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Die LUPO - Bahn

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Beitrag von Lupo60 So 18 Feb 2024, 18:19

Hallo zusammen,

die meisten werden ja um die Entstehung der LUPO-Lok, die stromlinienverkleidete 2‘ C 2‘ Tenderlok der Lauertal-Unna-Paderborn-Osnabrücker Bahn wissen. Zu dieser Lok gehört natürlich auch, wie bei der LBE, eine entsprechende Wagengarnitur dazu.

Und die wollte ich natürlich nicht bei der LBE abkupfern. Es sollte schon etwas Eigenständiges sein. Und hier ist jetzt einfach der erste Entwurf als Handskizze dazu:

Die LUPO - Bahn E6bdcb10

Es handelt sich also um eine Wagengarnitur aus Doppelstockwagen, mit 2-achsiger Drehgestellen an den Enden und zwischen den einzelnen Wagen 3 achsige Jakobs-Drehgestelle. Auf der mittleren Achse der Jakobsgestelle steht jeweils ein ganzes kurzes Wagensegment, dass die Türen trägt, rechts und links davon, stehen die beiden zugehörigen Wagenkästen.

Die Anordnung ermöglicht es, die Innenräume mit Treppenauf- und abgängen an den 2- und 3-achsigen Drehgestellen exakt gleich auszuführen. Zum anderen halbiert es die Knickwinkel, die am Faltenbalg anfallen und entscheidend für die Wagenabstände sind. Die Zugtoiletten finden Platz unter den Treppen zum Oberdeck. Die Endwagen haben Führerstände, die Fahrzeugenden sind rund ausgeführt und in der Form so gut es geht der Lokomotove angeglichen.

Die Fahrzeuglänge ist noch nicht ganz geklärt. Ich würde vom Gefühl her sagen, etwa entsprechen einem Schnell- oder Eilzugwagen der damaligen Zeit - je nachdem, wie groß der Spalt zwischen den Fahrzeugen bei Kurvenfahrt wird.

Als Drehgestelle stelle ich mir die Bauart Görlitz vor. Bestimmt gab es da auch eine dreiachsige Ausführung. Das Ganze soll natürlich schön altmodisch, aber eben mit einzelnen für die damalige Zeit futuristischen Merkmalen wirken. Je nachdem, wie lang die einzelnen Wagen werden, stelle ich mir vor, dass eine Garnitur aus 3 oder 4 Einheiten bestehen wird, so, dass die ja nicht ganz kleine Lok vorne gut ausgelastet wirkt. Bei 4 Wageneinheiten könnte es vielleicht auch Sinn machen, ein Oberdeck als 1. Klasse auszuführen, mit geänderter Fensterteilung.

Das sind jetzt mal die ersten Ideen. Ich werde es mal, wenn ich wieder zu Hause bin, ins CAD Programm übertragen und lasse es ansonsten noch ein bisschen reifen. Denn da muss ja jetzt erstmal die BR 09 fertig werden …

Irgendwelche Ideen, Vorschläge, Hinweise sind natürlich gerne und jederzeit willkommen!
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Beitrag von Steffen70619 So 18 Feb 2024, 20:06

Hallo Wolfgang,

da hast Du das Konstruktionsprinzip der fünfteiligen Doppelstock-Gliederzüge der DR angewendet. Die Einstiegs-Segmente liegen auf den Jakobs-Drehgestellen auf.
Es gab dreiachsige Drehgestelle Görlitzer Sonderbauart, die waren allerdings nur unter einigen wenigen Salonwagen der Reichsregierung verbaut. Ein dreiachsiges Jacobs-Drehgestell wäre neu konstruiert worden.
Bei der Wagenlänge würde ich mich wahrscheinlich an den Gliederzügen bzw. den LBE-Wagen orientieren. Längere Wagen ergeben wegen des Fahrgastwechsels keinen Sinn.
Aus Gründen der Wagenkastenstabilität und -fertigung würde ein 1.Klasse-Abschnitt sowohl im Ober- als auch Unterdeck sein, um durchgehende Spanten zu haben.

Soweit mein "Senf" zu Deinem gelungenen Entwurf.
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Beitrag von Lupo60 Mo 19 Feb 2024, 00:01

Besten Dank für Deinen „Senf“ dazu, Steffen und für die vielen „Likes“!

