Bemalungen, Umbauten, Modellierungen – neue Indianer für meine Dioramen
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DickerThomas (†)
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Re: Bemalungen, Umbauten, Modellierungen – neue Indianer für meine Dioramen
Elastolin Nr. 6828 (Masse): Restaurierung der Arme und an den Federn
Da langsam der Bastelbeginn nach hinten wandert, beginne ich mit dem Bild vor der Überarbeitung.
Bei diesem Indianer bemalte ich neben den Ergänzungen auch den Tomahawk-Stiel anhand eines kleinen Farbrestes an der Hand. Den passenden Blauton an den Federn bekam ich in der Nass-in-Nass-Technik hin, indem ich mit Hellblau begann, dann leicht mit Dunkelblau abdunkelte und zum Schluss noch mit Hellgrau leicht überpinselte.
Auch hier belegt die Markung die Produktionszeit ab 1936 und die Figur wurde bis 1963 angeboten.
Viele Grüße, HW
Falkenauge- Lupenbesitzer
Re: Bemalungen, Umbauten, Modellierungen – neue Indianer für meine Dioramen
Hallo HW,
danke für die vielen Info's ... das sind ja richtige "historische" Figuren ..
zum Teil sind die viel älter wie ich...
danke für die vielen Info's ... das sind ja richtige "historische" Figuren ..
zum Teil sind die viel älter wie ich...
DickerThomas (†)- Verstorbenes Mitglied
Re: Bemalungen, Umbauten, Modellierungen – neue Indianer für meine Dioramen
Danke, Thomas!
Ich finde die historische Entwicklung der Spielzeug-Figuren sehr interessant und es ist nicht immer einfach, Informationen zu den einzelnen Firmen zu finden.
Elastolin Nr. 6829 (Masse): Restaurierung der rechten Hand, am linken Arm und an den Beinen
Diesmal bemalte ich neben meinen Ergänzungen noch den Pfeil und den Bogen aus Draht. Die vorhandenen Reste zeigten mir die originale Farbgebung.
Wie es im oberen Bereich der Hose von der Firma gemacht worden war, setzte ich auch unten an den neu modellierten Hosenbeinen leichte Lichter.
Viele Grüße, HW
Falkenauge- Lupenbesitzer
Re: Bemalungen, Umbauten, Modellierungen – neue Indianer für meine Dioramen
Hallo HW,
auch diesen Indianer hast sehr schön restauriert. Kann man kaum noch erahnen, dass der so große Schäden hatte. Wo bekommt man solche Figuren überhaupt noch her? Als Kind habe ich mit dieser Art Figuren öfter gespielt und heute sind das gesuchte Sammelobjekte.
auch diesen Indianer hast sehr schön restauriert. Kann man kaum noch erahnen, dass der so große Schäden hatte. Wo bekommt man solche Figuren überhaupt noch her? Als Kind habe ich mit dieser Art Figuren öfter gespielt und heute sind das gesuchte Sammelobjekte.
Lützower- Forenurgestein
Re: Bemalungen, Umbauten, Modellierungen – neue Indianer für meine Dioramen
Danke, Hans-Werner!
Die beschädigten Masse-Figuren sind teilweise recht preiswert zu bekommen. Vor Weihnachten hatte ich das Glück, dass mir Sammlerfreunde aus dem Figurenreport die jetzt in Arbeit befindlichen bzw. gerade fertig gewordenen Figuren (Indianer, Cowboy, Tiere, Palme) geschenkt haben.
Dank an Peter ("bullipit"):
Dank an Ute ("Lakotafan"):
Sie hatten für ihre Sammlung vollständigere Exemplare bekommen und wussten, dass sie mir damit eine große Freude machen können.
Viele Grüße, HW
Falkenauge- Lupenbesitzer
Re: Bemalungen, Umbauten, Modellierungen – neue Indianer für meine Dioramen
Ach ja, eine gute Verkaufsplattform ist der Marktplatz vom Figuren-Journal.
- Code:
http://www.figuren-journal.com/kdcF6kVKxy2dJSG9YhvUROHrr8I1M1/Index.cgi?action=shop
Elastolin Nr. 6829 (Masse): Restaurierung der linken Hand, am unteren Ende der Federhaube und an den Beinen
Und wieder ergänzte ich vor allem dort Farbe, wo ich nachmodelliert hatte, und auch der Pfeil und der Bogen besaßen genug Farbreste, um sie nachzubemalen.
