Die Preussen vor Wittenberg 1813 Baubericht
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Mr. Pett
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Re: Die Preussen vor Wittenberg 1813 Baubericht
sieht schon mal intressant aus.
severato- Modellbau-Experte
Re: Die Preussen vor Wittenberg 1813 Baubericht
Nachdem letzte Woche die Geländekonturen aufgebracht waren, geht es jetzt an den Ausbau und die Gestaltung. Angefangen habe ich mit der Contrescarpe, die in Wittenberg infolge der teilweisen Entfestigung nach dem siebenjährigen Krieg nicht mehr komplett gemauert war. Ein kleines Probemodell wurde erstellt, um die Vorgehensweise heraus zu finden und dann am grossen Stück begonnen.
Mr. Pett- Schneidmatten-Virtuose
Re: Die Preussen vor Wittenberg 1813 Baubericht
Links sieht man die lediglich mit Baumstämmen befestigte Contrescarpe, die festungswärts durch ein Feldblockhaus zur Verteidigung der dort noch einzubauenden Brücke verstärkt war. Rechts neben dem Blockhaus führt ein gemauerter Ausgang zur Coswiger Strasse und ein weiterer palisadierter Ausgang als Kommunikation zum vorgelagerten befestigten Krankenhaus.
Mr. Pett- Schneidmatten-Virtuose
Re: Die Preussen vor Wittenberg 1813 Baubericht
bin geschband wie es weiter geht.
severato- Modellbau-Experte
Re: Die Preussen vor Wittenberg 1813 Baubericht
Ich war mit der Lösung für die Darstellung des Mörserbootes im Stadtgraben nicht mehr glücklich und habe nach einer Alternative gesucht. Ich bin dann bei einem Modellbaukollegen aus Segelschiffsbautagen fündig geworden. Er kennt sich bestens mit gesegelten Kleinfahrzeugen aus und baut ständig Modelle für die Schiffsmodellbauzeitschrift *Schiffsmodell*.
Es handelt sich bei diesem Kahn um einen so genannten Gieweker, die bis ca 1920 auf der Elbe die gängigen Lastkähne abgaben, Der Modelllbaufreund ist so freundlich, für mich ein Wasserlinenmodell für mein Diorama zu erstellen. Dazu hier ein paar Worte des Bauers zum Modell:
Im ersten Bild sieht man Pappschablonen, im zweiten Bild die Grundform in Schichtbauweise. Ich nehme Pappelsperrholz, zwei Lagen a 3 mm, die oberste Teilabdeckung ist in 5 mm. Die Schichten sind miteinander verleimt und mit Zahnstochern verdübelt. Auf die obersten Schichten habe ich Balsaholz a 1 mm geklebt. Das werde ich schräg zuschleifen um einen höheren Bug- und Heckabschluss zu erreichen.
Ich habe von diesen Binnenfahrzeugen recht gute Quellen. Da ist der Band "Die Segelschiffe der deutschen Kleinschiffahrt", Hans Szymanski, Lübeck 1929 und das Werk "Schiffbau in Spiekerhörn" , Herbert Karting, Bremen 2012. Auch hat mir der Auftraggeber eine Zeichnung zugemailt.
Es handelte sich um flachbodige Fahrzeuge mit kantigem Kimm, d.h. die Seitenplanken waren schräg oder senkrecht gegen den Boden angesetzt. Der Vordersteven war überhängend, das Heck endete in einem Rundgatt. Um 1820 setzte sich das Plattgatt (Spiegelheck) durch. Es ließ sich einfacher herstellen und man gewann an Raum für die Achterkabine.
Das Boot ist gedeckt. Bis zum Mast ist das Deck hoch gesetzt, dann folgt eine Stufe nach unten. Hier ist die sehr große Ladeluke eingebaut. Der Heckabschluss ist wieder höher gesetzt. Im vorderen Bereich befand sich der Niedergang zum Vorunter und ein Bratspill. Der Mast stand in einer Halterung und war umlegbar. Immer wieder mussten Brücken unterfahren werden.