Es ist schon mal schön, aus kundiger Feder zu lesen, dass ich mir da keinen völligen Mist ausgedacht habe.

Ich bin dann mal gespannt, was im CAD Programm möglich sein wird. Meine Handskizzen haben nämlich die Eigenschaft, dass da immer irgendwie alles klappt, man aber, wenn man‘s dann richtig aufplant, sein blaues Wunder erlebt …

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Beitrag von Steffen70619 Mo 19 Feb 2024, 02:17

Hallo Wolfgang,

vielen Dank.
Zu den Drehgestellen der sechsachsigen Salonwagen wirst Du z.B. nachfolgend fündig:

Code:
https://www.drg-salonwagen.eu/salonwagen/sal40_skizzen.html

Das war der Wagen vom dicken Herrn Meier, nachdem die Vierachser sein Gewicht nicht mehr ausgehalten haben.

Wahrscheinlich hätte man sich aber zu der Zeit doch wohl an den LBE-Doppelstockzügen orientiert.
Aus Gewichtsgründen würde ich wohl von einem dreiachsigen Drehgestell absehen und ein zweiachsiges mit 3.600 mm Achsstand verbauen (Görlitz III schwer mit vierfacher Federung). Das dürfte gerade so reichen. Die Wagen könnten einen Tick kürzer als die LBE-Wagen werden. Dann können sie breiter ausgeführt werden, und Du willst ja mehrere Einheiten anhängen. Ggf könnte man auch über Drei-und Zweiteiler nachdenken. Beim Dreiteiler würde sich ein Speiseraum im Obergeschoß eines Endwagens anbieten.
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Beitrag von bahnindianer Mo 19 Feb 2024, 08:39

Hallo Wolfgang,

Ein wahrlich weiterführender Gedanke zu der Lok auch passende Waggons zu bauen. Dein erster Entwurf gefällt mir außerordentlich gut. Er erinnert mich sehr stark an die Doppelstockwagen eines Österreichers der sich mal die Welt untertan machen wollte. Es gab zu jener Zeit, in einem 1000 Jahre währenden Reiches, ganz konkrete Pläne eine Breitspurbahn in Form einer Acht quer durch Europa zu bauen. Ja es gab dafür auch schon für Lok und Wagen ganz konkrete Entwurfsskizzen. Zum einen sind die im Buch „Hitlers Breitspurbahnen“ abgebildet und ich habe, leider noch irgendwo in den Untiefen meines Lagerraums verschollenen Aktenordner, schon recht weit gediehene Pläne zu deren Bau. In diesem Lagerraum sind noch mehr als 5000 Eisenbahnbücher und Originalakten und Zeichnungen aus allen Epochen eingelagert und werden derzeit Karton für Karton in die Wohnung „eingebaut“.

Die schräge Wagenfront war eines der markanten Merkmale für die Endwagen. Was ich eventuell machen würde ist der zeichnerische Versuch die Wagenenden im Bereich der Treppe nach oben nach unten einzuziehen um so einen windschlüpfrigeren Übergang von der Lok zum Zug zu erreichen. Keine Ahnung ob das gut aussehen würde oder nicht. Eine grobe Skizze würde das zeigen. Zum anderen haben ja alle älteren Doppelstockzüge auch keine eingezogenen Dächer und die schräge Front bietet ja auch schon eine Absenkung des Luftwiederstandes.

Ich bin gespannt wie es weitergeht und freue mich deinen Berichten weiter zu folgen.

Liebe Grüße von Schorsch dem Bahnindianer
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Beitrag von Bastlerfuzzy Mo 19 Feb 2024, 11:38

Hallo Wolfgang,

Du hast immer wieder eine Überraschung parat, ein Lupo-Doppelstockzug ist schon eine sehr gute Idee. Bin auf weiteres gespannt.
Die Breitspurbahn von GRÖFAZ wären natürlich interessante Modelle. Die Bahn hat Schorsch angesprochen und hier im Bild:
Code:
https://citizensnip.artstation.com/projects/WKPb8Q
Nun ja, für dieses Projekt im Modell, benötigt man viel Platz.

gruß Dietmar
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Beitrag von Lupo60 Mo 19 Feb 2024, 13:59

Ja, mit den Jakobs-Drehgestellen scheinen wir an einer Grenze für 2 oder 3 Achsen zu sein. Die Gliederzüge der DR hatten entweder 3 Achsen bei den Zügen, bei denen die Türen im Wagenkasten integriert waren oder 2 Achsen, wenn die Türen ein eigenes Segment auf dem Drehgestell waren.