Beide Exemplare wurden laut Markung ab 1936 produziert. Man findet diesen Bogenschützen von 1939 - 1963 in den Katalogen.
Viele Grüße, HW
Falkenauge- Lupenbesitzer
Re: Bemalungen, Umbauten, Modellierungen – neue Indianer für meine Dioramen
Elastolin Nr. 6845/6851 (Masse): Restaurierung des Reiters an den Federn und am linken Bein
Bei der Bemalung musste ich das Gewehr und die Hände völlig neu gestalten, da einer der Vorbesitzer bei der Gewehrbemalung die Hände überstrichen hatte.
Da ich das Pferd zu einem Cowboy wechselte, stelle ich die Bemalung dort vor.
https://www.der-lustige-modellbauer.com/t20254-bemalungen-umbauten-modellierungen-neue-cowboys-fur-meine-dioramen
Falkenauge- Lupenbesitzer
Re: Bemalungen, Umbauten, Modellierungen – neue Indianer für meine Dioramen
Mit dem schon länger restaurierten Indianerpferd in totaler Neubemalung gefällt mir der Reiter besser als auf dem Cowboy-Pferd.
Dieser seitlich schießende Indianer ist ein gutes Beispiel für die Schwierigkeiten, die durch den Wechsel der Nummern bei Elastolin entstanden. So lautet der Originaltext im Katalog 1935-1936 zu Nr. 0/6845: „Ders. m. Gew. schießend“. Obwohl auch im Katalog 1939-40 keine Abbildung erfolgte, ist doch durch den Text eine Zuordnung zur Nr. 6845 gesichert. Kennzeichen dieser frühen Version sind die eher breiten und flachen Federn. Später (nach dem Krieg) bekam er die Nr. 6851 und erschien auch unter dieser Artikelbezeichnung wenig verändert 1961 in Hartplastik, während gleichzeitig der neu entwickelte, nach vorne rechts am Pferdekopf vorbei schießende Indianer mit Schild auf dem Rücken die Nr. 6845 bekam, die er auch als Hartplastik-Figur behielt. Die Masse-Nummer 6851 ist an den schmalen, eckigen und weiter auseinander weichenden Federn gekennzeichnet. Daher gehört mein Exemplar zur Nr. 6851.
Viele Grüße, HW
Falkenauge- Lupenbesitzer
Re: Bemalungen, Umbauten, Modellierungen – neue Indianer für meine Dioramen
https://www.der-lustige-modellbauer.com/t20254-bemalungen-umbauten-modellierungen-neue-cowboys-fur-meine-dioramen
Während der Bemalung der Ergänzungen an den restaurierten Masse-Figuren ging es auch bei meiner Indianer-Serie in Arbeit weiter.
Diedhoff Nr. K3603 (Hartplastik): Rohlingsüberarbeitung [Beginn Seite 1, Fortsetzung Seite 6 + 7]
Die Mokassins bekamen kleine Verzierungen, das Messer einen dunklen Griff und das Fleischstück in der Hand die rotbraune Fellschicht.
Mit Beige und Rosa in Nass-in-Nass-Technik entstand die erste Version der Fleischschicht des Bisonstücks und die Federrosette wurde mit Rot, Gelb, Blau und Silber gestaltet.
Neben nötigen kleineren Korrekturen bemalte ich dann mit Dunkelrot das Fleisch blutiger und lockerte mit großflächigen Mustern den langweiligen Lendenschurz auf.
Beim zugehörigen Pferd fehlten ja noch die Details der Federn und die Decke war mir zu einförmig. Mit vorbildgetreuen Symbolen gefällt sie mir viel besser.
Adam Jansen Nr. 1002 (Holz, Hartplastik, Weißmetall): Rohlingsüberarbeitung [Beginn Seite 2 + 3]
Beim indianischen Begräbnisgestell fehlte noch etwas vom reichhaltigen Zubehör. Als damaliger Inhaber von Tomker Models konnte Adi Jansen auf Einzelteile von Figuren dieser Firma zurückgreifen. Der Schild gehört zu Tomker Nr. 7580 Crow Warrior. Durch die Bemalung entdeckte ich unter der Lupe auf der Vorderseite noch zwei Gussfehler: Beim Schild befindet sich zu viel Material zwischen der ersten und der zweiten Feder von links und gleichfalls in der Federschleppe an der Basis der letzten Federreihe leicht links von der Mitte. Vor den Bemalungskorrekturen müssen also die kleinen Klumpen erst mit scharfem Bastelmesser entfernt werden.
