Sächsischer Rollwagen in Spur N
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Micha59
Frank Kelle
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Helmut_Z
Steffen70619
Lupo60
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Sächsischer Rollwagen in Spur N
Hallo zusammen,
eigentlich ist ja mein aktuelles Modell der S 3/6 noch lange nicht fertig, aber da gibt's ja jetzt eine neue Fräsmaschine, in die ich mich so langsam einfuchsen möchte. Und ich schrieb ja schon mal, dass ich ja eigentlich meine Modellbahn in Spur N betreibe und als lang gehegten Traum gerne fahrfähige Lokomotiven selbst bauen möchte.
Also - was liegt näher, als sich gleich mal damit zu befassen? Zumal ich ja schon vor einiger Zeit einen Entwurf für eine Dampflok recht weit voran getrieben habe. Diesen habe ich jetzt einmal vorgekramt, ein bisschen abgestaubt und aufgehübscht, und da ist das Schätzchen:
Das ist die sächsische XII H2 (spätere BR 38.2-3), landläufig als sächsischer Rollwagen bekannt. Von diesen Lokomotiven wurden insgesamt 169 Exemplare gebaut, von denen noch rund die Hälfte bei der Reichsbahn der DDR in Betrieb waren. Erhalten ist nur noch die 38 205, leider nicht mehr betriebsfähig. Ich hatte sie vor langen Jahren noch bei einem Dampflokfest unter Dampf erlebt und mich da gleich in diese "kleine Große" verliebt. In Spur N gibt es sie noch nicht.
Den Antrieb habe ich mir so vorgestellt:
Das sind zwar erheblich weniger Teile als beim anderen Modell, aber die haben es in sich! Die großen Baugruppen sollen aus Messing gefräst sein, Details usw dann aus dem 3D-Drucker kommen.
Das ganze Projekt wird sich wohl sehr lange hinziehen und ich werde es auch nicht Höchstdruck betreiben, aber immerhin hat das Lokomotivchen hier schon mal eine Heimat im Forum. Wenn sich etwas tut, werde ich Euch auf dem Dampfenden halten!
Viele Grüße
Wolfgang
eigentlich ist ja mein aktuelles Modell der S 3/6 noch lange nicht fertig, aber da gibt's ja jetzt eine neue Fräsmaschine, in die ich mich so langsam einfuchsen möchte. Und ich schrieb ja schon mal, dass ich ja eigentlich meine Modellbahn in Spur N betreibe und als lang gehegten Traum gerne fahrfähige Lokomotiven selbst bauen möchte.
Also - was liegt näher, als sich gleich mal damit zu befassen? Zumal ich ja schon vor einiger Zeit einen Entwurf für eine Dampflok recht weit voran getrieben habe. Diesen habe ich jetzt einmal vorgekramt, ein bisschen abgestaubt und aufgehübscht, und da ist das Schätzchen:
Das ist die sächsische XII H2 (spätere BR 38.2-3), landläufig als sächsischer Rollwagen bekannt. Von diesen Lokomotiven wurden insgesamt 169 Exemplare gebaut, von denen noch rund die Hälfte bei der Reichsbahn der DDR in Betrieb waren. Erhalten ist nur noch die 38 205, leider nicht mehr betriebsfähig. Ich hatte sie vor langen Jahren noch bei einem Dampflokfest unter Dampf erlebt und mich da gleich in diese "kleine Große" verliebt. In Spur N gibt es sie noch nicht.
Den Antrieb habe ich mir so vorgestellt:
Das sind zwar erheblich weniger Teile als beim anderen Modell, aber die haben es in sich! Die großen Baugruppen sollen aus Messing gefräst sein, Details usw dann aus dem 3D-Drucker kommen.
Das ganze Projekt wird sich wohl sehr lange hinziehen und ich werde es auch nicht Höchstdruck betreiben, aber immerhin hat das Lokomotivchen hier schon mal eine Heimat im Forum. Wenn sich etwas tut, werde ich Euch auf dem Dampfenden halten!
Viele Grüße
Wolfgang
Lupo60- Modellbau-Experte
Re: Sächsischer Rollwagen in Spur N
Mich hast du als neugierigen und staunenden Beobachter sicher, Wolfgang! Die Mechanik ist bestimmt anspruchsvoll. Musst du im Hundertstel- oder gar Tausendstel-Millimeterbereich genau sein? Für mich unfassbar. Allerdings sieht der Schneckenantrieb aktuell noch mehr nach parallel stehenden Rippen aus. Naja - "Papier" ist geduldig...
Viel Erfolg wünscht von Herzen
Michael (maxl)
Viel Erfolg wünscht von Herzen
Michael (maxl)
maxl- Forenurgestein
Re: Sächsischer Rollwagen in Spur N
Hallo Wolfgang,
na, da bin ich natürlich dabei - also beim Zuschauen
Dampflokmodelle in Spur N ist schon die sehr hohe Schule des Modellbaus.
Da denke ich immer gleich an die Modelle von Wolfgang Köhler, die vor nunmehr auch 40 Jahren im Modelleisenbahner auftauchten.
Viel Erfolg beim Bauen & herzliche Grüße
Steffen
na, da bin ich natürlich dabei - also beim Zuschauen
Dampflokmodelle in Spur N ist schon die sehr hohe Schule des Modellbaus.
Da denke ich immer gleich an die Modelle von Wolfgang Köhler, die vor nunmehr auch 40 Jahren im Modelleisenbahner auftauchten.
Viel Erfolg beim Bauen & herzliche Grüße
Steffen
Steffen70619- Schneidmatten-Virtuose
Re: Sächsischer Rollwagen in Spur N
Moin Wolfgang
und wie ich da dabei bin
da hast du dir ja was vorgenommen, nicht mal in H0 würde ich da im Traum ran gehen
Bin sehr gespannt was dabei raus kommt.
und wie ich da dabei bin
da hast du dir ja was vorgenommen, nicht mal in H0 würde ich da im Traum ran gehen
Bin sehr gespannt was dabei raus kommt.
Helmut_Z- Superkleber
Re: Sächsischer Rollwagen in Spur N
Da setze ich mich auch mal dazu, ein wirklich interessantes und anspruchsvolles Objekt..
doc_raven1000- Modellbaumeister
Re: Sächsischer Rollwagen in Spur N
Hallo miteinand' -
vielen Dank für Eure positive und sehr motivierende Rückmeldung! Wie gesagt, ich kann noch nicht sagen, wann es losgeht. Noch ist meine Werkstatt nicht wieder arbeitsfähig, weil ich noch auf ein paar längst bestellte und seit Wochen überfällige Teile warte . Damit ist die Schaffenskraft dann doch etwas beeinträchtigt.
Michael, Dir entgeht auch nichts. Weißt Du, ich bin ein absoluter Fan von hervorragenden Langsamfahreigenschaften und mag keine Rennsemmeln. Mit einer Schnecke Steigung 0 ist jegliche Rennsemmeligkeit absolut kompromisslos und sicher ausgeschlossen. Nö. Das CAD-Programm bietet zwar irgend eine Funktion, um Wendeln zu modellieren, aber ...hm... was ich damit herausbekommen habe, hat noch weniger gepasst und sah ganz anders aus als gedacht. Also tut's ein Rotationskörper. Grins. Ist ja eh ein Kaufteil.
Was die erforderliche Präzision betrifft, bin ich eigentlich guten Mutes, dass die Herstellpräzision der Teile im 1/10 mm Bereich ausreicht. Mit mehr wäre ich schon messtechnisch überfordert. Natürlich wird man mal eine Bohrung reiben müssen, aber das ist was anderes und zählt nicht.
Bei meinem bestehenden Fuhrpark habe ich auch schon etliche Ummotorisierungen, Getriebereparaturen usw gemacht. Manchmal dabei auch auf Granit gebissen, aber so richtig Zauberkünste waren da nicht erforderlich *). Aber zweifellos werde ich da noch einiges an Erfahrungen sammeln dürfen - siehe mein Motto.
Viele Grüße
Wolfgang
*) Doch. Bei einem alten Bausatz (E 91) von M+F habe ich ein Getriebe mit Zahnrädern M 0,2 partout nicht zum Laufen gebracht. Da läuft wohl irgend eine Welle nicht rund oder sowas, und die Verzahnung ist schon so fein, dass sie nichts mehr verzeiht. Ist aber bei meiner Lok schon berücksichtigt - die Zahnräder haben M 0,3. Ist zwar nicht so schön, weil die Zahnräder deswegen größer werden, aber dafür funktioniert es wenigstens.
vielen Dank für Eure positive und sehr motivierende Rückmeldung! Wie gesagt, ich kann noch nicht sagen, wann es losgeht. Noch ist meine Werkstatt nicht wieder arbeitsfähig, weil ich noch auf ein paar längst bestellte und seit Wochen überfällige Teile warte . Damit ist die Schaffenskraft dann doch etwas beeinträchtigt.