Interessant auch: Der Drehzapfen-/Mittelachsenabstand lag bei 16,x m, was also in Spur N rund 10 cm entspricht. Auf dieser Länge hat die DR immerhin 6 Fenster pro Stockwerk untergebracht. Womit dieser Wagen bei 2/3 der Länge deutlich mehr Fahrgäste als ein Schürzenwagen 3. Klasse der DRG (10 Fenster)fasst.

Damit würde ich mich als Konstrukteur auch herausgefordert fühlen, zu sehen, dass ich mit einem zwriachsigen Drehgestell hinkomme. Und als Privatbahnbetreiber, der einen modernen und kostengünstigen Betrieb machen muss, wenn er überleben will, auch.

Und nun kommt wieder mal der an dschönen Proportionen interessierte Modellbahner zu Wort: Um die nicht ganz kleine Lok vorne zu rechtfertigen, müsste der Gliederzug recht viele Teile haben. Vier wäre vielleicht nicht schlecht. Aber mit fünfen könnte man noch ein bisschen spielen: Zum Beispiel im unteren Stockwerk ein Gepäckabteil und die Küche, im oberen der Speiseraum. Lauertal findet man auf keiner Landkarte, aber eine Fahrt von da nach Osnabrück dauert bestimmt drei Stunden, so dass sich so etwas sicherlich rentiert. Und der Zug stammt ja aus einer Zeit, in der mN nicht ohne Packwagen fuhr.  Very Happy
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Beitrag von Lupo60 Mo 19 Feb 2024, 19:15

Hallo zusammen,

sozusagen zwischen Tür und Angel: Ich konnte es jetzt mal grob aufplanen.

Die LUPO - Bahn 24-02-24

Ich denke, so harmonieren Zug und Lok recht gut. Die Wagen haben jetzt 10 cm Länge = 16 m zwischen den Drehzapfen. Die Jakobsgestelle habe ich erstmal dreiachsig gelassen ... so lange es nur ein zusätzlicher Kreis ist, schadet es ja nicht, und ich kann kann sie im Skizzenstadium nicht mit den Enddrehgestellen verwechseln. Die Bemaßung bei der Kurvenfahrt im 250 mm Radius ist leider nicht zu lesen. Aber bei der Wagenlänge brauche ich ca. 2,2 mm Platz zwischen den Wagenkästen.

Das war's auch schon wieder. Schönen Abend noch!
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Beitrag von Steffen70619 Mo 19 Feb 2024, 21:25

Hallo Wolfgang,

Dein letzter Entwurf gefällt mir. Eine fünfteilige Einheit wäre so das Maximum, was man der Tenderlok mit ihrer begrenzten Kesselleistung und ihren ebenso begrenzten Vorräten gerade noch sinnvoll zumuten kann.
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Beitrag von Lupo60 Di 20 Feb 2024, 13:47

bahnindianer schrieb:Die schräge Wagenfront war eines der markanten Merkmale für die Endwagen. Was ich eventuell machen würde ist der zeichnerische Versuch die Wagenenden im Bereich der Treppe nach oben nach unten einzuziehen um so einen windschlüpfrigeren Übergang von der Lok zum Zug zu erreichen. Keine Ahnung ob das gut aussehen würde oder nicht.

Hm … Im Bereich der Treppen wird es leider nicht viel einzuziehen geben, weil da außen zwei jeweils halb breite Treppen nach unten führen und mittig eine breite Treppe nach oben. Ich will versuchen, die Linienführung der Lok so weit möglich nachzuvollziehen. Und die Lok hat, gemäß der Piko-Vorlage oben ein recht weit eingezogenes Dach. Deswegen macht die Treppe mittig Sinn, weil an den Seiten die Stehhöhe recht schnell reduziert ist.

Die Treppe nach unten wird nur etwa halb so lang wie die nach oben. Wenn die Bestuhlung oben und unten gleich ist - (Würde Sinn machen, damit die Fenster übereinander liegen), ergibt sich dadurch im Untergeschoss noch eine kleine freie Fläche, die einerseits notwendig ist, damit man von den an Rand liegenden Treppen in den Mittelgang kommt, andererseits aber auch Platz für die unter der Treppe nach oben angeordnete Toilette (bzw. Kiosk, bzw. Fahrkartenverkauf) lässt.

