Projekt "Bubikopf" - die BR 64

Der Rahmen wächst mit seinen Aufbauten... und der Modellbauer wächst mit seinen Aufgaben (hoffentlich):



Breite und Länge des Modells werden erkennbar.
Innerhalb des Rahmens harren noch etliche Rätsel ihrer Lösung. Das ist aber zum Glück nicht einmal ein Problem, weil die Zugänglichkeit des Rahmens während der Bauphase ja auch bedacht werden muss und ich genug andere Teile im Blick habe, die ich problemlos (?) anfertigen und verbauen kann.
Am Sonnabend geht's erstmal nach Schwerin zur dortigen 64 007 (der James-Bond-Lok sozusagen), um einen neuen Schwung Detailfotos zu schießen und die eine oder andere Verständnislücke zu schließen.
Gruß Michael (maxl)

Hallo Michael,

es sieht aus als würde hier eine richtige Lokomotive gebaut werden. Solche Einblicke in die Konstruktion bekommt man sonst nirgends, einfach Klasse. ... Ist es noch Papier oder schmiedest Du schon?  

LG Steffan

Danke, Steffan - noch ist es Sperrholz und Karton... aber Schmieden wäre doch mal eine Abwechslung, oder? Gruß Michael (maxl)

Hallo Michael,
sieht doch super aus was Du da zusammenbaust. Na dann viel Erfolg bei den Nachforschungen am Original.

Pirxorbit schrieb:Ist es noch Papier oder schmiedest Du schon?

Na ich denke Michael wird neue Pläne schmieden wie er die fotographischen Erkenntnisse mit Sperrholz und Papier am Modell umsetzen kann.

Gruß Helmut

Recht hast du, Helmut! Und Dank für dein Lob! Zur Zeit nimmt die Vorbildrecherche mehr Zeit in Anspruch als der Modellbau selbst. Aber Spaß macht's! Ich war also am vergangenen Sonnabend mit meinem Bruder in Schwerin. Die Schweriner Eisenbahnfreunde haben es nicht leicht: Ihr historischer Ring-Lokschuppen ist im Frühjahr infolge eines Sturmes zu einem Drittel zusammengefallen. Einmal im Monat (an jedem letzten Sonnabend) öffnen sie die von ihnen betreute Sammlung. Hinter dem Bahnhof, vorbei an verfallenden - eigentlich sehr eindrucksvollen - Bahnverwaltungsgebäuden erreicht man das Museum. Alles ist liebevoll gestaltet und das "rollende Material" eindrucksvoll.
Da Uwe mich inzwischen zum "Lokschlosser" befördert hat, kann ich euch hier mein Werkzeug zeigen:



Fast hatte ich keinen Blick für die anderen schönen Ausstellungsstücke. Hier werfe ich erste Blicke auf das "Objekt meiner Begierde":



Und dann geht das Gekrieche los. Die unvorteilhaftesten Fotografier-Haltungen erspare ich euch (und mir):



Die speziellen Detailansichten stelle ich lieber innerhalb des Bauberichtes an den Stellen ein, wo sie einen guten Vergleich zum Modell ermöglichen. Interessant für mich war, um wie viel besser ich mich schon innerhalb des Rahmens zurechtfand als in Neuenmarkt. Das liegt einfach daran, dass ich mich in der Zwischenzeit viel mehr mit den Details befasst habe, um beim Modellbau voranzukommen. Fast fühlte ich mich unter der BR 64 007 schon "zu Hause"! In Schwerin kann man glücklicherweise (im Gegensatz zu Neuenmarkt) den Führerstand betreten, was wir sehr genossen haben:



Eine kleine Erinnerung daran, dass es weder die Lok (noch mein Modellbau) besonders eilig haben, obwohl es doch einen Fortschritt zu den 50 km/h des Glaskastens zu verzeichnen gibt...
Übrigens gibt es einige Strecken, auf denen der Bubikopf den Glaskasten unmittelbar abgelöst hat!



Das war's für dieses Wochenende! Gruß Michael (maxl)

der Bubikopf den Glaskasten unmittelbar abgelöst hat!

Wirklich vorbildgetreu, selbst in der Reihenfolge!

Das war aber Zufall, Tommy! Ich habe es erst herausgefunden, als ich schon längst in das Bubikopf-Projekt eingestiegen war! Es gibt sogar Fotos, auf denen BR 64 und der Glaskasten zusammen zu sehen sind. Die kann ich hier leider nicht einstellen... Gruß Michael (maxl)

Hallo Michael,

neben Deinen bereits gelobten modellbauerischen Fähigkeiten und Ideen fasziniert mich, den Aufbau einer Dampflok peu à peu verfolgen zu können. Das sind schon tolle Maschinen!
Übrigens finde ich es auch nett, den Meister höchstselbst zumindest im Bild in Erscheinung treten zu sehen.