Michael, Dir entgeht auch nichts. Weißt Du, ich bin ein absoluter Fan von hervorragenden Langsamfahreigenschaften und mag keine Rennsemmeln. Mit einer Schnecke Steigung 0 ist jegliche Rennsemmeligkeit absolut kompromisslos und sicher ausgeschlossen. Nö. Das CAD-Programm bietet zwar irgend eine Funktion, um Wendeln zu modellieren, aber ...hm... was ich damit herausbekommen habe, hat noch weniger gepasst und sah ganz anders aus als gedacht. Also tut's ein Rotationskörper. Grins. Ist ja eh ein Kaufteil.
Was die erforderliche Präzision betrifft, bin ich eigentlich guten Mutes, dass die Herstellpräzision der Teile im 1/10 mm Bereich ausreicht. Mit mehr wäre ich schon messtechnisch überfordert. Natürlich wird man mal eine Bohrung reiben müssen, aber das ist was anderes und zählt nicht.
Bei meinem bestehenden Fuhrpark habe ich auch schon etliche Ummotorisierungen, Getriebereparaturen usw gemacht. Manchmal dabei auch auf Granit gebissen, aber so richtig Zauberkünste waren da nicht erforderlich *). Aber zweifellos werde ich da noch einiges an Erfahrungen sammeln dürfen - siehe mein Motto.
Viele Grüße
Wolfgang
*) Doch. Bei einem alten Bausatz (E 91) von M+F habe ich ein Getriebe mit Zahnrädern M 0,2 partout nicht zum Laufen gebracht. Da läuft wohl irgend eine Welle nicht rund oder sowas, und die Verzahnung ist schon so fein, dass sie nichts mehr verzeiht. Ist aber bei meiner Lok schon berücksichtigt - die Zahnräder haben M 0,3. Ist zwar nicht so schön, weil die Zahnräder deswegen größer werden, aber dafür funktioniert es wenigstens.
Lupo60- Modellbau-Experte
Re: Sächsischer Rollwagen in Spur N
Hallo zusammen.
Helmut hatte sich ja ein Bild von der Fräsmaschine gewünscht. Dem komme ich natürlich gerne nach:
Ist halt noch ziemlich Baustelle, aber nachdem jetzt endlich die Einhausung schon mal wenigstens als Rohbau steht, kommt doch langsam wieder so etwas wie eine erkennbare Struktur hinein. „... und neues Leben blüht aus den Ruinen.“
Zwischenzeitlich ist auch die Konstruktionsarbeit an der Lokomotive weiter gegangen. Allerdings rein optisch ziemlich unspektakulär: Sie hat jetzt Stromabnahme von allen Rädern, per SMD-LED einzeln beleuchtete Laternen und mittlerweile ist auch klar, wie sie um die Kurve kommen wird (Mindestradius 250 mm). Letzteres ist ein ziemliches Geknobel, wenn vorne am Zylinder die Kolbenstangenschutzrohre nachgebildet werden sollen, der Kurbelzapfen des vordersten Treibrades nicht an der ungekröpften Treibstange hängenbleiben soll und Lok und Tender nicht zu weit aufklaffen sollen.
Auch davon gibt‘s dann demnächst Bilder ...
Viele Grüße
Wolfgang
Helmut hatte sich ja ein Bild von der Fräsmaschine gewünscht. Dem komme ich natürlich gerne nach:
Ist halt noch ziemlich Baustelle, aber nachdem jetzt endlich die Einhausung schon mal wenigstens als Rohbau steht, kommt doch langsam wieder so etwas wie eine erkennbare Struktur hinein. „... und neues Leben blüht aus den Ruinen.“
Zwischenzeitlich ist auch die Konstruktionsarbeit an der Lokomotive weiter gegangen. Allerdings rein optisch ziemlich unspektakulär: Sie hat jetzt Stromabnahme von allen Rädern, per SMD-LED einzeln beleuchtete Laternen und mittlerweile ist auch klar, wie sie um die Kurve kommen wird (Mindestradius 250 mm). Letzteres ist ein ziemliches Geknobel, wenn vorne am Zylinder die Kolbenstangenschutzrohre nachgebildet werden sollen, der Kurbelzapfen des vordersten Treibrades nicht an der ungekröpften Treibstange hängenbleiben soll und Lok und Tender nicht zu weit aufklaffen sollen.
Auch davon gibt‘s dann demnächst Bilder ...
Viele Grüße
Wolfgang
Lupo60- Modellbau-Experte
Re: Sächsischer Rollwagen in Spur N
Wouw, du investiert da jetzt aber mächtig
schaut gut aus
schaut gut aus
Helmut_Z- Superkleber
Re: Sächsischer Rollwagen in Spur N
Alter Verwalter... Dein "Maschinchen" hat aber was!!
Frank Kelle- Admin
Re: Sächsischer Rollwagen in Spur N
Grins. Ja - das ist wirklich ein „kleines Maschinchen“ - mit einem Arbeitsbereich von 300 x 400 mm ist sie auch eher bescheiden. Aber für Spur N reicht‘s allemal.
Wo ich noch uneins mit mir bin: Wenn ich dem letzten Jedi sein Lichtschwert entwende, kann ich auch einen Laserplotter/Cutter daraus machen. Das juckt schon in den Fingern und würde die Möglichkeiten nochmal sehr erweitern.
Aber da kommen dann noch so viele Sicherheitsaspekte und Fragen wie Rauchabzug usw. hinzu, dass ich das erstmal hinten angestellt habe. Da ist auch ohne Laser genug, mit dem ich mich erstmal vertraut machen muss. Wie beim Klöße essen: Eins nach dem anderen ...
Viele wochenendliche Grüße
Wolfgang
Wo ich noch uneins mit mir bin: Wenn ich dem letzten Jedi sein Lichtschwert entwende, kann ich auch einen Laserplotter/Cutter daraus machen. Das juckt schon in den Fingern und würde die Möglichkeiten nochmal sehr erweitern.
Aber da kommen dann noch so viele Sicherheitsaspekte und Fragen wie Rauchabzug usw. hinzu, dass ich das erstmal hinten angestellt habe. Da ist auch ohne Laser genug, mit dem ich mich erstmal vertraut machen muss. Wie beim Klöße essen: Eins nach dem anderen ...
Viele wochenendliche Grüße
Wolfgang
Lupo60- Modellbau-Experte
Re: Sächsischer Rollwagen in Spur N
Lupo60 schrieb:Grins. Ja - das ist wirklich ein „kleines Maschinchen“ - mit einem Arbeitsbereich von 300 x 400 mm ist sie auch eher bescheiden.
Reicht doch, meine hat auch nur 500 x 900 mm Arbeitsfläche
Helmut_Z- Superkleber
Re: Sächsischer Rollwagen in Spur N
Hallo zusammen,
als kleines Zeichen dafür, dass es - wenn auch nur theoretisch - fleißig voran geht, hier mal eine Wolfgang'sche Fehlkonstruktion, die aber vielleicht doch für den Einen oder Anderen mal interessant sein könnte:
Es geht um die Lok/Tenderkupplung, die natürlich so kurz wie irgend möglich sein sollte. Und dazu ist mir folgendes eingefallen:
Man sieht zwei Drahtbügel in orange, die zwischen den beiden Fahrzeugrahmen angeordnet sind. Geführt werden die beiden Bügel in Ösen, die wechselseitig am Lok- und Tenderrahmen angeordnet sind. Im Bild erkennbar ist die rechts-obere und links-untere Öse am Lokrahmen angebracht, die links-obere und rechts-untere Öse am Tenderrahmen ist wegen der eingestellten Transparenz des Rahmens nur zu erahnen.
Wenn nun das Fahrzeug durch eine Rechtskurve fährt und folglich links auseinander klafft, dann funktioniert der obere Drahtbügel als ein Scharnier mit der rechten oberen Öse als Drehpunkt, während der untere Bügel weiterhin am Lokrahmen anliegt. Bei der Linkskurve entsprechend umgekehrt. Bei der Fahrt geradeaus blockieren sich die beiden Drahtbügel gegenseitig und halten so den Lok/Tenderabstand gering. Der Vorteil -neben dem kurzen Fahrzeugabstand - liegt auf der Hand: Die Kupplung braucht keine Deichsel und ich habe allen Platz der Welt, um die notwendigen Kabel zwischen Lok und Tender anzuordnen. Ich habe die ganze Anordnung mal probehalber mit zwei Klötzen, Bindfäden und Tesafilm aufgebaut: Sie funktioniert einwandfrei.