Die Knickkante, ab der das Führerhaus der Lok nach oben eingezogen ist, dürfte, waagerecht bis zu den Wagen weitergacht, unterhalb der Unterkante der Fenster zum Oberdeck liegen. Damit könnten die Fenster komplett schräg liegen und müssten nicht geknickt werden. Die Wagen dürften damit eine recht eigenständige Optik kriegen … ob‘s auch eine gute Optik ist, muss sich dann noch zeigen.



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Beitrag von Steffen70619 Di 20 Feb 2024, 21:14

... die Doppelstockwagen waren so konstruiert, daß sie das Lichtraumprofil maximal ausnutzen. Der "Knick" auf Höhe Fenstermitte des Oberdecks ist dem geschuldet und somit aus meiner Sicht funktionell bedingt völlig korrekt. Die ganze Scheibe hätte man nicht schräggestellt, weil sonst niemand oben am Fenster hätte sitzen können.
Daß der Knick im Führerhaus der Lok oberhalb der Griffstangenmulde liegt, hat ebenfalls funktionelle Gründe.
Da gab es nämlich noch die Dreieckscheiben an den Fenstern, so daß Lokführer und Heizer halbwegs geschützt zur Signalbeobachtung rausschauen konnten.
Paßt schon so wie gezeichnet Very Happy
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Beitrag von Lupo60 Di 20 Feb 2024, 22:23

Merci vielmals, Steffen! Ich hab auch derade mal genauer drüber geschaut - diese Knicklinie vom Führerhaus passt tatsächlich beim Wagen zu nichts so richtig - es wäre Quatsch, sie aufzunehmen.

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Beitrag von Lupo60 Do 22 Feb 2024, 20:59

Hallo zusammen,

wir haben gerade Handwerker im Hause, und da kehrt keine so rechte Bastelruhe ein. Nichtsdestotrotz es wenigstens virtuell etwas weiter gegangen, ich habe mich jetzt mal etwas intensiver um das Innenleben der Lupowagen gekümmert. Man sieht zwar hinterher wenig davon, aber wie der Wagen von außen aussieht, z.B. die Anordnung der Fenster, richtet sich nach seiner Einrichtung. Ich möchte da nichts bauen, bei dem man mit etwas draufschauen sieht, dass es völlig unmöglich ist.

Also könnt als potentielle Fahrgäste schon mal einen Blick in das Interieur der Fahrzeuge werfen:

Die LUPO - Bahn 24-02-25

Tja, die Idee mit breiter Mitteltreppe nach oben und Toilette darunter ließ sich absolut nicht zu einem brauchbaren Grundriss ausbauen, das kostet nur Fahrgastplätze ohne Ende im unteren Deck. Legt man beide Treppen mit reduzierter Breite nach innen, bekommt man seitlich davon schön Platz für Toilette und den üblichen "Elektrischen Betriebsraum. Betreten verboten!", und man kommt mit den Treppen genau am jeweiligen - leicht seitlich versetzten Mittelgang an.

Damit wäre jetzt der Innenraum so detailliert wie nötig festgelegt. So irrsinnig viel wird man später davon nicht sehen, so dass es keinen Sinn macht, da bis zur letzten Leselampe vorzuplanen. Dieser Fahrzeugbereich soll bei allen Wagen des Zugs gleich sein - die Endwagen bekommen vorne bzw hinten eben noch eine Tür und den Führerstand angebaut.



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Beitrag von Steffen70619 Do 22 Feb 2024, 22:46

Hallo Wolfgang,

ein schöner Entwurf. Du läßt deine Fahrgäste aber in der unbequemen Sitzanordnung 2+3 reisen.
Das hatten anfangs die Vierteiler in der 3. Klasse, bei der LBE war es auch so, meine ich.
Nach Abschaffung der 3. Klasse (genau genommen eigentlich der 1. Klasse) wurde nach und nach auf 2+2 umgebaut.
Die für den Fernverkehr konzipierten Doppelstock-Gliederzüge hatten von Anfang an 2+2 als Sitzteilung.
Die Fensterplätze im Untergeschoß waren nach unten hin eingezogen, was recht unbequem und dem Lichtraumprofil geschuldet war. Die im Obergeschoß waren wiederum nichts für große Leute.
Du könntest unter Weglassen einer Sitzgruppe im Ober- und Untergeschoß eine Toilette unterbringen. Das wäre dann eine Lösung, wie sie bei den Eilzugwagen Verwendung fand.
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Beitrag von laiva-ukko Fr 23 Feb 2024, 00:04