Gruß
Andreas

Hallo Andreas, vielen Dank für's Lob! Mir macht es gleichfalls Freude, den Bau einer Dampflokomotive nachzuvollziehen. Ich lerne viel dabei. Wie beim Glaskasten möchte ich möglichst kein Teil verbauen, dessen Aufgabe und Funktionszusammenhang ich nicht weitestgehend "entschlüsselt" habe. Dazu bekomme ich ja viel Hilfe hier!
Ich bin ein wenig weitergekommen. Die Achslager entstehen:



Die Achslager stelle ich vereinfacht dar. Sie werden am fertigen Modell praktisch nicht zu sehen sein, und deshalb hält sich mein Ehrgeiz hierbei in Grenzen... Hier eine Probeachse im "Rohbau":



Die Farbbehandlung ist noch nicht endgültig. Aber es reizt mich doch zu sehen, wie die Achse sich in den Rahmen einfügt. Ein sehr zeitiges "Aufachsen" gewissermaßen:



Ja, so könnte es gehen... Im Gegensatz zum Glaskasten werde ich beim Bubikopf versuchen, Rahmen und Fahrwerk zuerst fertigzustellen und mich dann den Aufbauten zuwenden. Gleichzeitig muss ich dafür sorgen, den Rahmen für den Einbau von Leitungen, Hebeln etc. möglichst zugänglich zu behalten. "Schaun wir mal..." Gruß Michael (maxl)

Wie beim Glaskasten möchte ich möglichst kein Teil verbauen, dessen Aufgabe und Funktionszusammenhang ich nicht weitestgehend "entschlüsselt" habe

Diesbezüglich war der PtL 2/2 schwieriger

maxl schrieb:Die Achslager stelle ich vereinfacht dar (maxl)

Klar!  Vereinfacht und soooooo
Du hast schon wieder ein Novoum in Sachen Kartonmodellachslager gezeigt...

Bei den Achslagern fehlen noch die Trichter für die "Zentral"schmierung!

Danke für eure Kommentare, Tommy und Uwe!
Uwe - ich habe da ein etwas schlechtes Gewissen, weil ich z.Zt. ja mehr in Holz baue, auch wenn das Holz teilweise so dünn ist, dass es sich von Karton in dieser Hinsicht nicht wirklich unterscheidet... Dem Kartonmodellbau werde ich aber mit Sicherheit noch Tribut zollen - als nächstes bei der Federung und den Rädern, die ich in der gleichen Technik wie beim Glaskasten herstellen möchte.
Tommy - ich bedaure sehr das Fehlen der Zentralschmierung  Du hättest auch gleich noch anmerken können, dass die Achslagerführung und der Stellkeil fehlen und ich die Achslagerschale doch recht plump dargestellt habe. Aber Spaß beiseite. Man sieht die Details in diesem Bereich später wirklich nicht mehr. Und so kann ich mit dem Kompromiss sehr gut leben!
Gruß Michael (maxl)

Ach Micha... nur bei Hardcore-Kartonbauern darf es keine anderen Materialien geben...

Hallo Michael,

die Zeiten, in denen Kartonmodellbau nur mit Karton, Pappe und maximal Rundhölzchen oder Draht zu tun hatte sind lange vorbei. Hier stehen mittlerweile auch geätzte Plattinen und solch Krams recht hoch im Kurs.

Außerdem ist es mir persönlich egal. Selbst wenn Du Knete oder Gips verwenden würdest: Solange das Ergebnis aussieht wie der Glaskasten ist es doch sowieso Wurscht!

Beste Grüße

von Andy

Danke, Tommy und Andy, für euren Zuspruch. Mein "schlechtes Gewissen" rührt ja nur daher, dass ich hier in der Abteilung Kartonmodellbau untergekommen bin. Gäbe es eine Sparte "Mischbauweise", hätte ich sowieso keine Probleme, denn für mich zählt - wie Andy schon sagt - nur der "Effekt". Material und Technik sind mir daran gemessen inzwischen ziemlich gleich...
Das Makro deckt manches auf, was dem bloßen Auge verborgen bleibt. Die Achse hatte ich inzwischen versäubert, beschliffen und nachlackiert. Optisch für mich einwandfrei - und deshalb bleibt's dabei... (reimt sich sogar!) Die Dicke der Achse ist schon imponierend, aber immerhin muss sie beim Vorbild 15 Tonnen klaglos tragen, ohne sich zu verbiegen!