Sehr schön. Jetzt habe ich mich einige Tage lang gefreut, dass ich mal etwas echt Eigenständiges entwickelt habe, dann folgte auf Euphorie die übliche Ernüchterung. Die Kupplung funktioniert zwar, aber sie ist ungeeignet. Ganz einfach, weil sie keinen seitlichen Versatz zwischen Lok und Tender zulässt, wie er zwangsläufig beim Durchfahren von Gegenbögen auftritt. Die Lok würde bei jeder Durchfahrt einer Weichenstraße entgleisen. Hm. Blöd. Muss ich mir doch noch was anderes ausdenken.
Aber: Es gibt ja noch Triebzüge mit Jakobs-Drehgestellen. Hier ruhen die beiden Fahrzeugenden auf dem gleichen Drehgestell, es gibt also keinen seitlichen Versatz. Dafür dürfte es schwierig sein, zwei Drehzapfen in ganz engem Abstand auf dem Drehgestell zu realisieren. Hier könnte diese Kupplung hilfreich sein, deswegen stelle ich sie einfach mal vor. Vielleicht nutzt es ja jemandem.
In Sachen Praxis geht es ganz langsam weiter. Ich warte noch auf die Acrylglasscheiben, um die Einhausung zu schließen und die Fräsmaschine richtig in Betrieb nehmen zu können. Aber wenigstens sind die 3D Drucker bald wieder betriebsfähig - dann kann ich mich vielleicht schon mal die Fertigung der Räder machen.
Viele Grüße
Wolfgang
als kleines Zeichen dafür, dass es - wenn auch nur theoretisch - fleißig voran geht, hier mal eine Wolfgang'sche Fehlkonstruktion, die aber vielleicht doch für den Einen oder Anderen mal interessant sein könnte:
Es geht um die Lok/Tenderkupplung, die natürlich so kurz wie irgend möglich sein sollte. Und dazu ist mir folgendes eingefallen:
Man sieht zwei Drahtbügel in orange, die zwischen den beiden Fahrzeugrahmen angeordnet sind. Geführt werden die beiden Bügel in Ösen, die wechselseitig am Lok- und Tenderrahmen angeordnet sind. Im Bild erkennbar ist die rechts-obere und links-untere Öse am Lokrahmen angebracht, die links-obere und rechts-untere Öse am Tenderrahmen ist wegen der eingestellten Transparenz des Rahmens nur zu erahnen.
Wenn nun das Fahrzeug durch eine Rechtskurve fährt und folglich links auseinander klafft, dann funktioniert der obere Drahtbügel als ein Scharnier mit der rechten oberen Öse als Drehpunkt, während der untere Bügel weiterhin am Lokrahmen anliegt. Bei der Linkskurve entsprechend umgekehrt. Bei der Fahrt geradeaus blockieren sich die beiden Drahtbügel gegenseitig und halten so den Lok/Tenderabstand gering. Der Vorteil -neben dem kurzen Fahrzeugabstand - liegt auf der Hand: Die Kupplung braucht keine Deichsel und ich habe allen Platz der Welt, um die notwendigen Kabel zwischen Lok und Tender anzuordnen. Ich habe die ganze Anordnung mal probehalber mit zwei Klötzen, Bindfäden und Tesafilm aufgebaut: Sie funktioniert einwandfrei.
Sehr schön. Jetzt habe ich mich einige Tage lang gefreut, dass ich mal etwas echt Eigenständiges entwickelt habe, dann folgte auf Euphorie die übliche Ernüchterung. Die Kupplung funktioniert zwar, aber sie ist ungeeignet. Ganz einfach, weil sie keinen seitlichen Versatz zwischen Lok und Tender zulässt, wie er zwangsläufig beim Durchfahren von Gegenbögen auftritt. Die Lok würde bei jeder Durchfahrt einer Weichenstraße entgleisen. Hm. Blöd. Muss ich mir doch noch was anderes ausdenken.
Aber: Es gibt ja noch Triebzüge mit Jakobs-Drehgestellen. Hier ruhen die beiden Fahrzeugenden auf dem gleichen Drehgestell, es gibt also keinen seitlichen Versatz. Dafür dürfte es schwierig sein, zwei Drehzapfen in ganz engem Abstand auf dem Drehgestell zu realisieren. Hier könnte diese Kupplung hilfreich sein, deswegen stelle ich sie einfach mal vor. Vielleicht nutzt es ja jemandem.
In Sachen Praxis geht es ganz langsam weiter. Ich warte noch auf die Acrylglasscheiben, um die Einhausung zu schließen und die Fräsmaschine richtig in Betrieb nehmen zu können. Aber wenigstens sind die 3D Drucker bald wieder betriebsfähig - dann kann ich mich vielleicht schon mal die Fertigung der Räder machen.
Viele Grüße
Wolfgang
Lupo60- Modellbau-Experte
Re: Sächsischer Rollwagen in Spur N
Deine konstruktiven Überlegungen und Entwicklungen sind mal wieder hochinteressant, Wolfgang! Ich brauchte etwas Zeit, mich hineinzudenken, aber nun bin ich "ganz bei dir". Mit dem nötigen - bzw. bei Modellbahnen ohnehin unvermeidlichen - Spiel sollte deine Konstruktion aber doch trotz deiner Bedenken funktionieren... Die Bügel könnten in sehr kurzen Langlöchern (quer zur Fahrtrichtung angeordnet) stecken? Man müsste es ausprobieren.
Aber fast muss man ja raten, dass du solche Überlegungen für dich behältst. Ein Modellbahnhersteller könnte versucht sein, so etwas zum Patent anzumelden... Ein eng gekuppelter Tender bei einer H0-Lokomotive wäre doch eine Augenweide!
Beste Grüße Michael (maxl)
Aber fast muss man ja raten, dass du solche Überlegungen für dich behältst. Ein Modellbahnhersteller könnte versucht sein, so etwas zum Patent anzumelden... Ein eng gekuppelter Tender bei einer H0-Lokomotive wäre doch eine Augenweide!
Beste Grüße Michael (maxl)
maxl- Forenurgestein
Re: Sächsischer Rollwagen in Spur N
Hallo Michael,
danke für Deinen netten Kommentar! Ich habe es zahlenmäßig mal kurz überschlagen. Wenn ich eine Seitenverschieblichkeit von 1 mm nach jeder Seite ansetze, müsste die Kupplung insgesamt 2 mm Querspiel zulassen. Bei Geradeausfahrt verrät mir dann der gute Herr Pythagoras, dass ich ein Dreieck erhalte, in dem der Drahtbügel die Hypothenuse, der Drahtbügel minus Querspiel die eine, und der Lok-Tender-Abstand die andere Kathete darstellt. Der Drahtbügel ist 12 mm lang. Ergibt (im Kopf gerechnet) einen Lok-Tender-Abstand zwischen 6 und 7 mm und ergibt also die wahrscheinlich längste Kurzkupplung der Welt.
Wenn es tatsächlich jemandem gelingen sollte, dieses Problem zu lösen, dann sei ihm auch ein kommerzieller Erfolg gegönnt.
Als ich kurz nach der letzten Eiszeit anfing, Maschinenbau zu studieren, sagte ein Professor, dass die Ingenieurskunst zu 10% aus Inspiration und zu 90% aus Transpiration besteht. Kann ich, so langsam am anderen Ende meines Berufslebens angelangt, nur bestätigen. Also - die Idee zu dieser Kupplung macht nur einen Bruchteil der mit ihrer Realisierung verbundenen Arbeit aus, zumal sie ja auch einen Klops enthält, der sie wahrscheinlich wirklich nur für Fahrzeuge mit Jakobs-Gestellen brauchbar macht. Und hier würde ein Großserienhersteller - bevor er sich auf das Gefummel mit den Drtähten einläßt - wahrscheinlich eher mit Lösungen arbeiten, die außerhalb des bastlerischen Horizontes liegen, z.B. mit geklipsten Kunststoffteilen, die irgendwo einen virtuellen Drehpunkt bilden. Also ich denke tatsächlich, dass die Idee allenfalls für Bastelzwecke geeignet ist, und da ist sie hier bestens platziert.
Aber, wenn ich noch ein bisschen weiter erzählen darf:
Ich hatte mich mal etwas intensiver mit Privatpatenten auseinander gesetzt, als ich mal eine Idee für eine Entkuppelvorrichtung hatte. Fakt ist: Selbst in der einfachsten Form ist das viel Arbeit. Ein Selbst-Vermarkten der Idee ist wegen der 90/10% Regel praktisch nicht möglich und ob sich die Mühe lohnt, selbst, wenn ich damit den Weltmarkt der Modellbahnentkuppler damit erobern sollte, ist eher fraglich. Was also tun, wenn man mal so eine Idee hat, sie nicht in der Schublade verstauben lassen will aber auch nicht transpirieren will?