In Höhe des Mastes waren auf beiden Seiten Seitenschwerter angebracht. Durch das Fehlen eines Kiels war bei diesen Schiffen die Abdrift sehr groß. Das Schiff konnte gesegelt, gestakt, gerudert oder getreidelt werden. Ein flachbodiges Schiff war gerade für den Einsatz auf der Elbe gut geeignet, da hier die Wasserführung sehr wechselhaft ist.
Es handelt sich bei diesem Kahn um einen so genannten Gieweker, die bis ca 1920 auf der Elbe die gängigen Lastkähne abgaben, Der Modelllbaufreund ist so freundlich, für mich ein Wasserlinenmodell für mein Diorama zu erstellen. Dazu hier ein paar Worte des Bauers zum Modell:
Im ersten Bild sieht man Pappschablonen, im zweiten Bild die Grundform in Schichtbauweise. Ich nehme Pappelsperrholz, zwei Lagen a 3 mm, die oberste Teilabdeckung ist in 5 mm. Die Schichten sind miteinander verleimt und mit Zahnstochern verdübelt. Auf die obersten Schichten habe ich Balsaholz a 1 mm geklebt. Das werde ich schräg zuschleifen um einen höheren Bug- und Heckabschluss zu erreichen.
Ich habe von diesen Binnenfahrzeugen recht gute Quellen. Da ist der Band "Die Segelschiffe der deutschen Kleinschiffahrt", Hans Szymanski, Lübeck 1929 und das Werk "Schiffbau in Spiekerhörn" , Herbert Karting, Bremen 2012. Auch hat mir der Auftraggeber eine Zeichnung zugemailt.
Es handelte sich um flachbodige Fahrzeuge mit kantigem Kimm, d.h. die Seitenplanken waren schräg oder senkrecht gegen den Boden angesetzt. Der Vordersteven war überhängend, das Heck endete in einem Rundgatt. Um 1820 setzte sich das Plattgatt (Spiegelheck) durch. Es ließ sich einfacher herstellen und man gewann an Raum für die Achterkabine.
Das Boot ist gedeckt. Bis zum Mast ist das Deck hoch gesetzt, dann folgt eine Stufe nach unten. Hier ist die sehr große Ladeluke eingebaut. Der Heckabschluss ist wieder höher gesetzt. Im vorderen Bereich befand sich der Niedergang zum Vorunter und ein Bratspill. Der Mast stand in einer Halterung und war umlegbar. Immer wieder mussten Brücken unterfahren werden.
In Höhe des Mastes waren auf beiden Seiten Seitenschwerter angebracht. Durch das Fehlen eines Kiels war bei diesen Schiffen die Abdrift sehr groß. Das Schiff konnte gesegelt, gestakt, gerudert oder getreidelt werden. Ein flachbodiges Schiff war gerade für den Einsatz auf der Elbe gut geeignet, da hier die Wasserführung sehr wechselhaft ist.
Mr. Pett- Schneidmatten-Virtuose
Re: Die Preussen vor Wittenberg 1813 Baubericht
Noch eine kleine Ergänzung.
Der Bootstyp heisst nicht Gieweker, sondern natürlich Giekewer
Der Bootstyp heisst nicht Gieweker, sondern natürlich Giekewer
Mr. Pett- Schneidmatten-Virtuose
Re: Die Preussen vor Wittenberg 1813 Baubericht
Mir ist zwar schwindelig von der Geschwindigkeit des Modellbaukollegen, aber hier ein Bild des fertigen Modells. Was ordentliche Unterlagen und Erfahrung so alles ausmachen können
Der Deckel mit dem Rand wird dann etwas versenkt. Wenn man die Bodenplatte etwas ausschneidet und den Deckel unten an den Ausschnitt der Luke klebt, hat man die volle Tiefe des Bootes. Hier wird dann der Mörser auf einer Bohlenbettung aufgestellt.
Der Deckel mit dem Rand wird dann etwas versenkt. Wenn man die Bodenplatte etwas ausschneidet und den Deckel unten an den Ausschnitt der Luke klebt, hat man die volle Tiefe des Bootes. Hier wird dann der Mörser auf einer Bohlenbettung aufgestellt.