Elastolin Nr. 6824 (Hartplastik): Umbau [Beginn Seite 1, Fortsetzung Seite 7]
Die weitere Bemalung der Details ergab einige bunte Verzierungen, damit durch die Skalps am Gürtel die Figur nicht zu düster wird. Deshalb bemalte ich auch die Hosenfransen zweifarbig. Außerdem ergänzte ich dann noch einen breiten Zierstreifen vor den Fransen.
Germania-Figuren Nr. 02029 (Hartplastik): Umbau [Beginn Seite 2, Fortsetzung Seite 3-4 + 7]
Mittlerweile hatte ich die Information gefunden, dass auch die Indianerinnen zu besonderen Gelegenheiten eine Gesichtsbemalung auflegten. Da Kinder einen hohen Stellenwert besaßen, war die Schwangerschaft eine solche Gelegenheit. Rot bedeutet Leben und Gelb Freude. Parallel ging es auch bei der Kleidung weiter.
Series 77 Nr. 711 (Weißmetall): Bemalung [Beginn Seite 6, Fortsetzung Seite 7]
Nach der Lasur mit Schwarz setzte ich durch Granierung mit Hellgrau und Gelb noch Lichter beim Sockel.
Beim Indianer setzte ich die Grundbemalung bei den Lederteilen fort. Den Gurt zur Befestigung von Lendenschurz und Messerscheide bemalte ich dunkelbraun. Das gleiche Dunkelbraun nahm ich auch für den Patronengurt, ging dann aber in Nass-in-Nass-Technik mit Braun drüber. Mit diesem Braun bemalte ich ebenfalls die hohen Mokassins und den Messergriff.
Viele Grüße, HW
Falkenauge- Lupenbesitzer
Re: Bemalungen, Umbauten, Modellierungen – neue Indianer für meine Dioramen
Toll, die gleichzeitige Bearbeitung vieler Projekte zeigte mal wieder, dass es schwierig werden kann, die Übersicht zu behalten: Die beiden Bilder vom Apachen hatte ich auf Seite 7 zwischen den Restaurierungen schon zusammen mit dem Bild zur Schmuckbemalung gezeigt. Naja, was soll's - jetzt geht's mit neuen Bildern weiter:
Nachdem ich einige Übermalungen der bisherigen Grundbemalungen korrigiert hatte, begann ich mit den letzten Details: Die Messerscheide besitzt von der Modellierung her ein Muster, das ich versuchte sinnvoll zu bemalen. Die Vorderseite der Fransen an den Stiefeln setzte ich mit Gelb noch etwas ab. Beim Gewehr ergänzte ich die kleinen Nägelchen am Kolben und am Patronengurt fehlten noch die Verschlussschnalle bei der Schulter, die Bleikugeln an den Spitzen der wenigen Patronen und die Böden letzterer.
Die Lasur mit Schwarz ergab die nötigen Verschmutzungen insbesondere am Hemd und am Lendenschurz.
Daher setzte ich nur wenige Lichter durch die anschließende Granierung. Nur kräftige Falten vom Hemd, die Haut und das Leder vom Patronengurt wurden teilweise aufgehellt. Jetzt bin ich mit der Neubemalung von Figur und Sockel zufrieden.
Auch ohne Sockel sieht er gut aus und ist damit für den Dioramen-Einsatz gewappnet.
Im Vergleich zum ursprünglichen Aussehen hat sich für mich der Aufwand gelohnt.
Foto & Bemalung: Ulrich Grabowski
Ich bin kein Freund von zusätzlichen Holzsockeln und würde solche nur einsetzen, wenn ich an Wettbewerben teilnehmen würde. In meinen Vitrinen stören sie nur - insbesondere, wenn der Platz immer enger wird.
Viele Grüße, HW
Falkenauge- Lupenbesitzer
Re: Bemalungen, Umbauten, Modellierungen – neue Indianer für meine Dioramen
Hallo HW,
der Apache von Series 77 gefällt mir mit dieser Bemalung, aber sind die tatsächlich so verschmutzt rumgelaufen? Figuren dieses amerikanischen Herstellers sammle ich schon seit den 80er Jahren. Die gibt es in 75 und 90mm. Leider habe ich den Katalog dieser Firma irgendwann weggeworfen.
der Apache von Series 77 gefällt mir mit dieser Bemalung, aber sind die tatsächlich so verschmutzt rumgelaufen? Figuren dieses amerikanischen Herstellers sammle ich schon seit den 80er Jahren. Die gibt es in 75 und 90mm. Leider habe ich den Katalog dieser Firma irgendwann weggeworfen.