Meine Lösung ist recht simpel: Mal gedanklich einen Schritt zurücktreten und überlegen, was man wirklich will. Es ist ein Hobby. Die Motivation ist doch der Stolz, wenn dabei etwas herauskommt, was man auch vorzeigen kann. Im Prinzip bin ich doch schon hochzufrieden, wenn ich einen netten Kommentar in einem Forum bekomme. Wie stolz wäre ich erst, wenn sich dabei etwas sogar für einen "Großen" als derart brauchbar herausstellen sollte, dass er auch noch die 90% Transpiration auf sich nimmt? Das wäre doch der Ritterschlag für meine Tüftelei und ganz toll! Ein freundlicher Kontakt zu dem, der es realisiert, wäre mir mehr wert als die drei Kröten, um die es realistischerweise gehen kann. Aber ganz ehrlich: Ich erwarte nicht, dass mir jemals ein so großer Wurf gelingt.
Viele Grüße
Wolfgang
danke für Deinen netten Kommentar! Ich habe es zahlenmäßig mal kurz überschlagen. Wenn ich eine Seitenverschieblichkeit von 1 mm nach jeder Seite ansetze, müsste die Kupplung insgesamt 2 mm Querspiel zulassen. Bei Geradeausfahrt verrät mir dann der gute Herr Pythagoras, dass ich ein Dreieck erhalte, in dem der Drahtbügel die Hypothenuse, der Drahtbügel minus Querspiel die eine, und der Lok-Tender-Abstand die andere Kathete darstellt. Der Drahtbügel ist 12 mm lang. Ergibt (im Kopf gerechnet) einen Lok-Tender-Abstand zwischen 6 und 7 mm und ergibt also die wahrscheinlich längste Kurzkupplung der Welt.
Wenn es tatsächlich jemandem gelingen sollte, dieses Problem zu lösen, dann sei ihm auch ein kommerzieller Erfolg gegönnt.
Als ich kurz nach der letzten Eiszeit anfing, Maschinenbau zu studieren, sagte ein Professor, dass die Ingenieurskunst zu 10% aus Inspiration und zu 90% aus Transpiration besteht. Kann ich, so langsam am anderen Ende meines Berufslebens angelangt, nur bestätigen. Also - die Idee zu dieser Kupplung macht nur einen Bruchteil der mit ihrer Realisierung verbundenen Arbeit aus, zumal sie ja auch einen Klops enthält, der sie wahrscheinlich wirklich nur für Fahrzeuge mit Jakobs-Gestellen brauchbar macht. Und hier würde ein Großserienhersteller - bevor er sich auf das Gefummel mit den Drtähten einläßt - wahrscheinlich eher mit Lösungen arbeiten, die außerhalb des bastlerischen Horizontes liegen, z.B. mit geklipsten Kunststoffteilen, die irgendwo einen virtuellen Drehpunkt bilden. Also ich denke tatsächlich, dass die Idee allenfalls für Bastelzwecke geeignet ist, und da ist sie hier bestens platziert.
Aber, wenn ich noch ein bisschen weiter erzählen darf:
Ich hatte mich mal etwas intensiver mit Privatpatenten auseinander gesetzt, als ich mal eine Idee für eine Entkuppelvorrichtung hatte. Fakt ist: Selbst in der einfachsten Form ist das viel Arbeit. Ein Selbst-Vermarkten der Idee ist wegen der 90/10% Regel praktisch nicht möglich und ob sich die Mühe lohnt, selbst, wenn ich damit den Weltmarkt der Modellbahnentkuppler damit erobern sollte, ist eher fraglich. Was also tun, wenn man mal so eine Idee hat, sie nicht in der Schublade verstauben lassen will aber auch nicht transpirieren will?
Meine Lösung ist recht simpel: Mal gedanklich einen Schritt zurücktreten und überlegen, was man wirklich will. Es ist ein Hobby. Die Motivation ist doch der Stolz, wenn dabei etwas herauskommt, was man auch vorzeigen kann. Im Prinzip bin ich doch schon hochzufrieden, wenn ich einen netten Kommentar in einem Forum bekomme. Wie stolz wäre ich erst, wenn sich dabei etwas sogar für einen "Großen" als derart brauchbar herausstellen sollte, dass er auch noch die 90% Transpiration auf sich nimmt? Das wäre doch der Ritterschlag für meine Tüftelei und ganz toll! Ein freundlicher Kontakt zu dem, der es realisiert, wäre mir mehr wert als die drei Kröten, um die es realistischerweise gehen kann. Aber ganz ehrlich: Ich erwarte nicht, dass mir jemals ein so großer Wurf gelingt.
Viele Grüße
Wolfgang
Lupo60- Modellbau-Experte
Re: Sächsischer Rollwagen in Spur N
Danke für deine Überlegungen, Wolfgang!
Na klar - zu Ende denken konnte ich meine "Verbesserungsvorschläge" nicht wirklich. Dafür bist du besser prädestiniert. Nach meinem Post von gestern ging mir natürlich auch noch so einiges durch den Kopf, und es ist immer wieder erstaunlich, wie sehr man hin- und hergeworfen ist zwischen "Heureka" und "Ach nee, so geht's wohl doch nicht"...
Deine Gedanken zur Patentierung nenne ich geradezu weise! Auch ich hatte es mal mit einem Patent für Aufklappspielzeug (das allerdings tatsächlich funktioniert hatte) versucht und bin daran grandios gescheitert. Der Hauptgrund für mich war aber auch im Wesentlichen, dass ich nicht wollte, dass jemand anders mir (rein theoretisch) die Vermarktung meiner eigenen Idee streitig machen könnte. Das kann nun wohl auch keiner, aber zu einer Vermarktung meinerseits kam es natürlich auch nicht. Nun ist das alles Schnee von gestern und ich lebe trotzdem noch.
Was bleibt ist der belebende Austausch wie z.B. hier. Und der macht Freude!
Beste Grüße Michael (maxl)
Na klar - zu Ende denken konnte ich meine "Verbesserungsvorschläge" nicht wirklich. Dafür bist du besser prädestiniert. Nach meinem Post von gestern ging mir natürlich auch noch so einiges durch den Kopf, und es ist immer wieder erstaunlich, wie sehr man hin- und hergeworfen ist zwischen "Heureka" und "Ach nee, so geht's wohl doch nicht"...
Deine Gedanken zur Patentierung nenne ich geradezu weise! Auch ich hatte es mal mit einem Patent für Aufklappspielzeug (das allerdings tatsächlich funktioniert hatte) versucht und bin daran grandios gescheitert. Der Hauptgrund für mich war aber auch im Wesentlichen, dass ich nicht wollte, dass jemand anders mir (rein theoretisch) die Vermarktung meiner eigenen Idee streitig machen könnte. Das kann nun wohl auch keiner, aber zu einer Vermarktung meinerseits kam es natürlich auch nicht. Nun ist das alles Schnee von gestern und ich lebe trotzdem noch.
Was bleibt ist der belebende Austausch wie z.B. hier. Und der macht Freude!
Beste Grüße Michael (maxl)
maxl- Forenurgestein
Re: Sächsischer Rollwagen in Spur N
Hallo zusammen,
soderle ... ich denke, jetzt kann ich einen Haken unter das Problem mit der Lok-Tender-Kupplung machen. Hier mal die erste Prinzipskizze. Für die endgültige Version musste ich noch ein bisschen an den Prortionen feilen, aber da habe ich jetzt kein so richtig illustratives Bild zur Verfügung.
Man tut sich leichter, wenn man sich die Kupplung als ortsfest vorstellt und in Gedanken die Fahrzeuge um die Kupplung herumschwenken lässt. Das grundlegende Problem bei der verworfenen Tenderkupplung mit den Drahtbügeln war, dass sie den beiden Einzelfahrzeuge zwar zwei Schwenkpunkte - je nach Kurvenrichtung - zur Verfügung stellte, es den Einzelfahrzeugen aber nur ermöglichte, um einen gemeinsamen Kuppelpunkt herumzuschwenken, so dass Fahrten im Gegenbogen nicht möglich gewesen wären. Es galt also, eine Lösung zu finden, mit der die Fahrzeuge unabhängig voneinander den ihrer jeweiligen Kurvenrichtung gemäßen Schwenkpunkt nutzen können. Das ist jetzt zwar etwas verquast ausgedrückt, aber aus dieser Betrachtungsweise ergab sich dann die Lösung:
Ein doppel-T-förmiges Deichselstück, dessen Querbalken jeweils in einer Kulisse geführt werden. Die Kulisse besteht aus zwei Kreissegmenten, deren Radius der Breite des Querbalkens entspricht, mit Mittelpunkt jeweils im gegenüber liegenden Ende des Balkens. In dieser Kulisse hat das Deichselstück - nur die Bewegungsfreiheit um einen Endpunkt des Querbalkens herum zu schwenken. Durch die Schwenkbewegung tritt der mittlere Balken aus dem Fahrzeug heraus und sorgt so für die in Kurven nötige Vergrößerung des Kuppelabstands. Und da sich jedes Fahrzeug seinen Schwenkpunkt selbst suchen kann, sind sowohl einfache Kurven als auch, wie gezeigt, Gegenbögen möglich.