Hallo Wolfgang,

in Unkenntniss technischer Details folge ich Dir jedoch interessiert und gespannt ! Jetzt kommt in N auch noch eine Inneneirichtung ? Unvorstellbar, willst Du dann die Waggons auch noch mit Figuren bestücken und entsprechend beleuchten ? scratch Bei dem hier bisher gezeigtem denke ich wohl ja study

Unglaublich, was Du hier ablieferst Gentleman Chapeau
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Beitrag von Lupo60 Fr 23 Feb 2024, 08:56

Danke, Steffen und Stephan!

Die meisten Reisezugwagen in N haben eine angedeutete Inneneinrichtung, Beleuchtung ist auch kein Problem. Allerdings erkennt man tatsächlich nicht wirklich viel durch die kleinen Fenster, so dass man es wirklich bei einer groben Andeutung belassen kann. Ich weiß auch noch gar nicht, wie der Einblick durch die Fenster überhaupt wird, da muss ich mich noch vom 3-D-Drucker und dem durchsichtigen Harz überraschen lassen.

Insofern brauche ich da jetzt bei den Sitzbreiten auch nicht mehr den letzten zehntel mm rauszukitzeln. Mir ging es tatsächlich in der Hauptsache darum, die Längenentwickling und Fensterteilung so festzulegen, dass ein plausibles Fahrzeug dabei herauskommt.

Die Sitzbänkchen sind in den Proportionen so gewählt, dass man nicht so richtig sagen kann, ob es jetzt 1- oder 2-Sitzer bwz 2- oder 3-Sitzer sind. Die Sitzbänke sind 5 mm = 80 cm und 9,5 mm = 152 cm breit, und der Mittelgang ebenfalls 5 mm. Die Breiten sind eher so gewählt, dass nichts in den Mittelgang hineinragt. Im Moment ist die Sitzfläche 3 mm hoch, ebenso die Tiefe der Sitzfläche und die Höhe der Lehne - das sind jeweils rund 480 mm. Ich denke, ich werde die Sitzfläche noch ein bisschen tiefer liegen, damit die Lehne noch optisch länger wird. Gottseidank muss ich die Bänkchen ja nicht einzeln bauen, sondern kann sie per Copy&Paste verteilen.

Der Grundriss liefert auch den Platz für bis zu vier Toiletten neben den Treppen, die vom Einstiegsraum aus zu erreichen sind. Im Modell sind das diese vier hohen „Schächte“ an den Fahrzeugenden. Das sollte auch reichen. Zumindest ist in dem Grundriss jetzt alles recht kompakt angeordnet und kein Platz verschwendet.

Aber es war für mich jetzt mal ungeheuer interessant, mal so einen Wagen einzurichten. Es muss auch im Original ein echter Kampf mit dem cm sein. Ich hätte im Studium im Fachbereich Eisenbahnfahrzeugbau ein Konzept für die Einrichtung eines neues Reisezugwagens entwickeln können - und habe mich dann aber doch lieber für die Neukonstruktion eines Achslagergehäuses für die BR 120 entschieden. War eine gute Wahl, glaube ich.
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Beitrag von Lupo60 Fr 23 Feb 2024, 11:31

... und bevor das mühselige Tagewerk beginnt (Ich darf Fliesen und Rigipsplatten wegmachen, hach, was freu ich mich!), habe ich mir noch eine kleine Konstruktions-Session gegönnt.

Ich habe jetzt mal einen Schürzenwagen von Roco als Sparringspartner genommen. Hier hat der Wagenkasten eine Breite von 19,3 mm und eine LÜP vom ca. 130 mm. Im Hinblick auf die Breite meines DoStos von 21 mm kam mir meine Planung etwas lang vor, also habe ich eine Sitzreihe heraus genommen. Und schon mal eine Seitenwand konstruiert. (Bloß nicht zu viel auf einmal!).

Die LUPO - Bahn 24-02-26

So sieht's also in etwa von außen aus. Wie man sieht, sieht man nicht allzu viel vom Innenleben.

