für die Mitte des Bodens ein kleines Teil des Paketbandes an die restliche Schnur und versuchte es festzukleben. Na ja, irgendwie hielt die Schnur besser an meinen Fingern als am eigenen Schnurmaterial. Ich wartete also die längere Trocknungszeit des Kraftklebers aus und dann hielt der Mittelpunkt. So entstand mit längeren Pausen der Gefäßboden mit einem Durchmesser von etwa 14 mm.
Die Pausen waren nicht weiter tragisch. Da ich weder lange liegen, sitzen noch stehen oder gehen kann, muss ich im Laufe des Tages immer wieder wechseln. Die Liegepausen verbringe ich meist vor dem TV und oft gibt es auch gute Dokumentationen zu sehen. Für die Wickeltechnik des Gefäßes bedeutete es z. B., dass ich die Werbepausen zwischen 18 und 21 Uhr benötigte, um den Boden anzufertigen, und das gesamte Gefäß war kurz vor Mitternacht geklebt. Dann konnte das Teil in Ruhe härten. Ich hatte mich entschieden: Dieser Korb ist für die Fleischreste gedacht.
Der nächste Bemalungstag war erst beim Olivenbaum meines Krippen-Dioramas [ja, das steht immer noch im Wohnzimmer] fällig. Dabei nutzte ich Acrylfarben von MODEL MASTER, die ich auch für den Korb sinnvoll fand. Die Grundbemalung erfolgte mit Dunkelbraun (Nr. 4674 Leather). Für das Muster wählte ich hellere Brauntöne (Nr. 4720 Sand, Nr. 4673 Wood). Zur Gestaltung der Fleischreste im Korb nahm ich einen Rest von TESA Kraftkleber, der schon ziemlich überaltert war und damit für Klebeaktionen ausfiel. Der zähe Kleber hatte die für mich passende Konsistenz und ich schmierte ihn so in den Korb, dass es danach aussah, als wenn das Fleisch vom Schaber am Korbrand abgestreift worden war. Mit Weiß und Rosa (MARABU Acryl Decormatt Nr. 024 Lachsrot) erzielte ich die gewünschte Farbe.
Viele Grüße, HW
Falkenauge- Lupenbesitzer
Re: Bemalungen, Umbauten, Modellierungen – neue Indianer für meine Dioramen
Hallo HW,
prima Arbeit, dein Korb
prima Arbeit, dein Korb
Lützower- Forenurgestein
Re: Bemalungen, Umbauten, Modellierungen – neue Indianer für meine Dioramen
Danke, Hans-Werner. Gerade zur Gestaltung des Zeltlagers von Prärie-Indianern benötigt man viele kleinere oder manchmal auch größere Zubehörteile. Bei manchen Teilen fehlt mir längere Zeit das passende Bastelmaterial, um Strukturen so zu gestalten wie es mir vorschwebt. Aber plötzlich taucht dann unvermittelt etwas auf. Dies ging mir auch beim nächsten Projekt so.
Ende Februar 2013 befand sich in einer „Grabbelkiste“ bei der Harburger Tafel ein abnehmbarer Pelzkragen, für den sich niemand interessierte. Niemand? Nicht so wirklich! Meine gute Freundin Angelika kam damit zu mir und fragte, ob ich ihn nicht zum Basteln gebrauchen könnte, und natürlich hatte ich sofort eine Idee, wozu das Teil gut ist: Hieraus könnte man doch abgehäutete Bisonfelle machen.
Zuerst entfernte ich das Futter auf der Innenseite. Als Größenmuster diente mir mein aufgespanntes Bisonfell [siehe oben]. Dann sah ich mir die Richtung an, in der die Haare liegen. Dieser sogenannte Strich verläuft quer zur Längsrichtung des Kragens, also auf dem Foto von oben nach unten. Schließlich sollte der Strich bei den Modellfellen dem Haarverlauf beim Original entsprechen, auch wenn man es beim Einsatz der Häute im Diorama wohl nicht sehen wird.
Die Orientierung am Haarstrich des Pelzkragens führte dazu, dass pro Modellfell mit zwei Hälften gearbeitet werden musste. Anhand des aufgespannten Bisonfells fertigte ich mir eine in der Mitte gefaltete Pappschablone an. Mit einem Gelschreiber in Gelb übertrug ich die Umrisse jeder Fellhälfte auf die Innenseite des Kragens. Allerdings waren die Linien nur schwer zu erkennen, so dass das Ausschneiden volle Konzentration erforderte.
So bekam ich trotz aller Anstrengung zwei nur bedingt symmetrische Hälften. Allerdings gibt es die vollständige Symmetrie auch in der Natur nicht. Die Verbindung beider Hälften zum ganzen Fell liegt in der Rückenmitte. Hier klebte ich von unten normales Kopierpapier mit UHU-Alleskleber auf.
Falkenauge- Lupenbesitzer
Re: Bemalungen, Umbauten, Modellierungen – neue Indianer für meine Dioramen
Nach der Trocknung des Klebers passte ich zuerst die beiden Hälften frei Hand mit der Schere einander an, bis mir der Umriss gefiel. Dann wurde mit der Schere das Fell hinter der Region der Vorderbeine gekürzt.
Zur Bemalung nahm ich zuerst ein helles Braun (REVELL EMAIL SM 382) und hatte erwartet, dass mindestens ein weiterer Bemalungsschritt nötig wäre. Aber die nur am Ende in Hellgrau eingefärbten Haare des Kunstfells sorgten für sich schon für den passenden Gesamteindruck. Eine wirklich schnelle Bastelei!
Beim nächsten Fell nahm ich einen schmaleren Papierstreifen zur Verbindung der Hälften, damit die Felle flexibler bleiben. Der breite Streifen des ersten Fells ist doch nach der Trocknung ziemlich hart geworden. Außerdem wählte ich zur Bemalung ein noch helleres Braun (MODEL MASTER 1735E Wood).
Auf dem Hobbymarkt im Harburger Rieckhof am 13.10.2013 zeigte ich die Felle.
Zur Übertragung der Schablonenumrisse auf die Innenseite des Kragens nahm ich beim dritten Fell einen silbernen Lackmalstift (C. KREUL Hobby Line Nr. 47221), den ich beim Ausverkauf eines Bastelladens preiswert kaufen konnte. Das Ergebnis war so gut, dass ich gleich alle vom Platz her möglichen Fellhälften aufzeichnete.
Insgesamt werde ich aus dem Kragen 5 ganze Felle basteln. Außerdem behalte ich die letzten beiden Hälften, um sie getrennt für tote Bisons zu verwenden, die gerade abgehäutet werden. Was nun noch fehlt, sind Indianerinnen beim Abhäuten und tote, bereits abgehäutete Bison-Kadaver. Diese werde ich mir völlig eigenständig modellieren. Dann vollende ich auch die letzten Felle.
Viele Grüße, HW
Falkenauge- Lupenbesitzer
Re: Bemalungen, Umbauten, Modellierungen – neue Indianer für meine Dioramen
Hallo HW,
ne gute Idee mit dem Fellkragen. Die Häute kann man dann aber nur von der Fellseite zeigen, oder?
ne gute Idee mit dem Fellkragen. Die Häute kann man dann aber nur von der Fellseite zeigen, oder?
Lützower- Forenurgestein
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