Bei der geometrischen Optimierung der Anordnung zeigt sich, dass der Kurvenradius einen Einfluss hat. Ich habe meinen Mindestradius 250 mm angesetzt, mit dem Ergebnis, dass sich bei größeren Radien der Fahrzeugabstand um einige 1/10 mm mehr vergrößert, als unbedingt notwendig wäre. Damit kann ich gut leben, das tut dem optischen Eindruck keinen Abbruch.
Das große Manko bei vielen Spur-N-Lokomotiven, der übergroße Lok-Tenderabstand, sollte damit bei der kleinen Sächsin vermieden sein.
Jetzt juckt es natürlich in den Fingern, das auch in Messing umzusetzen ... leider ist die Einhausung für die Fräse immernoch nicht fertig. Dieser Bau scheint mein persönlicher BER zu sein, bei dem Murphy zeigt, dass sein Gesetz nicht nur Theorie ist. Aber so langsam geht es doch in Richtung Fertigstellung.
Viele Grüße
Wolfgang
soderle ... ich denke, jetzt kann ich einen Haken unter das Problem mit der Lok-Tender-Kupplung machen. Hier mal die erste Prinzipskizze. Für die endgültige Version musste ich noch ein bisschen an den Prortionen feilen, aber da habe ich jetzt kein so richtig illustratives Bild zur Verfügung.
Man tut sich leichter, wenn man sich die Kupplung als ortsfest vorstellt und in Gedanken die Fahrzeuge um die Kupplung herumschwenken lässt. Das grundlegende Problem bei der verworfenen Tenderkupplung mit den Drahtbügeln war, dass sie den beiden Einzelfahrzeuge zwar zwei Schwenkpunkte - je nach Kurvenrichtung - zur Verfügung stellte, es den Einzelfahrzeugen aber nur ermöglichte, um einen gemeinsamen Kuppelpunkt herumzuschwenken, so dass Fahrten im Gegenbogen nicht möglich gewesen wären. Es galt also, eine Lösung zu finden, mit der die Fahrzeuge unabhängig voneinander den ihrer jeweiligen Kurvenrichtung gemäßen Schwenkpunkt nutzen können. Das ist jetzt zwar etwas verquast ausgedrückt, aber aus dieser Betrachtungsweise ergab sich dann die Lösung:
Ein doppel-T-förmiges Deichselstück, dessen Querbalken jeweils in einer Kulisse geführt werden. Die Kulisse besteht aus zwei Kreissegmenten, deren Radius der Breite des Querbalkens entspricht, mit Mittelpunkt jeweils im gegenüber liegenden Ende des Balkens. In dieser Kulisse hat das Deichselstück - nur die Bewegungsfreiheit um einen Endpunkt des Querbalkens herum zu schwenken. Durch die Schwenkbewegung tritt der mittlere Balken aus dem Fahrzeug heraus und sorgt so für die in Kurven nötige Vergrößerung des Kuppelabstands. Und da sich jedes Fahrzeug seinen Schwenkpunkt selbst suchen kann, sind sowohl einfache Kurven als auch, wie gezeigt, Gegenbögen möglich.
Bei der geometrischen Optimierung der Anordnung zeigt sich, dass der Kurvenradius einen Einfluss hat. Ich habe meinen Mindestradius 250 mm angesetzt, mit dem Ergebnis, dass sich bei größeren Radien der Fahrzeugabstand um einige 1/10 mm mehr vergrößert, als unbedingt notwendig wäre. Damit kann ich gut leben, das tut dem optischen Eindruck keinen Abbruch.
Das große Manko bei vielen Spur-N-Lokomotiven, der übergroße Lok-Tenderabstand, sollte damit bei der kleinen Sächsin vermieden sein.
Jetzt juckt es natürlich in den Fingern, das auch in Messing umzusetzen ... leider ist die Einhausung für die Fräse immernoch nicht fertig. Dieser Bau scheint mein persönlicher BER zu sein, bei dem Murphy zeigt, dass sein Gesetz nicht nur Theorie ist. Aber so langsam geht es doch in Richtung Fertigstellung.
Viele Grüße
Wolfgang
Lupo60- Modellbau-Experte
Re: Sächsischer Rollwagen in Spur N
Das große Schweigen der Fangemeinde deute ich als das Offenstehen diverser Münder, Wolfgang! Ich habe meinen inzwischen wieder zubekommen. Deine konstruktiven Überlegungen und Lösungen sind Klasse! Ein Genuss, dem zu folgen. Auf die Umsetzung bin ich total gespannt!
Gruß Michael (maxl)
Gruß Michael (maxl)
maxl- Forenurgestein
Re: Sächsischer Rollwagen in Spur N
Hallo Wolfgang,
Das Prinzip, welches Du beschreibst, mit dem Drehpunkt an einem Schenkel des T-Trägers erinnert mich an das Prinzip eines Triebwagens in meiner Fahrzeugsammlung (H0). Eventuell ist das auch eine Anregung für Dich.
Wenn ich mir Deine Skizze ansehe, dann vermute ich, dass die Querbalken zu kurz sind, um die Deichsel genügend auszufahren. Ich würde das mal in Pappe nachbauen und auf ein Gleis legen, ev. auch im größeren Maßstab.
Ich habe auch selbst mit Kurzkupplungen experimentiert. Alles ist in Draht/Blech ausgeführt. In H0 hat man ja deutlich mehr Platz. Vielleicht ist es eine Anregung für das eine oder andere Projekt. Ich habe auch keine so schöne Werkzeugmaschine für Metallbearbeitung.
Ich wünsche Dir viel Erfolg bei der Umsetzung.
Gruß Micha[/code]
Das Prinzip, welches Du beschreibst, mit dem Drehpunkt an einem Schenkel des T-Trägers erinnert mich an das Prinzip eines Triebwagens in meiner Fahrzeugsammlung (H0). Eventuell ist das auch eine Anregung für Dich.
Wenn ich mir Deine Skizze ansehe, dann vermute ich, dass die Querbalken zu kurz sind, um die Deichsel genügend auszufahren. Ich würde das mal in Pappe nachbauen und auf ein Gleis legen, ev. auch im größeren Maßstab.
Ich habe auch selbst mit Kurzkupplungen experimentiert. Alles ist in Draht/Blech ausgeführt. In H0 hat man ja deutlich mehr Platz. Vielleicht ist es eine Anregung für das eine oder andere Projekt. Ich habe auch keine so schöne Werkzeugmaschine für Metallbearbeitung.
- Code:
http://simandit.de/simwiki/doku.php?id=weiteres:modellbahn:umbauten:doppelstock#kurzkupplung
- Code:
http://simandit.de/simwiki/doku.php?id=weiteres:modellbahn:umbauten:bi33#kurzkupplung
Ich wünsche Dir viel Erfolg bei der Umsetzung.
Gruß Micha[/code]
Micha59
Re: Sächsischer Rollwagen in Spur N
Hallo zusammen,
so , die Urlaubs- und Reisezeit ist leider vorbei, und auch das Wetter ist schon richtig herbstlich geworden. Schade eigentlich, aber das modellbauende Alter Ego freut sich natürlich. Insofern: Melde mich zurück und grüße Euch alle herzlichst! Ich hoffe, Ihr hattet einen schönen Sommer und ich wünsche Euch gutes Gelingen in der Bastelsaison!
Ich habe unsere dieses Mal innerhalb Deutschlands gelaufene Urlaubsreise für einen Abstecher nach Chemnitz-Hilbertshof gemacht. Im dortigen Eisenbahnmuseum steht nämlich die letzte erhaltene Lok dieser Baureihe und gleichzeitig das große Vorbild für mein Modell. Schön, dass es mittlerweile Digi-Kameras gibt. Ich hätte nämlich sonst alle Urlaubsfilme dort verknipst.
Die Fahrzeugsammlung dieses Museums ist übrigens absolut sehenswert!
Hallo Micha,
danke für deinen Kommentar - ich sehe ihn leider erst jetzt, sonst hätte ich natürlich schon vorher geantwortet.
Diese HO-Kurzkupplung ist in der Tat ähnlich aufgebaut, mit einem recht gravierenden Unterschied: Hier sorgt eine Feder für die Verkürzung der Kupplung auf gerader Strecke. Das habe ich tunlichst vermieden, weil es einerseits nichts gibt, was in den Bauraum passt, anderseits die genaue Abstimmung ziemlich Glückssache sein dürfte.