Lützower- Forenurgestein
Re: Bemalungen, Umbauten, Modellierungen – neue Indianer für meine Dioramen
Hallo Hans-Werner,
ich bevorzuge für meine Wildwest-Dios meist eher die schmutzige Variante, da es für mich logischer wirkt. Es gibt dazu allerdings kaum "echtes" historisches Bildmaterial. Bei den Farbgemälden wurde oft "geschönt" und zwar nicht nur durch die Maler. So beklagte sich Karl Bodmer, dass die Indianer, die er porträtieren wollte, dies überwiegend nur im "Sonntagsanzug" gestatteten. Die ersten Fotos sind auch problematisch: Einerseits sind sie eh schwarz/weiß und die Geländeaufnahmen eher undeutlich, andererseits entstanden viele Porträts im Studio mit vorhandenen Requisiten und Kostümen, die oft nichts mit dem normalen Aussehen des jeweiligen Indianers zu tun hatten.
Diedhoff Nr. K3603 (Hartplastik): Rohlingsüberarbeitung
Nach der Lasur mit Schwarz setzte ich vor allem auf der Haut einige Lichter. Den Köcher ergänzte ich noch mit zwei blauen Linien und die Pfeile bekamen die mittlerweile bei mir übliche Schwarz/Weiß-Struktur. Danach wurde auch er lasiert und der Bogen bekam das sichtbare Stück der entspannten Sehne aus Nähgarn angeklebt. Zum Schluss wurde der Köcher montiert. Warum der Indianer mit dem sinnlos aus dem Bison geschnittenem Fellstück bei mir den Namen Blue Crow bekam, ist ein Thema für sich und Teil einer größeren Jagdszene, zu der sich noch einige Figuren in Arbeit befinden.
Im Vergleich zum Rohling zeigt sich gut, wie sinnvoll das mühsame Herausfräsen der gussbedingten Ausfüllung zwischen den Lendenschurzen war.
Auch beim Pferd erfolgte die übliche Lasur und danach eine gezielte Granierung mit Weiß.
Irgendwie ist hier bei mir der Wurm drin: Die Angabe von Seitenzahlen ist hinfällig, denn aus den ursprünglich 8 Seiten des Beitrages sind nun 5 geworden! Auch gibt es für mich keine neue Bildeinstellungsfunktion!
Viele Grüße, HW
Falkenauge- Lupenbesitzer
Re: Bemalungen, Umbauten, Modellierungen – neue Indianer für meine Dioramen
Hallo HW,
die Fräsarbeiten beim Indianer haben sih auf jeden Fall gelohnt. Anders hätte das wohl nicht so gut ausgesehen.
die Fräsarbeiten beim Indianer haben sih auf jeden Fall gelohnt. Anders hätte das wohl nicht so gut ausgesehen.
Lützower- Forenurgestein
Re: Bemalungen, Umbauten, Modellierungen – neue Indianer für meine Dioramen
Ja, Hans-Werner, diese Problematik stellt sich oft bei den Hartplastik-Figuren. Die meisten Kleinserienhersteller arbeiten mit Silikonformen und so sind immer wieder gussbedingte Ausfüllungen zu entfernen. Also nehme ich mir zur Rohlingsüberarbeitung lieber die notwendige Zeit. Die meisten Figuren, deren Bemalung ich jetzt beende, begann ich bereits im Juni 2011. Dazu gehört auch der Diedhoff-Indianer K3603 mit Pferd.
Dazu gehört noch der tote Bison K3604, aus dem der Indianer das Fleischstück herausgeschnitten hatte. Die Eigenbau-Lanze war ja schon vor längerer Zeit fertig geworden. Insgesamt ergibt sich eine schöne Szene mit den drei Figuren.
In der Vitrine bekommt sie ihren Platz auf dem Prärie-Teilstück mit dem toten Pferd, welches mittlerweile Teil einer größeren Prärie-Bodenplatte geworden war.
https://www.der-lustige-modellbauer.com/t10228-western-dioramen-fur-54-90-mm-figuren
Bis die geplante Szene auf dem unteren Bord vollständig ist, wird es aber noch etwas dauern.