Die LUPO - Bahn 24-02-27

Und so erlebt der mitreisende Frischluftfanatiker den Innenraum von der unverkleideten Seite aus. Vermittelt ein bisschen Flugzeugfeeling. In dem Bild ist auch ein Fehler drin, den ich vor dem nächsten Bild auch gleich korrigiert habe. Ich habe nämlich im Untergeschöss die großen Möbel direkt vor die Treppe gerückt.

Die LUPO - Bahn 24-02-28

So sieht also der Reisende die Wagen vom Foyer aus. Der Raum über der linken Treppe muss noch ein bisschen verkleidet werden, aber ansonsten so weit OK, denke ich. Ich könnte jetzt noch recht und links von den Treppen die Türen für die Toiletten/Betriebsräume andeuten, aber die sieht definitiv niemand mehr am fertigen Modell. Nächster Schritt wäre jetzt der Führerstand, aber davor hat jetzt der liebe Gott ein paar Fliesen und Rigipsplatten gesetzt. Muss sein. Auch wenn ich hier noch so lange schreibe. Prokrastination ist auch keine Lösung ...
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Beitrag von Fraenkyzuma Fr 23 Feb 2024, 14:55

Hi Wolfgang,

Ich schaue hier auch mit großem Interesse und Neugier zu. Auch, wie Du die Einzelteile aufbaust.
Welches K-Programm verwendest Du ?

Beste Grüße von Frank
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Beitrag von laiva-ukko Fr 23 Feb 2024, 15:08

Lupo60 schrieb:... und bevor das mühselige Tagewerk beginnt (Ich darf Fliesen und Rigipsplatten wegmachen, hach, was freu ich mich!).

Mein Beileid dafür Wolfgang Embarassed Nix wie weg Pfeffer Kenne das von unserm Hausbau noch  Very Happy

Du schreibst transparentes Harz scratch study Wie muß ich mir das vorstellen ? Heißst das Du druckst die Waggons komplett transparent, maskierst dann die Fenster und lackierst anschließend in Waggonfarbe ?
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Beitrag von Lupo60 Fr 23 Feb 2024, 15:24

Hallo Frank,

ich arbeite mit TurboCAD, und die Ansichten, die ich hier vorstelle, sind mit Rhino erstellt. Wobei ich wahrscheinlich bei der nächsten Konstruktion auf Rhino umsteigen werde.

Rhino hat, was 3D-Freiformen betrifft, anscheinend die Nase vorne.

Hallo Stefan,

das Harz ist tatsächlich wasserklar und erinnert in seiner Konsistenz ein wenig an Spucke … Ich habe noch nicht viel damit gemacht, aber bisher macht es einen guten Eindruck.

Ich habe vor, ganz normal in grauem Resin zu drucken und das durchsichtige Zeug nur für Fenstereinätze, Lichtleiter usw zu verwenden, also ähnlich wie beim Plastikmodellbau. Grund dafür ist einfach, dass der SLA-Drucker für das graue Harz ca. 3 Sek Belichtungszeit pro Schicht braucht, beim durchsichtigen Zeug waren es, glaube ich 10 Sek. Das Gehäuse für die LUPO-Lok druckt er in etwa 5 Stunden in grau. In Transparent wären es dann 15 Stunden.

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Beitrag von laiva-ukko Fr 23 Feb 2024, 15:28

Okay, danke Dir, da bin ich echt gespannt Winker Hello
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Beitrag von Lupo60 Sa 24 Feb 2024, 19:44

So, Fliesen und Rigips sind unten ... und ich konnte auch wieder ein Schrittchen weiter machen. Und um Franks Interesse, wie ich die Einzelteile aufbaue, ein bisschen zu befriedigen, habe ich es- mal schrittweise aufgezeichnet. Die Seitenwände im vorigen Beitrag waren ja nur mal provisorisch, jetzt ging es darum etwas zu konstruieren, was dem Endzustand schon näher kommt, vor allem mit einem abgerundeten Dach.