Bei meinem Konzept soll alleine die Geometrie der beiden kreisabschnittförmigen Seiten der Kulisse auch für die Verkürzung auf der Strecke sorgen. Hier bin ich wirklich sehr gespannt, ob das funktioniert oder klemmt. Die Bilder im vorigen Thread zeigen noch nicht den endgültigen Stand der Kupplung. Kompliment an Dein Augenmaß! So sieht sie jetzt aus:
Ist übrigens der Wahnsinn, wie oft ich schon diverse Teile im Hinblick auf Herstellbarkeit umkonstruieren und optimieren musste. Aber die Zielgerade naht! Im Prinzip sieht die Lok immer noch genauso aus wie die ganz zu Anfang gezeigten Bilder, ist aber eben viel durchdachter. So hat sie jetzt Stromabnahme von sämtlichen Lok- und Tenderrädern und im inneren auch Platz für die Kabelführung. Und einen spleenigen Wunsch werde ich wohl auch erfüllen können: Der Tender wird leer, also ohne gigantischen Kohleberg bleiben können und kann dann nach Belieben gefüllt werden. Ist vom Modellbau her sicherlich schön, auch mal eine Lok mit halbleerem Tender fahren zu sehen.
Die Fräsmaschine hat jetzt auch ihre Einhausung bekommen und ist nun betriebsbereit. Im Gegensatz zu mir - ich muss mich da jetzt erst noch hineinfuchsen. Aber ich habe ja noch die Woche Urlaub und ich hoffe, dass ich da die ersten praktischen Gehversuche hinbekomme. Wahrscheinlich wird's ein Prototyp aus Messing für die Lok-Tender-Kupplung. Ich werde berichten ...
Aber es gibt auch schon was zu berichten. Ich habe nämlich mal den 3D-Drucker und die Drehbank angeworfen und das ist dabei herausgekommen:
Na ja ... ein paar mit bloßem Auge kaum sichtbare Kunststoffschmierer sind noch zu beseitigen. Der Radreifen ist aus einer Neusilber-Ronde gedreht. An der Lauffläche fehlt noch der 3°-Kegel, deswegen ist der Radreifen stirnseitig noch einen Tick zu dick. Und der Spurkranz ist zu weit nach hinten gerutscht. Grummel. Bin halt kein Profi an der Drehbank - und ich werde mir da wohl wieder doofi-gerecht einen Arbeitsplan machen müssen, wieviele Umdrehungen an der Kurbel ich wo zustellen muss.
Aber egal - das sind alles nur einfache Fehler und keine Unmöglichkeiten. Für den allerersten Versuch, ob ich das überhaupt hinbekomme, bin ich schon mal zufrieden.
In diesem Sinne nochmal viele liebe Grüße,
Wolfgang
so , die Urlaubs- und Reisezeit ist leider vorbei, und auch das Wetter ist schon richtig herbstlich geworden. Schade eigentlich, aber das modellbauende Alter Ego freut sich natürlich. Insofern: Melde mich zurück und grüße Euch alle herzlichst! Ich hoffe, Ihr hattet einen schönen Sommer und ich wünsche Euch gutes Gelingen in der Bastelsaison!
Ich habe unsere dieses Mal innerhalb Deutschlands gelaufene Urlaubsreise für einen Abstecher nach Chemnitz-Hilbertshof gemacht. Im dortigen Eisenbahnmuseum steht nämlich die letzte erhaltene Lok dieser Baureihe und gleichzeitig das große Vorbild für mein Modell. Schön, dass es mittlerweile Digi-Kameras gibt. Ich hätte nämlich sonst alle Urlaubsfilme dort verknipst.
Die Fahrzeugsammlung dieses Museums ist übrigens absolut sehenswert!
Hallo Micha,
danke für deinen Kommentar - ich sehe ihn leider erst jetzt, sonst hätte ich natürlich schon vorher geantwortet.
Diese HO-Kurzkupplung ist in der Tat ähnlich aufgebaut, mit einem recht gravierenden Unterschied: Hier sorgt eine Feder für die Verkürzung der Kupplung auf gerader Strecke. Das habe ich tunlichst vermieden, weil es einerseits nichts gibt, was in den Bauraum passt, anderseits die genaue Abstimmung ziemlich Glückssache sein dürfte.
Bei meinem Konzept soll alleine die Geometrie der beiden kreisabschnittförmigen Seiten der Kulisse auch für die Verkürzung auf der Strecke sorgen. Hier bin ich wirklich sehr gespannt, ob das funktioniert oder klemmt. Die Bilder im vorigen Thread zeigen noch nicht den endgültigen Stand der Kupplung. Kompliment an Dein Augenmaß! So sieht sie jetzt aus:
Ist übrigens der Wahnsinn, wie oft ich schon diverse Teile im Hinblick auf Herstellbarkeit umkonstruieren und optimieren musste. Aber die Zielgerade naht! Im Prinzip sieht die Lok immer noch genauso aus wie die ganz zu Anfang gezeigten Bilder, ist aber eben viel durchdachter. So hat sie jetzt Stromabnahme von sämtlichen Lok- und Tenderrädern und im inneren auch Platz für die Kabelführung. Und einen spleenigen Wunsch werde ich wohl auch erfüllen können: Der Tender wird leer, also ohne gigantischen Kohleberg bleiben können und kann dann nach Belieben gefüllt werden. Ist vom Modellbau her sicherlich schön, auch mal eine Lok mit halbleerem Tender fahren zu sehen.
Die Fräsmaschine hat jetzt auch ihre Einhausung bekommen und ist nun betriebsbereit. Im Gegensatz zu mir - ich muss mich da jetzt erst noch hineinfuchsen. Aber ich habe ja noch die Woche Urlaub und ich hoffe, dass ich da die ersten praktischen Gehversuche hinbekomme. Wahrscheinlich wird's ein Prototyp aus Messing für die Lok-Tender-Kupplung. Ich werde berichten ...
Aber es gibt auch schon was zu berichten. Ich habe nämlich mal den 3D-Drucker und die Drehbank angeworfen und das ist dabei herausgekommen:
Na ja ... ein paar mit bloßem Auge kaum sichtbare Kunststoffschmierer sind noch zu beseitigen. Der Radreifen ist aus einer Neusilber-Ronde gedreht. An der Lauffläche fehlt noch der 3°-Kegel, deswegen ist der Radreifen stirnseitig noch einen Tick zu dick. Und der Spurkranz ist zu weit nach hinten gerutscht. Grummel. Bin halt kein Profi an der Drehbank - und ich werde mir da wohl wieder doofi-gerecht einen Arbeitsplan machen müssen, wieviele Umdrehungen an der Kurbel ich wo zustellen muss.
Aber egal - das sind alles nur einfache Fehler und keine Unmöglichkeiten. Für den allerersten Versuch, ob ich das überhaupt hinbekomme, bin ich schon mal zufrieden.
In diesem Sinne nochmal viele liebe Grüße,
Wolfgang
Lupo60- Modellbau-Experte
Re: Sächsischer Rollwagen in Spur N
Hallo zusammen,
nachdem nun schon mal ein Anfang gemacht war, ging es munter weiter. Der Star dieser Bastelsession ist zwar auch Hitec, aber eben Hitec der schätzungsweise 50er Jahre - hier nach soeben getaner Tat und einer Reinigung harrend.
Ich denke, ohne so etwas ist man bei einem solchen Modell ziemlich aufgeschmissen. Und hier jetzt die Ausbeute des Tages:
Zahnräder und Achsen. Da ich noch(?) keine Möglichkeiten habe, Verzahnungen selbst zu fertigen, müssen es hier eben Kaufteile tun, wie eines vorne liegt, die aber noch kräftig abgespeckt werden müssen. Die Zahnräder auf der vorderen und mittleren Treibachse sind 2 mm dick, für die hintere ist es 1 mm. Die Achsen sind aus 1,2 mm Silberstahl. Ich habe mit dem Motor eines Dremel-Urahns (Stichling) eine an der Drehbank anzubringende Schleifvorrichtung gebaut, sonst würde ich übernächstes Jahr noch an der erforderlichen Länge von 11,2 mm basteln.
Weiter gehts:
Radnaben und Radreifen. Habe ich ja schon im vorigen Beitrag vorgestellt. Die vorne liegende "Münze" ist das Vormaterial für die Radreifen. Jeddeloh führt gestanzten Neusilberronden in 2 mm Dicke in verschiedenen Durchmessern. Sehr schön. Hier nochmal die Radreifen in Nahaufnahme:
Radreifen und Spurkranzinnenseite habe ich mit einem Formstahl gedreht. Das Radprofil sollte eigentlich dem abgemagerten NEM-Profil mit 0,5 mm Spurkranzhöhe entsprechen, aber die ersten Dummyräder mit normgerechten Winkel der Spurkranzinnenseite von einigermaßen 20° und Ausrundung hatten nur sehr wenig seitlichen Halt im Schienenprofil. Also habe ich mal bei den Profis gespickt und festgestellt, dass die es eher in 10° als 20° ausführen und die Ausrundung teilweise rechts sparsam ausfällt. Prima. Das hat den Formstahl etwas einfacher zu schleifen gemacht. Trotzdem hat es drei Anläufe gebraucht. Das Rad hat jetzt auch eine ordentlichen seitlichen Halt, trotz niedrigem Spurkranz.