Viele Grüße, HW
Falkenauge- Lupenbesitzer
Re: Bemalungen, Umbauten, Modellierungen – neue Indianer für meine Dioramen
Ein weiterer Indianer zu meiner großen Bisonjagd-Szene:
Janetzki Arts Nr. 5016 (Hartplastik): Rohlingsbemalung
Nach erneuter Pause bemalte ich nun die Hose und die Mokassins, wobei mir die Steigbügel näher auffielen, da sie ohne Gurt „im Nirvana endeten“. Das schon länger fertige Pferd wurde zum Testbild hervorgesucht und es zeigen sich auch dort keine Steigbügelgurte.
Der Indianer besitzt eine größere Anzahl an Halsketten, die ich jede einzeln in unterschiedlicher Farbe anmalen wollte. Allerdings erfuhr ich zwischenzeitlich, dass solche Muschelketten durch ein Band vereinigt und in Schlingen um den Hals gelegt wurden. Daher blieb es bei einer einfarbigen Bemalung. Bei aller Qualität der Modellierung gibt es doch bei der Kette auf der Brust einige Unregelmäßigkeiten, im Nacken sind zu wenig Ketten und auch ein an Schmerzen gewöhnter Indianer hätte den Köchergurt wohl doch lieber unter den Ketten getragen.
Parallel bekam auch der Lendenschurz seine Grundbemalung und zwischen die Haarfransen malte ich feine Lederstreifen. Die Verbindungsbalken zum Pferd auf den Hoseninnenseiten bekamen den grünen Farbton der Pferdedecke.
Viele Grüße, HW
Falkenauge- Lupenbesitzer
Re: Bemalungen, Umbauten, Modellierungen – neue Indianer für meine Dioramen
Hallo HW,
haben Indianer im 19. Jahrhundert überhaupt Steigbügel (aus Metall) verwendet? Ist mir bei Western-Filmen nie aufgefallen.
haben Indianer im 19. Jahrhundert überhaupt Steigbügel (aus Metall) verwendet? Ist mir bei Western-Filmen nie aufgefallen.
Lützower- Forenurgestein
Re: Bemalungen, Umbauten, Modellierungen – neue Indianer für meine Dioramen
Die Steigbügel-Nutzung war ziemlich variabel, Hans-Werner. Ich hab zu dem Thema schon etwas vorbereitet, weil ich dazu demnächst mit dem Basteln beginne:
Im Zusammenhang mit der Endgestaltung meiner Bisonjagd-Szene fehlen mir zu zwei Indianern zu Fuß noch ihre Reitpferde. Dies nehme ich zur Gelegenheit, um typische indianische Sättel zu gestalten, die ich lose auflegen will. Meine bereits Mitte Juni 2015 gezeichnete Entwurfsskizze beruht auf einer von mir veränderten SW-Abbildung aus >Das große Indianerhandbuch< (Verlag für Amerikanistik). Zuerst wählte ich von der Kopie der Abbildung die gewünschten Bereiche aus und klebte sie in passenden Abständen mit TESA-Film auf mein Lichtpult. Die eigenen Ergänzungen zeichnete ich mit Kugelschreiber, damit sie bei Durchlicht gut erkennbar sind. Den Befestigungsknoten habe ich bei der Darstellungsgröße nur angedeutet. Die im Buch vorhandene Vergrößerung habe ich ignoriert, da dort der Bandverlauf unlogisch ist. Das Zeichenpapier befestigte ich nur mit den oberen Ecken auf dem Lichtpult, um es bei undeutlichen Bereichen anheben zu können. Mein klarer TESA-Film für Dokumente ist allerdings auf dem Foto nicht zu erkennen. Für das Durchzeichnen braucht man dann nur noch einen feinen Bleistift und eine ruhige Hand. Buntstifte hatte ich gerade griffbereit und durch das Malen von Hintergründen war ich auch in Bezug auf das Herankommen an Material ziemlich eingeschränkt und so bekamen die Teile keine intensiven Farben.
Das Sattelgestell wurde aus Holz oder Knochen hergestellt, über die nasses Leder fest angezogen wurde, so dass es sehr stabil wurde. Eine einfache Version davon konnte ich in PULLMAN CITY HARZ fotografieren. Der darüber gelegte Sattel bestand entweder aus weichem Fell (z. B. Wolf) oder besaß die Kissenform, die auch ohne Gestell verwendet wurde.