Vorweg muss ich sagen, dass ich während meines Studiums nebenher als Technischer Zeichner und Konstrukteur am Zeichenbrett stand. (Schöne und prägende Jahre waren das). Und auch heute noch konstruiere ich im Geiste noch genau so wie am Brett. TurboCAD ist "mein" Programm, weil es das am Besten unterstützt. Vor allem hat TurboCAD ausführliche Möglichkeiten, mit Hilfslinien zu arbeiten, um die Geometrie festzulegen. Bevor man wirklich etwas zeichnet. Nicht anders als am Brett, wo man auch so lange mit Bleistift vorzeichnet, bis man weiß, wo man den Tuscheschreiber ansetzen muss. Insofern sind eine Zeitlang die hellgrauen Hilfslinien das Wesentliche.  

Also, los geht's. Hier ist jetzt mal der Wagen von vorne. Schwarz sind die Seitenwände, die Ihr im vorigen Beitrag gesehen habt. Braun sind Wagenboden und Oberdeck, und der rote Rahmen ist die Umgrenzung des Fahrzeugs nach NEM 310.  

Die LUPO - Bahn 24-02-29

Gehen wir mal näher ran. Zwischen der Oberkante der Fahrzeugwand und auch der Umgrenzung und der oberen Fensterkante sind etwa 3,25 mm. Ungefähr auf halber Höhe davon soll das Dach beginnen.

Die LUPO - Bahn 24-02-30

Also erstmal eine Parallele im Abstand von 1,5 mm (Definition: Das ist die Hälfte von 3,25!) von der Oberkante nach unten gelegt ab hier ist jetzt also Dach.

Die LUPO - Bahn 24-02-31

Und weiter geht's. Ein Kreisbogen durch drei Punkte definiert - das wird also die Umrisslinie des Daches werden.  

Die LUPO - Bahn 24-02-32

Aber das ist ja kein Güterwagen, bei dem zwischen Dach und Wand ein Knick liegt. Abgerundet soll es werden. Also gehen wir mal näher ran. An den Schnittpunkt von Wand und Kreislinie des Daches einen Kreis gesetzt, der die Wand dort schneidet, wo die Ausrundung beginnen soll.  

Die LUPO - Bahn 24-02-33

Der Rest sieht verwirrend aus, ist aber recht einfach. Erstmal eine schräge Hilfslinie vom Mittelpunkt dieses Kreises zum Schnittpunkt mit dem Umriss des Daches gezeichnet. Dann eine Senkrechte zu dieser Hilfslinie. Und eine Senkrechte zur Schrägung der Wand. Der Schnittpunkt dieser beiden Senkrechten ist der Mittelpunkt der Ausrundung - also von da aus einen entsprechenden Kreis zeichnen. Und weil die Wanddicke ja 0,75 mm beträgt, gleich noch einen, entsprechend kleineren Kreis.

Die LUPO - Bahn 24-02-34

Diese Konstruktion eines Radius brauche ich eigentlich ständig. Am meisten bei der Gleisplanung, wenn es darum geht, zwei schräg aufeinander zulaufende Gleise mit dem maximal möglichen Radius zu verbinden. Die gleiche Konstruktion braucht es natürlich auch an der rechten Wand. Aber damit liegen dann alle Punkte fest, die ich brauche, um meinen - diesmal hellgrünen Tuschefüller in Aktion zu versetzen und Wand und Dach als ein Teil zu konstruieren.

Die LUPO - Bahn 24-02-35

Das hellgrüne Gebilde ist ein geschlossener Linienzug, der rechts und links einfach senkrecht runter bis zum Boden geht. Geschlossene Linienzüge lassen sich im Programm eine Höhe zuweisen. Ich habe 81 mm als Länge des Wagenkastens gewählt.

Die LUPO - Bahn 24-02-36

Jetzt wird es dreidimensional. Und so sieht jetzt der Wagenkasten im CAD-Programm aus:

Die LUPO - Bahn 24-02-37

Fehlt noch was. Also von einer anderen Ebene die bereits definierten Fenster"bohrer" eingeblendet.

Die LUPO - Bahn 24-02-38

Na jetzt sieht es erst recht doof aus. Aber das gibt sich gleich. Wenn ich einen lila Fensterquader vom Wagenkasten subtrahiere, verschwindet er und auch aus alles, was er und der Wagenkasten gemeinsam haben. Und das ist die Fensterfläche. Also bleiben fensterförmige Löcher im Wagenkasten übrig.