Wer mitzählt, kommt nur auf 4 Radreifen und 6 Treibräder. Ganz einfach, zwei Radreifen und eines der Zahnräder sind schon mal provisorisch verbaut und machen jetzt einen Schönheitswettbewerb mit Großserienrädern:
Also, ich denke, optisch kann der Eigenbau recht gut mithalten. Allerdings eiert der Radsatz ziemlich, weil ich die Achsbohrungen der Radnaben von Hand aufgebohrt habe. Das wurde dann wohl eine klare Absage an den rechten Winkel. Also: Ohne Drehbank geht da nix. Da ist die S 3/6 in Spur I doch etwas gutmütiger. Aber ist wohl lösbar.
Das Spurkranzinnenmaß meines Radsatzes liegt bei 7,6 mm und ist somit normgerecht. Allerdings sind die Radreifen nur 1,8 mm breit. Rein zeichnerisch müsste das reichen, damit der Radsatz nicht in die Spurlücken in Weichen und DKWs hineinfällt. Aber das wird sofort getestet, sobald die Radsätze sauber montiert sind.
A propos sauber: Wenn ich mir die Fotos so angucke, könnten alle Teile mal ein Bad vertragen. Geht mir immer so bei Detailfotos in Spur N.
Also, alles in allem bin ich erstmal mit dem Start zufrieden.
Viele Grüße,
Wolfgang
nachdem nun schon mal ein Anfang gemacht war, ging es munter weiter. Der Star dieser Bastelsession ist zwar auch Hitec, aber eben Hitec der schätzungsweise 50er Jahre - hier nach soeben getaner Tat und einer Reinigung harrend.
Ich denke, ohne so etwas ist man bei einem solchen Modell ziemlich aufgeschmissen. Und hier jetzt die Ausbeute des Tages:
Zahnräder und Achsen. Da ich noch(?) keine Möglichkeiten habe, Verzahnungen selbst zu fertigen, müssen es hier eben Kaufteile tun, wie eines vorne liegt, die aber noch kräftig abgespeckt werden müssen. Die Zahnräder auf der vorderen und mittleren Treibachse sind 2 mm dick, für die hintere ist es 1 mm. Die Achsen sind aus 1,2 mm Silberstahl. Ich habe mit dem Motor eines Dremel-Urahns (Stichling) eine an der Drehbank anzubringende Schleifvorrichtung gebaut, sonst würde ich übernächstes Jahr noch an der erforderlichen Länge von 11,2 mm basteln.
Weiter gehts:
Radnaben und Radreifen. Habe ich ja schon im vorigen Beitrag vorgestellt. Die vorne liegende "Münze" ist das Vormaterial für die Radreifen. Jeddeloh führt gestanzten Neusilberronden in 2 mm Dicke in verschiedenen Durchmessern. Sehr schön. Hier nochmal die Radreifen in Nahaufnahme:
Radreifen und Spurkranzinnenseite habe ich mit einem Formstahl gedreht. Das Radprofil sollte eigentlich dem abgemagerten NEM-Profil mit 0,5 mm Spurkranzhöhe entsprechen, aber die ersten Dummyräder mit normgerechten Winkel der Spurkranzinnenseite von einigermaßen 20° und Ausrundung hatten nur sehr wenig seitlichen Halt im Schienenprofil. Also habe ich mal bei den Profis gespickt und festgestellt, dass die es eher in 10° als 20° ausführen und die Ausrundung teilweise rechts sparsam ausfällt. Prima. Das hat den Formstahl etwas einfacher zu schleifen gemacht. Trotzdem hat es drei Anläufe gebraucht. Das Rad hat jetzt auch eine ordentlichen seitlichen Halt, trotz niedrigem Spurkranz.
Wer mitzählt, kommt nur auf 4 Radreifen und 6 Treibräder. Ganz einfach, zwei Radreifen und eines der Zahnräder sind schon mal provisorisch verbaut und machen jetzt einen Schönheitswettbewerb mit Großserienrädern:
Also, ich denke, optisch kann der Eigenbau recht gut mithalten. Allerdings eiert der Radsatz ziemlich, weil ich die Achsbohrungen der Radnaben von Hand aufgebohrt habe. Das wurde dann wohl eine klare Absage an den rechten Winkel. Also: Ohne Drehbank geht da nix. Da ist die S 3/6 in Spur I doch etwas gutmütiger. Aber ist wohl lösbar.
Das Spurkranzinnenmaß meines Radsatzes liegt bei 7,6 mm und ist somit normgerecht. Allerdings sind die Radreifen nur 1,8 mm breit. Rein zeichnerisch müsste das reichen, damit der Radsatz nicht in die Spurlücken in Weichen und DKWs hineinfällt. Aber das wird sofort getestet, sobald die Radsätze sauber montiert sind.
A propos sauber: Wenn ich mir die Fotos so angucke, könnten alle Teile mal ein Bad vertragen. Geht mir immer so bei Detailfotos in Spur N.
Also, alles in allem bin ich erstmal mit dem Start zufrieden.
Viele Grüße,
Wolfgang
Lupo60- Modellbau-Experte
Re: Sächsischer Rollwagen in Spur N
Hallo Wolfgang - hochinteressant, welche Einblicke in Arbeitsweise und Werkstatt du uns gewährst. Deine detaillierten Texte beeindrucken mich immer wieder. In dieser Baugröße funktionsfähige Bauteile herzustellen nötigt mir den allergrößten Respekt ab. Mit der Optik kannst du schon jetzt absolut zufrieden sein (ich gehe einfach davon aus, dass der Plastik-Look nicht der Endzustand sein wird!). Ich drücke alle Daumen, dass der Rollwagen dereinst gut rollt!
Beste Grüße Michael (maxl)
Beste Grüße Michael (maxl)
maxl- Forenurgestein
Re: Sächsischer Rollwagen in Spur N
Hallo Wolfgang,
danke, daß Du uns an Deinen Bauvorhaben teilhaben läßt und so tiefe Einblicke gewährst.
Deine Radsätze sehen Klasse aus. Kann man gar nicht glauben, daß das N sein soll. Respekt.
Herzliche Grüße
Steffen
danke, daß Du uns an Deinen Bauvorhaben teilhaben läßt und so tiefe Einblicke gewährst.
Deine Radsätze sehen Klasse aus. Kann man gar nicht glauben, daß das N sein soll. Respekt.
Herzliche Grüße
Steffen
Steffen70619- Schneidmatten-Virtuose
Re: Sächsischer Rollwagen in Spur N
Hallo zusammen,
tja ... war jetzt eine kurze Sendepause, aber vielen Dank für Euer Feedback - schön, wenn es so weit gefällt! Meinst Du wirklich, ich sollte den hochwertig-edlen Plastiklook hinter einer Lackierung verstecken, Michael? Na gut, ich überleg's mir
Zur Zeit sind noch die Radreifen der Tender- und die Vorlaufräder in Arbeit, und die gestalten sich recht aufwändig, weil da nur in Zeitlupe und mit mehrfachen Umspannen arbeiten kann. Hier müsste ich mir eine besser geeignete Spannzange zulegen, notfalls selbst bauen. Aber es wird schon.
Die Tenderräder sind insofern strategisch wichtig, weil ich damit die ersten Fahrerprobungen machen will. Sollte ich kein geeignetes Fahrwerk in der Grappelkiste haben, müsste ich dazu dann erst noch den Drehgestellrahmen bauen, und dann kommt endlich auch die Fräsmaschine zum Einsatz.
Entsprechend lief jetzt auch die Konstruktion der Drehgestellrahmen mit Hochdruck. So sehen sie jetzt virtuell aus - an den hinteren muss jetzt "nur" noch die Kupplungsaufnahme dran:
Die Drehgestellblenden mit Achslager, Federung & Co werden als separate 3D-Druck-Teile angesetzt. Und damit man mal den Gesamtzusammenhang sieht, hier jetzt mal das komplette Tenderfahrwerk mit Stromabnahme.
Da jedes größere Bauteil gleich eine Vielzahl von Funktionen erfüllen muss, ist die Konstruktion ungleich (zeit)aufwändiger als die vielen Kleinteile der S 3/6. Mein Respekt vor der Leistung der Konstrukteure bei Fleischmann&Co wächst!
Viele Grüße,
Wolfgang
tja ... war jetzt eine kurze Sendepause, aber vielen Dank für Euer Feedback - schön, wenn es so weit gefällt! Meinst Du wirklich, ich sollte den hochwertig-edlen Plastiklook hinter einer Lackierung verstecken, Michael? Na gut, ich überleg's mir
Zur Zeit sind noch die Radreifen der Tender- und die Vorlaufräder in Arbeit, und die gestalten sich recht aufwändig, weil da nur in Zeitlupe und mit mehrfachen Umspannen arbeiten kann. Hier müsste ich mir eine besser geeignete Spannzange zulegen, notfalls selbst bauen. Aber es wird schon.