Der Teller des Steigbügels bestand aus flachen Knochenstücken größerer Jagdbeute (Beckengürtel, Schulterblatt) und die gebogenen Seitenstücke aus Rippenteilen. Auch diese Bauteile wurden mit nassem Leder überzogen. Wenn man Metallteile oder einfache Steigbügel bekommen konnte, nahm man auch diese. Daher ist die Darstellung beim gezeigten Indianer von Janetzki Arts historisch korrekt. Die teilweise schon fast schuhähnlich ausgebildeten Cowboy-Steigbügel und auch die recht breiten der Kavallerie waren dagegen bei den Prärie-Indianern weniger beliebt.
Bei der kissenförmigen Sattelversion wurde die Lederhülle der Sitzfläche mit Gras oder Bisonhaaren ausgestopft. Diese Version wurde mit und ohne Steigbügel benutzt. Steigbügel ergaben allerdings einen festeren Halt beim Einsatz der Lanze oder des Bogens vom Pferderücken aus.
Unter beide Sattelversionen legte man eine Satteldecke. Die so oft in Filmen oder auch bei einigen Figuren-Herstellern zu findende Nutzung einer Decke oder eines Fells ohne Riemenbefestigung auf dem Pferd ergibt keinen Sinn, sondern sorgt für das Herabrutschen des Reiters. Der nackte Pferderücken ist die deutlich bessere Wahl, wenn man keinen Sattel griffbereit hat.
Die Überarbeitung der beiden Rohlinge vom Figuren-Kabinett (Wolfgang Röttinger) hatte ich in meinem Tier-Beitrag schon vorgestellt. Ich zeige hier nur die geplante Position in der Bisonjagd-Szene.
https://www.der-lustige-modellbauer.com/t20371-bemalungen-umbauten-modellierungen-neue-tiere-fur-meine-dioramen
Viele Grüße, HW
Falkenauge- Lupenbesitzer
Re: Bemalungen, Umbauten, Modellierungen – neue Indianer für meine Dioramen
Hallo HW,
vielen Dank für die ausführliche Info. Man kann sich eben nicht überall auskennen. Die Indianer, die ich noch in Arbeit habe, werde ich aus dem Karton bauen und bemalen. Dazu gehören zwei Sioux? Häuptlinge und ein Indianer mit einem Wolfsfell.
vielen Dank für die ausführliche Info. Man kann sich eben nicht überall auskennen. Die Indianer, die ich noch in Arbeit habe, werde ich aus dem Karton bauen und bemalen. Dazu gehören zwei Sioux? Häuptlinge und ein Indianer mit einem Wolfsfell.
Lützower- Forenurgestein
Re: Bemalungen, Umbauten, Modellierungen – neue Indianer für meine Dioramen
Gern geschehen, Hans-Werner. Es ist vielfach gar nicht so einfach, historisch korrekte Informationen zu bekommen. Falls Du Fragen zu Deinen Indianern hast, rufe mich einfach an.
Die Beantwortung Deiner Frage führte übrigens auch gleich zum Start der Basteltätigkeit. Wie beim Cowboy-Sattel entstanden zuerst die Satteldecken aus Küchenpapier, das mit Holzleim stabilisiert wurde.
Beim Janetzki-Pferd verzierte ich noch die Satteldecke etwas an der Vorderkante und ergänzte beim Schwanz das bunte Halteband.
Viele Grüße, HW
Falkenauge- Lupenbesitzer
Re: Bemalungen, Umbauten, Modellierungen – neue Indianer für meine Dioramen
Jetzt fehlten auch noch die Zügel aus Band. Das leicht geöffnete Maul ermöglichte das Einkleben einer kurzen Schlaufe auf der einen und zwei längerer Bänder auf der anderen Seite. Nach ausgiebiger Trocknungspause für den Sekundenkleber führte ich die Bänder durch die Schlaufe und fixierte den Bereich mit einem weiteren Tropfen Sekundenkleber. Jetzt konnte ich die Enden über den Pferdehals legen und hatte eine vorbildgetreue Zügeldarstellung. Natürlich hatte ich die Zügelenden mit wenig Kleber vor dem „Aufreppeln“ gesichert. Den Verbindungsstift zum Bison hatte ich zwischenzeitlich mit Braun bemalt und so machte ich ein zusätzliches Testbild auf der Bodenplatte.
Auch beim Reiter ging es weiter. Die Zierstreifen vor den Fransen besaßen ein vormodellierte Muster, an dem ich mich gut orientieren konnte. Nach der Grundbemalung montierte ich die Federn und das Messer.
Bei der schwangeren Indianerin (Germania-Umbau) malte ich ebenfalls die Muster auf.
Damit ist auch bei ihr die Grundbemalung abgeschlossen.