Insgesamt bin ich "mental" jetzt voll auf der Bubikopf-Baustelle angekommen. Die Arbeitsschritte ziehen sich, aber ich genieße das auch ein wenig. Ich habe mir wirklich ganz entspannten Modellbau vorgenommen!
Gruß Michael (maxl)

Mein "schlechtes Gewissen" rührt ja nur daher, dass ich hier in der Abteilung Kartonmodellbau untergekommen bin.

Wenn's uns zu bunt wird, wirst das schon rechtzeitig bemerken!

Hallo Michael,
keine Angst dass Du die Lok in Mischbauweise anfertigst.    Wenn die Papierliga motzt, dann wechsel halt zu Holz, denn Papier wird ja schließlich aus Holz gefertigt.  

Babbedeckel-Tommy schrieb:Wenn's uns zu bunt wird, wirst das schon rechtzeitig bemerken!    

Denke bei Holz bist Du genauso gut aufgehoben.
Das wichtigste ist doch dass es wieder eine sehr schönes Modell wird und wir bei Deinen Bauforschritten zusehen dürfen.

Gruß Helmut

Keine Sorge, Tommy - es wird (euch) nicht zu bunt: Im Wesentlichen komme ich mit rot und schwarz aus...
Und Helmut: Die Papierliga wird schon nicht motzen - Eisenbahner stehen auf unserem Forum doch langsam unter Naturschutz...
Ich komme nur langsam, aber sehr entspannt voran:



Die drei Kuppelachsen sind also fertig. Die Lackierarbeiten sind noch nicht abgeschlossen, was im Foto unter bestimmter Beleuchtung vielleicht mehr auffällt als in der Realität...
Es folgen: Federpakete, Ausgleichshebel und das "Wagnis" Räder. Ihr werdet sehen, was das kommende Wochenende bringt!
Eine schöne Adventszeit wünscht Michael (maxl)

... Das sieht wie immer Klasse aus. Du legst ja ein ordentliches Tempo vor. Wünsche Dir einen Schönen Advent....

LG Steffan

Danke, Steffan! Das Tempo ist ja offen gestanden nicht so doll, aber mir genügt's. Langsam aber stetig... so kommt man auch zum Ziel! Gruß Michael (maxl)

maxl schrieb:Das Tempo ist ja offen gestanden nicht so doll, aber mir genügt's

Neigst Du eigentlich immer zum Understatement?

Glufamichel schrieb: Neigst Du eigentlich immer zum Understatement?    

Drei Achsen in zwei Wochen, wenn man sonst (fast) nix anderes zu tun hat? Finde ich nicht wirklich atemberaubend, Uwe...  Aber was soll's - ich bin's zufrieden! Gruß Michael (maxl)

maxl schrieb:Drei Achsen in zwei Wochen, wenn man sonst (fast) nix anderes zu tun hat?

Ja genau, daher kommt auch der Spruch "Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen"
Aber zum Glück bist Du kein Eichhörnchen, sondern ein Modellbauer der alles genau nachbaut und das kostet Zeit.
Dazu kommt dass wir Advendszeit haben, wünsche auch Dir und Deiner Familie eine schöne Advendszeit und da geht es etwas laaaangsaaaamer zu Werke.
Also bitte keine unnötigen Ausreden, von wegen solche Nebensächlichkeiten "die Lackierarbeiten sind noch nicht abgeschlosen".  
Jetzt sind erstmal die Schlosserarbeiten durchzuführen, die Farbe kommt erst danach.  

Bei Schillers Glocke gibt es da einen Versteil der zu Dir und Deiner Lok paßt.

Zum Werke, das wir ernst bereiten,
Geziemt sich wohl ein ernstes Wort;
Wenn gute Reden sie begleiten,
Dann fließt die Arbeit munter fort.
So laßt uns jetzt mit Fleiß betrachten,
Was durch die schwache Kraft entspringt,
Den schlechten Mann muß man verachten,
Der nie bedacht, was er vollbringt.
Das ist's ja, was den Menschen zieret,
Und dazu ward ihm der Verstand,
Daß er im innern Herzen spüret,
Was er erschafft mit seiner Hand.

Gruß Helmut

Hallo Michael,

Du hast schon einiges geschafft, der Rahmen sieht super aus, er ist schon allein ein Modell wert.
Bin schon auf die Fortsetzung gespannt. Weiterhin noch viel Bauerfolg.

Gruß Dietmar