Die Tenderräder sind insofern strategisch wichtig, weil ich damit die ersten Fahrerprobungen machen will. Sollte ich kein geeignetes Fahrwerk in der Grappelkiste haben, müsste ich dazu dann erst noch den Drehgestellrahmen bauen, und dann kommt endlich auch die Fräsmaschine zum Einsatz.
Entsprechend lief jetzt auch die Konstruktion der Drehgestellrahmen mit Hochdruck. So sehen sie jetzt virtuell aus - an den hinteren muss jetzt "nur" noch die Kupplungsaufnahme dran:
Die Drehgestellblenden mit Achslager, Federung & Co werden als separate 3D-Druck-Teile angesetzt. Und damit man mal den Gesamtzusammenhang sieht, hier jetzt mal das komplette Tenderfahrwerk mit Stromabnahme.
Da jedes größere Bauteil gleich eine Vielzahl von Funktionen erfüllen muss, ist die Konstruktion ungleich (zeit)aufwändiger als die vielen Kleinteile der S 3/6. Mein Respekt vor der Leistung der Konstrukteure bei Fleischmann&Co wächst!
Viele Grüße,
Wolfgang
Lupo60- Modellbau-Experte
Re: Sächsischer Rollwagen in Spur N
Moin Wolfgang
auch wenn ich hier nicht viel schreibe, bin ich eifriger Mitleser.
Da ich ein klein wenig von der Arbeit kann und kenne, ist mein Respekt wahrscheinlich noch größer als der von Michael.
Selbst würde ich mir das als Bastelarbeit nie im Leben an tun....zumindest jetzt nicht mehr
auch wenn ich hier nicht viel schreibe, bin ich eifriger Mitleser.
Da ich ein klein wenig von der Arbeit kann und kenne, ist mein Respekt wahrscheinlich noch größer als der von Michael.
Selbst würde ich mir das als Bastelarbeit nie im Leben an tun....zumindest jetzt nicht mehr
Helmut_Z- Superkleber
Re: Sächsischer Rollwagen in Spur N
Moin Helmut,
dankeschön! Ob ich das in 7 Jahren noch machen wollte, weiß ich auch nicht. Also besser jetzt ... und hoffen, dass es gelingt und mir in Fleisch und Blut übergeht.
Ich komme nochmal auf die Radreifen zurück und missbrauche jetzt das Forum einfach mal als Notizbuch und fasse hier mal meine Überlegungen zu dem Thema zusammen. Ist auch ein bisschen Eigennutz. Sonst sitze ich in 14 Tagen oder beim nächsten Modell wieder da und frag mich „Wie ging das noch?“. Hier ein paar Skizzen dazu:
Das Problem bei der Herstellung ist einfach, dass es wohl keinen fertigen Formstahl mit dieser Kontur zu kaufen gibt. Ich wüsste auch nicht, ob ich damit wirklch glücklich würde. Von Zeit zu Zeit muss so etwas mal auf dem Ölstein abgezogen werden und das wäre bei einem Stahl, der diese Kontur genau abbildet, zumindest auf einer Seite ein Ding der Unmöglichkeit.
Auch der Formstahl, mit dem ich die Treibräder angefertigt habe, hat mich noch nicht ganz zufrieden gestellt. Die Spanabnahme auf der ganzen Breite der Lauffläche ist mit dem zierlichen Maschinchen und Drehstahl nicht ganz ohne und es gibt schnell Rattermarken.
Also bleibt die Frage, wie weit man mit einem ganz simplen Drehstahl „single tip“ eigentlich kommt. Man kann ja den Support der Maschine auf den Konuswinkel der Lauffläche des Rades einstellen und den Drehstahl so einsetzen, dass er den Winkel der Spurkranzfläche bildet. Dann lassen sich Lauffläche und Spurkranzfläche und der Winkel 103° ganz einfach drehen.
Knackpunkt dabei ist der Radius R = 0,25. Laut NEM irrsinnig wichtig. Warum eigentlich? Dieser Radius hat doch ausschließlich nur dann eine Relevanz, wenn die Fahrkante der Schiene einen noch kleineren Radius aufweist. Das ist z.B. bei den alten Arnold-Gleisen auch nicht der Fall und die waren auch entgleisungssicher.
Also: Erstmal ohne definierten Radius probieren. Notfalls lässt der sich auch noch an einem single-tip Drehstahl noch anbringen.
Es bleiben die diversen Anfasungen und Ausrundungen. Die 0,05 x 45°-Fase an der Außenkante ist eher ein Kantenbruch als eine definierte Fase. Die 10° Schräge an der Innenseite des Spurkranzes hat auch in der NEM eine große Toleranz. Die Abrundung außen am Spurkranz kommt im Fahrbetrieb niemals mit irgendwas in Berührung. Also kann man hier auch mit einem Handstichel arbeiten.
Versuch macht kluch: Zu prüfen wäre, ob die von der Norm abweichenden 10° an der Lauffläche des Spurkranzes ausreichen und es auch ohne Radius R0,25 klappt.
Sorry für‘s zutexten. Sollte sich da jemnd durchquälen und obendrein einen Bock finden, wäre ich für Hinweise dankbar. Ich kümmere mich jetzt erstmal um den Drehgestellrahmen für die Tenderräder. Die Drehbank hat erstmal Betriebsruhe, bis ein paar neue und besser geeignete Spannzangen geliefert werden.
Viele Grüße,
Wolfgang
dankeschön! Ob ich das in 7 Jahren noch machen wollte, weiß ich auch nicht. Also besser jetzt ... und hoffen, dass es gelingt und mir in Fleisch und Blut übergeht.
Ich komme nochmal auf die Radreifen zurück und missbrauche jetzt das Forum einfach mal als Notizbuch und fasse hier mal meine Überlegungen zu dem Thema zusammen. Ist auch ein bisschen Eigennutz. Sonst sitze ich in 14 Tagen oder beim nächsten Modell wieder da und frag mich „Wie ging das noch?“. Hier ein paar Skizzen dazu:
Das Problem bei der Herstellung ist einfach, dass es wohl keinen fertigen Formstahl mit dieser Kontur zu kaufen gibt. Ich wüsste auch nicht, ob ich damit wirklch glücklich würde. Von Zeit zu Zeit muss so etwas mal auf dem Ölstein abgezogen werden und das wäre bei einem Stahl, der diese Kontur genau abbildet, zumindest auf einer Seite ein Ding der Unmöglichkeit.
Auch der Formstahl, mit dem ich die Treibräder angefertigt habe, hat mich noch nicht ganz zufrieden gestellt. Die Spanabnahme auf der ganzen Breite der Lauffläche ist mit dem zierlichen Maschinchen und Drehstahl nicht ganz ohne und es gibt schnell Rattermarken.
Also bleibt die Frage, wie weit man mit einem ganz simplen Drehstahl „single tip“ eigentlich kommt. Man kann ja den Support der Maschine auf den Konuswinkel der Lauffläche des Rades einstellen und den Drehstahl so einsetzen, dass er den Winkel der Spurkranzfläche bildet. Dann lassen sich Lauffläche und Spurkranzfläche und der Winkel 103° ganz einfach drehen.
Knackpunkt dabei ist der Radius R = 0,25. Laut NEM irrsinnig wichtig. Warum eigentlich? Dieser Radius hat doch ausschließlich nur dann eine Relevanz, wenn die Fahrkante der Schiene einen noch kleineren Radius aufweist. Das ist z.B. bei den alten Arnold-Gleisen auch nicht der Fall und die waren auch entgleisungssicher.
Also: Erstmal ohne definierten Radius probieren. Notfalls lässt der sich auch noch an einem single-tip Drehstahl noch anbringen.
Es bleiben die diversen Anfasungen und Ausrundungen. Die 0,05 x 45°-Fase an der Außenkante ist eher ein Kantenbruch als eine definierte Fase. Die 10° Schräge an der Innenseite des Spurkranzes hat auch in der NEM eine große Toleranz. Die Abrundung außen am Spurkranz kommt im Fahrbetrieb niemals mit irgendwas in Berührung. Also kann man hier auch mit einem Handstichel arbeiten.
Versuch macht kluch: Zu prüfen wäre, ob die von der Norm abweichenden 10° an der Lauffläche des Spurkranzes ausreichen und es auch ohne Radius R0,25 klappt.
Sorry für‘s zutexten. Sollte sich da jemnd durchquälen und obendrein einen Bock finden, wäre ich für Hinweise dankbar. Ich kümmere mich jetzt erstmal um den Drehgestellrahmen für die Tenderräder. Die Drehbank hat erstmal Betriebsruhe, bis ein paar neue und besser geeignete Spannzangen geliefert werden.
Viele Grüße,
Wolfgang
Lupo60- Modellbau-Experte
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