Viele Grüße, HW
Falkenauge- Lupenbesitzer
Re: Bemalungen, Umbauten, Modellierungen – neue Indianer für meine Dioramen
Wie üblich war der nächste Bemalungsschritt die Lasur:
Die Trocknungspausen nutzte ich zur Fortsetzung zweier Indianerinnen: Die Fellbearbeiterin ist ein weiterer Germania-Umbau (Nr. 11013 Frau im Feld).
Elastolin Nr. 6833 (Masse): Restaurierung und vollständige Neubemalung
Am meisten Probleme hatte ich damit, anhand der Modellierung eine historisch sinnvolle Oberbekleidung zu entwickeln. Die Originalbemalung zeigt dort einen zu tiefen, eckigen Ausschnitt und zu viel nackte Haut unter der Decke mit Fransen. So malte ich einen kleineren, runden Halsausschnitt. Der Bereich darunter dürfte mit den Fransen zur Decke gehören, auch wenn die Firmenbemalung hier die Kleidfarbe Gelb zeigt. Die ursprünglich nackten Hautbereiche unter den Achseln bekamen ebenfalls meine Kleidfarbe Beige. Das ärmellose Kleid dient mir zur Begründung für die umgelegte Decke mit den Fransen.
Viele Grüße, HW
Falkenauge- Lupenbesitzer
Re: Bemalungen, Umbauten, Modellierungen – neue Indianer für meine Dioramen
Germania-Figuren Nr. 02029 (Hartplastik): Fränkische Frau des 6. Jhdt.
Playmobil aus Nr. 3733 (Hartplastik): Webgestell zu Großes Indianerdorf
Eigentlich kannten ja die Prärie-Indianer das Weben nicht, aber um das Teil verwenden zu können, habe ich mir überlegt, dass eine gefangene Indianerin aus der Pueblo-Kultur ihre Kenntnisse für ihre neue Familie einsetzt. Die stehende Germanin hatte ich mir schon 2007 in Bad Nauheim gekauft, um sie zu einer Indianerin umzubauen. Ein einfacher Umbau kam für mich nicht mehr in Frage, da mittlerweile der Inhaber von GERMANIA meine Anregung aufgegriffen und sie auch als Indianerin angeboten hatte. Also entschied ich mich dazu, sie zu einer schwangeren Indianerin umzubauen und nannte sie Sweet Kachina.
Nach der zuletzt gezeigten Lasur setzte ich noch Lichter und dann konnte sie an ihren Arbeitsplatz. Die Material-Körbe aus Bindfaden waren ja schon länger fertig und die Webschiffchen hatte ich so modelliert, dass ich sie ihr lose in die Hand stecken kann.
Wie die Bilder der gesamten Szene zeigen, haben sich der Umbau und die langwierige Bemalung gelohnt.
Viele Grüße, HW
Falkenauge- Lupenbesitzer
Re: Bemalungen, Umbauten, Modellierungen – neue Indianer für meine Dioramen
Janetzki Arts Nr. 5016 (Hartplastik 7 cm): Rohlingsüberarbeitung
Nach der Lasur mit Schwarz granierte ich die Figur, um Lichter zu setzen. Nun wollte ich den Bogen, die Sehne und den Pfeil montieren. Die beiden Bogenteile, den Pfeil und den Köcher hatte ich zwar bereits im Sommer 2011 bemalt, aber jetzt war ich nicht ganz so zufrieden: Es fing damit an, dass das Loch im linken Oberschenkel [siehe Foto vom 17. März] nicht zur Bogenanbringung taugte und deshalb zu modelliert wurde und neue Farbe brauchte. Auch das Pfeilende war nicht nach meinem Geschmack und daher ergänzte ich drei neue Befiederungsstreifen. Dann entdeckte ich einen weiteren Fehler: Die zu kurzen Pfeile saßen an der oberen Kante im Köcher und darunter war er leer. Das ist natürlich physikalisch unmöglich und deshalb entstanden zwei längere Pfeilenden zur Auffüllung der Lücke. Die kürzeren Originale interpretiere ich nun für mich als Spezialpfeile zur Vogeljagd.