Die LUPO - Bahn 24-02-39

Und das wäre dann der Lohn der Mühen. So richtig illustrativ ist das nicht. Jetzt hat TurboCAD natürlich auch Möglichkeiten, hieraus richtig perspektivische und illustrative Ansichten zu erstellen, aber das Programm ist recht langsam dabei und schwer zu navigieren. Also wir jetzt gespeichert und die Daten nach Rhino exportiert. Und jetzt ergeben sich auch die Ansichten, die ich hier meistens poste:

Die LUPO - Bahn 24-02-40

Und ich stelle natürlich fest, dass ich die Innenwände noch an die neue Dachform anpassen sollte. Aber dazu muss erst klar sein, dass die Dachform wirklich gut ist. Also blenden wir die Innenwände mal aus:

Die LUPO - Bahn 24-02-41

... und erhalten so auch mal einen unverstellten Blick ins Innenleben des Fahrzeugs. Das Dach sieht, denke ich, recht gut aus. Jetzt bin ich natürlich am überlegen, ob da nicht noch Regenabweiser über die Fenster gehören.

Das war jetzt also mal Schritt für Schritt meine Arbeitsweise. Wahrscheinlich umständlicher als möglich - aber eben tatsächlich im Geiste noch erzkonservativ mit Zirkel und Lineal. Mit einem Programm wie SketchUp, das die tollsten Dinge kann und ich keine so richtige Kontrolle habe, was der da eigentlich treibt, käme ich überhaupt nicht klar. Insofern weiß ich nicht, ob man da von mir und meiner ewig-gestrigen Arbeitsweise viel lernen kann. Eine kleine Info noch: Die Seitenwände hätten mich, wenn ich nicht so viele Bilder gemacht hätte, etwa 10 Minuten gekostet.

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Beitrag von Heimo Sa 24 Feb 2024, 22:00

Wolfgang, danke für Deine Ausführung.
Es ist für mich immer interessant, wie Andere ihre Herausforderungen lösen. Auch wenn man es nicht 1:1 umsetzen kann. Etwas bleibt immer hängen und hilft eventuell bei den eigenen Problemlösungen.
(TurboCad ist für mich leider nicht möglich, da keine Linux Version. .... Schade.)
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Beitrag von Steffen70619 Sa 24 Feb 2024, 22:38

Hallo Wolfgang,

vielen Dank für Deine höchst interessanten Ausführungen.
Leider ist CAD überhaupt nicht meine Baustelle, mangels Möglichkeit, mich damit einmal tiefgehend zu befassen.
Dein Doppelstockwagen macht schon mal was her.
Ich würde allerdings den Boden unten nach innen einziehen. So ist er nicht profilfrei Very Happy
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Beitrag von Lupo60 So 25 Feb 2024, 09:43

Guten Morgen Steffen,

es freut mich, wenn der Wagen gefällt! Es ist mal eine sehr schöne Aufgabe, ein Fahrzeug zu erfinden, das abgesehen von der Tatsache, dass es das nie gab, möglichst vorbildgetreu ist. Entsprechend taste ich mich da langsam vor.

Ich Moment habe ich die Wände einfach nur gerade bis auf Schienenoberkante herunter gezogen. Bevor es gestaltetisch an die Unterkante geht, möchte ich erstmal den Vorderteil mit dem Führerstand und noch die Türensegmente haben, so dass ich da den ganzen Zug auf einmal machen kann. Da würde ich mich bei den Aussparungen für die Drehgestelle, bei denen ich mich, wenn’s geht, wohl stilistisch an den Ausschnitt für Triebwerk und Treibräder bei der Lokomotive anlehnen werde, etwas leichter tun.

Also kommt jetzt erstmal das Vorderteil dran, damit das Ganze mal ein Gesicht bekommt. Ich bin da selbst mal gespannt, was ich da hinbekomme, denn, wenn ich ehrlich bin, gefällt mir die Vorderansicht der meisten Doppelstockzüge inclusive der modernen Bauarten überhaupt nicht. Diese hohe Stirn … ! Mir gefallen afrikanische Elefanten besser als indische, und ich muss bei diesen Fahrzeugen immer an indische Elefanten denken.

Wobei natürlich klar ist, dass das bei diesem Fahrzeugquerschnitt gar nicht so viel anders zu machen ist. Und ich bin nun auch alles andere als ein begnadeter Fahrzeugdesigner. Also - mal schauen, was ich mit meinen begrenzten Fähigkeiten und Möglichkeiten so hinbekomme.


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