Mr. Pett- Schneidmatten-Virtuose
Re: Die Preussen vor Wittenberg 1813 Baubericht
das hast du aber auch noch einiges vor ich denke so an die figuren malerei.
severato- Modellbau-Experte
Re: Die Preussen vor Wittenberg 1813 Baubericht
Auf der Platte sind es ungefähr 600. Insgesamt auf allen drei Platten ca 1500
Mr. Pett- Schneidmatten-Virtuose
Re: Die Preussen vor Wittenberg 1813 Baubericht
wau da hast du aber was zu tuhen.
severato- Modellbau-Experte
Re: Die Preussen vor Wittenberg 1813 Baubericht
Das wird interessant - ich setze mich mal dazu
Blaasi (†)- Verstorbenes Mitglied
Re: Die Preussen vor Wittenberg 1813 Baubericht
Das sieht super aus. Ich staune immer wieder, was die Dioramenbauer da zaubern. Das sieht auch immer soooo einfach aus, wenn Styrodur ins Spiel kommt. Ich habe mir deshalb für einen Hintergrund Hartschaumplatten besorgt und versucht ein halbwegs brauchbares Mauerwerk zu prägen. Das ist eben überhaupt nicht so einfach, wie es aussieht und mein Respekt wächst und wächst
Blaasi (†)- Verstorbenes Mitglied
Re: Die Preussen vor Wittenberg 1813 Baubericht
tolle sache. ist das das vor feld von der festung.
severato- Modellbau-Experte
Re: Die Preussen vor Wittenberg 1813 Baubericht
Hallo Heiri.
Ja. Das Glacis und der gedeckte Weg waren die erste Verteidigungseinrichtung der eigentlichen Festung. Im Vorfeld wurden noch Schanzen oder auch bei grösseren Festungen eigene Festungswerke, die sogenannten Raveline oder Lünetten, gebaut, um das Fortschreiten der Belagerungsarbeiten zu behindern und zu verzögern und Teile der Hauptfestung zu decken. Von der eigentlichen Stadtbefestigung kann ich aus Platzgründen nur das Bastion Scharfeneck, das Schlosstor und einen Teil der Verbindungsmauer zwischen den Bastionen zeigen.
Ja. Das Glacis und der gedeckte Weg waren die erste Verteidigungseinrichtung der eigentlichen Festung. Im Vorfeld wurden noch Schanzen oder auch bei grösseren Festungen eigene Festungswerke, die sogenannten Raveline oder Lünetten, gebaut, um das Fortschreiten der Belagerungsarbeiten zu behindern und zu verzögern und Teile der Hauptfestung zu decken. Von der eigentlichen Stadtbefestigung kann ich aus Platzgründen nur das Bastion Scharfeneck, das Schlosstor und einen Teil der Verbindungsmauer zwischen den Bastionen zeigen.
Mr. Pett- Schneidmatten-Virtuose
Re: Die Preussen vor Wittenberg 1813 Baubericht
okay vielen dank für die info.
severato- Modellbau-Experte
Re: Die Preussen vor Wittenberg 1813 Baubericht
Im Moment leider wenig Zeit fürs Wittenberg-Projekt. Trotzdem ging etwas. Die ersten Figuren wurden zur Bemalung vorbereitet und grundiert. Weil ich grad dran war, habe ich gleich die Haubitzen und den Munitionswagen fertig bemalt und ins Dio eingebracht. Eigentlich wurden während Belagerungen vom Belagerten in der Nähe der Geschützstellungen Interimspulvermagazine eingerichtet, was die Franzosen in Wittenberg bis auf wenige Ausnahmen aber unterlassen haben. Im Gegenteil wurden die Geschütze zum grossen Teil aus Munitions- und Versorgungswagen, die man einfach in die Nähe der Geschütze stellte, mit Munition versorgt. Diese Munitionswagen wurden mehrmals von den Preussen zufällig getroffen, was natürlich für einige Verluste sorgte.
Mr. Pett- Schneidmatten-Virtuose
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