Erst jetzt konnte ich die Sehne aus Nähgarn aufspannen. Dazu entstand am oberen Ende eine kleine Schlaufe. Dann musste ich den Punkt der Sehne finden, an dem das Pfeilende ansetzt, und den Pfeil mit der Sehne in die Hand und vorne an den Bogen kleben. Das weiche Metall von Bogen und Pfeil war dabei eine große Herausforderung. Der obere Bogen brach ab und die ganze Kleberei entwickelte sich zur Geduldsprobe. Erst nachdem dies obere Dreieck stabil war, befestigte ich das Sehnenende unten am Bogen. Der hochgebogene Lendenschurz erschwerte auch diese „Fummelei“ ziemlich. Als Material hatte ich gelbes Garn gewählt, um eingefettete Bisonsehne darzustellen. Und ich war im Endeffekt froh, dass ich die Garnlänge recht großzügig bemessen hatte. Zum Abschluss der Figur an sich fehlte jetzt nur noch der Köcher. Endlich mal wieder etwas, das sich leicht kleben ließ.
Dann befestigte ich die Steigbügelgurte aus feinen Lederriemchen, die mir Mike Cremerius (Inhaber von GERMANIA-FIGUREN) vor langer Zeit geschenkt hatte, an den Steigbügeln. Dazu kerbte ich sie am Ende V-förmig ein.
Da der Sekundenkleber die hellen Riemchen dunkel färbte, bemalte ich sie anschließend mit Rotbraun.
Viele Grüße, HW
Falkenauge- Lupenbesitzer
Re: Bemalungen, Umbauten, Modellierungen – neue Indianer für meine Dioramen
Nachdem der Reiter auf dem Sattel saß, konnte ich die Länge der Gurte festlegen und oben an den Bändern am Sattel festkleben. Dabei musste ich auf straffen Sitz achten, da der Reiter ja in den Steigbügeln steht.
Diese Vignette war bereits im Juni 2015 im Zusammenhang mit der Gestaltung der schon vorgestellten TOMKER-Jagdzsene Teil einer größeren Prärie-Bodenplatte in meiner großen Schlafzimmer-Vitrine geworden. Dies führte damals noch zu farblichen Korrekturen der Bodenplatte. Um nicht die gesamte Vitrinen-Szene abbauen zu müssen, machte ich nur Bilder mit den Figuren auf der Bodenplatte in der Vitrine.
https://www.der-lustige-modellbauer.com/t10228-western-dioramen-fur-54-90-mm-figuren
Und da der Reiter zu den Figuren meiner zweiten Bemalungsserie von Indianern gehörte, konnte ich die Gesamtansicht erst jetzt fotografieren. Allerdings bin ich mittlerweile recht froh, dass sich die Bearbeitung des Indianers so in die Länge gezogen hatte, denn neben den Verbesserungen beim Malen der Augen haben sich meine historischen Kenntnisse bezüglich vieler Details erweitert und ich betrachte die Figuren sehr viel kritischer.
Viele Grüße, HW
Falkenauge- Lupenbesitzer
Re: Bemalungen, Umbauten, Modellierungen – neue Indianer für meine Dioramen
Die Gestaltung indianischer Sättel ging voran. Bei der Stoff-Satteldecke mit Fransen ergänzte ich eine zweite Lage Küchenpapier. Dagegen soll die andere Decke, die ich gleich zweilagig gestaltet hatte, aus Fell sein und ich forme die Strukturen erst beim Bau des Sattels. Daher malte ich nach der Härtung dort auch nur die Fellinnenseite, während die Fransen-Decke von beiden Seiten ihre Grundbemalung bekam.
Das erste Pferd mit der Fransen-Decke sollte ein Sattelgestell, tellerförmige Steigbügel und eine Sattelauflage aus Bisonfell bekommen. Dazu bastelte ich ein Grundgestell aus Blumendraht. Für das Flankengerüst bog ich zwei Rechtecke in passender Größe zurecht und schnitt dann ein Stück Frischhaltefolie ab. Das Rechteck für links wurde dann auf die ausgebreitete Folie geklebt. Nach ausgiebiger Härtungspause für den Kleber befestigte ich die Folie so auf dem Pferd, dass die linke Seite an richtiger Stelle sitzt. Nun konnte ich die Position für das rechte Gestell festlegen und es auf die Folie kleben. Am nächsten Tag wurden das hintere und das vordere Verbindungsteil aus je zwei Drähten gebogen und dann alles von hinten nach vorne Teil für Teil miteinander verklebt.
Für das zweite Pferd wählte ich einen kissenförmigen Sattel mit einfachen Metallsteigbügeln. Aus dünner Pappe bastelte ich die Unterlage und bemalte sie mit Rotbraun.
Viele Grüße, HW
Falkenauge- Lupenbesitzer
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